TFH – Berlin Regelungstechnik Seite 1 von 4 Aufgabe 7: Die dargestellte Stromregelung soll dimensioniert werden. a.) nach dem symmetrischen Optimum b.) so, dass der Regelfehler nach 20 ms 1% unterschreitet und ü = 20% Lösung a.) Zuerst muss der Ankerkreis mathematisch fassbar gemacht werden. Das heißt, es sind die Übertragungsfunktion und Zeitkonstanten zu ermitteln. Eingangsgröße: Ue (t) Ausgangsgröße: I(t) Abbildung 1: Ankerkreis U e =U R U L U e =L∗ di i∗R dt di 1 R = ∗U e − ∗i dt L L ⊷ 1 R p∗i= ∗U e − ∗i L L © Mirko Grimberg TFH – Berlin Regelungstechnik Seite 2 von 4 R 1 i∗ p = ∗U e L L i∗ pLR 1 = ∗U e L L 1 L i= ∗U e∗ L pLR i=U e∗ 1 pLR i 1 = U e pLR 1 L ∗ p1 R 1 Tp1 mit T = L R 1 Nach Gleichung 1 handelt es sich bei dem Ankerkreis um ein PT1 – Glied mit der Zeitkonstante T = L/R. Um die Verstärkung zu ermitteln kann man für Ue eine Gleichspannungsquelle annehmen. Dann ist nur noch der Ohm'sche Widerstand relevant und der sich einstellende Strom errechnet sich zu: I= Ue R = 380 V 9m =42222,2 A Erklärung: Gibt man auf den Ankerkreis Ue = 380 V als Eingangsspannung, so wird sich nach spätestens unendlich langer Zeit (abhängig von der Zeitkonstante) ein Strom von 42,2 kA einstellen. Hinweis: Diese Rechnung beinhaltet eine Normierung auf 380 V. Der Regelkreis hat nach der Modellierung des Ankerkreises folgendes Aussehen: Abbildung 2: Regelkreis mit Ankerkreis als PT1 – Glied Um den Regelkreis weiter zu vereinfachen, kann die Verstärkung des Ankerkreises mit dem Übersetzungsverhältnis der Stromistwerterfassung multipliziert werden. So ergibt sich eine 42222,2 =36,3 . Ankerkreisverstärkung von K A = 1160 © Mirko Grimberg TFH – Berlin Regelungstechnik Seite 3 von 4 Abbildung 3: Regelstrecke vereinfacht Zum Dimensionieren des Reglers können nun die Einstellregeln nach dem symetrischen Optimum verwendet werden. T T =Stromrichtertotzeit=1,7 ms K T =Stromrichterverstärkung=5 T A = Ankerzeitkonstante=33,3 ms K A = Ankerkreisverstärkung=36,3 K 1 und K 2=Korrekturfaktoren K 1= 1 3∗T T 1 TA K 2= 1 K2 T RI = K 1∗4∗T T 1 T 1 K RI =K 2∗ ∗ A ∗ 2 T T K A∗K T T RI = 1 ∗4∗1,7 ms =5,896 1,7 ms 13∗ 33,3 ms K RI = 1 1 1,7 ms 13∗ 33,3 ms ∗0,5∗ 1 33,3 ms ∗ 1,7 ms 5∗36,3 =0,0058 Eine Simulation des geschossenen Regelkreises muss nun zeigen, ob die gewählten Reglerparameter die Kriterien des symmetrischen Optimum einhalten. Sind die Reglerparameter korrekt gewählt, schwingt die Sprungantwort um 40% über. © Mirko Grimberg TFH – Berlin Regelungstechnik Seite 4 von 4 Abbildung 4: Sprungantwort des geschlossenen Regelkreises Abbildung 4 zeigt deutlich, dass der Strom bei sprungförmiger Änderung der Führungsgröße ca. 40% überschwingt. Hinweis zur Lösung: Der Regler enthält noch keinerlei Strommaximalwertbegrenungen für den Ankerkreis. Gibt man diesem Regler am Eingang einen Sollwert von 1 (normiert) vor, so wird er die Spannung am Ausgang des Stromrichters 380 V =42 KA fließen. Sollte ein so lange erhöhen bis im Ankerkreis 9m Maximalwert für den Strom erkennbar sein, so empfiehlt es sich auf diesen Strom zu normieren. KA ergibt sich dann: Ue 380V ∗Messwanderübersetzungsverhältnis R 9 m ∗1160 = Ankernennstrom I A ;N © Mirko Grimberg