Institut für Theoretische Physik Johannes Berg der Universität zu Köln Nico Riedel http://www.thp.uni-koeln.de/~berg/so12/ http://www.thp.uni-koeln.de/~nriedel/ Mathematische Methoden 4. Übung Sommersemester 2012 Abgabe: Montag, 7. Mai 2012, vor der Vorlesung Besprechung: Donnerstag, 10. Mai 2012 1. Vektoren unter Basiswechsel (6 Punkte) a) (4 Punkte) Gegeben sind die zwei Basen B = {e1 , e2 } und B 0 = {e01 , e02 } mit den Komponentendarstellungen bezüglich B e1 = ! 1 0 B , e2 = ! 0 1 sowie e01 = B ! 2 1 , e02 = B ! −1 1 (1) B Nun lassen sich die Basisvektoren von B auch in der Basis von B 0 ausdrücken durch ei = 2 X Sji e0j i ∈ {1, 2} (2) j=1 Die Zahlen Sji lassen sich als die Komponenten einer 2 × 2-Matrix S interpretieren. Die Bedeutung von S ist, dass sie die Komponentendarstellung eines Vektors v bezüglich B in die Komponentendarstellung eines Vektors v 0 bezüglich der anderen Basis B 0 überführt. S wird daher auch Basiswechselmatrix genannt. Ist S bekannt, kann man also ganz einfach jeden beliebigen Vektor v bezüglich der anderen Basis darstellen indem man S auf ihn anwendet: v 0 = Sv. Benutzen Sie Gleichung (2) um S für den Basiswechsel von B nach B 0 zu bestimmen. e01 ! e02 −1 ! , = an 1 B 1 B um deren Darstellung bezüglich B 0 zu bestimmen. Haben Sie das Ergebnis erwartet? b) (2 Punkte) Wenden Sie S auf die beiden Basisvektoren Erklären Sie wie es zustande kommt. 1 = 2 2. Determinante (14 Punkte) a) (4 Punkte) In der Vorlesung haben Sie gesehen, wie sich die Determinante einer 3 × 3 Matrix auf mehrere Determinanten von 2 × 2 Matrizen zurückführen lässt: a b c e f det d e f = a · det h i g h i ! a b wobei det = ad − bc c d ! − b · det d f g i ! + c · det d e ! g h , Für 3 × 3 Matrizen gibt es auch eine andere sehr hilfreiche Methode zur Berechnung der Determinante, die Regel von Sarrus. Dabei werden zur Hilfestellung die beiden linken Spalten der Matrix noch einmal rechts neben die Matrix geschrieben. Dann werden die Produkte der Matrixeinträge über die Diagonalen gebildet (für jede Diagonale ergibt sich also ein Produkt aus drei Matrixeinträgen). Dann werden die Produkte aller Diagonalen aufaddiert. Hierbei besitzen die Diagonalen in & -Richtung das Vorzeichen “+” und die Diagonalen in . -Richtung das Vorzeichen “-” (siehe Bild unten). Zeigen Sie, dass obige Vorschrift und die Regel von Sarrus das gleiche Ergebnis liefern. b) (2 Punkte) Zum Warmwerden: Wenden sie die Regel von Sarrus an, um die Determinante von A zu berechnen. 4 3 2 A = 0 1 3 3 2 4 c) (4 Punkte) Folgende Eigenschaften gelten für Determinanten von n × n Matrizen ganz allgemein: (ii) det B −1 = (i) det (B C) = det (B) det (C) 1 det (B) Begründen Sie diese Beziehungen durch die Volumenänderung des Einheitswürfels unter den linearen Transformation A, B, bzw. B −1 . Überprüfen Sie die Gültigkeit dieser Identitäten für die Matrizen 1 B= 2 0 2 0 2 −1 1 0 −1 1 B −1 = −1 1 1 − 12 0 1 0 0 1 5 C = 1 −1 1 0 1 0 Auch hier kann Ihnen die Regel von Sarrus wieder hilfreich sein. 2 d) (4 Punkte) Zeigen Sie, dass die Determinante ganz allgemein folgende Eigenschaften besitzt. (i) Die Vertauschung zweier Spalten einer Matrix führt zum Vorzeichenwechsel der Determinante, also a11 · · · a det 21 .. . a1i · · · a1j a2i .. . a2j .. . ··· a1n a11 · · · a2n = − det a21 .. .. . . a1j ··· a2j .. . a1i · · · a1n a2i .. . a2n .. . (ii) Addiert man zu einer Spalte einer Matrix eine Linearkombination der übrigen Spalten, so ändert sich die Determinante nicht, also a11 · · · det a21 .. . a1i + P λk a1k · · · k6=i a2i + P k6=i .. . λk a2k a1n a11 · · · a2n = det a21 .. .. . . a1i · · · a1n a2i .. . a2n .. . Hinweis: Beide Eigenschaften folgen aus der Eigenschaft der Multilinearität sowie der Eigenschaft, dass die Determinante alternierend ist. 3