Der chronische Schmerz – Geisel der Menschheit

Werbung
Der chronische Schmerz – Geisel der Menschheit
Die Beherrschung chronischer Schmerzen gehört zu den grossen Herausforderungen der
Medizin des 21. Jahrhunderts. Geschätzte 5-15% der Bevölkerung westlicher
Industrieländer leiden an chronischen Schmerzen. Dies entspricht ca. 50 Millionen
chronischer Schmerzpatienten in Europa und 1.2 Millionen allein in der Schweiz.
Die Erkenntnisse über Entstehung und Unterhaltung des Schmerzes nehmen rasant zu. Parallel
dazu werden auch die Therapiemöglichkeiten immer komplexer und aufwendiger und bedürfen
spezialisierter Ärzte und Teams. Unsere Abteilung Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin des
Kantonsspital Münsterlingen bietet daher eine chronische und interventionelle Schmerztherapie
an, welche durch einen auf die Schmerztherapie spezialisierten Facharzt durchgeführt wird.
Unser Angebot umfasst
ƒ
Spezialisierte Schmerzsprechstunde
ƒ
Medikamentöse Schmerztherapie
ƒ
Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
ƒ
Die Schmerzpumpe
Eine Therapiemöglichkeit bei chronischen Schmerzpatienten,
welche
unter
der
Behandlung
mit
starken
Schmerzmedikamenten
(Opiaten)
unter
starken
Nebenwirkungen leiden. Die Medikamente werden über einen
dünnen Schlauch direkt in die Nähe des Rückenmarkes
gebracht.
ƒ
Die Rückenmarkstimulation
Kann bei chronischen Schmerzen von speziellem Charakter,
welche
unter
der
Behandlung
mit
starken
Schmerzmedikamenten nur ungenügend behandelt werden
können,
angewandt
werden.
Es
werden
hierbei
Stimulationselektroden in der Nähe des Rückenmarkes
eingelegt.
Anä1
ƒ
Interventionelle Schmerztherapie
o gezielte Betäubungen an der Wirbelsäule bei chronischen Rückenschmerzen
o
gezielte Betäubungen bei Rückenschmerzen, welche ins Bein ausstrahlen (z.B.
Bandscheibenvorfall)
o
gezielte Betäubungen des unwillkürlichen Nervensystems beim komplexen
regionalen Schmerzsyndromen (CRPS)
o
gezielte Betäubung einzelner Nerven
Die entsprechend dem Krankheitsbild und Schmerzmuster geeigneten Infiltrationstherapien werden mit den Patienten im Vorfeld der Behandlung genauestens besprochen.
Sämtliche Interventionen werden unter Röntgenkontrolle ambulant durchgeführt. Die
Patienten werden danach in unserer Sprechstunde weiter betreut und nachkontrolliert,
damit bei Bedarf eine weitere Therapieoptimierung angestrebt werden kann.
Infiltration bei Bandscheibenproblemen
ƒ
Infiltration bei chronischen Rückenschmerzen
Die Tumorschmerztherapie
Eine Therapiemöglichkeit für Patienten mit Tumorschmerzen. Das Schmerzmittel wird
mittels einer Schmerzpumpe direkt in den Rückenmarkskanal verabreicht. Eine solche
Therapie wird unter stationären Bedingungen begonnen.
Ziel der Schmerztherapie
Primäres Ziel bei Patienten mit chronischen Schmerzen ist in erster Linie nicht eine komplette
Schmerzfreiheit, sondern die Reduktion der Schmerzen auf ein akzeptables, erträgliches
www.schmerztherapie-ksm.ch
Niveau, was insgesamt zu einer verbesserten Lebensqualität führt. Dies kann einerseits mit
medikamentöser Therapie, andererseits wie oben aufgeführt mit Infiltrationen, einer
Rückenmarksstimulation oder der Implantation einer Schmerzpumpe erreicht werden. Eine
komplette Schmerzfreiheit wird selten erreicht.
www.schmerztherapie-ksm.ch
Anä1
Herz-Lungen-Wiederbelebung
Der Kreislauf-Stillstand ist die häufigste Todesursache in den westlichen
Industrienationen. Sofort eingeleitete, korrekte Wiederbelebungs-Massnahmen bei
Kreislauf-Stillstand erhöhen das Überleben ohne Hirnschaden.
Nachfolgend sind die zwei Abläufe für die Durchführung der Basismassnahmen sowie für den
Einsatz des AED-Gerätes (Automatisierte Externe Defibrillation) dargestellt.
Anä2
Herz-Lungen-Wiederbelebung-Schulungsangebot
Das Kantonsspital Münsterlingen bietet aufgrund des unten abgebildeten Stufenschemas
folgende Reanimations-Schulungskurse an:
Stufe Ziel
Wer soll die Massnahmen durchführen
Basismassnahmen (BLS)
Wiederherstellen der
Sauerstoffversorgung des Gehirns
Jedermann /-frau
2.
Erweiterte Massnahmen (ALS)
Wiederherstellen der spontanen
Herzaktion
Professionelles Reanimationsteam
¾ Technische Hilfsmittel, Medikamente
3.
Intensiv-Überwachung und Therapie des Spital
Grundleidens
1.
¾ Evtl. Einsatz von AED-Geräten (Automatisierte Externe
Defibrillation so früh als möglich)
Kurse Basismassnahmen (BLS = Basic Life Support)
Der Basismassnahmen Grundkurs dauert 4 Stunden mit folgenden Inhalten:
ƒ Theoretische Grundlagen von Anatomie und Physiologie Herz-Kreislauf- und Atemsystem
ƒ Ursache von Kreislauf-Stillstand
ƒ Massnahmen bei Kindern und Erwachsenen
ƒ Praktische Übungen an Erwachsenen und Kinder-/Säuglingspuppen
ƒ Nach dem Besuch des Grundkurses stehen Repetitionsübungen zur Verfügung
Kurse Automatisierte Externe Defibrillation (AED)
Voraussetzung für den Kursbesuches ist die Absolvierung des BLS-Grundkurses bzw. der BLSRepetitionsübungen. Der AED-Grundkurs dauert ebenfalls 4 h und wird mit einer praktischen
Prüfung beendet. Nachfolgend der Kursinhalt:
ƒ Theoretische Gerätekenntnisse sowie Einsatz des AED-Gerätes im WiederbelebungsAblauf
ƒ Repetition von praktischen BLS-Massnahmen
ƒ Erlernen des Umgangs mit 4 unterschiedlichen AED-Geräten an Erwachsenen- und
Kinderpuppen
ƒ Nach dem Grundkurs steht der AED-Repetitionskurs (60 Min.) zur Verfügung
Erweiterte Maßnahmen (ALS = Advanced Life Support)
Für dipl. Pflegepersonal und Ärzte der Spezialbereiche Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und
Rettungsdienst bieten wir ALS-Schulungskurse an. Die Dauer richtet sich nach den Bedürfnissen.
In der Regel dauern diese praktischen Übungen ebenfalls 4 h.
Kombinierte Kurse
Auf Anfrage können alle möglichen Kombination oben aufgeführter Schulungskurse im
Kantonsspital Münsterlingen sowie ausserhalb durchgeführt werden.
Weitere Informationen entnehmen sie bitte dem ausliegenden Prospekt
Anä3
Die Allgemeinanästhesie
Bei der Allgemeinanästhesie („Vollnarkose“), wird neben dem Schmerz auch das
Bewusstsein ausgeschaltet.
Sie umfasst folgende Komponenten:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Sedation/Bewusstseinsausschaltung
Die Einleitungsphase der Allgemeinanästhesie wird normalerweise mit der Verabreichung
des Einschlafmedikamentes begonnen. was ausser bei Kleinkindern intravenös erfolgt.
Die „Bewusstlosigkeit“ wird anschliessend kontinuierlich intravenös oder mit gasförmigen
Substanzen über die Luftwege aufrecht erhalten. Moderne Anästhetika erlauben eine
präzise Steuerung der Anästhesietiefe und ein sehr schnelles Erwachen auch nach
langen operativen Eingriffen.
Analgesie (Schmerzlinderung)
Die Analgesie während der Operation wird ebenfalls intravenös verabreicht. Bei vielen
Operationen werden sogenannte kombinierte Anästhesiemethoden, d.h. gleichzeitige
Blockade der Nervenbahnen, durchgeführt. Damit können die Schmerzen effizienter
behandelt werden und der Bedarf an starken Schmerzmitteln, welche nicht selten Übelkeit
oder Schläfrigkeit verursachen, sinkt.
Kontrolle des vegetativen Nervensystems
Durch eine ausreichend tiefe Allgemeinanästhesie werden Reflexe des vegetativen
Nervensystems während der Manipulation durch die Operationen unterdrückt bzw.
abgeschwächt.
Muskelerschlaffung
Bei einigen Allgemeinanästhesien wird eine Muskelerschlaffung durchgeführt. Bei
Anwendung von Muskelrelaxantien wird die Atmung von den Anästhesiegeräten
übernommen.
Um die oben beschriebenen Komponenten in dem gewünschten Masse einzusetzen, stehen uns
eine Vielzahl von Überwachungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese beinhalten das
Patientenmonitoring mit der Überwachung von Blutdruck, Puls, EKG und dem Sauerstoffgehalt
im Blut. Die Beatmungsparameter überprüfen die Beatmungsdrücke, die Beatmungsfrequenz, die
Konzentration der gasförmigen Schlafmittel, usw.
Weitere Überwachungsgeräte geben uns Auskunft über die Narkosetiefe und das Ausmass der
Muskelerschlaffung.
Detailliert werden diese Geräte am Allgemeinanästhesie-Arbeitsplatz demonstriert.
Anä4
Die Regional-Anästhesie
Die Regionalanästhesie (Teilnarkose) kann als alleinige Anästhesiemethode oder in
Kombination mit der Allgemeinanästhesie angewandt werden. Sie kann bei bestimmten
Operationen auch für die postoperative Schmerztherapie nach der Operation verwendet
werden.
Der Einsatz einer Regional-Anästhesie ist von vielen Faktoren abhängig. Dies sind z.B. der
Wunsch des Patienten, die bestehenden Vorerkrankungen welche gegen eine
Allgemeinanästhesie sprechen sowie die Laborwerte der Blutuntersuchungen.
Rückenmarksnahe Regionalanästhesie
Heutzutage werden zwei Methoden bevorzugt angewandt:
ƒ Spinal-Anästhesie (SA) als alleinige Anästhesiemethode
ƒ Peridural-Anästhesie (PDA) in Kombination mit einer Allgemeinanästhesie. Bei diesen
Methoden werden die Nervenbahnen in der Nähe des Rückenmarks temporär blockiert.
Bei Bedarf kann mit Hilfe eines Katheters und eines verdünnten Lokalanästhetikums nach
Ende der Operation eine starke Reduktion der Schmerzen erzielt werden. Dabei wird eine
motorische Blockade (Muskelschwäche) größtenteils vermieden.
Die peripheren Nervenblockaden
Es können unzählige Nervenleitbahnen gezielt nach Operationsart und -gebiet temporär für die
Schmerzweiterleitung und Muskelbetätigung blockiert werden. Auch hier kann die Blockade mit
einer Einzel-Medikamenten-Applikation zeitlich limitiert oder mittels Katheter-Technik über
längere Zeit aufrecht erhalten werden. Heutzutage werden die Blockaden überwiegend mit
Einsatz der Ultraschall-Technik durchgeführt. Dies hat die Erfolgsrate deutlich erhöht und die
Komplikationsrate gesenkt. Beispiele für periphere Nervenblockaden mit Katheter-Technik sind:
Nervus Femoraliskatheter für Eingriffe wie Knieprothesen; Nervus Axillariskatheter für grössere
Operationen am Unterarm, Plexus Brachialiskatheter für grössere Schulteroperationen.
Die intravenöse Regional-Anästhesie (IVRA)
Diese Form der Regional-Anästhesie stellt eine Spezialvariante der Blockade der peripheren
Leitungsbahnen dar und eignet sich für kleinere Eingriffe am Arm. Hierbei wird das
Lokalanästhetikum in die Vene der zuvor blutleer gemachten Extremität verabreicht. Nach ca. 1015 Minukten sind die Schmerz-Leitungsbahnen blockiert. Die IVRA wird beispielsweise beim
Carpal-Tunnel-Syndrom eingesetzt.
Anä5
Herunterladen