Kapitel 1 Einführung Angewandte Ökonometrie WS 2010/11 Nikolaus Hautsch Humboldt-Universität zu Berlin 1. Allgemeine Informationen Inhalt 1. Allgemeine Informationen 2. Einführung und Übersicht 3. Grundkonzepte des Schätzens 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Kapitel 1 2 ∣ 21 1. Allgemeine Informationen 1. Allgemeine Informationen ▶ Vorlesung: Mo 12-14, SPA1, 23 Vorlesung / Übungen: Do 10-12, SPA1, 23/025 ▶ Homepage http://www2.hu-berlin.de/oekonometrie ▶ Weitere Informationen nur über Moodle: http://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=10745 Der Kursschlüssel wird in der ersten Veranstaltung bekanntgegeben. Kapitel 1 3 ∣ 21 1. Allgemeine Informationen Literatur ▶ ▶ ∣ 21 Heij, C., de Boer, P., Franses, P. H., Kloek, T., and van Dijk, Econometric Methods with Applications in Business and Economics, Oxford University Press. Stock, J.H. and Watson, M.W. (2003). Introduction to Econometrics. Eddison Wesley. Cameron, A.C. and Trivedi, P.K. (2005). Microeconometrics. H. K. (2004). ▶ 4 Cambridge University Press. Kapitel 1 2. Einführung und Übersicht Inhalt 1. Allgemeine Informationen 2. Einführung und Übersicht 3. Grundkonzepte des Schätzens 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Kapitel 1 5 ∣ 21 2. Einführung und Übersicht Ziele der Lehrveranstaltung ▶ 6 ∣ 21 Befähigung der Studenten zur selbstständigen Durchführung empirischer Studien. ▶ Vermittlung der wichtigsten Prinzipien und Zusammenhänge. ▶ Im Mittelpunkt stehen Probleme der Modellwahl und Diagnose sowie Modelle und Methoden der Zeitreihenanalyse, Mikroökonometrie und Panelökonometrie. ▶ Die Verwendung der Methoden wird anhand empirischer Beispiele erklärt und illustriert. ▶ Implementierung der Methoden auf Basis echter Daten unter Verwendung von EViews. Kapitel 1 2. Einführung und Übersicht Elemente einer ökonometrischen Analyse ▶ Ökonomische Hypothese oder Modell ▶ Spezikation eines ökonometrischen Modells ▶ Datengewinnung ▶ Modellanpassung (Parameterschätzung) ▶ Modellvalidierung ▶ Testen von Hypothesen ▶ Prognose Kapitel 1 7 ∣ 21 2. Einführung und Übersicht 8 Datentypen ▶ ∣ 21 Querschnittsdaten ⊳ Informationen über verschiedene Einheiten (Personen, Haushalte, Firmen, Länder ...) für eine Zeitperiode ⊳ ⊳ Anzahl der Einheiten = Beobachtungsanzahl: N Beispiel: Daten über die Abiturleistungen der Berliner Schulen 2007 ( N - Anzahl der Berliner Schulen mit gymnasialer Oberstufe) ▶ Ökonometrische Analyse: (a) Lineare Regression, vgl. Einführung in die Ökonometrie" (b) Modelle für diskrete oder beschränkte abhängige Variablen , vgl. Mikroökonometrie Kapitel 1 2. Einführung und Übersicht 9 Zeitreihendaten ▶ ∣ 21 Informationen über eine einzelne Einheit (Person, Firma, Land ...), gesammelt in mehreren Zeitperioden T ▶ Anz. der Zeitperioden = Beobachtungsanzahl: ▶ Beispiel: Inationsrate und Arbeitslosenrate (d.h. 2 Variablen) pro Quartal in Deutschland (Einheit) von 1970-2006 (⇒ ▶ T = 4 × 37 = 148) Ökonometrische Analyse: Modelle der Zeitreihenanalyse Kapitel 1 2. Einführung und Übersicht 10 Paneldaten ▶ Informationen über mehrere Einheiten, wobei jede Einheit in mindestens zwei Zeitperioden beobachtet wird N ▶ Anzahl der Einheiten: ▶ Anzahl der Zeitperioden : ⊳ ▶ ∣ Beobachtungsanzahl: T NT (balancierter Fall) Ökonometrische Analyse: Paneldatenmodelle Kapitel 1 21 2. Einführung und Übersicht Inhaltliche Schwerpunkte der LV ▶ 11 ∣ 21 Erweiterungen und Anwendungen des linearen Regressionsmodells ▶ Zeitreihenanalyse: Spezikation, Schätzung und Prognose in (V)AR-Modellen ▶ Modelle für qualitative und beschränkte abhängige Variablen: Logit- und Probit-Modelle, gestutzte und zensierte Daten, Tobit-Modelle ▶ Einführung in die Paneldatenanalyse: statische lineare Modelle mit festen und zufälligen Eekten Kapitel 1 3. Grundkonzepte des Schätzens Inhalt 1. Allgemeine Informationen 2. Einführung und Übersicht 3. Grundkonzepte des Schätzens 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Kapitel 1 12 ∣ 21 3. Grundkonzepte des Schätzens 13 Unverzerrtheit ∣ 21 (Unverzerrtheit): Ein Schätzer 𝜃ˆ ist unverzerrt für N ▶ Denition 𝜃, falls für alle ˆ = 𝜃. E[𝜃] ▶ Denition (Asymptotische Unverzerrtheit): Ein Schätzer 𝜃ˆ ist asymptotisch unverzerrt für 𝜃, lim N →∞ Kapitel 1 falls ˆ = 𝜃. E[𝜃] 3. Grundkonzepte des Schätzens 14 Ezienz ▶ Denition ˆ = Σ und 𝜃 mit Kovarianzmatrizen V[𝜃] ˜ ˆ V[𝜃] = Ω. Dann ist 𝜃 relativ ezienter als 𝜃˜ falls ˜ − V[𝜃] ˆ = Ω − Σ nicht negative denit ist. V[𝜃] (Mittlerer Quadratischer Fehler): Sei 𝜃ˆ ein Schätzer für 𝜃, dann ist ˆ = E[(𝜃ˆ − 𝜃)(𝜃ˆ − 𝜃)′ ] MSE(𝜃∣𝜃) der mittlere quadratische Fehler (MSE) für Kapitel 1 21 (Relative Ezienz): 𝜃ˆ und 𝜃˜ seien zwei unverzerrte Schätzer von ▶ Denition ∣ 𝜃ˆ. 3. Grundkonzepte des Schätzens Konsistenz ▶ Denition ∣ 21 (Konsistenz): Ein Schätzer 𝜃ˆn ist konsistent für 𝜃, falls für beliebiges 𝜀 > 0: lim n→∞ Wir schreiben: Kapitel 1 15 Prob[∣𝜃ˆn − 𝜃∣ > 𝜀] = 0. p 𝜃. plim 𝜃ˆn = 𝜃 or 𝜃ˆn −→ 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Inhalt 1. Allgemeine Informationen 2. Einführung und Übersicht 3. Grundkonzepte des Schätzens 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Kapitel 1 16 ∣ 21 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie 17 Konvergenzarten (Konvergenz in W'keit): Eine Sequenz von ZVen in W'keit gegen eine ZV Y falls für ▶ Denition { n } konvergiert beliebiges 𝜀 > 0 Y lim Wir schreiben: Kapitel 1 ∣ Prob[∣Yn − Y ∣ > 𝜀] = 0. n→∞ Yn →p Y oder plim Yn = Y . 21 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie 18 Konvergenz in Verteilung ∣ 21 (Konvergenz in Verteilung): Eine Sequenz von Y konvergiert in W'keit gegen die ZV Y falls die Verteilungsfunktion Fn von Yn gegen die Verteilungsfunktion F d von Y konvergiert. Wir schreiben Yn → Y und bezeichnen F als die Grenzverteilung von {Yn }. ▶ Denition ZVen { n } ⊳ E[Y ] und V[Y ] bezeichnen den asymptotischen Erwartungswert und die asymptotische Varianz von ▶ Es lässt sich zeigen: Kapitel 1 Yn →d Y ⇒ Yn →p Y Yn . 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Schwaches Gesetz der grossen Zahlen ▶ Theorem E[ i ] = 𝜇i Y (WLLN): Sei {Yi } unabhängig verteilt mit 2 und V[Yi ] = 𝜎i < ∞. Dann Y n − n1 i =1 p 𝜇i → 0, Y n = n i =1 Yi . p 2 Falls E[Yi ] = 𝜇 und V[Yi ] = 𝜎 < ∞, dann Y n → 𝜇. wobei ▶ n ∑ Kapitel 1 1 ∑n 19 ∣ 21 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie Zentraler Grenzwertsatz 20 (Lindeberg-Levy CLT): Sei {Yn } eine Reihe von 2 i.i.d. ZVen mit E[Yi ] = 𝜇 und V[Yi ] = 𝜎 < ∞. Dann: ( ) Zn ≡ YVn [−Y E][1Y/2n ] = √n YVn [−Y E]1[/Y2 i ] →d N (0, 1). i n ▶ Theorem ▶ Alternativ: ▶ N (0, V [Yi ]). Approximative Verteilung für grosses n : Y n ≈ N (E[Yi ], n−1V [Yi ]) n Y n − E[ Yi ] √ ( Kapitel 1 ) d → ∣ 21 4. Grundkonzepte Asymptotischer Theorie 21 Asymptotische Normalität ▶ Ein Schätzer ist asymptotisch normalverteilt falls √ ▶ n(𝜃ˆn − 𝜃) →d N (0, Σ). Solch einen Schätzer bezeichnet man als n √ ˆ ▶ 𝜃n Kapitel 1 √ n-konsistent. ist die stabilisierende Transformation von 𝜃ˆn . ∣ 21