8.2.2006 WS 2005/2006 Klausur Theoretishe Physik IV: Thermodynamik und Statistik Vorname: Name: Matrikel-Nummer: Aufgabe moglihe Punkte erreihte Punkte 1 25 2 25 3 25 4 35 Summe 110 Aufgabe 1 Gegeben ist ein klassishes, ideales, einkomponentiges, einatomiges Gas. a) Wie lauten die thermishe und die kalorishe Zustandsgleihung? (2 P.) (2 P.) Wie gro ist die am System verrihtete Arbeit bei einer quasistatishen Volumenanderung dV ? (N = onst.) b) (3 P.) Wie ist allgemein in der phanomenologishen Thermodynamik die Entropieanderung dS nah Clausius deniert? ) (6 P.) Nutzen Sie den ersten Hauptsatz sowie a), b) und ), um das Differenzial dS in den unabhangigen Variablen U und V auszudruken: dS = f (U; V )dU + g (U; V )dV ! (N = onst.) d) e) Zeigen Sie, dass dS ein vollstandiges Dierenzial ist! (3 P.) (4 P.) Bestimmen Sie jetzt S = S (U; V ) bis auf eine (N -abhangige) Konstante S0(N )! f) (3 P.) Welhe N -Abhangigkeit muss S0(N ) besitzen, damit S extensiv ist? g) h) Zeigen Sie, dass der dritte Hauptsatz hier verletzt ist! (2 P.) Aufgabe 2 Gegeben ist wiederum ein klassishes, ideales, einkomponentiges, einatomiges Gas bestehend aus N Teilhen im Volumen V bei Temperatur T . (2 P.) a) Geben Sie die Hamilton-Funktion an! (3 P.) Wie ist in der klassishen statistishen Mehanik das kanonishe Zustandsintegral Z = Z (T; V; N ) deniert? b) (10 P.) ) 1 V Zeigen Sie, dass fur das ideale Gas Z = 3 , wobei die thermishe N! de Broglie-Wellenl ange ist!p R1 2 (Hinweis: 1 dx e = ) N N x (4 P.) Berehnen Sie die freie Energie in ihren naturlihen Variablen, und zeigen Sie, dass F extensiv ist! d) e) (3 P.) f) (3 P.) Leiten Sie aus F die thermishe Zustandsgleihung ab! (Hinweis: dF = SdT pdV ) Leiten Sie die kalorishe Zustandsgleihung ab! Aufgabe 3 Betrahten Sie ein quantenmehanishes System, das aus M unabhangigen und gleihen Subsystemen besteht. Der Hamilton-Operator ist: H= M X H : m =1 m Der Hamilton-Operator des m-ten Subsystems H besitze zwei nihtentartete Eigenwerte "1 und "2 mit "1 6= "2. m a) (10 P.) b) (8 P.) Bestimmen Sie die freie Energie F = F (T )! Untersuhen Sie, ob der dritte Hauptsatz erfullt ist! (7 P.) Zeigen Sie allgemein fur ein beliebiges Quantensystem, dass die Entropie im Limes T ! 0 durh S = k ln g0 gegeben ist, wobei g0 die Grundzustandsentartung bezeihnet! Fuhren Sie die Rehnung dabei in der kanonishen Gesamtheit durh! ) Aufgabe 4 Der Gleihgewihtszustand eines Quantensystems kann durh die grokanonishe Gesamtheit beshrieben werden. Die Teilhenzahl ist hier niht fest sondern eine Zufallsvariable. (17 P.) Leiten Sie eine Beziehung zwishen der mittleren quadratishen Shwan hN i kung der Teilhenzahl und dem AntwortkoeÆzienten = her! Warum muss positiv sein? a) T ;V (8 P.) Warum kann dasselbe System im Gleihgewiht auh durh die kanonishe oder durh die mikrokanonishe Gesamtheit beshrieben werden, obwohl die Teilhenzahl dort als fest angenommen wird? b) (10 Bonus-P.) Der Hamilton-Operator des Systems sei H = H0 + H1 mit einer kleinen reellen Zahl . Es gelte [H0; H1℄ = 0. Fur = 0 seien die Zustandssumme 0 = ( = 0) und das Potenzial 0 = ( = 0) einfah zu berehnen. ) Entwikeln Sie fur den allgemeinen Fall die grokanonishe Zustandssumme in Potenzen von , geben Sie die Korrekturterme erster und zweiter Ordnung in fur das grokanonishe Potenzial an, und zeigen Sie, dass die Korrektur zweiter Ordnung zu 0 stets negativ ist! (Hinweis ln(1 + x) = x x2=2 + O(x3))