Diagnostik Schlafstörungen

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Diagnostik Schlafstörungen
?
;
Seminar Schlaf und
Schlafstörungen SS 2010
04.05.2010
Universität Regensburg
Schlafmedizinisches Zentrum
Dr. Roland Popp
[email protected]
am Bezirksklinikum
Warum kommen Patienten zu uns
in die Schlaflabor?
Warum kommen Patienten zu uns
in die Schlaflabor?
1.
Meine Frau
schickt mich!
Warum kommen Patienten zu uns
in die Schlaflabor?
2.
Ich kann
nicht schlafen!
Warum kommen Patienten zu uns
in die Schlaflabor?
3.
matt
abgeschlagen
schläfrig
Ich fühle mich…
erschöpft
schwach
antriebslos
schwunglos
müde
Unterschätzte Gefahr:
Schläfrigkeit am Steuer
Sekundenschlaf im Privat-PKW
• HUK & Schlafmedizinisches Zentrum Regensburg:
24 % der tödlichen Unfälle auf bayerischen Autobahnen
waren 1991 übermüdungsbedingt
05/09/2004, Sonntag früh - Osakikami Insel / Japan
Warum kommen Patienten zu uns
in die Schlaflabor?
Problembereiche
Schlaflosigkeit
Schläfrigkeit
INSOMNIE
HYPERSOMNIE
(PARASOMNIEN)
In der Schlafambulanz
Schnarcher
abgeschlagen
schlaflose Nächte
matt
Bluthochdruck
erschöpft
müde
schwunglos
nächtliches Schwitzen
? ?
? Fragen
?
? ?
? ?
;
:
Symptome
; :
;
Fragebögen
Die Internationale Klassifikation
der Schlafstörungen (ICSD)
II. Parasomnien
I. Dyssomnien
A. Intrinsische Schlafstörungen
1. Psychophysiologische Insomnie (307.42-0)
2. Fehlbeurteilung des Schlafzustandes
(307.49-1)
3. Idiopathische Insomnie (780.52-7)
4. Narkolepsie (347)
5. Rezidivierende Hypersomnie (780.54-2)
6. Idiopathische Hypersomnie (780.54-7)
7. Posttraumatische Hypersomnie (780.54-8)
8. Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (780.530)
9. Zentrales Schlafapnoe-Syndrom (780.51-0)
10. Zentrales alveoläres
Hypoventilationssyndrom 11.
Periodische Bewegungen der
Gliedmaßen (780.52-4)
12. Restless-legs-Syndrom (780.52-5)
13. Nicht näher bezeichnete intrinsische
Schlafstörung (780.52-9)
8.
Insomnie bedingt durch
Nahrungs-mittelallergie
(780.52-2)
Schlafstörung bedingt durch
nächtliches Essen oder
Trinken (780-52.8)
Schlafstörung bei Hypnotikaabhängigkeit (780.52-0)
Schlafstörung bei Stimulanzienabhängigkeit (780.52-1)
Alkoholinduzierte Schlafstörung
(780.52-3)
Toxisch-induzierte
Schlafstörung (780.546)
Nicht näher bezeichnete
extrinsische
Schlafstörung (780.52-9
A. Aufwachstörungen (Arousal-Störungen)
1. Schlaftrunkenheit (307.46-2)
2. Schlafwandeln (307.46-0)
3. Pavor nocturnus (307.46-1)
B. Störungen des Schlaf-Wach-Übergangs
1. Schlafstörungen durch rhythmische Bewegung
(307.3)
2. Einschlafzuckungen (307.47-2)
3. Sprechen im Schlaf (307.47-3)
4. Nächtliche Wadenkrämpfe (729.82)
C. REM-Schlaf-assoziierte Parasomnien
1. Alpträume (307.47-0)
2. Schlaflähmung (780.56-2)
3. Beeinträchtigung der Erektionen im Schlaf
(780.56-3)
4. Schmerzhafte Erektionen im Schlaf (780.56-4)
III
Schlafstörungen
bei körperlichen /
psychiatrischen
Erkrankungen
88
Schlafstörungen
B. Extrinsische Schlafstörungen
1.
2.
3.
4.
Inadäquate Schlafhygiene (307.41-1)
Umweltbedingte Schlafstörung (780.52-6)
Höhenbedingte Schlafstörung (289.0)
Anpassungsbedingte Schlafstörung
(307.41-0)
5. Schlafmangelsyndrom (307.49-4)
6. Schlafstörung aufgrund mangelnder
Schlafdisziplin (307.42-4)
7. Einschlafstörung durch Fehlen des
gewohnten Schlafrituals (307.42-5)
Universität Regensburg
9.
10.
11.
12.
13.
14.
C. Störungen des
zirkadianen
(Schlaf-)Rhythmus
1.
Schlafstörung bei
Zeitzonenwechsel
(Jetlag) (307.45-0)
2. Schlafstörung bei Schichtarbeit
(307.45-1)
3. Unregelmäßiges Schlaf-WachMuster (307.45-3)
4. Verzögertes
Schlafphasensyndrom
(780.55-0)
5. Vorverlagertes
Schlafphasensyndrom
(780.55-1)
6. Schlaf-Wach-Störung bei
Abweichung vom 24Stunden-Rhythmus
(780.55-2)
7. Nicht näher bezeichnete
Störung des zirkadianen
Rhythmus (780.55-9)
REM-Schlaf-abhängige (780.51-1) Asystolie
(Sinus-Arrest) (780.56-8)
6. Verhaltensstörung im REM-Schlaf (780.59-0)
D. Andere Parasomnien
1. Bruxismus (306.8)
2. Enuresis nocturna (780.56-0)
3. Schlafbezogenes abnormales Schlucksyndrom
(780.56-6)
4. Nächtliche paroxysmale Dystonie (780-59-1)
5. Syndrom des ungeklärten plötzlichen
nächtlichen Todes (780.59-3)
6. Primäres Schnarchen (780.53-1)
7. Kindliche Schlafapnoe (770.80)
8. Angeborenes zentrales Hypoventilationssyndrom (770.81)
9. Plötzlicher Kindstod (798.0)
10. Gutartiger Schlafmyoklonus beim
Neugeborenen (780.59-5)
11. Nicht näher bezeichnete andere Parasomnie
(780.59-9)
5.
A. Schlafstörungen bei psychischen
Störungen
1. Psychosen (292-299)
2. Affektive Störungen (296-301)
3. Angststörungen (300)
4. Panikstörung (300)
5. Alkoholismus (303)
B. Schlafstörungen bei neurologischen
Erkrankungen
1. Degenerative Hirnerkrankungen (330337)
2. Demenz (331)
3. Parkinsonismus (332-333)
4. Letale familiäre Insomnie (337.9)
5. Schlafbezogene Epilepsie (345)
6. Status epilepticus im Schlaf (345.8)
7. Schlafbezogene Kopfschmerzen (346)
C. Schlafstörungen bei einer anderen
körperlichen Erkrankung
1. Schlafkrankheit (086.9)
2. Nächtliche kardiale Ischämie (411-414)
3. Chronische obstruktive
Lungenerkrankung (490-494)
4. Schlafbezogenes Asthma (493)
5. Schlafbezogener gastroöso-phagealer
Reflux (530.1)
6. Peptisches Ulcus (531-534)
7. Fibrositis-Syndrom (729.1)
Die Häufigkeit von Schlafstörungen
Insomnie
Obstruktive Schlafapnoe
Restless Legs Syndrom / RLS
Circadiane Rhythmusstörungen
Narkolepsie
6%
4,2 %
ca. 10 %
1,5 %
0,8 %
Anamnese
steht am Anfang, erste Stufe der Diagnostik
von Störungen des Schlafes und der Wachheit
„ meist:
freies klinisches Gespräch
„ möglich:
inhaltlich strukturiertes „Interview
systematisches Abfragen von Daten
und Symptomen
?
;
„ Ergänzung:
- Fragebögen
- Fremdanamnese
Beobachtungen vom Bettpartner
Anamnese in der Schlafmedizin
Interdisziplinäres Fachgebiet:
- Neurologie
- Psychiatrie
- Psychologie
- Innere Medizin (Pneumologie , ...)
- Pädiatrie
- HNO
- Zahnmedizin
?
Der Somnologe als Allround-Experte?
Vorteile einer aufwändigeren
Schlafanamnese (min. 30 min)
„ ausführliche Datenerhebung stärkt das Gefühl auf
Seiten des Patienten ernst genommen zu werden
„ fördert Arzt-Patienten/Psychologen-Verhältnis
„ erleichtert die Diagnosenstellung, wichtige
Voraussetzung für Differentialdiagnosen
„ hilft weiteres Procedere (stationär oder ambulant) zu
planen
Probleme beim freien klinischen
Interview
„ Fragen werden ungenau gestellt
„ Wichtige Symptome werden übersehen bzw. nicht
erfragt
- vorschnelle Vordiagnose
- Interviewer-Bias
„ Kein systematisches Vorgehen
halbstrukturierte Interviews
Orientierung an diagnostischen Leitlinien (ICD 10)
Beispiel für wichtige
Entscheidungselemente
Patient kommt mit
nicht erholsamen Schlaf
NEIN
JA
erhebliche
Leistungsminderung
aufgrund insomnischer
Beschwerden und/oder
Tagesschläfrigkeit
Adäquater
Umgang
mit Schlaf
Einnahme von
schlafstörenden
Substanzen
Angepasst
an zirkadianen
Rhythmus
Symptom einer
psychiatrischen
und/oder organischen
Erkrankung
vgl. Leitlinie „S2“ Nicht-erholsamer Schlaf der DGSM Somnologie Suppl. 3, 2001
ildung Algorithmus
Leitlinie S3: Nicht-erholsamer Schlaf
www.dgsm.de / Qualitätssicherung
Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
„ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
Medikamente & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel
? ; ? ; ? ; „ Psychiatrische und neurologische Anamnese
? ; „ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
? ; Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
? ; „ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
Medikamente & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel
„ Psychiatrische und neurologische Anamnese
„ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
Fragen nach den Leitsymptomen
„ Warum kommt der Patient zu uns?
„ Wo sieht der Patient die Hauptbeschwerden?
Welche Beschwerden sind für Sie der Grund, dass Sie
sich an unser schlafmedizinisches Zentrum wenden?
?
Fragen zur Schlafstörung
„ Form der Schlafstörung
„ Beginn und Verlauf der Schlafstörung
„ Welche möglichen Ursachen sieht der Patient?
?
Fragen zur Schlafstörung
?
„ Form der Schlafstörung
–
–
–
–
Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie)
Tagesschläfrigkeit / vermehrtes Schlafbedürfnis (Hypersomnie)
Zirkadiane Rhythmusstörungen
Schlafbezogene Störungen (Parasomnien)
„ Beginn und Verlauf der Schlafstörung
seit wann, Dauer, wie häufig, situationsgebunden, phasenweise
„ Welche möglichen Ursachen sieht der Patient?
psychische Belastung, organische Krankheit, Umgebungsfaktoren,
Nachtschicht etc.
„ Bisherige diagnostische Maßnahmen
„ Bereits Behandlungsversuche der Schlafstörung?
Pharmakologisch, andere Maßnahmen, Hausarzt, Facharzt
Fragen zum Schlaf - Kerndaten
?
„ Übliche Bettzeiten & deren Regelmäßigkeit
[total bed time TBT; von - bis] Unterschied Werktag / Wochenende
„ Verhalten und Befinden vor dem Zubettgehen und
nach dem morgendlichen Aufstehen
„ Einschlafdauer (SL: Schlaflatenz)
„ Schlafunterbrechungen und Wachphasen
(wie oft, wie lange, welcher Art, wodurch, Verhalten während der
Wachphasen, Dauer des Wiedereinschlafens, Schlafumgebung)
geschätzte, effektive Schlafzeit (TST: total sleep time)
geschätzte Wachzeit (WASO: Wake after sleep onset)
Fragen zum Schlaf - Kerndaten
?
„ Aussergewöhnliche Phänomene während des Schlafs
(Schlafwandeln, Atemaussetzer, Schnarchen, Albträume,
Umsichschlagen, Beinbewegungen etc.)
„ (Traumgeschehen)
(Häufigkeit, Traumerinnerung, Trauminhalt)
„ Tagschlafepisoden
(wann, wie oft, wie lange Mittagsschlaf - regelmäßig?)
PSQI
Pittsburgh Schlafqualitätsindex (PSQI)
„ 24 Fragen (beziehen sich auf die letzten 4 Wochen)
19 auf Selbstbeurteilungsbasis
5 Partner- oder Mitbewohnerfragen
„ Unterteilung in 7 Komponenten
-
subjektive Schlafqualität
Schlaflatenz
Schlafdauer
Schlafeffizienz (Schlafzeit (h) / Bettzeit (h) * 100)
Schlafstörung
Schlafmittelkonsum
Tagesmüdigkeit
„ Anwendung bei Therapieüberprüfung, Forschung
über die DGSM-Homepage abrufbar: www.dgsm.de
Schlafprotokoll
„ für drei Wochen
„ Registrierung von Schlafund Wachverhalten
Schlaf
Wach im Bett
Dösen/Halbschlaf
Aktometrie
Ruhe-Aktivitäts-Verteilung über 10 Tage
Schlaftagebücher
;
„ Booklet / Heftchen / Fragebögen mit standardisierten
Fragen am Abend und/oder am Morgen
Schlaftagebuch der DGSM (Abend- und Morgenprotokoll)
Der Schlaffragebogen
und
SF-A (nach dem Aufstehen)
SF-B (retrospektiv 2 Wochen)
„ Neueste Entwicklung:
Elektronische Tagebücher mit Erinnerungsfunktion
zum zeitnahen Abfragen von Symptomen / Daten
Schlafbezogene Fremdanamnese
?
„ liefert oft wichtige Zusatzinformationen
Diagnosesicherung und Schweregradbestimmung
„ wichtig für Symptome, die von der Person (v.a. bei Kindern)
nicht bewusst wahrgenommen werden
„ Ergänzung, Bestätigung oder kritische Hinterfragung von
Symptomen, die vom Patienten geschildert werden
Atmungsstörungen
Schnarchen, Atemaussetzer
motorische Aktivität
PLMS, RLS, Unruhe, Zähneknirschen,
Krampfanfälle)
Pavor nocturnus, Schlafwandeln,
Sprechen im Schlaf
fehlende Schlafrituale, reduzierte
Bettzeiten
ungewolltes Einschlafen
parasomnische Auffälligkeiten
inadäquate Schlafhygiene
Tagesschläfrigkeit
Stimmung, Leistungsdefizite
Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
„ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
Medikamente & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel
? ; „ Psychiatrische und neurologische Anamnese
„ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
Der enge Zusammenhang
zwischen Schlaf und Wachheit
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Wach
Der enge Zusammenhang
zwischen Schlaf und Wachheit
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Wach
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Wach
Schlafregulation
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Wach
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Circadianer
Rhythmus:
Aktivitäts-Ruhe-Zyklus
Wach
Leistungsfähigkeit
Tagesbefindlichkeit
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
•Schlafdeprivation
•Unerholsamer Schlaf
•Schlafstörungen
Wach
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Wach
•Schlafdeprivation
•Unerholsamer Schlaf
•Schlafstörungen
Leistungsfähigkeit
Tagesbefindlichkeit
Schwierigkeiten, wach zu bleiben
Vigilanzeinbrüche
Müdigkeit/
Schläfrigkeit
Schlaf
Wach
•Schlafdeprivation
•Unerholsamer Schlaf
•Schlafstörungen
Leistungsfähigkeit
Tagesbefindlichkeit
Fragen zur Tagesbefindlichkeit
?
„ Tagesschläfrigkeit und -müdigkeit
Tagschlafepisoden, Einschlafneigung, ungewolltes Einschlafen,
Monotonieintoleranz, Erschöpfungsgefühl, Rast- und Ruhebedürfnis
„ Stimmungslage
Gereiztheit, Depressivität, Ängstlichkeit, Antrieb, Libido
„ Leistungsfähigkeit
Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Einschlafen am Steuer
„ Zircadiane Schwankungen
Leistungstief /- maximum, Morgen- oder Abendtyp
„ Lebensqualität
Leidensdruck, psychosoziale Belastung
Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
„ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
Medikamente & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel
? ; „ Psychiatrische und neurologische Anamnese
„ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
„ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
?
;
Medikamente & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel ! aktuell & Vorgeschichte
„ Psychiatrische und neurologische Anamnese
„ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
„ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
Medikamenten & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel
„ Psychiatrische und neurologische Anamnese
? ; „ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
A. Bei psychischen / psychiatrischen
Störungen
Explorative Anamnese v. a. in folgenden Bereichen
„ Depression / chronifizierte Verstimmungszustände
(Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Indifferenz,
Suizidalität, Melancholie)
BECK Depressions Inventar (BDI)
Fragebogen zur Erfassung depressiver Symptomatik
„ Angststörung / Panikattacken
State Trait Angst Inventar (STAI)
Fragebogen zur Erfassung von situations- und
persönlichkeitsbezogener Angst
A. Bei psychischen / psychiatrischen
Störungen
Die psychiatrische Anamnese spielt vor allem bei
insomnischen und hypersomnischen Störungen eine große
Rolle.
„ 80 % der psychiatrischen Erkrankungen gehen mit
Schlafstörungen einher.
„ bei ca. 30 % der Insomniepatienten liegt eine
psychiatrische Störung zugrunde
A. Bei psychischen / psychiatrischen
Störungen
Explorative Anamnese v. a. in folgenden Bereichen
„ Psychische Belastungssituation, soziale Konflikte
Befindlichkeitsskala (Bf-S)
Profile of Mood States (POMS)
„ Suchtmittelmissbrauch / Substanzabhängigkeit
„ Persönlichkeitsstörung
Freiburger Persönlichkeits Inventar (FPI)
Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI)
A. Bei psychischen / psychiatrischen
Störungen
Psychologische Test zur Persönlichkeit und zu
psychiatrischen Störungen dürfen nur von
Psychologen bzw. Psychiatern durchgeführt und
befundet werden.
Testbesschreibungen: www.testzentrale.de
B. Bei neurologischen Erkrankungen
1. Degenerative Hirnerkrankungen
2. Demenz
3. Parkinsonismus
4. Letale familiäre Insomnie
5. Schlafbezogene Epilepsie
6. Status epilepticus im Schlaf
7. Schlafbezogene Kopfschmerzen
Neuropsychologie
Testung
Gedächtnis, Demenz,
Aufmerksamkeit
Frage nach Anfällen,
Einnässen,Bewußtseins
trübung
Bei entsprechender Verdachtsdiagnose: Weiterführende
Untersuchungen, (z.B. Wach-EEG, Langzeit EEG, evozierte Potentiale,
bildgebende Verfahren, Laboruntersuchungen)
Arten der Anamneseerhebung
„ Schlafspezifische Anamnese
+ Schlafbezogene Fremdanamnese
„ Anamnese zur Tagesbefindlichkeit
„ Allgemeinmedizinische Anamnese
somatische Erkrankungen
Medikamenten & Suchtmittel
Stimulanzien / Schlafmittel
„ Psychiatrische und neurologische Anamnese
„ Anamnese zu spezifischen Schlafstörungen
? ; Verdachtsdiagnose
Restless Legs Syndrom (RLS)
oder
Das Syndrom der unruhigen Beine
(als Beispiel einer neurologisch bedingten Schlafstörung)
RLS-Kriterien
;
1. Leiden Sie unter unangenehmen Missempfindungen (z. B. Kribbeln,
Ziehen, Schmerzen) in den Beinen, die fast ausschließlich in Ruhe
(Sitzen, Liegen) auftreten?
2. Verspüren Sie einen unangenehmen Bewegungsdrang im Bereich der
Beine, wenn Sie sitzen oder liegen?
3. Kommt es zu einer deutlichen Besserung der Missempfindungen und des
Bewegungsdranges, wenn Sie sich bewegen oder die Beine massieren
oder reiben?
4. Kommt es am Abend zu einer Zunahme der Missempfindungen
und/oder des Bewegungsdranges der Beine?
† JA † NEIN
Klinische Kriterien der IRLSSG
;
(International RLS Study Group)
• Minimalkriterien (Walters et al. 1995, 2003)
– Drang, die Beine zu bewegen, üblicherweise begleitet oder
verursacht von Missempfindungen in den Beinen
(Manchmal ist der Bewegungsdrang auch ohne Missempfindungen vorhanden
und manchmal sind auch neben den Beinen die Arme oder andere Teile des
Körpers betroffen)
– Der Bewegungsdrang oder die Missempfindungen beginnen oder
verschlechtern sich in Ruhe oder bei Inaktivität (Sitzen oder
Liegen).
– Der Bewegungsdrang oder die Missempfindungen bessern sich
vollständig oder teilweise bei Bewegung (Gehen oder Strecken),
zumindest so lange wie die Aktivität anhält.
– Der Bewegungsdrang oder die Missempfindungen verschlechtern
sich am Abend oder in der Nacht im Vergleich zu tagsüber oder
treten nur am Abend oder in der Nacht auf.
Klinische Kriterien der IRLSSG
;
(International RLS Study Group)
• Zur sicheren Diagnose eines RLS sind die zuvor genannten
Minimalkriterien verbindlich
Weitere fakultative Symptome:
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Störung des Eisenstoffwechsels
- Auftreten von Periodischen Beinbewegungen im Schlaf
(ca. 85% der RLS Patienten haben PLMS)
Periodische Beinbewegungen
bei RLS
Periodische Beinbewegungen
bei RLS
RLS-Fragebögen zum Schweregrad
„ RLS - Rating Scale
(11-stufiges Rating, von 0 - 10, max. 60 Punkte)
6 Items, beziehen sich auf 7 Tage:
- Zufriedenheit mit dem Schlaf
- Tagesmüdigkeit oder Schläfrigkeit
Schweregrad - beim Einschlafen
- im Laufe der Nacht
- in Ruhe
- bei Tagesaktivität
„ RLS-Severity Scale
„ RLS-Quality of Life
ESS
Verdachtsdiagnose:
Zirkadiane Schlaf-Wachstörung
Rhythmusstörung
Bsp. Schlafphasenverzögerungssyndrom
Detaillierte Anamnese zu Schlaf- und
Wachverhalten
DD:
? ;
- mangelnde Schlafhygiene?
- Ausschluss RLS?
- Einnahme von schlafstörenden Substanzen
Fragebogen zum Chronotyp (D-MEG)
Griefahn et al (2001) Zur Validität der dt. Übersetzung des MorningnessEveningness-Questionnaires von Horne und Östberg. Somnologie 5: 71-80
Verdachtsdiagnosen:
Erfragen typischer Symptome
? ;
Qualität abhängig
- vom Wissensstand,
- Fachwissen,
- Erfahrung
? ;
Nach der Anamneseerhebung
(im Optimalfall)
? ;
Vorläufige schlafspezifische Diagnose
______________(ICSD __.__)
______________(ICSD __.__)
DD:___________(ICSD __.__)
Sonstige Störungen:
______________(ICD 10 __.__)
______________(ICD 10 __.__)
Schweregrad nach dem klinischen
Gesamteindruck
CGI (1-8)
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