Bakkalaureatsarbeit Medizinische Universität Graz Universitätsplatz 3, 8010 Graz „Einfluss von Depressionen im Alter auf das professionelle Verhalten von Pflegepersonal im Langzeitpflegebereich“ im Rahmen der Lehrveranstaltung Evidence Based Nursing (EBN) eingereicht von: Johanna Huber geb. 23.09.1988 begutachtet von: Frau Schaffer Susanna, Mag. phil., Dr. phil. Institut für Pflegewissenschaften 8010 Graz, Billrothgasse 6/I eingereicht: Graz, am 10. September 2012 Ehrenwörtliche Erklärung Hiermit gebe ich ehrenwörtlich bekannt, dass die vorliegende, von mir verfasste Bachelorarbeit ohne fremde Hilfe, selbstständig erarbeitet wurde und keine nicht angegebenen Quellen benutzt wurden. Weiters möchte ich dafür garantieren, dass die wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen der benützten Quellen als solche gekennzeichnet wurden. Diese Arbeit wurde von mit weder in gleicher noch in ähnlicher Form bei einer anderen Pfrüfungsbehörde eingereicht. Graz, am 10. September 2012 Zusammenfassung: Abstract: Einleitung: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Introduction: Phänomen phenomenon of old age depression and its möglichen der Altersdepressionen auf with the Langzeitpflegebereich. Wie sieht der Wissensstand care. How does the state of knowledge and bezüglich Depressionen bei den Heimbetreuer/innen do nurses use guidelines or standards? Due aus werden Leitlinien Umgang demographischen Pflegebetreuung deals potential impact on nursing care in long-term besseren die ihrem paper im und Einfluss und The und Standarts zum to Durch den diseases and their appearance therapies or verwendet? Wandel werden Erscheinungskrankheiten altersbedingte diagnostic changes procedures are age-related increasingly ihre important. The home quality must be adapted Therapiemöglichkeiten bzw. Diagnoseverfahren immer to the new demands of care. Methods: The wichtiger. Die Heimqualität muss an die neuen methods section is divided into two essential Anforderungen werden. points. Firstly, a literature search carried out Methoden: Der Methodenteil gliedert sich in zwei in three different media and secondly I did an wesentliche der und demographic Pflege Punkte. eine interview to present a practical example. Pre Medien agreed inclusion and exclusion criteria were durchgeführt und zum anderen wurde mittels Interview used. Discussion: The results refer to the ein Praxisbeispiel dargelegt. Vorab beschlossene Ein- relevant border areas of established research und Suche question. It’s about knowledge of depression, herangezogen. Diskussion: Die relevanten Treffer depression on nurses and the relationship beziehen sich auf die Randbereiche der aufgestellten between patients and doctor. Results: Due to Forschungsfrage. Es wird der Wissensstand des lack of literature on the research question Pflegepersonals Altersdepressionen "impact of depression on the professional erhoben, sowie die derzeitge Ausbildung. Ebenfalls conduct of nurses in long-term care" was the werden von lack of research and its at the same time the Pflegepersonals research result. Conclusion: It is advised to Literatursuche in Zum angepasst drei Ausschlusskriterien durchleuchtet wurden bezüglich Auswirkungen möglichen einen und Depressionen und wurde verschiedenen die für die Einflussfaktoren des Arzt/Ärztin- Patient/in- Beziehung wird dargestellt. Ergebnisse: Aufgrund der fehlenden Literatur bezüglich der Forschungsfrage „Einfluss von Depressionen auf das professionelle Verhalten von Pflegepersonal im Langzeitpflegebereich“ wurde eine Forschungslücke gefunden und diese Erkenntnis darüber ist zugleich das Forschungsergebnis. Schlussfolgerung: Es wird geraten wissenschaftliche Forschungen zu diesem Bereich durchzuführen um Ergebnisse aufzuzeigen. carry out research on this area in order to show results. Inhaltsverzeichnis Einleitung 1. Allgemeine Einführung in das Thema Depression .................................................. 1 1.1 Begriffsdefinition Depression .......................................................................................... 1 1.2 Arten von Depressionen ................................................................................................... 2 1.3 Diagnose von Depressionen ............................................................................................. 2 1.4 Epidemiologie von Altersdepressionen............................................................................ 4 1.5 Risikofaktoren von Depressionen im Alter ...................................................................... 6 1.6 Therapiemöglichkeiten von depressiven Erkrankungen im hohen Alter: ........................ 6 1.6.1 Medikamentöse Behandlung ..................................................................................... 7 1.6.1.1 Wirkmechanismus .............................................................................................. 7 1.6.1.2 Gruppen von Antidepressiva .............................................................................. 7 1.6.2 Behandlung speziell bei älteren PatientInnen ........................................................... 8 2. Methoden................................................................................................................ 8 2.1 Suche im Pubmed ............................................................................................................. 9 2.2 Suche in Medline............................................................................................................ 10 2.3 Suche im PMC ............................................................................................................... 11 3. Diskussion ............................................................................................................ 12 3.1 Auflistung der Treffer: ................................................................................................... 12 3.2 Erörterung der relevanten Studien: ................................................................................ 14 4. Interview als praxisnahes Beispiel ........................................................................ 19 4.1 Rahmenbedingungen des Interviews.............................................................................. 19 4.2 Fragen des Interviews..................................................................................................... 20 4.3 Transkription des Interviews .......................................................................................... 21 5. Resümee .............................................................................................................. 30 6. Referenzliste......................................................................................................... 33 7. Abbildungsverzeichnis .......................................................................................... 36 Einleitung: In der folgenden Arbeit „Einfluss von Depressionen im Alter auf das professionelle Verhalten von Pflegepersonal im Langzeitpflegebereich“ möchte ich Einblicke in den Alltag der Pflegenden bieten. Durch den demographischen Wandel erreichen wir ein immer höheres Lebensalter, dies erfordert neue Anforderungen an unsere Gesellschaft mit dieser Entwicklung entsprechend umzugehen. Gerade in den letzten Lebensphasen, wo der Pflegeaufwand rapide steigt, kommt es zu vermehrten depressiven Symptomen bei Pflegeempfängern/innen. Diese haben meist viele Ursachen, die durch psychische oder physiche Faktoren begünstigt werden. Die Pflege steht vor einer immer größer werdenden Herausforderung, mit diesen Symptomen passend umzugehen. Meine Forschungsfrage ergibt sich aus dieser Problematik. Ich möchte in dieser Arbeit klären, ob es einen negativen Einfluss (d.h. eine schlechtere Betreuung) auf das Verhalten und somit auf die Beziehung zwischen Pflegepersonal und Patient/innen gibt und wie mit der speziellen Thematik umgegangen wird. Es wäre interessant zu wissen, ob das Personal ausreichend auf Depressionen von Patient/innen geschult wird und wie sie damit umgehen, ob es beispielsweise zu einer zusätzlichen Belastung führt. Haben sie die Möglichkeit Informationen zum Umgang mit diesen Patient/innen zu bekommen, oder gibt es sogar Leitlinien? Bevor ich jedoch in die spezielle Thematik gehe, möchte ich kurz ein paar Begriffsdefinitionen abklären und eine kurze Einführung in das Thema Depressionen geben. 1. Allgemeine Einführung in das Thema Depression Zu Beginn meiner Arbeit möchte ich einen kurzen Überblick über Depressionen im Allgemeinen bieten. Dies sind Vorraussetzungen für meine weitere Arbeit. Begriffsdefinition Depression Laut WHO versteht man unter Depression eine psychische Störung, welche sich durch depressive Stimmung, Interessensverlust, Verlust an Freude, Schuldgefühlen oder niedrigen Selbstwertgefühl äußert. Weiters können Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, verringerter Energieverbrauch, sowie mangelnde Konzentration auftreten. Diese Erscheinungsbilder können chronisch und wiederkehrend auftreten und führen zu extremen Beeinträchtigungen hinsichtlich der Fähigkeit des Individuums. In den schlimmsten Fällen endet eine Depression mit dem Suizid der jeweiligen Person. (vgl. http://www.who.int/mental_health/management/depression/definition/en/) Depression wird auch betitelt als „eine passive Lebenseinstellung, die von einer langandauernden traurigen Grundstimmung geprägt ist“. (vgl. Petermann, 1985, S.81) Lange Zeit wurde beim Begriff Depression unter Fachleuten nicht dasselbe verstanden. Die genaue Definition von Depressionen wurde erst im letzten Drittel des 20. Jahrunderts mittels operationalisierten Kriterien festgelegt. D. h. sie wurden hinsichtlich Dauer, Symptomatik und allfälligen Ausschlusskriterien definiert. (vgl. Schöpf, J. 2006, S.1) Wichtig wäre auch zu erwähnen, dass sich fast jeder schon einmal in einer depressiven Verstimmung befunden hat, was jedoch nicht heißt, dass dies mit einer diagnostizierten Depression gleichzustellen ist. Eine depressive Verstimmung vergeht nach ein paar Tagen wieder von alleine und ist kein anhaltender Zustand. (vgl. Busch, K. 2007, S.3) 1 1.2 Arten von Depressionen Depression ist nicht gleich Depression. Um die richtigen Therapiemaßnahmen setzten zu können, muss zuerst die vorhandene Art der Depression diagnostiziert werden. Hierfür gibt es eine Gliederung in drei Gruppen von Depressionen. Man unterscheidet zwischen psychogenen Depressionen, somatogenen Depressionen und endogenen Depressionen. Psychogene Depressionen: Hierbei liegen keine körperlichen Ursachen für das Auftreten der Depression vor. Trotzdem kann sie sich in körperlichem Schmerz ausdrücken. Somatogene Depressionen: Damit sind körperlich bedingte Depressionen gemeint, welche sich in organische und symptomatische Depressionen unterteilen. Endogene Depressionen: Diese Form entsteht weder durch körperliche Ursachen, noch durch äußere Ursachen. Sie „wächst“ sozusagen von Innen heraus. Mögliche Ursachen sind genetisch bedingt, wie beispielsweiße ein Mangel an Neurotransmittern, welcher die Weitergabe von Informationen in unserem Körper hemmt. (vgl. http://www.altenpflegeschueler.de/krankheiten/symptome-bei- depressionen-1.php) Diagnose von Depressionen In den meisten europäischen Ländern wird zur Diagnose von Depressionen das Diagnoseinventar ICD 10 verwendet. Dies wurde von der WHO initiiert und ist teils verbindlich anzuwenden. Man kann unter verschiedenen Störungskategorien wählen und somit eine Störung definieren und ihre Ausprägung, sowie mögliche Kombinationen mit anderen Störungsbildern. Der zeitliche Verlauf, vor allem von den Leitsymptomen und durch die vermutete Ursache, bildet die Störungsbilder. Somit muss man bedenken, dass alle Faktoren miteinbezogen werden müssen. Man spricht nicht von einem einheitlichen Krankheitsbild. (vgl. Jobst Finke,2004, S. 86) 2 Zum besseren Verständnis zeigt die folgende Tabelle einen Auszug des Diagnoseinventars ICD 10 im Bereich der depressiven Erkrankungen: ICD 10 Depressionen: bipolare Effektive Störungen (gegenwärtig depressiv) F31.3 depressive Episode F32 leicht F32.1 mittel F32.2 schwer F32.3 rezividierende depressive Störung F33 Zyklothymie F34.0 Dysthymie F34.1 Angst/ Depression gemischt F41.2 depressive Anpassungsstörung F43.2 (vgl. http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlamtl/fricd.htm?gf30.htm+) Zu den Symptomen einer Depression zählen: Freudlosigkeit, Energieverlust, Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf, Appetit- und/oder Gewichtsabnahme oder –steigerung, Konzentrationsstörungen, innere Unruhe oder Verlangsamung in Motorik oder Denken, Gedankenkreisen um negative Inhalte, Wunsch nicht mehr zu leben oder Suizidgedanken. Dies wird durch eine bedrückte, traurige oder einer sonst negativ getönten Stimmung zum Ausdruck gebracht. (vgl. Schöpf, J. 2006, S. 2) 3 Epidemiologie von Altersdepressionen Laut WHO zählen Depressionen zu den am stärksten verbreiteten Volkskrankheiten. Schätzungen ergeben, dass im Jahr 2020 möglicherweise Depressionen zu den zweithäufigsten Volkskrankheiten zählen (nach ischämischen Herzerkrankungen). Ein Fünftel der Weltbevölkerung leidet mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest ein mal im Leben unter einer depressiven Störung. Im Alter leiden ebensoviele Patient/innen an Depressionen, wie in anderen Lebensabschnitten. Jedoch wird die Erkrankung durch typische Krankheitsbilder im Alter verstärkt. Aus der Berliner Alternsstudie kommt hervor, dass 9,1% der über 70 Jährigen an Depressionen leiden. An einer subdiagnostischen Depressivität leiden sogar 23% der Proband/innen. Unter subdiagnostischer Depressivität versteht man Krankheitsbilder, die noch nicht vollständig ausgebildet sind, jedoch die Lebensqualität senken und ein Risiko für eine spätere Erkrankung deutlich erhöhen. Ebenfalls steigt das Suizidrisiko im Alter auf erschreckende 30,5% bei den über 75 Jährigen. (vgl. Adler et al. 2009, S. 15-16) Laut der Gesundheitsbefragung 2006/07, ausgewertet durch Statistik Austria, kommt es zu folgenden, für Österreich erhobenen Ergebnissen hinsichtlich der Verteilung von Personen mit depressiver Verstimmung: Frauen sind generell häufiger betroffen als Männer. Bei der Erhebung wurden Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen, Lebensunterhalt und Migrationshintergrund miteinbezogen. Daraus ergab sich, dass die Art des Lebensunterhaltes der stärkste Einflussfaktor war, jedoch bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Der Faktor Alter warf bei den Frauen ein höheres Risiko auf an einer Depression zu erkranken, im Vergleich zu Männern. 45-49 jährige Frauen haben ein Risiko von 3,90 , Männer haben hingegen in diesem Alter ein Risiko von 2,51. Diese beiden Werte sind höher im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen. (siehe Tab. 1) 4 Tabelle1: Auftretenswahrscheinlichkeit von Depressionen in Abhängigkeit von ausgewählten Merkmalen nach Geschlecht: (vgl. Sozio- und demographische und sozio-ökonomische Determinanten von Gesundheit, Statistik Austria, 2007, S.102-103) 5 Risikofaktoren von Depressionen im Alter Von großer Bedeutung für das Auftreten und Aufrechterhalten von depressiven Störungen im fortgeschrittenen Alter, ist das Vorhandensein von anderen Krankheiten und Behinderungen. In Pflegeheimen leiden etwa 40-50% an depressiver Verstimmung, wobei 15-20% dieser Bewohner an einer anderweitigen schweren Erkrankung leiden. Laut Häfner begünstigt ein passiver Lebensstil Übergewicht und Bewegungsmangel. Dadurch kann sich Diabetes entwickeln, daraus ergibt sich nach jahrelanger Erkrankung eine Depression und die Entwicklung eines zerebralen Gefäßprozesses wird begünstigt. Durch die Depression werden diätetische Maßnahmen vernachlässigt, was in weiterer Folge zu einem Hirninfarkt führen kann. Daraus ergibt sich eine Demenz mit weiterführender Pflegebedürftigkeit. (vgl. Adler et al. 2009, S. 16-17) Das erhöhte Alter bringt auch todesbedingte Verlustängste mit sich. Je älter man wird, desto mehr Gedanken macht man sich über die Vergänglichkeit und über den Tod. Gerade dann, wenn geliebte Freunde, oder auch der/die eigene Partner/in verstirbt. Dieser Lebensabschnitt bringt an sich schon ein erhöhtes Risiko mit sich, um eine negative Denkweise zu bilden und später an einer Depression zu erkranken. Ebenfalls kann der Eintritt in den Ruhestand eine Depression schüren, welche im späteren Verlauf ganz austritt. (vgl. Böttcher, H., Saal, I., 2004, S. 4) 1.6 Therapiemöglichkeiten von depressiven Erkrankungen im hohen Alter: Es gibt verschiedene Ansätze von Therapien. Generell kann man sie in medikamentöse Therapien und nicht medikamentöse Therapien unterteilen. Heut zu Tage werden gänzlich alle depressiven Störungen mit einer Psychotherapie betreut und bei Bedarf zusätzlich mit Medikamenten. Anhand von vorliegenden klinischen Studien wurde erhoben, dass sich leicht depressive Erkrankungen am besten mit einer spezifischen Psychotherapie und Pharmakotherapie behandeln lassen. Im Gegensatz sind schwere Depressionen besser mit einer allgemeinen Psychotherapie behandelbar, da die Patient/innen von einer spezifischen Therapie nicht profitieren können, da dies überfordernd wirkt. Zusätzlich werden schwere Depressionen mit Antidepressiva therapiert. Möglich ist es aber, bei gegebener Besserung der 6 Patient/innen diese mit einer spezifischen Psychotherapie zu behandeln, da diese zu diesem Zeitpunkt besser händelbar ist für die Betroffenen und dann auch eine Besserung erzielen kann. (vgl. Schöpf J., 2006, S.7) 1.6.1 Medikamentöse Behandlung Bei einem medikamentösen Therapieansatz werden am häufigsten Antidepressiva verabreicht, welche in zwei Wirkgruppen eingeteilt werden. Zum einen sind sie depressionslösend, stimmungsaufhellend und antriebssteigernd und zum anderen haben sie eine antriebshemmende, sedierende und angstdämpfende Wirkung. (vgl. Schmid, B., Hartmeier, C., Bannert, C. 2007, S. 92) 1.6.1.1 Wirkmechanismus Die Wirkung von Antidepressiva ist bis heute nur teilweise ergründet. Man geht davon aus, dass sie auf die synaptische Erregungsleitung wirken und den SerotoninDopamin- Haushalt dadurch regeln. Die Wiederaufnahme der Neurotransmitter ins Nervenende wird somit gehemmt. (vgl. Schmid, B., Hartmeier, C., Bannert, C. 2007, S. 92) 1.6.1.2 Gruppen von Antidepressiva Je nach Wirkweise werden Antidepressiva in verschiedene Gruppen eingeteilt. Zu den vier wichtigsten Vertretern zählen: Trizyklische Antidepressiva: hemmen nicht selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin im synaptischen Spalt SSRI und SNRI: hemmen gezielt die Wiederaufnahme von Serotonin im synaptischen Spalt NRI: hemmen ausschließlich die Noradrenalin- Wiederaufnahme MAO- Hemmer: hemmt die Wirkung des Enzyms Monoamiooxidase, welches dadurch im Gehirn Serotonin, Noradrenalin, Dopamin und Tyramin nicht mehr abbauen kann. Es kommt zu einer Erhöhung der Neurotransmitterkonzentration (vgl. Schmid, B., Hartmeier, C., Bannert, C. 2007, S. 92-93) 7 (vgl. http://www.lilly- pharma.de/fileadmin/images/lilly/gesundheit/depression/medikamentoese_therapie_0 1.gif) 1.6.2 Behandlung speziell bei älteren Patient/innen Generell ist darauf zu achten, dass die Dosierung bei Einnahmebeginn sehr gering ausfällt, wenn nicht überhaupt unter der Grenzdosierung. Eine Erhöhung kann stufenweise erfolgen und Überprüfungen sind in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Weiters sollte man beachten, dass ältere Patient/innen oft bei vielen Ärzt/innen in Behandlung sind, welche Medikamente verschreiben ohne voneinander zu wissen. Auch Nieren- und Leberfunktionsstörungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Oft kann es bei älteren Personen auch zu einer Erhöhung der Nervensystemsensibilität kommen, wodurch sich Nebenwirkungen wie Verwirrtheit leichter durchsetzen. (vgl. Schmid, B., Hartmeier, C., Bannert, C. 2007, S. 99-100) 2. Methoden Um eine wissenschaftliche Grundlage für meine Arbeit zu gewährleisten, habe ich mich für eine Literaturrecherche in drei verschiedenen Medien (Medline, Oberfläche Pubmed, PMC) entschieden. Meine Einschlusskriterien dabei waren: Treffer im Erscheinungszeitraum zwischen 1980 und 2011 und eine Probandenanzahl über 50. Weiters traf ich eine Einteilung in retrospektiv und prospektiv. 8 Zur Begriffserklärung: Retrospektiv: eine retrospektive Studie wird so bezeichnet, da man von der Gegenwart ausgehend die Vorgeschichte untersucht. Prospektiv: darunter versteht man Studien, die Hypothesen aufstellen und dann Daten für die Überprüfung der Hypothese sammeln. 2.1 Suche im Pubmed Die erste Recherche führte ich im Medium Pubmed (eine Oberfläche von Medline) durch. Folgende Determinanten wurden verwenden: depression, mood disorder, elderly, attitudes of care givers, relationship care giver, nursing home und long term care. Dabei ergab sich folgendes Suchprotokoll: Tabelle 2: Anzahl der v. 1980 bis Retrospektiv Prospektiv Über 50 Relevante Treffer 2011 Probanden Treffer 60 60 25 35 37 7 9 9 1 8 5 4 2 2 1 1 2 0 1. Suche: depression and elderly and attitudes of care givers and nursing home 2. Suche: mood disorder and elderly and attitudes of care givers and nursing home 3. Suche: mood disorder and elderly and relationship caregiver and long term care Bei der Eingabe von depression and elderly and attitudes of care givers and nursing home kam es zu 60 Treffern, davon wurden 60 im Jahr 1980 bis 2011 publiziert. Weiters habe ich die Hits in 25 retrospektive Studien und 35 prospektive Studien unterteilt. Die relevanten Treffer mit einer Probandenanzahl über 50 betrugen sieben. Bei der Eingabe von mood disorder and elderly and attitudes of care givers and nursing home kam es zu neun Treffern, davon entstammen alle neun aus dem relevanten Publikationszeitraum von 1980 bis 2011. Weiters ergab sich eine 9 retrospektive Studie und acht prospektive Studien. Studien mit über 50 Probanden ergaben sich fünf. Die daraus entstandenen relevanten Treffer waren vier. Weiters führte ich einen Suchverlauf mit den Eingaben mood disorder and elderly and relationship caregiver and long term care durch. Hierbei bekam ich zwei Ergebnisse, wovon beide zwischen 1980 und 2011 publiziert wurden. Es ergab sich daraus eine Verteilung von einer retrospektiven Studie und einer prospektiven Studie. Die Probandenanzahl war durchgehend über 50. Relevante Treffer ergab dieser Suchverlauf jedoch nicht. (siehe Tab. 2) 2.2 Suche in Medline Die zweite Suche führte ich im Medium Medline durch. Die Determinanten waren wiederum depression, mood disorder, elderly, attitudes of caregiver, relationship caregiver, nursing home und long term care. Das Suchprotokoll ergab sich dadurch folgendermaßen: Tabelle 3: Anzahl der v. 1980 bis Retrospektiv Prospektiv Über 50 Relevante Treffer 2011 Probanden Treffer 12 12 4 8 5 3 1 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1. Suche: depression, elderly, attitudes of caregiver, nursing home 2. Suche: mood disorder, elderly, attitudes of caregiver, nursing home 3. Suche: mood disorder, elderly, relationship caregiver, long term care Bei der Sucheingabe depression, elderly, attitudes of caregiver und nursing home ergaben sich 12 Hits, davon wurden alle zwischen 1980 und 2011 publiziert. Weiters unterteilen sich die Ergebnisse in vier retrospektive und acht prospektive Studien. Fünf der Studien enthielten über 50 Probanden, davon stufte ich drei Hits als relevante Treffer ein. 10 10 Weiters folgte die Eingabe mit den Determinanten mood disorder, elderly, attitudes of caregiver und nursing home. Hierbei kam ein Treffer heraus, der im bestimmten Publikationszeitraum erschienen ist. Die Studie war prospektiv, jedoch für meine Arbeit nicht relevant. Als letztes gab ich mood disorder, elderly, relationship caregiver und long term care in die Suchmaschine ein, jedoch ohne einen Treffer zu erzielen. (siehe Tab. 3) 2.3 Suche im PMC Ich beschloss den letzen Suchverlauf im Medium PMC (PubMed Central) durchzuführen. Die Determinanten sind gleichbleibend, wie in den beiden Suchverläufen zuvor, d.h. wiederum depression, mood disorder, elderly, attitudes of caregiver, relationship cargiver, nursing home und long term care. Daraus ergab sich folgendes Suchprotokoll: Tabelle 4: Anzahlt der v. 1980- Retrospektiv Prospektiv Über 50 Relevante Treffer 2011 Probanden Treffer 85 85 47 39 40 2 5 5 1 4 5 1 6 6 5 1 1 1 1. Suche: depression and elderly and attitudes of caregiver and nursing home 2. Suche: mood disorder and elderly and attitudes of caregiver and nursing home 3. Suche: mood disorder and elderly and relationship caregiver and long term care Bei der Sucheingabe depression and elderly and attitudes of caregiver and nursing home ergab sich eine Trefferquote von 85 Treffern. Davon wurden 85 zwischen 1980 und 2011 herausgebracht. Die Aufteilung erfolgte in 47 retrospektive und 39 prospektive Hits. Bei den Hits gab es 40 mit einer Probandenanzahl über 50, davon waren zwei relevante Treffer. 11 11 Mit den Determinanten mood disorder and elderly and attitudes of caregiver and nursing home ergaben sich fünf Treffer, wobei alle zwischen 1980 und 2011 publiziert wurden. Es gab eine retrospektive und vier prospektive Studien, wobei alle über 50 Probanden hatten, daraus ergab sich ein relevanter Treffer. Bei der Suche mit mood disorder and elderly and relationship caregiver and long term care fand ich sechs Hits, wobei wiederum alle im Publikationszeitraum von 1980 bis 2011 herausgegeben wurden. Es ergab sich eine Aufteilung zwischen fünf retrospektiven und einer prospektiven Studie, sowie einen daraus resultierenden relevanten Treffer mit einer Probandenanzahl über 50. (siehe Tab. 4) 3. Diskussion Während meiner Recherche zum ausgewählten Thema fiel sofort auf, dass es sich hierbei um eine Forschungslücke handeln muss, da es sehr schwer war brauchbare Literatur zu finden. Ebenfalls aufgefallen ist, dass Depressionen häufig mit Demenz in Verbindung gebracht werden. Es ergab sich kein einziger Artikel, der sich wirklich auf die Beeinflussung der Beziehung zwischen Pflegepersonal und Patient/innen richtete. Man kann also sagen, dieser Themenbereich ist bis jetzt unerforscht. Trotzdem habe ich „Hits“ ausgewählt um aufzuzeigen, welche Informationen rund um diesen Themenbereich bereits existieren und welchen Bereichen anscheindend eine bedeutsamere Rolle zugeschrieben wurde. Auflistung der Treffer Bevor auf die einzelnen Artikel näher eingegangen wird, möchte ich eine kurze Übersicht geben und aufzeigen, warum diese Studien trotzdem eine Berechtigung erhielten zu den „Hits“ zu zählen: Correlates of knowledge and beliefs about depression among long term care staff The therapeutic effects of the physician-older patient relationship: Effective communication with vulnerable older patients 12 12 The Mood Disorder Burden Index: A Scale for Assessing the Burden of Caregivers to Adults with Unipolar or Bipolar Disorder Knowledge of late- life depression: an empirical investigation of aged care staff Attitude and burden in families of depressed elderly patients: strategies for care How effective is advanced training concerning depression and suicidality among the elderly? Results of a pilot study Knowledge and skills of professional carers working with older people with depression Effects of the quality of dyadic relationships on the psychological well-being of elderly care- recipients Altersdepression- wird selten erkannt Does depression prior to caregiving increase vulnerability to depressive symptoms among caregivers of person with Alzheimer`s disease? Pygmalion in the nursing home. The effects of caregiver expectations on patient outcomes Fast jede dieser Studien bezog sich ausschließlich auf Depressionen und enthielt keinen Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie beispielsweise Demenz. (Ausnahme: eine Studie mit Bezug auf Alzheimer) Weiters beziehen sie sich auf den derzeitigen Wissensstand zum Thema Depressionen, was sich auf die Pflegeleistung der Pflegeerbringer/innen auswirken kann und somit dessen Qualität beeinflussen kann. In vielen Studien wird die Patient/innen- Arzt/Ärztin Beziehung durchleuchtet, was einen Einfluss auf das Erkennen von Depressionen nehmen kann und somit ebenfalls miteinbezogen werden sollte. Artikel die sich auf depressive Symptomatik der Dienstleister/innen beziehen, sehe ich ebenfalls als Randbereich und nennenswert, da dies ebenfalls im Zusammenhang mit dem Entstehen von Depressionen bei Patient/innen stehen könnte. Zu guter letzt, schloss ich noch Studien mit ein, die das Erkennen der Symptomatik von Depressionen beschreibt, da dies einer der wichtigsten Punkte ist. Wer Depressionen nicht erkennt, kann Depressionen nicht behandeln. 13 13 Es folgt die genauere Erläuterung der einzelnen Artikel: Erörterung der relevanten Studien Im Artikel „Correlates of knowledge and beliefs about depression among long term care staff“ steht vor allem das Pflegepersonal im Vordergrund. Es wird erhoben, inwieweit das Pflegepersonal selbst der Depression zum Opfer fallen kann und wieviel Wissen zu depressiven Verstimmungen besteht. Ergebnis war es, dass paraprofessionelle Leistungserbringer/innen im Vergleich zu Schwestern/Pfleger und Sozialarbeiter/innen einen niedrigeren Wert bei Depressionen hatten, jedoch einen höheren Wert bei Belastung. Es wurde geraten, die Aufklärung für das paraprofessionelle Team individueller zu gestalten, um die Aufklärarbeit effektiver gestalten zu können. Ich denke, durch diesen Artikel wird eine Leitlinie gegeben, um das Personal für Depressionen zu sensibilisieren. Wenn eine Pflegeperson mehr Wissen zu psychischen Verstimmungen erhält, auch wenn es in diesem Fall nicht auf den/die Patient/in ausgerichtet ist, kann man eine solche Störung auch bei seinem Gegenüber besser einschätzen und dementsprechend sensibler handeln.(vgl. Ayalon, L., Arean, P., Bornfeld, H.,2008, S. 356-363) Im Artikel „The therapeutic effects of the physician-older patient relationship: Effective communication with vulnerable older patients“ liegt das Hauptaugenmerk auf der Patient/innen- Arzt/Ärztin- Beziehung. Es wird beschrieben, welche wichtigen Faktoren im Alter die körperliche und geistige Gesundheit beeinflussen können. Dazu zählen das Einkommen, Gesundheitssystem,…Weiters wird soziale Kontakte, darauf hingewiesen, Zugang dass eine zum gesunde Patient/innen- Arzt/Ärztin- Beziehung sich positiv auf diese Bereiche auswirken kann. Oft wird eine Depression nicht früh genug erkannt und von den Patient/innen nicht wahr genommen. Ihnen fällt nicht auf, dass sich ihre Stimmung verändert, sie können besser körperliche Symptome kategorisieren und beschreiben. Viele haben nicht den Mut, um über psychische Veränderungen zu sprechen und wollen niemanden zur Last fallen. Daraus kann sich ein Teufelskreis entwickeln, der/die Patient/in ist depressiv verstimmt, möchte es aber nicht nach außen zeigen. Somit wird versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Dadurch erweckt diese/r Patient/in nicht den Anschein, beim Personal mehr Zeit in Anspruch zu nehmen und die 14 14 voranschreitende Depression bleibt unerkannt. Somit kann es zu einer Unterversorgung führen. (vgl. Summer, L. Williams, Kelly, B. Haskard, Robin DiMatteo, M.,2007, S. 453-467) Wie man eine Depression ermitteln kann, ist im Artikel „The Mood Disorder Burden Index: A Scale for Assessing the Burden of Caregivers to Adults with Unipolar or Bipolar Disorder“ beschrieben. Es wird davon ausgegangen, dass sich depressive Verstimmungen in den nächsten Dekaden bei älteren Personen verstärken werden und somit zu einem zentralen Problem werden. Es werden drei Kerndomäne untersucht: Patient/innen-Stimmungs-Symptome, Sorgen über die Zukunft der Leistungserbringer/innen und zwischenmenschliche Schwierigkeiten mit den Patient/innen. Der Artikel zeigt, dass die Leistungserbringer/innen, gerade im familiären Bereich einer großen Belastung ausgeliefert sind, wenn der/die Patient/in an einer Depression leidet. (vgl. Martire, L., Hinrichsen, G., Morse, J., Reynols, C., Gildengers, A., Mulsant, B., Schulz, R., 2009, S. 67-77) Interessant fand ich den Bericht „Knowledge of late- life depression: an empirical investigation of aged care staff.“ in dem beschrieben wird, inwieweit Pflegepersonen eine Ausbildung hinsichtlich Depressionen von Heimbewohner/innen erhalten. Ein bisschen weniger als die Hälfte, hatte bis zum untersuchten Zeitpunkt keine Ausbildung in diesem Bereich genossen. Weiters empfand ein erheblicher Teil die psychischen Verstimmungen der Bewohner, als normale Folge des Alters bzw. als Reaktion auf den Umzug ins Altenheim. Meiner Meinung nach, kann eine solche Einstellung des Personals die Beziehung zum/zur Patient/in erheblich beeinflussen, da nicht wirklich auf das Problem eingegangen wird bzw. es erst gar nicht als Problem erkannt wird. Ich denke nicht, dass es als normaler Lauf der Dinge gelten sollte, im Alter depressiv zu werden. Informationen und spezifische Ausbildungen sollten fester Bestandteil der Ausbildung für Krankenpflegeberufe sein. (vgl. Davison, TE., Mc Cabe, MP., Mellor, D., Karantazas, G., George, K., 2009, S. 577-586) Ein weiterer Artikel, der das unzureichende Wissen bezüglich Altersdepressionen durchleuchtet, ist „Attitude and burden in families of depressed elderly patients: strategies for care.“ Es wird beschrieben, dass pflegende Angehörige, sowie auch das Pflegepersonal zu wenig Informationen zu diesem Thema erhält und dadurch 15 15 keine optimale Versorgung der Patient/innen erreicht werden kann. Generell wird dem Bereich Depressionen wenig wissenschaftliche und empirische Aufmerksamkeit geschenkt, was zu einer Besserung jedoch unausweichlich wäre. Es wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Einstellung und die Belastbarkeit des Pflegepersonals wesentlichen Einfluss auf die Erstprüfung und die weitere Behandlung von depressiv verstimmten Patient/innen hat. (vgl. Billig, N., 1991, S. 225-228) Hierzu habe ich eine Pilotstudie gefunden, die untersucht, ob es einen kurzfristigen bzw. einen langfristigen Informationszuwachs zum Thema Depressionen geben kann, wenn man Pflegepersonen eine spezifische Schulung anbietet. Im Artikel „How effective is advanced training concerning depression and suicidality among the elderly? Results of a pilot study.“, wurden 374 geriatrische Pflegepersonen mittels eines 12 Items Fragebogen befragt. Vorab erhielten sie eine vierstündige Schulung zum Thema „Depressionen und Suizidalität im Alter“. Gemessen wurde vor der Schulung, kurz danach und drei Monate später. Ergebnis der Studie war, dass ein kurzfristiger Wissenszuwachs in nahezu allen 12 Items gemessen werden konnte. Langfristig gesehen waren ebenfalls signifikante Unterschiede erkennbar, vor allem in den Bereichen der Pharmakotherapie bei Depressionen und dem Verständnis gegenüber Selbstmord im Alter. Diese Ergebnisse zeigen auf, welche Wichtigkeit die Sensibilisierung hat und dass schon nach kurzer Intervention eine Wissensbereicherung eintreten kann. Da die Pflegepersonen maßgeblich daran beteiligt sind Depressionen im Alter zu erkennen und um danach richtig handeln zu können, ist es unausweichlich diese Fortbildungen auszubauen und zu ermöglichen. (vlg. Ziervogel, A., Pfeiffer, T., Hegerl, U., 2005, S. 11-17) Ebenfalls auf die Beurteilung der Kenntnisse und Fähigkeiten des professionellen Pflegepersonals bezüglich Depressionen, bezieht sich der Artikel „Knowledge and skills of professional carers working with older people with depression“. Untersucht wurde das Wissen von 21 Pflegekräften und zusätzlich von zehn Hausärzt/innen sowie sieben Altenpflege- Manager/innen. Daraus ergab sich, wie bei den Artikeln zuvor, ein deckendes Ergebnis. In jeder Gruppe der Befragten, zeigten sich erhebliche Wissenslücken im Bezug auf Wissen und Bewusstsein über Depressionen. (vgl. MC Cabe, MP., Davison, T., Mellor, D., George, K., 2008, S. 228-235) 16 16 Weiters möchte ich auf den Artikel „Effects of the quality of dyadic relationships on the psychological well-being of elderly care- recipients“ eingehen. Hierbei setzte man sich das Ziel, die Qualität der Beziehung zwischen Pflegepersonal und Patient/innen hinsichtlich des psychischen Wohlbefindens des Leistungsempfängers/der Leistungsempfängerin zu untersuchen. Dazu wurden Interviews geführt und es wurden folgende Bereiche miteingebunden: körperliche Gesundheit und Höhe der instrumentellen Unterstützung. Es beteiligten sich insgesamt 37 Personen, die jedoch noch ihren eigenen Haushalt hatten. Es ergab sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Qualität der Beziehung und dem psychischen Wohlbefinden. Interessant ist aber, dass sich die Selbsteinschätzung im Bezug auf Gesundheit verbesserte, depressive Symptome weniger bewertet wurden, ein höheres Moralempfinden empfunden wurde, sowie die Lebensqualität des Einzelnen besser bewertet wurde. Aus den Ergebnissen geht heraus, dass das Alter an sich, die Höhe der instrumentellen Unterstützung, sowie die körperliche Gesundheit des Einzelnen wichtige Indikatoren für das individuelle, psychische Wohlbefinden sind. Je älter die befragten Personen waren, desto höher waren die depressiven Sympome. (vgl. Nunley, BL., Hall, LA., Rowles, GD., 2000, S. 44-45) Wie bereits erwähnt, treffen diese Artikel nicht ganz das ausgewählte Thema. Auffallend ist aber, dass zu wenig Informationen zu Depressionen im Alter bestehen. Laut einem Artikel aus der Zeitung „der Standard“ von 2007 „Altersdepression- wird selten erkannt“, war Tirol Vorreiter in der Ausbildung von Fachpersonal im Bezug auf Altersdepressionen. Hierfür waren sechs Stunden für Grundlagen und Diagnose vorgesehen und weitere 12 Stunden für Interventionsmöglichkeiten. Nachdem Depressionen aber häufig nicht, oder falsch diagnostiziert werden, erschien mir diese Stundenanzahl sehr gering. Es wird angegeben, dass jediglich 25% der Depressionen bei über 65 Jährigen erkannt werden, da oft andere Symptome im Vordergrund stehen und die Betroffenen über ihren Gemütszustand schweigen. Weiters kann eine lang anhaltende Depression chronisch werden und später für schwere Erkrankungen, wie zum Beispiel einen Herzinfarkt mitverantwortlich sein. (vlg. http://www.eaad.net/enu/press-review-austria-1.php) 17 17 Viele Artikel beschäftigen sich mit den möglichen Depressionen von Pflegepersonal und inwieweit diese in Zusammenhang gebracht werden können, mit einer Alzheimererkrankung. Hierzu wurde eine Stichprobe im Rahmen der Studie „Does depression prior to caregiving increase vulnerability to depressive symptoms among caregivers of person with Alzheimer`s disease?“ durchgeführt. Auffallend war auch, dass Depression sehr häufig zusammen mit einer Alzheimer Erkrankung untersucht wurde, sowie bereits oben erwähnt mit Demenz. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass Pflegekräfte mit vorheriger Depression ein größeres Risiko aufweisen, erneut an einer Depression zu erkranken, als Pflegekräfte ohne Vorbelastung. Weiters wurde vermutet, dass Pflegepersonen mit Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko zum Rückfall aufweisen, wenn sie Pflegeempfänger/innen mit depressiver Symptomatik betreuen. Es wurde eine Stichprobe von 111 Betreuer/innen von Alzheimer Patient/innen gewählt. Weder frühere depressive Verstimmungen, noch klinisch relevante frühere Depressionen, waren maßgeblich an der Entstehung depressiver Symptomen während der Leistungserbringung beteiligt. Jedoch bei der Einteilung in „depressive Vorgeschichte“ und „keine depressiven Vorerkrankungen“, wurde festgestellt, dass je größer die Abhängigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens, desto weniger präsent waren die depressiven Symptome während der Leistungerbringung. Dieses Ergebnis zeigt, dass Pflegekräfte mit Vorgeschichte, nicht unbedingt mehr gefährdet sind an Depressionen zu erkranken. (vgl. Neundorfer, NM., Mc Clendon, MJ., Smyth, KA., Strauss, ME., Mc Callum, TJ., 2006, S. 606-615) Aufschlussreich sind die Ergebnisse der Studie „Pygmalion in the nursing home. The effects of caregiver expectations on patient outcomes“. Hierbei handelt es sich nicht um einen Artikel, speziell auf Depressionen bezogen. Es wird jedoch untersucht, inwieweit die unterschiedliche Erwartungshaltung an einen Patienten/ eine Patientin das professionelle Pflegeverhalten beeinflussen kann. So wurde eine Studie durchgeführt, bei der Heimbewohner/innen kurz nach Aufnahme eingeteilt wurden in die Kategorie „hohe Erwartung“ und „Durchschnittserwartung“. Diese Einteilung erfolge durch eine umfassende Beurteilung der kognitiven und physichen Fähigkeiten der Patient/innen. Dem Pflegepersonal wurde nicht gesagt, dass die tatsächliche Einordnung zufällig getroffen wurde. So kam es zu dem Ergebnis, dass Patient/innen in der Gruppe „hohe Erwartungen“ eine Verringerung depressiver Symptome hatten, 18 18 büßten jedoch auch vermehrt funktionale Unabhängigkeit ein. Man könnte Querverbindungen herstellen, die besagen, dass das Pflegepersonal durch seine Einstellung maßgeblich draran beteiligt sein kann, den Pflegeerfolg zu beeinflussen durch mehr bzw. weniger Betreuung und dies aufgrund einer vorab getroffenen Einschätzung des Zustandes des Patienten/ der Patientin durch medizinische Verfahren. (vgl. Learman, LA., Avorn, J., Everitt, DE., Rosenthal, R., 1990, S. 797803) 4. Interview als praxisnahes Beispiel Da es, wie schon erwähnt eher weniger Literatur zur Forschungsfrage vorhanden ist, wollte ich durch ein Experteninterview herausfinden, wie die derzeitige Lage vor Ort in Pflegeheimen aussieht. Dazu wählte ich ein Pflegeheim in Kärnten und führte die Berfragung mit der dort tätigen Heimleitung durch. Die Wahl fiel deshalb auf die Heimleitung, weil ich denke, dass von dieser Position aus der beste Überblick über das Heimgeschehen gegeben werden kann und somit die representativsten Eindrücke gewonnen werden können. 4.1 Rahmenbedingungen des Interviews Vorab wurden alle ethischen und anonymisierungs- Aspekte behandelt und eine Einverständniserklärung unterschrieben. Das Interview erfolgte am 8. September 2012 und wurde von mir mittels Tonträger aufgenommen und später transkribiert. Das Interview dauerte 53 Minuten. Die schriftliche Zusammenfassung wurde der Heimleitung nochmals vorgelegt, um mögliche inhaltliche Unstimmigkeiten aufgrund der Transkription zu vermeiden und zu beheben. Die Daten wurden anonymisiert um den/die Teinnehmer/in zu schützen und um keine negativen Spätfolgen aufgrund des Interviews zu provozieren. Das Interview wurde im häuslichem Umfeld der/des Teilnehmers/in durchgeführt ohne dem Beisein anderer Personen. Damit wurde für eine lockere und entspannte Atmosphäre während des Interviews gesorgt. 19 19 4.2 Fragen des Interviews Der Interviewleitfaden setzt sich aus ungefähr zehn Fragen zusammen, wobei zu Beginn das Auftreten des Phänomens hinterfragt wird, sowie seine Diagnostizierbarkeit. Dann wird die derzeitige Lage, speziell auf das Heim selbst bezogen hinterfragt, ebenso wird der Wissenstand durchleuchtet. Zuletzt erfolgt noch eine persönliche Einschätzung der Heimleitung und die Forschungsfrage wird angeschnitten. Um Raum für Zusatzinformationen zu lassen, wurde das Interview mittels eines Leitfadens vorgenommen, somit blieb das Gespräch auch für andere Themenbereiche offen, die möglicherweise im Gesprächsfluss entstehen. Der Interviewleitfaden sieht wie folgt aus: Sind depressive Erkrankungen unter Ihren Heimbewohner/innen ein Krankheitsbild? Welche Verhaltensweisen und Symptome bemerken DGKS/ DGKP bei Menschen mit Depressionen in Ihrem Heim? Denken Sie, dass Depressionen oft unerkannt bleiben, oder auch fehldiagnostiziert werden? Bestehen Leitlinien bezüglich Depressionen im Alter? Wie denken Sie, wird mit depressiven Patient/innen in Ihrem Pflegeheim umgegangen, gibt es Unterschiede zu nicht-depressiven Patient/innen? Gibt es spezielle Zusatzausbildungen, die sich auf depressive Verstimmungen spezialisieren? Wie würden Sie den Wissensstand bezüglich Depressionen bei Ihren Mitarbeiter/innen einschätzen? Welche Optimierungsmaßnahmen, bezogen auf den Wissensstand des Personals wären für Sie denkbar und realisierbar? Wie schätzen Sie persönlich die Pflegeleistung bezüglich Altersdepressionen in Ihrer Einrichtung ein? Denken Sie, dass Depressionen im Alter das professionelle Verhalten von Pflegepersonal beeinflussen könnte, wenn ja warum? 20 20 4.3 Transkription des Interviews Die Transkription wurde mittels Inhaltsanalyse nach Mayring gestaltet, welche der qualitativen Analyse zugeschrieben wird. Daraus ergibt sich, dass folgend die wichtigsten Interviewmaterialien angeführt sind, welche auf der Forschungsfrage basieren. Die Interviewumstände, welche auch Bestandteil der Inhaltsanalyse nach Mayring sind, wurden bereits oben (4.1) schon näher erläutert. Das Ziel des Interviews war es, das bestehende Wissen bezüglich Altersdepressionen in der Langzeitpflege zu erheben. Aufgrund der Interviewdynamik haben sich einige Änderungen im Bezug auf die Interviewfragen (Leitfaden) und die Fragenreihenfolge ergeben. Sind depressive Erkrankungen unter Ihren Heimbewohnern ein Krankheitsbild? …Ja, aber sie werden zu wenig diagnostiziert. Es ist sehr auffallend, dass auf Arztbriefen nur Demenzen diagnostiziert werden und aufscheinen, obwohl die Bewohner gekoppelt Antidepressiva bekommen… Wieviele Bewohner haben eine Depression als Diagnose in Ihrem Heim? …Der Anteil der wirklich diagnostizierten Depressionen ist sehr gering. Bei 25 Bewohnern ist vielleicht ein Patient mit einer gestellten Diagnose einer Depression. Meiner Meinung nach haben aber mindestens 30% eine Depression. Ich glaube, dass alte Menschen zu wenig Beachtung bekommen. Wenn sie ins Heim kommen und niemand von den Angehörigen sich um sie kümmert, wird nicht so viel hinterfragt. Es nimmt keiner wahr, ob sie wirklich an Depressionen erkranken, da zu wenig Aufmerksamkeit darauf gelegt wird… …Depressive Leute sind sehr ruhig und befinden sich im Rückzug, das heißt sie würden auch mit dem Arzt nicht unbedingt viel reden… Wir haben beispielsweise einen Psychiater, also einen Neurologen, der vierteljährlich zu uns ins Heim kommt. Wir gehen dann mit ihm mit und besprechen mit ihm vorab die Verhaltensweisen der Patienten, aber diagnostizieren tut er eine Depression nicht…er diagnostiziert vielleicht eine 21 21 Depression für sich, aber wir bekommen dafür keinen Befund. Das ist ein großes Problem, denn wird bekommen nur die Medikamente verschrieben, die der Patient dann einnehmen muss…das ist Gang und Gebe…Ich muss auch schauen, dass ich überhaupt meine Arztbriefe bekomme,… das ist nicht üblich, nur Kurzarztbriefe werden ausgestellt. Hier stehen dann die Diagnosen kurz beschrieben und welche Medikamente verabreicht werden sollen… Gibt es bestimmte Symptome einer Depression, die von einer DGKS erkannt werden? …Man erkennt den Rückzug…Weinen..., das ist sehr wohl so ein Ding, dass man direkt mitbekommt. Das Weinen wird doch sehr oft nach Außen hin gezeigt. Auch Suizidgedanken sind mit einer Depression gekoppelt. Das ist aber ein sehr schwieriges Thema, gerade in den Altenwohnheimen…Hier wären beispielsweise Psychiatrische Krankenschwestern ein großer Vorteil. Es wäre generell ein großer Vorteil, wenn das Personal auch in diese Richtung hin geschult werden würde… Wie geht man mit einer solchen Situation um, wenn man Patienten weinen sieht? …Man kontaktiert den Arzt, schickt ihn zur Abklärung hin- so geht man damit um…man kann sie ja nicht einfach überhören oder übersehen. Aber wir als Pflegepersonal können ja nicht einschätzen, ob der Patient seine Äußerungen bezogen auf Suizidwünsche ernst meint, oder nicht…von unserer Seite aus können wir nur Gespräche machen. Die Frage ist immer, ob die Depression mit einer Demenz gekoppelt ist, denn dann macht man Validation. Gerade validierende Entlastungsgespräche helfen sehr viel, da werden die Bewohner wesentlich ruhiger. Aber es ist sehr schwierig, weil ein Patient von sich aus nicht unbedingt das Gespräch sucht, da muss er schon ein wirklich sehr sehr großes Vertrauen zu einer Person haben…da sind ja, … also ich habe 25 Mitarbeiter und wenn die Person gerade nicht da ist, zu dem er großes Vertrauen hat, dann wird er nicht reden… 22 22 Gibt es eine bestimmte Einteilung nach Patienten beim Personal? …Es ist so, jeder Mitarbeiter hat eine gewisse Klientenanzahl zugeteilt und ist für verschiedene Bereiche verantwortlich, Pflegeprozess, Biographien,…Aber vom Arbeiten her ist dass nicht möglich, dass geht einfach vom Pflegerischen her nicht. Aber an und für sich, sind die Mitarbeiter Bewohnern zugeordnet, dadurch wird ihr Verhältnis zueinander gestärkt… Werden Depressionen oft fehldiagnostiziert? …Vielleicht nicht einmal so fehldiagnostiziert, sondern sie bleiben einfach unentdeckt. Eher werden Demenz- und Alzheimerdiagnosen erstellt, dass hat aber so ungefähr jeder alte Mensch…Meiner Meinung nach, ist das nicht korrekt, da es sehr unterschiedliche Diagnosen sind. Es werden oft einige Diagnosen durch den Arzt aufgeschrieben, wobei es zwischen den Diagnosen keine Wertigkeit gibt… Gibt es bestimmte Leitlinien bezüglich Depressionen? …Im Bezug auf Depressionen, nein. Ich habe auch in anderen Heimen nachgefragt und das gibt es nichts. Bei mir im Haus nicht und in anderen auch nicht. Ich glaube, dass das ein Thema ist, welches nicht so sehr im Vordergrund steht. Was sich aber groß auftut, ist der Geronto-psychiatrische Bereich. Da werden diese Patienten nachher sein. Da ist es dann wahrscheinlich gekoppelt mit Allgemeinschwestern, Geriatrischen Schwestern und Psychiatrischen Krankenschwestern. Das sind dann wirklich Pflegeheime, die auf diesen Bereich aufgebaut sind… Generell wäre es sehr schön, wenn man so jemanden hätte, habe ich aber nicht, ich habe nur Krankenschwestern mit einem allgemeinen Diplom, keinen aus der Psychiatrie, das wäre aber sehr positiv! Aber meines Wissens, hat sich auch noch nie jemand mit dieser Ausbildung bei mir beworben… Es ist noch zu sagen, dass sich gerade im letzten Jahr das Klientel irrsinnig verändert hat. Ganz neue herausfordernde Situationen ergeben sich dadurch für das Personal. Die, die sehr fordernd sind, schreien, gehen, einen 23 23 Wandertrieb haben, die fordern irrsinnig viel vom Pflegepersonal ab und bekommen auch sehr viel Aufmerksamkeit. Da fallen die depressiven Bewohner, die Stillen und die, die sich nicht beteiligen durch den Rost. Ist so!... Wie sieht es bezüglich Heimaktivitäten aus, wie kann man Bewohner motivieren? …Es gibt keine zwingende Teilnahme und es nehmen meistens immer die Gleichen daran teil. Es wird zwar zur Kenntnis genommen, wer nicht teilnimmt, aber manchmal haben die auch keine gekoppelte Demenz und sind sehr selbstbestimmt, dann werde ich sie nicht dazu zwingen teilzunehmen, dass ist ein Zwiespalt…sehr schwierig… Am ehesten helfen Gespräche und einzelAnimationen, oder so etwas in der Art, aber wirklich nur auf Einen bezogen und nicht in der Gruppe. Ich denke sie fühlen sich in einer Gruppe nicht wohl, da sie sich nicht äußern und nicht offen sind. Das wäre die einzige Möglichkeit die man hätte… Werden depressive und nicht depressive Patienten unterschiedlich betreut vom Personal? …Könnte ich jetzt nicht sagen, …bewusst nicht, sagen wir so. Oft ist auch Aggressivität eine Begleiterscheinung einer Depression. Sicher, einerseits kann es schon sein, dass man glaubt ihn einfach mal in Ruhe zu lassen, teils wird aber sicher auch geschaut mit Gesprächen die Ursachen zu finden, was auch eine Erleichterung bringt. Mit einem Gespräch ist es zwar sicher nicht abgetan, aber ich denke mir, ein Gespräch ist besser als kein Gespräch…ja, es ist absolut schwierig, Depression im Altenwohnheim ist sicher ein ganz ein großes Thema… Gibt es Zusatzausbildungen oder auch Fortbildungen, ist Ihnen etwas bekannt? …Also ich wüsste nichts,… also als richtige Ausbildung wüsste ich nichts. Wenn, dann geht das eher so in den geriatrischen oder psychiatrischen Bereich hinein. Fortbildungen wird es sicher geben, aber mir wären diese 24 24 überhaupt nicht aufgefallen. Typische Fort- bzw. Weiterbildungen sind eher die rechtlichen Bereiche, Gesetzessachen, Validation, basale Stimulation, Aromatherpie- dass sind die Sachen, die großteils gemacht werden, auch Diabetes und Wundversorgung- so in diese Richtung wird sehr viel gemacht. Die Fortbildungen kann sich auch jeder selbst aussuchen, ich denke fast nicht, dass Fortbildungen bezüglich Depressionen sehr häufig in Anspruch genommen werden würden. Ich glaube einfach deswegen, weil einfach dieses Thema Demenz so sehr im Vordergrund steht, so wie auch Demenz eher diagnostiziert wird als Depression im Vergleich. Wenn Depressionen auch eine höhere Wertigkeit bekommen würden, ich wüsste nicht, ob es wirklich zu einem Umdenken kommen würde. Möglich wäre es schon, dass das Personal durch das Fehlen der Diagnose nicht so sehr auf das Thema sensibilisiert ist… Wie würden Sie den Wissensstand Ihres Personals einschätzen? …rein auf Depressionen, ahm, ja…nicht sehr ausgeprägt…der ist eher gering. Ich denke aufgrund dessen, dass auch sehr viele andere Sachen gefordert sind. Es kommen einfach in letzter Zeit hoch demente Leute zu uns, da muss ich schauen, dass ich damit umgehen kann, da spielt die Validation eine große Rolle, weil wenn ich mit den Bewohnern validierend umgehen kann, mit Gesprächen, wird er entspannter, die Situation wird entspannter und ich werde auch entspannter…Das ist total wichtig für meine Mitarbeiter, deswegen gehen sehr viele Ausbildungen eher in diese Richtung…Auch im Bereich basale Stimulation und Aromatherapie…da wird jetzt sehr viel angefangen, das sind wahrscheinlich wichtigere Bereiche in einem Altenwohnheim, als die Depression… Schwierig wird es dann, wenn der Patient Suizidgedanken äußert, hier fehlt uns absolut das Wissen und ich muss sagen, wir sind nicht genug ausgebildet…Soetwas kommt vielleicht vierteljährlich vor, dass ein Patient solche Äußerungen von sich gibt…Gott sei Dank ist es in meinem Heim noch nie zu einem Suizidversuch gekommen, aber ich kenne Einrichtungen und habe auch schon vorher in solchen gearbeitet, wo das passiert ist…(kurze Pause) …Bei Äußerungen wird der Patient ins Krankenhaus eingewiesen und dort von Psychologen behandelt…wir können 25 25 auch nichts machen, wir sind kein Krankenhaus, bei uns sind sie ja quasi wie daheim… Gibt es bestimmte Pflegeleistungen bezüglich Depressionen, wenn eine Diagnose besteht? …Hmm…wie wird damit umgegangen…im Endeffekt…ähm, ich denke mir, man kennt die Bewohner doch schon sehr gut und es ist schon so, dass man immer eine gleiche Pflegeleistung durchzieht. Man wird sein Verhalten nicht grundlegend ändern, nur weil es ihm heute vielleicht besser und morgen vielleicht schlechter geht, außer es geht ihm besonders schlecht, da wird er mehr Pflege brauchen…aber wenn es ihm gut geht- und ich dann nichts mehr mache, wird nicht funktionieren, sonst wird er mir sofort wieder abfallen…es geht darum konsequent jeden Tag dasselbe zu machen, man merkt schnell, wenn längere Zeit nichts gemacht wird, dass er sofort wieder zurückfällt. Bei Depressionen ist das auch so, man braucht eine Konstante… Wie sieht es bezüglich Pflegeanamnese und Biographiearbeit bei Ihnen aus? …Ja, wird immer gemacht. Biographiearbeit ist im Altenwohnheim ein riesiges Thema, ohne dem kann man gar nicht mehr arbeiten, alles ist auf Biographie aufgebaut. Biographie ist sicher eines der wichtigsten Themen, die man so macht. Es wird schon sehr viel individuell für die Bewohner gestaltet, dass kann auch gegen Depressionen helfen, da man gerade durch solche Sachen den Patienten wieder herausholen kann…schon, dass ist total wichtig…den Leuten wird so viel genommen, sie kommen in eine neue Umgebung, können schon sehr viel nicht mehr, sind immobil, inkontinent, obwohl sie kognitiv vielleicht noch sehr gut sind …vor allem bei kognitiv guten Leuten sind Depressionen ein häufiges Thema, da kommt oft auch Schamgefühl dazu…Todesfälle im Freundeskreis sind aber auch ein sehr großes Thema, ja…ich denke da spielt so einiges mit… 26 26 Gibt es auch Psychologen die zu Ihnen ins Heim kommen? …Gibt es leider nicht, wäre aber sehr schön, also in unseren Häusern gibt es das nicht. Direkt zu uns kommen Psychologen nicht, dass habe ich einmal probiert, aber die fahren nicht in ein Altenwohnheim. Ich habe zwar einen Psychiater, der fahrt die Altenwohnheime ab, aber Psychologen machen soetwas nicht, nein. Aber ich muss auch sagen, es äußert fast niemand den Wunsch. Es herrscht das Bild: zu einem Psychologen geht man nicht, damit muss man alleine fertig werden, da wäre man schwach,…Es herrscht diesbezüglich ein irrsinniges Schamgefühl…nein…wird überhaupt nicht danach gefragt, obwohl es heutzutage nicht mehr das Tabuthema ist. Aber ich denke mir, der Weg ist sehr schwierig und hart für die Personen, bis sie es wirklich in Anspruch nehmen. Wenn man etwas Psychisches hat, will man nicht darüber sprechen, irrsinnig schwierig, ich glaube nicht, dass es von der Gesellschaft wirklich akzeptiert wird. Ich denke aber, dass es die Bewohner sehr wohl annehmen würden, wenn ein Psychologe ins Haus kommen würde. Es würde zwar einige Zeit dauern, bis sie Vertrauen zu ihm gefasst haben, aber das Ganze beruht ja auf einer Gesprächstherapie und Gespräche haben alle Bewohner sehr, sehr gerne, wer auch immer mit ihnen redet und wenn es ein Besuch von irgendwo ist…,dass ist Abwechslung und wenn es wirklich ein Psychologe ist, der sich eine Stunde hinsetzt und mit ihnen über bestimmte Dinge redet, würde das sicher früher oder später dankend angenommen werden. Auch wenn anfangs vielleicht Skepsis besteht, oder auch sogar eine Abwehrhaltung. Aber sobald sich Vertrauen gebildet hat, wird es keine Rolle mehr spielen, dass es sich um einen ausgebildeten Psycholgoen handelt. Angenommen würde es sicher werden… Wie könnte man den Wissensstand bezüglich Depressionen aufbessern? …Fortbildungen, also Fortbildungen wären das Optimale. Aber wie gesagt, mir persönlich sind nicht sehr viele bekannt. Es wäre auch ganz toll, wenn man beispielsweise verpflichtend pro Heim eine Krankenschwester mit einer Psychiatrischen bzw. Geriatrischen Ausbildung hätte, aufgrund dessen, dass sich das Klientel eben so verändert…man darf nur noch Patienten mit 27 27 Pflegestufe vier aufnehmen, es kommen immer mehr Patienten mit sehr viel gekoppelten Erkrankungen, nur mehr rein Pflegebedürftige können wir im Heim aufnehmen,…auch sehr viele kommen mit psychischen Verstimmungen zu uns…Wenn jetzt eine Schwester in diesem Bereich wirklich gut ausgebildet ist, die sieht das ja schon von vornherein ganz anders. Ich denke schon, dass das sehr hilfreich sein könnte, also jemand mit einer speziellen Ausbildung und nicht nur mit einer Fortbildung, das wäre noch optimaler. Ein Grundstock wäre jedoch schon eine Fortbildung, die das gesamte Personal hätte…Ich denke aber auch, dass sich nicht sehr viele Psychiatrische Krankenschwestern bei einer Stellenausschreibung bei mir bewerben würden, da diese mit ihrer speziellen Ausbildung doch bevorzugt auch in diesem speziellen Bereich bleiben wollen. Wenn sie bei mir arbeiten würden, würden sie auch die ganz normalen pflegerischen Dienste übernehmen müssen, da ich sonst mit dem Personal nicht zurecht kommen würde. Dafür habe ich eine nicht so große Kapazität…Allerdings, wenn ich zu meiner derzeitigen Anzahl an Schwestern zusätzlich eine Psychiatrische Krankenschwester einstellen könnte und dass auch von den finanziellen Mitteln her möglich ware, könnte ich mir schon vorstellen, dass dies ein interessanter Arbeitsplatz sein würde, da sie sich dann rein um den psychiatrischen Bereich kümmern würden… Wird unter den Mitarbeitern über psychische Veränderungen der Patienten gesprochen? …Wir besprechen diese Veränderungen sehr wohl in Team-Sitzungen, aber auch so…aber es gibt kein spezielles Protokoll, was auf die psychische Verfassung ausgerichtet ist. In die normale Dokumentation fließt dies aber sehr wohl mit ein, jedoch haben wir keine tägliche Erhebung. Wenn eine Veränderung auffällt, wird diese erhoben und es wird darüber gesprochen…Man kennt die Personen sehr gut, es ist nicht so wie in einem Krankenhaus, wo die Patienten nur kurze Zeit bleiben. Dadurch kann man Veränderungen auch relativ gut erkennen, weil man ja weiß, wie der Patient vorher war…vielleicht kenne ich den Bewohner ja schon über Jahre, da fällt mir soetwas natürlich auch viel schneller auf…und auch wenn der erst vier 28 28 Wochen bei uns ist, kennt man den schon etwas besser und kann das einschätzen… Könnten Sie sich Leitlinien bei depressionen im Alter vorstellen? …Ich denke diese zu erstellen ist irrsinnig schwierig. Wenn ich beispielsweise eine Leitlinie habe bei einem Dekubitus, dann habe ich Fakten, wie z.B. eine Rötung, dann kann ich beschließen, was ich bei einer Rötung mache, oder ich klassifiziere den Dekubitus nach Stufen…ich kann auch schon vorher anfangen mit der Braden-Skala…nur eine Depression, die ist ja soetwas von komplex, da wüsste ich gar nicht, wo man da am Besten anfangen sollte…auch sind die Ausprägungen einer Depression sehr verschieden und individuell…ich glaube nicht, dass man bei einer Depression nach einer Leitlinie arbeiten könnte, nach dem Motto: heute ist der Patient nicht gut gelaunt, ich schaue in meiner Leitlinie nach und es wird empfohlen mit ihm ein Gespräch zu führen…das wäre schon sehr gezwungen und denke ich nicht sehr zielführend. Ich glaube es beruht irrsinnig auf dem Gespür und natürlich auch auf dem Wissen von den Mitarbeitern. Ich habe auch noch nie gehört, dass es eine Leitlinie bezogen auf Depressionen gibt, ich könnte mir soetwas auf keinen Fall vorstellen und ich möchte das auch nicht erstellen, weil es die Psyche des Menschen betrifft und der Mensch ist sehr komplex. Was man machen könnte, wäre den psychischen Status der Patienten zu erheben…täglich…um so einen Verlauf aufzuzeigen. Damit würde man depressive Episoden feststellen können und von tagesabhängigen Unwohlsein unterscheiden können…Man könnte dies beispielsweise mittels einer Smiley-Unterteilung gestalten, dass wäre sehr aufschlussreich und würde der Pflege keinen relevanten Mehraufwand bescheren… 29 29 5. Resümee Meine Literaturrecherche hat ergeben, dass es zwar sehr viel Literatur über den Bereich Depressionen gibt, auch im Speziellen wenn es sich um Depressionen im Alter handelt, jedoch der Einfluss auf das professionelle Pflegeverhalten zur Gänze unbearbeitet geblieben ist. Wenn man nun die Randthemen näher betrachtet, ist sehr auffallend, dass alle Studien, in denen der Wissensstand von beruflich tätigen Personen im Gesundheitsbereich zum Thema Depressionen erhoben wurde, mit wenig bis nicht ausreichend bewertet wurde. Parallel dazu wird damit geworben, dass es vermehrt Weiterbildungen gibt, was jedoch mit den Ergebnissen der Studien nicht in Verbindung gebracht werden kann. Ich wundere mich darüber, dass immer wieder erwähnt wird, wie schwer es ist Depressionen frühzeitig zu erkennen und richtig zu diagnostizieren und auf der anderen Seite die Ausbildungen hinsichtlich Depressionen im Stundenmaß verhältnismäßig gering ausfallen. Ich glaube nicht, dass man in einem fünfstündigen Seminar alle Bereiche zum Thema „depressive Störungen im Alter“ besprechen kann und dadurch eine signifikant bessere Behandlung erzielt wird. Der nächste große Bereich bezieht sich auf depressive Erkrankungen, bezogen auf das Pflegepersonal. Auch dieser Faktor kann das professionelle Verhalten beeinflussen. Jedoch wurde nicht durchleuchtet, ob dies auch einen Einfluss darauf hat, wie die zu versorgenden Patient/innen darauf reagieren und ob es möglicherweise anhand dessen auch zu einen Rückzug des Pflegeempfängers/der Pflegeempfängerin kommen kann. Es könnte sich beispielsweise eine Kontraindikation ergeben. Die Depression des Pflegepersonals beeinflusst die Stimmung des Patienten/ der Patientin. Dadurch verschlechtert sich sein psychisches Wohlbefinden, was wiederum dazu führt, dass die depressive Verstimmung der Pflegeperson negativ beeinflusst wird. Dies könnte zu einem Teufelskreise führen. Somit konnte ich meine Forschungsfrage, ob Depressionen im Alter das professionelle Verhalten von Pflegepersonal im Langzeitpflegebereich beeinflussen durch meine Literatur nicht beantworten. Aufgrund dessen komme ich auf das Forschungsergebnis, dass dieser Themenbereich bis jetz noch unerforscht geblieben ist. Mit meiner Arbeit konnte ich zwar keine spezifischen Ergebnise präsentieren, jedoch zeigt sie die Randbereiche des sehr umfangreichen Themas der Altersdepressionen auf und sollte ein Anstoß dafür sein in diesem Bereich zu 30 30 forschen, um brauchbare Forschungsergebnisse hervorzubringen. Gerade dies, so denke ich ist ein mindestens gleich großer Wert an Erkenntniss durch meine Arbeit, denn es zeigt eine Forschungslücke auf und weist darauf hin, an diesem Thema zu arbeiten. Durch meinem Praxisteil wollte ich beispielhaft die derzeitige Situation in einem österreichischen Pflegeheim darstellen. Die Ergebnisse aus meinen verwendeten Studien, haben sich dabei hinsichtlich des Wissensstandes vom Pflegepersonal bezüglich Depressionen bestätigt. Es ist allgemein bekannt, dass Depressionen im Alter ein häufiges Phänomen, vor allem in Pflegeheimen sind. Jedoch wird diese so gut wie nie diagnostiziert und schriftlich festgehalten. Andere Bereiche erhalten mehr Priorität. Auch im Bereich der Fortbildungen ist kein Fortschritt zu erkennen. Wie mir die Heimleitung bestätigte, gibt es viel zu wenig an Informationen im Bereich der Altersdepressionen. Man ist als Pflegepersonal quasi sich selbst überlassen mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Ich denke dadurch, dass Depressionen als Diagnose häufig gar nicht erst im Arztbrief aufscheinen, wird das Personal diesbezüglich auch gar nicht erst sensibilisiert. Es gilt ja das „Gesetz“, was nicht schriftlich festgehalten wird, existiert nicht und wurde/wird nicht behandelt. Oft werden ältere Menschen auch gar nicht richtig ernst genommen. Wenn Patient/innen keine Angehörigen haben, die das Geschehen immer im Blickfeld haben, ist die Chance viel größer, dass man sich nicht intensiv genug mit dem/der Patienten/in auseinandersetzt und so mögliche Begleiterkrankungen einfach übersehen werden. Ein weiteres Problem ist meiner Meinung nach, dass Klient/innen mit psychischen Erkrankungen extra ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen und nicht vor Ort im Pflegeheim betreut werden können. So entsteht ein sehr großer Aufwand. Auch wenn der Psychiater alle vier Monate ins Heim kommt und den Zustand erhebt, ist dies keineswegs ausreichend, da sich in dieser Zeitspanne bereits eine chronische Depression bilden kann. Gerade bei Depressionen gilt, je früher sie erkannt wird, desto höher sind die Chancen einer Genesung. Ich denke es besteht ein großer Bedarf an einer neuen Sichtweise bezüglich Depressionen im Alter. Man sollte doch auch noch im späten Lebensabschnitt das Recht auf eine angemessene Behandlung haben, in jeglicher Hinsicht. Auch wenn es sehr viele andere Bereiche in der Langzeitpflege gibt auf die besonders viel Wert gelegt wird und die als besonders wichtig gelten, sollte der psychische Bereich nicht vollkommen vernachlässigt werden. Schließlich können psychische Erkankungen auch oft Auslöser von 31 31 physischen Beeinträchtigungen sein. Wenn es der Seele nicht gut geht, kann der Körper auch nicht gesund sein! 32 32 6. Referenzliste Adler, Georg, Gutzmann, Hans, Haupt, Martin, Kortus, Rainer, Wolter, Dirk K. (2009): Seelische Gesundheit und Lebensqualität im Alter: Depression-DemenzVersorgung, Kohlhammer Verlag Ayalon, L., Arean, P., Bornfeld, H. (2008): Correlates of knowledge and beliefs about depression among long term care staff, in Geriatric Psychiatry, Ausgabe April 23(04), S. 356-363 Billig, N. (1991): Attitude and burden in families of depressed elderly patients: strategies of care, in South med. Journal, Ausgabe Februar 84(2), S. 225-228 Busch, K. (2007): Depression- ein Überblick, Grin- Verlag Böttcher, H., Saal, I. (2004): Depression im höheren Lebensalter, Grin- Verlag Davison, TE., Mc Cabe, MP., Mellor, D., Karantazas, G., George, K. (2009): Knowledge of late- life depression: an empirical investigation of aged care staff., in Aging Ment Health, Ausgabe Juli 13(4), S. 577-586 Finke, Jobst (2004): Gesprächspsychotherapie: Grundlagen und spezifische Anwendungen, Thieme Georg Verlag, 3 Auflage Learman, LA., Avorn, J., Everitt, DE., Rosenthal, R. (1990): Pygmalion in the nursing home. The effects of caregiver expectations on patient outcomes., in J Am Geriatic Soc., Ausgabe Juli 38(7), S. 797-803 Lee, E., Farran, C. (2004): Depression Among Korean, Korean American and Caucasian American Family Caregivers, in J. Transcult Nurs., Ausgabe Jänner 15(1), S. 18-25 Martire, L., Hinrichsen, G., Morse, J., Reynols, C., Gildengers, A., Mulsant, B., Schulz, R. (2009): The Mood Disorder Burden Index: A Scale for Assessing the 33 33 Burden of Caregivers to Adult with Unipolar or Bipolar Disorder, in Psychiatry Res., Ausgabe Juni 168(1), S. 67-77 Mc Cabe, MP., Davison, T., Mellor, D., George, K. 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