Ernährung Essen, Bindung und Teilhabe Foto: TuTheLens / Quelle: shutterstock.com Dass Muttermilch die perfekte Ernährung für Babys ist, dürfte klar sein. Auch mit dem Fläschchen lässt sich alles Lebenswichtige abdecken, vor allem, wenn Sie beim Füttern mit Ihrem Kind kuscheln, und dabei den Hautkontakt und die Nähe genießen. Muttermilch ist immer dabei, genau richtig temperiert, auf den Bedarf des Kindes abgestimmt und voll wertvoller Nährstoffe und Schutzzellen. Die Mutter-KindBindung wird beim Stillen intensiviert, es vermittelt Geborgenheit und Zuwendung. Allerdings sollte ein Baby nicht mit Stillen oder Tee getröstet werden, wenn es weint, denn: Prägt sich dieses Verhalten einmal ein, kann es in späteren Jahren zu Übergewicht führen. Etwa ab dem 6. Lebensmonat reicht Muttermilch alleine nicht mehr aus, um den Energie- und Nährstoffbedarf zu decken. Die Einführung von Beikost (nicht vor dem 5. Monat und nicht später als nach der 26. Lebenswoche) soll behutsam geschehen, damit sich der Darm des Kindes daran gewöhnen kann. Beginnen Sie, wenn das Kind nicht gerade mit einer Krankheit beschäftigt ist, mit einigen Löffelchen, und erhöhen Sie die Menge nach und nach. Bis Ende des ersten Lebensjahres sollte auch der Säugling im Familienrhythmus essen. Kombinieren Sie eisenreiche Lebensmittel, etwa Getreide- und Hülsenfrüchte wie Hirse, mit Vitamin-C-reichem Gemüse und Obst, wie Brokkoli, Fenchel oder Beeren, eventuell auch Rind- und Kalbfleisch. Gleichzeitig zur Beikost kann auch Flüssigkeit angeboten werden, Wasser ist dafür ideal. Zuckerhaltige Getränke sollten vermieden werden, Fruchtsäfte sind nur in starker Verdünnung empfehlenswert (ein Teil Saft zu drei Teilen Wasser). Ab jetzt muss das Trinkwasser nicht mehr abgekocht werden. Babys geben deutliche Zeichen, wenn sie so weit sind, sie zeigen etwa großes Interesse an der Nahrung. Oder sie möchten auffallend häufig trinken. Sie greifen selbst nach dem Essen, die Nahrung wird nicht ausgespuckt. Häufig brechen dann auch die ersten Zähne durch. Entweder Sie füttern vorher und geben Ihrem Baby dann den Brei, und danach noch einmal die Brust oder die Flasche. Ein hungriges Kind ist vielleicht überfordert mit etwas Neuem, ist der erste Hunger aber gestillt, ist es mehr als interessiert. Oder aber, wenn Ihr Kind auffallendes Interesse zeigt, füttern Sie es zuerst mit dem Brei und bieten ihm danach noch die Brust oder die Flasche an. Babys lernen den Gebrauch von Zunge, Lippen und Mund mit dem Essen. www.connexia.at Ernährung Essen, Bindung und Teilhabe Sie müssen ausprobieren und Fehler machen können, nehmen Sie also Breiflecken und dergleichen mit Gelassenheit. Foto: TuTheLens / Quelle: shutterstock.com Ab dem 9. Lebensmonat beginnt das Baby, einfache Handlungen nachzuahmen, sie lernen vorwiegend durch Beobachten. Sie sind deshalb immer Vorbild für Ihr Kind. Neue Lebensmittel werden häufig zuerst abgelehnt, ein Kind braucht oft bis zu 16 Mal, bis es etwas Neues akzeptiert. Wichtig ist dabei, keinen Druck auszuüben, nicht die Geduld zu verlieren – das Essen sollte nichts anderes sein als Nahrungsaufnahme. Das Essen als Belohnung zu benutzen ist keine gute Idee, ebenso wenig wie das Kind mit Spielen abzulenken, um es zum Weiteressen zu bringen. Die Nahrungsmenge schwankt häufig, das ist normal. Wichtig ist nur, dass das Kind die eigenen Bedürfnisse spürt. Wenn es genug hat, darf es aufhören zu essen. Das gemeinsame Essen am Familientisch ist ein wichtiges Ritual für alle, um sich als Teil der Familie zu fühlen – das gilt schon für die Allerkleinsten. Konflikte gehören nicht an den Mittagstisch. Eine angenehme und entspannte Atmosphäre ist beim Essen ebenso wesentlich wie der Augenkontakt und Gespräche. So lernen auch die kleinen Familienmitglieder, sich zu beteiligen, auch wenn sie selbst noch nicht sprechen. www.connexia.at