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AUFKLÄRUNG ÜBER DIE INTRASPINALE MEDIKAMENTENTHERAPIE UND
IMPLANTATION EINER MEDIKAMENTEN-PUMPE
Patienten/Aufkleber
Die Medikamentenpumpenimplantation ist für Sie eine Behandlungsmöglichkeit weil durch
bisherige alternative Behandlungsformen (medikamentöse Schmerztherapie, Blockaden,
Physiotherapie, TENS, Akupunktur u.a.) keine ausreichende Schmerzlinderung erzielt werden
konnte. Durch die Medikamentenpumpenimplantation können Ihre Schmerzen deutlich reduziert,
nicht jedoch geheilt oder vollständig beseitigt werden.
Durch die Medikamentenpumpenimplantation werden persönliche oder familiäre Probleme nicht
gelöst. Da die chronischen Schmerzen möglicherweise negative Auswirkungen auf Ihr Leben
insgesamt und Ihre persönliche Beziehungen hatten, empfehlen wir gegebenenfalls eine
Beratung oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, um Ängste, Depressionen und andere
Folgen chronischer Schmerzen zu bewältigen. Ziel dieser Beratung ist es, möglichst weitgehende
Wiederherstellung Ihrer Aktivitäten und Funktionen zu ermöglichen.
Die Implantation erfolgt in zwei Schritten:
1) Testphase(Implantation von einem spinalen Testkatheter, nach außen abgeleitet und
Austestung von Wirkung des für Sie geplanten Medikamentes: Morphin, Clonidin, Zikonotid,
Lokalanästhetika, u.a)
2) Pumpenimplantation: Es gibt zwei Arten:
I: gasbetriebene Pumpe(Lebensdauer: 25 Jahre) und
II: programmierbare Pumpe (Die implantierbare Pumpe ist mit einer Lithiumbatterie ausgestattet.
Die Lebensdauer der Batterie ist abhängig von der Infusionsgeschwindigkeit bzw. der
verabreichten Tagesdosis. Nach dem Ende der Batterielebensdauer muss die Pumpe ausgetauscht
werden (bis 7 Jahre).
Auf die Implantation der Pumpe folgt eine Übergangsphase. Andere Arzneimittel werden
schrittweise reduziert, damit die korrekte Dosierung des intraspinal verabreichten Arzneimittels
bestimmt werden kann. Während dieser Übergangsphase kann keine optimale Schmerzlinderung
erzielt werden.
Die Implantation der Medikamentenpumpe ist mit gewissen Risiken verbunden. Es könnten alle
mit operativen Eingriffen und Narkosen verbundenen Komplikationen eintreten. Es könne u.a.
folgende mechanische Komplikationen am Pumpen-System auftreten: Dislokation des
Spinalkatheters oder Knicke im Spinalkatheter,Programmierfehler, Nachfüllfehler,
Komplikationen hinsichtlich der Implantationstasche oder Probleme mit der Pumpe selbst. Folge
dieser Komplikationen kann eine veränderte Wirkung des Arzneimittels, ein Abbruch der
Therapie oder die Notwendigkeit weiterer chirurgischer Eingriffe sein.Darüber hinaus bestehen
bei Implantation des Infusionssystems spezifische Risiken, so u.a. Infektionsgefahr,
Ansammlung von Flüssigkeit in der Implantationstasche der Pumpe, spinales Hygrom, Austritt
von Liquor cerebrospinalis durch die Inzisionsstelle, Blutungen, Hämatombildung, allergische
Reaktionen und spinaler Kopfschmerz. Bis zur Wundheilung leiden die Patienten im
Allgemeinen unter Schmerzen und Empfindlichkeit an der Implantationsstelle.
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Bei intraspinaler Morphinverabreichung wurden bestimmte Nebenwirkungen und/oder
unerwünschte Wirkungen beobachtet. Zu den schwerwiegendsten Nebenwirkungen gehören
Atemdepression und Myoklonien (Muskelzucken). Sonstige Nebenwirkungen umfassen u.a.
Juckreiz, Harnretention, Obstipation (Stuhlverstopfung), Übelkeit, Erbrechen, Schwindel,
Beklemmung, Depressionen, Ödeme.
Bei intraspinaler Clonidinverabreichung wurden bestimmte Nebenwirkungen und/oder
unerwünschte Wirkungen beobachtet. Zu den schwerwiegendsten Nebenwirkungen gehören
Müdigkeit und Blutdruckabfall. Sonstige Nebenwirkungen umfassen u.a. Mundtrockenheit,
Darmträgheit, trockene Nase, Allergie, verminderter Tränenfluss,
Gynäkomastie
(Brustvergrößerung).
Aufgrund Ihrer sehr starken Schmerzen, andere Methoden der Schmerzbekämpfung nicht den
gewünschten Erfolg gebracht haben, hat Ihnen Ihr Arzt/In die intrathekale Gabe von Ziconotid
(Prialt®)empfohlen. Zu Verabreichung von Ziconotid ist eine elektronische bzw. eine
gasbetriebe intrathekale Schmerzpumpe erforderlich.
Eine intraspinale Therapie mit Ziconotid kann die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen daher
sollten Sie nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt am öffentlichen Straßenverkehr aktiv
teilnehmen sowie gefährliche Maschinen bedienen.
Mögliche örtliche toxische Nebenwirkungen auf das Rückenmark wurden nicht ausgeschlossen.
Beim Absetzen von
Entzugssymptomen.
Opiattherapie
besteht
grundsätzlich
die
Möglichkeit
von
An Nebenwirkungen von Ziconotid wurden beschrieben:
Verminderter Appetit und Anorexie.
Verwirrungszustände sowie Beeinträchtigung des Gedächtnis, der Stimmungslage,
Bewusstseinsbeeinträchtigungen, sowie gelegentlich Störungen wie Halluzinationen und
Verfolgungsreaktionen.
Eine bestehende Depression kann verstärkt werden.
Muskelschäden treten eher selten auf, jedoch Muskelschmerzen- und Krämpfe häufig. Eine
regelmäßige Überprüfung von Muskelenzymen im Blut wird empfohlen.
Durch die stärkere körperliche Aktivität (ermöglicht durch die Therapie) kann es zu
Empfindlichkeiten und Muskelschwäche kommen. Gegebenenfalls werden mir
physiotherapeutische Maßnahmen zum Muskelaufbau und zur Verringerung der Muskel-und
Gelenksschmerzen verordnet.
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Ich wurde über folgende Aspekte aufgeklärt:
Durch die intraspinale Medikamententherapie (Morphin, Clonidin, Zikonotid(Prialt®),
Lokalanästhetika, u.a) können meine Schmerzen verringert, nicht jedoch geheilt oder vollständig
beseitigt werden.
Ziele und Vorteile der intraspinalen Medikamentenverabreichung unter Einsatz der
Medikamenten -Pumpe sowie die damit verbundenen Risiken.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Schmerzen.
Wirkungsweise der intraspinalen Morphinverabreichung zur Schmerzbekämpfung und zu
erwartender
Grad
der
Schmerzlinderung.
Verfahren
zur
Implantation
der
Medikamenten-Pumpe.Meine Rolle und Verantwortlichkeit bei der langfristigen intraspinalen
Morphintherapie unter Einsatz der Medikamenten-Pumpe.
Mögliche mit der Morphintherapie unter der Medikamenten-Pumpe verbundene Konsequenzen
und Risiken.
Ich verpflichte mich zur Einhaltung der nachfolgenden genannten kurz- und langfristigen
Vorsichtsmaßnahmen:
1. Ich werde körperliche Aktivitäten vermeiden, die eine Beschädigung der Implantationsstelle
oder des Gerätes zur Folge haben können, und meine Aktivitäten den Anweisungen meinen Arzt
entsprechend für einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen nach der Implantation einschränken,
um die Katheterbewegungen zu reduzieren. Ich werde die Implantationsstelle sauber und trocken
halten und vor äußerem Druck und Irritationen schützen.
2. Ich werde regelmäßige Nachfülltermine vereinbaren. Die Häufigkeit der Termine ist abhängig
von der benötigten Arzneimittelmenge; in der Regel werden die Termine alle 4-8 Wochen
angesetzt.
3. Ich werde meinen Medikamenten-Implantationsausweis und die Nofallskarte stets bei mir
tragen. Dadurch bin ich im Notfall als Patient mit implantiertem Pumpen-System erkennbar.
4. Ich werde meine Familie sowie sonstige in Frage kommenden Personen über die Notfallkarte
und -verfahren in Kenntnis setzen.
5. Ich werde den behandelnden Arzt über die folgenden Umstände informieren:
Unerwünschte Nebenwirkungen des Arzneimittels.
Schmerzen, Schwellungen oder Flüssigkeitsabsonderungen an der Inzisionsstelle. Die Symptome
deuten auf eine Infektion hin. Ungewöhnliche Veränderungen der Schmerzprofile. Auftreten
anderer ungewöhnlicher Symptome wie Empfindungsstörungen (z.B. Taubheit, Kribbeln,
Brennen), Darm- oder Blasenfehlfunktionen, Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen.
6. Ich werde meinen Arzt über etwaige Reisepläne informieren. Gegebenenfalls müssen
Überweisungen ausgestellt und Vorbereitungen für das Nachfüllen und die Fehlerbehebung bei
einem anderen Arzt getroffen werden.
7. Ich werde andere behandelnde Ärzte und Therapeuten über das Therapieprogramm und die
Medikamentenpumpe in Kenntnis setzen.
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8. Ich werde für die Dauer der Behandlung Alkohol und stimmungsverändernde Arzneimittel
meiden, da andernfalls schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können.
9. Ich werde hinsichtlich des Führens von Kraftfahrzeugen vorsichtig vorgehen. Ich werde mit
meinen Arzt abstimmen, ob und in welcher Phase der Therapie ich ein Kraftfahrzeug führen darf.
10. Ich werde außer den von diesem Arzt verordneten Arzneimittel keine Schmerzmittel
einnehmen.
11. Ich werde bestimmte medizinische Verfahren/Geräte meiden, durch die es zu einer
Beschädigung der Medikamentenpumpe kommen kann (sofern dies nicht vom Arzt genehmigt
wurden), so z.B. Magnetresonanz-Tomographie, Diathermie, therapeutischer Ultraschall (z.B.
Lithotripsie zur Nierensteinzertrümmerung) und Strahlentherapie.
12. Ich werde meinen Arzt anrufen, wenn ein Pumpenalarm (Pumpe gibt Pieptöne ab) auslösen
wird. Dies kann bedeuten, dass die Pumpe nachgefüllt werden muss, die Batterie erschöpft ist
oder keine Verabreichung des Arzneimittels durch die Pumpe erfolgt.
Fa Medtronic:
Programmierbare Pumpe
Fa Codman:Gasbetriebene Pumpe
Fa Tricumed :
Gasbetriebene Pumpe
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EINWILLIGUNG ZUR INTRASPINALEN THERAPIE
Hiermit bestätige ich, dass ich dieses Dokument gelesen und verstanden habe.
Ich meine, dass ich über die intraspinale Therapie unter Einsatz einer Medikamentenpumpe
sowie die damit verbundenen potentiellen Risiken, Komplikationen und Vorteile ausreichend
informiert bin und willige in folgenden Eingriff ein.
__ Implantation eines Spinalkatheters
__ Implantation einer Medikamentenpumpe
__ sonstiges:
__________
Ort, Datum
_________________________________
Patient(in)/bzw. Bevollmächtigter
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Ärztin/ Arzt
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