Herztöne 13 Natürlich gebären Eine Geburt, die stärker macht Young Generation Junge Hebammen, die wissen was sie wollen Liebe Geburtshaus-Familie! Selbstbewusst gebären Wir freuen uns, dieses Jahr das 20-jährige Bestehen unseres Geburtshauses mit bis jetzt rund 2700 Geburten feiern zu können. Diese Herztöne geben einen vielfältigen Einblick in die Geburtshausgeschichte und Aktuelles. Was vor 20 Jahren sehr aktuell war, ist heute von hoher Dringlichkeit, soll es Frauen in Zukunft weiterhin möglich sein, ein Kind ohne grossen technischen und medikalisierten Aufwand zur Welt zu bringen. Dafür setzen wir uns nach wie vor mit grossem Herzblut ein! Themen dieser Jubiläumsausgabe: •Eine Zangengeburt: Die politische Chronik der 20 vergangenen Jahre • Die natürliche Geburt •Rückblick von drei Hebammen der ersten Stunde • Was aus den “Milestone Kids” geworden ist • Die drei jüngsten Hebammen berichten, weshalb sie im Geburtshaus sind • Geburtsvorbereitung heute •Neustart als Familie • Betreuung im Wochenbett • Bericht vom Förderverein • Vorstellung des Geburtshaus-Kochbuches An dieser Stelle gilt unser Dank den 45 Hebammen, 25 Köchinnen, 9 Frauen vom Hausbereich und 6 Frauen in der Administration, die sich in den vergangenen 20 Jahren mit grossem Engagement für die Sache der natürlichen Geburt eingesetzt haben und einsetzen. Wir danken allen Eltern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben und weiterhin voller Vertrauen das Geburtshaus für sich und ihre Familien wählen. Unser Dank gilt auch den Ärztinnen und Ärzten sowie den Spitälern, die uns unterstützen und mit uns zusammenarbeiten. Nicht zu vergessen unsere manchmal strapazierten Ehemänner, Lebenspartner und Kinder, die uns moralisch und ideell beistehen. Auch den Frauen vom Vorstand des Fördervereins gebührt ein grosses Dankeschön, haben sie sich doch in all den vergangenen Jahren wie auch in der Gegenwart sehr engagiert und unsere Arbeit mit verschiedenen Aktivitäten unterstützt. Gedankt sei auch allen GönnerInnen und HelferInnen sowie den guten Schutzengeln über unserem Haus. Seit der Gründung des Geburtshauses Zürcher Oberland hat sich die Geburtshilfe sowohl in der Schweiz als auch international erheblich verändert. Durch die Medikalisierung und die häufigen Interventionen steht heute klar die Geburtsmedizin im Vordergrund. Trotz der unbestritten positiven Errungenschaften für die Risiko-Schwangere, stellt sich die Frage nach den Auswirkungen dieser Art der Geburtshilfe auf die grosse Mehrheit der gesunden Schwangeren. Wie kann deren Vertrauen in die eigene Gebärfähigkeit gestärkt werden? Das Geburtshaus Zürcher Oberland setzt mit seiner Arbeit seit 20 Jahren ein starkes Zeichen für eine frauenspezifische Geburtshilfe nach evidenzbasierten Richtlinien (Goer H 2007). Mit einem kleinen Team von sechs Hebammen und einer Hotelfachfrau hat die Geschichte vom Geburtshaus Zürcher Oberland in Wald im März 1992 begonnen. Unsere damalige Motivation, einer grösseren Anzahl Frauen und Paaren die natürliche Geburt zu ermöglichen und eine frauenspezifische, hebammengeleitete Geburtshilfe anzubieten, ist auch noch nach 20 Jahren für uns wegweisend. Eine natürliche oder auch physiologische Geburt gemäss WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist in den Spitälern heutzutage eine Seltenheit. Eine Geburt, die ohne medikamentöse Massnahmen beginnt, ohne Interventionen wie z.B. Fruchtblaseneröffnung, Wehenfördermittel, Opiate zur Schmerzbekämpfung, Rückenmarksanästhesie, Dammschnitt, Vacuumextraktion, Kaiserschnitt, Plazentalösung unter Zug und Medikamenten bei einer gesunden Gebärenden, ist fast nur noch spitalextern in einem Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt erlebbar. Dies, obwohl von der WHO mit Studien (*) anders belegt und empfohlen. So sehen wir uns Hebammen, in den Geburtshäusern und freiberuflich arbeitend, immer mehr als Hüterinnen und Verfechterinnen der natürlichen Geburt! Mit der Überzeugung, dass eine natürliche Geburtshilfe einen guten Start ins Leben bietet und sich positiv auf die Gesundheit von Mutter und Neugeborenem auswirkt, bleiben wir weiterhin dran und leisten mit vereinten Kräften einen wichtigen Beitrag zu einer friedvolleren und gestärkten Gesellschaft. Herzlich, Eure Silvie Baumann Froesch für das Geburtshaus-Team Natürliche Geburt = normale Geburt? Was verstehen Paare, Hebammen und Ärztinnen/Ärzte heutzutage unter einer „natürlichen“ Geburt? Dieser Frage ging ich 2010 im Rahmen meiner Masterarbeit Hebamme MSc nach. Die qualitative Studie zeigte auf, dass sich die Begriffsdefinition je nach Verlauf der Geburt gegenüber vorher verändert und die Begriffe „normal“ und „natürlich“ nicht mehr deckungsgleich sind: In der Schweiz kommt bereits jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt (Bundesamt für Statistik 2011, 33.3%). Sehr bewusst habe ich mich deshalb dafür entschieden, eine Definition der „natürlichen“ Geburt zu entwickeln und mich damit zu beschäftigen, was die Natur vorgesehen hat: Die Geburt beginnt von selbst (Goer et al. 2007) Bewegung während der Geburt und Wechseln von Geburtspositionen (Enkin et al. 2000) Kontinuierliche Betreuung durch die Hebamme während der Geburt (Hodnett, Gates, Hofmeiyr, & Sakala 2003) Wenn Interventionen, dann nur solche, die medizinisch notwendig sind (Goer et al. 2007). Schmerzmedikamente ja, aber keine Opiate und keine PDA. Aktive Gebärposition ohne forcierte Pressphase d.h. nicht auf dem Rücken (Enkin et al. 2000) Mutter und Kind bleiben ohne Unterbruch zusammen (Enkin et al. 2000) Spontane vaginale Geburt ohne operative Geburtsbeendigung Obwohl in der Forschung wichtige Erkenntnisse über die Vorteile einer natürlichen Geburt für Mutter und Kind vorliegen, nimmt die Zahl der natürlichen Geburten jedes Jahr weiter ab. Der Anteil natürlicher Geburten gemäss vorgängiger Definition liegt in der Schweiz nur noch bei geschätzten 10%. Dies obwohl nach der Weltgesundheitsorganisation WHO durchschnittlich 85% der Schwangeren gesund sind und damit die Voraussetzungen für eine natürliche Geburt erfüllen. Vorteile der natürlichen Geburt Für gesunde Frauen und ihre Babies bleibt die natürliche Geburt wie vorgängig definiert die gesundheitsförderndste und sicherste Variante in der Geburtshilfe. Die Hormone während der Geburt stimulieren das Kind ideal für die Umstellung nach der Geburt. Gebärende werden getragen durch die Ausschüttung der Endorphine und bekommen während der Geburt einen Cocktail an Liebesund Bindungshormonen mit, der zur Milchbildung beiträgt und „Zeigt mir, wie eure Frauen gebären und ich sage euch, in was für einer Gesellschaft ihr lebt.“ M. Odent, franz. Geburtshelfer und Pionier für die sanfte Geburt 2 Höchste Intensität der Gefühle: Zum allerersten Mal sein Kind in die Arme schliessen und zum gemeinsamen Leben begrüssen. 3 1993: Das 5. Geburtshaus der Schweiz entsteht Interview mit Silvie Baumann, Gründerin, Mitglied Geschäftsleitung dem Kind hilft, gut anzukommen sowie mit den Eltern zu bonden. Die Mutter steht direkt nach der Geburt bereits wieder „auf eigenen Beinen“ und auch Folgekomplikationen bei Mutter und Kind sind deutlich seltener (Hellmers 2005). Was war Deine Vision und Motivation damals vor 20 Jahren, als Du Dich entschieden hast, ein Geburtshaus zu eröffnen? Ich wollte mehr Frauen und Paare erreichen als nur diejenigen, die sich für eine Hausgeburt entscheiden konnten, und ihnen durch ein Geburtshaus eine natürliche Geburt ermöglichen. Geburtshaus als „Ort der Kraft“ Das Geburtshaus bietet werdenden Eltern ein geschütztes Umfeld, in dem sie auf dem Weg in die Mutterschaft bzw. Elternrolle optimal begleitet werden. Schon während der Schwangerschaft stärken wir werdende Eltern in ihren Ressourcen, damit sie sich selbstbewusst auf das Abenteuer „Geburt“ einlassen können. Intimsphäre, eine garantierte Eins-zu-Eins-Betreuung durch eine erfahrene Hebamme sowie Zeit und Geduld sind die besten Voraussetzungen, um eine natürliche Geburt aus eigener Kraft zu meistern. Was war es für ein Gefühl, als die erste Frau das erste Geburtshausbaby zur Welt brachte? *Natürlich freuten wir uns sehr! Allerdings war es ein bisschen wie bei einer Hausgeburt, der Boden im Geburtszimmer war noch nicht fertig, wir konnten daher nur provisorisch einrichten und mussten recht improvisieren, wie manchmal auch bei den Paaren zu Hause. Unsere Geburtshilfe entspricht den Empfehlungen der WHO-Experten, welche für gesunde Schwangere die hebammengeleitete Geburtshilfe bevorzugen. Hebammengeleitete Geburtsmodelle zeigen: • Höhere Zufriedenheit der Frauen • Weniger Interventionen, mehr natürliche Geburten, weniger Kaiserschnitte • Gleichbleibende Sicherheit für Mutter und Kind, auch in der ausserklinischen Geburtshilfe • Kurz- und langfristige bessere Erhaltung der Gesundheit von Mutter und Kind gemäss dem Prinzip der Salutogenes (Antonovsky A. 1997) • Kostengünstiger als Geburtsmedizin Allein schon mit Blick auf den letzten Punkt sind die Geburtshäuser für das Schweizer Gesundheitswesen und insbesondere die Krankenversicherer ein attraktiver Partner – sollte man meinen. Die Realität sieht anders aus: Auch wenn wir unter Swiss DRG einen offiziellen Leistungsauftrag haben, bleibt die Tarifverhandlung ein zeitraubender und kräftezehrender Prozess mit vielen unternehmerischen Fragezeichen. Doch 20 Jahre sind noch lange nicht genug! Mit Eurer wertvollen Unterstützung setzen wir uns weiterhin mit aller Kraft für eine frauenspezifische Geburtshilfe ein, welche eine selbstbestimmte, natürliche Geburt sowie einen sanften Start ins Familienleben ermöglicht. Quellen: Wagner 2001, Ackermann-Liebrich (1993), Buckelhurst P. (2011), Janssen PA, (2009) Bea Angehrn Okpara, seit 1994 im Geburtshaus Zürcher Oberland, Hebamme MSc Midwifery, MBA Health Services Management, Mitglied der Geschäftsleitung 4 Was waren Stolpersteine und Hindernisse? Der ewige Kampf ums Geld! Dass unsere Leistungen als Hebammen nicht gerecht und adäquat entlöhnt werden und die Frauen über viele Jahre den stationären Aufenthalt im Wochenbett aus der eigenen Tasche bezahlen mussten. Dass gewisse Ärzte und Ärztinnen den Frauen Angst machen vor einer natürlichen Geburt in einem Geburtshaus. Hast Du jemals daran gedacht, alles aufzugeben? Nein, in all den Jahren nicht. Ich bin immer mit grosser Freude und Engagement im Einsatz geblieben. Was wünschst Du dem Geburtshaus auf den 20. Geburtstag? Die politische Anerkennung, die sich in Form eines fairen Abrechnungstarifes auch auf der finanziellen Ebene auswirkt. Wie hat sich das Geburtshaus von damals bis heute entwickelt? Es ist auf allen Ebenen gewachsen und professioneller geworden. Das Geburtshaus ist heute eine anerkannte Institution und hat einen Namen auch über die kantonale Grenze hinaus. Das Mitarbeiterinnen-Team ist um ein Vielfaches gewachsen. Welche Zukunftsvisionen hast Du noch? Ich möchte etwas kürzer treten, mein Wissen und meine Erfahrung jungen Hebammen zur Verfügung stellen und sie auf ihrem Weg für die natürliche Geburt begeistern und ermutigen. Was waren die grössten Highlights in Deinen Augen? Dass es uns tatsächlich seit 20 Jahren gibt!! Die Jubiläumsfeste nach 3, 5 10 und 15 Jahren. Die Aufnahme ins eidgenössische Versicherungsgesetz 2008, und 2009 der Erwerb des neuen Geburtshauses! Interviews mit Silvie Baumann, Bea Angehrn und Gisela Burri durch Bigna Zentner, Vorstandsfrau Förderverein Sicher natürlich gebären im Geburtshaus Freedom for Birth Derzeit macht in Europa die Bewegung „Freedom for Birth“von sich reden. Diese beruft sich auf ein Urteil des europäischen Menschengerichtshofs aus dem Jahr 2011. Das Gericht gab darin der Klägerin recht und hielt fest, dass es ein Menschenrecht/Grundrecht der Frau ist, die Art der Geburt frei zu wählen, ohne dass in irgendeiner Form Druck auf sie ausgeübt wird. Anlass für das Urteil bot die Verhaftung der ungarischen Hebamme Agnes Gereb, weil sie „verbotenerweise“ Hausgeburten durchführte. Der Trailer sowie weitere Informationen finden sich hier: www.freedomforbirth.com http://www.guardian.co.uk/lifeandstyle/2012/dec/16/ mothers-fighting-against-birth-intervention Die mutigen Gründerinnen am Start 1. Juni 1993 (von links nach rechts): Silvie Baumann, Hanna Muheim, Elvira Herger, Bea Bürge, Susanne Baumann, Ursa Kübler, Gisela Burri 5 Aus Visionen wird Wirklichkeit 20 Jahre Geburtshaus – Eine Erfolgsgeschichte Interview mit Bea Angehrn, Mitglied Geschäftsleitung Interview mit Gisela Burri, Gründerin, Mitglied Geschäftsleitung Du bist als erste Hebamme zum Gründerteam dazugestossen. Was war Deine Motivation, Gisela und Silvie sowie die weiteren Gründerinnen in ihrer Vision zu unterstützen? Als frischdiplomierte Hebamme im Spital setzte ich mich hoch motiviert für eine natürliche Geburtshilfe ein, musste jedoch erkennen, dass meine Kompetenzen durch hierarchische Strukturen stark beschnitten waren und Geburten dadurch immer wieder in Interventionen endeten. Auch auf dem Wochenbett hatte beinahe jede zweite Frau entweder zuwenig oder zuviel Milch. Konnte es wirklich sein, dass die Natur so schlecht eingerichtet ist? Ich hatte da so meine Zweifel... Als ich im Geburtshaus Zürcher Oberland zwei Geburten miterleben durfte, staunte ich, mit wieviel Ruhe und Zeit Babies auf die Welt kommen können. Diese Hebammen waren echte Vorbilder für mich und ich wusste sofort: Hier kannst Du eine Menge über die physiologische Geburtshilfe lernen. Wie war es damals, im neuen Geburtshaus in Wald zu arbeiten? Am Anfang musste ich vor allem Vertrauen lernen. Vertrauen darauf, dass Geburten auch ohne die im Spital selbstverständlichen Routinemassnahmen gut verliefen. Ich lernte von und mit jeder selbstbewussten Gebärenden und wurde dabei positiv von meinen Hebammenkolleginnen unterstützt. Wie lange dauerte die Entscheidung, von Wald nach Bäretswil umzuziehen? Für mich war sofort klar, dass die Liegenschaft in Bäretswil eine grosse Chance für die Weiterentwicklung des Geburtshauses bedeutet, war Feuer und Flamme. Innerhalb des Leitungsteams brauchte es mehr Überzeugungsarbeit. Haben sich die Geburtshausfamilien verändert, seit das Geburtshaus in Bäretswil sowie auf der Spitalliste ist? Wir sprechen ein breiteres Publikum an. Dies freut mich, denn so haben mehr Familien Zugang zu einer frauenspezifischen, interventionsarmen Geburtshilfe. Eine Zangengeburt 1996 Aufnahme der Verhandlungen mit dem Zürcher Krankenkassenverband und der Regierung des Kantons Zürich. Das Krankenversicherungsgesetz KVG tritt in Kraft. Das Geburtshaus wird auf die Kantonale Spitalliste aufgenommen. 1999 Unser Geburtshaus wird auf die Spitalliste A aufgenommen. Der Regierungsrat des Kantons Zürich setzt den Tarif für Geburt und den stationären Wochenbettaufenthalt im Geburtshaus verbindlich fest. 2000 Rekurseingabe beim Bundesamt für Justiz: Wir wegen dem erlassenen Tarif des Regierungsrates; der Krankenkassenverband des Kantons Zürich wegen der Aufnahme des Geburtshauses auf die Spitalliste A. 2003 5. Februar: Regierungsratsbeschluss: Das Geburtshaus Zürcher Oberland bleibt vorläufig auf der Spitalliste als A-Spital. 8. Dezember: Erfolg! Geburtshäuser im KVG zu verankern, kommt in der Einigungskonferenz durch! 17. Dezember: Die 2. KVG-Revision wird vom Parlament abgelehnt! 2005 Sommer: Die Diskussion «Geburtshäuser ins KVG» wird im Parlament auf die Herbstsession verschoben. 6 Als Politik-Verantwortliche seit 2011 hast Du viel mit der Öffentlichkeit zu tun. Was waren die grössten Erfolge in Deinen Augen? Der Versorgungsauftrag als öffentliche Leistungserbringerin auf der Spitalliste freut mich sehr. Dies ist ein politisches Bekenntnis zur Förderung der natürlichen Geburten und honoriert die qualitativ hochstehende Arbeit der Hebammen. Was wünschst Du dem Geburtshaus zum 20. Geburtstag? Ich wünsche mir, dass wir noch viele Familien von Anfang Schwangerschaft bis Ende Stillzeit begleiten dürfen. Ich freue mich, wenn wir „alteingesessenen“ Hebammen die Hebammenkunst an unsere jüngeren Kolleginnen weitergeben können und so die Geburtshilfe wieder breiter Fuss fasst. Mir ist wichtig, dass wir unsere Betreuung immer wieder überprüfen auf Nachhaltigkeit am Menschen und der Natur gegenüber. Welche Zukunftsvisionen hast Du noch? Mein grosser Traum: Ein Modell, in dem Hebammen die erste Anlaufstelle für Schwangere sind und diese auf ihrem Weg in die Mutterschaft begleiten, deren Vertrauen in die eigene Gebärfähigkeit bestärken. Ein Modell, das die natürliche Geburtshilfe ins Zentrum stellt und Frauen bzw. Paare selbstbestimmt über die Art der Betreuung und Untersuchungen entscheiden lässt. Ein Modell, in dem Hebammen und Ärzte sich gegenseitig ergänzen und respektieren. Die Verantwortlichen im Gesundheitswesen, bei Behörden und Krankenkassen haben mit ihren Vergütungssystemen Einfluss darauf, ob sie Gesundheit oder Krankheit fördern. Durch die Befähigung und Stärkung des Hebammenberufes werden kurzund langfristig Kosten gespart und die Frauen- und Kindergesundheit gefördert, davon bin ich felsenfest überzeugt. 2006 Ab 1. Januar: Das Geburtshaus Zürcher Oberland ist leider nicht mehr auf der Spitalliste A des Kt. Zürich. Für Geburten gilt wieder der Hebammentarif, für Betriebskosten und das stationäre Wochenbett muss die Frau wieder selber aufkommen oder ev. ihre Zusatzversicherung. 23. März: Der Nationalrat stimmt mit 103 Ja zu 55 Nein der Aufnahme der Geburtshäuser ins Krankenversicherungsgesetz KVG zu. 2007 Wintersession: Ein Meilenstein ist erreicht! Die Geburtshäuser sollen im KVG verankert und somit den Spitälern gleichgestellt werden. 2008 Die Interessengemeinschaft Geburtshäuser Schweiz IGGH-CH nimmt die Tarifverhandlungen für die DRG 2012 auf. Wir beantragen Aufnahme auf die Spitalliste des Kantons Zürich. Spitalplanung für 2012. 2009 1. Januar: Die Geburtshäuser sind im KVG verankert. Tarifverhandlungen sind im Gang. 2011 Mai: Aufnahme auf die kantonale Spitalliste 2012 gesichert, alle Kosten werden ab 1.1.2012 aus der Grundversicherung bezahlt. 2012 1.1.2012: In den Spitälern der Schweiz wird auf die DRG FallpauschalenAbrechnung umgestellt. 2013 Verhandlungen mit Tarifsuiss und Kanton Zürich. Was war Deine Vision und Motivation damals vor 20 Jahren, als Du Dich entschieden hast, ein Geburtshaus zu eröffnen? Die Vision eines Geburtshauses war ganz persönlich motiviert: 1988 erwartete ich unser viertes Kind und konnte aus Gründen der damaligen Wohnsituation nicht zu Hause gebären. Spontan war der Gedanke da: Im Zürcher Oberland müsste es eigentlich ein Geburtshaus geben! Es gab damals erst das „Storchenäscht“ in Lenzburg. Obwohl meine Kinder noch klein waren, war ich fest entschlossen, mitzuhelfen das Geburtshaus Zürcher Oberland mitzugründen. Den Ausschlag gab dabei, dass es da noch fünf andere junge Hebammen gab, die bereit waren, diesen gemeinsamen Traum in die Tat umzusetzen. Was waren die grössten Highlights in Deinen Augen? Dass wir überhaupt ein Geburtshaus gründen konnten und es uns heute noch gibt ! Dass 2001 alle glücklich und wohlauf waren, als in der Nacht vom 6. auf den 7. Februar fünf Kinder zur Welt kamen und das Wochenbett doch schon voll war mit fünf Wöchnerinnen! Auch die Demo vor dem Bundeshaus 1998, als es um die Anerkennung der Geburtshäuser ging, ist mir lebhaft in Erinnerung geblieben. Ich kann mich auch noch gut an den unglaublichen Motivationsschub erinnern, als wir in Bäretswil das passende neue Geburtshaus gefunden hatten und es sogar kaufen konnten! Und trotz aller Routine ist und bleibt für mich auch jede Geburt im Geburtshaus ein Highlight. Was war es für ein Gefühl, als die erste Frau das erste Geburtshausbaby zur Welt brachte? Glücksgefühl, Oxitocyn-Ausschüttung pur! Wir arbeiteten wie wild, fast Tag und Nacht, damit das Geburtshaus in Wald Anfang Juni 1993 seine Türen öffnen konnte. Eine Mutter aus Goldingen, die sich eine Wassergeburt wünschte, trieb uns dabei an. Das erste Kind kam ca. 50 Stunden nach der Eröffnung in der Nacht zum 3. Juni 1993 zur Welt – leider doch „an Land“, weil der Boiler streikte… Andrea wurde also auf dem schönen Geburtsbett, unserem „Hüsler-Nest“ geboren. Das erste Wasserbaby durfte ich am 7. Juni in Empfang nehmen, es war ein herziger „Buäb“, Luca! Für mich als Hebamme war diese Geburt ebenfalls ein grosser Moment, denn es war meine erste Wassergeburt, die ich als Hebamme begleitete! Das sagte ich der Mutter allerdings erst im Nachhinein (lacht).  Wie hat sich das Geburtshaus von damals bis heute entwickelt? Die Entwicklung und die Professionalisierung lassen sich am besten anhand der Rechtsform nachvollziehen: Wir starteten als Verein, waren anschliessend während 13 Jahren eine einfache Gesellschaft und sind seit dem Umzug nach Bäretswil eine Aktiengesellschaft mit fünf Aktionärinnen. Wir leiten das Geburtshaus gemeinsam: Karin Lietha, Silvie Baumann, Bea Angehrn, Marlene Bühler und ich. Was waren Stolpersteine und Hindernisse? Ein Hindernis für uns ist die Tatsache, dass viele Frauen vor der natürlichen Geburt Angst haben, sich diese nicht vorstellen und schon gar nicht zutrauen können. Eigentlich kein Wunder, denn unser Krankenversicherungssystem legt das Hauptaugenmerk auf Risiken. Wie viel einfacher wäre es, wenn die Schweiz ein Gesundheitssystem hätte! Ich stelle auch fest, dass sich die Fronten verhärten und die Ärzteschaft immer wieder gegen uns arbeitet bzw. gesunde Schwangere grundlos verunsichern. Was wünschst Du dem Geburtshaus auf den 20. Geburtstag? Einen sonnigen 8. Juni mit vielen schönen Begegnungen und viel Zeit zum Geniessen und Feiern! Darüber hinaus wünsche ich mir, dass das Geburtshaus weiterhin unter einem guten Stern stehen darf und wir unsere wertvolle und wunderschöne Arbeit an Müttern, Kindern, Vätern und für die Gesellschaft ohne Schikanen leisten können. Auch attraktive Arbeitsplätze für motivierte junge Hebammen gehören in meinen Wunschkatalog. Diese Entwicklung ging Hand in Hand mit fortlaufendem Wachstum (das Team ist von 6 auf 25 Frauen angewachsen). Wir haben heute doppelt so viele Geburten. Seit Anfang 2012 stehen wir als offizieller Leistungserbringer definitiv auf der kantonalen Spitalliste. Entsprechend haben wir unsere betriebswirtschaftlichen Prozesse angepasst. Seit sechs Monaten arbeiten wir aufgrund der gestiegenen Nachfrage im 3-Schichten-Dienst von jeweils 8-9 Stunden anstatt wie bisher 12-14 Stunden. Zudem wechselten wir 2013 vom Stunden- in den Monatslohn und können den Angestellten und freien Mitarbeiterinnen erstmals seit 20 Jahren bezahlte Feiertage bieten sowie eine grössere Gratifikation ! Was für uns ein grosser Meilenstein ist! Höchste Intensität der Gefühle: Zum aller erten mal sein Kind in die Arme schliessen und zum gemeinsamen Leben begrüssen. Welche Zukunftsvisionen hast Du noch? Oh, ganz viele! (lacht). Zu den wichtigsten zählen: eine gelungene Stabsübergabe an die nächste Generation, dass ich mich von einem erwachsenen, gut florierenden Geburtshaus verabschieden darf. Dass es als selbstverständlich akzeptiert wird, wenn gesunde Schwangere mit Hebammen in Geburtshäusern oder zu Hause gebären. Dass der Regierungsrat uns als Fachexpertinnen für die natürliche Geburt nach den Richtlinien in der Geburtshilfe fragt, anstatt dass uns die Richtlinien der Geburtsmedizin, der Gynäkologen und der Neonatologen übergestülpt werden sollen. Gerade Letzteres wäre für mich echter Ausdruck dafür, dass unsere berufliche Sichtweise und unser riesiger Erfahrungsschatz verstanden und gewürdigt wird.  7 8 9 Unsere “Milestone-Kids” 1. Geburt, 3. Juni 1993: Andrea Meier 500. Geburt, 5. Juni 1997 Basil Burkhard 1500. Geburt, 7. August 2005: Philipp Urs Hasler «Wir freuen uns, dass Basil im Geburtshaus Wald zur Welt gekommen ist und haben lauter gute Erinnerungen. Herzlichen Dank dem Geburtshausteam für die wertvolle Arbeit wir würden wieder bei euch gebären!» Die Eltern Kaspar und Catia «Also eigentlich heiss ich Viper, aber das erklär ich euch später. Ja, ich bin das 1500ste Kind, das im Geburtshaus Wald geboren wurde, und dann auch noch an einem Sonntag, dem 7.8.2005. So genau kann ich mich aber daran nicht mehr erinnern. Möglicherweise hat das Bild vom Nautilus dennoch seine Spuren bei mir hinterlassen, denn schon bevor ich drei wurde, wusste ich, dass ich einmal Paläontologe werden will, und dabei bin ich bis heute geblieben. Damit es denn einmal klappt, bereite ich alles so gut wie möglich vor. Mittlerweile bin ich siebeneinhalb und gehe schon in die erste Klasse, und dort gefällt es mir gut, denn wir machen viele coole Sachen. Die schulfreie Zeit gefällt mir aber eben auch sehr gut, denn da erlebe ich auch ganz viel Spannendes. Natürlich spiele ich gern, manchmal lese ich aber auch schon ein bisschen, einfach so für mich, oder ich höre eine CD. Ab und zu bastle ich auch, und hin und wieder koche ich sogar, das mach ich super gern, manchmal sogar ganz allein – also fast ;-). Und dann geh ich schon seit über einem Jahr ins Kung Fu, das macht richtig Spass. Ganz besonders aber liebe ich die Natur; ich bin gern draussen, zum Beispiel, wenn ich zum Reiten darf oder für einen Spaziergang im Wald (da sammle ich auch bald wieder Bärlauch) oder für eine richtige Bergtour, wo nur gute Kletterer noch hoch kommen. Im Frühling fange ich manchmal Kaulquappen und beobachte, wie aus ihnen Frösche werden. Im Sommer geh ich auch wieder im See schwimmen, brätle am Abend einen Cervelat und schaue dann den Fledermäusen zu, bevor ich manchmal im Zelt oder in meiner Hütte in den Schlafsack krieche. Hin und wieder geh ich auch in den Zoo und ganz besonders gern natürlich ins Sauriermuseum, wo ich mich gut auskenne und auch schon viel mit den Paläontologen gesprochen habe. Mit etwas Glück darf ich mal bei einer Ausgrabung mithelfen. Bis ich aber nach Dinoknochen suchen kann, arbeite ich mit meinen lebenden Tieren. Das sind Fische, Schnecken, Skorpion, Pfeilgiftfrösche und eben auch Echsen und Schlangen, die hab ich schon seit ich zwei bin. Und jetzt weisst du, warum ich Viper heisse. Wenn es möglich ist, reise ich ausserdem wahnsinnig gern; da kann ich die unglaublichsten Dinge entdecken, erforschen und erleben. Und das alles hat vielleicht wegen dem, mindestens aber mit dem Nautilus angefangen. Tschüss – Philipp, Viper» «Zusammen haben wir, das Geburtshaus Zürcher Oberland und ich Andrea Meier, am 3. Juni 1993 einen Anfang genommen, uns einen Platz auf dieser Welt ergattert, wo wir starke Wurzeln für ein erfolgreiches Wachsen und Entwickeln schlagen konnten. 20 Jahre gespickt mit unzähligen glücklichen, wunderschönen, aufregenden und tollen Momenten sind nun um – Grund genug, dies mit allen Beteiligten ausgiebig zu feiern! Gruss Andrea Meier, erstes Kind im Geburtshaus Zürcher Oberland geboren!» 1. Wassergeburt, 7. Juni 1993: Luca Jehle «Ich bin de Luca und wirde im Summer zeme mit em Geburtshuus 20i. Momentan bin ich a de ETH im Departement Mathematik imene Sekretariat am Schaffe. Ich wür scho sege, dass ich eher de sportlich Typ bin. Nebet em Fitness gahn ich im Summer sehr gern go Velofahre oder Jogge. Als Uusglich fasziniered mich Autos. Momentan bini en alte Toyota Oldtimer am Restauriere. Wenn Ihr au so „fitt“ sind wi ich treted doch bim Velorenne gege mich ah ;) » Andrea mit Jan Burkhardt, 1000. Baby, 26. Dez. 2001 2000. Geburt, 5. August 2009 Jonathan Ernst «Das Familienbad als krönenden Abschluss des Wochenbettes im Geburtshaus haben wir sehr genossen. In diesem Augenblick sind wir als Familie zusammengewachsen. Vielen Dank!» Geburten 1993 - 2012 Spontangeburten im Geburtshaus Verlegungen unter der Geburt Überweisungen während Schwangerschaft 2500. Geburt, 24. Juni 2012 Nemua Alig «Nemuna ist ein Riesen-Sonnenschein, sie ist so ein fröhliches Baby und lacht uns von morgens bis abends an. Ich bin überzeugt, dass auch der ruhige und entspannte Start im Geburtshaus dazu beigetragen hat, dass sie so ausgeglichen und glücklich ist!» Martina Alig 250 200 150 100 50 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 10 Höchste Intensität der Gefühle: Zum aller erten mal sein Kind in die Arme schliessen und zum gemeinsamen Leben begrüssen. 11 205 neue Herztöne 2012 im Geburtshaus Das Team: 317 Jahre Hebammenerfahrung s ch ann Froe m u a eB Silvi aA Be n n hr e g Ok Bereiche (Farbzuordnung): ra pa Hebammen Hausbereich Administration Aushilfen: ma nn Anne Wiegleb Yvonne Haldemann eB üh l er Zih l Gebert Petra Debo rah Stri ege l u na h u eR Marlén Lanitz (Mutterschaftsurlaub) Me la n ie Si Ma r l en lk Tina Lackstätter Claudia Eisenring Katya Oertle Vera Zorzi -W ilso l tze n er Po lies Bie r i k e n b ac h e r it Ric argr M ther Ir i s E b n öthe r ig ö Ebn tte igi M a r le n Sim Ge o r g ett e B isc h i ion Br n H an chle eM ir eM Petra H o r i s b e r ger-H irs rt -Labha m i e uh ardill fali B Fiona S he Karin Lietha -Kapp G ab riel Mar Elen a of e Su Sim on e Ba tt B rra er n et B ar b ara Schl unegger-Schweingru ber Pia K n üse l-M art y Em Nino Lukas Noah Noël David Noelia Noemi Noemi-Rosa Noi Zahori Nui Norah Norik Pascal Pascal Leandro Piet Aeron Raffael Rien Maarten Rita Robin Ronja Ronya Joleen Rosalie Pueo Sabela Samuel Santino Matteo Sanya Sara Léonie Selim -Ta-ha Selina Seraina Severin Thomas Silvan Simon Luca Sinja Evelyn Siro Yeshi Sissi Marlene Sora Sorayia Sukeyna Sven Tim Timo Timon Tina Mayling Tjara Svenja Tom Valerie Vera Vincent Noe Vinzenz Dominik Vito Vivienne Wanda Yann Josias Yasin Lionel Yves Damien Zaira Zeena Zion Neo Zoe Zoe Lynn uppinger en Z Lian Tobias Lilli Rose Lily Zeida Lino Linus Liron Lisa Chaya Livia Livia Livia Loïc Elia Lora Lorena Loris Simon Loris Yvo Louis Luan Lucian Luis Andrin Luke Lynn Mael Mael Mala Klara Malea Malea Malin Manuel Tim Marcel Marga Rita Maria Margareta Marie Marie Madeleine Marlen Marlin Celia Paz Mateo Leandro Mathilda Julia Matteo Maude Uma Maurice Mauro Jannis Max Maximilian Mayana Mayla Melanie-Aline Melina Melissa Jane Meret Mia Elina Mikalina Sophia Milena Mina Mino Mischa Silvio Nala Zoé Salia Nathan Nelia Flurina Nelio Nemuna Seraina Newa Lou Niam Datta Niel Aaron Nik Arun Nikola Valentin Nils Luis Nino Nino Elio Nino Eugen rm Ca Gwen Emilie Hanna Hanna Zoé Hannes Hannes Ursin Ilaria Amélie Iris Jael Jahwarin Oswald Jaiden Jamina Janis Jara Jemina Paloma Jeremy Ian Jerome Jerome Jesper Piet Jil Jsabelle Jim Jacob Johan Felix Jolin Jonah Jonas Samuel Jordan Ryan Jorin Flury Josefine Marie Joshua Josiah Nathanael Jovin Jsabella Julia Julia Julian Jérome Julius Juri Alpino Kai Kerstin Kian Kiana Malea Kilian Daniel Killian Kira Larissa Larissa Laurin Julián Laurin Louis Laurin Robin Léa Leana Leana Elin Leni Marie Lenny Lenny Lenya Leo Leo Adriel Leo Mario Leo Nilay Leon Leon Chinedu Leon Maurice Leon Nino Leonie Leonie Leonie Leonie Yael Levin Alexander Liam nz R ic c a rd i Adrian Aida Fiora Aidan Edouard Alia Celin Alina Alina Alina Alisha Silja Amelie Lua Amélie Malena Amira Soraya Andri Luca Andri Noe Andrin Michael Andrin Nathan Andrin Reto Angelina Anic Anica Irina Anja Emma Arán Aurel Julian Ava Leena Aya-Sophia Ben Benjamin Benjamin Nils Beno Peppino Bettina Bruno Carmen Emily Cem Clara Cliff Colin Colin Pascal Colin Patrick Damian Amaru Damian Luca Dan Daniel Christian Dario Dario Dimitri Finn Dylan Elea Leni Elena Elia Elina Elisha Elli Lou Emily Emily Emma Louisa Emma-Luisa Enric Félicien Erylea Nassya Fabian David Filomena Rebecca Finja Sky Finn Finn Finn Alexander Fiona Louise Florian Nino Flurina Flurina Gian Laurin Gina Gisela Bu rri-Re 13 Junge Hebammen, die wissen was sie wollen! Young Generation Petra Horisberger Hebamme Melanie Poerzel Hebamme Vor knapp zwei Jahren konnte ich meinen Sohn im geschützten Rahmen des Geburtshauses in meinem eigenen Rhythmus auf die Welt bringen. An die ruhige Atmosphäre unter der Geburt sowie die beinahe pausenlose Betreuung durch meine Hebammen denke ich noch heute sehr gerne zurück, genauso wie an die erholsame und stärkende Zeit im Wochenbett. Diese positiven Erfahrungen prägten mich damals nicht nur als gebärende Frau und frischgebackenes Mami, sondern auch hinsichtlich meiner Rolle als Hebamme. Denn schliesslich hatte ich bis anhin als Hebamme in einem grossen Spital gearbeitet und während meinen Diensten leider nur allzu oft erlebt, wie meine Kolleginnen und ich viel zu wenig Zeit für die schwangeren und gebärenden Frauen hatten. Oder aber beobachtete ich, wie mit invasiven, forcierenden Massnahmen der natürliche Geburtsprozess von gesunden Frauen und deren vitalen Babys gestört wurde. Es lag folglich nahe, dass ich mir nach meinem positiven Geburtserlebnis nicht mehr vorstellen konnte, an meinen Arbeitsort in die Klinik zurückzukehren. Nach Jahren des Arbeitens als Hebamme war ich neugierig geworden auf mehr und begab mich auf die Suche…nach Antworten des Lebens, nach mir selbst… So kam es, dass ich im März 2012 meine Arbeit als Hebamme im Geburtshaus Zürcher Oberland aufnahm – und seither “mehr Hebamme denn je“ bin! Ich geniesse es, als junge Hebamme im Geburtshaus selbständig arbeiten zu können, und dabei aber ständig auf einen riesigen Wissensfundus der langjährig erfahrenen Hebammen zurückgreifen zu können. Die vielseitigen Aufgaben und Situationen, denen man als Hebamme im Geburtshaus begegnet, lassen definitiv keinen Alltag einkehren, und die Teamarbeit bereichert mein eigenes Hebammen-Know-How immer wieder aufs Neue. Mir war es stets ein grosses Anliegen, als Hebamme den werdenden Eltern Zeit für die individuellen Bedürfnisse während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett schenken zu können. Ebenso lasse ich eine Frau gerne mein Vertrauen in ihre Fähigkeit und Kraft, natürlich gebären zu können, spüren. Denn ich weiss, wie grundlegend dies für ein gutes Geburtserlebnis ist. Nicht zuletzt lege ich auch viel Wert darauf, den Paaren zu ermöglichen, das Neugeborene in einer ruhigen Atmosphäre begrüssen und kennenlernen zu können. In Portugal begann ich eine Ausbildung zur Friedensarbeiterin und trieb dann weiter nach Bali, Indien und Schweden… Frieden beginnt im Innern eines jeden Einzelnen, war ein Satz, der mich begleitete, so auch im geburtshilflichen Kontext: „Peacework starts with each gentle birth“. Ich begleitete Geburten und erweiterte meine geburtshilflichen Grenzen. Das Erkennen, oder besser das Begreifen, dass auf internationaler Ebene eine angstorientierte Geburtshilfe enorm zunimmt und uns in eine Sackgasse führt, war schmerzhaft für mich. Wir leben in Zeiten, in denen das allgemeine Bewusstsein zunimmt und somit der Wunsch nach einer natürlichen, selbstbestimmten und liebevollen Geburt. Daraus resultiert eine Dringlichkeit, zum einen eine menschliche und kompetente Hebammenbegleitung zu bieten, die eine Kunst ist, welche weltweit ein „Comeback“ bzw. eine Erweiterung braucht. Zum anderen äussere Bedingungen zu schaffen, in denen sich die Frauen wohl und sicher fühlen als auch die Kosten von den Krankenkassen gezahlt werden. Nun arbeite ich im grössten Geburtshaus der Schweiz. Die Paare in der Frühschwangerschaft kennenzulernen und zu bestärken, „in guter Hoffnung“ zu sein, mein Vertrauen in die abwartende, unterstützende Geburtshilfe zu vertiefen, mit anderen Hebammen, die genauso denken… …was für ein Geschenk! „One woman at a time!“ Halleluja! In dieser Hinsicht bin ich also überaus froh, dass ich im Geburtshaus Zürcher Oberland dasjenige Arbeitsumfeld gefunden habe, in welchem diesen Werten auch in der heutigen Zeit noch mit viel Respekt und Achtsamkeit begegnet wird. Und so freue ich mich auf die vielen Erfahrungen, welche ich in Zukunft während meiner Arbeit als Hebamme im Geburtshaus noch sammeln werde! 14 15 Neue gesetzliche Möglichkeiten z.B. bei Krankheit, Unfall oder Altersdemenz. Der Vorsorgeauftrag will die Selbstbestimmung stärken und es allen ermöglichen, frühzeitig für den Fall der Urteilsunfähigkeit vorzusorgen. Debby Striegel Hebamme «rechtzeitige Selbstbestimmung» Meine Motivation Hebamme zu werden war ursprünglich rein feministischer Natur. Ich wollte, einen Beruf wo ich aktiv was tun kann, um Frauen dabei zu unterstützen, Kraft und Selbstsicherheit zu finden und beizubehalten, wo sie sich entfalten und Freude daran haben können anders zu sein, als die patriarchale und kapitalistische Ordnung oft genug von ihnen verlangt. Was bietet sich da besser an als Hebamme? Hab ich gedacht… Schon während der Ausbildung musste ich schockiert feststellen, wie weit unsere heutige medizinische Geburtshilfe von meinen Idealen entfernt ist. Ich war wütend darüber, wie sehr mit Angst gearbeitet wird und wie häufig die gängige „Geburtshilfe“ vor allem von wirtschaftlichen Interessen gesteuert wird. Wie wenig sie damit zu tun hat Frauen zu bemächtigen und Kindern ein respektvolles und angenehmes Ankommen in unserer Welt zu ermöglichen. Aus diesen und vielen anderen Gründen habe ich mich deshalb entschlossen, nach fast eineinhalb Jahren Arbeit als diplomierte Hebamme vom Spital ins Geburtshaus zu wechseln. Wir eröffnen Ihnen diese interessante Perspektive und informieren Sie gerne näher bei einem persönlichen Gespräch. Für Menschen, welche sich nicht (nur) auf Behörden verlassen möchten. n Ver trau e e t in Wer Im Geburtshaus darf ich normale Verläufe normal sein lassen und muss nur eingreifen wenn es wirklich nötig ist. Ich darf Frauen eins zu eins betreuen und muss sie nicht mit Medikamenten abfüllen, nur weil ich nebenbei noch drei weitere betreuen muss. Ich darf mein Arbeitsumfeld aktiv mitgestalten und eigene Ideen und Wünsche einbringen. Dafür muss ich auch lernen, eine grössere Verantwortung zu tragen, eine offene Gesprächskultur zu pflegen und Kritik zu äussern und anzunehmen. Dass unser Team zusammenhält und geschlossen hinter der Sache steht ist äusserst wichtig, vor allem bei den zum Teil widrigen Winden, die uns entgegenblasen, sei es durch schlechte Nachrede oder ungesicherte Finanzierungen. Nun da ich diesen Ort gefunden habe, wo sich die Art von Arbeit mit meinen Vorstellungen und meinem Gewissen vereinbaren lässt, erinnere ich mich auch öfter wieder daran, warum ich überhaupt Hebamme geworden bin und warum es wichtig ist, dass Hebammen nicht aussterben. Hier habe ich nun die Möglichkeit gefunden, so Hebammenarbeit zu leisten wie ich sie mir vorstelle: Frauen während der gesamten Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettszeit zu begleiten und zu betreuen, Zeit zu haben und mich in zwei der wichtigsten Hebammenfähigkeiten zu üben: Geduld haben und „nichts tun“. PFP Hefele & Partner AG VERMOEGENSEXPERTEN.CH Villa Grunholzer Florastrasse 18 Postfach CH-8610 Uster 3 Tel. +41 (0)44 929 60 00 Fax +41 (0)44 929 60 09 [email protected] www.vermoegensexperten.ch Büro Hinwil: Holzweidstrasse 11 CH-8340 Hinwil …das Unternehmen mit e-Kompetenz ! • Elektrowaren-Geschäft • Elektro-Telecom • Installationen • Kontrollen • Projektierungen Facts & Figures 2012 Parität der betreuten Frauen 3. Kind 15 % Nachbetreuung Neugeborene 4. Kind 3% 1. Kind 46 % Geburtspositionen 205 Geburten im Geburtshaus 2x auf Neo Winterthur verlegt 2x auf Neo USZ verlegt 1x in KISPI Zürich verlegt 2. Kind 33 % Dammschnitt- und Kaiserschnittrate 0.5 % Dammschnitte im Geburtshaus Im Wasser Vierfüsser Seitenlage Freie Hocke Im Bett sitzend stehend Stüeli 20 % Überweisung / Verlegung 7.4 % Kaiserschnitte 17 Geburtsvorbereitung heute «Peace on Earth starts at Birth» Als Paar den Übergang zur Familie bewältigen Ein Kind auf die Welt zu bringen, ist eine der wundervollsten Erfahrungen und gleichzeitig sehr stark von Angst geprägt. Seit ich vor 23 Jahren anfing, Geburtsvorbereitungskurse zu leiten, beschäftigt mich die Frage, was brauchen Frauen, damit sie ihre Kraft spüren können, damit sie an sich glauben und mit Zuversicht und in guter Hoffnung, mit Freude in eine Geburt gehen? Was brauchen ihre Partner, um sie ruhig und sicher zu begleiten? Was brauchen beide Eltern, um das «Fest der Geburt» zu feiern, und ihr Kind sanft willkommen zu heissen? Der wichtige Übergang, der für das Paar die Familienphase einleitet, ist die Geburt des ersten Kindes. Diese ist einerseits ein freudiges Ereignis, andererseits aber auch eine krisenanfällige Zeit. Das Paar erlebt eine totale Umstellung im täglichen Ablauf. In dieser sensiblen Phase der Paarbeziehung kann es leicht zu Missverständnissen und Verletzungen kommen, die oft Jahre später wieder hochkommen können. Die Stressforschung zeigt, dass die Geburt eines Kindes ein kritisches Lebensereignis ist, welches das Bewältigungspotential des Paares herausfordert und auch überfordern kann. Dies hat verschiedene Gründe. Ich bin immer noch überzeugt von der Kraft des Atems, von Körperarbeit und Entspannung, den Stützpfeilern meiner Kurse in der Anfangszeit. Schon nach wenigen Jahren wurde mir Arbeit mit positiven Gedanken wichtig. Fantasiereisen und Affirmationen waren jetzt ein wichtiger Bestandteil der Kurse. Ich habe auch nicht zuletzt durch eine eigene, stark prägende Erfahrung gelernt, wie sehr die eigene mentale Kraft, also die Art und Weise, wie ich die Dinge sehe, beeinflusst, wie ich sie erlebe. Fokussiere ich das Positive, schaffe ich mir die Möglichkeit, Positives zu erleben, die positiven Gefühle auch im Körper zu spüren, was während dem Geburtsverlauf zur Ausschüttung sehr wertvoller Glücks- und Liebeshormone führt. All diese Aspekte sind mir während meiner Hypnobirthing-Ausbildung sehr komprimiert wieder begegnet und bereichern die Arbeit mit werdenden Eltern sehr. Durch die immer stärkere Technisierung der Geburt entsteht eine immer grössere Verunsicherung der werdenden Eltern. Daher wird auch in der Geburtsvorbereitung die Aufklärungsarbeit über eine natürliche Geburt, das Unterstützen, das Mutmachen wieder zu einem grossen Bestandteil. Es ist sehr beeindruckend immer wieder zu erleben, wie die werdenden Eltern in einem ganz individuellen Prozess zu ihrem Entscheid für eine natürliche Geburt finden und sich auf dem Weg bestärken und tragen. So ist die Arbeit in den Kursen auch nach so vielen Jahren immer auch noch ein Geschenk an mich. Karin Lietha, Hebamme, Geburtsvorbereitung im Geburtshaus seit 2006 Hypnobirthing An Hypnobirthing-Kursen interessiert ? Dann bitte nehmen Sie Kontakt auf mit Karin Lietha, Hebamme, Naturheilpraktikerin und zertifizierte Hypnobirthing-Geburtsvorbereiterin. www.geburtshaus-zho.ch/kurswesen Die unterschiedliche Situation von Frau und Mann vor, während und nach der Geburt Die Frau erlebt zunächst die Veränderungen unmittelbar am und im Körper. Der Mann kann sich oft schwer einfühlen. Aber die Frau bräuchte genau das Mitschwingen, Einfühlen und Einlassen des Partners. Dies entspricht einem veränderten Paarverständnis im Vergleich zu früheren Zeiten. Der Mann auf der anderen Seite ist mit folgenden Fragen konfrontiert: Kann er sich so auf die Frau und ihre veränderten Bedürfnisse einlassen? Wie geht er mit ihrem veränderten Körper um? Wie mit ihren Wehen, Blut und Exkrementen unter der Geburt? Zudem ist er manchmal wichtig, dann wieder unwichtig, mal wird er sehr gebraucht und im nächsten Moment zurückgewiesen. Die Orientierung ist für den Mann oft schwierig, und die Vorgänge können grosse Ängste auslösen. In dieser Phase ist es wichtig, dass er diese Ängste der Frau mitteilen und von ihr verstanden werden kann. Dann ist die Phase eine Chance für die Männer, mit den elementaren Kräften des Lebens in einen engeren Kontakt zu kommen. Der Mann muss sich zudem bewusst sein, dass er für die Frau die wichtigste Bezugsperson ist. Auch wenn er manchmal in den Hintergrund tritt, bleibt er eine verlässliche Stütze. Die Situation der Frau: Die Geburt tangiert für viele Frauen das Selbstbewusstsein und die zentrale Identitätsfrage: Wer bin ich und wie (fähig) bin ich als Frau? Ein schwieriger Geburtsverlauf kann die Frau zutiefst verunsichern und ihr das Gefühl geben, als Frau und Mutter versagt zu haben. Was können Mann und Frau tun? Sie sollten in dieser Phase ganz speziell den offenen Austausch als Paar pflegen, sich ihre Ängste und Befürchtungen mitteilen. Wichtig ist auch Positives zu betonen, nicht nur was schief gelaufen ist: „Es tut mir so gut, wenn du…“, „Das hat mir geholfen, als du…“. So ist es hilfreich, sich nach der Geburt alles nochmals aus der jeweils eigenen Sicht zu erzählen. Die Hebamme oder eine geschulte Beraterin kann hier eine wichtige Gesprächshilfe sein. Mit der Geburt des ersten Kindes und dem damit einhergehenden Übergang des Paares zur Familie stellen sich dem Paar folgende Entwicklungsaufgaben: Sich in der neuen Rollenaufteilung von Familienarbeit und Berufsarbeit gut zurechtfinden, als Elternpaar in Bezug auf die Kinder gut zusammenwirken, den eigenen Raum für die Paarbeziehung und die Sexualität nicht ganz aufgeben. Damit die Paarliebe in dieser oft hektischen Zeit nicht verloren geht, empfiehlt sich folgende Ordnung im Auge zu behalten: Die Partner stehen sich, verbunden durch ihre Liebe als Mann und Frau, am nächsten. Von da aus sind sie gemeinsam ihren Kindern in Liebe verbunden und ihren eigenen Eltern als deren erwachsene Kinder. Und sie haben auch nach aussen gemeinsame und individuelle Freunde, zu denen die Beziehung so gestaltet wird, dass ihre Intimität als Paar nicht gestört wird. Silvie Baumann, Gründerin Geburtshaus Zürcher Oberland, Hebamme und Sexualtherapeutin Paarberatung Für Paare, die sich in dieser Phase Unterstützung wünschen: Silvie Baumann bietet zusammen ihrem Mann und Psychologen Mark Froesch-Baumann Einzel- und Paarberatung an. www.paar-paarberatung.ch Der Übergang zur Dreierbeziehung Durch das Kind wird das Paar zu einer Dreiergruppe. Dieser Übergang lockert den Zusammenhalt der Zweiergruppe: Man kann leicht dazwischen geraten oder ausgeschlossen werden. Mit dem Baby kann sich vor allem der Mann ausgeschlossen fühlen. Was für das Baby ist, kann er als gegen sich erleben. Speziell wenn schon vorher ein Ungleichgewicht von Geben und Nehmen bestand und der Mann sich nicht gewohnt ist, in die Geberrolle zu gehen. Er kann sich verlassen fühlen, wenn er nicht gelernt hat damit umzugehen, dass eine gewisse Zeit lang die eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Es besteht dann die Gefahr, dass er sich mit seinen Bedürfnissen nach aussen wendet. 18 19 Verwöhnt werden im Wochenbett Hofladen Oberdorf Bäretswil Regelmässig beliefern unsere Menschen mit Behinderung das Geburtshaus mit unserem saisonalen, biologischen Gemüseund Früchteangebot. Im Sommer wird frisch vom Feld geerntet und geliefert. Im Winter ergänzen wir unser Lagergemüseangebot mit frischem Gemüse aus dem BiohandeL Wir freuen uns über die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Geburtshaus. Wir freuen uns auch, wenn Familien auf einem Spaziergang bei uns vorbeischauen – unsere Öffnungszeiten: Bei uns im Geburtshaus haben die Eltern nach der Geburt eines Kindes ausreichend Zeit zum gemeinsamen Staunen. Den Zauber, der den ersten gemeinsamen Stunden innewohnt zu geniessen, ist eine von vielen wertvollen Voraussetzungen für einen gelungenen Familienstart. Das Wochenbett beginnt direkt im Anschluss an die Geburt. Da begleiten und unterstützen wir Hebammen die Frauen beim ersten Stillen und in der Säuglingspflege. Wir beobachten die körperlichen Wochenbettvorgänge bei den Frauen und die Entwicklung der Neugeborenen. Wir werten das fachgerecht aus und handeln entsprechend. Es ist uns ein Anliegen, dass die neue Familie in der Ruhe ihren Rhythmus finden kann. Eine weitere Aufgabe sehen wir in der individuellen Betreuung, damit die Eltern gestärkt in ihrer Eigenkompetenz zuversichtlich in die kommende Familienzeit blicken können. Montag, Mittwoch und Freitag 9.00 -19.00 h Samstag 8.00 - 15.00 h Schönaustrasse 22, 8344 Bäretswil, Tel. 044 939 16 90 Eine weitere Stärke von uns ist das Sorgen für das leibliche Wohl und die schmackhaften Kreationen aus der Geburtshausküche. Heisst doch ein altes Sprichwort: „Liebe geht durch den Magen“. Unsere Köchinnen kochen bewusst und kreativ mit vollwertigen Lebensmitteln, damit die Wochenbettfrauen, die Gäste und die Geburtshausmitarbeiterinnen herzhaft essen können. Täglich sorgen ausserdem unsere Haus-Frauen mit sorgfältigem Putzen und Waschen für eine gute Atmosphäre. Marlene Bühler, Hebamme und Mitglied Geschäftsleitung Bikes & more Laufenbachstrasse 5, 8625 Gossau ZH T: 044 975 16 20 www.velo-windrad.ch Aus unserem Gästebuch 20 21 Förderverein – «die guten Engel des Geburtshauses» Der «Förderverein Geburtshaus Zürcher Oberland» wurde 1994 als gemeinnütziger Verein nach Art. 60 ff. ZGB gegründet und bezweckt, das Geburtshaus Zürcher Oberland ideell und finanziell zu unterstützen. Jede Familie, die sich im Geburtshaus begleiten lässt, wird automatisch Mitglied und unterstützt das Geburtshaus über den Mitgliederbeitrag von 50 Franken. Für viele „Ehemalige“ ist der Förderverein ein schöner Weg, um dem Geburtshaus weiterhin verbunden zu bleiben, da wir regelmässig News und Updates versenden. Wir gratulieren dem Team des Geburtshauses Zürcher Oberland für ihren 20-jährigen Einsatz für die natürliche Geburt und wünschen alles Gute für die Zukunft. Im Verlauf der Jahre hat sich die Organisation des Fördervereins immer wieder verändert, je nach Ressourcen der Vorstandsmitglieder. Heute existieren acht Ressorts: Präsidium, Finanzen, Kurswesen, Markt, Brunch, Internet, PR und Aktuariat. Auch nach 18 Jahren ist der gute Geist immer mit dabei, wenn wir uns in fröhlicher Runde treffen, um das gemeinsame Ziel zu verfolgen, dem Geburtshaus-Team wo immer möglich unter die Arme zu greifen. Auch das Forum Geburt stärkt Frauen in ihrem Selbstvertrauen für eine natürliche, frauen-kinder-familienfreundliche Geburt: “Gebäre wo du willst, wie du willst und mit wem du willst.“ www.forum-geburt.ch Inserat 90x133-RZ-2.indd 1 Wie gut ist Ihre Werbung? Testen Sie selbst! Online-Test: k-plus-h.ch KplusH | Agentur für Kommunikation & Design CH-8873 Amden | Telefon 055 611 55 88 | www.k-plus-h.ch 01.03.13 11:42 Interview mit Karin Eggenberger, Präsidentin Förderverein: Was bedeutet für dich das Engagement im Förderverein? Wir durften bei der Geburt unseres Sohnes die Professionalität und emotionale Wärme des Geburtshauses erleben. Darum habe ich mich entschlossen, mit meinem Engagement etwas zurückzugeben. Ausserdem bedeutet mir die Vorstandsarbeit auch, dass ich mich mit tollen Frauen austauschen kann, neue Ansichten kennen lerne und nicht zuletzt auch erlebe, wie viel durch gemeinsames Engagement bewirkt werden kann. Welche Erfolge des Fördervereins sind dir besonders präsent? Für uns im Vorstand war die diesjährige Spendenaktion finanziell ein Riesenerfolg. Mit den Spenden ermöglichen wir dem Geburtshaus Anschaffungen, die sonst nicht oder nicht in gleichem Masse denkbar wären, etwa ein neues Sideboard für den Eingangsbereich oder die Mitfinanzierung des 20-jährigen Jubiläums. Neu vertreten wir zudem das Geburtshaus an grossen Messen wie der Famexpo oder der ZOM (Zürcher Oberland Messe), wo wir innert kürzester Zeit sehr viele potenzielle KundInnen ansprechen können. Mein ganz persönliches Highlight ist das Geburtshaus-Kochbuch zum Jubiläum, welches ich in Zusammenarbeit mit 17 ehemaligen Köchinnen realisiert habe, und das über hundert Rezepte enthält. Damit geht nicht nur ein langgehegter Wunsch des Geburtshauses in Erfüllung, ab sofort kann sich auch jeder zuhause das feine Geburtshaus-Essen auf den Tisch zaubern. Und wie erleben die Hebammen das Wirken des Fördervereins? Das Feedback der Geschäftsleitung wie auch der Hebammen ist äusserst positiv, es ist eine grosse Dankbarkeit zu spüren und das beflügelt uns alle sehr. So hat uns der Samichlaus letztes Jahr goldene Flügel überreicht, weil wir „die guten Engel des Geburtshauses“ seien. Solche Dinge machen uns sehr stolz und motivieren uns immer wieder von Neuem. Der Verein sucht ja derzeit „Vorstands-Nachwuchs“. Was möchtest du potentiellen InteressentInnen auf den Weg geben? Obwohl wir alle in unserem Alltag stark gefordert sind und die Zeit manchmal knapp ist, ist das ehrenamtliche Engagement für die natürliche Geburt und „unser“ Geburtshaus menschlich wie fachlich sehr bereichernd. Die Unterstützung des Geburtshauses ist ganz klar auch ein gesellschaftspolitisches Anliegen, ein Geschenk an kommende Frauen- bzw. Müttergenerationen. Wem es ähnlich geht, ist in unserem Kreis jederzeit herzlich willkommen! Lara Reininghaus (links) und Karin Eggenberger, Vorstandsmitglieder Förderverein, an der Mitgliederversammlung 13. März 2013 23 Ein lang ersehntes Kind – das Geburtshaus-Kochbuch! Sein erwarteter Geburtstermin ist der 8. Juni 2013! 20 Jahre Geburtshaus-Küche, das heisst 20 Jahre bewusste Wahl unserer Produkte, Produzenten, Lieferanten und Köchinnen. Das heisst auch, dass während diesen Jahren 25 verschiedene Köchinnen täglich tolle Rezepte kreierten. Der Wunsch nach einem Geburtshaus-Kochbuch kam schon früh auf uns zu. Viele Wöchnerinnen und „Wöchner“ hätten unsere Köchinnen am liebsten mit nach Hause genommen! Mindestens, so wünschten viele unserer Gäste, hätten sie die fantasievollen, oft ungewohnten Menüs gerne zum Nachkochen in einem Buch zusammengestellt. Es dauerte lange, bis dieser Wunsch endlich in Erfüllung gehen durfte. Hier ist es, das lang ersehnte Geburtshaus-Kochbuch mit über 100 Rezepten. Dank grossem Engagement von Karin Eggenberger, der amtierenden Fördervereinspräsidentin und 17 Köchinnen, die bereit waren, ihre Geheimnisse in Worte und Masse zu formulieren. 66 Margrit Rickenbacher 2003 Vor einigen Jahren habe ich mich auf den Weg gemacht das Leben und den Tod zu verstehen. Dies führte mich an verschiedene Begebenheiten heran. Eine davon ist das Kochen. Der Anfang dazu ist die Idee. Dann kommt das Rezept und der Boden für weitere Entfaltung ist gegeben. Wenn alle Dinge der Welt vergessen sind und es kocht, fliesst die Freude. Welche sich letztendlich im Gesicht der Gäste widerspiegelt. Das Kochen ist Leben, das Leben ist Mysterium. So erfahre ich es immer wieder, im Gelingen und Nicht-Gelingen. Mein beruflicher Weg begann als Floristin. Durch meine Verbundenheit mit der Natur zog es mich später weiter auf den Bauernhof zu Gemüse- und Kräuteranbau. Mit diesen Grundlagen führte ich einige Jahre den Bioladen in Uster. Hier begann für mich die Auseinandersetzung mit verschiedenen Koch-, Ernährungsrichtungen und Pflanzenheilkunde. In dieser Zeit wurde ich Mutter einer wunderbaren Tochter. Meine Ausbildung zur Polarity-Therapeutin begann synchron mit der Arbeit als Köchin im Geburtshaus. Jetzt, nach einigen Jahren Erfahrung und diversen Weiterbildungen, bereichern und prägen mich die Tätigkeiten als Köchin, Zen-Praktizierende und die Begegnung mit Menschen als selbständige Heilkünstlerin auf meinem Lebensweg… Zitat Die Schrift sagt: Betsu ni kore ikko no ten (Im Topf drin existiert noch ein anderes Universum.) In einem Topf gibt es noch ein anderes Universum mit einer eigentümlich schönen Landschaft. Dies verweist auf den Zustand der Erleuchtung (jap. satori). Ein Wort (Sinnbild), das öfters verwendet wird. Schrift und kommentierender Text stammen von Yamakawa Sôgen Rôshi, dem Abt des Shôgen-ji, einem Mönchsausbildungskloster des Myôshin-ji, Ibuka, Präfektur Gifu, Japan Uebersetzt von H.S. Januar 2012 132 Fürs Salatbuffet: Chabissalat spezial Vera Adriana Zorzi (vegetarisch) Weisskabis Salatsauce Olivenöl Grapefruitsaft Weisser Balsamicoessig milder Senf Salz, Pfeffer Rote Pfefferkörner, Korinten Geröstete Speckwürfeli fein hobeln, waschen 3 Minuten in siedendem Salzwasser blanchieren, im kalten Wasser abschrecken verquirlen zum Kabis geben, gut durchkneten, einige Stunden stehen lassen nach 2 – 3 Stunden Sauce nachgiessen, durchkneten vor dem Servieren zugeben nach Belieben Tipp Ohne die letzten Beigaben kann dieser Salat gut am Vortag schon zubereitet werden, dann vor dem Servieren noch weissen Balsamicoessig zugeben. 17 16 Ursa s Spezial-Phantasie-Salatteller (Bärenteller) Garnituren Radiesli Gekochte Eier Geröstete Kerne Ursa Kübler rüsten, nach Belieben Blumen schnitzen und im kalten Wasser aufgehen lassen schälen, in oder teilen, nach Belieben mit Curry oder Paprikapulver bestreuen Sesam, Sonnenblumen, Kürbis usw. in der Bratpfanne leicht anbräunen Mohnsamen, Essiggurken Oliven Sorte nach Belieben wählen, oder separat servieren frische Kräuter verschiedene Kräuter nach Belieben, rüsten, fein hacken oder als Strauss z.B. Kapuzinerkresse, Ringelblumen, Gänseblumen usw. essbare Blumen Salatsaucen Dipsauce Crème fraiche oder Rahmquark Contadou frische Kräuter Salz, Pfeffer nach Belieben selbst wählen, ev. separat servieren Kürbissuppe Ursa Kübler Margarine 1 gr. Zwiebel 5 dl Wasser 1 mittlerer Kürbis in grossem Topf heiss werden lassen schälen, fein hacken, glasig dünsten ablöschen am besten Hokkaido schälen, entkernen, würfeln, beigeben, bei mittlerer Hitze köcheln 2 Kartoffeln 2 Karotten schälen, würfeln, beigeben köcheln, bis alles gar ist, grob pürrieren, evtl. noch Wasser zugeben, bis gewünschte Konsistenz erreicht beigeben, Gemüsebouillon Salz, Pfeffer, Muskat, Curry 2 dl Rahm 1 Bund Petersilie nach belieben würzen zugeben gehackt, zugeben, unterrühren und servieren Sorte nach Belieben wählen rüsten, fein hacken, alles gut mischen abschmecken und dazu servieren Servieren Pro Person einen grossen Teller anrichten und mit frischem Baguette, Butter oder Bluecorn Tortilla Chips servieren. Tipp Es können Themenideen wie z.B. 1. August (Tomatenscheiben mit Mozzarellakreuz) eingebracht werden. 148 Die langjährigen Biogemüse-Lieferanten Rolf Looser, Christina Honegger und Lorenz Grischott Die Zusammenarbeit mit dem Geburtshaus seit der Eröffnung in Wald, ist durch die Freundschaft mit Silvie Baumann entstanden. Rolf verspürte schon in seiner Jugend den Wunsch, einmal als Bauer tätig zu sein. So entschied er sich nach einem Praktikum bei einem Gemüsebauer zur Zweitausbildung als Landwirt. Zusammen mit Christina, sie war damals teilzeitlich als Pflegefachfrau in der Spitex tätig, starteten sie vor rund 25 Jahren in Fägswil mit dem eigenen Bio-Anbau. Am Anfang standen uns immer wieder PraktikantInnen bei der Arbeit zur Seite. Im April 2006 ist Lorenz zu uns gestossen und seither wirken wir zu dritt. Nebst dem Aufteilen der Arbeit gibt es dadurch auch mehr freie Zeit. Natürlich ist es unerlässlich auch an den Wochenenden die Gewächshäuser zu lüften und die Gemüsekulturen bei Bedarf zu giessen. 168 Seiten 21 x 21 cm Fr. 29.– Wir bewirtschaften rund 3,5 Hektaren Land, wovon 1,3 Hektaren mit Gemüse bepflanzt ist, den Rest nutzen wir als Tauschfläche. Wir pflanzen alle Gemüsesorten an die unser Klima erlaubt. Von Artischocken über diverse Salate bis Zuckermais und natürlich noch vieles mehr. Ohne die Gewächshäuser wäre der Anbau von Tomaten, Peperoni, Gurken und Auberginen jedoch kaum möglich. Wir vermarkten unser Gemüse hauptsächlich an Familien im Abo-System. Das heisst, jeder Kunde erhält ein «Gemüsekistli» pro Woche mit saisonalen, nach biologischen Richtlinien produziertem Gemüse. Was wir im Überangebot haben, können wir an Bioläden und Restaurants in der Umgebung liefern. Handel betreiben gehört nicht zu unserer Philosophie. Wir verkaufen was wir selber anpflanzen und ernten. Dies bedeutet, dass im Winter das Sortiment kleiner ist und nebst Rüebli, Kartoffeln, Nüsslisalat etc. vor allem aus verschiedenen vitaminreichen Kohlarten besteht. 26 Roma Messmer 1995 Bildende Künstlerin Berufsverband ‹visarte› visuelle Kunst Erwachsenenbildnerin SVEB Gelernter Beruf: kaufmännische Sekretärin 2 erwachsene Kinder und 6 Enkelkinder Einige ‹Haltestellen›: Entwerfen eigener Strickkollektionen Verkauf von Kollektionsmodellen in der Textilbranche Arbeit mit Randständigen und Obdachlosen in einem Gassenkaffee in Zürich Wohngruppe Alzheimer-Patienten Lehrerin in verschiedenen gestalterischen Freizeitkursen mit Kindern und Erwachsenen In den Jahren 1995 bis 2000 war ich im Geburtshaus als Allrounderin, Köchin und Bürofrau tätig. Meine Haupttäigkeit im Geburtshaus war vor allem k o c h e n. Mit meinen vielen gesammelten und teilweise selbstkreierten Menues verwöhnte ich die Gäste. Kochen ist neben der Kunst meine zweite Leidenschaft Kochen ist Kreativität – Kochen ist Kunst! éphémères 2012 > acryl auf glas Im Jahr 2000 verliess ich das Geburtshaus und gründete eine eigene Gestaltungs- und Kunstschule, das atelier5 in Bubikon. Dort und in verschiedenen anderen öffentlichen Institiutionen bin ich seit 12 Jahren als Dozentin für Malerei, Aquarellieren und Aktzeichnen tätig. Online bestellen Herzlich willkommen zu unseren Auf der Homepage des Fördervereins Geburtshaus Zürcher Oberland findest Du weitere Informationen und ein Bestellformular. mit Hausführung www.foerderverein-geburtshaus.ch Sichere Dir bis zum 31. Mai 2013 Dein persönliches Exemplar zum Vorzugspreis von Fr. 26.–! Informationsveranstaltungen jeden 1. & 2. Samstag im Monat 14.30 h Anmeldung erwünscht Geburtshaus Zürcher Oberland Schürlistrasse 3, 8344 Bäretswil Telefon 044 939 99 00 [email protected] www.geburtshaus-zho.ch Redaktionelle Verantwortung: Gisela Burri • Gestaltung & Umsetzung: KplusH.ch • Umweltfreundlich gedruckt auf 100% Recycling-Papier mit mineralölarmen Öko-Druckfarben. Chemie- und wasserarme Druckplattenherstellung. Elektrische Energie für den Druckprozess aus Wasserkraft. Klimaneutrale und alkoholfreie Druckproduktion. Für diesen Druckauftrag wird ein Baum gepflanzt.