Diabetes – Auswirkungen auf Herz und Kreislauf Patienten mit Diabetes haben neben dem Vorliegen von Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung ein stark erhöhtes Risiko, durch vorzeitige Alterung der Blutgefäße an Herz-KreislaufStörungen zu erkranken. Denn der hohe Blutzuckerspiegel führt in den wichtigen Organsystemen wie Gehirn, Herz und Niere zu einer vorzeitigen Gefäßverkalkung und somit schlechteren Durchblutung. Anerkannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: nicht beeinflussbar: Alter Genetik Geschlecht beeinflussbar: Nikotin Fettstoffwechselstörung Diabetes mellitus Bluthochdruck Adipositas Bewegungsmangel Negativer Stress Bei der Arteriosklerose verdicken sich die Arterienwände durch Zellvermehrung, Zellverdickung und Cholesterineinlagerung. In Ruhe besteht noch eine ausreichende Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Organe. Bei Belastung wie schnellem Laufen oder Treppensteigen mit einem erhöhten Sauerstoffbedarf kann sich jedoch ein Sauerstoffmangel ergeben. Fortsetzung Seite 2 Bei der Suche nach einem Kardiologen in Ihrer Nähe hilft Ihnen auch die Kassenärztliche Vereinigung Berlin weiter: Unter der Nummer 31 00 3 - 222 erreichen Sie unseren Gesundheitslotsendienst. Kassenärztliche Vereinigung – die Dachorganisation der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Berlin Die chronisch veränderte und verdickte Gefäßwand reißt ein, ein Blutgerinnsel setzt sich auf den Riss und führt so zu einem kompletten Verschluss des Blutgefäßes – der eigentliche Infarkt entsteht. Mehr als die Hälfte aller Diabetiker verstirbt so allein an einem Herzinfarkt. Den Infarkt spüren die Patienten zumeist, den Diabetes mellitus spüren sie nicht. Doch auch viele der Herzinfarkte verlaufen „stumm“, völlig ohne Beschwerden oder nur mit deutlich abgeschwächter Schmerzsymptomatik. Denn der permanent zu hohe Blutzuckerspiegel kann zu einer Schädigung der Herznerven führen. Die Schmerzwahrnehmung ist auf diese Weise gestört. Hier handelt es sich um eines der heimtückischsten Probleme bei Diabetes. Der Arzt wird sich bei Diabetikern deshalb nicht nur auf typische Angina-Pectoris-Symptome wie Brustschmerzen und Engegefühl verlassen. Er sucht gezielt nach Durchblutungsstörungen des Herzens, z. B. mit einem Belastungs-EKG, einer Stressechokardiographie, einer Myokardszintigraphie sowie einer Stress-MRT-Untersuchung. Drei Viertel der Patienten mit koronarer Herzerkrankung weisen eine gestörte Glucose-Toleranz in der Laborkontrolle auf. Laut Studienlage ist auch bei bis zu 40 Prozent der Herzoperierten ein Diabetes mellitus in Verbindung mit Bluthochdruck die Hauptursache für die Gefäßverkalkung. In großen Langzeitbeobachtungen wurde nachgewiesen, dass durch die Senkung des Langzeitblutzuckers HBA1c um 1 Prozent immerhin 15 Prozent aller Herzinfarkte verhindert werden können. Diabetiker, deren Blutzuckerspiegel von Beginn der Erkrankung an gut eingestellt ist, leben länger, gesünder und mit höherer Lebensqualität. Fazit: Gehen Sie regelmäßig zu Blutzuckerkontrollen und lassen Sie routinemäßig mögliche Herz-Kreislauf-Veränderungen beim Kardiologen überprüfen. Bei der Suche nach einem Kardiologen in Ihrer Nähe hilft Ihnen auch die Kassenärztliche Vereinigung Berlin weiter: Unter der Nummer 31 00 3 - 222 erreichen Sie unseren Gesundheitslotsendienst.