Erste Nahrung: Stillen und Fläschchen Gute Alternative zum Stillen: Fläschchen Damit sich Ihr Baby gesund entwickelt, braucht es eine Milch, die der Muttermilch möglichst ähnlich ist: eine Säuglingsanfangsnahrung. Das ganze 1. Lebensjahr können Sie Ihrem Baby problemlos Milch mit dem Kürzel Pre oder Start füttern. Fläschchennahrung fürs Baby Damit sich Ihr Baby gesund entwickelt, braucht es eine Milch, die der Muttermilch möglichst ähnlich ist. Exakt nachmachen kann man sie nicht. Das ist gut so! Muttermilch ist eben einzigartig und perfekt – schon wegen ihrer Schutzfaktoren gegen Infektionen, Krankheiten, Allergien und Übergewicht. Die Industrie kann aber Flaschenmilch herstellen, die der Muttermilch sehr nahe kommt. Es ist Anfangsmilch (Pre- und 1er-Milch), die von Fachgesellschaften für das ganze 1. Lebensjahr empfohlen wird. Es gibt keine bessere Alternative. Anfangsmilch unterliegt strengen diätetischen Verordnungen, ist schadstofffrei, an den unreifen Körper des Babys (Verdauung, Stoffwechsel, Immunsystem) angepasst, hat einen konstanten, an die Muttermilch angeglichen Energieund Nährwert, deckt den Bedarf kritischer Nährstoffe wie Eisen und Jod, ist schonend und steril hergestellt und schnell zubereitet. Selbst hergestellte Flaschenmilch – ob aus Kuh-, Schaf-, Ziegen-, Stuten- oder Sojamilch oder auf Getreide- und/oder Mandelbasis – INFO Das Baby verträgt die Milch nicht. Soll ich die Milchsorte wechseln? Nein, nicht ohne ärztliche Diagnose und Empfehlung. Wenn Ihr Baby die Milch plötzlich ablehnt, erbricht oder mit Blähungen, Durchfall oder Hautirritationen (z. B. Rötungen, Pickel) reagiert, müssen organische, allergologische oder dermatologische Ursachen untersucht werden. Ist Ihr Kind gesund, dann können Sie es mit der gleichen Milchsorte (z. B. Anfangsmilch) eines anderen Herstellers versuchen. Das ist normal: Babys, die Flaschenmilch trinken, haben meist breiige oder geformte Stühle von hellgelber bis lehmbrauner, manchmal auch dunkelgrüner Farbe. Die Menge ist meist größer als bei voll gestillten Babys. erfüllt diese Anforderungen nicht und ist ein gesundheitliches Risiko für das noch unreife, sich entwickelnde Kind. Sie kann vor allem als einzige Nahrung im 1. Lebenshalbjahr zu schweren Wachstums- und Entwicklungsstörungen führen. Das gilt ganz besonders für eine vegane Ernährung des Babys mit pflanzlicher Milch (z. B. Soja-, Mandel-, Reis- oder Hafermilch). Sie ist absolut keine Alternative für Muttermilch oder fertige Flaschenmilch bzw. Anfangsmilch. Milchangebote für Babys im Handel Das Angebot an fertiger Flaschenmilch ist mehr als verwirrend. Auf den ersten Blick die richtige zu finden, ist gar nicht so leicht im Dschungel der Namen, Ziffern und Empfehlungen. In Europa gibt es mittlerweile eine einheitliche Einteilung: Jede Milch mit der Bezeichnung »Anfangsnahrung« ist als Dauernahrung bis zum Ende des 1. Lebensjahres geeignet. Sie kann in den ersten 4–6 Lebensmonaten wie Muttermilch als alleinige Nahrung und danach neben den Breien (auch im Milchbrei) gefüttert werden. Folgenah- 24 aus: Dohmen, Baby-Ernährung (ISBN 978-3-8304-3513-6) ©2010 Trias Verlag Gute Alternative zum Stillen: Fläschchen rung ist für die Zeit danach bestimmt, doch Fachgesellschaften wie das Forschungsinstitut für Kinderernährung halten sie für überflüssig. Anfangsmilch Pre oder Start ist am besten Pre-Milch ist bis zum Ende des 1. Lebensjahrs die beste Alternative für Muttermilch. Sie ist ihr in der Zusam- mensetzung weitgehend ähnlich. Im Unterschied zu anderer Fertigmilch enthält sie als einziges Kohlenhydrat den gut verträglichen, verdauungsfördernden und antibakteriell wirkenden Milchzucker (Laktose). Wie Muttermilch ist Pre-Milch dünnflüssig und kann nach Bedarf (sooft und lang wie das Baby Hunger hat) gefüttert werden – vorausgesetzt, die Milch wird exakt nach Herstellerabgaben zubereitet. Fläschchenmilch richtig zubereiten Ihr Kind ist gut ernährt, wenn Sie sich an die Zubereitungsanweisungen für die Anfangsnahrung des Herstellers halten. Zu wenig Milchpulver (Kalorien und Nährstoffe) im Fläschchen über längere Zeit beeinträchtigt das Wachstum und die Entwicklung des Babys. Zu viel Milchpulver über längere Zeit führt zu Verstopfung, Blähungen, Bauchweh und Übergewicht. Außerdem werden der Stoffwechsel und die Nieren des Babys mit dem Abbau größerer Mengen Eiweiß und Mineralstoffe belastet. So viele Milchfläschchen braucht Ihr Baby Jedes Baby hat seinen persönlichen Kalorien- und Flüssigkeitsbedarf und auch seinen eigenen Trinkrhythmus. Wichtig ist, dass Sie die Milch genau nach Dosierungsvorgaben des Her- stellers zubereiten, damit die Zusammensetzung stimmt. Lassen Sie Ihr Baby entscheiden, ob, wie viel, wie lange und wie oft es trinkt. Drängen Sie es nicht, die Flasche (leer) zu trinken, wenn es nicht (mehr) mag. Es meldet sich, sobald es wieder Hunger hat (etwa nach 2–4 Stunden). In den ersten Wochen schafft ein Baby nur kleine Mengen Milch pro Mahlzeit (ca. 100–150 ml) und trinkt, verteilt über den Tag und die Nacht, etwa bis zu 8 Fläschchen. Sobald es Tag und Nacht unterscheidet und nachts mehr schläft, stellt sich bei den meisten (nicht allen) Babys ein fester Rhythmus ein. Es trinkt in größeren Abständen und dafür mehr Milch pro Mahlzeit (ca. 150–200 ml). Ihr Baby trinkt genug, wenn es einen zufriedenen, gesunden Eindruck macht und der Kinderarzt und die Hebamme mit seiner (Gewichts-)Entwicklung zufrieden sind! Babys, die nicht gestillt werden, bekommen das ganze 1. Jahr Anfangsmilch (Pre oder Start). INFO Wichtig: Packungsanweisung beachten Die Zubereitungs- und Dosierempfehlung des Herstellers auf der Verpackung müssen beachtet werden. Verwenden Sie nur den beiliegenden Messlöffel! Fertige Flaschenmilch, die mit Flocken, Stärke oder Mehl angedickt wird, kann Verstopfung, Bauchschmerzen, Schlafstörungen und langfristig Übergewicht verursachen! 25 aus: Dohmen, Baby-Ernährung (ISBN 978-3-8304-3513-6) ©2010 Trias Verlag