Zusammenfassung und Festigung Vorbereitung auf

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ERNSTABBEHOCHSCHULE
JENA
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
Zusammenfassung und Festigung
Vorbereitung auf Prüfung
• Einleitung
Begriffe und Definitionen, Messgrößen, wichtige Parameter,
Sensortechnologien und Werkstoffe, Sensorsystem-Integration,
Merkmale, Arten und Klassifikation von Sensoren
• Thermische Effekte / Temperatursensoren
• Mechanische Effekte / Dehnungs- und Kraft-Sensoren
• Optische Effekte / Faseroptische Sensoren
• Magnetische Effekte / Magnetfeldsensoren
• Chemische Effekte / Chemosensoren
V6-1
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Gliederung der Vorlesungen (1)
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
1.
Thermische Effekte: Temperatursensoren
–
–
–
–
–
–
–
2.
Thermoelektrischer Effekt (Thermoelemente)
Metall-Widerstandsthermometer
Si-Temperatursensoren (Ausbreitungswiderstand)
Dioden und Transistoren als Temperatursensoren
Heißleiter und Kaltleiter (Thermistoren)
Linearisierung von Halbleiter-Temperatursensorkennlinien
Strahlungsthermometer (Pyrometer)
Mechanische Effekte und Sensoren
–
–
–
–
–
Piezowiderstands- und piezoelektrischer Effekt
Dehnungsmessstreifen (DMS)
Piezoresistive und kapazitive Drucksensoren
Mikromechanische Beschleunigungs- und Vibrationssensoren
Ultraschall-Sensoren
V6-2
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Gliederung der Vorlesungen (2)
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
3. Optische Effekte: Faseroptische Sensoren
–
–
–
–
–
4.
Magnetische Effekte: Magnetfeldsensoren
–
–
–
–
–
5.
Wirkprinzipien und Messeffekte faseroptischer Sensoren
Intensitäts- und spektralkodierte Sensoren
lnterferometrische und polarimetrische Sensoren
Faseroptische verteilte Sensoren und Sensor-Netzwerke
Fasergitter-Sensornetzwerke
Galvanomagnetische Effekte
HALL-Sensoren
Magnetoresistive Sensoren
Magnetooptische Sensoren (Faraday-Effekt)
Faseroptische Magnetfeld-Sensoren
Chemische Effekte: Chemosensoren
–
–
–
–
–
–
Leitfähigkeitssensoren (Taguchi-Gassensor)
Elektrochemische und Festkörper-Elektrolytsensoren (λ-Sonde)
Chemisch sensitive Feldeffekttransistoren
Kapazitive Feuchtesensoren
Biosensoren
Faseroptische Chemosensoren
V6-3
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Begriffe und Definitionen
V6-4
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1.
Sensorelemente wandeln physikalische, chemische oder biologische Messgrößen in
elektrische Messsignale, die mit den Messwerten in einer eindeutigen Art und Weise in
Zusammenhang stehen.
2.
Eine aktive Messschaltung verarbeitet die primären elektrischen Messsignale zu einem
standardisierten analogen Messsignal (Sensor mit Analogausgang).
3.
Ein Mikro-Controller wandelt die analogen Ausgänge in digitale Ausgangssignale (Sensor mit
digitalem Ausgang).
4.
Ein Signal-Bus-Adapter passt die digitalen Signale an eine digitales Bus-Schnittstelle
(busfähiger Sensor).
Bus-kompatibler Sensor
Sensor mit digitalem Ausgang
Sensor mit standardisiertem analogem Ausgang
Messgröße
SensorElement
Elektrisches
Signal
Messschaltung
(Verstärker)
AnalogAusgang
DigitalAusgang
µ-Controller
+ ADC
Digitale BusSchnittstelle
BusAdapter
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Sensor-Technologien und -Materialien
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• Silizium-basierende Halbleiter-Technologien:
Silizium: Einkristall, polykristallin, amorph
Silizium-Verbindungen, Dotierungen
• Andere Halbleiter-Technologien:
III / V Halbleiter (GaAs, InP, ..)
II / VI Halbleiter (ZnO, CdTe, ..)
• Dünnschicht-Technologien:
Breite Materialpalette (Metalle, Isolatoren, magnetische Werkstoffe, ..)
• Dickschicht-, Keramik- und Folien-Technologien:
Breite Materialpalette (halbleitende Keramiken, Polymere, ..)
• Mikromechanik-Technologien :
Silizium, Glas, Polymere
• Mikrooptik-Technologien :
Faseroptik (Quarzglas mit Dotierungen, Spezialgläser, Polymere)
Integrierte Optik (Glas, Polymere, Lithium-Niobate, Silizium, GaAs)
• Chemo- und Bio-Technologien :
Breite Materialpalette (Polymer-Membranen, Indikator-Farbstoffe, Enzyme, Anti-Körper)
V6-5
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Thermische Effekte:
Temperatursensoren
• Thermoelektrischer Effekt (Thermoelemente)
• Widerstandsthermometer
– Metall-Wíderstandsthermometer
– NichtmetaII-Wíderstandsthermometer
• Heißleiter (NTC-Widerstände)
• Kaltleiter (PTC-Widerstände)
• Si-Temperatursensoren (Ausbreitungswiderstand)
• Dioden und Transistoren als Temperatursensoren
• Linearisierung von Kennlinien
• Strahlungsthermometer (Pyrometer)
V6-6
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Thermoelektrischer Effekt
(Seebeck 1822)
V6-7
Thermoelement (Prinzipschaltung)
(ll) Messstelle: Temperatur T2
(I) Vergleichsstelle T1= const.
(z.B. T1 = 0°C)
A,B - Metalle (Thermopaar)
An Kontaktstelle zweier Metalle findet Diffusion von Leitungselektronen statt:
Metall A mit niedrigerer Austrittsarbeit gibt Elektronen an Metall B ab und wird
positiv
elektrisches Feld an Grenzfläche, bis zum Gleichgewichtszustand:
e- - Diffusion von A nach B rücktreibendes elektrisches Feld B -> A
Kontaktspannung ~ Temperatur an Kontaktstelle
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Eigenschaften von
Thermoelementen
V6-8
Vorteile:
•
•
•
•
weiter Temperaturmessbereich -200°C... + 1600°C
keine Hilfsenergie erforderlich (aktiver Sensor)
Robustheit, Zuverlässigkeit
Langzeitstabilität und Reproduzierbarkeit der Kennlinie
Nachteile:
• kleine Messspannungen
• unerwünschte Thermospannungen im Messkreis
(bei längeren Zuleitungen sind Ausgleichsleitungen erforderlich)
• konstante Vergleichsstellen-Temperatur erforderlich (bei Absolutmessung):
Thermostatisierung oder Kompensations-Spannungsquelle
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Widerstandsthermometer Thermoresistive Effekte
V6-9
Nutzung der Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes von
Metallen und verschiedenen Halbleiter-Materialien
Stromfluss zur Widerstandsmessung notwendig (passiver Sensor)
Metall-Widerstandsthermometer
Widerstand metallischer Leiter wächst annähernd linear mit der Temperatur
Streuung der Leitungselektronen an thermischen
Gitterschwingungen (Phononen) der Metallionen
R(T) ≈ R0 ⋅ [1 + α ⋅ (T - T0) + β ⋅ (T - T0)² ]
R0 - Widerstand bei Temperatur T0;
α, β - Materialkonstanten
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Kennlinien von Pt- und NiMesswiderständen
Ni-100: ß ≈ +6,65·10-6
Pt-100: ß ≈ -0,58·10-6
V6-10
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Metall-Widerstandsthermometer Lineare Näherung
V6-11
Da β etwa 3 Zehnerpotenzen kleiner als α, gilt in der Umgebung der
Bezugstemperatur ϑ0 = 0 °C (T, T0 in °C) näherungsweise:
R(ϑ) ≈ R0 [1 + α ⋅ (ϑ - ϑ0) ] = R0 (1 + α ⋅ ϑ)
Empfindlichkeit:
dR/dT = R0 α
[ in Ω/K ]
Temperatur-Koeffizient
α = (1/R0) ⋅ (dR/dT)
[ in 1/K ]
α ≈ (1/T0) ≈ [1/(273 K)] ≈ 3,7 ⋅ 10-3 /K
Tatsächlich liegt α für die meisten reinen Metalle im Bereich
3,5 ⋅ 10-3 /K < α < 5 ⋅ 10-3 /K
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Nichtmetall-Widerstandsthermometer
Heißleiter (I)
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Bezeichnung auch:
V6-12
NTC-Widerstand (Negative Temperature Coefficient)
Thermistor (thermally sensitive resistor)
Material:
Polykristalline Halbleiter-Keramiken (z.B. sog. Spinell-Halbleiter) aus
sinterfähigen Metalloxiden (oxydische Mischkristalle)
Widerstand nimmt mit steigender Temperatur exponentiell ab
negativer Temperatur-Koeffizient
Physik: Bei Halbleitern müssen Valenzelektronen eine Aktivierungsenergie
erhalten, um in das Leitungsband zu gelangen. D.h., die Konzentration der
freien Ladungsträger ist zunächst gering und wächst mit steigender Temperatur
Leitfähigkeit steigt elektrischer Widerstand nimmt ab (exponentiell).
R (T ) ≈ R0 ⋅ e
1 1
b  −
 T T0



R0 - Nennwiderstand bei T0 = (273,15 + 25) K, R0 = 1kΩ ... 1 MΩ
b = EA/k [in K] - Material-Konstante (2000 K < b < 7000 K), bestimmt aus:
EA - Aktivierungsenergie, k - Boltzmann-Konstante
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Nichtmetall-Widerstandsthermometer
Heißleiter (II)
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V6-13
Mit K0 = R0 · exp(-b/T0) R = K0 · exp(b/T)
b
Empfindlichkeit dR =  − b2  K 0 ⋅ e T = − b2 ⋅ R (in Ω/K)
dT  T 
T
mit steigender Temperatur werden Widerstandsänderungen immer geringer
(Empfindlichkeit nimmt ab; in Regelungstechnik nimmt Regelsteilheit ab !)
Temperaturkoeffizient
1 dR
b
α=
=− 2
R dT
T
α(25°C) ≈ -4 · 10-2 /K (d.h., etwa 10 x größer als für Platin)
( in 1/K)
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Nichtmetall-Widerstandsthermometer
Kaltleiter
Bezeichnung auch:
V6-14
PTC-Widerstände
(Positive Temperature Coefficient) PTC-Thermistoren
Material:
Polykristalline ferroelektrische Halbleiter-Keramiken (dotiertes BariumTitanat Ba1-xSrxTiO3)
• Widerstand im kalten Zustand relativ niedrig (mit negativem TK wie
Heißleiter)
• Oberhalb einer materialabhängigen Curie-Temperatur TC wird TK positiv,
Widerstand steigt exponentiell (mehrere Zehnerpotenzen innerhalb ∆T ≈
15°C).
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Widerstand eines Kaltleiters in
Abhängigkeit von der Temperatur
TA = Temperatur, bei der der
Temperatur-Koeffizient positiv wird (~TC)
TN = Nenntemperatur, Beginn des steilen
Widerstandsanstiegs
TE = Endtemperatur, Ende des steilen
Widerstandsanstiegs
V6-15
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Strom-Spannungs-Charakteristik
von Kaltleitern
IK = Kippstrom bei angelegter
Spannung UK (Einsatz der
Strombegrenzung)
IR = Reststrom bei angelegter
Spannung UB (Strom im
abgeregelten Zustand)
Umax = Maximale Betriebsspannung
Im Praktikum beachten !
(Kippstrom ~ 47 mA)
Praktische Anwendung von PTC:
Strombegrenzungs-Widerstand,
z.B. für Anlaufstrom von Motoren
V6-16
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Allgemein:
•
Übersicht: Eigenschaften von
Widerstandsthermometern
Spannungsversorgung notwendig
Selbstaufheizung bei zu hohem Messstrom möglich
Passive Sensoren
Metallwiderstände (Pt, Ni)
Vorteile: meist sehr langzeitstabil und genau (gute Eichfähigkeit)
gute Linearität
Nachteile: kostenaufwändig
wegen Gehäusetechnik meist langsam
meist niedriger Widerstand, 4-Leitertechnik erforderlich
•
Keramik-Halbleiterwiderstände (NTC- und PTC-Thermistoren)
Vorteile: sehr kostengünstig
großer Messwiderstand realisierbar
große Empfindlichkeit realisierbar
ohne Gehäuse realisierbar, dann hohe Messgeschwindigkeit
Nachteile: nichtlinear
Empfindlichkeit ist temperatur-abhängig
teilweise große Streuung (Einzel-Kalibrierung erforderlich)
Nach Voralterung langzeitstabil und genau
V6-17
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Dioden und Transistoren als
Temperatursensoren
V6-18
Am pn-Übergang einer Halbleiterdiode existiert eine temperatur-proportionale
Diffusionsspannung (analog zur Kontaktspannung bei Metall-Thermoelementen), von
der bei vorgegebenem Strom durch Diode die Durchlassspannung abhängt.
Temperaturmessung aus Spannungsmessung am pn-Übergang
Kennlinie einer pn-Diode für diffusionsbegrenzten Strom I (SHOCKLEY-Gleichung):
 e ⋅U 
I = I S ⋅ exp
− 1
k
⋅
T


α
T 
 Eg 0 

I S = I S (T0 ) ⋅   ⋅ exp −
 k ⋅T 
 T0 
U - Spannung über der Diode, Boltzmann-Konstante k = 1,38·10-23 J/K,
Elementarladung e = 1,6·10-19 As, Eg0 – Bandgap bei T = 0, T0 – Bezugstemperatur,
α – bauelemente-abhängiger Exponent, IS – Sättigungsstrom
Für U >> kT/e ≈ 25 mV (bei 25 °C) und konstantes I<<IS(T0) gilt ein nahezu linear mit
wachsender Temperatur abfallendes U(T):
Eg 0
kT
U=
−
e
e
  I S (T0 ) 
 T 
⋅ ln
 + α ⋅ ln 
 T0 
  I 
TK(Si-pn): dU/dT ≈ -2 mV/K
Anstelle Diode kann auch Basis-Emitter-Übergang eines Transistors verwendet werden.
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Mechanische Effekte und
Sensoren
V6-19
• Piezoresistiver Effekt: Dehnungsmessstreifen (DMS)
– Grundlagen
– Metallische DMS
– Halbleiter (Si) - DMS
• Kraftmessung mit DMS
• Druckmessung mit DMS
– Drucksensoren mit Metall-DMS (Rosette)
– Integrierte piezoresistive Si-Drucksensoren
• Kapazitive Drucksensoren
• Mikromechanische Beschleunigungs-/Vibrations-Sensoren
• Piezoelektrische Sensoren
– Piezoelektrischer Effekt
– Piezoelektrische Druck/Kraft-Sensoren
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Grundlagen des
piezoresistiven Effekts
V6-20
Widerstand eines elektrischen Leiters:
R = ρ⋅l/A
(1)
ρ - spezifischer Widerstand des Materials
A = π⋅r² - Querschnitt eines Drahtes von Radius r und Länge l
Eine Dehnung ∆l/l = ε bewirkt eine Widerstandsänderung ∆R (dieser Effekt
wird im Bereich der elastischen Verformung des Materials genutzt).
Berechnung des Effektes aus totalem Differential von (1):
∆R = δR/δρ ⋅ ∆ρ + δR/δl ⋅ ∆l + δR/δr ⋅ ∆r (2)
Mit ∆l/l = ε (Dehnung) und µ = -(∆r/r)/(∆l/l ) (Poisson-Zahl) ist
∆R/R = [ (∆ρ/ρ)/ε) +1 + 2µ ] ⋅ ε = K ⋅ ε
(3)
K - Dehnungsempfindlichkeit, Skalenfaktor des Dehnungsmessstreifens (DMS):
K = 2 ... 6
µ - Poisson-Zahl (Querkontraktionszahl): µ = 0,2 ... 0,5
µ = 0,5 bei ∆V = 0, d.h., wenn das Volumen bei Dehnung konstant bleibt.
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Dehnungsmessstreifen (DMS)
V6-21
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Verformung eines
Draht-Leiters bei
Dehnung
Aufbau eines DMS
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Metallische DMS-Widerstände
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V6-22
DMS-Fläche: 1 mm² bis ca. 20 x 5 mm²
Zulässige Dehnung: εmax = ± 4·10-3 (bei relativem Linearitätsfehler Fr ≤ 0,1%)
• Bei Überlastung plastische Verformung: Auswechslung bzw. Neukalibrierung
erforderlich
• Dehnungsmessbereich 10-6 ... 10-3 liefert wegen geringer Empfindlichkeit (k-Faktor
2 ... 6) nur kleine Widerstandsänderungen: i.a. Auswertung in Brückenschaltungen
Temperaturbereich:
Standard - 50 ... +200 °C; Hochtemperatur-DMS (Pt-Draht) bis ca. 1000 °C
Nennwiderstände:
120 / 300 / 600 Ω
zulässige Strombelastung: 20 mA bei 300 Ω
Konstantan-DMS:
• thermischer Ausdehnungs-Koeffizient αKo = 12 µm/m/K, etwa der von Stahl und Beton
bei solchen Messobjekt-Materialien ist für Konstantan-DMS keine TemperaturKompensation erforderlich
• außerdem ist T-Abhängigkeit des k-Faktors relativ klein: TK(kKo) ≈ -3·10-5 /K
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Halbleiter-DMS-Widerstände
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V6-23
Dehnungsempfindlichkeit k von dotierten Silizium-DMS-Widerständen ist
wesentlich größer als bei metallischen DMS.
k hängt von Dotierung und Kristallorientierung ab; z.B. typischer Wert k = 120,
p-Si: k-Werte bis 200 (positiv !)
n-Si: k-Werte bis -100 (negativ !)
allerdings ist der Bereich der elastischen Verformbarkeit des spröden Si <10-3
Ursache für hohe k-Werte: Änderung des spezifischen Widerstandes ρ durch
mechanische Spannung σ in Halbleitern; bei Dehnung ändern sich Bandabstand und
Dichte der Ladungsträger im Halbleiter Piezowiderstandseffekt (piezoresistiver Effekt)
∆ρ/ρ = Π ⋅ σ
• Π - piezoresistiver Koeffizient, i.a. symmetrischer 6x6 Tensor mit 21 Komponenten;
im kubischen Si-Kristall nur 3 unabhängige Komponenten Π11, Π12, Π44
• Werte hängen vom Leitungstyp und Dotierungskonzentration ab
• Man unterscheidet longitudinalen u. transversalen Piezowiderstandseffekt (Stromfluss
parallel bzw. senkrecht zur mechanischen Spannung) mit ΠL u. ΠT (berechnen sich aus
Π11 ... und sind dementsprechend abhängig von der Kristallorientierung
Si-DMS meist nicht diskreter Sensor, sondern im Si-Chip monolithisch integriert
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Membran eines piezoresistiven
Druckaufnehmers
Siliziumchip mit eindotierten Widerständen
R1 bis R4
R auf Oberseite; mit zunehmendem Druck:
R1, R4 - Stauchung, R2, R3 - Dehnung
Schnitt durch den unbelasteten Chip
Schnitt durch den belasteten Chip mit
gedehnten (+) und gestauchten (-) Bereichen
Schaltung der eindotierten Widerstände:
R1, R4 - Stauchung, R2, R3 - Dehnung
1 – 4 Eingang Brückenbetriebsspannung,
2 – 3 Ausgang Messspannung
V6-24
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Faseroptische Sensoren (FOS)
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V6-25
Physikalisch - technische Wirkprinzipien, Komponenten,
Eigenschaften und Klassifizierung
Multimoden - FOS: lntensitätsmodulierte und spektral-kodierte
Sensoren
Monomode - FOS: lnterferometrische und polarimetrische Sensoren
Verteilte Sensorsysteme und Sensornetzwerke: OTDR - Technik,
Multiplexen, Faser-Bragg-Gitter (FBG)
Anwendungen:
-
Industrielle Prozesskontrolle
Luft- und Raumfahrt
Medizin- Bio- und Umwelttechnik
Energietechnik
Geotechnik/Bauwerksüberwachung
Verkehrstechnik
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Lichtwellenleiter-spezifische
Vorteile faseroptischer Sensoren
Einsetzbarkeit in
-
starken elektromagnetischen Feldern,
chemisch aggressiven oder explosiven Umgebungen,
Hochspannungs- oder Kernstrahlungsbereichen,
schwer zugänglichen Bereichen und
bei hohen Temperaturen
Potentialfreiheit, hohe Empfindlichkeit
Möglichkeit der extremen Miniaturisierung und flexiblen
Konfektionierung
Integrationsmöglichkeit (Einbettung) von
Sensorfaserstrukturen in Verbundwerkstoffe („Smart
Structures“)
Realisierbarkeit von Lichtleiter-Sensornetzwerken und
größeren Entfernungen zwischen Messstellen und
Auswerteeinheit („Remote Sensíng“)
V6-26
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Prinzipien der Signalkodierung in
faseroptischen Sensoren
V6-27
Direkte oder indirekte Modulation des Lichtes
E x,y (z,t) = A cos (ω
ωt - kz+δ
δ)
durch die zu messende Größe:
- Intensität A (Amplitude)
- Wellenlänge λ (spektrale Verteilung), λ = c 2π
π/ω
- Phase δ (optische oder Phase eines Modulationsträgers)
- Polarisation Ex/Ey (oder differentielle Phase)
- Zeitabhängigkeit von Frequenz ω(t), Pulsdauer, Abklingzeit
Zuleitungsfaser
Lichtquelle
Po
Zuleitungsfaser
Sensitives
Element
(Transducer)
P(x)
Opto-elektronischer
Nachweis
S(x)
Stromversorgung
Messgröße X
Elektronische
Signalverarbeitung
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Klassifizierung
faseroptischer Sensoren
V6-28
1. Signalverarbeitungseinheit
⇔ 2. Signaltransport über optische Faser
⇔
3. Punktueller oder verteilter Sensor
1.
2.
a) Extrinsischer Fasersensor – Lichtparameter ist
außerhalb der optischen Faser moduliert
b) Intrinsischer Fasersensor – Lichtparameter ist
innerhalb der optischen Faser moduliert
c) Hybrid-Fasersensor – elektrisches Sensorprinzip,
faseroptische Signalübertragung
3.
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Mikromechanische Si-Komponenten für
faseroptische Sensoren
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Sensorelement mit 2 Spiegeln als
faseroptischer Transmissionssensor
Messgröße: Absorption oder Streuung
in Gasen oder Flüssigkeiten
V6-29
Sensorelement mit reflektiver Zunge
als faseroptischer Vibrationssensor
und Beschleunigungssensor
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Faseroptische SensorKonfigurationen
Einzelpunkt-Sensor
Optische Faser
Mehrere (quasi-verteilte) Punktsensoren
Verteilter Sensor
V6-30
Sensorelement
Mehrere Sensorpunkte
Kontinuierliches faseroptisches Sensorelement
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LWL-Sensoren: Konzepte der SignalKodierung und -Verarbeitung
Intensitätsmodulierte Sensoren
Phasenmodulierte interferometrische Sensoren
Spektral kodierte Sensoren
V6-31
- Low-Cost und einfache technische Lösungen
- Niedrige Genauigkeit und Stabilität (Einfluss von Lichtquellen-Intensität,
Faserverluste, ..)
- Referenzkanal notwendig (2 Wellenlängen, spektrale Lichtmessung, ...)
- Anwendungen in der Automation & Steuerung (Ein-Aus-Sensoren), Medizin
- Hochempfindliche, aber teuer und anspruchsvolle technische Lösungen
(z.B. Faserkreisel)
- Querempfindlichkeiten (Temperatur, ...)
- Anwendungen in der Präzisionsmessung, Militär (LWL Hydrophone),
seismische Messungen
- Potenzial für kosteneffiziente technische Hochleistungssensoren (Bragg-GitterSensorsysteme, bio-chemische Sensoren) mit optoelektronischer Signalverarbeitung (Mini-Spektrometer)
- Langzeitstabilität, Reproduzierbarkeit und Zuverlässigkeit
- Austauschbarkeit (Kalibrierung durch absolut definierte Wellenlänge)
- Anwendungen in der industriellen Prozesskontrolle, Umwelt und
Strukturüberwachung, Bio-Medizin
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Magnetische Effekte
Magnetfeldsensoren
• Einleitung:
Anwendung und Arten von Magnetfeldsensoren
• Grundlagen des Magnetismus
• Galvanomagnetische Effekte
– Hall-Effekt: Hall-Sonden
– Magnetowiderstandseffekt: Feldplatten
• Magnetoresitive Sensoren
(ferromagnetische Dünnfilm-Sensoren)
• Faseroptische Magnetfeld-Sensoren
– Magneto-optischer Effekt: Polarimetrie
– Magnetostriktiver Effekt: Interferometrie
V6-32
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Hall-Effekt (I)
V6-33
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Genutzt als Sensor-Effekt in Hall-Sonden (nach E.H. Hall, 1879)
B ⊥ lS ⊥ UH
dünnes Plättchen der Dicke d,
Länge L, L >> d, und Breite b, ist
senkrecht von Magnetfeld B durchsetzt:
b
IS
L
Bei Steuerstrom lS in Längsrichtung kann an den Seiten eine Hall-Spannung UH
abgegriffen werden, die infolge der Lorentz-Kraft FL entsteht:
FL = e0 · v · B
FL wirkt auf die Elektronen und lenkt sie ab, so dass eine Seite des HallPlättchens an Elektronen verarmt und die andere entsprechend angereichert
wird. Es baut sich ein elektrisches Hall-Feld EH auf, das auf die Elektronen die
Gegenkraft Fe ausübt:
Fe = e0 · EH
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Hall-Effekt (II)
V6-34
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Die beiden Kräfte stehen im Gleichgewicht:
FL = Fe ,
d.h., EH = v · B ,
so dass an einem Plättchen längs der Breite b die Hall-Spannung UH entsteht:
UH = E · b = v · B ·b
(1)
„Hall-Generator“
IS
1
Für die Stromdichte S gilt:
v=
⋅
S = IS / (b·d) = n · v · e0 n ⋅ e0 b ⋅ d
n - Elektronenkonzentration
Einsetzen von v in (1) ergibt:
1
IS
IS ⋅ B
UH =
⋅
⋅ B ⋅ b = RH ⋅
n ⋅ e0 b ⋅ d
d
Hall-Spannung
RH = 1/n·e0 in cm³/As - materialabhängige Hall-Konstante
Hall-Spannung ist um so größer, je kleiner die Ladungsträgerkonzentration n
Halbleiter (Si oder GaAs mit n ≈ 1015 /cm³) sind für Hallsensoren besser
geeignet als Metalle (z.B. Cu mit n = 8,7·1022 /cm³)
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Hall-Effekt (III)
V6-35
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B
IS
n
IS
IS ⋅ B
1
UH =
⋅
⋅ B ⋅ b = RH ⋅
n ⋅ e0 b ⋅ d
d
L
UH ~ 1/n , 1/d dünner Halbleiter !
Vorzeichen abhängig von Stromrichtung und -Feldrichtung
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Magnetowiderstandseffekt
(Gauß-Effekt)
V6-36
Ablenkung der Stromlinien durch Lorentz-Kraft führt zu einem längeren Weg
der Elektronen und damit zu einem höheren Widerstand
Effekt wird besonders groß bei Verringerung des Elektrodenabstands, d.h. für
sehr kurzes breites Plättchen (I « b) Feldplatte (Magnetowiderstand)
RB = R0 · (1 + k · B²)
R0 - Widerstand bei B = 0
Quadratischer Effekt - Widerstandsänderung
nicht von Polung des B-Feldes abhängig
(anders als bei Hall-Effekt) !
k ~ (µ/E)² ~ Ladungsträgerbeweglichkeit µ
d.h., III/V Halbleiter mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit wie InSb oder InAs
werden bevorzugt für Feldplatten verwendet.
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Interferometer mit
magnetostriktiven Materialien
V6-37
Faseroptisches Mach-Zehnder-Interferometer:
Laser
Faserkoppler
Faserkoppler
Empfänger
Empfänger
Magnetfeld B
Primärer Messeffekt:
Längenänderung ∆L Phasenverschiebung ∆φ
Magnetostriktives Transducer-Material:
Co, Ni, Tb0,3Dy0,7Fe2 (Terfenol-D),
metallische Gläser
∆φ = ∆L · 2πn/λ
als Wickelkörper oder als
Dünnschicht-Faser-Überzug
λ – Licht-Wellenlänge
n – effektiver Brechungsindex
der Lichtleitfaser
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Chemo- und Biosensoren
V6-38
• Leitfähigkeitssensoren: Taguchi-Gassensor
• Flüssigelektrolyt-Sensoren:
Clark-Zelle (amperometrischer Sensor)
• Festelektrolyt-Sensoren:
λ-Sonde (potentiometrischer Sensor)
• CHEMisch sensitive Feld-Effekt-Transistoren (CHEMFET):
Ionen-Sensitiver FET (lSFET)
ENzym-sensitiver FET (ENFET)
• Kapazitive Feuchtesensoren
• Biosensoren
• Optochemische Sensoren (Optoden)
ERNSTABBEHOCHSCHULE
JENA
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
Chemisch-sensitive
Feldeffekt-Transistoren
V6-39
Ionen-Sensitiver Feld-Effekt-Transistor = ISFET
Si-SiO2-MOSFET (Metal Oxide Semiconductor Field Effect Transistor) mit
ionenselektiver Membran auf der Gate-Elektrode
Ionen bewirken Feldänderung zwischen Gate und Halbleiter-Substrat
Änderung von Schwellspannung UT und Source-Drain-Strom ISD.
ISD
MessDurchlässige GateFlüssigkeit UG
Elektrode
ISD
Mit
Ionen
Ohne
Ionen
Ionen-selektive
Membran
SiO2
UT‘
UT
Anwendungen: • pH-Messung –Ta2O5-Membran
• Messung von Alkali-, Ammonium- und Halogenid-Ionen in Lösungen
ERNSTABBEHOCHSCHULE
JENA
Kapazitive Feuchtesensoren
V6-40
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
Kapazität C eines Kondensator der Plattenfläche A und Plattenabstand d:
C = εr · ε0 · A / d
εr - Relative Dielektrizitätskonstante
ε0 - Dielektrizitätskonstante des Vakuum
ε0 = 8,854·10-12 As/Vm
Bei Eindringen von Wasserdampf (Feuchte) in eine Polymerschicht
(z.B. Polyimid) :
Änderung ∆C der Kondensator-Kapazität durch Änderung ∆εr der relativen
Dielektrizitäts-Konstanten.
Empfindlicher Nachweis dieser variablen Sensorkapazität durch
Schwingkreis – Änderung der Resonanzfrequenz
Hochfrequenz-Messbrücke – analoge Brückenverstimmung
Auf Silizium-Substrat monolithische Integration der Signal-Verarbeitung
preiswerter miniaturisierter Feuchtesensor
Messbereiche: 0 ... 100% rH (relative Feuchte = Anteil von gesättigterFeuchte)
im Temperaturbereich -80 ... + 175 °C
ERNSTABBEHOCHSCHULE
JENA
Faseroptische Abstandsmessung
V6-41
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
a)
1 Faser + Faserkoppler
Quelle, I0
b)
Detektor, I(L)
2Rf
L
1
L
Charakteristik
hängt ab von:
I(L) ~ I0· [ Rf/(Rf + L·NA) ]²
0.8
- Numerische Apertur
- Faserradius
- Faserabstand
NA=0,15
0.6
0.4
NA=0,25
0.2
0
2 parallele Fasern
0
2
4
L/Rf
6
8
10
0
2.5
L/mm
5
ERNSTABBEHOCHSCHULE
JENA
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
Anwendung: Medizinischer
Hirndruck-Sensor
V6-42
Fa. Camino/USA
Zugehörige Unterlagen
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