Haug: Original-Multiple-Choice-Fragen für die

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Bewegungsapparat
19
Frage 15
A) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind
richtig.
D) Nur die Aussage 2 ist richtig.
E) Nur die Aussage 3 ist richtig.
Die Lösung B ist richtig.
Zu 1: Arthritis ist pathologisch gesehen eine Entzündung
der Synovialmembran, daher der Name Synovitis.
Zu 2: Die Wucherung der synovialen Deckzellen und die
Bildung von Granulationsgewebe kommt typischerweise
bei der rheumatoiden Arthritis vor.
Zu 3: Bei jeder Entzündungsreaktion, v. a. bei der chronischen, wird Granulationsgewebe gebildet. Es ist ein gefäß- und zellreiches, faserarmes und schwammartiges
Bindegewebe, welches sich bei der Wundheilung von
verletztem Gewebe bildet und sich v. a. bei der chronischen Form wucherartig vermehren kann.
Zu 4: Der Rheumafaktor ist zu 80 % positiv bei der rheumatoiden Arthritis. Er findet sich noch bei Kollagenosen
und ist manchmal auch bei gesunden Menschen nachweisbar. Rheumafaktor negativ bei Gicht, Gonarthritis,
Reiter-Arthritis, Lyme-Arthritis, Psoriasisarthritis, Morbus Bechterew, Morbus Crohn.
Zu 5: Gerade bei der rheumatoiden Arthritis kann die Erkrankung bis zur Gelenkversteifung (Ankylos) führen.
Antwort
Frage 16
Aussagenkombination
Auf eine Knochenfraktur weisen sicher
hin:
1. Schwellung
2. Krepitation (Knistern)
3. Abnorme Beweglichkeit
4. Bewegungsschmerz
5. Blutung
A) Nur die Aussage 3 ist richtig.
B) Nur die Aussagen 1 und 2 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 2 und 3 sind
richtig.
D) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind
richtig.
E) Alle Aussagen sind richtig.
Die Lösung C ist richtig.
Zu 1: Eine Schwellung ist kein sicheres Frakturzeichen.
Zu 2: Ein Knochenknirschen, Krepitation genannt, ist ein
sicheres Zeichen einer Fraktur.
Zu 3: Eine abnorme Stellung eines Knochens zeigt immer eine Fraktur an.
Zu 4: Ein Bewegungsschmerz ist kein sicheres Frakturzeichen.
Zu 5: Eine Blutung ist natürlich auch kein sicheres Frakturzeichen.
! Merke
Sichere Zeichen einer geschlossenen Fraktur sind:
Abnorme Beweglichkeit, abnorme Stellung, Knochenreibegeräusch und offensichtliche Knochenunterbrechung.
Bewegungsapparat
Aussagenkombination
Welche der folgenden Aussagen zur
Arthritis treffen zu?
1. Pathologisch herrscht eine Synovitis
vor.
2. Proliferation (Wucherung) der synovialen Deckzellen
3. Ausbildung von Pannusgewebe (Granulationsgewebe)
4. Bei Arthritis ist der Rheumafaktor
immer positiv.
5. Führt nie zur vollständigen Zerstörung des Gelenks.
Antwort
Bewegungsapparat
20
Antwort
Die Lösung E ist richtig.
Zu 1: Am häufigsten sind das Iliosakralgelenk und die
kleinen Wirbelgelenke der Wirbelsäule von kaudal nach
kranial betroffen. In einigen Fällen können auch extravertebrale Gelenke betroffen sein, z. B. das Knie- oder
Sprunggelenk.
Zu 2: Fersenschmerzen in Zusammenhang mit nächtlichen Rückenschmerzen bei jungen Männern gilt als
Leitsymptom für den Morbus Bechterew. Sie entstehen
durch chronische Entzündungsprozesse an der Achillessehne, deren Ursache nicht bekannt ist.
Zu 3: Ist die BWS befallen, treten auch Schmerzen in diesem Bereich auf. Der Brustkasten verknöchert langsam
und die Atembewegungen des Brustkorbes sind aufgehoben. Außerdem sind Knorpelentzündungen im
Brustbereich als extravertebrale Symptome nicht selten.
Zu 4: Rücken- und Gesäßschmerzen am frühen Morgen
sind Leitsymptome für die Bechterew-Erkrankung Die
Schmerzen haben oft Ausstrahlungscharakter. Häufig
werden Hüftschmerzen, Kreuzschmerzen, Gesäßschmerzen oder Oberschenkelschmerzen angegeben.
Zu 5: In einigen Fällen treten extravertebrale Symptome
auf: Iritis, Arthritis der peripheren Gelenke, schmerzhafte Entzündung der Sehnenansätze (häufig Achillessehne:
Fersenschmerz) und Knorpelentzündungen im Brustbereich (Brustschmerzen) und der Schambeinfuge.
! Merke
Folgende Zeichen fallen bei der Bechterew-Krankheit auf: Schober- und Ott-Zeichen, Finger-Fußboden-Abstand wird größer, Thoraxumfassungsdifferenz zwischen Ein- und Ausatmung wird geringer
(normal mehr als 6 cm), Hinterhaupt-Wand-Abstand und Kinn-Sternum-Distanz allmählich größer
(normal kein Abstand oder Distanz). Am Anfang
kann der Mennell-Handgriff positiv sein: Die Überstreckung eines Beins im Hüftgelenk nach dorsal
bei einem in der Bauchlage befindlichen Patienten
ist schmerzhaft.
Frage 17
Aussagenkombination
Welche Symptome können bei einem
Patienten mit Morbus Bechterew auftreten?
1. Gelenkschmerzen
2. Fersenschmerz
3. Brustschmerz
4. Schmerzen in der Hüfte
5. Augenentzündungen
A) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 3 und 4 sind
richtig.
D) Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind
richtig.
E) Alle Aussagen sind richtig.
Bewegungsapparat
21
Frage 18
A) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind
richtig.
D) Nur die Aussagen 3 und 5 sind
richtig.
E) Alle Aussagen sind richtig.
Die Lösung E ist richtig.
Zu 1: Eine Weichteilschwellung an mehreren Gelenken
tritt häufig auf, v. a. an den Fingergrundgelenken. Gilt
mit als Leitsymptom für die rheumatoide Arthritis. Beim
Schließen der Hand zur Faust ist durch die Knöchelschwellung kein Berg-Tal-Gefüge mehr zu sehen.
Zu 2: Im Vorfeld, bevor die eigentlichen Gelenkerscheinungen auftreten, sind häufig unspezifische Allgemeinsymptome zu beobachten: Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, subfebrile Temperaturen,
Nachtschweiß.
Zu 3: Parästhesien sind jegliche Missempfindungen. Sie
treten dann auf, wenn extraartikuläre Entzündungsprozesse Nerven beeinträchtigen.
Zu 4: Schmerzen strahlen häufig aus. So kann es sein,
dass ein Patient Muskelschmerzen angibt, der Entzündungsprozess jedoch im Gelenk oder woanders sitzt.
Zu 5: Subkutane Knötchen im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis werden als Rheumaknoten bezeichnet. Sie
treten v. a. an den Streckseiten der Unterarme auf.
Frage 19
Aussagenkombination
Welche der folgenden Aussagen zur
rheumatoiden Arthritis treffen zu?
1. Gaenslen-Zeichen positiv.
2. Typischerweise tritt ein asymmetrischer Befall auf.
3. Im späteren Verlauf kann eine Abweichung der Fingergrundgelenke
zur Elle hin beobachtet werden.
4. Kann eine Polyneuropathie verursachen.
5. Rheumafaktor kann positiv sein.
A) Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind
richtig.
Antwort
Die Lösung A ist richtig.
Zu 1: Als Gaenslen-Zeichen bezeichnet man eine unangenehme Druckempfindlichkeit beim Händegeben. Tritt
häufig als erstes Symptom auf.
Zu 2: Typisch ist eher ein symmetrischer Befall, z. B. an
den Fingergrund- und -mittelgliedern (fast nie Fingerendglieder).
Zu 3: Eine Abweichung der Fingergrundgelenke zur Elle
hin wird als ulnare Deviation bezeichnet. Sie tritt als Folge eines vermehrten Pannusgewebes im Gelenk auf, welche zu einer Subluxation führt.
Zu 4: Die rheumatoide Arthritis kann sich auch in anderen Organen manifestieren, z. B. als Polyneuropathie,
Vaskulitis, Myokarditis, Iridozyklitis, Pleuritis.
Zu 5: Der Rheumafaktor ist in 80–90 % der Fälle positiv.
Er stellt einen Antikörper-Antikörper-Komplex dar.
Bewegungsapparat
Aussagenkombination
Welche der folgenden Symptome zur
rheumatoiden Arthritis treffen zu?
1. Weichteilschwellung an mehreren
Gelenken
2. Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit
3. Parästhesien
4. Muskelschmerzen
5. Subkutane Knötchen an den Streckseiten der Unterarme
Antwort
Bewegungsapparat
22
Rheumafaktoren finden sich manchmal bei Gesunden
und auch bei anderen Erkrankungen.
Antwort
Die Lösung A ist richtig.
Zu 1: Sichere Frakturzeichen: Abnorme Beweglichkeit,
abnorme Stellung, Knochenreibegeräusch, offensichtliche Knochenunterbrechung. Unsichere Zeichen: Starke
Schmerzen, Schwellung, Unbeweglichkeit, Bildung von
Hämatomen.
Zu 2: Unterarmbrüche sind am häufigsten, Ursache ist
ein Ausrutschen bzw. Hinfallen.
Zu 3: Bei der Osteoporose sind Schenkelhalsbrüche häufig. Sichere Zeichen sind: Bein ist verkürzt und in
Außenrotationsstellung.
Zu 4: Komplikation einer offenen Fraktur ist Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung).
Zu 5: Knochenbrüche bei Kindern (Grünholzfraktur) heilen umso schneller, je jünger sie sind.
Antwort
Die Lösung E ist richtig.
Zu 1: Der N. medianus versorgt u. a. die Haut von Handwurzel, Hohlhand, den ersten drei Fingern und der radialen Seite des Ringfingers. Wenn der Medianusnerv im
Karpaltunnel komprimiert wird, entstehen Missempfindungen an den ersten drei Fingern.
Zu 2: Die nächtlichen Schmerzen der Hand oder manchmal auch ausstrahlend bis in den Oberarm sind Leitsymptome des Medianuskompressionssyndroms.
Zu 3: Der N. medianus versorgt u. a. den Beugemuskel
des Daumens. Bei starker Kompression kann es zur Lähmung und Muskelatrophie des Daumenballens kommen.
D) Nur die Aussagen 1 und 5 sind
richtig.
E) Alle Aussagen sind richtig.
Frage 20
Aussagenkombination
Welche der folgenden Aussagen zur
Fraktur (Knochenbruch) treffen zu?
1. Schmerzen und Schwellungen sind
keine sicheren Frakturzeichen.
2. Am häufigsten sind Brüche am
Unterarm.
3. Im höheren Lebensalter bricht der
Schenkelhals relativ leicht.
4. Beim offenen Bruch ist die Gefahr
einer Infektion sehr groß.
5. Knochenbrüche heilen bei Kindern
umso schlechter, je jünger die Kinder
sind.
A) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 2, 3, und 4 sind
richtig.
D) Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind
richtig.
E) Alle Aussagen sind richtig.
Frage 21
Aussagenkombination
Welche der folgenden Aussagen zum
Karpaltunnelsyndrom treffen zu?
1. Parästhesien der ersten drei Finger
2. Schmerzen in der Handfläche,
besonders nachts
3. Atrophie des Daumenballens
4. Ursache ist die Kompression des
N. medianus.
5. Es kann typischerweise zu einer sog.
Schwurhand kommen.
A) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind
richtig.
Bewegungsapparat
23
Zu 4: Das Karpaltunnelsyndrom ist eine mechanische
Kompression des N. medianus im Karpaltunnel (Handwurzelkanal) durch Bindegewebswucherung. Die Ursache ist idiopathisch.
Zu 5: Sind infolge der Kompression auch die Muskelfasern betroffen, dann kann der Patient die ersten drei Finger nicht mehr beugen. Er wird aufgefordert, die Finger
zur Faust zu schließen. Da die ersten drei Finger nicht
mehr vollständig gebeugt werden können, sieht das
dann aus wie eine Schwurhand.
Frage 22
Aussagenkombination
Welche der folgenden Aussagen zur
Scheuermann-Krankheit treffen zu?
1. Ausbildung einer Kyphose
2. Keilwirbelbildung
3. Rheumafaktor positiv
4. Verspannte Rückenmuskulatur
5. Entzündliche Erkrankung
A) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind
richtig.
B) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind
richtig.
C) Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind
richtig.
D) Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind
richtig.
E) Nur die Aussagen 2 und 4 sind
richtig.
Antwort
Die Lösung B ist richtig.
Zu 1: Die Kyphose entsteht durch den Einbruch der
Deck- und Grundplatten der Wirbelkörper. Jedoch ist
nicht immer eine typische Buckelbildung zu finden.
Zu 2: Es können Keilwirbel infolge der degenerativen
Veränderungen an den Wirbelkörpern entstehen.
Zu 3: Ein Rheumafaktor ist positiv bei rheumatischer
Arthritis.
Zu 4: Da das statische Material (Knochensubstanz)
abnimmt, kommt es zu einem erhöhten Muskeltonus.
Zu 5: Der Morbus Scheuermann ist eine degenerative,
nicht entzündliche Veränderung der jugendlichen Wirbelsäule idiopathischer Ursache. Die Erkrankung gehört
zu den aseptischen Knochennekrosen.
! Merke
Schmorl-Knorpelknötchen sind Bandscheibeneinbrüche in Grund- und Deckplatten und gelten als
diagnoseweisend. Sie sind bei Verkalkung im Röntgenbild sichtbar.
Antwort
Frage 23
Aussagenkombination
Welche sind die Kennzeichen des Morbus Bechterew?
1. Morgendlicher, tief sitzender Rückenschmerz
2. Es kann zur Beeinträchtigung des
Respirationstraktes kommen.
Die Lösung A ist richtig.
Zu 1: Der frühmorgendliche Rückenschmerz, der den Patienten nicht mehr schlafen lässt, ist ein Leitsymptom
für die Bechterew-Erkrankung.
Zu 2: Infolge von entzündlichen Verknöcherungsprozessen der Kostovertebralgelenke kann der mechanische
Bewegungsapparat
C) Nur die Aussagen 1 und 3 sind
richtig.
D) Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind
richtig.
E) Alle Aussagen sind richtig.
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