946 WAS IST IHRE DIAGNOSE? Klinische Resultate sollten nicht banalisiert werden Ungewöhnliche Bauchschmerzen … Silvia Freire a ; Prof. Dr. med. Peter Vollenweider a ; Prof. Dr. med. Lorenzo Alberio b ; Dr. med. Mathilde Gavillet b a b Département de médecine interne, Centre hospitalier universitaire vaudois CHUV, Lausanne Service d’hématologie, Centre hospitalier universitaire vaudois CHUV, Lausanne Fallbeschreibung freier Flüssigkeit im Becken sichtbar. Leberparenchym und Pankreas sind frei von Läsionen. Weitere intra­ Ein 44-jähriger Patient kommt aufgrund von Bauch- abdominelle Anomalien liegen nicht vor. schmerzen, die zehn Tage zuvor begonnen haben, in Da keine Alarmsymptome wie eine Anämie oder Blu- die Notaufnahme. Diese sind persistierend, progredient, tungen bestehen, muss nicht sofort eine Gastroskopie haben eine Intensität der Stufe 7/10, sind im Epigas­ durchgeführt werden. trium lokalisiert und strahlen in den Unterbauch aus. Eine Abdomen-MRT ist in der Notaufnahme nicht die Der Patient leidet weder an Übelkeit noch Erbrechen Untersuchung der Wahl, da häufig kein MRT-Gerät zur und weist keinen Status febrilis auf. Der Darmtransit Verfügung steht. Zudem ist es bei den meisten abdo­ ist erhalten. Der Patient ist normoton mit einem Blut- minellen Erkrankungen einer CT nicht überlegen. druck von 127/77 mm Hg, normokard bei 80 Schlägen/ min, afebril mit einer Körpertemperatur von 36 °C und seine Sauerstoffsättigung bei Raumluft beträgt 99%. Die klinische Untersuchung ergibt physiologische Darmgeräusche sowie Schmerzen im Epigastrium bei der Palpation ohne Abwehrspannung oder Loslassschmerz. Die restliche körperliche Untersuchung gestaltet sich unauffällig. Das Erstlabor bestehend aus kleinem Blutbild, Blutge- Frage 2: Welches ist die Ihrer Meinung nach unwahrscheinlichste Ursache dieser Pfortaderthrombose? a) Eine Leberzirrhose b)Eine septische Thrombose infolge einer abdominellen Infektion c) Eine hereditäre Thrombophilie d) Ein Antiphospholipid-Syndrom e) Ein myeloproliferatives Syndrom rinnungstest und Blutchemie mit Leber- und Pankreas- Eine Pfortaderthrombose ist eine ungewöhnliche Loka- werten ist, bis auf leichte Entzündungszeichen (CRP von lisation und es gibt zahlreiche Risikofaktoren (Tab. 1). 68 mg/l, Norm: <10) und eine leichte Thrombozytose Dazu zählen lokale und die üblichen systemischen Fak- (375 G/l, Norm: 150–350), normal. toren [1]. Obgleich die Leberzirrhose ein häufiger Grund ist, kann Frage 1: Welche paraklinische Untersuchung erscheint Ihnen in diesem Stadium am sinnvollsten? a) Eine Abdomensonographie b) c) d) e) Silvia Freire Eine Computertomographie (CT) von Abdomen und Becken Eine Gastroskopie Eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Abdomens Keine paraklinische Untersuchung diese Diagnose bei unserem Patienten mit gelegent­ lichem Alkoholkonsum, normaler Blutgerinnung und fehlenden Anzeichen im Ultraschall zuverlässig ausgeschlossen werden. Eine Infektion des Verdauungstrakts ist eine mögliche Ursache [1]. Angesichts der leichten Wandverdickung des distalen Sigmoids in der CT wird eine septische Eine Abdomensonographie ist die erste wichtige Unter- Thrombophlebitis aufgrund einer Infektion des Verdau- suchung bei Bauchschmerzen, da sie nicht invasiv ist ungstrakts vermutet, weshalb eine empirische Therapie und keine Strahlenbelastung aufweist. Bei unserem mit Ceftriaxon und Metronidazol begonnen wird. Da Patienten ist sie unauffällig. jedoch nach wie vor Entzündungszeichen bestehen, Ein Abdomen-Becken-Kontrastmittel-CT wird zur Er- kein Fieber vorliegt, die Blutkulturen negativ sind und gänzung der erstgenannten Untersuchung durchge- bei der Rektosigmoidoskopie keine Anomalien gefun- führt. Es zeigt eine schwere Thrombose des Hauptastes den werden, die mit dem aktuellen klinischen Bild und der abzweigenden Äste der Vena portae, die sich übereinstimmen, wird die Antibiotika­ behandlung nach proximal bis in den Bereich der Vena mesenterica schliesslich wieder abgesetzt. superior und ihrer distalen Äste erstreckt. Ferner ist Ein Thrombophilietest zur Suche nach einer Faktor- auf den CT-Bildern eine starke Fettinfiltration rund V-Leiden- und Prothrombinmutation ist negativ. Auf- um die Vena portae und den Abgang der Vena mesen- grund der akuten Phase der Erkrankung und der terica superior mit einer leichten Wandverdickung des ­laufenden Antikoagulationsbehandlung, die zu falsch distalen Sigmoids sowie einer sehr geringen Menge positiven Resultaten führen können, werden keine SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM 2016;16(44):946 –949 947 Was ist Ihre Diagnose? Tabelle 1: Ursachen der Pfortaderthrombose (modifziert nach [1]). Lokal Infektionen (Leberzirrhose, chirurgischer Eingriff) ein JAK2-Mutationsscreening durchgeführt werden. Der Blutausstrich Omphalitis zeigt eine Thrombozytose mit ausgeprägter Anisozytose Bacteroides-fragilis-Bakteriämie (zahlreiche Riesenformen und degranulierte Zellen), Pylephlebitis was auf eine myeloproliferative Neoplasie des Subtyps Abdominelle Sepsis essentielle Thrombozythämie hindeutet [5]. Lymphadenitis Entzündungen (sonstige) Tuberkulose Frage 3: Welche Untersuchung gehört nicht zu den Appendizitis ­empfohlenen Methoden, um eine essentielle Thrombo­ Divertikulitis zythämie zu bestätigen? Pankreatitis Cholezystitis Perforation eines Magengeschwürs Trauma Abdominelle Eingriffe Entzündliche Erkrankungen des ­Verdauungstrakts Krebs Bei der essentiellen Thrombozythämie (ET) handelt es Endoskopische Sklerotherapie sich ebenso wie bei der Polycythaemia vera (PV), der Retroperitonealfibrose primären Myelofibrose (PMF) oder der chronischen Vaskuläre Kollagenose myeloischen Leukämie (CML) um eine myeloprolifera- Hepatozelluläres Karzinom tive Neoplasie, wobei sich die einzelnen Erkrankungen Magenkrebs Lymphom Leberzirrhose Kongenital Faktor-V-Leiden Mutation des Prothrombingens Antithrombinmangel Erworben Eine Knochenmarkbiopsie Der Test auf eine JAK2-V617F-Mutation Der Test auf ein BCR-ABL-Fusionsgen Die Suche nach Ursachen für eine reaktive Thrombozytose Der Test auf ein erworbenes von-Willebrand-Syndrom Behçet-Krankheit Pankreaskarzinom Systemisch a) b) c) d) e) zum Teil überschneiden [4]. Für diese Diagnose müssen eine reaktive Thrombozytose beziehungsweise das Vorliegen anderer myeloproliferativer Neoplasien ausgeschlossen worden sein [5]. Die Unterscheidung der oben genannten Erkrankungen erfolgt anhand einer Knochenmarkbiopsie und einer Protein-C- oder -S-Mangel anschliessenden morphologischen und histologischen Krebs (Trousseau-Syndrom) Untersuchung [5]. Klassischerweise ist eine Prolifera- Schwangerschaft und orale Kontrazeptiva tion, insbesondere mit einer erhöhten Zahl grosser, Myeloproliferative Erkrankungen reifer Megakaryozyten, nachweisbar [5]. Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) In 55% der ET (in 98% der PV und 50% der PMF) liegt Antiphospholipid-Syndrom eine JAK2-V617F-Mutation vor. Dies bestätigt, dass es Hyperhomocysteinämie sich bei der ET um eine klonale Stammzellerkrankung handelt [5]. Bei dringendem klinischen Verdacht und Tests auf weitere Thrombophiliearten durchgeführt negativer JAK2-V617F-Mutation sind umfangreichere (Tab. 2) [2, 3]. Gentests, insbesondere die Suche nach einer Calreticu- Das Antiphospholipid-Syndrom ist eine Erkrankung mit linmutation (bei 25–35% der ET positiv) und einer Mu- klinischen und labortechnischen Faktoren wie v ­ enösen tation des Gens für den Thrombopoetinrezeptor (MPL, und arteriellen Thrombosen (oder Geburtskomplikatio- bei 3–5% der ET positiv) sinnvoll. Sind diese alle ne­ nen bei Frauen) sowie mindestens 2-mal positivem gativ, kann eine ET nach Ausschluss der Ursachen für ­Antikardiolipin- und/oder Anti-β2-Glykoprotein-I-Anti­ eine reaktive Thrombose (Eisenmangel, Splenektomie, körper- und/oder Lupus-Antikoa­gulans-Nachweis im Entzündung, Infektion usw.) diagnostiziert werden [6]. Abstand von 12 Wochen [3]. Die Tests auf Antikardio­ Beim Fehlen des BCR-ABL-Fusionsgens ist eine CML, lipin- und Anti-β2-Glykoprotein-I-Antikörper sind ne- die sich im Anfangsstadium in Form einer isolierten gativ. Aufgrund der laufenden Antikoagulation wird Thrombozytose manifestieren kann, auszuschliessen kein Test auf das Lupus-Antikoagulans durchgeführt, [4]. Da für CML eine äusserst wirksame, zielgerichtete da diese zu falsch positiven Resultaten führen kann. Therapie (Tyrosinkinaseinhibitor) zur Verfügung steht, Myeloproliferative Neoplasien sind Erkrankungen im ist es bei einer nicht reaktiven Thrombozytose uner- Grenzbereich zwischen lokalen und systemischen Ursa- lässlich, nach dieser Erkrankung zu suchen. chen [1], die sehr häufig (in 40% der Fälle und gelegent- Das erworbene von-Willebrand-Syndrom ist eine Kom­ lich als erste Krankheitsmanifestation) mit Abdominal­ plikation der ET, kein Diagnosekriterium. Wenn die thrombosen assoziiert sind [4]. Daher sollte bei einer Thrombozytenzahl 500 G/l übersteigt, besteht ein Abdominalthrombose ohne offensichtliche ­Ursache mit dem Thrombosegrad korreliertes Risiko, dass die SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM 2016;16(44):946 –949 948 Was ist Ihre Diagnose? Tabelle 2: Einflüsse von akuter Thrombose, Heparin und Vitamin-K-Antagonisten auf die Auswertung von Thrombophilietests (modifiziert nach [2, 3]. Test Akute Thrombose Unfraktioniertes ­Heparin Niedermolekulares Heparin Vitamin-K-Antagonist Prothrombin-20210-Mutation Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Faktor-V-Leiden Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Aktivierte-Protein-C-Resistenz Zuverlässig ? ? Zuverlässig Protein-C-Aktivität ? Zuverlässig Zuverlässig Falsch positives ­Ergebnis möglich Protein-S-Antigen Falsch positives ­Ergebnis möglich Zuverlässig Zuverlässig Falsch positives ­Ergebnis möglich Antithrombinaktivität Falsch positives ­Ergebnis möglich Falsch positives ­Ergebnis möglich Falsch positives ­Ergebnis möglich Falsch negatives ­Ergebnis möglich Lupus-Antikoagulans Falsch positives ­Ergebnis möglich ? Falsch positives ­Ergebnis möglich Falsch negatives ­Ergebnis möglich Antikardiolipinantikörper Falsch positives ­Ergebnis möglich Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Anti-β2-Glykoprotein IAntikörper Falsch positives ­Ergebnis möglich Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Homocystein Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Zuverlässig Funktionsrate des von-Willebrand-Faktors (durch Ad- bekannten Thrombose eine Zytoreduktion indiziert. sorption an die Thrombozytenoberfläche und sekun- Nichtsdestotrotz wurde diese angesichts eines Throm- däre Spaltung) verringert ist, und demzufolge ein Blu- bozytenwerts, der 485 G/l nicht übersteigt, sondern tungsrisiko [4]. Dies ist insbesondere bei einer eher bei 350 G/l liegt, nicht durchgeführt. Antiaggregations-/Antikoagulationsbehandlung der Nicht zu behandeln, stellt angesichts der Pfortader­ Fall [5]. thrombose und der festgestellten hämatologischen Unser Patient weist eine JAK2-V617F-Mutation auf, der ­Erkrankung keine geeignete Strategie dar. Test auf das BCR-ABL-Fusionsgen ist negativ und die Knochenmarkpunktion bestätigt die ET-Diagnose. Frage 4: Welche Behandlung ist sofort zu empfehlen? a) Eine Antikoagulation b) Eine Antiaggregation mit Acetylsalicylsäure c) Eine Antiaggregation mit Clopidogrel d) Eine Zytoreduktion mit Hydroxyurea e)Keine Frage 5: Welches ist mit den aktuellen Therapien die ­Haupttodesursache von Patienten mit ET? a) Das Alter b) Arterielle Thrombosen c) Die Entwicklung einer Myelofibrose d) Die Entwicklung einer akuten myeloischen Leukämie (AML) e) Hämorrhagische Ereignisse Bei einer ET sind das Thromboserisiko (6,6%/Patient/ Der Patient leidet an einer Pfortaderthrombose, die, Jahr gegenüber 1,2% in der gleichaltrigen Kontroll­ wie jedes andere Thromboseereignis, sofort mit einer population) ebenso wie die Sterblichkeit und Morbidi- therapeutischen Antikoagulation behandelt werden tät bezüglich arterieller Ereignisse (Schlaganfall, Herz- muss. Daher wird eine Antikoagulation mit Acenocou- infarkt) signifikant erhöht [6]. Trotzdem können diese marol begonnen und langfristig beibehalten. Risiken bei Hochrisikopatienten mit Gabe von Acetyl- Acetylsalicylsäure ist für alle Patienten mit ET empfeh- salicylsäure und Zytoreduktion auf einen mit der All- lenswert, wenn keine Kontraindikationen vorliegen gemeinbevölkerung nahezu vergleichbaren Wert ge- [6]. Obgleich es nur wenige Studien zu diesem Thema senkt werden. gibt, kann bei Unverträglichkeit die Verwendung ande- Mit Ausnahme von Patienten, die eine extreme Throm- rer Thrombozytenaggregationshemmer wie Clopido­ bozytose (>1000 G/l) mit dem Risiko für ein erworbenes grel in Betracht gezogen werden [6]. von-Willebrand-Syndrom aufweisen, ist das spontane Eine zytoreduktive Therapie wird bei Patienten mit Blutungsrisiko, auch unter Antiaggregation, gering. Vor ­hohem Thromboserisiko (Alter >60 Jahre, Thrombose der Verschreibung der Antiaggregation und invasiven in der Vorgeschichte) empfohlen [6]. Eine Senkung der Eingriffen sind jedoch die Funktions- und die Antigen- Thrombozytenzahl auf Werte von <600 G/l und rate des von-Willebrand-Faktors zu bestimmen. <400 G/l hat sich ebenfalls als Schutzfaktor erwiesen. Patienten mit ET haben in den ersten zehn Jahren nach Bei unserem Patienten wäre aufgrund der anamnestisch der Diagnose eine mit der Allgemeinbevölkerung ver- SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM 2016;16(44):946 –949 949 Was ist Ihre Diagnose? gleichbare Lebenserwartung, die danach jedoch auf- werden können. Der klinische Kontext und die Morpho- Silvia Freire, grund des Risikos der Entwicklung einer AML (um 2% logie der Thrombozyten waren ausschlaggebend für das Médecin assistante nach 10, 8% nach 20 und 24% nach 30 Jahren) oder diagnostische Vorgehen und die Feststellung einer ­einer PMF (jeweils um 4%, 28% und 58%) abnimmt [6]. ­myeloproliferativen Neoplasie. Das Alter bei der Diagnosestellung und somit die Le- Myeloproliferative Neoplasien sind klonale, hämato- bensdauer mit der Erkrankung haben einen grossen poetische Stammzellerkrankungen mit vier Subtypen Einfluss auf das Überleben, die Erhöhung des Throm- (CML mit BCR-ABL-Fusionsgen, PV, PMF und ET) und boserisikos oder des Risikos eines Übergangs in eine variabler Symptomatologie (Tab. 3) [4]. Korrespondenz: Centre Hospitalier Universitaire Vaudois Rue du Bugnon 46 CH-1011 Lausanne Silvia.Freire766[at] hotmail.com Leukämie (mit einer entsprechend schlechten Pro­ gnose) und indirekt auf die Erhöhung der Sterblichkeit aufgrund der oben genannten Faktoren. Diskussion Die klinische Vorgeschichte dieses Patienten zeigt sehr deutlich auf, wie wichtig es ist, eine Thrombozytose nicht zu banalisieren. Diese hätte im vorliegenden Fall leicht als Folge eines Entzündungszustands interpretiert Zu den Diagnosekriterien für ET zählen eine Thrombozytose (>450 G/l), ein entsprechender Knochenmark­ biopsiebefund und der Ausschluss einer reaktiven Thrombozytose oder sonstiger myeloproliferativer Erkrankungen [6]. In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass Frauen häufiger an ET erkranken, mit ­einem Durchschnittsalter von 60 Jahren bei Diagnosestellung [6]. Die Hälfte der Patienten mit ET ist asymptomatisch, als klassische Komplikationen treten jedoch (venöse und Tabelle 3: Symptome myeloproliferativer Erkrankungen (modifiziert nach [4]). Fieber Allgemeinsymptome Nachtschweiss Gewichtsverlust Schwindel Neurologische Symptome Ohrensausen Kopfschmerzen Blutungen Venöse und arterielle Thrombosen arterielle) Thrombosen und Blutungen auf. Der Übergang in eine Myelofibrose oder AML ist seltener, jedoch mit einer sehr schlechten Prognose verbunden. Es gibt keine Behandlung, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Mit Acetylsalicylsäure ­ können die Symptome und das Thromboserisiko ver­ ringert werden, weshalb es bei allen Patienten ohne Kon- Sehstörungen traindikation (nach Ausschluss des erworbenen von- Epistaxis Willebrand-Syndroms bei einem Thrombozytenwert Gastrointestinale Blutungen von >500 G/l) indiziert ist [6]. Der Beginn einer zyto­ Tiefe Venenthrombosen reduktiven Behandlung ist vom Risiko für thrombo­ Lungenembolie tische Komplikationen (Alter >60 Jahre und Thrombose Intraabdominale Thrombosen (Budd-Chiari-Syndrom, Pfortader- und Milzvenenthrombose) in der Vorgeschichte) abhängig [5]. Eine Fachkonsultation ist in jedem Fall empfehlenswert. Myokardinfarkt Zerebrovaskuläre Ischämien Digitale Ischämien Hautsymptome Eryhtromelalgie Disclosure statement Die Autoren haben keine finanziellen oder persönlichen Verbindungen im Zusammenhang mit diesem Beitrag deklariert. Livedo reticularis Pruritus Organomégalie Splénomégalie Hépatomégalie Sonstige Arterielle Hypertonie Hyperurikämie Richtige Antworten: Frage 1: a. Frage 2: a. Frage 3: e. Frage 4: a. Frage 5: a. SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM 2016;16(44):946 –949 Literatur 1 Meuwly J-Y, Saverot-Chevalier A-L, Sgourdos G. Pfortaderthrombose. Swiss Medical Forum. 2012;12(6):119–25. 2 Mean M, Angelillo-Scherrer A. Thrombophilia: is there a need to investigate? Rev Med Suisse. 2011;7(294):1025–7. 3 Abetel G, Angelillo-Scherrer A. Thrombophilia: when to think of it? Rev Med Suisse. 2014;10(429):1028–33. 4 Ruefer A, Tobler A, Tichelli A, Wuillemin WA. Myeloproliferative Syndrome: Polycythaemia vera, essentielle Thrombozythämie, Osteomyelofibrose. Swiss Medical Forum. 2003;43:1026–33. 5 Alberio L. Hämostaseologie 2015;35. http://dx.doi.org/10.5482/HAMO-14-11-0074 6 Beer PA, Erber WN, Campbell PJ, Green AR. How I treat essential thrombocythemia. Blood. 2011;117(5):1472–82.