Die interessantesten Ziele am Lago Maggiore Zwischenräume Verlag LagoMaggi Maggiore LagoMaggiore Verbano Verba anoLangensee Lac de Major Langens gensee Lake MaggioreLago Maggiore Lac de Co de Como Verbano Lago Maggiore Lake Maggio MaggioreLac Majeur Lake MaggioreLagoMaggi Maggiore Maggioremeer Lago Maggiore erba ano VerbanoVVerba Langensee Lago Maggio Maggiore Lac Majeur 4 LAGO MAGGIORE INHALTSVERZEICHNIS 011 014 017 021 022 023 026 028 DAS TESSIN DIE LOMBARDEI DAS PIEMONT KLIMA ANREISE UNTERKÜNFTE (HOTELS, B&BS, FEWOS, CAMPING) KARTEN UND LESESTOFF, REISEZEIT SCHIFFFAHRT 029 DER SCHWEIZER NORDEN (TESSIN) 029 034 038 042 DAS CENTOVALLI DAS VALLE VERZASCA DAS VALLE MAGGIA DER LAGO MAGGIORE EXPRESS 044 069 084 095 105 LOCARNO ASCONA BRISSAGO GAMBAROGNO TENERO - VALLE VERZASCA 112 DER ITALIENISCHE TEIL DES LAGO MAGGIORE (PIEMONT) 113 117 130 140 148 154 169 184 198 200 202 204 214 DAS VAL GRANDE CANNOBIO CANNERO RIVIERA GHIFFA UND OGGEBBIO DIE ISOLE BORROME (BELLA, PESCATORI UND MADRE) VERBANIA (INTRA UND PALLANZA) BAVENO STRESA BELGIRATE LESA MEINA ARONA SESTO CALENDE LAGO MAGGIORE 5 216 DIE LOMBARDISCHE SEITE DES LAGO MAGGIORE (OSTSEITE) 220 230 233 234 236 244 245 247 MACCAGNO LUINO GERMIGNAGA PORTO VALTRAVAGLIO LAVENO - MOMBELLO RENO UND AROLO ISPRA UND RANCO ANGERA HINTERGUNDINFORMATIONEN 018 074 047 191 DIE WALSER IM PIEMONT DER MONTE VERITÀ DIE VISCONTI DIE BORROMÄER 261 263 266 268 270 JÄHRLICHE VERANSTALTUNGEN VERBANO VON A - Z INDEX VON A - Z IMPRESSUM KLEINES REISEALPHABET Der Lago Maggiore Zwei Länder und drei Provinzen teilen den See unter sich auf: in der Schweiz das Tessin, in Italien die Lombardei und das Piemont. Hier: der Strand von Cannobio bei den Campingplätzen. Grande turismo! ALLGEMEIN | LAGO MAGGIORE 7 LAGO MAGGIORE Der Lago Maggiore liegt zum größten Teil in Oberitalien, nur der nördliche Teil gehört zum Schweizer Kanton Tessin. Durchflossen wird der See vom gleichnamigen Fluss Tessin (Ticino), dessen Quelle sich beim Nufenen-Pass im Südwesten des Gotthardmassivs befindet. Bei Magadino mündet der Fluss in den Lago, bevor er ihn bei Sesto Calende wieder verlässt, um später, im Südosten der Stadt Pavia, in den Po zu münden. Der Lago Maggiore hat eine Fläche von 212,5 Quadratkilometern. 80,1 Prozent davon sind Teil Italiens, zur Schweiz gehören die restlichen 19,9 Prozent. Der langgestreckte See beginnt an der südlichen Alpenkette und reicht bis zur Po-Ebene. Insgesamt ist er 66 Kilometer lang und hat eine Breite von bis zu zehn Kilometern. An seiner tiefsten Stelle ist er 372 Meter tief. Entstanden ist der Lago Maggiore durch das Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher. Der Nordteil des Sees ist von hohen Felswänden umgeben. Zudem findet sich im Mündungsgebiet des Ticino ein artenreiches Naturschutzgebiet, das „Bolle di Magadino”. Weiter westlich mündest die Maggia in den See. Durch das Gesteinsmaterial, welches der Fluss mit sich bringt, reicht das Maggia-Delta inzwischen weit in den See hinaus und trennt die Tessiner Städte Ascona (mit der kleinen Monte Verità) und Locarno. Im nördlichen Hinterland wird das Tal bei Ponte Brolla in das rechts liegende Maggiatal und das linksseitige Centovalli geteilt. Noch nördlicher mündet die Verzasca in den Lago Maggiore, die das noch berühmtere Verzascatal ausgebildet hat. Auf Schweizer Seite liegen die Orte Brissago, Ronco, Ascona, Locarno, Tenero, Magadino, Vira, Piazzogna, San Nazzaro sowie Gerra/Gambarogno im Uhrzeigersinn um den See herum. Zu Locarno gehören die beiden Berge Cardada und Cimetta. Die Cimetta ist bequem durch eine Seilbahn erreichbar. Etwas abseits östlich von Tenero liegt Agarone am Fuß des Monte di Colla. Der Monte Ceneri findet sich ebenfalls nordöstlich des Sees. Zwei Inseln schmücken hier den Lago Maggiore: die Isola di San Pancrazio sowie die Isola di Sant’Apollinare, 8 LAGO MAGGIORE | ALLGEMEIN aufgrund ihrer Lage auch ,Isole di Brissago' genannt. Der Lago Maggiore bildet in Italien die Grenze zwischen den Regionen Piemont und Lombardei. Die linke Seite des Sees liegt im Piemont, im Norden beginnend mit Cannobio, Cannero Riviera, Oggebbio, Ghiffa, Verbania, Baveno, Stresa, Belgirate, Lesa, Meina, Arona sowie am Südende Villaggi. Hinter Verbania - mit über 30 000 Einwohnern die größte Stadt - öffnet sich der See zur borromäischen Bucht, in welche der Fluss Toce mündet. Im Mündungsgebiet findet sich das „Naturreservat Regionale Fondo Toce”. Ebenfalls an der Bucht liegen die Städte Baveno und Stresa. Der 1292 m hohe Mottarone, ein westlicher Ausläufer der Alpen, ist durch eine Seilbahn mit Stresa verbunden. Vor dem Ort liegen die Isola dei Pescatori, Isola Bella sowie die kleine Insel Scoglio della Malghera. Die drei Inseln zählen zu den fünf borromäischen Inseln. Die beiden anderen Inseln - Isola Madre sowie Isolino di San Giovanni - liegen vor Verbania auf der gegenüberliegenden Seite der borromäischen Bucht. Weitere kleine Inseln sind die 'Castelli di Cannero' nördlich von Cannero Riviera. Ebenfalls in Piemont befindet sich in der Nähe von Ghiffa ein Pilgerweg mit einer Wallfahrtsstätte, den Kapellen 'Sacro Monte di Ghiffa'. Sie zählen zu den neun „Heiligen Bergen” oder „Sacri Monti” in Piemont und der Lombardei, die im 16. Jahrhundert errichtet wurden. Seit 2003 zählen die Sacri Monti zum Weltkulturerbe der UNESCO. Baveno ist ein idealer Ausgangspunkt für einen Ausflug auf die borromäischen Inseln. Parkplätze gibt es an der Ablegestelle nur früh am Morgen. Später muss man ein paar Schritte laufen. ALLGEMEIN | LAGO MAGGIORE 9 Die rechte, westliche Seite des Lago Maggiore gehört zur Lombardei und liegt ebenfalls an den Ausläufern der Alpen. Im Norden beginnend reihen sich die Städte Pino Lago Maggiore, Tronzano Lago Maggiore, Maccagno, Luino, Germignaga, Brezzo di Bedero, Porto Valtravaglia, Castelveccana, Laveno-Mombello, Ispra, Ranco und Angera aneinander, zudem liegt am Austritt des Flusses Tessin die Stadt Sesto Calende. Von Laveno-Mombello aus fährt die einzige Autofähre über den Lago Maggiore nach Verbania-Intra. Eine Seilbahn führt von Laveno-Mombello zum „Sasso del Ferro” hinauf. Der Gipfel bietet einen hervorragenden Panoramablick bis nach Mailand und zu den Walliser Alpen. In der kleinen Bucht vor Angera liegt die Isolino Partegora. Umgeben ist der Lago Maggiore auf der linken Seite von den Walliser Alpen mit der Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv als höchste Erhebung. Im Norden liegen die lepontinischen Alpen und die Tessiner Alpen mit dem Monte Ceneri, die sich durch die Täler Valle Verzasca, Valle Maggia sowie Valle Onsernone zum See öffnen. Westlich und oberhalb von Locarno liegt das Tessiner Tal „Centovalli” mit dem Monte Gridone oder Monte Limidario, wie er in Italien genannt wird, dem mit 2 188 Metern höchsten Gipfel am See. In Piemont heißt die Fortsetzung des Centovalli „Valle Vigezzo“, das Tal des Wildbachs Melezza. Im Südwesten stoßen wir bei Stresa in Piemont auf den Monte Mottarone. Hügelig ist das Gebiet um Porto Valtravaglia in der Provinz Varese in der Lombardei. Im Nordosten liegt der Pass Alpe di Neggia in der Region des Monte Ceneri. Der Monte Mottarone (1 491 m), der per Seilbahn von Stresa aus zu erreichen ist, bietet bei schönem Wetter einen Traumblick auf die Umgebung, darunter der Monte Rosa (4 618 m), der höchste Berg des deutschsprachigen Raums. Bergdorf im Valle Verzasca Das Valle Verzasca ist ein absolutes Muss. Im Sommer muss man sich das Tal täglich mit tausenden Menschen teilen und die Parkplatzsuche kann nervtötend sein. Belohnt wird man mit traumhaften Landschaften. Die Schönheit bleibt! TESSIN | LAGO MAGGIORE 11 TICINO Locarno VerbanoCusioOssola TR AL Sondrio Lugano Tre Como Lecco AOSTA/AOSTE Bergamo Varese LOMBARDIA MonzaBrianza Biella Novara Brescia Milano Ver Vercelli Lodi KANTONE UND PROVINZEN DAS TESSIN Pavia Torino PIEMONTE Cremona Mantova Asti Piacenza Parma Cuneo Kanton mit einer Fläche Das Tessin (italienisch: Ticino) ist ein Schweizer Gesamtstaatsgevon 2 811 km2 (entspricht 7 Prozent des schweizerischen Savona biets). Amtssprache ist hier Italienisch, daher ist die offizielle Bezeichnung „Repubblica e Cantone Ticino“. Außerhalb des Tessins ist Italienisch in der Schweiz lediglich in einigen wenigen, an Italien grenzenden Gemeinden des Kantons Graubünden Hauptsprache. Wie eine Halbinsel ragt das Tessin südlich des Alpenkamms in die italienischen Regionen Piemont und Lombardei hinein und grenzt im Norden (von West nach Ost) an die Kantone Wallis, Uri und Graubünden. Es ist der südlichste Kanton der Schweiz und großenteils von Gebirgslandschaften geprägt. Zahlreiche Gipfel erreichen Höhen von mehr als 3 000 Meter. Die höchsten Berge sind der Adula (Rheinwaldhorn) mit 3 402 m Höhe, der Basodino (3 272 m) und der Pizzo Medel (3 211 m). Die zwischen den Bergen liegenden Tal- und Flusslandschaften werden in zwei Teilregionen untergliedert. Zum „Sopraceneri“, dem nördlichen Tessin, gehören das Valle Leventina, das Blenio-Tal, der Distrikt Riviera, die Magadino-Ebene, das die Kantonshauptstadt Bellinzona umgebende Bellizone, das nördlich des Locarno-Sees gelegene Locarnese und das Gambarogno am linken Ufer des Lago Maggiore. Zum mit etwa 500 km2 Fläche wesentlich kleineren südlichen Tessin ('Sottoceneri') werden der Lugano-Distrikt und das Mendrisiotto gezählt. Fast alle Wasserläufe, wie der durch das Leventina-Tal fließende Tessiner Hauptfluss Ticino, die Maggia oder die Verzasca, laufen dem Po zu oder münden in Seen, die landschaftlich prägende Akzente bilden. Olbia-Tempio Sassari (LanDie wichtigsten Tessiner Seen sind der 215 km2 große Lago Maggiore gensee), von dem allerdings lediglich 40 km2 zur Schweiz gehören, sowie der stellenweise fast 300 m tiefe und 49 km2 große Lago di Lugano (LuganerNuoroSee), SARDEGNA Oristano Ogliastra Medio Campidano Cagliari CarboniaIglesias Reggio Emilia Mode EMILIA-R Lucca Pistoia Pisa TOS Livorno 12 LAGO MAGGIORE | TESSIN der zu etwa zwei Dritteln Schweizer Staatsgebiet ist. Hier liegt auch die völlig vom Tessin umschlossene italienische Exklave Campione d´Italia (2,6 km2, 2 000 Einwohner). Das Tessin blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, nicht zuletzt, weil es an wichtigen Handelswegen von Mitteleuropa zum Mittelmeer lag und liegt. Als Folge der sich über mehr als ein Jahrhundert hinziehenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Eidgenossen und den Mailänder Herzögen, zu deren Machtbereich das Tessin lange gehörte, gelangte es Anfang des 16. Jahrhunderts zum Teil in den Besitz des Kantons Uri und wurde als „Gemeine Herrschaft“ ein abhängiges Untertanen-Gebiet der Eidgenossenschaft. 1789 beziehungsweise 1802/03 („Helvetik“) wurde das Tessin zum voll berechtigten Kanton aufgewertet. Im Zweiten Weltkrieg verfolgte der italienische Diktator Mussolini das Ziel, das Tessin Italien anzugliedern. Entsprechende militärische Angriffspläne wurden aufgestellt, sind aber nicht umgesetzt worden. Das durch die südalpenländische Lage bestimmte mediterrane Klima des Tessins sorgt für eine spezielle Baum-Flora. So finden sich hier nicht nur ausgedehnte Esskastanien-Wälder, sondern auch zahlreiche Palmenbestände und Zitrusbäume. Durch dieses Klima und die besondere Landschaft wurde das Tessin bereits im 19. Jahrhundert ein attraktives Reiseziel. Nach und nach verlagerte sich der Schwerpunkt der ursprünglich auf karger Landwirtschaft basierenden Ökonomie des Kantons auf den Fremdenverkehr, insbesondere durch den Bau des Gotthard-Tunnels (1882) der das Gebiet verkehrstechnisch an die nördlich gelegene Schweiz anschloss. Freunde bodenständiger Natururlaube werden sich eher in den kleinen Bergdörfern, in denen weniger als 10 % der insgesamt 350 000 Tessiner leben, aufhalten. Zu Tourismuszentren haben sich dagegen vor allem die Städte Bellinzona, Ascona, Lugano und Locarno entwickelt. Das knapp 18 000 Einwohner zählende Bellinzona ist zudem nicht nur Kantons-Kapitale, sondern als Sitz des Bundesstrafgerichts auch von Bedeutung für die gesamte Schweiz. Bellinzonas berühmter alljährlicher Karneval („Rabadan“) mit seinen GuggenmusikKapellen zieht regelmäßig zehntausende Schaulustige an. Ebenfalls bemerkenswert ist das all sommerlich veranstaltete „Piazza Blues Festival“. Das Stadtbild von Bellinzona ist von seinen mittelalterlichen Bauensembles (UNESCO-Weltkulturerbe) bestimmt. Neben der imponierenden Wehrmauer („Murata“) zählen dazu das auf einem Felsplateau über der Stadt aufragende massive Castelgrande und weitere Befestigungsanlagen. Am Nordufer des Lago Maggiore, am Fuße des Monte Verità mit seiner Künstlerkolonie, zieht sich das Kurstädtchen Ascona (5 000 Einwohner) entlang, die am tiefsten gelegene Gemeinde der Schweiz. Ein Kuriosum von Ascona ist sein Minigolf-Platz: Hier wurde 1954 die welterste Minigolf-Anlage eröffnet. Auch in Ascona findet alljährlich mit dem „JazzAscona“ ein wichtiges Musik- TESSIN | LAGO MAGGIORE 13 ereignis statt. Unweit von Ascona liegt die 15 000-Einwohner-Stadt Locarno, einer der wärmsten Orte der Schweiz. Geschichtsinteressierte verbinden mit dem Namen der Stadt besonders die hier geschlossenen völkerrechtlichen Vereinbarungen, die „Verträge von Locarno“ von 1925. Diese ermöglichten Deutschland u. a. die Aufnahme in den Völkerbund. Besonders sehenswert sind in Locarno die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso (15. Jahrhundert) und das Castello Visconteo. Der pittoreske zentrale Platz in der Altstadt, die Piazza Grande, ist seit 1946 stets im August Schauplatz und Bühne des renommierten „Internationalen Filmfestivals von Locarno“. Die mit 60 000 Einwohnern mit Abstand größte Stadt des Kantons ist Lugano, drittgrößter Finanzplatz des Landes. Sie erstreckt sich über 75 km² und ist von drei Bergen umgeben: Dem teilweise auf italienischem Gebiet liegenden Sighignola (1302 m), dem Monte San Salvatore (912 m) und dem Monte Brè (925 m). In der mediterran wirkenden Stadt mit dem sehenswerten Park „Parco civico“, den Arkaden, Palazzi und Villen finden sich sowohl ein Spielcasino als auch Hochschuleinrichtungen wie die „Università della Svizzera italiana“ mit 3 000 Studierenden oder die Privatuniversität „Franklin College“. Das in Lugano seit 1979 im Frühsommer gefeierte „Estival Jazz“ zählt zu den wichtigsten Festivals der europäischen Jazz-Szene. Im Sommer ist die Piazza della Riforma in Lugano ein beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und bei Besuchern. Einzig die leicht erhöhten Preise können die Stimmung etwas trüben. 14 LAGO MAGGIORE | LOMBARDEI TICINO Locarno VerbanoCusioOssola T A Sondrio Lugano Como Lecco AOSTA/AOSTE Bergamo Varese LOMBARDIA MonzaBrianza Biella Novara Brescia Milano V Vercelli Lodi Pavia Torino DIE LOMBARDEI PIEMONTE Cremona Mantova Asti Piacenza Alessandria Parma Die norditalienische Region Lombardei ist mit knapp 24 000 km² LIGURIA ächenCuneo Genova mäßig zwar nur die viertgrößte Region Italiens, mit fast zehn Millionen aber die dichtestbesiedelte Region des Landes. Hauptstadt der Lombardei ist Mailand. Die Region umfasst insgesamt zwölf Provinzen und grenzt im Imperia Norden an die Schweiz. Sie gilt als bedeutendste Wirtschaftsregion Italiens und ist vor allem durch Banken und den Handel geprägt. Das verarbeitende Gewerbe spielt ebenfalls eine große Rolle, vor allem in der bedeutenden Industriemetropole Brescia. Aus diesem Grund liegt die Arbeitslosenquote der Lombardei in der Regel deutlich unter dem italienischen Durchschnitt. Landschaftlich zeichnet sich die Region durch eine enorme Vielfalt aus. Während sie im Norden bis an alpine Regionen heranreicht, trägt das Gebiet in der flachen Poebene den Beinamen „Kornkammer Italiens“: Weizen und Mais gedeihen hier besonders gut. Bemerkenswert sind auch die vielen großen Seen der Lombardei wie der Gardasee, der Lago Maggiore oder der Comer See. Die Region rund um den Gardasee ist zudem ein äußerst bekanntes Weinanbaugebiet: Vor allem der Bardolino und der Valpolicella erfreuen sich in ganz Europa großer Beliebtheit. Die größten Städte der Region sind Mailand, Bergamo, Brescia, Monza und Pavia. Als wirtschaftlicher Motor des Landes spielen sie eine äußerst große Rolle. Dennoch ist die Lombardei auch reich an Sehenswürdigkeiten, Kunstschätzen und landschaftlichen Schönheiten. Vor allem die zahlreichen historischen Stadtkerne und imposanten Sakral- und Profanbauten ziehen Touristen aus der ganzen Welt an. Auch die Natur zeigt sich in der Lombardei von ihrer Olbia-Tempio schönsten Seite. Mehr als zwanzig regionale Naturparks und über achtzig Sassari kleinere Naturschutzgebiete verbergen eine atemberaubende Landschaft mit vielfältiger Flora und Fauna. Auch zahlreiche Flüsse durchziehen die Region, Nuoro wie der Adda, der Lambro und der Orio: Sie alle entspringen in der reizvollen Alpenregion der Lombardei. Bekannte Thermalbäder wie San Pellegrino SARDEGNA oder Bormio, attraktive Skigebiete und natürlich die eleganten EinkaufsmeiOristano Ogliastra Medio Campidano Cagliari CarboniaIglesias Reggio Emilia Mo EMILIA Lucca Pistoia Pisa TO Livorno Die Lombardei Einige der schönsten Alpenseen liegen in dieser italienischen Provinz: Luganer See, Comer See und Lago Maggiore. Hier die alten Kalkbrennöfen unterhalb des Felsen von Caldè. 16 LAGO MAGGIORE | LOMBARDEI len in der Modemetropole Mailand sind weitere Gründe, warum die Lombardei als Reiseziel immer beliebter wird. Großen Wert legen die Menschen hier auf Tradition und Brauchtum. So feiern sie zum Beispiel viele historische Feste zu Ehren ihrer jeweiligen Schutzheiligen. Eindrucksvollstes Beispiel ist das Fest des Mailänder Schutzpatrons ‚Sant’Ambrogio’, das auch die Menschen aus weiter entfernten Städten und Orten anlockt. Ein Ereignis von enormer gesellschaftlicher Bedeutung ist außerdem die alljährliche Saisoneröffnung in der Mailänder Scala Anfang Dezember. Kulinarisch hat die Lombardei ebenfalls eine Menge zu bieten. Bekanntestes Gericht ist wohl das Mailänder Schnitzel, aber auch Risotto mit Safran oder die Eiersuppe aus Pavia sind echte Spezialitäten. Weltbekannt sind auch hiesige Käsesorten wie Gorgonzola oder Mascarpone. Einkaufen in Mailand Die Galleria Vittorio Emanuele II gehört zu den schönsten und beeindruckendsten Einkaufspassagen Europas. Das Centovalli PIEMONT | LAGO MAGGIORE 17 TICINO Locarno VerbanoCusioOssola TRENTIN ALTO AD Sondrio Lugano Trento Como Lecco AOSTA/AOSTE Bergamo Varese LOMBARDIA MonzaBrianza Biella Novara V Brescia Milano Verona Vercelli Lodi DAS PIEMONT Torino PIEMONTE Cremona Pavia Mantova Asti Die Region Piemont liegt im Nordwesten Italiens. Sie grenzt im Westen an Frankreich, im Norden an die Schweiz, im Nordwesten an die autonomeParma Region Aostatal sowie im Süden und Osten Cuneo an Ligurien, Emilia-Romagna Genova und die Lombardei. Mit 25,4 Millionen Quadratkilometern ist sie die zweitLa Savona Spezia größte Region Italiens. Das Piemont gliedert sich geografisch in drei Zonen: Im Norden ragen die Alpen mit dem über 4 600 Meter hohen Monte RosaMassiv und damit dem höchsten Berg der Region hervor. Reggio Emilia Modena EMILIA-ROMA Bo Pistoia Prato Firen Der größte Teil der insgesamt knapp 4, 5 Millionen Einwohner Piemonts leben in der Po-Ebene, wo die größeren Städte einschließlich der Hauptstadt Turin liegen. Die dritte geografische Zone ist das vornehmlich landwirtschaftlich geprägte, hügelige Gebiet des Montferrats im Südosten, das sich zwischen 150 und 750 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Der bedeutendste Fluss des Piemonts ist der Po, der bis zu seiner Einmündung in das adriatische Meer über 650 Kilometer zurücklegt und damit der längste Fluss Italiens ist. Zu den größeren piemontesischen Nebenflüssen zählt der Pellice, der den Chisone-Fluss aufnimmt und nach 60 Kilometern in den Po mündet. Auch die 100 Kilometer lange Varaita vereinigt sich 30 Kilometer südlich von Turin mit dem Strom. Als weitere linksseitige Nebenflüsse folgen die 125 Kilometer lange Dora Riparia sowie nach Turin die Stura di Lanzo (65 Kilometer), die Dora Baltea (160 Kilometer Flusslänge) und die Sesia (138 Kilometer). Der einzige rechtsseitig einmündende größere Nebenfluss ist der Tanaro (276 Kilometer Flusslauf ), bevor der Po das Piemont verlässt. Grenzfluss zur Lombardei ist der Ticino. Wenngleich Italienisch die Hauptsprache des Piemonts ist, sprechen viele Einwohner Regionalsprachen. Im Norden des Valsesia auf etwa 1 200 Metern Höhe liegt beispielsweise ein kleines Siedlungsgebiet der alemannischen Walser. Olbia-Tempio Diese aus dem Oberwallis stammenden Walser haben sich hier bereits im 13. Sassari Jahrhundert angesiedelt und über sieben Jahrhunderte ihre Kulturtradition und den alemannischen Dialekt bewahrt. Nuoro SARDEGNA Oristano Ogliastra Medio Campidano Cagliari Carbonia- Pisa TOSCANA Livorno Sie Grosseto 18 LAGO MAGGIORE | PIEMONT HINTERGRUND | DIE WALSER IM PIEMONT Die Walser sind Hochgebirgssiedler, die im 13. und 14. Jahrhundert aus dem Schweizer Wallis (wo man sie entsprechend „Walliser“ nannte) unter anderem ins Piemont einwanderten. Ihre Erfahrungen, im Hochgebirge Landwirtschaft zu betreiben, ermöglichten es ihnen auf ihren Wanderungen über die Alpen, Kolonien in Gebirgslagen zu gründen, die von anderen wegen ihrer Unzugänglichkeit gemieden wurden. Doch warum der Auszug aus der Heimat Wallis? Die Gründe können vielfältig sein, so herrschte vor rund 700 Jahren im Wallis große Not durch extreme Trockenheit. Eine weitere Ursache lag vermutlich auch in der Erbfolge, so wurden die Höfe jeweils nur einem Nachkommen übergeben. Da die Familien damals kinderreich waren, waren die Geschwister gezwungen, ihr Heil woanders zu suchen. Die Feudalherren gestatteten den nun „Walser“ genannten Bauern, sich anzusiedeln, und bestätigten dies mit vererbbaren Lehensverträgen. Das damit einhergehende „Walserrecht“ (Kolonistenrecht) verpflichtete die Siedler lediglich zur Abgabe eines kleinen Zinses und zum Kriegsdienst. Mit der Zeit wuchs die Zahl der Walser und entsprechend auch die der Anbauflächen. Das sicherte langfristig die Herrschaft der Feudalherren. So ließen sich die Walser auch im Formazza-Tal (Val Formazza; dt. Pomatt) nieder. Es liegt im nördlicheren Teil des Piemonts zwischen dem Kanton Wallis und dem Kanton Tessin und fügt sich in die schweizerische Region ein. Es ist die einzige Walser-Kolonie, die direkt an das heimatliche Goms grenzt, das ursprüngliche Land der Walser. Eine Urkunde, die in dem Kapitelarchiv der Basilica dell‘Isola di San Giulio d‘Orta gefunden wurde, lässt die Gründung der ältesten Walsersiedlung zwischen 1255 bis 1256 genau bestimmen. Beachtenswert ist die Architektur der Walser-Häuser, die aus Holz und Steinen bestehen. Nicht nur die Bewohner, auch die Gebäude müssen bis heute dem rauen Klima der Hochgebirgswelt trotzen. Der Unterbau aus Granit garantierte extreme Stabilität. Im Erdgeschoss lag der Stall. Im Winter hielten sich die Bewohner dort gemeinsam mit dem Vieh auf. Die nächste Etage bestand aus massivem Lärchenkantenholz. Das Walser-Museum von Alagna präsentiert sehr anschaulich die Lebensweise der Siedler aus dem Wallis. Es ist einem Bauernhaus aus dem Jahr 1628 originalgetreu nachempfunden und liegt oberhalb der Stadt. Das älteste Dokument, das von einem Walliser Einwanderer an diesem Ort berichtet, stammt von 1302. Alagna selbst ist ein beliebter TourisDie Walser sind Hochgebirgssiedler, die im 13. und 14. Jahrhundert aus dem Schweizer Wallis (wo man sie entsprechend „Walliser“ nannte) unter anderem ins Piemont einwanderten. Palazzo der Isola Madre Ganz wie früher und fast unverändert präsentiert sich dieser wohnlich eingerichtete Palazzo. Alles wirkt noch bewohnt, und am liebsten würde man im Kinderzimmer mit dem Spielen beginnen. 152 LAGO MAGGIORE DIE ISOLA DEI PESCATORI - EIN MALERISCHES FISCHERDORF Die Isola dei Pescatori ist wahrhaftig eine Fischerinsel und die einzige der drei Inseln, die bereits seit dem 14. Jahrhundert dauerhaft bewohnt ist. Die Menschen leben hier hauptsächlich vom Fischfang und vom Tourismus. Gelegentlich wird die kleinste der drei Hauptinseln auch als Isola Superiore bezeichnet, d.h. „Obere Insel". Zu den größten Touristenattraktionen gehören neben dem malerischen Fischerdorf mit den traditionellen Fischerbooten im Südosten der Insel auch die Baumallee im Nordwesten und der Hafen am Südufer. INFO | Die Inseln sind von Mitte März bis Ende Oktober zugänglich, je nachdem, wie die Wochenenden fallen. Von 9 bis 17.00 Uhr können die kostenpflichtigen Bereiche besucht werden, wer sich die Eintritte sparen möchte, sollte auf den Besuch der Isola Madre verzichten, da nur ein kleiner schmaler Fußweg zu einem öffentlichen Restaurant zur Verfügung steht. Die Eintrittspreise reichen von 11 EUR für die Isola Madre (Garten und Palast) bis 13 EUR für die Isola Bella (Garten und Palast); Kombitickets kosten 18 EUR, für Kinder gibt es entsprechende Ermäßigung. Auf den Inseln werden Audio-Guides und persönliche Führer (vorreservieren unter +39 (0)323 30556) angeboten. Infos unter www.navigazionelaghi.it. Die Isola Pescatori wirkt noch am 'normalsten'. Aber auch hier hat der Kommerz längst die Oberhand gewonnen. VERBANIA Intra und Pallanza sind einen Besuch wert. 154 LAGO MAGGIORE | VERBANIA VERBANIA Region Piemont | Provinz Verbano-Cusio-Ossola Einwohner 30 000 | Vorwahl 0323 | GPS 45°56'N, 8°32'O Zur Gemeinde gehören: Antoliva, Bieno, Biganzolo, Cavandone, Fondotoce, Intra, Pallanza, Possaccio, Suna, Torchiedo, Trobaso und Zoverallo Verbania ist in erster Linie ein Zusammenschluss der Gemeinden Fondotoce, Suna, Intra und Pallanza. Der Name Verbania wurde geschaffen, um sich stärker im Konkurrenzkampf mit Stresa und Baveno zu positionieren. Verbania ist damit die einwohnerstärkste Stadt am Lago Maggiore. Von Westen gesehen liegt Fondotoce an der Mündung des Toce direkt am Naturschutzgebiet 'Riserva Naturale di Fondo Toce'. Das kleine Dorf an der Straße ist nicht mehr als ein Ausgangspunkt für die Ausflüge zum Lago d'Orta, ins Val Grande oder zum Lago di Mergozzo. a obin n Can Folgt man der stauanfälligen Straße (34) nach Verbania (unbedingt die Castro Uferstraße wählen), trifft man Schweiz Locarno o zunächst aufTicinden kleinen Ort Suna Tenero Ascona am Fuße des Monte Rosso: die hübBrissago sche Promenade, die bunten FassaLago Maggiore Magadino Vira den der ersten Häuserreihe und S. Nazarro Gerra Schweiz die Restaurants liefern ein schönes Ranzo Fotomotiv. Malerisch liegt die kleiItalien Cannobio ne Kirche Fabiano und Sebastiano Lago d‘Elio aus dem späten 12. Jahrhundert. Pallanza bietet einige der schönsten Fassaden der Region. Maccagno Suna hat ein eigenes Strandbad Für viele ist dieser Ort eine Cannero perfekte Riviera Mischung aus den mit Swimmingpool. typischen Anforderungen an Urlaubsorte. Luino Lago di Mergozzo Fondotoce Verbania Ghiffa Castelveccena Toce Laveno Baveno Italien Verbanio Stresa Belgirate Lesa Lago di Varese Ispra Ranco Angera Arona Lago di Monate PALLANZA Hinter Suna erreicht man bald Pallanza, einen eleganten Ort mit hinreißenden Häusern, die heute teilweise als Hotel genutzt werden. Pallanza ist bekannt für seine herrschaftlichen und reich verzierten palastähnlichen Häuser; alles VERBANIA | LAGO MAGGIORE 155 wirkt renoviert und aufgeräumt. Vom mächtigen Schiffsanleger startet man optimal zu den borromäischen Inseln, die Isola Madre ist quasi nur einen Katzensprung entfernt. Hier am Hauptplatz Pallanzas (Giuseppe Garibaldi) führt eine der schönsten Einkaufsgassen (Via Ruga) zum Pallazzo Dugnani mit dem Museo Paesaggio, das zahlreiche Kunstwerke des Bildhauers Troubetskoy und anderer Künstler aus dem 16. und 17. Jahrhunderts zeigt. Troubetskoy stand im übrigen auch für das Cadorna-Mausoleum am Ufer unten Pate. Das riesige Denkmal ähnelt ein wenig dem Völkerschlachtdenkmal von Leipzig, wahrlich nur nicht ganz so groß. Genau gegenüber des 'Palazzo' versteckt sich übrigens eine der besten Konditoreien der Gegend, die Pasticchini vom Feinsten anbietet (entsprechend groß ist der Andrang). An der Piazza Giovanni XXIII steht die Kirche San Giuseppe mit schön erhaltenem und frei stehenden Campanile, einige Schritte in Richtung See folgt die Chiesa di San Leonardo, schön eingerahmt von renovierten Stadthäusern. Für Kunsthistoriker interessanter ist die weit vom Geschehen entfernte Chiesa di Campagna in der Via Antonio Azari. Die Kirche steht in einer Linie mit den Gotteshäusern in Brissago und Cannobio, die alle über über eine achteckigeKuppelkonstruktion verfügen. Zu erwähnen auch die Chiesa di San Stefano in der Nähe der Piazza Rosario. Folgt man der Uferstraße, die ab dem kleinen Fischerhafen zur Fußgängerzone wird, erscheint schnell die kleine Isola di San Giovanni, die in Privatbesitz ist. Kurze Zeit später genießt man an der Punta della Castagnola den Blick auf den gesamten mittleren See. Nach weiteren 1 000 m erreicht man einen der schönsten und prächtigsten botanischen Gärten weltweit, die Anlagen der Villa Taranto. Nach einem Unwetter 2012 schwer zerstört, wurde der Garten wieder aufgebaut und strahlt in altem Glanz – ein absolutes Muss am Lago Maggiore. Weiter geht es an der Promenade an kleineren Strandpassagen vorbei bis an die Ortsgrenze von Intra mit den massiven Schiffsanlegern für die Autofähre und die anderen Ausflugsschiffe. Intras Hafen Die schönste und stressärmste Art nach Verbania zu fahren. Stau vermeiden heißt Urlaubsqualität steigern. VERBANIA | LAGO MAGGIORE 157 INTRA Intra ist der größte Ort von Verbania, Wegbereiter dafür war die rasante Entwicklung der Industrie im 19. Jahrhundert. Handwerk, Textil und Papier waren die Zugpferde für den wirtschaftlichen Aufschwung. Wenn man mit dem Schiff anreist, spitzelt eine Rundkuppel aus dem Häusermeer hervor, doch was ist das für ein Gebäude? Die grobe Richtung zur Kuppel nicht verlierend, betritt man auf Höhe der Statue zu Ehren Emanuele II die Altstadt. Vorbei an sehenswerten Geschäften schlängelt sich die wirklich gute Ladengasse weiter nach oben. Nach einigen hundert Metern eröffnet sich schließlich der Blick auf ein beeindruckendes Bauwerk, die Basilika San Vittore. Der Kirchenbau dominiert den großen Platz, einige Passanten sitzen in einem netten Café in Sichtweite. Sehenswert ist auch der Rest der Altstadt von Intra mit ihren interessanten Prachthäusern wie dem Palazzo delle Beccherie oder dem Palazzo del Pretorio. Auch zahlreiche Touren in die Landschaft des unteren Val Grande mit Hunderten Kilometern Wanderweg haben hier ihren Anfang; lohnenswert ist ebenfalls der Gipfel des nahe gelegenen Monte Cimolo (953 m) mit einem schönen Blick auf die borromäische Bucht. Basilika San Vittore Tolles Bauwerk und einen Besuch wert. Zentraler Platz in Intra Folgt man der Häuserschlucht im Hintergrund, flaniert man durch eine ansprechende Shoppingmeile und erreicht schließlich die Basilika. VERBANIA | LAGO MAGGIORE 159 SEHENSWÜRDIGKEITEN CHIESA DI CAMPAGNA Die Kirche in Pallanza entstand ursprünglich im 13. Jahrhundert in romanischem Stil, Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie dann von Giovanni Beretta aus Brissago umgebaut. Nur der für Italien so typische Glockenturm (Campanile) erinnert noch an den ursprünglichen Bau. Charkteristisch für die Region ist der elegante achteckige-Kuppelbau, den man auch von den Kirchen in Brissago und Cannobio kennt (s. S'en 84 u. 120). Im Innern stammt nur die Freske der Madonna delle Grazie aus den Anfängen des Kirchenbaus, sehenswert sind die Gemälde des Malers Camillo Procaccini aus Bologna. Die Kirche liegt etwas abseits der Touristenströme in der Via Giuseppe Azari 105 in einer kleinen Grünanlage. Chiesa di Campagna Steht nicht auf dem Felde, aber doch etwas abseits vom Schuss, und somit nicht Ziel der Mainstream-Touristen. 160 LAGO MAGGIORE | VERBANIA DIE BOTANISCHEN GÄRTEN DER VILLA TARANTO Captain Neil McEacharn hat diesen Super-Garten 1940 fertiggestellt. 1931 hatte er das Grundstück 'La Crocetta' der Marquise von Sant'Elia käuflich erworben (sie hatte eine Anzeige in der 'Times' aufgegeben). McEacharn erfüllte sich diesen Traum, ein Stück Heimat nach Italien zu holen und erschuf eine Parkanlage nach dem Vorbild des 'englischen Gartens'. Highlights der Anlage sind das Herbarium, der Dahliengarten, das Valetta, der Terrassengarten und die Lotusblumen. Alles geht geschmackvoll und wohl überlegt ineinander über, der Aufenthalt in den Gärten erfüllt alle Erwartungen. INFO | Ente Giardini Botanici Villa Taranto Via Vittorio Veneto 111. 28922 Verbania Pallanza. T +39 0323 556667. Biglietteria T +39 0323 404555. www.villataranto.it. Öffnungszeiten von Mitte März bis Anfang November täglich von 8.30 bis 18.30 Uhr. Erwachsene 10 EUR, Kinder bis 15 Jahre 5,50 EUR. Keine Führungen. In den Parkanlagen der Villa Taranto kann man Ruhe genießen wie sonst nur an wenigen Orten des Sees. Aufgrund der Größe der Anlage finden sich immer ruhige Plätzchen. MUSEO DEL PAESAGGIO 1909 gründete der Heimatverein 'Pro Verbano' unter der Leitung von Antonio Massara im Palazzo Dugnani das Museo del Paesaggio (Museum der Landschaft). Mit Unterstützung der örtlichen Kulturträger und der Wirtschaft entstanden ein Abbild regionaler Künstlerarbeit und die Möglichkeit, Wechselausstellungen zu sehen. 1938 stifteten die Erben des Bildhauers Troubetskoy VERBANIA | LAGO MAGGIORE 161 einen Teil seiner Arbeit, viele weitere Künstler kamen im Lauf der Jahrzehnte dazu. Das Museum steht jedermann offen, es gibt didaktische Programme, und Unterstützer können eine kleine Patenschaft übernehmen. INFO | Die Museumsführung auf Deutsch kostet 150 EUR, der Eintritt 5 EUR; Öffnungszeiten 10 bis 12 Uhr und 15.30 bis 18.30 Uhr; Öffnungszeiten im Sommer (10. bis 25. August): Di-So16 bis 18.30, 20 bis 22.30. www.museodelpaesaggio.it. FREMDENVERKEHRSAMT | Ufficio Turismo Verbania Corso Zanitello, 6. 28922 Verbania. T +39 (0)323 503249. Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9-13 Uhr und 15-17.30 Uhr. So 9-13 Uhr. www.verbania-turismo.it. Palazzo Civico (Rathaus) Piazza Garibaldi, 15. 28922 T + 39 (0)323 5421. www.comune.verbania.it. 1 Schiffsanlegestelle 2 Shopping 3 Basilika 4 Supermarkt VERBANIA | INTRA 3 2 4 © OpenStreetMap-Mitwirkende. 1 162 LAGO MAGGIORE | VERBANIA VERBANIA | PALLANZA 5 3 4 2 1 6 1 Schiffsanlegestelle 2 Fremdenverkehrsamt 3 Fußgängerzone/Shopping 4 Pfarrkirche 5 Museo del Paseaggio 6 Denkmal Cadorna 7 Yachthafen 7 © OpenStreetMap-Mitwirkende. VERBANIA | LAGO MAGGIORE 163 EMPFEHLENSWERTE AUSFLÜGE | VERBANIA Zum Markttag in Luino (s. S. 230), Sacro Monte in Ghiffa (s. S. 140), Mit der Fähre hinüber nach Laveno (s. S. 236), Ausflug zum Lago d'Orta (s. S. 175), Val Grande (s. S. 113), Stresa und Baveno (s. S. 169/184), Bergdorf Intragna (s. S. 31), Santa Caterina del Sasso (s. S. 242) LAGO DI MERGOZZO Der übersichtliche See hat vier markante Seiten. Im Süden verläuft die Bahnlinie, im Norden die Straße, im Westen liegt das hübsche Städtchen Mergozzo und im Osten befinden sich die Campingplätze. Der See gilt als der sauberste in der Region des Lago Maggiore, Motorboote gibt es hier nicht. Zum See gehört der 794 m hohe Monte Orfano, der sowohl von Mergozzo über den ausgeschilderten Sentiero Azzurro als auch über das Bergdorf Mont'Orfano (2h) zu erreichen ist. In Mont'Orfano steht übrigens das schönste und besterhaltene romanische Gotteshaus der Region, die Chiesa San Giovanno aus dem 12. Jahrhundert. Vom Gipfel hat man einen schönen Blick auf die borromäische Bucht und den Lago di Mergozzo. Mergozzo selbst ist ein liebenswertes und sehr gut bewahrtes Dorf an der alten, von Napoleon erbauten Alpenverbindung Paris-Mailand (Simplonpass). Heute wirkt der Ort vom Massentourismus verschont, die alte Dorfstruktur, Badestelle vor Mergozzo Nie wirklich voll hier und der See ist (meist) kristallklar. Lago di Mergozzo Der See gilt als der sauberste in der Region des Lago Maggiore, Motorboote gibt es hier nicht. Mergozzo ist auch bestens als Ausgangspunkt für Touren im Val Grande geeignet.