Joa Weber1 Februar 1995 Diplomarbeit am Fachbereich Physik der Technischen Universitaºt Berlin Vorgelegt bei Prof. Dr. K.-E. Hellwig 1 Kapitel 1 1.1 1.2 1.3 Einleitung Uºbersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Morse-Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Physikalische Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 5 11 Kapitel 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Der Wittensche Beweis der Morse-Ungleichungen Der Laplace-Beltrami-Operator L . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der deformierte Laplace-Operator Lt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der quasiklassische Limes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beweis der schwachen Morse-Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . Supersymmetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beweis der starken Morse-Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . 18 20 42 58 62 69 75 Kapitel 3 3.1 3.2 3.3 3.4 Der Morse-Witten Komplex Der kanonische Randoperator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der kanonische Kettenhomomorphismus . . . . . . . . . . . . . . . . . Der kanonische Isomorphismus zur singulaºren Homologie . . . . . Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 83 91 97 98 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Verwendete Symbole. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Zielsetzung : Es werden zwei Beweise der Morse-Ungleichungen fuºr eine glatte, geschlossene Riemannsche Mannigfaltigkeit (Mn,g) praºsentiert. Der erste Beweis (Kapitel 2) benutzt Methoden und Ideen, wie sie in der theoretischen Physik typisch sind. Er geht auf den Physiker E. Witten [Wi3] zuruºck und hat eine asymptotisch variierte Hodge-Theorie zur Grundlage. Der zweite (klassische) Beweis (Kapitel 3) benutzt den Morse-Witten Komplex fuºr M. Dieser besteht aus den Kettengruppen Ck(f,g,s) und dem kanonischen Randoperator k : Ck(f,g,s) Ck-1(f,g,s) . Die Kettengruppen werden von den kritischen Punkten einer Morse-Funktion f C (M,R) frei abelsch uºber Z erzeugt, d.h. Ck(f,g,s) Z#Critk f (s ist eine orientierungsabhaºngige Groº≠e). Im Fall der Guºltigkeit der Morse-Smale Bedingung ist der kanonische Randoperator wie folgt definiert: Sei <x> Critk f ein Erzeuger von Ck(f,g,s), dann ist n(x,y)<y> , k<x> := s J r 66 6 6 Y 6 J s 6 ! 6 ¡ y Critk-1f J wobei die Koeffizienten n(x,y) die Anzahl der x mit y verbindenden Orbits (gezaºhlt mit einem orientierungsabhaºngigen charakteristischen Vorzeichen) bezeichnen. (Ck(f,g,s), k)k Z stellt einen algebraischen Kettenkomplex dar, es koºnnen also zugehoºrige Homologiegruppen HM*(f,g,s,M;Z) definiert werden. Es stellt sich heraus, da≠ diese nicht von (f,g,s) abhaºngen und kanonisch isomorph zur ganzzahligen singulaºren Homologie von M sind. Hieraus folgen nun die MorseUngleichungen. Dieser zweite Zugang wurde zwar in [Wi3] als plausibel betrachtet, konnte mit den dort verwendeten Methoden jedoch nicht gezeigt werden. s J 1.1 Uºbersicht In Kapitel 1 dieser Arbeit wiederholen wir in Paragraph 1.2 'Die MorseUngleichungen' die hier relevanten grundlegenden Begriffe der endlich-dimensionalen nichtdegenerierten Morse-Theorie, insbesondere die starken und schwachen MorseUngleichungen. Wir zeigen die Aºquivalenz der starken Morse-Ungleichungen zur Existenz eines algebraischen Kettenkomplexes (Ck, k)k , wobei die Kettengruppen Ck von den kritischen Punkten einer Morse-Funktion f vom MorseIndex k frei abelsch uºber Z erzeugt sind und die Bettizahlen bk( ) der zugehoºrigen Homologiegruppen mit denen der singulaºren Homologie der Mannigfaltigkeit M uºbereinstimmen. In Paragraph 1.3 'Physikalische Motivation' skizzieren wir den physikalischen Hintergrund beziehungsweise die physikalischen Fragestellungen, welche E. Witten 1982 [Wi2&3] einerseits den Morse Komplex wiederentdecken lie≠en, andererseits zu einem neuen Beweis der Morse-Ungleichungen durch asymptotische Analysis einer variierten Hodge-Theorie fuºhrten. s J s 6 / Letzteres ist Inhalt von Kapitel 2 'DER WITTENSCHE BEWEIS DER MORSE-UNGLEICHUNGEN'. In Paragraph 2.1 'Der Laplace-Beltrami-Operator L' bilden wir zunaºchst den Abschlu≠ L p(M) des Raumes Lp(M) der glatten pDifferentialformen auf M bezuºglich eines L2-inneren Produkts < , >p und erhalten einen Hilbertraum (L p(M),< , >p). Wir definieren den LaplaceBeltrami-Operator L als Abschlu≠ in L p(M) des Operators dd* d*d auf Lp(M) (d ist die aºu≠ere Differentiation). L ist selbstadjungiert und von unten durch Null beschraºnkt. Anschlie≠end beweisen wir das Theorem uºber die Hodge-Zerlegung von L p(M), woraus letztendlich folgt dim Ker L bp (p-te Bettizahl von M). In Paragraph 2.2 'Der deformierte Laplace-Operator Lt' erlaºutern wir die Idee Wittens den Operator der aºu≠eren Differentiation d mit e-itf zu konjugieren (f Morse-Funktion auf M, t R), d.h. dt := e-tfdetf , Lt := dtdt* dt*dt . Die Bedeutung dieser Idee zeigt sich in dem Resultat dim Ker Lt bp, denn wir koºnnen nun t R beliebig variieren ohne die linke Seite zu veraºndern. Dies ist entscheidend, denn das Spektrum von Lt kann fuºr gro≠e t besser analysiert werden. Unter Verwendung einer mittels Morse-Koordinaten konstruierten Metrik berechnen , / / , / / , + 6 6 , V J + J 6 6 V wir Lt zu 6 Lt L t2 df 2 t A , wobei A ein beschraºnkter Operator nullter Ordnung ist. Die beiden letzten Terme interpretieren wir als Potential. Fuºr gro≠es t sind die lokalen Minima genau durch die kritischen Punkte von f gegeben. Es ist nun naheliegend, da≠ sich der t Limes von Lt als direkte Summe a K(a) von harmonischen Oszillatoren K(a) ergibt, welche bei den kritischen Punkten von f lokalisiert sind. In Paragraph 2.3 zeigt sich, da≠ diese Vermutung richtig ist. Den t Limes nennen wir quasiklassischen Limes. Fuºr gro≠es t vereinfacht sich das Spektrum von Lt, es spaltet in einen tiefliegenden und einen hochliegenden Anteil auf. Die Eigenwerte in ersterem wachsen schwaºcher als t, jene in letzterem mindestens wie t. In Paragraph 2.4 werden wir die schwachen Morse-Ungleichungen beweisen. Wir analysieren hierzu den quasiklassischen Limes a K(a) von Lt. Es stellt sich heraus, da≠ jeder Summand K(a) genau eine Eigenfunktion (-form) zum Eigenwert Null besitzt. Diese ist bei einem kritischen Punkt x(a) von f lokalisiert. Sie ist eine Differentialform vom Grad Indf(x(a)). Es ergibt sich dim Ker a K(a)|Lp(M) cp := # {x M|df(x) 0 , Indf(x) p} . Das asymptotische Verhalten der Eigenwerte von Lt liefert cp bp. In Paragraph 2.5 definieren wir den Begriff 'Supersymmetrische Quantenmechanik'. Die Bedeutung dieser Theorie fuºr den Beweis der starken MorseUngleichungen liegt darin, da≠ fuºr nichtverschwindende Eigenwerte von Lt die zugehoºrigen Eigenformen in Paaren (p gerade , p ungerade) oder physikalisch ausgedruºckt (bosonisch , fermionisch) auftreten (p sei der Grad der Form). In Paragraph 2.6 werden die starken Morse-Ungleichungen bewiesen. V + 2 / + / 6 !r !r 2 6 2 V 6 J V V ; 66 66 In Kapitel 3 'DER MORSE-WITTEN KOMPLEX' konstruieren wir diesen und zeigen die Isomorphie der zugehoºrigen Homologiegruppen HM*(M;Z) zur singulaºren Homologie von M Hsing * (M;Z). Das beweist, wie zuvor bemerkt, die starken MorseUngleichungen (Thm. 1.2.4). Der Morse-Witten Komplex ist in der Mathematik seit langem bekannt (unter dem Namen Morse-Komplex). Er wurde bereits von R. Thom (40'er Jahre) [T], J. Milnor (50'er Jahre) [Mi] und S. Smale (60'er Jahre) [Sm] studiert. Anfang der 80'er Jahre wurde er von dem Physiker E. Witten [Wi3] wiederentdeckt, der durch die Untersuchung eines supersymmetrischen 3 quantenmechanischen Systems auf ihn gestossen ist. Die Instantonen dieses Systems sind gerade die isolierten verbindenden Orbits des Morse-Witten Komplex. In Paragraph 3.1 'Der kanonische Randoperator' zeigen wir, da≠ der Gruppenhomomorphismus k ein Randoperator ist, d.h. da≠ gilt k-1 k 0, k Z. In Paragraph 3.2 'Der kanonische Kettenhomomorphismus' konstruieren wir diesen , yba genannt. Er stellt einen Homomorphismus zwischen zwei Morse-Witten Komplexen uºber M fuºr verschiedene Wahlen von (f,g,s) dar. Wir wiederholen dazu im wesentlichen die Konstruktion von k in Paragraph 3.1 fuºr den Fall M x S1, sowie einer hierauf speziell definierten Morse-Funktion F und Metrik G. fa und fb werden hierzu durch eine Homotopie verbunden, genauso ga und gb. Auf Homologieniveau stellt yba * einen Isomorphismus dar. In Paragraph 3.3 'Der kanonische Isomorphismus zur singulaºren Homologie' skizzieren wir die Beweisidee fuºr einen solchen. Das besondere hierbei ist, da≠ es sich bereits auf Kettenniveau um einen Isomorphismus handelt. Ein Isomorphismus auf Homologieniveau wurde dagegen schon mehrfach bewiesen [Mi] [Sa]. Abschlie≠end zeigen wir in Paragraph 3.4 'Anwendung', wie sich mittels der Morse-Homologie die Homologie von Sn der n-dimensionalen Sphaºre einfach berechnen laº≠t. s s vs V J / s 66 Terminologie: _Innerhalb eines Kapitels erfolgen Verweise zweistellig. Die erste Stelle gibt die Nummer des Paragraphen innerhalb des Kapitels an, die zweite Stelle die Nummer des Objekts (des Satzes, der Gleichung usw.), z.B. verweist (2.5) in Kapitel 3 auf die Gleichung 5 in Paragraph 3.2 . Verweise zwischen Kapiteln erfolgen dreistellig. Die erste Stelle gibt jetzt das Kapitel an, die zweite den Paragraphen innerhalb dieses Kapitels und die dritte die Nummer des Objekts, z.B. verweist (3.2.5) auf dieselbe Gleichung wie zuvor. _Wir verwenden gelegentlich die Einsteinsche Summenkonvention, d.h. uºber gleiche obere und untere Indizes wird summiert. 6 1.2 Die Morse-Ungleichungen In diesem Paragraphen wollen wir kurz die grundlegenden Begriffe der MorseTheorie einfuºhren, insbesondere den der Morse-Funktion und der Bettizahl. Hierbei definieren wir die Bettizahlen nicht in ihrer allgemeinsten Form, sondern als Dimensionen der de Rham Kohomologiegruppen, welche wir zuvor einfuºhren. Anschlie≠end zitieren wir die schwachen und die starken Morse-Ungleichungen, zeigen deren Aºquivalenz zur Existenz eines bestimmten Kettenkomplexes und schlie≠en mit einem illustrierenden Beispiel. Mit Mn bezeichnen wir im folgenden eine geschlossene (kompakte und unberandete) glatte Riemannsche Mannigfaltigkeit der Dimension n. f : M R sei eine glatte Funktion. p M hei≠t kritischer Punkt von f, falls gilt df(p) 0. Das hei≠t in einem und damit jedem lokalen Koordinatensystem x1,\,xn um p gilt (2.1) 1f(p) \ nf(p) 0 . Ein kritischer Punkt p M hei≠t nichtdegeneriert, falls die Hesse-Matrix (2.2) i jf(p) ij {1,\,n} nichtdegeneriert ist, d.h. Null nicht als Eigenwert besitzt. Der Morse-Index Indf(p) eines nichtdegenerierten kritischen Punktes p M ist definiert als die Anzahl der negativen Eigenwerte der Hesse-Matrix (diese ist symmetrisch und nichtdegeneriert sie besitzt n reelle nichtverschwindende Eigenwerte). Diese Definitionen sind unabhaºngig vom gewaºhlten Koordinatensystem. Eine Funktion f C (M,R) hei≠t Morse-Funktion, falls gilt: Alle kritischen Punkte von f sind nichtdegeneriert. Da M in unserem Fall kompakt ist, folgern wir leicht die Endlichkeit der Anzahl von kritischen Punkten von f (siehe z.B. [We, Prop. 1.2.5]). Mit ck(f) oder auch ck bezeichnen wir die Anzahl der kritischen Punkte von f vom Morse-Index k. 66 6 6 ! J V s J V B6 s s Vs 6K V J J & r J Die kritischen Punkte von Morse-Funktionen haben lokal eine einfache Gestalt: Lemma 2.1 (M Morse-Lemma) [H, Kap.6, Lemma 1.1] Sei p M ein nichtdegenerierter kritischer Punkt einer Cr 2-Abbildung g : M R, r 1, mit + 66 6 6 ! J ; Indg(p) k, dann existiert eine Cr-Karte (ª,U) um p (genannt Morse-Karte oder auch Morse-Koordinaten), so da≠ gilt k n g ª-1(x1,\,xn) g(p) xi2 xi2 , x (x1,\,xn) ª(U) Rn . V v ¡ ¡ i=1 i=k+1 V , + V J B Jetzt benoºtigen wir einige Grundbegriffe des Differentialformenkalkuºls. Mit Lp(M) , p {0,\,n}, bezeichnen wir den Raum der glatten p-Formen auf M. dp : Lp(M) Lp+1(M) sei die aº u≠ere Differentiation, sie erfuºllt (2.3) dp dp-1 0 . Es seien hierbei Lp(M) := 0 und dp := 0 fuºr p Z\{0,\,n}. Aus (2.3) folgt Im dp-1 Ker dp , die folgende Definition macht also Sinn 6 J ! 6 F v 6 6 6 6 V 6 6 J Ker d HDp R(M;R) := Im d p , p Z . (2.4) J p-1 Die HpDR(M;R) sind endlichdimensionale Vektorraºume, sie hei≠en p-te de Rham Kohomologiegruppen von M. Die Bettizahlen von M seien nun definiert als (2.5) bp := dim HpDR(M;R) , p Z . 6 J Uºblicherweise werden die Bettizahlen im Rahmen der algebraischen Topologie als Dimensionen der singulaºren Homologiegruppen definiert. Die Definition (2.5) ist dann das Theorem von de Rham. Hieraus folgt die Unabhaºngigkeit der bp von der gewaºhlten differenzierbaren Struktur auf M. Theorem 2.2 [H, Kap. 6, Thm. 3.5] Sei f Cr+1(M,R), r 1, eine Morse-Funktion auf einer geschlossenen Mannigfaltigkeit M, dann gelten i) die starken Morse-Ungleichungen J m ¡ ( k=0 ii) 6 1)k+m ck , n ¡ ( k=0 ; m ¡ ( k=0 6 6 1)k+m bk , 0 m n , , 1)k ck , ; n ¡ ( k=0 V : 6 1)k bk . , : Durch Summation der Ungleichungen aus i) fuºr m i und m i 1 folgt das V V , Theorem 2.3 [H, Kap. 6, Thm. 3.7] Die Voraussetzungen seien wie in Theorem 2.2, dann gelten die schwachen Morse-Ungleichungen ck bk , 0 k n . ; : : Theorem 2.4 Die starken Morse-Ungleichungen (Thm. 2.2 i)) sind aºquivalent zur Existenz eines Gruppenhomomorphismus k : Ck Ck-1 ( k Z) mit k-1 k 0, wobei Ck die von den kritischen Punkten der Morse-Funktion f frei abelsch erzeugte Gruppe sei, d.h. Ck Z#Critk f. Fuºr k Z\{0,\,n} sei Ck := 0. Die Bettizahlen bk( ) des Kettenkomplexes (Ck, k)k Z stimmen mit jenen der Mannigfaltigkeit M uºberein. s 6 Y s 66 6 6 ! M J s vs V 6 6 J s J BEWEIS ' ' Es gelte also Theorem 2.2 i). Wir definieren ak := rk Ker k , bk := rk Im k , wobei rk den Rang einer Gruppe bezeichnet und Im bzw. Ker das Bild bzw. den Kern eines Gruppenhomomorphismus. Wir stellen an k : Ck Ck-1 drei Bedingungen i) k ist ein Gruppenhomomorphismus ii) bk( ) bk iii) k-1 k 0 , was aºquivalent ist zu Im k Ker k-1 . Aus i) ergibt sich mit dem Homomorphiesatz fuºr Gruppen (2.6) ck rk Ck rk Ker k rk Im k ak bk . Aus ii) ergibt sich Ker sk (2.7) bk bk( ) rk Im sk+1 ak bk+1 . Aus iii) erhalten wir (2.8) bk ak-1 . Es bleibt zu zeigen, da≠ Zahlen ak,bk N0 (k 0,\,n) existieren, so da≠ (2.6)-(2.8) erfuºllt sind. Die Forderung (2.8) ergibt sich bereits aus (2.7): bk ak-1 bk-1 ak-1 . Aus (2.6) und (2.7) erhalten wir (2.9) bk+1 ck bk bk . Es ergeben sich hieraus b0 c-1 b-1 b-1 0 0 0 0 & & s s s 66 6 6 ! s s V s 6 vs V V V V s B s + 66 s V s V V 6 s + , : J V V V V , , V + + V , , , : 6 b1Vc0,b0 b2Vc1,b1,(c0,b0)V(c1,c0),(b1,b0) 6 (2.10) a bkV 6a k-1 ¡ ( s=0 6 1)s+k-1 cs , n ¡ ( s=0 , 6 1)s+n cs k-1 ¡ ( s=0 , n ¡ ( s=0 6 1)s+k-1 bs 6 1)s+n bs 0 fuºr r n 1 , Thm. 2.2 i) . Aus den starken Morse-Ungleichungen ergibt sich bk 0 fuºr alle k, was notwendig ist um die bk als Rang einer Gruppe zu interpretieren. Aus (2.6) erhalten wir nun ak ck bk , d.h. a0 c0 b0 c0 a1 c1 (c0 b0) (c1 c0) b0 a2 c2 (c1 c0) (b1 b0) (c2 c1 c0) (b1 b0) (2.11) a k-1 k-1 ak ck ( 1)s+k-1 cs ( 1)s+k-1 bs bn+1V , , , V V br ; + ; V , 6 6 V , V V , , V V , , + V 6a , k ¡ ( s=0 V ¡ s=0 , + , V 6 + , + + 6 ¡ s=0 k-1 ¡ ( 1)s+k-16bs s=0 , 1)s+k cs , , , 6 , , an+1Vcn+1,bn+1V0Var fuºr r n 1 . ; + Mittels der starken Morse-Ungleichungen erhalten wir k k-1 (2.12) ak ( 1)s+k cs ( 1)s+k-1 bs ¡ s=0 V ; k ( ¡ s=0 , 6 6 1)s+k bs , , , ¡ s=0 k-1 ¡ ( s=0 , 6 6 1)s+k-1 bs , V bk ; 0. wird nun wie folgt konstruiert: Auf ak Erzeugern von Ck definieren wir k zu Null, den restlichen bk ck ak Erzeugern ordnen wir Erzeuger von Ck-1 zu. Ker k-1 waºhlen wir nun so, da≠ letztere Erzeuger darin enthalten sind (moºglich da bk ak-1). Die Konstruktion ergibt sich nun iterativ. ' ' Mit Bezeichnungen wie zuvor ergibt sich unter Verwendung der Relationen (2.6)-(2-8) und b0 0 k s s 6 V s : % % V , c0 a0 c1 c0 b0Vb0+b1;b0 V + , V ; a1,b2,(a0,b1) , + , V + ; V 6a ; b1 b0 c0 a2 b2 a1 b1 a0 b0 (a2 b3) (a1 b2) (a0 b2 b1 b0 V c2 c1 , (2.6) , b2 0 , (2.7) , (2.6) , b3 0 , (2.7) a1+b1,a0,b0 , , , , , + , + + b1) , ; + ck ck-1 ck-2 \ c0 , + , 0 ak+bk,ak-1,bk-1+ak-2+bk-2,\0a00b0 V ; (ak bk+1) (ak-1 bk) (ak-2 bk bk-1 bk-2 \ b0 V , , , + , , + bk-1),\0(a0,b1) , P 0 Die Morse Ungleichungen zeigen, da≠ die Topologie einer glatten Mannigfaltigkeit die Analysis auf ihr einschraºnkt: Eine Morse-Funktion auf einer Mannigfaltigkeit mit Bettizahlen bk mu≠ mindestens bk kritische Punkte vom MorseIndex k besitzen. Beispiel 2.5 Sei M T2 der 2-Torus, eingebettet in den R3, wie in Figur 2.1 skizziert. Aus der algebraischen Topologie ist bekannt, da≠ gilt (2.6) b0(T2) 1 , b1(T2) 2 , b2(T2) 1 . Sei nun f : R3 T2 R, (x,y,z) z, die Hoºhenfunktion. Diese hat offenbar genau 4 kritische Punkte. Ein Minimum mit Indf(m) 0, zwei Sattelpunkte mit Indf(mi) 1 und ein Maximum mit Indf(M) 2. Dieses Beispiel realisiert also gerade die, durch die Morse-Ungleichungen gegebene, minimale Anzahl kritischer Punkte einer beliebigen Morse-Funktion auf T2. V 66 C 6 6 ! V 6 6 V V * V V V Figur 2.1 10 1.3 Physikalische Motivation In diesem Paragraphen wollen wir das Konzept der Supersymmetrie in der Physik skizzieren (siehe z.B. [BL, Ch. 1\3] fuºr mehr Details) und motivieren welche physikalischen Untersuchungen und Uºberlegungen zu dem Wittenschen Beweis der Morse-Ungleichungen (siehe Kapitel 2), sowie zum Morse-Witten Komplex (siehe Kapitel 3) fuºhren. Wir orientieren uns hierbei vor allem an den Artikeln [Wi1],[Wi2],[Wi3]. Im ersten Teil 'SUPERSYMMETRISCHE QUANTENFELDTHEORIE' (im folgenden SS QFT abgekuºrzt) diskutieren wir insbesondere den Aspekt der spontanen Symmetriebrechung. Indem wir die Ortsabhaºngigkeit der Felder streichen, gelangen wir von der SS QFT zur 'SUPERSYMMETRISCHEN QUANTENMECHANIK' (SS QM); diesen Begriff diskutieren wir im zweiten Teil. Er fuºhrt zu Wittens deformierter Hodge-Theorie, sowie zum Morse-Witten Komplex. SUPERSYMMETRISCHE QUANTENFELDTHEORIE Wir betrachten im folgenden nur den Fall von 1 1 Dimensionen (d.h. eine Raum- und eine Zeitdimension), sowie einem Supersymmetrieoperator Qa (d.h. N 1, a 1,2 ist ein Spinorindex). Der Hilbertraum h einer QFT laº≠t sich als direkte Summe der bosonischen Zustaºnde hb und der fermionischen Zustaºnde hf schreiben (3.1) h hf hb . Sei NF der Operator der Fermionenzahl, und sei ( 1)NF der Operator der Fermionenzahl modulo 2; er sei definiert durch ( 1)NFª ª , ª hb , (3.2) ( 1)NFy y , y hf . Fuºr den Supersymmetrieoperator Qa soll nun folgende Bedingung gelten (3.3) {( 1)NF,Qa} := ( 1)NFQa Qa( 1)NF 0 , a 1,2 , d.h. Qa bildet hb in hf und hf in hb ab. Die Supersymmetriealgebra lautet (3.4) [Qa,H] := QaH HQa 0 , a 1,2 , {Q1,Q2} 0 , d.h. Qa ist tatsaºchlich ein Symmetrieoperator und fuºhrt daher zu einer Erhaltungsgroº≠e. Diese Superladung (vgl. z.B. [IZ, Se. 3-1-3] fuºr den analogen Fall der elektrischen Ladung) ist wie sich herausstellt durch #Fermionen #Bosonen + V 6 V V 2 , , , , , V M V, , , + V J M , V J V V V , gegeben. Da wir nur eine Raumdimension betrachten, gibt es genau einen Impulsoperator P und die Supersymmetriealgebra (3.4) ist realisiert durch (3.5) Q12 H P , Q22 H P mit {Q1,Q2} 0 . Es ergibt sich (mit der Jacobi-Identitaºt), da≠ die Forderung (3.4) erfuºllt ist, sowie da≠ gilt [Qa,P] 0. Durch Addition der ersten beiden Gleichungen in (3.5) erhalten wir au≠erdem (3.6) H 12 (Q12 Q22) , d.h. H ist positiv semi-definit. Ein Zustand O h mit (3.7) QaO 0 , a 1,2 , hei≠t invariant unter Supersymmetrie, wir sagen dann das System besitze Supersymmetrie. Es gilt fuºr o h (3.8) Ho 0 Qao 0 , a 1,2 . Falls also ein supersymmetrieinvarianter Zustand O existiert, so hat er Energie Null und ist somit der Grundzustand (das Vakuum). Die Supersymmetrie hei≠t spontan gebrochen, falls kein supersymmetrieinvarianter Zustand existiert. In diesem Fall hat also der Grundzustand positive Energie. Falls Supersymmetrie vorliegt, kann gezeigt werden, da≠ Fermionen und Bosonen in Dupletts gleicher Masse vorliegen. Dies wird aber experimentell nicht beobachtet, d.h. Supersymmetrie mu≠ bei den heutzutage experimentell erreichbaren Energien spontan gebrochen sein. Um zu entscheiden ob in einem System spontane Supersymmetriebrechung vorliegt, muºssen wir also untersuchen, ob der Energieeigenwert Null auftritt. Falls ja, so mu≠ wegen (3.5) der Impulsoperator P auf dem zugehoºrigen Eigenraum verschwinden. Wir beschraºnken uns also zur Untersuchung des Energieeigenwerts Null oBdA auf den Teilraum h0 von h, auf welchem P identisch Null ist. Auf h0 h0f h0b vereinfacht sich die Realisierung (3.5) der Supersymmetriealgebra (3.4) zu (3.9) Q12 Q22 H , {Q1,Q2} 0 , es genuºgt daher einen der beiden Operatoren Q1,Q2 auf das Auftreten des Eigenwerts Null zu untersuchen; wir nennen diesen Operator im folgenden Q. Seien nun (3.10) nfE=0 bzw. nbE=0 die Anzahl fermionischer bzw. bosonischer Zustaºnde mit Energie Null. Der Operator V + V , V V V 6 + J V V J V ) V V V V V V 2 Q paart fermionische und bosonische Zustaºnde nichtverschwindender Energie. Diese tragen also nicht zu der formalen Groº≠e Tr ( 1)NF bei, also ist formal (3.11) Tr ( 1)NF nE=0 nE=0 . b f 6 6 , , V , Diese Groº≠e betrachten wir aus zwei Gruºnden: i) Sie ist invariant unter Variation der Parameter der betrachteten Theorie (Volumen, Massen, Kopplungskonstanten), denn Uºbergaºnge von Zustaºnden verschwindender in solche mit nichtverschwindender Energie (oder umgekehrt) muºssen in Paaren (Boson,Fermion) geschehen. nE=0 nE=0 aºndert sich also nicht. b f Wir koºnnen demnach eine zu ihrer Berechnung bequeme Wahl der Parameter treffen. Au≠erdem liefert die Berechnung mittels Stoºrungstheorie ein exaktes Ergebnis, denn jeder Korrekturterm zur Energie eines bosonischen Zustands hat einen entsprechenden fermionischen Korrekturterm zur Folge. ii) Falls nE=0 nE=0 0 ist, existiert offenbar ein Zustand mit Energie Null; die b f Supersymmetrie ist also nicht gebrochen. Wie in Paragraph 2.5 ausgefuºhrt, siehe (2.5.5), hat Q bezuºglich der Aufspaltung h hf hb die Gestalt , , V W 2 (3.12) Q V 0 A A* 0 . 6 Zustaºnde verschwindender Energie sind genau jene in Ker Q. Bosonische Zustaºnde in Ker Q sind genau jene in Ker A, fermionische in Ker Q genau jene in Ker A*, d.h. es gilt (3.13) nE=0 nE=0 dim Ker A dim Ker A* b f dim Ker A dim Coker A index A . Im Fall von Beispiel 2.5.3 ist h die L2-Vervollstaºndigung der Menge der glatten Differentialformen und A d der Abschlu≠ des Operators der aºu≠eren Differentiation. (h,d) ist nach [Ch, App. Se. 1] ein elliptischer Komplex und index A daher definiert. Die obige Eigenschaft i) ist nun ein Spezialfall der Invarianz des Index eines Operators unter bestimmten Deformationen, siehe z.B. [BB]. Witten untersuchte Tr ( 1)NF fuºr das nichtlineare supersymmetrische SigmaModell [Wi2]. In diesem Modell haben die skalaren Felder Werte in einer Riemannschen Mannigfaltigkeit M der Dimension n. Lokale Koordinaten ª1,\,ªn 6 6 , V , V , V , V 6 6 , 6 auf M beschreiben n skalare Felder (d.h. neutral und bosonisch), gij sei die Metrik auf M in diesen Koordinaten. Die Lagrange-Funktion fuºr n freie, massive Superfelder fi ªi yi V lautet ausgedruºckt in den Komponentenfeldern ªi,yi nach [Wi3] (3.14) L $d2x B 12 gij V , s i mª s m 1 gij s(t~f) 2 sªi , ªj+2i gij y i gkDkyj+18 / s(t~f) s ªj , a 6 K 2 1 s (t~f) y i yj 2 sªisªj , , 6 6 6 Rijkl y i yk y j yl , , m,kV0,\,3 , hierbei sind gk Dirac-Matrizen, Dk eine kovariante Ableitung nach der k-ten Koordinate, yi antikommutierende Vektorfelder auf M, Rijkl der Kruºmmungstensor von M und f ist eine Morse-Funktion auf M (das Superpotential), t~ R+ ist ein Parameter. Wir waºhlen auf M eine Metrik, die lokal bei den kritischen Punkten Crit f von f flach ist und bezuºglich der die Hesse-Matrix (s2(t~f)/sªisªj) von t~f diagonal ist (Morse-Koordinaten). In der Naºhe der kritischen Punkte beschreibt (3.14) eine QFT mit n freien Bosonen der Masse 2 und n freien Fermionen deren Massen gerade durch die (nichtverschwindenden) Eigenwerte der Hesse-Matrix von 2 t~f gegeben sind, siehe z.B. [BL, Se. 2.5]. Der vorletzte Term ~t2 | f|2 stellt das effektive Potential in der Stoºrungstheorie 1. Ordnung (Feynman Baumdiagramme) dar. Er verschwindet genau auf Crit f, d.h. wir haben #Crit f Vakua. Es bleibt festzulegen welche der Vakua bosonisch und welche fermionisch sind. Wittens physikalische Uºberlegungen in [Wi2, Se. 10] fuºhren dazu, da≠ er jene Vakua bosonisch bzw. fermionisch nennt, deren zugehoºriger kritischer Punkt von f geraden bzw. ungeraden Morse-Index besitzt. Hieraus ergibt sich J 6 { 6 6 (3.15) 6 Tr ( 1)NF , ¡( x Critf V J z 6 1)Indf(x) , n ¡ ( k=0 V 6 , 6 1)k ck V c(M) , wobei ck die Anzahl von x Crit f mit Morse-Index k bezeichnet. c(M) ist die Eulercharakteristik von M und ist eine topologische Invariante. Dies verdeutlicht noch einmal die Unabhaºngigkeit von Tr ( 1)NF von den Parametern der Theorie. Damit haben wir ein einfaches Kriterium dafuºr, da≠ Supersymmetrie nicht spontan gebrochen ist, naºmlich c(M) 0. J 6 W , SUPERSYMMETRISCHE QUANTENMECHANIK Indem wir nun die Ortsabhaºngigkeit der Felder in (3.14) streichen, gehen wir von der QFT zur QM uºber. Wir erhalten folgenden Ausdruck (beachte: in (3.14) ist d2x dx dt) V (3.16) 6 $ B 12 gij I l dt V , i j tª tª s s 62i gij y i g0Dtyj , + 1 t~ 2 gij sf 2 s ªi sf sªj / + , 1 2 1 8 , a 6 K t~ sªsisfªj y i yj 2 , 6 6 6 Rijkl y i yk y j yl , . l ist das Volumen der Raumkomponente unserer (1 1)-dimensionalen Raumzeit. Wir interpretieren den Integranden als Lagrange-Funktion L(ªi,ªi,yj,yj). Durch eine Legendretransformation gehen wir uºber zur entsprechenden Hamilton-Funktion und anschlie≠end quantisieren wir das System kanonisch: ªi ªi, pªi i d/dªi, die yj betrachten wir als Operatoren mit folgenden Antikommutationsrelationen (3.17) {yi,yj} 0 {(yi)*,(yj)*} , {yi,(yj)*} gij . Mit unserer speziell gewaºhlten Metrik ergibt sich lokal bei Crit f (Metrik flach Rijkl 0) der Hamiltonoperator (modulo dem konstanten Faktor l/2) 2 , f Laplace-Op. (3.18) Ht~ f t~2| f|2 t~ sªsisfªj [(ai)*, aj] dt~*dt~ dt~dt~* , dt~ := e-t~fdet~f, s. Kap. 2.2 (dt~ dt~*)2 , dt~2 0 (dt~*)2 Q2 , (3.9) . Witten [Wi2, p. 309] interpretierte die Operatoren (yj)* bzw. yj als Fermionenerzeuger bzw. -vernichter und den (Praº-)Hilbertraum dieses quantenmechanischen Systems als den Raum der glatten Differentialformen L(M) auf der Riemannschen Mannigfaltigkeit M. Wie in Kapitel 2.2 sind (aj)* := (yj)* bzw. aj := yj die Operatoren der aºu≠eren bzw. inneren Multiplikation auf L(M). Das Studium von Ker Ht~ fuºhrte Witten in [Wi3] zunaºchst zum Beweis der schwachen Morse-Ungleichungen; dieser Beweis ist in Kapitel 2 detailliert dargestellt (t~ ist dort mit t bezeichnet). Witten argumentierte, da≠ die Eigenformen von Ht~ zum Eigenwert 0 fuºr gro≠es t~ bei Crit f lokalisiert sein muºssen, und er approximierte Ht~ dort durch einen Operator (im wesentlichen die direkte Summe von harmonischen Oszillatoren) dessen Kern explizit berechenbar ist. Die starken Morse+ / * V V V / *, / 6 ) V V V V + z + 6 6 + + V V V 6 6 6 6 6 6 Ungleichungen beweisen wir in Kapitel 2.5 und 2.6 mittels den Supersymmetrieeigenschaften unseres Systems. Witten wollte nun das tiefliegende Spektrum von Ht~ noch genauer analysieren, indem er die obige Approximation durch Beruºcksichtigung von Tunneleffekten (IInstantonen) zu verbessern gedachte. Die Interpretation von Matrixelementen <q2,t2|q1,t1> mittels des Feynman Pfadintegrals (siehe z.B. [IZ, Ch. 9]) zeigt, da≠ die wesentlichen Beitraºge von den Loºsungen der klassischen Bewegungsgleichungen herruºhren. Es gilt also (nun in invarianter Notation) (3.19) I(ª) l 2 V $ dt B|ª(t)|2 r / + K t~2| f(ª(t))|2 z ,r 6 zu minimieren. Hierbei sei ª C (M,R) und es gelte fuºr x,y Crit f (3.20) t lim ª(t) x und t lim ª(t) y . Die Loºsungen dieses Variationsproblems sind genau die Trajektorien des negativen Gradientenflusses der Morse-Funktion f auf M, welche von x nach y fuºhren. Wir sehen dies folgenderma≠en ein: Es ist 2 2 2 ª 2t~ < f(ª) , ª> t~ f(ª) (3.21) ª t~ f(ª) und (3.22) < f(ª(t)) , ddtª> df(ª(t)) (ddtª) dtd f(ª(t)) . Damit erhalten wir r J J V V !,r / 0 6 z I(ª) V / V 6 0 66 z (3.23) !+r l 2 $ r ,r V dt ddtª V 66 z l 2 0 / + 6 /z V t~ f(ª) z 62 1 l 2 $ dt B 2t~ dtd f(ª) K r / ,r $ dt ddtª r 0 t~ f(ª) z 62 1 l t~ (f(y) f(x)) / , ,r l t~ (f(y) f(x)) . Die absoluten Minima bei vorgegebenen Endpunkten x,y Crit f sind also die Loºsungen von d (3.24) t~ f(ª(t)) . dt ª(t) Wir waºhlen das ' ' Zeichen, dann ist f laºngs Loºsungen von (3.24) monoton fallend. Witten zeigt, da≠ fuºr den Instantonkorrekturterm nur jene Loºsungen von (3.24) relevant sind mit Indf(x) Indf(y) 1. Nun erinnern wir uns daran (Thm 2.4), da≠ 16 ; 1 / , J V0 /z , , V die starken Morse-Ungleichungen aºquivalent dazu sind, da≠ die kritischen Punkte von f ein Modell der Homologie von M beschreiben und zwar in folgendem Sinn: Seien Ck , k 0,\,n , freie abelsche Gruppen erzeugt von den kritischen Punkten von f vom Morse-Index k. Die starken Morse-Ungleichungen sind nun aºquivalent zur Existenz eines Operators k : Ck Ck-1 mit k-1 k 0, so da≠ die Bettizahlen bezuºglich der Homologie von gleich denen der singulaºren Homologie von M sind. Die Morse-Ungleichungen liefern jedoch keine kanonische Form fuºr den Randoperator . Die Idee ist nun die zuvor diskutierten Tunnelpfade zur Konstruktion von zu verwenden. Dies geschieht in Kapitel 3. Dort skizzieren wir zunaºchst den Beweis von k-1 k 0; dieses Resultat wurde in [Wi3] als plausibel betrachtet, jedoch nicht bewiesen. Ein detaillierter Beweis findet sich in [We]. Da≠ die Homologie bezuºglich kanonisch isomorph zur singulaºren Homologie von M ist, werden wir ebenfalls nur skizzieren. Die Details fuºr diesen Beweis sind noch nicht vollstaºndig ausgearbeitet, mittels anderer (indirekter) Zugaºnge wurde ein Isomorphismus jedoch bereits mehrfach bewiesen, siehe [Mi] [Fl1] [Sa] [Sch]. Wir schlie≠en nun diese skizzenhafte Exkursion uºber die physikalischen Hintergruºnde und Untersuchungen die Witten zu seinem neuen Beweis der MorseUngleichungen fuºhrten und kehren im folgenden zu mathematischer Strenge zuruºck. 6 6 V s 66 ! s s s s s vs V s vs V In diesem Kapitel wollen wir die Morse-Ungleichungen, sowohl in der schwachen, als auch in der starken Form beweisen. Wir folgen hierbei den Ideen von E. Witten [Wi3]. In Paragraph 2.1 rufen wir uns die Grundzuºge der Hodge-Theorie in Erinnerung. Wir bilden den Abschlu≠ des Raumes Lp(M) der p-Differentialformen auf der Mannigfaltigkeit M bezuºglich eines inneren Produkts < , >p und erhalten einen p Hilbertraum L (M). Wir definieren den Laplace-Beltrami-Operator L als Abschlu≠ p in L (M) des Operators dd* d*d auf Lp(M). L ist selbstadjungiert, positiv und von unten durch Null beschraºnkt. Es gilt dim Ker L bp . / / , , + V In Paragraph 2.2 betrachten wir Wittens deformierten Laplace-Operator. Wir konjugieren die aºu≠ere Differentiation d mit e tf (f sei eine Morse-Funktion, t R) und definieren Lt analog zu L := e tf d etf , Lt := d d * d *d . , , J + Fuºr Lt gelten entsprechende Resultate wie fuºr L, insbesondere dim Ker Lt bp . V Unter Verwendung einer mittels Morse-Koordinaten konstruierten Metrik berechnen wir Lt zu Lt L t2 df 2 t A , wobei A ein beschraºnkter Operator nullter Ordnung ist. Die beiden letzten Terme interpretieren wir als Potential. Fuºr gro≠es t sind die lokalen Minima genau durch die kritischen Punkte von f gegeben. Es ist nun naheliegend, da≠ sich der t Limes von Lt als direkte Summe a K(a) von harmonischen Oszillatoren K(a) ergibt, welche bei den kritischen Punkten von f lokalisiert sind. V + 2 6 / + / 6 !r In Paragraph 2.3 zeigt sich, da≠ diese Vermutung richtig ist. Den t Limes nennen wir quasiklassischen Limes. Fuºr gro≠es t vereinfacht sich das Spektrum von Lt, es spaltet in einen tiefliegenden und einen hochliegenden Anteil auf. Die Eigenwerte in ersterem wachsen schwaºcher als t, jene in letzterem mindestens wie t. !r In Paragraph 2.4 werden wir die schwachen Morse-Ungleichungen beweisen. Wir analysieren hierzu den quasiklassischen Limes a K(a) von Lt. Es stellt sich heraus, da≠ jeder Summand K(a) genau eine Eigenfunktion (-form) zum Eigenwert Null besitzt. Diese ist bei einem kritischen Punkt x(a) von f lokalisiert. Sie ist eine Differentialform vom Grad Indf(x(a)). Es ergibt sich dim Ker a K(a) cp := # {x M|df(x) 0 , Indf(x) p} . Das asymptotische Verhalten der Eigenwerte von Lt liefert cp bp. 2 6 2 V 6 J V V ; In Paragraph 2.5 definieren wir den Begriff 'Supersymmetrische Quantenmechanik'. Die Bedeutung dieser Theorie fuºr den Beweis der starken MorseUngleichungen liegt darin, da≠ fuºr nichtverschwindende Eigenwerte von Lt die zugehoºrigen Eigenformen in Paaren (p gerade , p ungerade) oder physikalisch ausgedruºckt (bosonisch , fermionisch) auftreten (p sei der Grad der Form). 66 66 In Paragraph 2.6 werden die starken Morse-Ungleichungen bewiesen. 19 L 2.1 Der Laplace-Beltrami-Operator L In diesem Paragraphen soll der Laplace-Beltrami Operator L definiert werden. Dies geschieht in Verallgemeinerung des bekannten Laplace-Operators n 2/ (xi)2 auf dem Rn mit dem euklidischen Skalarprodukt. Wir konstruieren i 1 zunaºchst ein L2-inneres Produkt < , >p auf den glatten p-Formen Lp(M) und bilden dann die Vervollstaºndigung L p(M) bezuºglich dieses inneren Produkts. Anschlie≠end definieren wir den Operator L : D(L) L p(M) L p(M) als Abschlu≠ des Operators d*d dd* : Lp(M) Lp(M) im Hilbertraum (L p(M) ,< , >p). Am Ende zeigen wir ein Hauptresultat der Hodge-Theorie, naºmlich (1.1) bp := dim HpDR(M;R) = dim Ker L . ¡ s s V / / , + 66 6 6 66 6 6 , B , ! , ! 6 / / Wir setzen ab jetzt voraus, da≠ unsere glatte, geschlossene Mannigfaltigkeit Mn zusaºtzlich orientierbar sei und waºhlen eine feste Orientierung von Mn. Eine Orientierung von Mn besteht aus einem Atlas {(ªa,Ua)}a A , so da≠ die Jacobimatrizen der Uºbergangsabbildungen (1.2) ªi ªj-1 : ªj(Ui Uj) Rn ªi(Ui Uj) Rn positive Determinante besitzen. Weiter waºhlen wir eine Riemannsche Metrik g auf M. Eine solche existiert aufgrund der Kompaktheit von M (uºblicher Beweis: Waºhle endlichen Atlas {(ªa,Ua)}a A und eine untergeordnete Zerlegung der Eins {ra}a A . gm( , ) := r (m) (ªa 1)*< , > ist eine Metrik auf M, < , > bezeichne z.B. die a A a euklidische Metrik auf Rn, siehe z.B. [We, S. 13]). J v ¡ D B ! D B J / , / / 6 6 6 J / / / / J DAS L2-INNERE PRODUKT AUF Lp(M) Die Metrik g auf M liefert fuºr jedes m M ein inneres Produkt gm( , ) auf TmM, welches glatt von m abhaºngt; d.h. fuºr X,Y x(M) := {glatte Vektorfelder auf M} ist gm(X(m),Y(m)) f(M) := C (M,R). Mittels des folgenden Lemmas erhalten wir ein inneres Produkt auf Tm*M. J J 6 6 J 6 6 / / r Lemma 1.1 [O'N, Kap.3 Prop.10] Sei (M,g) eine Riemannsche Mannigfaltigkeit, dann ist durch i : 8(M) L1(M) V g(V, ) ! * / L ein Isomorphismus definiert. BEWEIS Injektivitaº t Seien V,W 8(M) und sei i(V) i(W), d.h. g(V,X) g(W,X), X 8(M) g(V W,X) 0 , X 8(M) V W 0 , wegen der Nichtdegeneriertheit von g. Surjektivitaº t Sei h L1(M), nun ist die Existenz eines V 8(M) zu zeigen mit h( ) g(V, ). Sei (U,ª (x1,\,xn)) eine Karte von M. In U ergibt sich h hidxi, und wir definieren (1.3) V := gij hi j , wobei ((gij)) die inverse Matrix von ((gij)) ((g( i, j))) ist. Es genuºgt zu zeigen h( k) g(V, k). g(V, k) g(gijhi j, k) gijhigjk hidik hk h( k) . V ist in U aufgrund der Injektivitaºt von i eindeutig festgelegt. In einer Karte (U ,y) erhalten wir analog ein V 8(U ). Auf U U mu≠ gelten: V V . Die lokal konstruierten Vektorfelder sind also auf dem Uºberlapp zweier Karten identisch, sie definieren daher ein globales Vektorfeld. P J V M J & , & , V V M J V J / V / J V V s V s V s s s s V s s V V V V s [ [ [ [ J [ D V Mittels der inversen Abbildung (1.4) i-1 : L1(M) 8(M) beziehungsweise (1.5) i -1|m : T*mM TmM koºnnen wir das innere Produkt gm von TmM nach T*mM zuruºckziehen: < , >1m : T*mM x T*mM R (1.6) <o1,o2>1m := gm(i-1|mo1,i-1|mo2) , o1,o2 T*mM . < , >1m haºngt insbesondere glatt vom Fu≠punkt m M ab (dies ergibt sich aus (1.3)). Mit diesem inneren Produkt auf T*mM definieren wir nun ein inneres Produkt < , >pm auf Lp(T*mM), dem p-fachen antisymmetrischen Tensorprodukt von T*mM. Sei {o1(m),\,on(m)} eine ONB (Orthonormalbasis) von T*mM, dann bildet (1.7) {oi1(m)P\Poip(m)|1 i1<i2<\<ip n} eine Basis von Lp(T*mM). Wir deklarieren diese Basis nun als orthonormal und ! ! 66 / / ! M / / J J / / : : L erhalten so ein inneres Produkt auf Lp(Tm* M) (1.8) < , >mp : Lp(T*mM) x Lp(T*mM) R . Die Unabhaºngigkeit dieses inneren Produkts von der zu seiner Definition gewaºhlten ONB von T*mM ergibt sich aus der folgenden Proposition, welche eine basisunabhaºngige Formel fuºr < , >pm liefert. 66 / / / / ! / / Proposition 1.2 [CFKS, Se. 11.3] Seien l1,\,lp,r1,\,rp T*mM, dann gilt <l1P\Plp,r1P\Prp>pm det ((<li,rj>1m))i,j {1,\,p} J V J BEWEIS Sei {o1,\,on} eine ONB von T*mM und seien i1,\,ip {1,\,n} mit ir is fuºr r s, dann ist (1.9) <l1P\Plp,oi1P\Poip>pm <l1k1ok1P\Plpkpokp,oi1P\Poip>pm J W W V l1k V k i i k \ lpk <o 1P\Po p,o 1P\Po p>pm 1 p ¡ Permutationen V \ p von {i1, ,ip} 6 6 l1p(1)\lpp(p)/(,1)sgn p , wobei sgn p gleich 0 ist fuºr gerade Permutationen und gleich 1 fuºr ungerade. Weiter gilt (1.10) det ((<lr,oij>1m))r,j {1,\,p} V J ¡ ( Perm. von V \ , p {i1, ,ip} ¡ ( Perm. von V \p 6 1)sgn p <l1,op(1)>1m\<lp,op(p)>1m {i1, ,ip} ¡ ( Perm. von V \ {i1, ,ip} 6 / l1k <ok1,o (1)>1m \lpkpruuuuuuuusuuuuuuuut <okp,o (p)>1m ruuuuuuuusuuuuuuuut k , (1) k , (p) 1 p p p d 1 V 1)sgn p , p 6 1)sgn p , , [BS, 2.4.4.2.2] / / l1p(1)\lpp(p) p d p V . Es ist also fuºr i1,\,ip {1,\,p} (1.11) <l1P\Plp,oi1P\Poip>pm det ((<lr,oij>1m))r,j Nun ist <l1P\Plp,r1P\Prp>pm J V V J \ {1, ,p} . L <l1P\Plp,r1k1ok1P\Prpkpokp>pm k r1k \rpk det ((<lr,o j>1m))r,j {1,\,p} 1 p V V / r1k V <l1,ok1>1m \rpkp 1 , (1.11) J / a k1 <lp,o >1m \ <l1,okp>1m \ <lp,okp>1m a <l1,r1>1m \ <l1,rp>1m <lp,r1>1m \ <lp,rp>1m a V det ((<li,rj>1m))i,j V , Spaltenlin. von det a \ . P {1, ,p} J Sei nun m M und U(m) M eine hinreichend kleine Umgebung von m, dann existieren auf U orthonormale Vektorfelder e1,\,en , d.h. gm(ei(m),ej(m)) dij fuºr jedes m M. {e1,\,en} hei≠t Rahmen von TU ("frame") und im Falle (1.12) [e1(m),\,en(m)] [TmM] orientierter Rahmen von TU. Hierbei bezeichnet [\] die Orientierung (der linearen Huºlle) eines Objekts, [TmM] sei die vorher fixierte Orientierung von M, siehe (1.2). Die Existenz eines Rahmens auf einer hinreichend kleinen Umgebung U M, koºnnen wir auf zweierlei Weise einsehen: 1) Waºhle lokale Koordinaten (x1,\,xn) auf U und wende das Gram-Schmidt Verfahren auf 1,\, n an und ordne noºtigenfalls die Koordinaten neu, um die gewuºnschte Orientierung zu erhalten. 2) Waºhle Normalkoordinaten (x1,\,xn) auf U(m), d.h. gm( i, j) dij , und verschiebe die ONB { 1,\, n} von TmM laºngs der von m ausgehenden Geodaºten parallel, siehe [O'N, Ch. 2, frame fields]. Mittels des Isomorphismus aus Lemma 1.1 erhalten wir aus einem Rahmen {e1,\,en} von TU einen Rahmen (1.13) {o1,\,on} von T*U. Nun benoºtigen wir den Begriff eines Volumenelements auf M, siehe z.B. [O'N, Ch. 7, volume elements]. Dies ist eine glatte n-Form o mit (1.14) o(e1,\,en) 1 , J 6 B V J V B s s s s s V0 s V 6 L fuºr jeden Rahmen {e1,\,en} auf M. Volumenelemente existieren lokal: 66 6 6 6 Lemma 1.3 [O'N, Ch. 7, Lemma 19] Sei (U,ª (x1,\,xn) : U Rn) eine Karte von M, so da≠ auf U ein Rahmen von TUexistiert, dann existiert auf U ein Volumenelement oª mit oª( 1,\, n) |det (gij)|1/2, d.h. 1/2 1 n oª |det (gij)| dx P\Pdx . BEWEIS Vektorfelder X1,\,Xn auf U lassen sich schreiben als Xj Xij i , wir definieren (1.15) oª(X1,\,Xn) := det(Xij) |det(gij)|1/2 . Aus den Eigenschaften von det ergibt sich, da≠ hierdurch genau eine n-Form auf U definiert wird. Sei {e1,\,en} ein Rahmen von TU, dann ergibt sich dij g(ei , ej) g(eri r , esj s) eri grs esj . Wir nehmen von diesem Ausdruck die Determinante und erhalten 1 (det (eij))2 det (gij) . Also gilt oª(e1,\,en) det (eij) |det (gij)|1/2 |det (gij)|-1/2 |det (gij)|1/2 1 . P V V 6 ! s s V V 66 s / V 66 6 66 6 V s 6 V 6 V 6 6 6 6 V 6 / / V0 s 6 / V0 Die soeben in Karten definierten Volumenelemente stimmen auf dem Uºberlapp zweier Karten uºberein. Im Falle der Orientierbarkeit von M definieren sie global ein Volumenelement auf M: Lemma 1.4 [O'N, Ch. 7, Lemma 20] (Mn,g) besitzt genau dann ein globales Volumenelement, falls M orientierbar ist. BEWEIS Wir zeigen nur die Richtung " ", da wir " " nicht benoºtigen. Sei also M orientierbar, d.h. M hat einen orientierten Atlas, so da≠ fuºr Karten (U,ª (x1,\,xn)) und (V,y (y1,\,yn)) mit U V gilt 1,\,xn) >0 . det ss(x (y1,\,yn) Die lokalen Volumenelemente oª und oy stimmen auf U V uºberein: Seien X1,\,Xn Vektorfelder auf U V, dann ist oª(X1,\,Xn) det (Xij) |det (gij)|1/2 , 24 % V V & K B D WL D D V 6 / 6 L wobei Xij die Komponenten von Xj bezuºglich der durch ª (x1,\,xn) gegebenen Basis { 1,\, n} des Tangentialraumes von M sind. Seien nun Xij die Komponenten von Xj bezuºglich der durch y (y1,\,yn) gegebenen Basis { 1,\, n}, dann gilt (wegen der Unabhaºngigkeit von det von der Wahl einer Basis) det (Xij) |det (gij)|1/2 det (Xij) |det (gij)|1/2 oy(X1,\,Xn) . Da die lokalen Volumenelemente auf dem Kartenuºberlapp uºbereinstimmen, definieren sie global ein Volumenelement o. P V [ s s V 6 6 / 6 V 6 [ [ / [ [ s s V Nun definieren wir die Integration einer Differentialform uºber die orientierte, geschlossene Mannigfaltigkeit Mn. Wir orientieren M indem wir einen orientierten Atlas a {(ªa,Ua)}a A waºhlen, d.h. einen Atlas, so da≠ die Determinanten der Jacobi-Matrizen aller Uºbergangsabbildungen dasselbe Vorzeichen haben. Sei {ra}a A eine {Ua}a A untergeordnete Zerlegung der Eins, d.h. [O'N, Ch. 1, partition of unity] i) ra f(M) , ii) 0 ra 1 , a A , iii) {supp ra | a A} ist lokal endlich, d.h. jedes m M besitzt eine Umgebung, die in nur endlich vielen Traºgern der ra enthalten ist , iv) a A ra 1 , v) supp ra Ua , a A . Sei b Ln(M) := C ( nT*M), also eine glatte n-Form auf M, wir definieren (1.17) b := ra b V J J J J 6 66 ¡ 6 6 6 6 $M : : J M J J \ B J J r M J P ¡a $U / a ¡a $Rn(ª -1)*(r a/b a V ¡a $Rnr ((ª -1)*b)( / x1,\, / xn) dnx ruuuuuuuuuuuuuuusuuuuuuuuuuuuuuut b(ruuuusuuuut Dª -16 / x1 ,\,ruuuusuuuut Dª -16 / xn ) -1(x) avªa V ) dnx / a s a s s s a s 1 s ¡a $Rnr V -1(x) avªa f / s ªa-1(x) dnx v wobei wir im letzten Schritt die Darstellung von s b s s n , in Koordinaten auf Ua L P\Pdxn verwendeten. bVf(x)/dx1 % Lemma 1.4 [BT, Ch. I, Prop. 3.3] Mb ist unabhaºngig vom orientierten Atlas a {(ªa,Ua)}a A und der Zerlegung der Eins {ra}a A. BEWEIS Sei {(yg,Vg)}g C ein anderer orientierter Atlas von M und {cg}g C eine {Vg}g C untergeordnete Zerlegung der Eins, dann ist V J J J J J $Mb ¡a $U r V a V ¡ $ r a,g V g a/b cg/b a / ! g ! a cgV1 V ijk r c supp\ Ua Vg ¡ $ a,g U B a/ g a raV1 V ¡ $V c g g/ b g D V / b $Mb P Nun koºnnen wir ein inneres Produkt auf Lp(M), dem Raum der glatten Differentialformen auf der Mannigfaltigkeit M, definieren. Lemma 1.6 Seien a,b und sei o das Volumenelement auf M, dann ist durch <a,b>p := <a(m),b(m)>pm o M ein inneres Produkt auf dem Modul Lp(M) uºber dem Ring f(M) der glatten Funktionen auf M gegeben. Das hei≠t es gelten a,b,g Lp(M) i) Linearitaºt: <a,bb cg>p b<a,b>p c<a,g>p, b,c f(M) , ii) Symmetrie: <a,b>p <b,a>p , iii) Positive Definitheit: <a,a>p 0 und <a,a>p 0 a 0 . J Lp(M) $ M + V J + M J V ; V ) V 6 BEWEIS i) Linearitaºt folgt aus der punktweisen Linearitaºt von < , >pm , sowie der Linearitaºt des Integrals. ii) Symmetrie folgt aus der punktweisen Symmetrie von < , >pm . iii) _Sei {(ªa,Ua)}a A eine orientierte Uºberdeckung von M mittels Normalkoordinaten und {ra}a A eine untergeordnete Zerlegung der Eins, dann ist / / / / 6 J J $M<a(m),a(m)>pm o ¡a $U r <a(m),a(m)>pm o 0 0 1 illlljllllk illlllllllllllllljllllllllllllllllk illlllllllljllllllllllk -1 p n <a,a>p V ¡a $Rn r V V a ; avªa (x) ; V / o| -1 (s1,\,sn) ªa (x) a/ / <a|ª -1(x),a|ª -1(x)>m a a dx ; 0, L da der Integrand nicht negativ ist. _Sei a 0, dann ist <0,0>p M0 o 0. _Sei umgekehrt M<a(m),a(m)>pm o 0 . Dieses Integral ergibt sich wie zuvor gezeigt als Summe von Integralen mit nicht negativen stetigen Integranden, es folgt daher <a(m),a(m)>pm 0 m M und damit, wegen der Nichtdegeneriertheit von < , >pm , a 0. P % % V 6 / / V / V V V M 6 J V Nun noch einige Bemerkungen zum Hodge-*-Operator Lemma 1.7 [CFKS, Prop. 11.9] Sei o die Volumenform auf der orientierten p(T* M) existiert Riemannschen Mannigfaltigkeit (Mn,g), dann gilt: Fuºr jedes b m n-p * genau ein *b (TmM) , so da≠ n-p(T* M) . <a,*b>n-p <bPa,o>nm , a m m n-p(T* M) kann als Abbildung Die punktweise definierte Abbildung * : p(T*mM) m p n-p von L (M) L (M) aufgefa≠t werden (selbe Bezeichnung *), indem wir zu ihrer Auswertung die punktweise definierten Abbildungen benutzen (diese haºngen glatt von m M ab ). Es gelten a,b Lp(M) g Ln-p(M) a) Linearitaºt: *(a b) *a *b , *(fa) f(*a) , f f(M) , b) <* a(m),* b(m)>n-p <a(m),b(m)>pm , m c) <*a,g>n-p ( 1)p(n-p)<a,*g>p , d) *(*a) ( 1)p(n-p)a , e) aP(*b) <a,b>pm o . 6 JP JP V M 66 6 6 JP 6 6 P !P ! J M 6 6 J + V M J + V M J V V , V , V 66 6 6 6 BEWEIS <bP ,o>nm : n-p(T*mM) R definiert ein lineares Funktional auf ( n-p(T*mM) , < , >n-p m ). Nach dem Satz von Riesz existiert nun ein eindeutiges n-p(T* M) , so da≠ das obige lineare Funktional gleich <*b, >n-p Element *b m m ist. a) <a,*(fb gg)>n-p <(fb gg)Pa,o>nm m f<bPa,o>nm g<gPa,o>nm f<a,*b>n-p g<a,*g>n-p m m <a,f*b g*g>n-p m . P 66 / / / JP + P ! / V + V + V V + + c) <*a,g>n-p L %M<*a(m),g(m)>n-pm o %M<a(m)Pg(m),o(m)>nm o %M<( 1)p(n-p)g(m)Pa(m),o(m)>nm o %M( 1)p(n-p)<a(m),*g(m)>n-pm o V V V , V , ( 1)p(n-p)<a,*g>p . b) Sei (o1,\,on) eine positiv orientierte ONB von T*mM, d.h. o o1P\Pon. n-p(T* M), dann ist Berechnung von *b *(oi1P\Poip) : Sei a m i k k <(oi1P\Po p) P ak \k o 1P\Po n-p , o1P\Pon>nm 1 n-p V , V ¡ \ 6 V JP 1 k1< <kn-p n : : ( 1)p aj1\jn-p , (hierbei ist j1<\<jn-p und {j1,\,jn-p} {1,\,n}\{i1,\,ip}. p ist das Vorzeichen der Permutation, welche (1,\,p) auf (i1,\,ip) und (p 1,\,n) auf (j1,\,jn-p) abbildet.) k k !< ak \k o 1P\Po n-p , *b>n-p m 1 n-p V , V + V ¡ \ 1 k1< <kn-p n : : *b ( 1)p oj1P\Pojn-p . D.h. * bildet eine ONB von p(T*mM) auf eine ONB von n-p(T*mM) ab, d.h. * ist eine Isometrie, d.h. das innere Produkt ist invariant unter *. d) <**a,b>p c) ( 1)p(n-p)<*a,*b>n-p b) ( 1)p(n-p)<a,b>p **a ( 1)p(n-p)a . n(T* M), wobei dim n(T* M) 1. Also existiert ein c R e) Es ist (aP*b)(m) m m n * mit (aP*b)(m) c o, wobei o (TmM) die Volumenform von M sei. Es ist Def. c c <o(m),o(m)>nm <a(m)P*b(m),o(m)>nm von * <*b(m),*a(m)>n-p m b) <b(m),a(m)>pm <a(m),b(m)>pm . Also gilt aP*b <a(m),b(m)>pm o. P & V , P P V , V , & V , JP V V / / 6 P V J JP V V V V V Lemma 1.8 [CFKS, Thm. 11.10 a)] d*a ( 1)n+np+1*d*a , a Lp(M). BEWEIS Sei a Lp(M), b Lp-1(M), d.h. *a Ln-p(M) und bP*a Ln-1(M), d.h. d(bP*a) Ln(M). Nun gilt mit dem Satz von Stokes (1.18) d(bP*a) bP*a 0 . M sMVL Hieraus folgt V , J J J $ M J $ V J J V $MdbP*a (1.19) Es ist (1.20) und (1.21) + L $MbP(d*a) ( 1)p-1 , Lemma 1.7 e) $MdbP*a $M<db,a>pm o V $MbP(d*a) Lemma 1.7 d) V $MbP(( Lemma 1.7 e) V V 0 . V <db,a>p 1)(n-p+1)(n-n+p-1)**d*a) , $M<b,*d*a>p-1m o ( 1)(p-1)(n-p+1) , ( 1)(p-1)(n-p+1) <b,*d*a>p-1 . V , Es ist (p 1)(n p 1) n np p 1 pn p2 p n p 1 n np p 1 2n p(p 1) , , + , , , + o rusut gerade V , + V, gerade , , + , , , , + , eine gerade Zahl, d.h. entweder sind (p 1)(n p 1) und (n np p 1) beide gerade oder beide ungerade, d.h. (*) ( 1)(p-1)(n-p+1) ( 1)n+np+p-1 . Nun ist also (*) (1.19) (1.21) (1.20) p p ( 1)p+n+np+p-1<b,*d*a>p-1 <db,a> ( 1) bP(d*a) , , , V 2p gerade V , + + + , V , $M V , ( 1)n+np+1<b,*d*a>p-1 . P , Die Aussage des Lemma 1.8 werden wir bei der Frage der Abschlie≠barkeit von d : Lp(M) Lp(M) benoºtigen. 66 6 6 ! DER HILBERTRAUM L p(M) Der Raum (Lp(M),< , >p) ist bezuºglich des in Lemma 1.6 definierten L2inneren Produkts (genauer: bezuºglich der dadurch induzierten Norm) nicht vollstaºndig. Wir koºnnen uns dies folgenderma≠en veranschaulichen: Sei M Rn und p 0, d.h. L0(M) f(Rn), dann ist (1.22) <f,g>0 := nf(x) g(x) dnx . , , / / V V V $R / L Es ist wohlbekannt, da≠ die Vervollstaºndigung von f(Rn) bezuºglich < , >0 (modulo Gleichheit bis auf Nullmengen) mit L2(Rn) bezeichnet wird. Was wir unter dem Verfahren der Vervollstaºndigung verstehen, wollen wir nun etwas genauer beschreiben, siehe z.B. auch [RSI, Se. I.2]. / / 66 6 6 6 6 Definition 1.9 (N,d) hei≠t metrischer Raum : N Menge und d : N x N R Abbildung mit i) d(x,y) 0 , x,y N , ii) d(x,y) 0 x y, iii) d(x,y) d(y,x) , x,y N , iv) d(x,z) d(x,y) d(y,z) , x,y,z N . ) ; M V ) J V V M : ! J + M J Definition 1.10 Eine Folge {xn}n N von Elementen eines metrischen Raumes (N,d) hei≠t Cauchyfolge : e>0 k N : n,m k d(xn,xm)<e . J ) M N J ; & Definition 1.11 Ein metrischer Raum in dem alle Cauchyfolgen konvergieren hei≠t vollstºandig. Definition 1.12 Eine Teilmenge B eines metrischen Raumes (N,d) hei≠t dicht : jedes x N ist Haºufungspunkt von Elementen von B. ) J Theorem 1.13 [RSI, Thm. I.3] Sei (N,d) ein nicht vollstaºndiger metrischer Raum, dann existiert ein vollstaºndiger metrischer Raum N , so da≠ N isometrisch zu einer dichten Teilmenge von N ist. BEWEIS Betrachte die Menge aller Cauchyfolgen in N. Zwei Cauchyfolgen {xn}n N , {ym}m N hei≠en aº quivalent, falls limn d(xn,yn) 0. Sei N die Menge der Aºquivalenzklassen von Cauchyfolgen unter dieser Aºquivalenzrelation. _Seien {xn}n N , {ym}m N Cauchyfolgen in N, dann existiert + (1.23) nlim d(xn,yn) =: c R0 . Denn sei cn := d(xn,yn) , dann genuºgt es wegen der Vollstaºndigkeit von R zu zeigen, da≠ {cn}n N eine Cauchyfolge ist. Sei e>0 beliebig und sei kx N, so da≠ d(xn,ym)<e/2 n,m kx , ky analog fuºr {ym}m N , k := max{kx,ky} . Seien nun n,m k, dann ist (1.24) |cn cm| |d(xn,yn) d(xm,ym)| , |d(xn,xm) d(xm,ym) d(ym,yn) d(xm,ym)| , Def. 1.9 iv) [ [ J 66 [ J 66 6 6 J 6 J M V !r J ; J !r 6 J 6 6 6 ; , V : , + + , 6 J L d(xn,xm) d(ym,yn) , <e/2 e/2 e , d.h. {cn}n N ist eine Cauchyfolge. _Seien {un}n N [{xn}n N] und {vn}n N [{yn}n N] ([ ] bezeichnet die Aºquivalenzklasse), dann ist (1.25) nlim d(un,vn) nlim d(un,xn) d(xn,yn) d(yn,vn) , Def. 1.9 iv) 0 nlim d(xn,yn) 0 (1.26) nlim d(xn,yn) nlim d(xn,un) d(un,vn) d(vn,yn) , Def. 1.9 iv) 0 nlim d(un,vn) 0 . Aus (1.25) und (1.26) folgt die Unabhaºngigkeit von limn d(xn,yn) von der Wahl der Repraºsentanten der Aºquivalenklassen [{xn}n N] und [{yn}n N]. _Wir definieren eine Metrik auf N durch (1.27) d ( [{xn}n N] , [{ym}m N] ) := nlim d(xn,yn) . Die Existenz von (1.27), sowie die Unabhaºngigkeit von der Wahl der Repraºsentanten wurden in den beiden vorigen Schritten gezeigt. (N ,d ) hat die Eigenschaften eines metrischen Raumes (Def. 1.9), aufgrund der Eigenschaften von d, sowie der Definition der Aºquivalenzrelation auf der Menge der Cauchyfolgen. _(N ,d ) ist vollstaºndig: Sei {uk}k N eine Cauchyfolge in N , d.h. (1.28) uk [ {v(k) s }s N ] , wobei {v(k) s }s N eine Cauchyfolge in N ist. Mit (1.29) u := [ {v(s) s }s N ] ergibt sich (1.30) lim uk u . k Damit hat jede Cauchyfolge in N ein Grenzelement in N , was zu zeigen war. P V + + V J J !r J J : V !r : V J !r + / J + K + + B !r !r + B J + K + + !r !r J J [ [ J 66 J !r [[ [[ [ J V 6 J 6 J J 6 6 V !r [ [ DER ABSCHLU≠ VON d*d dd* UND DIE HODGE-ZERLEGUNG Wir definieren zunaºchst einige Begriffe aus der Funktionalanalysis, insbesondere den des Abschlusses eines Operators. Abgeschlossene Operatoren haben den Vorteil, da≠ es zur Untersuchung ihrer Eigenschaften genuºgt, sie auf einem in ihrem Definitionsbereich dichten Teilraum zu studieren. Wie wir sehen werden, bedeutet + + L dies eine wesentliche Vereinfachung des Formalismus. Von einem unbeschraºnkten Operator koºnnen wir im Allgemeinen nur erwarten, da≠ er auf einer dichten Teilmenge eines Hilbertraumes h definiert ist. Dies folgt aus dem Hellinger-Toeplitz Theorem, welches besagt, da≠ ein auf ganz h definierter Operator A mit <Aª,y> <ª,Ay> ª,y h notwendigerweise ein beschraºnkter Operator ist. V M J Definition und Satz 1.14 [RSI, Ch. VIII] i) Ein Operator (auch lineare Transformation) T auf einem Hilbertraum (h,< , >) ist eine lineare Abbildung von einem linearen Unterraum von h (ihrem Definitionsbereich D(T)) nach h, d.h. T : h D(T) h . ii) Der Graph der linearen Transformation T ist gegeben durch G(T) := { (ª,Tª)|ª D(T) } hxh . T hei≠t abgeschlossener Operator : G(T) ist abgeschlossene Teilmenge von hxh (bezuºglich der Graphennorm (1.36)). iii) T1,T seien Operatoren auf h. Falls G(T1) G(T), dann hei≠t T1 Erweiterung von T. Wir benutzen hierfuºr die Notation T1 T. iv) Ein Operator T hei≠t abschlie≠bar, falls er eine abgeschlossene Erweiterung besitzt. Jeder abschlie≠bare Operator besitzt eine kleinste abgeschlossene Erweiterung, wir nennen diese Abschlu≠ von T (T T ). v) Sei T ein dicht definierter linearer Operator auf dem Hilbertraum h und sei D(T*) := { ª h | j h : <Ty,ª> <y,j>, y D(T) } . Fuºr jedes ª D(T*) definieren wir T*ª j. T* hei≠t der zu T adjungierte Operator. vi) Ein auf dem Hilbertraum h dicht definierter Operator T hei≠t symmetrisch, falls T T*. Dies ist aºquivalent zu <Tª,y> <ª,Ty> , ª,y D(T) . Ein symmetrischer Operator ist immer abschlie≠bar [RSI, Se. VIII.2]. vii) T hei≠t selbstadjungiert, falls T T* ( T symmetrisch und D(T) D(T*)). viii) Ein symmetrischer Operator T hei≠t wesentlich selbstadjungiert, falls T selbstadjungiert ist. Ein wesentlich selbstadjungierter Operator T hat genau eine selbstadjungierte Erweiterung [RSI, Se. VIII.2]. / / C ! J B ) C C , , J N J V J M J V B V M V ) J V , BLT-Theorem 1.15 [RSI, Thm. I.7] Sei T ein beschraºnkter linearer Operator von L einem normierten linearen Raum (V1, 1) in linearen Raum (V2, 2). Dann existiert T : (V1, 1) (V2, 2) von T. Hierbei Vervollstaºndigung von V1 (siehe Thm. 1.13). T Operator (mit derselben Schranke wie T). einen vollstaºndigen normierten eine eindeutige Erweiterung bezeichnet (V1, 1) die ist ein beschraºnkter linearer U/U 66 [ [ [ U/U 6 6 ! U/U U/U [ 6 [ [ U/U 66 6 Wir betrachten nun den Hilbertraum ( Lp(M) , < , >p ) und wollen den Operator der aº u≠eren Differentiation (1.31) d : Lp(M) D(d) Lp(M) Lp+1(M) Lp+1(M) abschliessen. Um die Abschlie≠barkeit von d zu zeigen, genuºgt es nach [RSI, Thm. VIII.1 b)] zu zeigen, da≠ D(d*) dicht in Lp+1(M) ist. Es ist Lp+1(M) dicht in Lp+1(M), womit zu zeigen bleibt , , C V / / , B ! , , Proposition 1.16 Lp+1(M) D(d*) . BEWEIS Es ist D(d*) := {a Lp+1(M)| j Lp(M) : <db,a>p+1 <b,j>p, b D(d)} . Sei nun a Lp+1(M), dann gilt fuºr b Lp(M) Lemma (1.32) <db,a>p+1 1.8 <b,( 1)n+np+1*d*a>p <b,j>p mit j := ( 1)n+np+1*d*a Lp(M). Also ist gezeigt Lp+1(M) D(d*). P B 6 6 , J N , J J 6 6 66 V M J J V , , V J B Wir bilden nun den Operator-Abschlu≠ von d (1.33) d : D(d ) Lp(M) Lp+1(M) . Nach [RSI, Thm. VIII.1 c)] gilt (1.34) (d )* d* : D(d*) Lp+1(M) Lp(M) . Der Abschlu≠ eines Operators T : D(T) h h auf (h,< , >) ist definiert als Abschlu≠ von (1.35) Graph T := {(ª,Tª)|ª D(T)} h x h bezuºglich der vom inneren Produkt auf h x h (1.36) < , > : (h x h) x (h x h) R ((ª1,y1),(ª2,y2)) <ª1,ª2> <y1,y2> , , , V / / 66 , B , B B 66 66 66 66 , ! , 6 6 ! ! J / / B 66 ! * + L 66 induzierten Norm auf h x h; diese hei≠t Graphennorm. Nun genuºgt es einen abgeschlossenen Operator T auf der dichten Teilmenge D(T) D(T ) zu betrachten, denn es gilt , , B Proposition 1.17 von D(T) mit an BEWEIS Sei a mit 0 nlim dann existiert eine Folge {an}n N von Elementen a und T a limn Tan . D(T ), d.h. es existiert Folge {an}n N von Elementen von D(T) Sei aJD(T ), , 6 , ! V !r J , J V & 6 B6,Taa6K B6Taa 6K , !r n n V hh lim an limn Tan . n!r also T limn , !r J anV !r a V 6 lim n!r a,an h lim T a Tan h , + n!r , und T a nlim Tan , , V !r P Das hei≠t wir koºnnen jedes Bild T a als Limes von Bildern Tan des urspruºnglichen Operators T darstellen. Zum Beispiel gilt in unserem Fall fuºr jedes a D(d ) (1.37) d a nlim dan , fuºr eine geeignete Folge {an}n N Lp(M) D(d). , , J , V J !r B V 66 6 6 Proposition 1.18 Der Operator d2 0 : Lp(M) Lp+2(M) hat die eindeutige Fortsetzung 0 auf Lp(M), ebenso der Operator (d*)2 0. BEWEIS d2 0 ist beschraºnkt mit Schranke 0. Nach dem BLT-Theorem 1.15 existiert eine eindeutige Fortsetzung auf L p(M) mit derselben Schranke 0, d.h. wir erhalten den Nulloperator auf L p(M). Analoges gilt fuºr (d*)2. P V , ! V V 6 , , Betrachte den Operator (1.38) f := d*d dd* : D(f) := Lp(M) Lp(M) , dieser ist offenbar symmetrisch: Seien a,b D(f), dann ist (1.39) <(d*d dd*)a,b>p <d*da,b>p <dd*a,b>p <a,d*db>p <a,dd*b>p <a,(d*d dd*)b>p . Nach Definition und Satz 1.14 vi) ist f damit abschlie≠bar. + + 6 6 ! J + V + V + V + L 66 6 6L p(M) Definition 1.19 Der Laplace-Beltrami Operator L : D(L) L p(M) definiert als Abschlu≠ von f d*d dd* : Lp(M) Lp(M) in L p(M). V Theorem 1.20 selbstadjungiert. [C][St] 66 + f 6 6 , , ! ist ! 66 6 6Lp(M) d*d dd* : Lp(M) V , B + ! ist wesentlich Proposition 1.21 Es gilt fuºr alle a D(L) L p(M) <a,La>p 0 (d.h. Spec(L) R+0 ). BEWEIS Eigentlich genuºgt es nach Prop. 1.17 diese Aussage fuºr a Lp(M)dichtD(L) zu zeigen: (1.40)<a,La>p <a,(d*d dd*)a>p <da,da>p <d*a,d*a>p 0 . Wir wollen jedoch noch einmal die vollstaºndige Argumentation wiedergeben: Sei a D(L) L p(M) und sei {an}n N eine Folge von Elementen von Lp(M) mit an a. Da L d*d dd*, gilt nach Prop. 1.17 L nlim an nlim (d*d dd*) an . Damit ergibt sich (1.41) <a,La>p <lim an ,L nlim an>p n <lim an ,nlim (d*d dd*)an>p n lim <an ,(d*d dd*)an>p n 0 P lim <dan ,dan>p <d*an ,d*an>p n , B J ; B J V 6 6 J ! + V , B V + 6 B ; 6 J + !r 6 V V V 6 6 6 6 6 66 6 6 K 6 B ruuuuuuusuuuuuuut 6 ruuuuuuuuusuuuuuuuuut 0 0 !r !r !r !r 6 + !r V V !r + !r + + ; ; ; Definition 1.22 i) a D(L) L p(M) hei≠t harmonisch : La 0. (Im Fall p * a L (M) ist dies a ºquivalent zu da 0 und d a 0). ii) L Hp (M) := Ker L iii) L pd(M) := Ran ( d :L p-1(M) D(d ) L p(M) ) iv) L pd*(M) := Ran ( d *:L p+1(M) D(d *) L p(M) ) v) Die Raºume LHp (M) , Lpd(M) , Lpd*(M) seien definiert als jene Teilmengen der entsprechenden Raºume mit Querstrich, welche aus glatten Formen bestehen. J J , , , , , , 6 66 66 , B V ,, , ) , C 6 , 6 V 6 6 , ! , C 6 6 , ! Nun benoºtigen wir zwei wohlbekannte Resultate 6 6 V L Theorem 1.23 (E Elliptische Regularitºat) [GrHa, Ch.0 Se.6 p.93 global Sobolev lemma and p.94 regularity lemma] D (Lk) Lp(M) . ( 6 k=1 r V Theorem 1.24 [GrHa, Ch. 0 Se. 6 p. 94 lemma] (L Id)-1 ist ein kompakter Operator. + 66 6 6 Definition 1.25 Seien X,Y Banachraºume. Ein linearer Operator T : X Y hei≠t kompakt, falls er beschraºnkte Mengen in X in praºkompakte Mengen in Y abbildet. Eine Menge hei≠t praºkompakt, falls ihr Abschlu≠ kompakt ist. ! Die Aussagen i) und ii) des folgenden Theorems werden auch als Hodge-Zerlegung bezeichnet. Hodge-Theorem 1.26 [CFKS, Prop. 11.7] i) L p(M) L pH(M) L pd(M) L pd*(M) ii) Lp(M) LpH(M) Lpd(M) Lpd*(M) iii) Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) LpH(M) Lpd(M) iv) LpH(M) L pH(M) ist endlich-dimensional. , , V 66 66 V , V , 2 6 6 2 ! , 2 6 2 V 2 Zum Beweis des Hodge-Theorems benoºtigen wir das Hilbert-Schmidt-Theorem 1.27 [RSI, Thm. VI.16] Sei A ein selbstadjungierter kompakter Operator auf dem Hilbertraum h. Dann existiert eine vollstaºndige ONB {fn}n N von h, so da≠ Afn lnfn und ln 0 fuºr n . J V ! !r 66 6 6 Proposition 1.28 Ein kompakter Operator T : h h ist ein beschraºnkter Operator. sup Tª h BEWEIS T Op sup Tª h ! V ||ª||=1 V sup yJT(B1(0)) da die stetige Funktion U/U V ªJB1(0)Bh y h : sup yJT(B1(0)) y h =: c < r , auf der kompakten Menge T(B1(0)) ihr Maximum 36 L annimmt. P BEWEIS VON THEOREM 1.26 iv) Die Inklusion LpH(M) L pH(M) gilt nach Definition von L pH(M). Um die umgekehrte Inklusion zu zeigen, sei a L pH(M), d.h. La 0. Damit gilt auch Lka 0, k N, anders ausgedruºckt a D(Lk) , k=1 also a Lp(M) (elliptische Regularitaºt, Thm. 1.23) und damit a LpH(M). Die endliche Dimension von LpH(M) L pH(M) ergibt sich aus der Kompaktheit von (L Id)-1 und wird im Verlauf des Beweises von i) gezeigt, siehe (1.55). i) Wir zeigen zuerst, da≠ die direkte Summe eine orthogonale Summe und anschlie≠end, da≠ sich jedes a L p(M) in drei Anteile zerlegen laº≠t, einer aus jedem der drei direkten Summanden. Um die paarweise Orthogonalitaºt der drei direkten Summanden zu zeigen, genuºgt es glatte Formen zu betrachten, siehe Prop. 1.17. _L pH(M) L pd(M) : Sei a Lp(M) mit La 0 und b Lpd(M), also b dg mit g Lp-1(M), dann ist Def. 1.22 i) =0 p p (1.42) <a,b> <a,dg> <d*a,g>p-1 0 . _L pH(M) L pd*(M) : Sei a Lp(M) mit La 0 und b Lpd*(M), also b d*g mit g Lp+1(M), dann ist Def. 1.22 i) =0 p * p (1.43) <a,b> <a,d g> < da ,g>p+1 0 . _L pd(M) L pd*(M) : Sei a Lpd(M), also a db mit b Lp-1(M), und sei g Lpd*(M), also g d*j mit j Lp+1(M), dann ist =0 p * p (1.43) <a,g> <db,d j> < ddb ,j>p+1 0 . , B , , J V M J V ) r J J J , V + , J , , Q 6 J V J , V 6 , Q V J J , Q V 6 V J V f V J , J V V V J f V V J g J V V V Nun zur Zerlegung von a L p(M) in drei Anteile: Die Kompaktheit von (L Id)-1 (Thm. 1.24) hat die Beschraºnktheit dieses Operators zur Folge (Prop. 1.28), d.h. der Operator (L Id) hat eine beschraºnkte Inverse (L Id)-1. Nach [RSI, Thm. VI.3 d)] hat (L Id)* eine beschraºnkte Inverse und es gilt , J + + + + (1.45) ((L Id)*)-1 ((L Id)-1)* . Hieraus folgt die Selbstadjungiertheit von (L Id)-1 : (1.46) ((L Id)-1)* ((L Id)*)-1 + V + + + V + 6 , (1.45) L (L* Id*)-1 , * linearer Op. (L Id)-1 , L,Id s.adj. . Nun koºnnen wir das Hilbert-Schmidt Theorem 1.27 anwenden: Es existiert demnach eine vollstaºndige ONB {fn}n N von L p(M), so da≠ (1.47) (L Id)-1 fn ln fn und ln 0 fuºr n . Sei nun (1.48) Pn := <fn , >p fn , n N , dann gelten: Pn ist ein Orthogonalprojektor (: Pn2 Pn und Pn* Pn) und (1.49) Pn Id . n=1 Seien y,j L p(M), dann ist (1.50) Pn2y Pn<fn,y>p fn <fn,<fn,y>pfn>p fn <fn,y>p <fn,fn>p fn Pny =1 und (1.51) <Pny,j>p <<fn,y>p fn , j>p , (1.48) <fn,y>p <fn,j>p , Lin. d. Sk.Prod. p p <y,<fn,j> fn> , Lin. d. Sk.Prod. <y,Pnj>p , (1.48). Die Aussage (1.49) folgt aus der Vollstaºndigkeit der ONB {fn}n N . Sei y L p(M), dann gilt (1.52) (L Id)-1y (L Id)-1 Pn y , (1.49) V + V + , 6 6 J + V ! 6 6 / J ) ¡ !r V V r V , J 6 ruuuuusuuuuut V 6 V V V 6 66 6 V V V V J B¡ K n=1 Id)-1 ¡<fn,y>p6fn n=1 6 , J r + V + (L V r + ¡ <fn,y>p (L Id)-1fn n=1 ¡ <fn,y>p lnfn n=1 ¡ lnPny n=1 B¡ lnPn K y n=1 r V + , lin. Op. r , (1.47) r , (1.48) V V r V Nun ist (1.53) , (1.48) (L Id) y + 1 P Ky B¡ n n=1 n r V l 38 , . denn es gilt (1.54) (L Id)-1(L Id)y + + V B¡ Pn K y B ¡ n=1 n,k=1 B n,k=1 ¡ nk PnPk K y B¡ ln6Pn K B ¡ 1 Pk K y n=1 k=1 k (L Id)-1 B ¡ 1k Pk K y k=1 y (1.49) r r V V r V ln lk dnk Pn K y, l l r V L , , r l , (1.52) . r V Hieraus erhalten wir (1.55) + l 1 P Ky Id6y , (1.53) B¡ n n=1 n B¡ ( 1 1) Pn K y , (1.49) . n=1 n Aus ln 0 fuºr n (1.47) schlie≠en wir, da≠ Ker6L endlich-dimensional ist (denn es sind hoºchstens endlich viele Eigenwerte ln gleich 1), au≠erdem ist Spec6L diskret p Ly r V , l r V ! l , !r und nicht negativ (Prop. 1.21). Aus (1.55) erhalten wir eine Zerlegung von L (M) in eine orthogonale Summe (1.56) L p(M) Ker L Ran L . Ran L ist abgeschlossen, dies folgt aus Ran L (Ker L) und der Tatsache, da≠ aus der Abgeschlossenheit von Ker L (da endlich-dimensional) auch die Abgeschlossenheit von (Ker L) folgt [RSI, Se. II.2]. Fuºr a L p(M) gilt nun (1.57) a aH Lg , aH Ker L, g D(L) * * aH d (dg) d(d g) , oBdA g Lp-1(M) . Der letzte Schritt erfolgte unter Anwendung von Prop. 1.17 . Damit ist i) gezeigt. ii) Die Summe von glatten Differentialformen ist eine glatte Differentialform, womit " " gezeigt waºre. Es bleibt also " " zu zeigen: Sei a Lp(M), dann ist nach Gleichung (1.56) (1.58) a aH Lg , aH L pH(M) LpH(M) , g L p(M) . Die Glattheit von a und aH impliziert die selbige von Lg. Nun ist (1.59) L(Lg) L(a aH) La LaH La Lkg Lk-1a , k 2 , d.h. , , V 6 6 , J 6 6 6 6 2 V 6 Q Q V + V + C J + V , J + V , V J 6 B J , J V V , ; V 6 J ( D(Lk) k=1 (1.60) also aJ L gJ gJLp(M) Lp(M) gilt , r (elliptische Regularitaºt, Thm. 1.23). Damit ist gezeigt: Fuºr (1.61) aVaH+Lg , aH LpH(M), g aH d(d*g) d*(dg) , da g Lp(M) , LpH(M) Lpd(M) Lpd*(M) . V J + + J J Lp(M) J 2 2 66 66 6 6 6 iii) " " Sowohl LpH(M) als auch Lpd(M) sind in Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) enthalten, damit auch ihre orthogonale Summe. " " Offenbar ist (1.62) Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) Lp(M) , andererseits aber {0} , (1.63) Lpd*(M) Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) denn sei g Lpd*(M) Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) , d.h. g d*a und dg 0. Damit ist (1.64) 0 <dg,a>p+1 <dd*a,a>p+1 <d*a,d*a>p <g,g>p , also g 0. Aus (1.62), (1.63) und ii) ergibt sich nun (1.65) Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) LpH(M) Lpd(M) . P C C B B 66 66 D J D 66 66 6 6 6 ! 66 66 ! 6 V V V V V 66 66 66 ! V V B 6 6 6 6 ! V 6 6 6 ! B 2 Die Aussage iv) LpH(M) L pH(M) von Thm. 1.26 ist eine Regularitaºtsaussage: Alle Elemente im Eigenraum zum Eigenwert Null von L sind glatte Differentialformen. Der Kern von L wurde also durch die Vervollstaºndigung bezuºglich des L2-inneren Produkts nicht veraºndert. Solange wir uns nur fuºr den Kern interessieren, koºnnen wir daher L entweder als selbstadjungierten Operator auf dem Hilbertraum L p(M) auffassen oder als Differentialoperator auf dem Raum der glatten p-Differentialformen Lp(M). , V , 6 6 6 6 6 Theorem 1.29 [CFKS, Thm. 11.8] bp := dim HpDR(M;R) dim Ker L . BEWEIS ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) HpDR(M;R) := Ker Ran ( d : Lp-1(M) Lp(M) ) 66 66 66 66 V 6 6 6 6 ! ! 40 V Y LpH(M)2Lpd(M) Lpd(M) L , Thm. 1.26 iii) LpH(M) 6 = Ker L P 41 Lt 2.2 Der deformierte Laplace-Operator Lt Witten definierte 1982 in [Wi3] eine durch einen reellen Parameter variierte Hodge-Theorie: Definition 2.1 Sei f C (M,R) eine Morse-Funktion und seien i) dt := e tf d etf : Lp(M) Lp+1(M) ii) ft := dt*dt dtdt* : Lp(M) Lp(M) iii) Lt := ft : D(Lt) L p(M) L p(M) iv) L Hp t(M) := Ker Lt v) L pdt(M) := Ran ( dt : D(dt) L p-1(M) L p(M) ) vi) L pdt*(M) := Ran ( dt* : D(dt*) L p+1(M) L p(M) ) (beachte: dt* ist ein abgeschlossener Operator und (dt)* dt* [RSI, Thm. VIII.1]) vii)Die Raºume LHp t(M) , Lpdt(M) , Lpdt*(M) seien definiert als jene Teilmengen der entsprechenden Raºume mit Querstrich, welche aus glatten Formen bestehen. , 66 r J ! + , ! , B , ! , , , , , , , B , ! , B , , 66 , ! , 66 V Im vorigen Paragraphen 2.1 wurde gezeigt, da≠ die p-te Bettizahl bp von M durch die Dimension des Kerns von L, wirkend auf den glatten p-Formen, gegeben ist. Witten bemerkte, da≠ fuºr die durch t variierten Groº≠en Resultate, analog zu denen des Paragraphs 2.1, gelten: Es gilt insbesondere eine Version des Hodge-Theorems 1.26 (Hodge-Zerlegung) aus dem wir (2.1) bp dim Ker Lt ableiten. Fuºr gro≠e t vereinfacht sich das Spektrum von Lt . Der Limes t von Lt (der sogenannte quasiklassische Limes) wurde bereits fruºher studiert [CDS], er liefert obere Schranken fuºr dim Ker Lt und damit fuºr bp . Diese oberen Schranken sind durch die Anzahl cp der kritischen Punkte der Morse-Funktion f mit Morse-Index p gegeben. Dies ist jedoch Gegenstand der folgenden Paragraphen. Zunaºchst wollen wir die Wohldefiniertheit der Begriffe in Definition 2.1 uºberpruºfen. Wir berechnen die formal adjungierte Abbildung dt* und zeigen Lp+1(M) D(dt*) ; hieraus folgt die Dichtheit von D(dt*) in L p+1(M) und damit die Abschlie≠barkeit von dt , siehe (1.31) und [RSI, Thm. VIII.1 b)]. V 6 6 6 B 6 6 , 6 66 Proposition 2.2 dt*|Lp+1(M) etf d* e tf : Lp+1(M) BEWEIS Seien a Lp+1(M) , b D(dt) Lp(M) V J !r 6 J , V ! Lp(M) . Lt 66 6 6 6 6 6 6 6 66 6 6 6 <dtb,a>p+1 <e tf d etf b,a>p+1 , tf tf p+1 <d e b,e a> , f(M)-Lin. , Lemma 1.6 i) <etf b,d* e tf a>p , Def. von d* <b,etf d* e tf a>p , f(M)-Lin. , Lemma 1.6 i) <b,dt* a>p , Def. von dt* . Es ist etf d* e tf a Lp(M), denn e tf a Lp+1(M) und d* bildet nach Lemma 1.8 glatte (p 1)-Formen in glatte p-Formen ab. P , V , V , V V 66 6 , 6 6 , V , J J + 6 Es gilt weiter ft|Lp(M) ft*|Lp(M) , also ist Lp(M) D(ft*), also D(ft*) dicht in L p(M) und ft somit abschlie≠bar; Lt ist also wohldefiniert. Unser Ziel ist es nun eine Formel fuºr Lt zu finden, die die Abhaºngigkeit von Lt von den kritischen Punkten der Morse-Funktion f darstellt. Hierzu fuºhren wir zwei Operatoren (ai)* und ai auf Lp(M) ein, die in der Quantentheorie als Fermionenerzeugungs- bzw. Fermionenvernichtungsoperator bekannt sind. V , B Definition 2.3 Seien (x1,\,xn) lokale Koordinaten auf U M, wir definieren (ai)* : Lp(U) Lp+1(U) a (ai)* a := dxiPa . B 6 ! * Lemma 2.4 Der zu (ai)* formal adjungierte Operator (bezuºglich des L2-inneren Produkts < , >_ auf L _(U)) ai : Lp+1(U) Lp(U) ergibt sich durch lineare Fortsetzung aus , / / ! ai (dxj1P\Pdxjp+1) V p+1 ( ¡ k=1 1)k+1 gijk dxj1P\PdxjkP\Pdxjp+1 . P , 66 Hierbei ist gij <dxi,dxj>1 g(i-1(dxi) , i-1(dxj)) die induzierte Metrik auf T*U, siehe Lemma 1.1 . i i BEWEIS Mit a Lp(U), d.h. a ai \i dx 1P\Pdx p und 1 i < \ <i n 1 p 1 p j j b dx 1P \Pdx p+1 Lp+1(U) ergibt sich <(ai)* a,b>p+1 <dxiPa,b>p+1 6 V V ¡ J V : : 6 6 J 6 V $ <1 i <¡ \<i V U V : 1 V 6dxiPdxi1P\Pdx p , dxj1P\Pdx p+1>p+1 m o 1\ip ai p n : i j Lt $ V ¡ i <\<i U 1 1 $ V U : 1 : ¡ i <\<i 1 i j \ <dxiPdxi1P\Pdx p , dxj1P\Pdx p+1>p+1 m o ai 1 ip p n : , Linearitaºt von < , >p+1 m / / \ det (<dxr,dxs>1m) r ai : \ \ {i,i1, ,ip} o s {j1, ,jp+1} 1 ip p n J J , Prop. 1.2 p+1 ( $ 1 ¡i <a\i1\ip ¡ k=1 V U \ 1)k+1<dxi,dxjk>1m det (<dxr,dxs>1m)r , 1 <ip n : \ \ \ {i1, ,ip} o s {j1, ,jk , ,jp+1} / J P J : , Entwicklung der Det. nach 1. Zeile (i) p+1 ( $ 16 ¡i <a\i1\ip6¡ k=1 V U \<i1 n p : : ( ¡ k=1 p+1 <a, V 6 6 1)k+1 gijk , 6 6 1)k+1 gijk <dxi1P\Pdxip , dxj1P\PdxjkP\Pdxjp+1>pmo , Prop. 1.2 , P dx P\PdxjkP\Pdxjp+1 >p j1 P <a,ai b>p V P In der Formel fuºr ai ist in [CFKS, Formel (11.32)] ein Vorzeichenfehler zu finden. Dieser wuºrde zu einem falschen Vorzeichen in Proposition 2.5 fuºhren und statt Proposition 4.3 ergaºbe sich [(ai)*,ai] 1, womit der Beweis der Morse-Ungleichungen zusammenbrechen wuºrde. V Proposition 2.5 Sei a Lp(U), dann gilt {ai,(aj)*} a gij a , wobei {A , B} := AB BA den Antikommutator bezeichnet. BEWEIS Es genuºgt die Aussage fuºr ein Basiselement a dxl1P\Pdxlp, 1 l1<\<lp n , zu zeigen: {ai,(aj)*} a ai (aj)* a (aj)* ai a p ai dxjPdxl1P\Pdxlp (aj)* ( 1)k+1 gilk dxl1P\PdxlkP\Pdxlp 66 6 6 : 6 : V V J 6 V / + 6 6 6 6 V + 66 + 6¡ k=1 44 , 6 P Lt p+1 ( 1)k+1gilk dxjPdxl1P\Pdxlk-1P\Pdxlp ¡ k=2 p ( 1)k+16gilk dxjPdxl1P\PdxlkP\Pdxlp ¡ k=1 gij dxl1P\Pdxlp V P + , P , + r=k-1 gij V p ¡ ( 1)r+26gilr dxjPdxl1P\PdxlrP\Pdxlp r=1 p ( 1)k+16gilk dxjPdxl1P\PdxlkP\Pdxlp ¡ k=1 dxl1P\Pdxlp P + , P , + gij a V P Proposition 2.6 (ai)* ist ein beschraºnkter Operator auf Lp(U) mit (ai)* Op Gii , wobei Gii := sup gii(m)>0 . 6 6 m6 : U J BEWEIS Sei a Lp(U), dann ist 2 2 aia (ai)*a <aia,aia>p-1 <(ai)*a,(ai)*a>p+1 6 J + 6 V + <a,(ai)*aia>p <a,ai(ai)*a>p <a,{(ai)*,ai}a>p <a,{(ai)*,ai}a>pm o V + V $U $U<a,giia>pm o $Ugii(m) <a,a>pm o Gii$ <a,a>pm o Gii a 62 U V , Prop. 2.5 V V : / V Hieraus erhalten wir insbesondere (2.2) woraus folgt (2.3) (ai)*a 6 a 2 62 62 (ai)* 6Op := sup 0 : 6 a 2 45 . Gii , (ai)*a aW / 62 : Gii . P Lt 66 6 6Lp(U) ist ein beschraºnkter Operator mit 6Op Gii , Gii wie in Prop. 2.6 . Proposition 2.7 ai : Lp+1(U) ai ! : BEWEIS Der Beweis von Proposition 2.6 liefert bereits die Behauptung, es gilt naºmlich eine zu (2.2) analoge Ungleichung fuºr ai. Wir koºnnen die Behauptung jedoch auch mittels der Theorie der beschraºnkten linearen Operatoren einsehen: Sei h ein Hilbertraum und l(h) bezeichne die beschraº nkten linearen Operatoren von h nach h. (l(h) , || || Op) ist ein Banachraum. Sei T l(h), dann ist die Abbildung * : l(h) (2.4) l(h) T T* ein isometrischer Isomorphismus [RSI, Thm. VI.3 a)], d.h. (2.5) T Op T* Op . Benuºtze nun die Aussage von Proposition 2.6 . P 66 6 / J 6 ! * 6 V 6 6 Bemerkung 2.8 i) Nach dem BLT-Theorem 1.15 existieren eindeutige Fortsetzungen von ai bzw. (ai)* (selbe Bezeichnung) auf den gesamten Hilbertraum L p(U) ai : L p+1(U) L p(U) und (ai)* : L p(U) L p+1(U) . ii) a bzw. a* sind gerade die innere bzw. aºu≠ere Multiplikation mit a L1(M) in der Algebra der Differentialformen auf M [Ch, p. 277] a : Lp+1(M) Lp(M) b iab a* : Lp(M) Lp+1(M) b aPb . , , , ! , , ! J ! * ! * Lemma 2.9 Es gilt 6 Lt L t2 df 2 t A , wobei A ein Operator nullter Ordnung ist und L den in Definition 1.19 eingefuºhrten Operator bezeichnet. Falls die Metrik in U M flach ist, so ergibt sich in lokalen orthonormalen Koordinaten (x1,\,xn) V + + B Lt A ¡i,j ssxi2sfxj [(ai)*,aj] . V 66 BEWEIS Wir betrachten oBdA glatte Formen und zeigen ft f t2 df 2 t A , siehe Proposition 1.17 . Der Abschlu≠ des Operators ft liefert dann obiges Resultat. Sei a Lp(M), dann ist 6 V + + J (2.6) dta Def. 2.1 i) e da e V V (2.7) Es ist also (2.8) 66 df V , 6 dfPa n ¡ 6 fi6(ai)* i=1 tfetf t , + n ¡ 6 fi6dxi i=1 V dt 6 Produkttf d (etfa) regel e tf (detf)a , da V , + + 6 6 , wobei fi := ssxfi . V t dfP , bzw. n t fi (ai)* , d d / /V /+ V / /+ + und damit (2.9) dt * d* Weiter ist (2.10) ft := {dt ,dt*} V e tfetfda t dfPa , + / 6 6¡ 66 i=1 / / n 6t6¡ 6 fi6ai i=1 / /+ + d* / /V /+ 6 t idf / . 6 n n n n Bd t¡ 6 fi6(ai)*K Bd* t¡6fj6ajK Bd* 6t¡6fj6ajK Bd 6t¡6fi6(ai)*K i=1 j=1 j=1 i=1 , (2.8)6,6(2.9) n n n n d*d dd* t26B ¡6fi6(ai)*K B ¡6fj6ajK t26B ¡6fj6ajK B ¡6fi6(ai)*K i=1 j=1 j=1 i=1 n n n n Bd t¡ 6 fi6aiK B t¡6fi6(ai)* d*K Bd* t¡6fi6(ai)*K B t¡6fi6ai dK i=1 i=1 i=1 i=1 V + V + + + + f f f V mit (2.11) t2 n + + + + , d2 0 (d*)2 V , Prop. 2.5 + + + 47 V tA n n T ¡ 6 fi6ai ] T d* , ¡6fi6(ai)* ] =: A1 i=1 i=1 A := d , + + ¡ fifj {(ai)*,aj} i,j=1 n t2 ¡fifj gij t A i,j=1 t2 df 62 t6A + + + + V V + + A1* Lt und df i sei s s (2.12) 62 <df,df>1 <fidxi,fjdxj>1 fifj gij . V V V der Operator, der nach der lokalen Koordinate xi ableitet: s i B 1 ¡j <\uj1\jp dxj1P\PdxjpK \ V \ 1 <jp n 1 <jp n : V Es ist (2.14) : n ¡ 6 (ai)*6 i i=1 V J , s n n B¡ 6 6 K ¡ 6 (ai)* ssxfi ¡6 ssxfi dxi i=1 i=1 i=1 s V V n n T¡ 6 (ai)*6 i , ¡6fj6aj ] i=1 j=1 n ¡ T (ai)*6 i , fj6aj ] i,j=1 n ¡ B (ai)*6fj6aj6 i fj6aj6(ai)*6 i i,j=1 A1 V , Lin. von { , } n ¡ B {6(ai)*6,6fj6aj6}6 i i,j=1 n ¡ (gij6fj6 i A2) i,j=1 s V / / 666 s + s , s , Prop. 2.5 n ¡ (ai)*6[6 i6,6fj6aj6] i,j=1 . s Sei der Einfachheit halber a h dxj1P\Pdxjp, dann ist n (2.16) A2a (ai)* ( i fj aj fj aj i) a V V V s , + ¡D 6 ji6 6 i,j=1 n V / ¡ 66 66 6 ¡ (ai)* (fji6aj fj6 i6aj fj6aj6 i)6a i,j=1 i,j=1 n (ai)* f aj a + s 66 66 6 6 K + s + A2 := 666 K (ai)* i fj aj (ai)* fj aj i , Null addieren (ai)* [ i , fj aj ] s + V mit (2.15) 66 s V . , (2.11) , (2.13) s V . : : Damit ergibt sich aus (2.7) (2.13) d fuºr f f(M) erhalten wir n df (ai)* i f suj1\jp j1 j ¡ dx P \Pdx p i 1 j <\ s x , (2.15) s s , ( 6 6 6Bh ¡ k=1 (ai)* fj i s , Produktregel s p / 6 1)k+1 gijk , P\PdxjkP\PdxjpK dxj1 P Lt , ¡D 6 ji6 6 i,j=1 n (ai)* f V aj a + , p ( 6 6 B¡ k=1 (ai)* fj hi + 6 ( 6 6 6B ¡ k=1 p (ai)* fj hi p ( 6 6 B¡ k=1 (ai)* fj h , P 6 1)k+1 gijk dx P\PdxjkP\Pdxjp P j1 K KM 1)k+1 ssgxi dxj1P\PdxjkP\Pdxjp ijk P , ( 6 j6hi B ¡ k=1 p (ai)* f KM 1)k+1 gijk dxj1P\PdxjkP\Pdxjp , 6 1)k+1 gijk , KM dx P\PdxjkP\Pdxjp P j1 ijk p n ¡ D fij6(ai)*6aj6a h6fj6(ai)* B¡( 1)k+1 ssgxi dxj1P\PdxjkP\PdxjpKM6, i,j=1 k=1 d.h. A26:6Lp(M)6 6Lp(M) ist ein Operator nullter Ordnung (die Koeffizientenfunktion P V , + ! wird nicht differenziert), welcher erste Ableitungen von f und g, sowie zweite Ableitungen von f beinhaltet. (2.17) A A1 A1* , (2.11) n n * gijfj i A2 gijfj i A2 , (2.14) V + ¡ V i,j=1 s + ¡ gijfj i i,j=1 K fj g gij g n ¡ ( i)* (fj)* (gij)* p i,j=1 s + A2 + V s A2* + i part.Integr. V,s n ¡ [ i6,6gijfj] ruusuut i,j=1 ij f =6 g i 6fj gij6 ji6 x x V, s + V n V B i,j=1 ¡ + s + A2 A2* , + s s + s 66 s 6 6Lp(M) ist ein Operator nullter Ordnung. d.h. A : Lp(M) ! _Sei m Mn und U(m) sei eine Koordinatenumgebung von m in der die Metrik g J flach ist, d.h. der Kruºmmungstensor R ist an jedem Punkt x U(m) Null. Dies ist gleichbedeutend damit, da≠ alle Christoffelsymbole in U(m) verschwinden. In den lokalen Koordinaten (x1,\,xn) haben wir also die n3 Gleichungen [O'N, Ch. 3, Prop. 13] sg sg 0 ! amij := gkm Gkij 12 sxjmi ssgximj sxmij J V 6 V B 49 + + K Lt 6 in den n3 Unbekannten gjm/ xi . Dieses lineare Gleichungssystem hat nur die triviale Loºsung gjm/ xi 0 , d.h. gjm const . Wir waºhlen nun in einer Normalumgebung U U(m) von m Normalkoordinaten (x1,\,xn) , d.h. es gilt gij(m) dij und Gkij(m) 0 . Aus dem obigen ergibt sich nun gij(x) dij und Gkij(x) 0 , x U . s s s V 6 s 6 V [ 6 B V V [ V V M J _Alternative: Nehme an es existiert eine Umgebung U(m) von m Mn, in der J die Metrik g gerade gleich der zuruºckgezogenen euklidischen Metrik < , > des Rn ist, d.h. g ª*< , > mit ª : U Rn Diffeomorphismus . Damit ist gij g( i, j) (ª*< , >)( i, j) <ª* i,ª* j> <ei,ej> dij . / / V V s s / / V 6 ! / / s s V s s V V Sei also gij dij , d.h. gij dij, und sei wieder der Einfachheit halber l \Pdx p, dann ist (2.18) [ i,aj] h dxl1P\Pdxlp V V s / l P aVh/dx 1 V p ( 1)k+16gilk dxl1P\PdxlkP\PdxlpK aj (hi dxl1P\Pdxlp) 6i Bh ¡ k=1 p hi ¡( 1)k+16dilk dxl1P\PdxlkP\PdxlpK k=1 p il hi ¡( 1)k+1 ssdxik dxl1P\PdxlkP\PdxlpK p k=1 P Vs , , / P V , / P + , / V hi , ( ¡ k=1 p / 6 1)k+1 gilk , 0 dx P\PdxlkP\Pdxlp l1 P 0 , V d.h. es gilt (2.19) Damit und mit [ i,aj] 0 . s V K / Lt (2.20) 6 [ i,fj aj] s ifja fjiaj fjiaj fjiaj j Vs fjaj i fj iaj fjaj fj[ i,aj] , V + V + s s (2.22) n ¡ fi i i=1 n ¡ fi i i=1 A1 V s + V s + A2* s i s V erhalten wir (2.21) , A2 illllllllljlllllllllk n ¡ (ai)*6[6 i6,6fj6aj6] i,j=1 n ¡ (ai)*6fji6aj i,j=1 s B i,j=1 ¡n (ai)*6fji6aj K* n n ¡ (aj)*6fji*6(ai)** ¡ (aj)*6fji6ai i,j=1 i,j=1 n (ai)*6fij6aj ¡ i,j=1 n ¡ (ai)*6fji6aj A2 i,j=1 V V V V Wir erhalten nun den Operator A in der gewuºnschten Form (2.23) A A1 A1* n [ i , dij fj] 2A2 + ¡6 66 6 n ¡ [6 i6,6fi] 2 ¡fji6(ai)*6aj i=1 i,j=1 n n ¡ (fii fi i fi i) 2 ¡fji6(ai)*6aj i=1 i,j=1 n n ¡ dijfij 2 ¡fji6(ai)*6aj i,j=1 i,j=1 n ¡ fij ( aj6(ai)* (ai)*6aj 26(ai)*6aj ) i,j=1 n ¡ fij [(ai)*,aj] i,j=1 V, s V, s i,j=1 n V, + + + V, V V , (2.20) 66 , (2.15) , (2.20) V V V , (2.14) s , s + , i,j vertauschen , fij fji . V , (2.11) , (2.17) , (2.22) 66 , (2.21) , Produktregel + , , + , Prop. 2.5 P Unser Ziel ist es nun fuºr den Operator Lt ein Analogon zum Hodge-Theorem 1.26 (Hodge-Zerlegung) zu beweisen. Wir gehen dabei wie folgt vor: Lt 6 _ Das Kato-Rellich Theorem 2.12 liefert die Selbstadjungiertheit von Lt , d.h. Spec Lt R . _ Lt ist semi-positiv, d.h. Spec Lt R+0 . Also ist 1 r(Lt), woraus folgt, da≠ 6 B 6 6 6 B , J (Lt ein beschraºnkter Operator ist. _ (Lt ist ein kompakter Operator. _ elliptische Regularitaºt: k=1D( (Lt)k ) Lp(M) . _ Die beiden letzten Resultate liefern ein Hodge-Theorem fuºr Lt ; der Beweis ist analog zu dem des Hodge-Theorems 1.26 fuºr L. + + Id)-1 Id)-1 ) 6 6 r 6 V 6 Definition 2.10 Seien A und B dicht definierte Operatoren auf einem Hilbertraum h. Falls die folgenden Bedingungen erfuºllt sind i) D(B) D(A) , ii) a,b R ª D(A) : Bª a Aª b ª , dann hei≠t B A-beschraºnkt. Das Infimum solcher a, welche ii) erfuºllen, hei≠t relative Schranke von B bezuºglich A. Falls die relative Schranke Null ist, so hei≠t B infinitesimal klein bezuºglich A (Schreibweise: B A). C N J M : J / + / < < Definition 2.11 Sei T ein abgeschlossener Operator. Eine Teilmenge D D(T) hei≠t Kern von T (nicht zu verwechseln mit Ker T), falls T|D T. 6 B V Kato-Rellich-Theorem 2.12 [RSII, Thm. X.12] T sei selbstadjungiert, B sei symmetrisch und T-beschraºnkt mit relativer Schranke a<1. Dann ist T B selbstadjungiert auf D(T) und wesentlich selbstadjungiert auf jedem Kern von T. Falls T von unten durch c beschraºnkt ist, so ist T B von unten beschraºnkt durch c max { 1,b a , a|M| b } , wobei a und b durch Definition 2.10 ii) gegeben sind. + , + 6 + In unserem Fall ist T L und B t2 df V V Proposition 2.13 Der Operator S1 : Lp(M) ist beschraºnkt mit S1 62 t6A6. ! + Lp(M) t2 df max t2 df(m) 2 . m M 6Op6 6 a : / J * 66 62 a / Lt BEWEIS S1 6Op6 V V sup S1a sup ||a||=1 D$ sup (<S1a,S1a>p)1/2 V ||a||=1 ||a||=1 <t2 M df(m) 62a(m)6,6t2 1/2 6 2 p df(m) a(m)>m oM 1/2 6 4 p sup D $ df(m) <a(m)6,6a(m)>m oM || ||=1 V : a sup ||a||=1 t4 M D B mmaxM J max t2 df(m) m M V / J 1/2 6 4 p 6 df(m) 6K $<a(m)6,6a(m)>m oM t4 62 6 M / sup ||a||=1 max t2 df(m) 2 < m M V / J Proposition 2.14 Der Operator S2 : Lp(M) ! r a , da M kompakt . P Lp(M) 66 tAa , wobei A der Operator aus in Lemma 2.9 ist, ist beschraºnkt. BEWEIS Wegen der Kompaktheit von M genuºgt es die Beschraºnktheit von tA in lokalen Koordinaten zu zeigen. Im Fall einer flachen Metrik ergab sich fuºr t A in lokalen Koordinaten der folgende Ausdruck (Lemma 2.9) s2f [(ai)*,aj] . A sxisxj a * 6 ¡i,j V Fuºr eine beliebige Metrik sind lediglich die zweiten Ableitungen von f durch kovariante Ableitungen zu ersetzen [CFKS, Se. 11.4]. Der so erhaltene Ausdruck fuºr A ist invariant unter Koordinatenwechseln [CFKS, Se. 12.4] und definiert daher A global. A ist als Summe von Produkten beschraºnkter Operatoren, selbst wieder ein beschraºnkter Operator (die beschraºnkten Operatoren bilden eine Algebra). Die Beschraºnktheit von (ai)* und aj hatten wir in den Propositionen 2.6 und 2.7 gezeigt. Der Multiplikationsoperator mit den zweiten Ableitungen von f ist ebenfalls beschraºnkt, da M kompakt und f glatt ist. P Lt Die Propositionen 2.13 und 2.14 zusammen ergeben nun die 6 6 6 62 t6A6:6Lp(M)6 6Lp(M) ist ein beschraºnkter Operator. Proposition 2.15 B := t2 df + ! B besitzt daher (BLT-Theorem 1.15) eine eindeutige Fortsetzung B : L p(M) L p(M) (wir benutzen im folgenden dieselbe Bezeichnung B fuºr den fortgesetzten Operator). [ , , ! Bemerkung 2.16 Die Voraussetzung i) in Definition 2.10 ist also erfuºllt. Au≠erdem gilt mit a 0 , b B Op Bª b ª , ª D(L) , d.h. B ist L-beschraºnkt. Wegen a 0 ist B sogar infinitesimal klein bezuºglich L (B L). V 66 6 V : / M J V < Proposition 2.17 B ist symmetrisch. BEWEIS Seien a,b Lp(M), dann ist <Ba,b>p <t2 df(m) 2a(m) ,b(m)>pm <t (A1 A1*)a(m) , b(m)>pm o M , siehe (2.11) <a(m) ,t2 df(m) 2b(m)>pm <a(m) ,t (A1* A1)b(m)>pm o M , < , >pm lin. <a,Bb>p P 6 J $B 6 V $B 6 6 6 6 V 6 + 66 + 66 + K6 K6 + / / V 6 6 Aus Bemerkung 2.16 , Proposition 2.17 , sowie der Selbstadjungiertheit von L (Thm. 1.20) erhalten wir mittels des Kato-Rellich-Theorems 2.12 Lemma 2.18 Lt ist selbstadjungiert und D(Lt) D(L) V 6 L p(M). , B Es ist also insbesondere Spec Lt R. B Definition 2.19 T sei ein abgeschlossener Operator auf einem Hilbertraum h. l C ist in der Resolventenmenge r(T), falls lId T eine Bijektion von D(T) auf h mit beschraºnkter Inverser ist. Falls l r(T), so hei≠t J , J 54 Lt Rl(T) := (lId T)-1 Resolvente von T an der Stelle l. l C ist im Spektrum Spec T, falls l , 6 J 6 K Proposition 2.20 Spec Lt R+0 . BEWEIS Es genuºgt Lt auf Lp(M) zu betrachten (Prop. 1.17). Sei a <a,Lta>p <a,(dt*dt dtdt*)a>p <dta,dta>p <dt*a,dt*a>p 0 . Fuºr lt R und at D(Lt) mit at 1 und Ltat ltat gilt also 0 <at,Ltat>p <at,ltat>p lt at 2 lt . r(T). B Lp(M) J V + V J + ; V J : 6 6 V V V P V Proposition 2.21 (Lt Id)-1 ist beschraºnkt. BEWEIS Aus Proposition 2.20 folgt 1 Spec Lt, also ist 1 r(Lt), d.h. ( Id Lt) (Lt Id) besitzt eine beschraºnkte Inverse (Lt Id)-1, damit ist auch (Lt Id)-1 beschraºnkt. P + , , , V, 6 K , + , J + + Proposition 2.22 (L Id)-1 (Lt Id)-1 (L Id)-1 (Lt L) (Lt Id)-1. BEWEIS (L Id)-1 (Lt Id)-1 (L Id)-1 Id (L Id) (Lt Id)-1 (L Id)-1 Id (Lt Id) (L Id) (Lt Id)-1 (L Id)-1 (Lt L) (Lt Id)-1 + , + , + + V + V + V B V + B + + , , , , + + + K 6 K + + + Theorem 2.23 (Lt Id)-1 ist ein beschraºnkter Operator. BEWEIS Nach Proposition 2.22 gilt (L Id)-1 (Lt Id)-1 (L Id)-1 B P + ruuusuuut kompakt + Thm. 1.24 , + (Lt Id)-1 q ruuusuuut ruuusuuut kompakt beschraºnkt beschraºnkt V + Thm. 1.24 Prop. 2.15 + . Prop. 2.21 Die rechte Seite ist ein kompakter Operator, da die Komposition eines kompakten Operators mit einem beschraºnkten Operator wieder ein kompakter Operator ist [RSI, Thm. VI.12 c)]. D.h. die Menge der kompakten Operatoren Com (h) ist ein Ideal in l(h). Nun ist Com (h) als abgeschlossener linearer Teilraum des Banachraumes l(h) [RSI, 6 6 Lt Thm.VI.12] selbst ein Banachraum. Also ist (Lt Id)-1 (L Id)-1 (L Id)-1B (Lt Id)-1 als Summe zweier kompakter Operatoren selbst ein kompakter Operator. + V + , Theorem 2.24 (eelliptische Regularitºat) D( (Lt)k ) ( 6 6 k=1 r 6 + Lp(M) + P . V BEWEIS " " Fuºr a Lp(M) ist Lta (dt*dt dtdt*)a Lp(M), d.h. Lt bildet glatte Formen in glatte Formen ab, d.h. Lp(M) D( (Lt)k ) , k N . " " Es genuºgt zu zeigen (Thm. 1.23) Dt := D( (Lt)k ) D( Lk ) =: D . C J V B B + 6 6 M J ( 6 6 k=1 ( 6 6 k=1 N gilt a D(6(Lt)k6) D(6(L r J r B 6 6 6 66 Sei also a Dt , d.h. k B)k ) D( Lk \ ) . D.h. a D( Lk ) k N. Beachte D(Lt) D(L) nach Lemma 2.18 . P J 6 6 J M M J J J V V + 6 V + Theorem 2.25 (H Hodge-Zerlegung) p i) L (M) L pHt(M) L pdt(M) L pdt*(M) ii) Lp(M) LpHt(M) Lpdt(M) Lpd *(M) t p p+1 p iii) Ker ( dt : L (M) L (M) ) LHt(M) Lpdt(M) iv) LpHt(M) L pHt(M) ist endlich-dimensional. , , V , 2 V 2 66 66 6 6 , 2 6 ! 2 V 2 , V 6 Der Beweis geht analog zum Beweis des Hodge-Theorems 1.26 , wir muºssen lediglich Theorem 1.24 uºber die Kompaktheit von (L Id)-1 durch Theorem 2.23, sowie die elliptische Regularitaºt (Thm. 1.23) durch Theorem 2.24 ersetzen. + Proposition 2.26 i) Ker dt e tf Ker d ii)Ran dt e tf Ran d BEWEIS i) " " Sei a Ker d, dann ist 6 6 V V , , 6 6 6 6 C J 6 Lt dt(e tfa) e tfdetfe tfa e tfda e tf 0 0 . Sei b Ker dt , d.h. 0 dtb e tfdetfb. Also ist etfb Ker d, also tf Kerd . " Sei a Ran d, d.h. es existiert ein b mit db a , dann ist dt(e tfb) e tfdetfe tfb e tfdb e tfa . Sei b Ran dt , d.h. es existiert ein a mit b dta e tfdetfa . Es ist Ran d und damit b e tf Ran d. P , " " b e ii) " B J V 66 6 6 , J , / C V " " detfa J V V , V 6 , V J , , V , V 6 , V Theorem 2.27 bp dim Ker Lt , p {0,\,n} . BEWEIS Ker Lt L pHt(M) LpH (M) t V V 6 6 / / J V 66 J , , J , B , V , 6 J , Def. 2.1 vii) , Thm. 2.25 vi) , V V 66 66 66 66 6 6 6 6 6 6 Ker ( dt : Lp(M) Lp+1(M) ) Ran ( dt : Lp-1(M) Lp(M) ) Y e e tf tf , V , ! 66 66 66 66 ! 6 6 6 6 , Thm. 2.25 iii) 6 Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) Ran ( d : Lp-1(M) Lp(M) ) / / 66 66 66 66 ! 6 6 6 6 ! 6 6 , Prop. 2.26 Ker ( d : Lp(M) Lp+1(M) ) Ran ( d : Lp-1(M) Lp(M) ) Y ! ! =: HpDR(M;R) 6 , (1.2.5). 57 P 2.3 Der quasiklassische Limes Wir interessieren uns fuºr das asymptotische Verhalten des Spektrums von Schroºdingeroperatoren auf L2(Rn). Wir betrachten selbstadjungierte Operatoren der Form (3.1) H(t) f t2 h t g , [ V, + 6 6 + definiert als Abschlu≠ des entsprechenden Differentialoperators auf C0 (Rn) (f:= nk 1 2/ (xi)2). Es seien h,g C (Rn), g sei beschraºnkt, h 0 und h>const>0 au≠erhalb eines Kompaktums. Weiterhin soll h bei nur endlich vielen Punkten {y(r)}Nr 1 verschwinden und die Hesse-Matrix von h 2h (3.2) H(r) ij xi xj (y(r)) soll fuºr jedes r positiv definit sein. Wir wollen nun die Eigenwerte von H(t) fuºr gro≠e t abschaºtzen. In diesem Fall ist der Term t2 h im Potential V(t) t2 h t g dominierend. In der Naºhe einer Nullstelle y(r) von h aºhnelt das Potential V(t) dem eines harmonischen Oszillators, die Eigenfunktionen zu kleinen Eigenwerten von H(t) (insbesondere dem Eigenwert 0) sind au≠erdem bei den Nullstellen von h lokalisiert, da sonst die Eigenwertgleichung nicht erfuºllt sein kann (der Term t2h(x) ist sehr gro≠ fuºr x Ue(y(r))). Wir erwarten daher, da≠ das Spektrum von H(t) fuºr gro≠es t aussieht wie das Spektrum der direkten Summe von Operatoren der Form j i (3.3) H(r)(t) f t2 12 H(r) ij (x y(r)) (x y(r)) t g(y(r)) , r {1,\,N} . Wir haben hierbei die Taylorentwicklung 2. Ordnung fuºr h eingesetzt (der Ursprung des Koordinatensystems sei bei y(r) gewaºhlt): (3.4) h(x) h(y(r)) h (y(r)) (x y(r)) 12 (x y(r))t h (y(r)) (x y(r)) 0 0 O(|x y(r)|3) . [ ¡ r r s s J ; V 6 V V s s 6 s V / + / K [ V, , + rst rst V + V m , 6 , + 6 6 , + 6 J 6 mm 6 , + V + , Seien nun T(b) mit b Rn und D(t) mit t>0 der Translations- bzw. Dilatationsoperator auf L2(Rn). Sie sind definiert durch (T(b)f)(x) := f(x b) , (3.5) (D(t)f)(x) := tn/2 f(tx) . J , / Proposition 3.1 T(b) und D(t) sind unitaºre Operatoren auf L2(Rn). BEWEIS _ <T(b)f,T(b)g> (T(b)f)(x) (T(b)g)(x) dx n $6 $ n6f(x b) g(x b) dx , y6:=6x b $ n6f(y) g(y) dy <f,g> . $ n6tn/2f(tx) tn/2g(tx) dx , y6:=6tx $ n6f(y) g(y) dy <f,g> . V V , V / _ <D(t)f,D(t)g> / , , V V V / V dy dx & / | yx| tn s & s V P V Mit i j (3.6) K(r) := f 12 H(r) ij x x g(y(r)) , wobei das Koordinatensystem seinen Ursprung bei y(r) habe, gilt [ , 6 6 + + Proposition 3.2 H(r)(t) ist unitaºr aºquivalent zu tK(r), d.h. D(t1/2) T(t1/2y(r)) tK(r) T( t1/2y(r)) D(t 1/2) H(r)(t) . , , V BEWEIS (D(t-1/2) f) (x) t-n/4 f(t-1/2x) V (T( t1/2y(r)) D(t-1/2) f) (x) t-n/4 f(t-1/2x y(r)) , V 6 6 6 (tK(r) T( t1/2y(r)) D(t-1/2) f) (x) , 6 t t-n/4 ( f V / V [ , 6B t t-n/4 / + + V 612 H(r)ij 6xixj + 6 g(y(r))) (f(t-1/2x y(r))) t-1 (ff)(t-1/2x y(r)) + [ , / + + 6 6 6 -1/2 i j ( 12 H(r) ij x x g(y(r))) f(t x y(r)) + / + (T(t1/2y(r)) tK(r) T( t1/2y(r)) D(t-1/2) f) (x) , 6B t t-n/4 V / t-1 (ff)(t-1/2x) V [ , + / 6126H(r)ij 6(x , + t1/2y(r))i (x t1/2y(r))j f(t-1/2x) g(y(r)) f(t-1/2x) , 59 + K K 6 (D(t1/2) T(t1/2y(r)) tK(r) T( t1/2y(r)) D(t-1/2) f) (x) , 6B tn/4 t t-n/4 V / / + (ff)(x) t-1 (ff)(x) [ , / 6 6 1 H(r) (t1/2x 2 ij + t1/2y(r))i (t1/2x t1/2y(r))j f(x) g(y(r)) f(x) , 66 6 , + t2 12 H(r) ij (x y(r))i (x y(r))j f(x) [ V, V + , , + K g(y(r)) f(x) 6 6 (H(r)(t) f) (x) V P Also sind insbesondere die Spektren von H(r)(t) und tK(r) gleich: Sei h ein Hilbertraum und seien U,T,S l(h) mit T U-1SU und U* U-1, dann gilt (3.7) Spec T Spec S . Denn sei t Spec S, d.h. x h mit Sx tx, dann ist T(U-1x) U-1SUU-1x U-1Sx U-1tx t(U-1x) , d.h. t Spec T. Die Relation Spec T Spec S wird analog gezeigt. Die Eigenwerte von K(r) sind leicht zu berechnen, da K(r) bis auf die Kontante 2 n g(y(r)) ein harmonischer Oszillator ist. Seien {(o(r) i ) }i 1 die Eigenwerte der positiv (r) definiten symmetrischen Matrix 12 H(r) ij , die oi seien positiv gewaºhlt. Die Eigenwerte von K(r) ergeben sich nun durch Summation der Eigenwerte o(r) i (2ni 1), ni N0 , 2 (r) 2 d der eindimensionalen harmonischen Oszillatoren dx2 (oi ) x2, welche noch um die Konstante g(y(r)) zu verschieben sind. Es ergibt sich n (r) (r) (3.8) s(K ) oi (2ni 1) g(y(r)) n1,\,nn N0 . i 1 Die Eigenwerte des Operators N 2 n N (r) L (R ) K in (3.9) r 1 r 1 ergeben sich zu N N (r) (r) K s(K ) . (3.10) s r 1 J 6 J J N 6 V 6 V J V V 6 V 6 V V 6 B V 6 6 V , T B¡ 6 V V 6B + K + 2 2 V V 2 V 6 + J 6 + J 6 ] K r+1 V V Theorem 3.3 [CFKS, Thm. 11.1] Seien H(t) und Nr 1K(r) wie zuvor. Em(t) bezeichne den m-ten Eigenwert von H(t), em den m-ten Eigenwert von Nr 1K(r), jeweils gezaºhlt unter Beruºcksichtigung ihrer Vielfachheit. Fuºr festes m und gro≠e t 2 V 2 V gilt: H(t) besitzt mindestens m Eigenwerte und es ist Em(t) em . tlim t V !r Aufgrund dieses Theorems ist unsere Vermutung bestaºtigt, da≠ das Spektrum von H(t) fuºr gro≠e t aussieht wie das Spektrum der direkten Summe der Operatoren H(r)(t). Bemerkung 3.4 Voriges Theorem findet sich auch in [Si] und wurde zuvor in [CDS] fuºr den eindimensionalen Fall bewiesen. Wie in [CFKS, Abschn. 11.5] bemerkt, gilt p es auch im Fall des deformierten Laplace-Beltrami-Operators Lt auf D(Lt) L (M). Hierbei geht insbesondere die Kompaktheit von M ein. Ein Beweis fuºr diesen allgemeinen Fall findet sich in [Ch, App. Se. 3]. , B 61 2.4 Beweis der schwachen Morse-Ungleichungen Wir wollen nun die schwachen Morse-Ungleichungen (4.1) bp cp , p 0,\,n beweisen. Hierzu konstruieren wir zunaºchst eine spezielle Riemannsche Metrik auf M, bezuºglich der unser Operator (4.2) Lt L t2 df 2 t A , (Lemma 2.9) , lokal bei den kritischen Punkten von f eine einfache Gestalt annimmt. Da wir uns fuºr den tiefliegenden Teil des Spektrums von Lt interessieren, genuºgt es Lt lokal bei den kritischen Punkten von f zu betrachten (die Eigenfunktionen zu kleinen Eigenwerten sind fuºr gro≠es t nur dort lokalisiert). Um nun die Bettizahlen (4.3) bp dim Ker Lt|Lp(M) , p 0,\,n , (Theorem 2.27) , nach oben abzuschaºtzen, verwenden wir das Theorem 3.3 uºber den quasiklassischen Limes von Lt. : 66 66 6 6 V V + + V V Nun also zur Konstruktion der speziellen Riemannschen Metrik auf M. Seien {y(r)}Nr 1 die kritischen Punkte der Morse-Funktion f. Aufgrund des Morse-Lemmas 1.2.1 existieren in der Umgebung eines kritischen Punktes y(r) mit Indf(y(r)) k Koordinaten x1,\,xn, so da≠ gilt k n (4.4) f(x1,\,xn) const (xi)2 (xi)2 . V V V , ¡ i 1 V + ¡ i k 1 V + Indem wir nun dx1,\,dxn als orthonormal deklarieren, erhalten wir die euklidische Metrik gij dij lokal um y(r). Da die kritischen Punkte isoliert sind, koºnnen wir, mittels einer Zerlegung der Eins, obige lokalen Metriken bei den kritischen Punkten, sowie beliebige Riemannsche Metriken auf den restlichen Bereichen von M zu einer Riemannschen Metrik auf ganz M zusammensetzen. V Proposition 4.1 Sei (ª (x1,\,xn),U) eine Karte von M und sei gij dij die j euklidische Metrik auf U, dann gilt fuºr a v dxj1P\Pdx p Lp(U) mit supp v U n s2v j j1 La fa := dx P \Pdx p . k 2 s(x ) V 6 V V ¡ [ V, / J , k 1 V BEWEIS Im Beweis von Lemma 2.9 hatten wir gezeigt n (4.5) d (ai)* i i 1 62 ¡ V V s , vgl. (2.13) . B Die Fermionenerzeuger bzw. -vernichter (ai)* bzw. ai wurden in Definition 2.3 bzw. Lemma 2.4 eingefuºhrt, der Operator i in (2.12). Es ist n * (4.6) d* (ai)* i s B6 i¡1 K n ¡ ( i)* ai i 1 n i ¡ ia i 1 n ¡ ai i i 1 V s V V , (AB)* B*A* s V V V , ,s * i s V V, 66 (part. Integ.) , [ i , aj] 0 fuºr gij siehe (2.19) . s s V Nun ist (4.7) L d*d dd* V i V,s V dij V + B i¡n 1ai iK B6 j¡n 1(aj)* jK B6 j¡n 1(aj)* jK B i¡n 1ai iK n n ¡ ai i (aj)* j ¡ (aj)* j ai i i,j 1 i,j 1 n n ¡ ai (aj)* i j ¡ (aj)* ai j i , [ i6,6(aj)*] i,j 1 i,j 1 n ¡ {ai6,6(aj)*} i j i,j 1 n ¡ dij i j i,j 1 n 2 ¡ i i 1 V , s s V + V V, s s , V s , s V s V s V V, s s , s V s s 0 & (2.19) V V V, s s V V, s s V V, P s V Lemma 4.2 Der Operator Lt eingeschraºnkt auf Lp(M) hat bezuºglich obiger spezieller Metrik lokal bei einem kritischen Punkt y(r) von f mit Indf(y(r)) k die Gestalt k n n Lt f 4 t 2 x2 2 t [(ai)*,ai] 2 t [(ai)*,ai] , x2 := (xi)2 . 66 [ V , + , 6 i¡1 + V 6i ¡k 1 V + V 6 6i¡1 V BEWEIS Nach Lemma 2.9 gilt Lt L t2 df 2 t A. Mit gij dij ergibt sich (unter Verwendung der Einsteinschen Summenkonvention und fi(x) := if(x)) (4.8) df(x) 2 <fi(x) dxi,fj(x) dxj> fi(x) fj(x) <dxi,dxj> V 6 V 6 fi(x) fj(x) gij(x) V 6 + / + / 6 6 n fi(x)6fj(x) dij ¡fi(x)2 i 1 V V V 63 V 6 6 V s ¡ 4 (xi)2 i 1 (4.4) n V 4 x2 V V (4.9) A(x) fij(x) [(ai)*,aj] V fii(x) [(ai)*,ai] , (4.4) V 2 V, 6i¡k 1 [(ai)*,ai] 2i 6¡nk 1[(ai)*,ai] fij(x) 0 fuºr i j V W . + V & V + Sei a u dxj1P\Pdxjp Lp(U), dann ist L(a) (d*d dd*) (u dxj1P\Pdxjp) V / J V + / B k¡n 1 s(xs2ku)2 K dxj1P\Pdxjp , Prop.4.1 V, V =: fa P [ , In Paragraph 2.3 hatten wir den selbstadjungierten Operator (4.10) H(t) f t2 h t g betrachtet. In unserem Fall sind nun h(x) df(x) 2 4 x2 (4.11) g(x) A(x) k n 2 [(ai)*,ai] 2 [(ai)*,ai] [ V, + 6 6 + V V V V, 6i¡1 + V 6¡ i k 1 , (4.8) , s. Lemma 2.9 , (4.9) . V + h erfuºllt insbesondere die in Paragraph 2.3 geforderten Eigenschaften. Es ist s2h i j (4.12) K(r) f 12 H(r) g(y(r)) , H(r) ij := sxi sxj ij x x f 12 8 dij xi xj A(r) f 4 x2 A(r) . Wir wollen nun das Spektrum von K(r) berechnen. Hieraus ergibt sich dann das Spektrum von r K(r), welches die asymptotischen Eigenwerte von Lt darstellt. 6 [ V , + [ V , + / 6 6 + + [ V , 2 Der Operator + + 6 6 f 4 x2 wirkt auf alle p-Formen u dxj1P\Pdxjp gleich, [ , + / unabhaºngig vom Basiselement (dxj1P\Pdxjp) Lp(U). Er ist also ein skalarer Operator. Angewendet auf die Koeffizientenfunktion u C (U) stellt er einen ndimensionalen harmonischen Oszillator mit den Eigenwerten n (4.13) 2 (ni 1) n1,\,nn N0 i 1 dar. Fuºr jeden dieser Eigenwerte gibt es also (np) unabhaºngige Eigenfunktionen (Eigenformen) j j (4.14) y (dx 1P\Pdx p) , 1 j1<\<jp n , wobei y C (U) die Eigenfunktion des eindimensionalen harmonischen Oszillators ist. Als naºchstes ist nun die Wirkung von A(r) auf eine p-Form zu berechnen. J r J T¡6 + ] J V / : : r J Proposition 4.3 u dxj1P\Pdxjp , i {j1,\,jp} , (u u dxj1P\Pdxjp , sonst . BEWEIS 1. Fall i {j1,\,jp} (' ^ ' bedeutet das Weglassen des so gekennzeichneten Terms) ai (ai)* dxj1P\Pdxjp ai dxiPdxj1P\Pdxjp ai 0 0 [(ai)*,ai] / V dxj1P\Pdxjp) / J V 66 , J / V (ai)* ai dxj1P\Pdxjp V (ai)* V ¡( k 1 p 1)k+1 dijk dxj1 , V P\PdxjkP\Pdxjp P V 1)k+1 dii ( V , P dxi dxj1 P\PdxjkP\Pdxjp P ( 1)2 dxj1P\Pdxjp , (k 1)-faches Vertauschen , V , d.h. [(ai)*,ai] 1. 2. Fall i {j1,\,jp} (ai)* ai dxj1P\Pdxjp (ai)* , V K V ¡ p ¡( k 1 p o P\PdxjkP\Pdxjp 0 ( 1)k+1 dijk k 1 0 ai dxi dxj1 \ V , V ai (ai)* dxj1P\Pdxjp dxj1 , V V P\PdxjkP\Pdxjp P 1)k+1 dijk P dxj1 V V P Pdxjp ( 1)1+1 gii dxj1P\Pdxjp P V , ¡( k 2 p 1 + + 1)k+1 gijk-1 , V 65 dxi P P\Pdxjk-1P\Pdxjp dxj1 P dxj1P\Pdxjp V ¡( l 1 p + o Pdx P\PdxjlP\Pdxjp 1)l+2 dijl 0 jp , V P j1 dxi V dxj1P\Pdx , V damit ist [(ai)*,ai] V, 1. 6 6 P Sei nun k := Indf(y(r)) und I := {j1,\,jp} , J := {1,\,n} \I , (4.15) K := {1,\,k} , L := {k 1,\,n} , l(r)(j1,\,jp) := #(J K) #(I K) #(J L #(I L) . 6 6 6 6 6 6 Proposition 4.4 1 2 6 6 6 6 D , D A(r) (y dxj1P\Pdxjp) / + , D + D j l(r)(j1,\,jp)/(y/dx 1 P\Pdxjp) V BEWEIS 1 A(r) (y dxj1P\Pdxjp) 2 / k n ¡ [(ai)*,ai]6(dxj1P\Pdxjp) y ¡ [(ai)*,ai]6(dxj1P\Pdxjp) i 1 i k 1 ( y)6B#(I K) #(J K)K y6B#(I L) #(J L)K (dxj1P\Pdxjp) B #(J K) #(I K) #(J L) #(I L) K y dxj1P\Pdxjp y V, + V V V , V D D , , D D , j l(r)(j1,\,jp)/(y/dx 1 V Damit gilt Lemma 4.5 s(K(r))V{ + D D + + , D D / P\Pdxjp) n ¡ 2(ni i 1 + 1) 2 + V P l(r)(j1,\,jp)|n1,\,nnJN0} / . Wir interessieren uns fuºr den Eigenwert 0 von K(r), insbesondere fuºr dessen Vielfachheit. Zunaºchst uºberlegen wir uns, da≠ gilt Proposition 4.6 i) ii) l(r)(j1,\,jp) l(r)(j1,\,jp);,n V, n ) , Indf(y(r)) p und I := {j1,\,jp} K . V 6 6 V BEWEIS i) l(r)(j1,\,jp) #(I K) #(J L) k (n k) n. ii) ' ' Sei k p und I := {j1,\,jp} K, also ist J L und damit l(r)(j1,\,jp) 0 k (n k) 0 n . ' ' Sei l(r)(j1,\,jp) n, d.h. J K und I L , zu zeigen ist zunaºchst I K I K (I K) (J K) ,J K (I J) K (K L) K , I J K L {1,\,n} K (L K) K K I. J L (I L) (J L) ,I L (I J) L (K L) L , I J K L {1,\,n} (K L) L L L J JC LC I K , da JC I, LC K. Also ist gezeigt {j1,\,jp} =: I K := {1,\,k}, also gilt p k := Indf(y(r)). P 6 6 ;, % V D D ;, V V & , V, , , V, V , D , , + VL V, D VL V D V D V E V V E E D D VL D D E D V D E V E D E V D VL E V E V E V V & B D V E D V D E D V & B & B & 6 6 B V V 6 6 V V 6 6 Mit der Zusatzannahme n1,\,nn 0 erhalten wir im Fall von Proposition 4.6 ii) den Eigenwert n (4.16) 2 2 ( n) 2n 2n 0 . i 1 In jedem anderen Fall ergibt sich ein Eigenwert groº≠er Null. Also gelten Lemma 4.7 1 , p Indf(y(r)) i) dim Ker K(r)|Lp(M) 0 , sonst V ¡ + / , V , V V V ii) dim Ker r 2 V K(r)|Lp(M) V V cp . Nun wenden wir das Theorem 3.3 uºber den quasiklassischen Limes von Lt an. Dieses gilt nach [Ch, App. Se. 3] auch fuºr unseren Fall des Operators Lt definiert auf p D(Lt) L (M), dem Abschlu≠ der p-Formen auf der geschlossenen Mannigfaltigkeit M bezuºglich des L2-inneren Produkts aus Lemma 1.6. , B 6 p Seien also enp die Eigenwerte von rK(r)|Lp(M) und Enp(t) jene von Lt|D(Lt) , L (M) , jeweils gezaºhlt unter Beruºcksichtigung ihrer Vielfachheit und geordnet nach aufsteigendem Wert. Dann ist Epn(t) (4.17) lim epn . t t Hieraus folgt, da≠ fuºr gro≠e t nicht mehr Epn(t) gleich Null sein koºnnen, als epn gleich Null sind, damit gilt 2 B V !r Theorem 4.8 (sschwache Morse-Ungleichungen) cp bp , p 0,\,n . BEWEIS bp dim Ker Lt |Lp(M) , Theorem 2.27 # {Epn(t) 0} , Def. von Epn(t) # {epn 0} , aus (4.17) dim Ker( r K(r)|Lp(M) ) , Def. von epn cp , Lemma 4.7 ii) V V : 6 6 ; 6 V V V V 2 6 V P Es ist epcp 1 der erste Eigenwert von rK(r)|Lp(M) ungleich Null. Fuºr gro≠es t waºchst daher Epn(t) wie t fuºr n cp 1. Von den restlichen Eigenwerten {Ep1(t),\,Epcp(t)} wissen wir, da≠ die ersten bp Null sind. Wir nennen (4.18) {Epbp 1(t),\,Epcp(t)} die tiefliegenden Eigenwerte. 2 + ; + + 2.5 Supersymmetrie Definition 5.1 [CFKS, Abschn. 6.3] Sei h ein Hilbertraum und H,Q seien selbstadjungierte Operatoren auf h. P sei ein selbstadjungierter beschraºnkter Operator auf h. Wir sagen das System (H,Q,P) besitze Supersymmetrie, falls gilt i) H Q2 0 , ii) P2 Id , iii) {Q,P} := QP PQ 0 . V ; V + V (In Paragraph 1.3 hatten wir P mit ( 1)NF bezeichnet.) Aus P2 Id und der Selbstadjungiertheit von P folgt (5.1) Spec P { 1, 1} . Die zugehoºrigen Eigenraºume bezeichnen wir mit hf := {ª h|Pª ª} , (5.2) hb := {ª h|Pª ª} , wir erhalten die Zerlegung Idf 0 . (5.3) h hf hb , P 0 Idb , 6 V V + , J V, J V , V 2 V Die Elemente von hf nennen wir fermionische Zustaº nde, jene von hb bosonische Zustaº nde. Wir bezeichnen im folgenden Idf und Idb der Einfachheit halber mit 1. Aus 0 {Q,P} QP PQ V V + V 10 0 1 A B C D , folgt A 0 und D 0, d.h. 0 B (5.4) Q C 0 V V und Q* V 10 0 1 A B C D 0 C* B* 0 , , + V die Selbstadjungiertheit von Q liefert dann C B*, d.h. V (5.5) Q V 0 B B* 0 Es gelten offenbar 69 . 2A 0 0 2D , V B : hb hf , B* : hf hb , (5.6) Q : hb hf , Q : hf hb , d.h. Q macht aus fermionischen Zustaºnden bosonische und umgekehrt. Aus i) und (5.5) erhalten wir BB* 0 2 (5.7) H Q , 0 B*B ! ! ! ! V V wir sehen, da≠ hf und hb invariant unter H sind, sowie da≠ gilt (5.8) [P,H] 0 . V Die (zunaºchst formal definierte) Groº≠e (5.9) Indsup(H) := dim Ker(H|hb) dim Ker(H|hf) hei≠t supersymmetrischer Index von H. , Das naºchste Theorem besagt, da≠ zu nichtverschwindenden Eigenwerten von H dieselbe Anzahl von bosonischen und fermionischen Eigenfunktionen existiert. Theorem 5.2 [CFKS, Thm. 6.3] Das System (H,P,Q) besitze Supersymmetrie, dann gilt fuºr jede beschraºnkte offene Menge O (0, ) dim (EO(H) hb) dim (EO(H) hf) , wobei EO(H) den Spektralprojektor von H auf O bezeichnet. BEWEIS Mit P seien die Spektralprojektoren von P auf hb bzw. hf bezeichnet, d.h. 6 B r 6 V 0 (5.10) P+ V Weiter seien (5.11) 0 0 0 1 und P , V 1 0 0 0 , P P+ P V 6 EO (H) := EO(H) P 0 0 , , , Id P+ P . V + , . Die Vertauschbarkeit von P und H (5.8) ist per definitionem [RSI, Se. VIII.5] aºquivalent zur Vertauschbarkeit aller Spektralprojektoren von P und H, insbesondere gilt also (5.12) [EO(H),P ] 0 und [EO(H),P ] 0 . Hieraus folgt durch Addition [EO(H),P] 0 . Da O (0, ) als beschraºnkt vorausgesetzt wurde, ist H^ := H|EO(H)h ein beschraºnkter Operator und, wegen Q2 H, ist auch Q^ := Q|EO(H)h beschraºnkt. Aus Q^ 2 H^ ergibt sich (5.13) [Q^ ,H^ ] 0 . Nun liefert [RSI, Thm. VII.2 g) spectral theorem - functional calculus form] die Existenz eines *-Homomorphismus f^ : b(R) l(EO(H)h), f f^ (f), wobei b(R) die beschraºnkten Borelfunktionen auf R und l(EO(H)h) die beschraºnkten linearen Operatoren auf EO(H)h bezeichnet. Weiter gilt f^ (f) H^ und (5.14) [Q^ ,H^ ] 0 [Q^ ,f^ (f)] 0 . Sei f(x) cO(x), dann ist f^ (f) f^ (cO) EO(H^ ), also (5.15) [Q^ ,EO(H^ )] 0 , das hei≠t (5.16) [Q,EO(H)]|EO(H)h 0 . + , V V V B 6 6 6 6 r V V V 66 6 6 6 6 ! * V V V V & V V V V Weiterhin benoºtigen wir die Resultate QP+ V (5.17) QP , V 0 B* B 0 0 0 0 1 0 B* B 0 1 0 0 0 V V 0 B* 0 0 0 0 B 0 V V 1 0 0 0 0 B* B 0 0 0 0 1 0 B* B 0 P Q , , V P+Q . V Nun gilt auf EO(H)h (5.18) Q EO (H) Q EO(H) P , (5.11) Q P EO(H) , (5.12) P Q EO(H) , (5.17) P EO(H) Q , (5.16) EO(H) P Q , (5.12) EO (H) Q , (5.11) . Wegen 0 O ist Q invertierbar auf EO(H) h und aus (5.18) ergibt sich auf EO(H)h 6 0 V V V V V V K 6 6 6 6 66 6 6 6 6 6 0 0 1 1 1 1 6 6 6 (5.19) EO (H) Q-1 EO (H) Q , woraus folgt (5.20) dim Ran EO (H) dim Ran EO (H) . Nun ist (5.21) dim Ran E+O (H) dim (EO(H) P+ h) dim (EO(H) hb) und analog (5.22) dim Ran EO (H) dim (EO(H) hf) . Also gilt (5.23) dim (EO(H) hb) dim (EO(H) hf) . 0 V 0 1 1 V 6 6 V , 6 V 6 6 V 6 V P Beispiel 5.3 Sei Mn wie zuvor eine glatte geschlossene Riemannsche Mannigfaltigkeit der Dimension n, weiter seien n (5.24) h := p 0L p(M) , siehe Paragraph 2.1 , , 2 V (5.25) L := d*d dd* : D(L) L p(M) L p(M) , siehe Def. 1.19 . Nach Thm. 1.20 ist L selbstadjungiert L L*(1.38) (f)* , * * * , (d d dd ) * (d*d dd*) ,2 d**d* d*d** , d d* d*d ,3 (d d*)2 , Prop. 1.18 (5.26) =: Q2 : D(L) L p(M) h . Es ist (5.27) Q d d* , per def. (5.26) ** * d (d ) , [RSI, Thm. VIII.1 b) , c)] (d* d )* , * linearer Operator Q* . , B + , ! , V V V + V + V + , V V , + , + , B ! , V + 66 , V + V , + V ,)*Vf* f & (f 3d & , d Vd** 2 72 Nach Theorem 1.20 ist L L* und nach Proposition 1.21 ist L 0, damit ist also i) in Definition 5.1 erfuºllt. Mit (5.28) P := ( 1)p Id : L p(M) L p(M) gilt (5.29) P2 ( 1)2p Id Id : L p(M) L p(M) , also Spec P { 1}, d.h. P ist beschraºnkt und somit ist ii) in Definition 5.1 erfuºllt. Die Aussage iii) sehen wir wie folgt ein: Sei oBdA y Lp(M) (siehe Prop. 1.17), dann gilt (5.30) {Q,P}y QPy PQy , ( 1)pQy P(Qy) , (5.28) ( 1)pQy P(d*y dy) , y Lp(M) ( 1)pQy P(y1 y2) , y1 := d*y Lp-1(M) , y2 := dy Lp+1(M) ( 1)pQy ( 1)p 1y1 ( 1)p 1y2 ( 1)pQy ( 1)p 1(y1 y2) , ( 1)p-1 ( 1)p+1 ( 1)pQy ( 1)p 1Qy 0 , QED . Es wurde also gezeigt Proposition 5.4 Das System (L,P,Q) besitzt Supersymmetrie. V ; , , / , ! , 6 V , V / , V ! 0 J V + V , + V , + V , + + J 6 6 6 6 + , V , + , V , + , V , + , J J + + , + + , V , + V 6 Beispiel 5.5 Seien Mn, h und P wie in Beispiel 5.1 , weiter sei (5.31) Lt := dtdt* dt*dt : D(L) L p(M) L p(M) . Wie zuvor ergeben sich (5.32) Lt Qt2 0 mit Qt dt dt* dt dt* : D(L) L p(M) h (5.33) P2 Id und {Qt,P} 0 , Lt und Qt sind selbstadjungiert, P ist selbstadjungiert und beschraºnkt. Damit gilt die Proposition 5.6 Das System (Lt,P,Qt) besitzt Supersymmetrie. , B + V ; V V + , ! , V + , B V ! 6 Wir benutzen nun dieselbe Notation wie in Paragraph 2.4 . Sei cp bp fuºr mindestens ein p aus {0,\,n} ; sonst waºren die starken Morse-Ungleichungen trivialerweise erfuºllt. Sei (5.34) E { Epbp+1(t),\,Epcp(t) } , d.h. E ist ein tiefliegender Eigenwert von Lt ( und insbesondere E 0). Sei O R ein Intervall um E, das keine weiteren Eigenwerte von Lt enthalte. (Es sei daran erinnert, da≠ Spec Lt [0, ) diskret ist. Fuºr L sehen wir dies anhand der Darstellung von L mittels Spektralprojektoren (1.55), fuºr Lt gilt eine analoge Formel). Theorem 5.2 besagt (5.35) dim ( EO(Lt) p ungL p(M) ) dim ( EO(Lt) p gerL p(M) ) . Es ist Eigenraum von Lt zum Eigenwert E, (5.36) dim ( EO(Lt) p ungL p(M) ) dim ( eingeschra º nkt auf die ungeraden Anteile ) 6 W J + W 6 B B r , 2 , 2 V , 2 V ¡ dim Ker ( (Lt V p ung E Id)|D(L ) , / t L und analog fuºr p gerade. Gleichung (5.35) liefert also fuºr jeden tiefliegenden Eigenwert E (5.37) dim Ker ( (Lt E Id)|D(L ) L p(M) ) dim Ker ( (Lt E Id)|D(L ) t ¡ 6 66 p ung , / , B 6 p¡ger 6 6 6 V , / 6 p(M) ) , B t L 6 p(M) ). , B In Worten hei≠t das: Die tiefliegenden Eigenwerte von Lt treten in Paaren (p gerade, p ungerade) auf, d.h. zu jedem tiefliegenden Eigenwert Epk(t) mit p gerade gehoºrt ein Epk (t) mit p ungerade und es ist (5.38) Epk(t) Epk (t) . Die tiefliegenden Eigenwerte von Lt sind also in (SSuper-) Multipletts gleichen Betrags angeordnet, wobei die einzelnen Multipletts eine gerade Anzahl von tiefliegenden Eigenwerten enthalten. m m m m V m 2.6 Beweis der starken Morse-Ungleichungen Die Anzahl der geraden tiefliegenden Eigenwerte (in (4.18) definiert) ist gegeben durch (6.1) (cp,bp) , p ger die der ungeraden durch (6.2) (cp,bp) . ¡ ¡ Aufgrund der Paarungen (p gerade6,6p ungerade) der tiefliegenden Eigenwerte (siehe p ung (5.38)) gilt (6.3) Hieraus folgern wir n (6.4) ( 1)p cp ¡ p 0 , V ¡(cp,bp)) = p¡ung(cp,bp) . p ger 6 p¡n 0( 1)p6cp p¡ger(cp,bp) p¡ung(cp,bp) , (6.3) ¡cp p¡ungcp p¡gercp p¡gerbp p¡ungcp p¡ungbp p ger n ¡ ( 1)p6bp . p 0 V , , + V V , V , + + , , V Dies beweist das Theorem 1.2.2 ii). p Sei Xpt L (M) der (cp,bp)-dimensionale Eigenraum der tiefliegenden Eigenwerte { Epbp 1(t),\,Epcp(t) } . Wie in (5.32) sei Qt := dt dt* mit D(Qt) D(L) n L p(M). p 0 6 6 , B 66 + , 2 V 6 6 , + V Proposition 6.1 Qt2 Lt Qt erhaºlt die Eigenraºume von Lt . BEWEIS Sei x Eigenvektor von Lt zum Eigenwert l, d.h. Ltx zeigen: Qtx ist Eigenvektor von Lt zum selben Eigenwert l Lt(Qtx)(QtQt)Qtx QtLtx Qt(lx) l(Qtx) . V B & lx, V V V V dann ist zu P Da die Eigenwerte Epn(t) von Lt mit n>cp nach (4.17) staºrker in t anwachsen als die tiefliegenden Eigenwerte, gilt Epn(t)>Epm(t) , n,m mit n>cp , bp+1 m cp , t 1 . M : : = Damit gilt (6.5) Qt : Xpt ! p 1 Xt p 1 Xt , 2 . + Proposition 6.2 Ker Qt Ker Lt . BEWEIS ' ' Sei x Ker Qt, dann ist Ltx QtQtx 0 . ' ' Sei x Ker Lt , dann gilt (oBdA nehmen wir an x D(Lt) L p(M)) 0 <x,Ltx>p <x,QtQtx>p <Qt*x,Qtx>p <Qtx,Qtx>p , woraus mit der Selbstadjungiertheit von Qt, sowie der Nichtdegeneriertheit des inneren Produkts folgt x Ker Qt . P V B C J 6 6 J 6 V V 6 , D J V V V 6 6 J 6 6 V 6 Es folgt aus dim Ker (Lt|Lp(M)) bp (Thm. 2.27), da≠ gilt Ker (Lt|Xpt) {0}, also folgt mit Proposition 6.2 : Qt ist auf np 0 Xpt injektiv. Folgende Abbildungen sind also ebenfalls injektiv 6 2 Qt : (6.6) Qt : 6 V 2j 1 l X l 1 t l ung 2j , 2 ! V 2j 2 l 0 l ger V Xlt V Xl l 0 t l ger , j N , 2 J V 2j 1 l X l 1 t l ung + ! V 2 V , j N , J hieraus folgern wir, da≠ die Dimensionen der beiden Raºume auf der rechten Seite nicht kleiner sind, als jene des entsprechenden Raumes der linken Seite. Es ergeben sich also (c1 b1) \ (c2j 1 b2j 1) (c0 b0) \ (c2j b2j) , (6.7) (c0 b0) \ (c2j b2j) (c1 b1) \ (c2j 1 b2j 1) . Anders geschrieben b0 b1 b2 \ b2j 1 b2j c0 c1 \ c2j 1 c2j , (6.8) b0 b1 b2 \ b2j b2j 1 c0 c1 \ c2j c2j 1 . Diese Gleichungen sind aºquivalent zu m m (6.9) ( 1)k+m bk ( 1)k+m ck , 0 m n , k=0 k=0 was zu zeigen war. , , + + , + + , , + , , + , + , ¡ , , , , : , + + : , , + : + 6 ¡ : , :, , + + + + 6 + + , , : , , , , + + + + : Bemerkung 6.3 Der supersymmetrische Index von Lt (5.9) ergibt sich hier zu (6.10) Indsup(Lt) dim Ker(Lt|2, p ) L (M) V ¡ ( 1)k6bk k=0 n V 6 p ger , dim Ker(Lt|2 , p ) L (M) 6 p ung , c(M) . c(M) ist die Eulercharakteristik der Mannigfaltigkeit M. Sie haºngt von der Topologie von M ab. Wir sehen also, da≠ Indsup(Lt) gar nicht von Lt abhaºngt, insbesondere nicht von der zur Konstruktion von Lt verwendeten Morse-Funktion f, sondern lediglich von der Topologie von M. (Weiter laº≠t sich zeigen, da≠ Indsup(Lt) gleich dem Index von d bzw. dt ist, siehe (1.3.13)). V Sei (Mn,g) eine n-dimensionale, glatte, kompakte, orientierte Riemannsche Mannigfaltigkeit und fJCr(M,R) eine Morse-Funktion. Die Loºsungen des Anfangswertproblems der gewoºhnlichen Differentialgleichung /g(t)V,zf(g(t)) , g(t)Vp , (0.1) definieren durch ftp6:=6g(t) eine einparametrige Gruppe von Diffeomorphismen ft6:6M6!6M6, genannt der negative Gradientenflu≠. Definition und Satz 0.1 i) Crit6f := {xJM|df(x)V0} Critk6f := {xJCrit6f|Indf(x)Vk} ck := #6Critk6f s ii) Sei xJCrit6f, dann hei≠t Wu(x)6:=6{pJM|limt!0r6ftpVx} stabile bzw. instabile Mannigfaltigkeit von x (im Fall eines Gradientenflusses ist Wu(s)(x) eine Untermannigfaltigkeit von M der Dimension Indf(x) bzw. n,Indf(x) [We, Lemma 1.3.9]). iii) Seien Va,Wb Untermannigfaltigkeiten von Mn. Wir sagen V und W schneiden sich transversal, falls MpJVDW gilt TpV+TpWVTpM. In diesem Fall ist VDW eine Untermannigfaltigkeit von M der Dimension a+b,n [H, Ch. 3]. Wir sagen das Tupel (f,g) erfuºllt die Morse-Smale Bedingung, falls fuºr den negativen Gradientenflu≠ bezuºglich (f,g) gilt: Wu(x) und Ws(y) schneiden sich transversal Mx,yJCrit6f. 78 iv) Seien x,yJCrit6f und Wu(x) und Ws(y) schneiden sich transversal, dann hei≠t m(x,y)6:=6Wu(x)DWs(y) die x mit y verbindende Mannigfaltigkeit. Sie ist nach iii) eine Untermannigfaltigkeit von M der Dimension Indf(x),Indf(y). v) Sei f(y)<a<f(x) ein regulºarer Wert von f (d.h. MpJf-1(a) gilt df(p)W0), dann ^ (x,y)6:=6m(x,y)Df-1(a) Orbitraum von x und y. Dieser ist eine hei≠t m Untermannigfaltigkeit von M der Dimension dim6m(x,y),1 [We, Gl. (2.1.28)]. Im Fall von dim6m^ (x,y)V0 hei≠en die Elemente von m^ (x,y) isolierte Orbits von x nach y. Beispiel 0.2 Wir wollen die eben definierten Begriffe fuºr MVS2BR3 veranschaulichen. g sei die vom R3 auf S2BR3 induzierte Metrik, f6:6S26!6R sei gegeben durch (x,y,z)6*6z Figur 0.1 DER MORSE-WITTEN KETTENKOMPLEX Wir nehmen im folgenden an, da≠ (f,g) die Morse-Smale Bedingung erfuºllt. Die Gruppen (0.2) Ck(f,g) :=xJ2 Z <x> , kJ{0,\,n}6, Ck(f,g) := 0 MkJZ\{0,\,n}6, Critkf 2 hei≠en k-te Kettengruppen. Sie sind per definitionem von den Elementen von Critk6f frei abelsch erzeugt, <x> bezeichnet einen Erzeuger. Beachte: Die Ck(f,g) sind endlich erzeugt, denn aus der Kompaktheit von M und der Stetigkeit von f folgt #Crit6f<r [We, Prop. 1.2.5]. Da wir zunaºchst nur Koeffizienten in Z2 zulassen, koºnnen wir die Forderung der Orientierbarkeit von M an dieser Stelle streichen. Seien nun x,yJCrit6f mit Indf(x),Indf(y)V1, also ist dim6m^ (x,y)V0 und wir definieren (0.3) n2(x,y) := #m^ (x,y) (mod 2) . Weiter definieren wir einen Gruppenhomomorphismus durch Fortsetzung von sk : Ck(f,g) ! Ck-1(f,g) (0.4) <x> * ¡ n2(x,y) <y> JCritk-1f y sk6:=60 , MkJZ\{1,\,n} , (d.h. sk zaºhlt die x mit y verbindenden Orbits modulo 2). Die Endlichkeit der Summe hatten wir bereits gezeigt, es bleibt die Endlichkeit von #m^ (x,y) in (0.3) zu zeigen, denn sonst ist n2(x,y) nicht wohldefiniert. Dies geschieht in Paragraph 3.16. Der Gruppenhomomorphismus sk hei≠t Randoperator, falls sk-1vskV0 MkJZ. Dies zeigen wir in Paragraph 3.16. (Ck(f,g),sk)kJZ bildet also einen algebraischen Kettenkomplex und wir koºnnen seine zugehoºrigen Homologiegruppen HMk(f,g,M;Z2) definieren als Ker6sk/Im6sk+16. In Paragraph 3.2 zeigen wir die Unabhaºngigkeit dieser Homologiegruppen von f und g. Dies geschieht mittels einem kanonischen Kettenhomomorphismus yba / 6:6Ck(fa,gaa)6!a 6Ck(fb,gb), der aufb bHomologieniveau einen Isomorphismus darstellt, d.h. HMk(f ,g ,M;Z2)Y HMk(f ,g ,M;Z2), MkJZ. Es genuºgt daher die Bezeichnung HMk(M;Z2) fuºr die Morse-Homologie von M mit Koeffizienten in Z2. Zur Konstruktion von yba / betrachten wir einen 1speziellen Morse-Witten Komplex (Ck(F,G,S),fk)kJZ fuºr die Mannigfaltigkeit M6x6S (SY[,1,1]/{01}). Die Morse-Funktion F, sowie die Metrik G auf M6x6S1 definieren wir mittels Homotopien zwischen fa und fb bzw. ga und gb. Die Einschraºnkung von F und G auf M6x60 bzw. M6x61 liefert die urspruºnglichen Morse-Witten Komplexe (Ck(fa,ga,sa),sak )kJZ bzw. (Ck(fb,gb,sb),sbk )kJZ6. yba / <x> zaºhlt nun die <(x,0)> mit <(y,1)> verbindenden Orbits bezuºglich des negativen Gradientenflusses von F auf M6x6S1. Um die Unabhaºngigkeit des induzierten Homomorphismus yba * von der Wahl der zu seiner Konstruktion gewaºhlten Homotopien zu zeigen, benutzen wir 2-Parameter Homotopien und betrachten einen Morse-Witten Komplex auf M6x6S16x6S1. Es folgt das Resultat, da≠ yba * ein Isomorphismus ist. In Paragraph 3.3 skizzieren wir einen Beweis der Isomorphie von HMk(M;Z2) sing und Hk (M;Z2), der singulaºren Homologie von M. Die Idee ist eine zu einer glatten Triangulierung von M assoziierte Morse-Funktion zu konstruieren und den simplizialen Randoperator zu imitieren. Bemerkung 0.3 Wir koºnnen die Kettengruppen auch mit Koeffizienten in Z definieren (falls M orientierbar ist): Sei M fest orientiert und xJCrit6f, dann bezeichnen wir mit <x> den Erzeuger x zusammen mit einer beliebig aber fest gewaºhlten Orientierung von Eux6:=6TxWu(x). (Da Wu(x) kontrahierbar ist, ist TWu(x) ein triviales Vektorbuºndel und <x> induziert daher eine Orientierung von TWu(x). <x> induziert auch eine Orientierung von TxWs(x), denn es ist TxMVTxWu(x)2TxWs(x), und damit von TWs(x)). s bezeichne eine Wahl der Orientierung von Euy MyJCrit6f. Seien x,yJCrit6f mit Indf(x)>Indf(y), dann ist m(x,y) in natuºrlicher Weise orientiert, denn wir haben die kurze exakte Sequenz von Vektorbuºndeln j 0 ! Tm(x,y) !i TmWu(x)2TmWs(y) ! TmM ! 0 (0.5) i : (p,x) * ((p,x),(p,,x)) j : ((p,x),(p,j)) * (p,x+j) (bis auf Tm(x,y) sind alle vorkommenden Vektorbuºndel orientiert, also wird nach [Hi, Ch. 4, Lemma 4.1] eine Orientierung von Tm(x,y) induziert). Wir koºnnen dies auch folgenderma≠en ausdruºcken: Aus der Transversalitaºtsbedingung (0.6) dim TpWu(x)+dim TpWs(y)Vdim TpM+dim Tpm(x,y) ergibt sich ein Isomorphismus (0.7) TpWu(x)/Tpm(x,y)YTpM/TpWs(y) und die Orientierung von Tpm(x,y) ist jene Orientierung, die obigen Isomorphismus orientierungserhaltend macht. Die Zusammenhangskomponenten von m(x,y) sind kontrahierbar und daher ist jede Zusammenhangskomponente von m(x,y) durch die Orientierung von Tpm(x,y) orientiert, wobei p ein Element dieser Zusammenhangskomponente sei. Im Fall Indf(x),Indf(y)V1 ist jede Zusammenhangskomponente ui von m(x,y) eine 1-dimensionale kontrahierbare Untermannigfaltigkeit von M; durch den negativen Gradientenflu≠ wird eine weitere Orientierung auf ihr induziert. Jede Zusammenhangskomponente uiJm(x,y) korrespondiert zu genau einem Element u^ iJm^ (x,y). Wir ordnen nun jedem Orbit u^ iJm^ (x,y) ein charakteristisches Vorzeichen nuiJ{01} durch folgende Bedingung zu: Sei pJui, dann gelte [,nui/zf(p)/R]V[Tpm(x,y)] , wobei [/] die Orientierung der Vektorraºume bezeichne. Die Orientierung der linken Seite ist also durch den negativen Gradientenflu≠ und das charakteristische Vorzeichen bestimmt, jene der rechten Seite durch (0.7), also letztendlich durch die Wahl s. Nun definieren wir (0.8) n(x,y) := ¡ nuJZ . Jm u xy In den Kettengruppen lassen wir nun Koeffizienten in Z zu und bezeichnen sie mit Ck(f,g,s). In der Definition von sk (0.4) ersetzen wir n2(x,y) durch n(x,y). Bemerkung 0.4 Aus dem in Paragraph 3.3 skizzierten Isomorphismus HM*(M;Z)YHsing * (M;Z) ergeben sich sofort die schwachen Morse-Ungleichungen: (0.9) ckV#{Erzeuger von Ck(f,g,s)} ;#{Erzeuger von HMk(M;Z)} V#{Erzeuger von HMsing k (M;Z)} Vbk . Die starken Morse-Ungleichungen erhalten wir aus Theorem 1.2.46, denn obiger Isomorphismus besagt bk(s_)Vbk6. 3.1 Der kanonische Randoperator In diesem Paragraphen geht es darum zu zeigen, da≠ der zuvor in (0.4) definierte Gruppenhomomorphismus sk6:6Ck(f,g,s)6!6Ck-1(f,g,s) ein Randoperator ist, d.h. da≠ gilt Theorem 1.1 [Mi,Fl1,Sa,Po,Sch,We] sk-1vskV0 , MkJZ . Der detaillierte Beweis dieses Theorems ist Inhalt von [We], er orientiert sich am folgenden von A. Floer im Zusammenhang mit der Floer-Homologie aufgestellten Programm [Fl2] _Transversalitaºt _Kompaktheit _Glueing (Verkleben von Orbits). Bemerkung 1.2 Die Floer-Homologie ist eine unendlich dimensionale Verallgemeinerung der hier betrachteten Morse-Homologie. Die Rolle von M wird vom Schleifenraum LM (r-dimensional, M ist hier eine symplektische Mannigfaltigkeit mit symplektischer Form o und p2(M)aV0), jene von f vom symplektischen Wirkungsfunktional AH uºbernommen AH : LM ! R 1 * g * $ u o+$Ht(g(t)) dt , D 2 0 wobei Ht eine Zeit-1-periodische Hamiltonfunktion auf M ist und u6:6D26!6M eine Fortsetzung von g6:6S16!6M auf D2 darstellt. Hierbei wird vorausgesetzt, da≠ LM aus kontrahierbaren Schleifen bestehe. Im Falle der Zeitunabhaºngigkeit von Ht6, sowie einer Nichtdegeneriertheitsbedingung wird HtVH zu einer Morse-Funktion auf M. Dieser Spezialfall fuºhrt auf den Morse-Witten Komplex. Vor kurzem erweckte die Floer-Theorie das Interesse von theoretischen Physikern, die sich mit String-Theorie beschaºftigen, siehe z.B. [Va]. TRANSVERSALITAºT Die Morse-Smale Bedingung, die fuºr die Wohldefiniertheit von sk notwendig ist, wird im Allgemeinen nicht erfuºllt sein: Beispiel 1.3 Wir betrachten noch einmal den Fall des senkrecht in den R3 eingebetteten 2-Torus T2 mit der durch diese Einbettung induzierten Metrik g, siehe Beispiel 1.2.56. Die Morse-Funktion sei die Hoºhenfunktion f6:6T26!6R6, (x,y,z)6*6z6. Sie hat vier kritische Punkte M,s1,ss,m mit Indizes 2,1,1,06. Figur 1.1 Offenbar ist Wu(s1)DWs(s2)Vl1El26, d.h. wir haben zwei s1 und s2 verbindende Orbits. Da Wu(s1) und Ws(s2) 1-dimensional sind, kann ihr Schnitt nicht transversal sein, d.h. die Morse-Smale Bedingung ist nicht erfuºllt. Durch eine beliebig kleine Stoºrung der Situation in Figur 1.1 koºnnen wir jedoch Transversalitaºt erreichen: Wir kippen den Torus ein wenig wie in Figur 1.2 dargestellt. Figur 1.2 84 Es gibt nun keine s1 und s2 verbindenden Orbits mehr, d.h. die Morse-Smale Bedingung ist nun erfuºllt. Wir koºnnen im Allgemeinen durch kleine Stoºrungen einer nichttransversalen Situation eine transversale Situation erreichen. Dies ist die Aussage des folgenden Theorems von Smale, welches sich aus den beiden bekannten Theoremen A und B in [Sm] ergibt. Theorem 1.4 (SSmale) Die Menge der Vektorfelder, die der Morse-Smale Bedingung genuºgen, liegen C1-dicht in Gradr(M) der Menge der glatten Gradientenvektorfelder. Jede Stoºrung von (f,g) zu (f~ ,g~ ), so da≠ zg~f~ C1-nahe bei zgf liegt und der MorseSmale Bedingung genuºgt, fuºhrt aufgrund der natuºrlichen Isomorphismen aus Paragraph 3.2 zu isomorphen Morse-Homologiegruppen. Wir gehen daher im folgenden oBdA davon aus, da≠ die Morse-Smale Bedingung fuºr (f,g) erfuºllt sei. KOMPAKTHEIT Wir untersuchen nun die Orbitraºume m^ (x,y) auf Kompaktheit. Dies fuºhrt im Fall der Indexdifferenz 1 auf #m^ (x,y)<r und damit zur Wohldefiniertheit von n2(x,y) (0.3) bzw. n(x,y) (0.8). Jedes Element u^ Jm^ (x,y) repraºsentiert genau einen Orbit von x nach y, weiter sei o : m^ (x,y) ! M u^ * u := o(u^ ) := f u^ . ^ (x,y) hei≠t kompakt bis auf (l,1)-fach gebrochene Orbits, falls fuºr Definition 1.5 KBm jede Folge {p^ i}iJNBK gilt: Entweder besitzt {p^ i}iJN eine (in K) konvergente Teilfolge, oder es existieren kritische Punkte xVx0,\,xlVy6, 2:l:Indf(x),Indf(y) und xj-1 ^ (xj-1,xj)6, jV1,\,l6, so da≠ p^ i6!6(q^1,\,q^l) fuºr i!r. mit xj verbindende Orbits q^jJm Die Morse-Smale Bedingung liefert Indf(x0)>\>Indf(xl)6, insbesondere also lJIndf(x),Indf(y). Die vorige Konvergenz ist folgenderma≠en definiert Me>0 NIJN Mi>I : o(p^ i)BUe( Elj=1o(q^j) ) . 85 Im Fall der Indexdifferenz 2 koºnnen wir uns die Situation so veranschaulichen Figur 1.3 ^ (x,y) ist kompakt bis auf gebrochene Orbits der Theorem 1.6 [We, Thm. 2.2.1] m Ordnung l, lJ{1,\,Indf(x),Indf(y)} geeignet. ^ (x,y)<r. Korollar 1.7 Im Fall Indf(x),Indf(y)V1 gilt #m BEWEISIDEE Einerseits folgt die Aussage aus Theorem 1.6, Definition 1.5 (es trifft der 'Entweder'-Fall zu) und der Kompaktheit von M. Andererseits koºnnen wir sie auch so motivieren (das ist auch die Beweisidee fuºr Theorem 1.6): Es ist dim6m^ (x,y)V0, also ist m^ (x,y) eine diskrete Punktmenge. Angenommen #m^ (x,y) ist unendlich, dann besitzt m^ (x,y) aufgrund der Kompaktheit von M einen Haºufungspunkt p^ . Es bleibt zu zeigen p^ Jm^ (x,y) und wir haben einen Widerspruch zur Diskretheit der Elemente von m^ (x,y) (denn m^ (x,y) ist ja eine 0-dimensionale Untermannigfaltigkeit von M). Im Fall eines Gradientenflu≠es verbindet der Orbit durch p^ o(p^ )6=:6p zwei kritische Punkte von f, welche im Abschlu≠ von m^ (x,y) liegen. Wie in [We, Abschn. 2.2] detailliert ausgefuºhrt, folgern wir die Existenz von weiteren kritischen Punkten z0,\,zl und verbindenden Orbits q^ jJm^ (xj,xj-1)6, jV1,\,l6. Es mu≠ gelten z0Vx,\,zlVy und aus Indf(x),Indf(y)V1 folgt nun lV1, d.h. p^ Jm^ (x,y). Figur 1.4 P GLUEING (VERKLEBEN VON ORBITS) Wir betrachten im folgenden den Fall Indf(x),Indf(z)V2, d.h. m(x,z) besteht aus 2-dimensionalen und m^ (x,z) aus 1-dimensionalen Zusammenhangskomponenten. Letztere, m^ i(x,z) genannt, sind aufgrund der Klassifikation von 1-dimensionalen unberandeten glatten Mannigfaltigkeiten diffeomorph zu (0,1) oder S1. Im Fall m^ i(x,z)Y(0,1) wissen wir aufgrund von Theorem 1.6, da≠ die beiden Enden 1-fach gebrochenen Orbits (u1,v1) und (u2,v2) entsprechen. Figur 1.5 Das folgende Theorem wurde detailliert in [We, Abschn. 2.3] bewiesen. Der Beweis ist recht technisch, fuºr das Folgende nicht von Bedeutung und soll deshalb hier nicht wiederholt werden. Theorem 1.8 (V Verkleben von Orbits) Sei Indf(x),Indf(z)V2 und yJCrit6f so da≠ m^ (x,y)WL und m^ (y,z)WL, dann existiert rJR+ und eine Einbettung /#^// : m^ (x,y) x (0,r) x m^ (y,z) ! m^ (x,z) . ^ (x,y)6x6m ^ (y,z) gibt es genau eine Zusammenhangskomponente Fuºr festes (u^ ,v^)Jm m^ i(x,z) mit u^ #^sv^Jm^ i(x,z), sJ(0,r), und u^ #^sv^ ! (u^ ,v^) fuºr s!r ^ j(x,z), im Sinne von Definition 1.56. Es gibt keine andere Zusammenhangskomponente m die eine gegen (u^ ,v^) konvergente Folge beeinhaltet. Mit Theorem 1.6 und Theorem 1.8 koºnnen wir die Zusammenhangskomponenten mi(x,z) im Fall Indf(x),Indf(z)V2 wie folgt klassifizieren: Figur 1.6 Ausgeschlossen aufgrund von Theorem 1.8 Figur 1.7 Moºglich und m^ i(x,z)Y(0,1) 88 Figur 1.8 Moºglich, aber uninteressant, da m^ i(x,z)YS1 Bemerkung 1.9 Aus Theorem 1.8 folgt, da≠ die Menge der 1-fach gebrochenen Orbits zwischen x und z o^ 1(x,z) in bijektiver Beziehung zu den Enden der zu (0,1) diffeomorphen Zusammenhangskomponenten von m^ (x,z) steht. Elemente (u1,v1),(u2,v2)Jo^ 1(x,z), die je einem Ende ein und derselben Zusammenhangskomponente m^ i(x,z)Y(0,1) entsprechen, nennen wir cobordant. Theorem 1.8 besagt (u1,v1)W(u2,v2), siehe Figur 1.6 rechts. Bemerkung 1.10 Es laº≠t (u1,v1),(u2,v2)Jo^ 1(x,z) gilt sich zeigen, da≠ fuºr cobordante nu1/nv1V,nu2/nv2 . Der Beweis findet sich z.B. in [Po2, Prop. 2.4.1]. Figur 1.9 Die charakteristischen Vorzeichen '0' der isolierten Orbits 89 Elemente BEWEIS VON THEOREM 1.1 Sei <x> ein Erzeuger von Ck(f,g,s), dann ist sk-1vsk<x>Vsk-16 B yJ¡ Crit , Def. sk n(x,y)<y>K k-1f VyJ¡ Crit n(x,y) sk-1<y> , Z-Lin. k-1f VyJ¡ Crit VzJCrit ¡ k-2f VzJCrit ¡ JCritk-2f z k-2f ¡ n(x,y)/n(y,z)<z> JCritk-1f y ¡ JCritk-1f k-2f y VzJCrit ¡ , Def. sk-1 n(x,y) ¡ n(y,z)<z> k-1f B ¡ ^ (x,y) u^ Jm ¡ nu/nvK<z> Jm^ (y,z) v^ , endl. Summen B ¡ nu/nv K <z> (u^ ,v^)Jo^ 1(x,z) ruuuuuuuuuusuuuuuuuuuut , Def. n(/,/) , Bem. 1.9 V0, da sich je 2 Summanden zu Null addieren (Bem. 1.10) V0 P 3.2 Der kanonische Kettenhomomorphismus In diesem Paragraphen soll ein kanonischer Kettenhomomorphismus yb/a vom Grad 0 zwischen zwei Morse-Witten Komplexen uºber M konstruiert werden, d.h. ein die Graduierung erhaltender Homomorphismus zwischen freien abelschen Gruppen (2.1) yb/a : C/(fa,ga,sa) ! C/(fb,gb,sb) mit (2.2) sb/vyba/ Vyba/ vsa/ . Letztere Eigenschaft stellt sicher, da≠ yba / Zyklen in Zyklen und Raºnder in Raºnder abbildet. Die Abbildung ist daher auf Homologieniveau wohldefiniert (2.3) yb* a : HM*(fa,ga,sa,M;Z) ! HM*(fb,gb,sb,M;Z) [a] * [yba/ a] . ein Isomorphismus ist. Daher koºnnen Es wird sich herausstellen, da≠ yba * Homologiegruppen zu verschiedenen Wahlen von (f,g,s) identifiziert werden. Zur Paragraphen. Konstruktion von yba / benutzen wir die Resultate des vorhergehenden 1 Genauer gesagt betrachten wir Morse-Witten Komplexe uºber M6x6S bzw. M6x6S16x6S1 mit geeignet definierten Morse-Funktionen und Metriken. Dieser Zugang findet sich in [Po1, Se. 7] [Po2, Se. 2.6]. Wir notieren die Graduierung im folgenden auf Kettenniveau mit einem Subindex '/' und auf Homologieniveau mit '*'. Wir definieren zunaºchst den Morse-Witten Komplex in etwas allgemeinerer Form. Eine offene Menge U in einer Mannigfaltigkeit N hei≠t isolierende Umgebung fuºr einen Flu≠ ª, falls der Abschlu≠ der Vereinigung aller in U enthaltenen Orbits in U enthalten ist, d.h. (2.4) S(U) := {pJU|ªtpJU, MtJR}BU . S(U) hei≠t isolierte invariante Menge. Falls U so eine Umgebung fuºr den Flu≠ von ,zf ist, definieren wir den Morse-Witten Komplex C/(U,f,g,s) bezuºglich U als die Untergruppe von C/(f,g,s), die frei abelsch von den Elementen von Crit6fDU erzeugt wird. Der Randoperator sk(U) ist definiert wie zuvor, au≠er da≠ wir nur jene verbindenden Orbits zaºhlen, welche in U enthalten sind. sk-1(U)vsk(U)V0 ergibt sich aus der Tatsache, da≠ Mx,zJCrit6fDU gilt: m(x,z)DU ist offen und abgeschlossen in m(x,z). Um nun einen Kettenhomomorphismus zwischen C/(fa,ga,sa) und C/(fb,gb,sb) zu konstruieren, waºhlen wir ein eJ(0,12) und eine Homotopie fs zwischen fa und fb (sei im folgenden aV0 und bV1) f0 , s<e (2.5) fs := V 1 , sJR , f , s>1,e sowie eine analoge Homotopie gs zwischen g0 und g1. S1 sei parametrisiert durch s6*6eips, sJR, d.h. wir identifizieren S1 mit [,1,1]/{01}. g^ bezeichne die durch diese Parametrisierung auf S1 induzierte Metrik. Fuºr hinreichend gro≠es K>0 erhalten wir folgende Morse-Funktion auf M6x6S1 (hierbei geht ein, da≠ die Homotopien nahe bei 0 bzw. 01 konstant sind) (2.6) F(p,s) := f|s|(p) + Kp cos (ps) , sJ[,1,1] , pJM . mit (2.7) Crit FV{6(x,i)|xJCrit fi6, iV0,16} , IndF(x,i)VIndfi(x)+1,i . Eine Metrik auf M6x6S1 sei definiert durch (2.8) G(p,s) := g|s|2g^ . Fuºr |s,i|<e ergibt sich (2.9) ,zGF(p,s)V(,zgifi(p),K/sin6ps) , d.h. die Untermannigfaltigkeiten Mi6:=6M6x6{i}, iV0,16, sind invariant unter dem negativen Gradientenflu≠ von F auf M6x6S1, und der auf Mi eingeschaºnkte negative Gradientenflu≠ erfuºllt die Morse-Smale Bedingung. Sei s0W0,1 und gV(g1,g2)6:6R6!6M6x6S1 eine Loºsung von /g(t)V,zGF(g(t)) mit g(0)V(p0,s0), dann folgt aus /g2(t)VK6sin6pt zunaºchst g2(t)6!60 fuºr t!,r und g2(t)6!601 fuºr t!+r (je nachdem ob s0 aus (0,1) oder aus (,1,0) ist). Es gibt also insbesondere keine verbindenden Orbits von M1 nach M0 und jene, welche zwei kritische Punkte in M0 (M1) verbinden, sind enthalten in M0 (M1). Bemerkung 2.1 Wir koºnnen im Allgemeinen nicht erwarten, da≠ die Morse-Smale Bedingung fuºr den negativen Gradinetenflu≠ von F bezuºglich G auf M6x6S1 erfuºllt ist. Durch eine (beliebig kleine) Stoºrung koºnnen wir dies jedoch erreichen. Dabei werden zwar die kritischen Punkte von F bzw. die zuvor invarianten Mengen Mi (beliebig wenig) verschoben bzw. deformiert, wir koºnnen jedoch Crit6F mit Crit[ 6F eindeutig identifizieren, falls die Stoºrung hinreichend klein ist. Die Orbits in Mi (bezuºglich der urspruºnglichen Groº≠en F,G) werden durch eine hinreichend kleine Stoºrung auch nicht zerstoºrt, da sie transversale Schnitte sind und Transversalitaºt eine gegen hinreichend kleinen Stoºrungen stabile Eigenschaft ist. Um die Notation so einfach wie moºglich zu halten, gehen wir im folgenden oBdA davon aus, da≠ die Morse-Smale Bedingung erfuºllt sei. Die Menge U6:=6M6x6(,d,1+d)BM6x6[,1,1]/{01} mit 0<d<12 ist eine isolierende Umgebung von S6:=6M6x6[0,1]. Wir betrachten nun den Morse-Witten Kettenkomplex (CF/,f/)6:=6(C/(U,F,G,S),s/(U)). Wir erhalten die Aufspaltung CF/VC0/2C1/6, wobei Ci/ durch (x,i)JCrit/-1+i6fi6x6{i} frei abelsch erzeugt wird. Die Orientierung von <x,i> sei induziert durch die Isomorphismen T(p,0)Wu(x,0)YTpWu(x)2T0S1 (2.10) T(p,1)Wu(x,1)YTpWu(x) fuºr ein und damit jedes pJM (die Orientierung von T0S1 sei durch die Parametrisierung von S1 induziert). S ist also durch s0 und s1 bestimmt. Es laº≠t sich zeigen [Po2, Se. 2.6], da≠ die Inklusionen m(x,y)!m((x,i),(y,i)), iV0,1, orientierungserhaltend sind. Die obige Aufspaltung von CF/ fuºhrt zu folgender Darstellung von f/ : (2.11) f/V f00 /10 f01/11 f/ f/ : C0/2C1/ ! C0/-12C1/-1 , wobei f01 / V0, da es keine verbindenden Orbits von M1 nach M0 gibt. Aus Paragraph 3.1 wissen wir, da≠ gilt f/-1vf/V0. Dies ist aºquivalent zu f00 /-1vf00/ V0 , f11/-1vf11/ V0 , (2.12) f10 /-1vf00/ +f11/-1vf10/ V0 , d.h. fii/6:6Ci/6!6Ci/-1 sind Randoperatoren (klar, da sie bis auf folgende Identifikationen durch si/ gegeben sind). Mit den Identifizierungen (2.13) ci/ : C/(fi,gi,si) ! Ci/+1-i , iV0,1 <x> * <(x,i)> definieren wir folgenden Gruppenhomomorphismus (2.14) y/10 := (,1)/6(c1/)-1vf10 /+1vc0/ : C/(f0,g0,s0) ! C/(f1,g1,s1) , d.h. y10 / zaºhlt die isolierten Orbits von kritischen Punkten x (von f0) in M6x60 zu kritischen Punkten y (von f1) in M6x61 mit Vorzeichen. Aus der dritten Gleichung in (2.12) ergibt sich unter Verwendung von f00 / Vc0/-2vs0/-1v(c0/-1)-1 und f11/-1Vc1/-2vs1/-1v(c1/-1)-1 (2.15) y10 /-2vs0/-1Vs1/-1vy10/-1 , d.h. y10 / ist ein Grad 0 Kettenhomomorphismus und ist daher auf Homologieniveau wohldefiniert 0 0 0 1 1 1 (2.16) y10 * : HM*(f ,g ,s ,M;Z) ! HM*(f ,g ,s ,M;Z) . Die Abbildung y10 / ordnet jedem xJCritk6f0 die direkte Summe aller yJCritk6f1 zu (multipliziert mit einem entsprechenden charakteristischen Vorzeichen), zu denen x einen verbindenden Orbit besitzt (bezuºglich ,zGF auf M6x6S1). Im Fall von konstanten Homotopien (d.h. insbesondere f0Vf1,g0Vg1) ergibt sich also y10 VId/ / und y10 * VId*6. Um die Unabhaºngigkeit des induzierten Homomorphismus y10 * von den gewaºhlten Homotopien zu zeigen, betrachten wir nun 2-Parameter Homotopien und wiederholen die vorige Konstruktion fuºr diesen Fall. Wir wollen das weitere Vorgehen daher nur skizzieren und entledigen uns insbesondere der laºstigen Graduierungsnotation. Sei eJ(0,12) und f0 , s<e , r<e 1 (2.17) fs,r := V f2 , s>1,e , r<e , s,rJ[0,1] , f , s<e , r>1,e f3 , s>1,e , r>1,e gs,r sei analog definiert (wir verbinden also jetzt vier Morse-Witten Komplexe mittels 2Parameter Homotopien der f's und g's). Eine Morse-Funktion auf M6x6S16x6S1 definieren wir durch F(p,s,r) := f|s|,|r|(p) + Kp (cos ps+cos pr) , s,rJ[,1,1]/{01} , pJM , eine Metrik G durch G(p,s,r) := g|s|,|r|2g^ 2g^ . Die Untermannigfaltigkeiten Mij6:=6M6x6{i}6x6{j}, i,jV0,16, sind bezuºglich ,zGF invariant und die Restriktion von ,zGF auf Mij liefert gerade die urspruºnglichen Morse-Witten Komplexe C/(f2j+i,g2j+i,s2j+i) mit Randoperator s2j+i 6. / V6:=6M6x6(,d2,1+d2)6x6(,d2,1+d2)6, 0<d<126, ist eine isolierende Umgebung von S~ 6:=6M6x6[0,1]2. Es ergibt sich der Morse-Witten Komplex 94 der wie folgt aufspaltet: (C/F ,f/)6:=6(C/(V,F,G,S),s/(V)) , 3 CF/V2 Cl/ , lV 0 wobei Cl/ durch <(x,i,j)> mit lV2j+i, i,jV0,16, frei abelsch erzeugt wird. Aºhnlich wie zuvor bei der 1-Parameter Homotopie ergibt sich nun eine (46x64)-Matrix f fV (2.18) f00 0 0 0 f10 f11 0 0 f20 f21 f22 0 f30 f31 f32 f33 . Das Resultat f2V0 aus Paragraph 3.1 fuºhrt auf fii2V0 , iV0,\,3 , (2.19) f10f00+f11f10V0 , f20f00+f22f20V0 , f31f11+f33f31V0 , f32f22+f33f32V0 , sowie (2.20) f30f00+f31f10+f32f20+f33f30V0 . Mit den natuºrlichen Identifizierungen c0 : C/(f0,g0,s0) ! C0/+2 ci : C/(fi,gi,si) ! Ci/+1 , iV1,2 c3 : C/(f3,g3,s3) ! C3/ und yji6:=6(cj)-1vfjivci6:6C/(fi,gi,si)6!6C/(fj,gj,sj) erhalten wir aus (2.19), da≠ y10 / ,y20/ ,y32/ ,y31/ ,y30/ Kettenhomomorphismen sind. !s y/10 0 f _,,,>,,,_ f1 (2.21) r # | | y/ 6# 20 6# y/31 | | f2 _,,,>32,,,_ f3 y/ . (2.20) besagt, da≠ y/30 eine Kettenhomotopie (vom Grad +1) zwischen y31 vy10/ und / y32 / vy20/ darstellt, d.h. es gilt 10 32 20 y31 * vy* Vy* vy* . Waºhle f0Vf2 und f1Vf3, sowie eine in r konstante Homotopie, dann erhalten wir 32 y10 * Vy* unabhaºngig von der in s gewaºhlten Homotopie. Fuºr f2Vf3 ergibt sich und fuºr f0Vf2Vf3 d.h. 10 20 y21 * vy* Vy* 0 10 00 00 y01 * vy* Vy* vy* VId* , 0 0 0 1 1 1 y10 * : HM*(f ,g ,s ,M;Z) ! HM*(f ,g ,s ,M;Z) ist ein Isomorphismus unabhaºngig von der gewaºhlten Homotopie. Es genuºgt daher die Bezeichnung HM*(M;Z) fuºr die Morse-Homologie. 3.3 Der kanonische Isomorphismus zur singulaº ren Homologie Da die Details fuºr den Beweis unseres kanonischen Isomorphismus noch nicht vollstaºndig ausgearbeitet sind, wollen wir diesen hier nur kurz skizzieren und darauf hinweisen, da≠ es sich bislang nur um eine Hypothese handelt. Auf Homologieniveau wurde jedoch bereits mehrfach folgende Isomorphie bewiesen, siehe z.B. [Sa] Theorem 3.1 (R. Thom, S. Smale, J. Milnor, A. Floer, D. Salamon) Hsing * (M;Z)YHM*(M;Z) . Sei nun (K,h) eine glatte Triangulierung von M (diese existiert nach [Th]), d.h. K ist ein Simplizialkomplex und h6:|K|!6M ein Homoºomorphismus, der auf jedem Simplex von K differenzierbar ist. |K| bezeichnet die Vereinigung aller Simplizes von K, H*(K) die simpliziale Homologie von K. Es ist bekannt, da≠ gilt sing (3.1) Hsing , h :|K| ! M Homoºomorphismus , * (M;Z)YH* (|K|;Z) YH*(K) , kan. Isom. [StZi, Satz 9.7.4] . Es bleibt also einen kanonischen Isomorphismus zwischen H*(K) und HM*(M) zu finden. Die Idee ist nun auf M eine Morse-Funktion f zu konstruieren, fuºr die gilt: Die kritischen Punkte von f vom Morse-Index k stimmen genau mit den Bildern (unter der Triangulierung h) der Baryzentren der k-Simplizes von K uºberein. Damit ist bereits eine Isomorphie der Kettengruppen der simplizialen und Morse-Witten Homologie erreicht. Da der Randoperator der simplizialen Homologie jedem k-Simplex die alternierende Summe seiner (k,1)-Seitensimplizes zuordnet, sind wir fertig, wenn der negative Gradientenflu≠ von f bezuºglich einer geeigneten Metrik g von M genau einen verbindenden Orbit, von jedem kritischen Punkt in einem k-Baryzentrum, zu jedem kritischen Punkt im (k,1)-Baryzentrum der Seitensimplizes besitzt (mit alternierenden charakteristischen Vorzeichen nu). In diesem Fall imitiert der Morse-Witten Randoperator sk jenen der simplizialen Homologie. Die offensichtliche Kettenabbildung zwischen den beiden Komplexen ist bereits auf Kettenniveau ein Isomorphismus, also auch auf Homologieniveau. 3.4 Anwendung Die Morse-Homologie bietet die Moºglichkeit die Homologiegruppen einer Mannigfaltigkeit in manchen Faºllen recht einfach zu berechnen. Denn wir haben die Freiheit die Mannigfaltigkeit glatt zu deformieren, z.B. sie in einen RN (N hinreichend gro≠) einzubetten, sowie eine bequeme Wahl einer Morse-Funktion und einer Metrik zu treffen. Wir wollen dies anhand eines Beispiels veranschaulichen. Beispiel 4.1 MVSn Wir betten Sn zunaºchst in uºblicher Weise in den Rn+1 ein, siehe Figur 0.1 fuºr den Fall nV2. Als Metrik nehmen wir die durch die Einbettung auf Sn induzierte Metrik, als Morse-Funktion die Hoºhenfunktion f : Sn ! R (x1,\,xn+1) * xn+1 . Diese hat genau einen kritischen Punkt x mit Indf(x)Vn und genau einen mit Indf(y)V0. Die Morse-Smale Bedingung ist automatisch erfuºllt, denn wir haben keine verbindenden Orbits zwischen kritischen Punkten vom selben Index. Nun ist offenbar CnVZ<x> , C0VZ<y> und CiV0 , MiJZ\{0,n} . Die Orientierungen <x> und <y> von TxWu(x) bzw. TyWu(y) seien beliebig gewaºhlt. Wegen sn<x>V0 und s0<y>V0 und der Tatsache, da≠ keine kritischen Punkte vom Index n+1 oder 1 existieren, folgt Z , kV0,n HMk(Sn;Z)YV , 0 , sonst und hieraus mit Theorem 3.1 Z , kV0,n n . Hsing k (S ;Z)YV 0 , sonst [BB] D.D. Bleeker, B. Booss, Topology and analysis - the Atiyah-Singer index formula and gauge-theoretic physics, Springer 1985. [BL] D. Bailin, A. Love, Supersymmetric gauge field theory and string theory, Institute of Physics Publishing, Bristol 1994. [BT] R. Bott, L.W. Tu, Differential forms in algebraic topology, Graduate texts in mathematics 82, Springer, New York 1982. [BS] I.N. Bronstein, K.A. Semendjajew, Taschenbuch der Mathematik, Verlag Harri Deutsch, Thun 1987. [C] P. 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