BuddhaŚākyamuni SaṃyuttaNikāya SaṃyuktaĀgama GruppierteSammlung BuchIII: Khandhavagga Skandhavarga DasGruppen‐Buch 1 BuddhaŚākyamuni 2 BuddhaŚākyamuni SaṃyuttaNikāya SaṃyuktaĀgama GruppierteSammlung BuchIII: Khandhavagga Skandhavarga DasGruppen‐Buch NachderdeutschenÜbersetzungvon Nyānaponika unterBerücksichtigungderenglischenÜbersetzungvon BhikkhuBodhi mitHinweisennacherzähltvon WilhelmK.Essler Goethe‐Universität FrankfurtamMain,2017 3 ©WilhelmK.Essler InstitutfürPhilosophie Goethe‐Universität FrankfurtamMain,2017 4 Inhaltsverzeichnis derFünfBücher Vorwort Hinweise MeinVorgehen BuchI:Sagāthavagga[BuchmitVersen] Gruppe01:Devatāsaṃyutta[Gottheiten‐Gruppierung] Gruppe02:Devaputtasaṃyutta[Gottessöhne‐Gruppierung] Gruppe03:Kosalasaṃyutta[Kośala‐Gruppierung] Gruppe04:Mārasaṃyutta[Māra‐Gruppierung] Gruppe05:Bhikkhunīsaṃyutta Bhikṣunī‐Gruppierung Gruppe06:Brahmāsaṃyutta[Brahmā‐Gruppierung] Gruppe07:Brāhmaṇasaṃyutta[Brāhmaṇa‐Gruppierung] Gruppe08:Vaṅgīsatherasaṃyutta[Vaṅgīsathera‐Gruppierung] Gruppe09:Vanasaṃyutta[Vana‐Gruppierung] Gruppe10:Yakkhasaṃyutta[Yakṣa‐Gruppierung] Gruppe11:Sakkasaṃyutta[Śakra‐Gruppierung] BuchII:Nidānavagga[BuchderBedingungen] Gruppe12:Nidānasaṃyutta[Bedingungs‐Gruppierung] Gruppe13:Abhisamayasaṃyutta[Zeit‐Gruppierung] Gruppe14:Dhātusaṃyutta[Grundarten‐Gruppierung] Gruppe15:Anamataggasṃyyutta[Anfangslos‐Gruppierung] Gruppe16:Kassapasaṃyutta[Kaśyapa‐Gruppierung] Gruppe17:Lābhasakkārasaṃyutta[Lābhsakkāra‐Gruppierung] Gruppe18:Rāhulasaṃyutta[Rāhula‐Gruppierung] Gruppe19:Lakkhanasaṃyutta[Lakśana‐Gruppierung] Gruppe20:Opammasaṃyutta[Gleichnisse‐Gruppierung] Gruppe21:Bhikkusaṃyutta[Bhikṣu‐Gruppierung] BuchIII:Khandavagga[BuchderGruppen] Gruppe22:Khandhasaṃyutta[Gruppen‐Gruppierung] Gruppe23:Rādhasaṃyutta[Rādha‐Gruppierung Gruppe24:Diṭṭhisaṃyutta Ansichten‐Gruppierung Gruppe25:Okkantisaṃyutta[Eintritt‐Gruppierung] 5 7 9 10 19 21 180 184 202 Gruppe26:Uppādasaṃyutta[Entstehens‐Gruppierung] Gruppe27:Kilesasaṃyutta[Beschmutzungs‐Gruppierung] Gruppe28:Sāriputtasaṃyutta[Śāriputra‐Gruppierung] Gruppe29:Nāgasaṃyutta[Schlangen‐Gruppierung] Gruppe30:Supaṇṇasaṃyutta[Garuda‐Gruppierung] Gruppe31:Gandhabbasaṃyutta[Gandharva‐Gruppierung] Gruppe32:Valāhakasaṃyutta[Wolken‐Gruppierung] Gruppe33:Vacchagottasaṃyutta[Vacchagotra‐Gruppierung] Gruppe34:JhānasaṃyuttaI[Vertiefungs‐GruppierungI] BuchIV:Saḷāyatanavagga[BuchdesSechser‐Gebiets] Gruppe35:Saḷāyatanasaṃyutta[Sechser‐Gebiets‐Gruppierung] Gruppe36:Vedanāsaṃyutta[Empfindungs‐Gruppierung] Gruppe37:Mātugāmasaṃyutta[Frauen‐Gruppierung] Gruppe38:Jambukhādakasaṃyutta[Ros.‐A.‐E.‐Gruppierung] Gruppe39:Sāmandakasaṃyutta[Sāmandaka‐Gruppierung] Gruppe40:Moggallānasaṃyutta[Maudg.‐Gruppierung] Gruppe41:Cittasaṃyutta[Bürger‐Citta‐Gruppierung] Gruppe42:Gāmanisaṃyutta[Vorsteher‐Gruppierung] Gruppe43:Asankhatasaṃyutta[Ungestaltetes‐Gruppierung] Gruppe44:Avyākhatasaṃyutta[Nicht‐Gesagtes‐Gruppierung] BuchV:Mahāvagga[GroßesBuch] Gruppe45:Maggasaṃyutta[Pfad‐Gruppierung] Gruppe46:Bojjhangasaṃyutta[Erwachungsglieder‐Gruppierung] Gruppe47:Satipatthānasaṃyutta[Achtsamkeits‐Gruppierung] Gruppe48:Indriyasaṃyutta[Fähigkeits‐Gruppierung] Gruppe49:Sammappaddhānasaṃyutta[Rechte‐Bemühungs‐Gruppe] Gruppe50:Balasaṃyutta[Kräfte‐Gruppe] Gruppe51:Siddhisaṃyutta[Machtfährte‐Gruppe] Gruppe52:Anuruddhasaṃyutta[Anuruddha‐Gruppe] Gruppe53:JhānasaṃyuttaII[Vertiefungs‐GruppeII] Gruppe54:Ānāpānasaṃyutta[Ein‐und‐Ausatmen‐Gruppe] Gruppe55:Sotāpattisaṃyutta[Stromeintritts‐Gruppe] Gruppe56:Saccasaṃyutta[Wahrheits‐Gruppe] Anhänge Nachwort 6 206 209 211 220 223 226 229 231 234 237 247 Vorwort DiesesBuchIIIdesfünfteiligenWerkesSaṃyutta‐Nikāyamussich– umesdenStudenten beiderleiGeschlechts rechtzeitigvorBeginneines Block‐SeminarszurPhilosophiedesBodhisattvayānasanderGoethe‐ UniversitätzurVerfügungzustellen–vorzeitiginsInternetstellen,näm‐ lich:unvollständigundohnevorgenommeneEnd‐Korrekturen. Unvollständigistesgewollterweisedeswegen,weilich fast alleSū‐ trasweggelassenhabe, a dieinsicher‐bestimbarerWeisealsnicht‐au‐ thentischerscheinen,oderauch, b dieohneerkennbarenphilosophi‐ schenGehaltsind. Unvollständigistesungewollterweisedeswegen,weildasArbeiten andenerstenBüchernvielmehrZeitbeanspruchthat,alsichmirdies zuvorgedachthatte,undweilichmichschließlichdazudurchgerungen hatte,ausZeit‐Gründendaraufzuverzichten,derReihenachdieBekann‐ tenundFreunde,welchegute–oderzumindestbrauchbare–Kenntnisse vomPaliihrEigennennen,hinsichtlichderzentralenTerminizukonsul‐ tieren,undmusstedamitebendaunddortauchschludrigvorgehen. Allerdingswillesmirscheinen,dassdenTeilnehmernambesagtem Block‐SeminarzudadurchkeinallzugroßerVerlustentsteht;denndie nichtaufgenommenenSūtraszeichnensichzwardaunddortdurchIn‐ nigkeit,aberebennichtdurcheinennennenswertenReichtumanweite‐ ren–unddadurchweiterführenden–philosophischenGedankenaus. Somitversprech‘ichdenandiesenTextenInteressierten,baldmög‐ lichst–d.h.:sowiedemkeinetermingebundenenanderenArbeitenim Wegstehen–mitdemnocherforderlichenBearbeitendieserNacherzäh‐ lungdermirzugänglichenÜbersetzungenzubeginnenundnachdessen BeendenohneUnterbrechungmitderNacherzählungderÜbersetzungen desBuchsIV–zubeginnen,fallsmirdiemirnochverbleibendeLebens‐ zeitsamtArbeitskraftdiesermöglichen. Nichtunerwähntlassensollt‘ich–bereitshierimVorwort–denVer‐ ständnis‐Hintergrund,vondemausichdieseTexteseheundbearbeite: EsistderdesBodhisattvayāna’s,genauergesagt:so,wieermirdurchdie SchriftenvonGescheTandimRabtenRinpotschesowiedurchdieSchrif‐ tenundVorträgevonLamaTendsinGonsarTulkuvermitteltwordenist. Esverstehtsichvonselbst,dassdiesejedochfüreventuelleFehldeu‐ tungenvonmir–sei’sihrerTexteodersei’sderhierbearbeitetenTexte– keinerleiVerantwortungtragen:DafürbindannichselberzurRechen‐ schaftzuziehen.Undmehrnoch:Dankbarwerd‘ichfürjedenHinweis 7 aufUnzulänglichkeitensein!Denn:VoneinpaarDutzendPali‐undSans‐ krit‐Ausdrückenabgesehen,binichleiderdieserSprachenunkundig. DadieBodhisattvayāna‐Texteineiner–vomStandard‐Sanskritnur geringfügigabweichenden–FormdesSanskritsverfasstsind,bemüh‘ich mich,überallda,woichdiePali‐AusdrückedurchSanskrit‐Ausdrückezu ersetzeninderLagebin,dieszuerledigen.FürdiebereitserfolgtenFälle binich–fürfrühererfolgteHilfen–MAUlrichMamatund–fürjetzter‐ folgteHilfen–cand.phil.MichaelJekelzumDankverpflichtet. Ichgehedavonaus,dassBuddhaŚākyamunidann,wennerzuBrāh‐ maṇasgesprochenhat,derenSpracheverwendethat,eben:dieörtliche VersiondesSanskrits,unddasseransonstendenjeweilsörtlichenDia‐ lektverwendethat;undganzseltennurdasmittelwest‐indischePali. DiesesPaliistsomitkeinesfallsdieSprachedesBuddha,wohlaberdie SprachederÜberlieferungderälterenbuddhistischenTexte. ZumeinerfestenÜberzeugung–unddamitzumStandpunkt,von demausichdieüberliefertenTextedeute–gehört, a dassBuddha ŚākyamuninichtderBeginn,sondernderseinerzeitigeHöhepunktdes alt‐indischenPhilosophierensgewesenist,imNiveaukeinesfallsunter zuvor Yājñavalkyaund danach Nāgārjuna,und b dassereinkluger undweiserLehrergewesenist,derseineSchülernichtüberforderthat, dersomitnichtquasiineiner vormaligen einklassigenVolksschuledie Schüler–beispielsweiseinMathematik–unterschiedslosimEinmal‐Eins undinHilbertraum‐Theorieunterrichtethat;undmitBlickaufNeben‐ sätzeindenüberliefertenTextengehörtdazu, c dasserdieerstenFünf SchülernurindieAnfangsgründeseinerWeisheitslehrehateinführen können,und d dassdieTeilnehmerdes1‐tenKonzils nahezu aus‐ schließlichausPersonenmitdenVerständnis‐undEinsichtskräftendie‐ sererstenFünfSchülergewesensind. Ichwillhierversuchen,dieTextesozudeuten,dassdesBuddha’s WeisheitslehrezudenHöhepunktenderWeisheitslehrengehört. AberauchhierbinichfürVerbesserungsvorschlägeallerArtdank‐ bar!DennesgehtmirumdieSache,undkeinesfallsummeinenNamen, vondemichnachmeinemTodohnehinnichtsmehrhabenwerde. MögendiehieraufsolcheArtnachbestemWissenundGewissen nacherzähltenTextedenLesernFreudeundNutzenbringen! Goethe‐UniversitätzuFrankfurtamMain 06Februar2017 8 WilhelmK.Essler Hinweise Daichvorhabe,nachdererstmaligenFertigstellungdieserfünfBü‐ cherdesSNsiezuüberarbeiten,unddasolchesmithoherWahrschein‐ lichkeitzuSeitenverschiebungenführenwird,erfolgenindenFußnoten weitläufigereQuerverweisenichtmitSeitenangaben,sondernmitNum‐ mernderGruppierungen. DasichdasBearbeiten–nachrangignachuniversitärenVerpflich‐ tungen–überJahreerstreckthat,sindsehroftFußnotenmitgleichem Inhaltverfasstworden.Einigedavonwurdennachträglichentfernt,an‐ derejedochstehengelassen:MitBlickdarauf,dassaufdenSchulenMit‐ teleuropasgegenwärtigkeinenennenswerteSchulungderGedächtnis‐ kraftmehrerfolgt,erscheintesangebracht,diesenundjenenHinweis vonZeitzuZeitzuwiederholen. MehrereBegriffedesDeutschenverwend‘ichalsphilosophische Fachbegriffe,unddannebenimfachspezifischenSinn: DenAusdruck„Bewusstsein“verwend‘ichfürjeneTätigkeitendes Geistes,dieeinenSachverhalterfassen,etwa:dassdieserGegenstandein Lebewesenist,oder:dassjenerGegenstandrotundkeinLebewesenist, oder:dassdieseZahldasQuadratjenerZahlist.DenAusdruck„Gemüt“ verwend‘ichfürjeneTätigkeitendesGeistes,inderdieBeweggründe desGeistes–dieMotivationen–wirken.DenAusdruck„Geist“verwend‘ ichfürumfassendfürZuständeundHandlungendesBewusstseins,des Gemüts,derEmotionen,undüberhauptallernicht‐räumlichenZustände undTätigkeiteneinesLebewesens. DieAusdrücke„Empfindung“und„Gefühl“,dieimDeutschenhäufig gleichbedeutendverwendetwerdenundfürdiedasSanskritnurüberdie eineBezeichnung„vedanā“verfügt,unterscheid‘ichhierso:Ichverwen‐ de„Empfindung“da,wodiesechsfachgegliederteSinneswahrnehmung gemeintist.Hingegenverwend‘ich„Gefühl“fürdiedreifachgegliederte BewertungeinerjedensolchenEmpfindung. DenAusdruck„Geburt“vermeid‘ichundschreibeda,woerimakti‐ ven–imautonomen–Sinnzuverstehenist,stattdessen„Geburtnehmen“, verwedehingegen–undzumeist–da,woerimpassiven–imheterono‐ men–Sinnzuverstehenist,dasunbeholfenklingendeKunstwort„Gebo‐ renwerden“. Statt„Werden“verwend‘ichdementsprechendimpassiven–imhe‐ teronomen–FalldasunbeholfenklingendeKunstwort„Gewordenwer‐ den“. 9 AnAbkürzungenverwend‘ichinFußnotenfürSprachen: D Deutsch; E Englisch; F Französisch; G Alt‐ Griechisch; L Latein; P Pāḷi Pali ;und S Saṃskṛta Sanskrit . AnAbkürzungenverwend‘ichinFußnotenfürBuchtitel: AN Anguttara‐Nikāya; CV Cullavagga; DN Dīgha‐Nikāya; DP Dharmapāda; MV Mahāvagga; MN Majjima‐Nikāya; SN Saṃyutta‐Nikāya; SP Suttanipāta Sn ;und UD Udāna. AnAbkürzungenverwend‘ichinFußnotenfürPersonennamen: BBD BhikkhuBodhi; HHK HelmutHecker; KEN Karl‐EugenNeumann; KSM KurtSchmidt KZW KayZumwinkel; MWS MauriceWalsche NPN NyānaponikaMahāthera; NTL Nyānatiloka;und WGG WilhelmGeiger. AnAbkürzungenverwend‘ichschließlich: FN Fußnote. 10 ZumVorgehen Ichhabehier insbesondere solcheSūtrasausdieserwertvollen SammlungzumZweckdesNacherzählensausgewählt,die auch philo‐ sophischeInhaltevermitteln,oderzumindestkleineundkleinsteBruch‐ stückevonsochenInhalten,oderzumindestSpurenvonsolchenBruch‐ stücken.DensoteriologischenAspekthab‘ichzwarnichtgänzlichaußer Achtgelassen;aberertritthiernichtindenVordergrund. ZweiweitereGruppenvonHinweisenzumeinemVorgehenbetref‐ fen a dieFrage,obundggf.inwelchemUmfangdieunszugänglichen TexteaufwelchenAutorzurückgehen,und b dieFrage,inwelchem UmfangmeineNacherzählungdurchmeinenphilosophischenHinter‐ grundeingefärbtist. DassBuddhaŚākyamuni–dervormaligePrinzSiddhārthaGautama– einehistorischenPersonist,dasistzwarvielfrüherdaunddortange‐ zweifeltworden;daswirdabergegenwärtignichtmehrinfragegestellt. DennochisthinsichtlichderTextedes frühen Buddhismusdieses festzuhalten:DieFragenachdem jeweiligen Autoreinesjedendieser TexteistgänzlichunabhängigvonderFragederGültigkeitderbetreffen‐ denTexte:Selbstdann,wennBuddhaŚākyamunialshistorischePerson garnichtexistierthätte,könntemansichdenTexteningenauderglei‐ chenArtzuwendenwiedann,wenner–wovonichüberzeugtbin–als historischePersonexistierthat. Diesverhältsichdemnachganzandersalshinsichtlichderdreime‐ diterranenHochreligionen:demMosaismus,demChristentum,demIs‐ lam: ∴GelangteinAnhängerdesmosaischenGlaubenszuderfestenMei‐ nung,eshabedenMoses–deraufdem damaligen VulkanBerg‐Sinaiauf Du‐auf‐DumitdemFeuergottJahweverkehrthat–alshistorischePerson überhauptnichtgegeben,unddieTextehättensichirgendeineGruppe vonRabbinernausgedacht,dannerschüttertdiesseinevormaligefeste MeinungzudenVorschriftendesMoseszutiefst. ∴GelangteinAnhängerdeschristlichenGlaubenszuderfestenMei‐ nung,eshabedenJesusvonNazareth–dermitseinemgöttlichenVater selbstaufdemKreuznochaufDu‐auf‐Duverkehrthat–alshistorische Personüberhauptnichtgegeben,unddieTextehättensichirgendeine GruppevonKirchenlehrernausgedacht,dannerschüttertdiesseinevor‐ 11 maligefesteMeinungzudenVorschriftendesMoseszutiefst. ∴GelangteinAnhängerdesmoslemischenGlaubenszuderfestenMei‐ nung,eshabedenMohammed–derteilsinMedinaundteilsinMekkamit seinemgöttlichenVorgesetztenAllahaufDu‐auf‐Duverkehrthat–als historischePersonüberhauptnichtgegeben,unddieTextehättesichir‐ gendeineGruppevonUlemasausgedacht,dannerschüttertdiesseine vormaligefesteMeinungzudenVorschriftendesMoseszutiefst. ∷GelangteinAnhängerdesbuddhistischenGlaubens–d.h.:derals GlaubeaufgefasstenbuddhistischenLehre–zuderfestenMeinung,es habedenBuddhaŚākyamunialshistorischePersonüberhauptnichtge‐ geben,unddieTextehättensichirgendeineGruppevonalt‐indischen Philosophenausgedacht,dannerschüttertdiesseinevormaligefeste MeinungzudenInhaltenderdemBuddhaŚākyamunizugeschriebenen TexteinkeinerWeise:Ermagsichvergegenwärtigen,dassdiebuddhis‐ tischePhilosophieundSoteriologie–dieseWeisheitslehreunddiesich daraufbeziehendeHeilslehre–jedenfallsvonanderenMenscheninder VergangenheitundinderGegenwartimAusübenverwirklichtworden ist,inallerjüngsterVergangenheitbeispielsweisevonGescheTandim Rabten.Undselbstdann,wennersichnichtaufsolcheBeispieleberufen möchte,sokannerimmerhinsinneinbringenddaraufbestehen, 1 dass esmöglichist,dieInhaltedieserLehreimeigenenFallzuverwirklichen, wieauch, 2 dassesgewinneinbringendist,diesesHeils‐Zielzuerrei‐ chenodersichihmzumindesteingehörigesStückweitzunähern. Wiegesagt:Mankann–indiesemPunktDescartesfolgend–allesund jedesbezweifeln;aberichbezweiflenicht,dassesdenvormaligenPrin‐ zenSiddhārthaGautamaundspäterenBuddhaŚākyamunialshistorische Persongegebenhat.DennmitdemselbenGrundmüsst‘ichdannbezwei‐ feln,dassesbeispielsweisedenPythagórasoderdenSọkrátẹsalshistori‐ schePersongegebenhat.Ichbezweiflediesnicht;dennsowirdesglaub‐ haftüberliefert.DochÜberlieferungensindentstanden.Undesgibtnir‐ gendwoetwasEntstandenes,dasunvergänglich‐festundunzerstörbar wäre;daherkannichmich–beiAllemwieauchindiesemFall–nurauf etwasrelativFestesstützen,undnieaufetwasabsolutFestes. WeitschwierigeristdieFragezubeantworten,welcheTexteoder zumindestwelcheText‐TeileAussagenvonBuddhaŚākyamuniunver‐ stelltwiedergeben,undwelchedagegenverstoßen.DennmitBlickauf dieEhmserDepeschegewahrtman,dassgelegentlichbereitskleineÄn‐ derungen–seiendiesenunHinzufügungenoderauchAbänderungen oderauchWeglassungen–amvorgegebenenTextdessenInhalteinklei‐ 12 neremoderebenauchgrößeremUmfangverändernodergarinihrGe‐ genteilverkehrenkönnen. WirdbeispielsweiseineinemSūtraberichtet,BuddhaŚākyamuni habesichmitgutenGründengegendasDurchführenvonMirakelnaus‐ gesprochen,undwirdgleichdanachnochimgleichenSūtraberichtet,er habesichgleichnachdieserArgumentationindieLüfteerhobenundha‐ bedortoben–begafftvomaufdemBodenverbliebenenVolk–seineBah‐ nengezogenwieeinbeschwingterVogel,aberohnedabeizuzwitschern, soliegtfürmich–vonmeinemBlickpunktaus–aufderHand,wasdavon authentischundwasspätereHinzufügungist. Ichgehedavonaus,dassderVaterdesjungenPrinzenSiddhārtha Gautama,derdamalsnochvomAdelgewählterRāja–etwa:Rex,oder: Regent–einesKlein‐Königreichswar,1seinemErstgeboreneneineAus‐ bildungvonderArthättezukommenlassen,dassderAdelbeiderNach‐ folger‐WahlumdiesenSohngarnichthätteherumkommenkönnen.Und dazuhat–nebendermilitärischenAusbildung–insbesondereauchdie juristischeAusbildunggehört,einschließlichderAusbildunginRhetorik, diesimalt‐griechischenSinnverstandenalsArgumentationslehre,die gültigewieauchungültigeSchlüssebeschreibt;dennmangelsGewalten‐ teilungwareinRājazugleichderObersteRichterimStaat. UnddadieserhierzueigenshergeholteBrāhmaṇazudemeinher‐ vorragenderSprachwissenschaftlergewesenist,unddaseinerzeitdie LogikvondenSprachwissenschaftlern2gelehrtwordenist,geh‘ichda‐ 1WahlkönigewarennichtnurdieKönigePolens,sondernauch–biszurZeitderFran‐ zösischenRevolution–dieKönigeDeutschlands,wiemanamBeispielderMariaThere‐ siadeutlicherkennenkann.UndbeidenLangobardenkonntenKönigeabgewähltund späterwiedergewähltwerden. 2Mandarfgetrostdavonausgehen,dassPaṇininichtdereinzigevonihnengewesenist, dasserjedochdasBegründungsproblem–dassichinderMeta‐meta‐SprachezurFixie‐ rungeinerSanskrit‐Versionalsdergültigenstellt–gelösthat,welcheslautet: „InwelcherSpracheistdasSanskritalsdieSprache a zubeschreibenbzw.zuerstel‐ lenund b sodannzurechtfertigen?“ DenndiezuerstellendeSprachezunehmen,daswäreeinzirkuläresVorgehen,und einevondieserdannalssakrosanktzuerachtendenSpracheabweichendeordinäre Sprachezuverwenden,daswäreeinSakrileggewesen.ErhatdiesesProblemgelöst, indemer imVerwendeneinerMeta‐meta‐Sprache eineMeta‐SprachealsKunst‐Spra‐ cheerstellthat,dievondenUnreinheitenderüblichenordinärenDia‐undSoziolekte freiwar,dieaberdennochnichtmitderzuerstellendenFassungdeseinenSanskrits nichtidentischwar. ErstindenvergangenenJahrzehntenkonntenhierzulandeSprachwissenschaftler ErgebnisseihresArbeitensvorweisen,diemitdenenPaṇini’sSchrittzuhalteninder Lagegewesensind. 13 vonaus,dassderjungePrinznichtnurinderLogik,sondernauchimre‐ flektierendenAnwendenvonArgumentenvollaufbewandertwar. Undichgehe–ebenauchmitBlikaufPaṇiniunddessenKollegen undKonkurrenten–davonaus,dasserimReflektierenvonGesproche‐ nemundauchimReflektierendessolchermaßenReflektiertenund...und soweiter...vondemErstelltseinauchdereinzelnenSprachenindieser reflektierendenHierarchiedesSprechenseinklaresBildgehabthat. Zudemnehm‘ichdieBerichtevondenbeidenerstenbuddhistischen Konzilien–gemäßMartinLuther’sWort:„DasLebenisteinhebräisch‘ Buch:Manmussesvonhintennachvornelesen!“–ernst;unddannkann einemaberinderTat–blicktmanaufdieseBerichtemitkriminalistisch ausgerichtetenAugen–dasErschauernüberkommen:Dennwasdadann schließlichdieOberhandgewonnenhat,dasistvergleichbarmitdem, wasindeneinzelnenStaatenderNatoganzobendasSagenhat. MitMauriceWalshegeh‘ichdavonaus,dassderKerndesDNauf dem1‐tenKonzilerstelltwordenist.Andersalsergeh‘ich–miteinem Blick,derverschiedenistvomGrundsatz:„DemReinenistallesrein!“– davonaus,dassdieskeinallgemeinesKonzilgewesenist,sonderneines, dasdervormaligeNacktasketMahākaśyapa–einJüngervonmittlererBe‐ gabungundmittleremCharakter–organisiertunddurchgeführthat,und dassdemdortaufgestelltenKanonvonjenenJüngerndesBuddha,die ausdessenMundselbermehr–vielmehr!–vernommenhatten,diesem KanondenAnspruchaufVollständigkeitundaufAllgemeingültigkeitver‐ weigerten. VonvierSchulungsklassenwirdindenTextengelegentlichgespro‐ chen;unddiemeistenKommentareverstehendiesso,alshabederBud‐ dhaunterschiedlichzuOrdiniertenundLaiensowiezuMännernund Frauengesprochen,unddabeiunterschiedslosundunabhängigvonder jeweiligenVorbildung:Wersodenktundredet,derunterstelltBuddha Śākyamunidamitunbeabsichtigt,einschlechterLehrergewesenzusein. DerPrinzSiddārthaistzweifellosvondenvonseinemVatereinge‐ stelltenHoflehrernstufenweiseunterrichtetworden.UndauchderBud‐ dhaŚākyamunihatbaldnachseinerErwachungeinedrei‐klassigausge‐ richteteHochschule,diedieFeuer‐Lehregelehrthat,aufgesuchtundhat dortmitdenLehrernDisputegeführt.3 3DasWiedergebendieseDisputewardannallerdingsfürdieHörer–Berichter–fürdie Śrāvakas–zuhochangesetzt,weswegensiedieseweggelassenunddurchallerhand StoriesvonMirakelnersetzthaben,gemäßWilhelmBuschim„TobiasKnoppI“,einean‐ getrunkeneFlaschemitWeinbetreffend: „Diedadurchentstand‘neLeere/füllterinderRegenröhre.“ 14 AusdiesenundvielenanderenGründengeh‘ichdavonaus,dassdie vonihmgeschaffenenvierKlassensolchederfortschreitendenGeistes‐ schulunggewesensind,unddassdieMitgliededes1‐tenKonzils nahe‐ zu ausschließlichmangelsFähigkeiten noch keinenZugangzudenbei‐ denoberenKlassengehabethatten. Unddannüberleg‘ichmir,worindawohldergenuineUnterschied derLehrinhaltederbeidenoberenKlassenzudenenderbeidenunteren Klassenbestandenhabenmag.Dabeinundrängtsichmirdannebendie Vermutungauf,dassindenunterenKlassenwederSprachphilosophie nochErkenntnisphilosophiegelehrtundaufgarkeinenFalldasRück‐ blicks‐Erkennen–dasinAN5.28erwähnteReflektieren–gelehrtund ausgeübtwordenist.Solchesübersteigtjaauchgegenwärtighierzulan‐ denochdieGeisteskräftevonüberneunZehntelderAbiturienten. JederschließtvonsichaufAndere;undvielandersisteinVorgehen auchgarnichtmöglich.Werdameint,miteinerWort‐zu‐Wort‐Überset‐ zungdiePali‐TextegenauinsEnglischeoderinsDeutscheübertragenzu haben,dertutdiesmangelsausreichendersprachphilosophischerKennt‐ nisse;dennerdeutetdann–lautderinMN139berichtetenRedevon BuddhaŚākyamunizurörtlichverschiedenenVerwendungeinunddes‐ selbenAusdrucks–jeweilseinendamalsdortirgendwovonirgendwem irgendwiegebrauchtenAusdruckinseinemeigenenjetzigenVerständnis einesjenemweitgehendentsprechendenAusdrucks.Manmögesichdies angegenwärtigenBeispielenverdeutlichen: DerAusdruckE:„ordinaryperson“darfnichtmitD:„ordinärePer‐ son“wiedergegebenwerden.DerAusdruckD:„Haus“entsprichtinden USAsachlichdemAusdruckE:„building“;aberdemUSA‐AusdruckE: „house“entsprichtbeiunsimOstenD:„Datsche“undimWestensoetwas wieD:„wohnlicheingerichtetengroßesGartenhaus“.DasspanischeWort „embarazado“istmitE:„pregnant“wiederzugebenundkeinesfallsmit „embarrassed“.UndE:„pregnant“solltemanbessernichtmitD:„präg‐ nant“,sondernmitD:„schwanger“übersetzen.WerF:„affaire“sturmit D:„Affäre“wiedergibt,wirdzumeistargdanebenliegen. AuchinnerhalbeinundderselbenSpracheverändertsichimVerlauf derGeschichtederSinneinesWortes,wenngleichzumeistschleichend. SoistnochFrüh‐MittelhochdeutschdasWort„mar‐schalk“gemäß„Pfer‐ de‐Knecht“gebrauchtworden,auchderKnechtderLieblings‐Mähredes Kaisers,danachderBefehlshaberdesKaisersReiterei,jetztderOberste Kriegsherr.UndGoethe,derinseinem„Faust“denSoldaten–Gretchen‘s Bruder–sagenlässt:„...undsterbealsSoldatundbrav!“,hatdabeimit „brav“nicht„folgsam,gehorsam,ruhig,ruhig...“,sondernvielmehr„tap‐ 15 fer,verwegen,wild“gemeint,gemäßL:„bravus“. DasspanischeWort„garriga“hatursprünglich–wiediefranzösische Entsprechung„garrigue“–denWortsinnvon„Wald“gehabt;jetztjedoch istesinSpanienregional–wodieWälderzuBuschlandschaftenverküm‐ mertsind–zu„Strauchheide,Buschlandschaft“mutiert. WemdieseBeispielenichtgenügen,dermögedocheinetymologi‐ schesWörterbuchzurHandnehmen;damitisterdannaufWochenhin‐ ausbeschäftigt,wobeiihmdieseBeschäftigungvonPlátọn’sIrrtumder– angeblich–wahrenWortbedeutungabbringenmüsste:„Vergänglichist dasEntstandene!“,dasgehörtzuBuddhaŚākymuni’sKern‐Sätzen.Und SprachenmitihrenWörternsindebennuneinmaletwasEntstandenes. DieseAuswahlvonSūtrasausdemSNistnatürlichalsAuswahlbe‐ reitseineInterpretationderLehredesBuddha.AberingleicherWeiseist dieaufdem1‐tenKonzilerfolgteAuswahlvonSūtraseineInterpretation, wiegemäßCVunmittelbarnachdemAbschlussdesKonzilsfestgestellt wordenist.DieÜbersetzungderSūtrasausdemSanskritundausden DialektenderGanges‐EbeneindasPaliisteineInterpretation;unddas spätereVerständnisvondabeiursprünglichbenütztenKern‐Begriffenist eineInterpretation.DieÜbersetzungendieserTexteinsgegenwärtige EnglischsowieinsgegenwärtigeDeutschsindInterpretationen:erfolgt durchphilologischausgewieseneaber–vonKarl‐EugenNeumannabge‐ sehen–philosopphischunbescholtenenÜbersetzern.UndmeinVerste‐ henundWiedergebendieserhierausgewähltenTexteisteineInterpreta‐ tiondermirvorliegendenÜbersetzungen:erfolgtaufdemVerständnis‐ HintergrundderLogikderGegenwartundderaufdieserLogikaufbau‐ endenAnalytischenPhilosophie.DiessollteninsbesonderjeneLeser,die diesenVerständnis‐Hintergrundnichtteilen,ankeinerStelleausden Augenverlieren. DieAnnahme,eineWort‐für‐Wort‐Übersetzungwichtigerphiloso‐ phischerTexte,vorgenommenzudeminderBegrifflichkeiteinerAll‐ tagssprache,seieinenichtnurphilologisch,sondernzudemauchphilo‐ sophischkorrekteÜbersetzung,istfalsch. Umzuahnen,welchgeistigeHöhediePhilosophieBuddhaŚākya‐ muni’swohlgehabthat,darfmanallerdingsnichtnuraufseineZeitge‐ nossen–einschließlichderLinguistenwiePaṇini–schauen,sondern mussvielmehraufdiebisdahinschonjahrhundertelangephilosophische Hoch‐KulturAlt‐IndiensseinAugenmerkrichten,allenvorandemgro‐ ßenErkenntnistheoretikerYājñavalkya,deretwaeinhalbesJahrtausend vorBuddhaŚākyamunigelebthabendürfte.Denn,wiegesagt:DiePhilo‐ 16 sophieBuddhaŚākyamuni‘sistnichtderAnfang,sondernderHöhepunkt alt‐indischenPhilosophierens. UndebendiesenHöhepunktdesrationalenArgumentierenswie auchdesReflektierensinallenseinenIterierungensetz‘ichbeimeinem SuchennachBruchstückenderselbenindenTexten–diegelegentlich einerübereinemRuinenfeldinzwischenwucherndenBuschlandschaft gleicht–alsvorhanden‐gewesenvoraus.DiesesistderKernmeinerAr‐ beits‐Hypothese,vonderichbeidiesemSuchenimmerausgegangenbin undvondermichallenfallsdasEintreteneinermentalenAltersschwäche etwasabbringenkönnenwird.AlleübrigenBestandteilemeines–sichda unddortebendochetwasändernden–Gesichtspunkts,vondemausich dieuns–insgesamterstaunlichgetreu!–überliefertenTextebetrachte, hängenmitdieseKernengmaschigoderweitmaschigzusammen. VergleichtmandieÜberlieferungenalt‐indischerTextemitdenen etwaderchristlichenEvangelien,sohatmandadochbedeutendeDis‐ krepanzenfestzustellen:DieseEvanglienhabeninwenigenJahrzehnten –nein:inwenigenJahren!–nachderHinrichtungdesJeschuhanNasri DeformierungenunterschiedlichstenAusmaßeszuerleidengehabt.Die alt‐indischenTextehingegensinddurchAuswendig‐Lern‐Gruppentra‐ diertworden,wobeiesdannebendurchdashäufigeVergleichendes TradiertennurdannAbweichungen–zumeist:Weglassungenvondifizi‐ lenArgumentationen,undHinzufügungenvonMirakel‐Stories–gegeben hat,wennmanirgendeineSachenichtmehrhatverstehen–unddamit auchnichtmehrverstehendweitergeben–können. Philosophie‐historischwichtig,jedochphilosophie‐systematischun‐ erheblichistdieFrage,wasdiegenauenLebensdatendesBuddhawohl seinmögen.IchverlassemichdaheraufdieArgumentationvonKlaus Mylius,dergemäßdieherkömmlicheDatierungdierichtigeist. 17 BuddhaŚākyamuni alsHeilender,alsHeiland 18 Inhaltsverzeichnis desBuchsvondenGruppen Kapitel22:Khandhasaṃyutta Gruppen‐Gruppierung Teil01:Nakulapitāvagga Nakulapitā‐Abschnitt Teil02:Aniccavagga Vergänglichkeits‐Abschnitt Teil03:Bhārahāravagga Bürde‐Abschnitt Teil04:...vagga Nicht‐Euer‐Abschnitt Teil05:Dīpavagga Leuchte‐Abschnitt Teil06:Upāyavagga Sich‐Anbinden‐Abschnitt Teil07:Arahantvagga Arhat‐Abschnitt Teil08:...vagga Sich‐Verzehren‐Abschnitt Teil09:Theravagga Ältere‐Abschnitt Teil10:...vagga Blumen‐Abschnitt Teil11:...vagga Fixpunkte‐Abschnitt Teil12:Dhamma...vagga Dharma‐Darl.‐Abschnitt Teil13:...vagga Unwissenheits‐Abschnitt Teil14:...vagga Heiße‐Glut‐Abschnitt Teil15:Diṭṭhivagga Ansichten‐Abschnitt Kapitel23:Rādhasaṃyutta Rādha‐Gruppierung Teil1:...vagga ersterMāra‐Teil Teil2:...vagga ZweiterMāra‐Teil Teil3:...vagga Wünschen‐Teil Kapitel24:Diṭṭhisaṃyutta Ansichten‐Gruppierung Teil1:Purimagamanavagga Strom‐Eintritt‐Teil Teil2:Dutiyagamanavagga ZweiterTeil Teil3:Tatiyagamanavagga Dritter‐Teil Teil4:Catutthagamana vagga VierterTeil Kapitel25:Okkantisaṃyutta Eintreten‐Gruppierung Kapitel26:Uppādasaṃyutta Entstehen‐Gruppierung Kapitel27:Kilesasaṃyutta Befleckungs‐Gruppierung Kapitel28:Sāriputtasaṃyutta Śāriputra‐Gruppierung 19 21 21 40 44 50 56 68 83 87 104 136 158 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 Kapitel29:Nāgasaṃyutta Nāga‐Gruppierung Kapitel30:Supaṇṇasaṃyutta Supaṇṇa‐Gruppierung Kapitel31:Gandhabbasaṃyutta Gandharva‐Gruppier. Kapitel32:Valāhakasaṃyutta Valāhaka‐Gruppierung Kapitel33:Vacchagottasaṃyutta V.‐Gruppierung Kapitel34:Jhānasaṃyutta Dhyāna‐Gruppierung 20 00 00 54 00 00 00 Inhaltsverzeichnis desKapitels22 Khandhasaṃyutta Gruppen‐Gruppierung Einzelnachweise Teil01:Nakulatapitāvagga Natulatapitā‐Abschnitt Sūtra22.01:Nakulapitā Sūtra22.02:Devadaha Sūtra22.03:Haliddikāni(1) Sūtra22.04:Haliddikāni(2) Sūtra22.05:Sammlung Sūtra22.07:UnruhedurchAnhaften(1) Sūtra22.09:UnbeständigkeitindenDreiZeiten Teil02:Aniccavagga[Vergänglichkeits‐Abschnitt] Sūtra22.12:DasVergängliche Sūtra22.15:Wasvergänglichist Sūtra22.18:VergänglicheUrsache Sūtra22.21:Ānanda Teil03:Bhārahāravagga[Bürdeträger‐Abschnitt] Sūtra22.22:DieBürde Sūtra22.24:UnvermitteltesDurchschauen Sūtra22.25:LeidenschaftlichesBegehren Sūtra22.30:DasEntstehen Sūtra22.31:DieWurzeldesElends Sūtra22.32:DasZerstörbare Teil04:...vagga[Nicht‐Euer‐Abschnitt] Sūtra22.33:Nicht‐Euer(1) Sūtra22.36:EinBhikṣu(2) Sūtra22.37:Ānanda(1) Sūtra39‐42:DerLehregemäß 21 24 24 27 32 35 36 40 42 43 43 44 45 46 47 47 50 50 52 52 53 53 54 55 57 58 Teil05:Dīpavagga[Leuchte‐Abschnitt] Sūtra22.43:SichselberdieLeuchtesein Sūtra22.45:Vergänglichkeit(1) Sūtra22.46:Vergänglichkeit(2) Sūtra22.47:ArtendesBetrachtensderDinge Sūtra22.48:DieGruppen Sūtra22.49:Sona(1) Sūtra22.51:ErfreuungundLeidenschaft Teil06:Upāyavagga[Sich‐Anbinden‐Abschnitt] Sūtra22.53:DasSich‐Anbinden Sūtra22.55:EinfeierlicherAusspruch Sūtra22.56:ArtenderGruppendesAnhaftens Sūtra22.57:DiesiebenFälle Sūtra22.59:DieMerkmaledesNicht‐Selbsts Sūtra22.60:Mahāli Sūtra22.61:DasBrennen Teil07:Arahantvagga[Arhat‐Abschnitt] Sūtra22.63:DasAnhaften Sūtra22.66:Vergänglich Teil08:...vagga[Sich‐Verzehren‐Abschnitt] Sūtra22.79:DasSich‐Verzehren Sūtra22.80:DerAlmosen‐Sammler Sūtra22.81:Pārileyya Sūtra22.82:EineVollmond‐Nacht Teil09:Theravagga[Älterer‐Abschnitt] Sūtra22.83:Ānanda Sūtra22.84:Tissa Sūtra2285.:Yamaka Sūtra22.86:Anurādha Sūtra22.87:Vakkali Sūtra22.88:Aśvajit Sūtra22.89:Khemaka Sūtra22.90:Channa Teil10:...vagga[Blumen‐Abschnitt] Sūtra22.94:DieLotos‐Blume 22 59 59 63 64 65 66 68 70 71 71 73 73 77 78 82 84 86 86 88 89 90 93 99 102 107 107 108 111 118 121 126 130 135 139 140 Sūtra22.95:Schaum Sūtra22.96:Kuhmist(1) Sūtra22.99:DerLederriemen(1) Sūtra22.100:DerLederriemen(2) Sūtra22.101:DerBeilgriff[oder:dasSchiff] Sūtra22.102:Vergänglichkeit Teil11:...vagga[Anteile‐Abschnitt] Sūtra22.103:DieAnteile Sūtra22.ZuDurchschauendes Sūtra22.DerindenStromEingetretene Sūtra22.DerArahant Sūtra22.DieBegierdezurücklassn Teil12:Dhamma...vagga[Dharma‐Berichter‐Abschnitt] Sūtra22.Unwissenheit Sūtra22.Wissen Sūtra22.DieStricke Sūtra22.DieFesselung Sūtra22.DasAnhaften Sūtra22.DieTugend Teil13:Avijjāvagga[Unwissenheits‐Abschnitt] Teil14:...vaggaHeiße‐Glut‐Abschnitt] Sūtra22.137–139:Vergänglich(1)–(3) Sūtra22.140–142:Leidhaft(1)–(3) Sūtra22.143–145:Nicht‐Selbst(1)–(3) Sūtra22146–149:VerinnerlichenderAbwendung Teil15:Diṭṭhivagga[Ansichten‐Abschnitt] Sūtra22.150:ImInneren Sūtra22.151:Mein–Ich–Selbst Sūtra22.152:DasSelbstunddieWelt Sūtra22.159:Ānanda 23 143 147 149 151 153 158 159 159 161 162 163 163 164 164 165 166 168 169 169 170 171 171 172 172 172 173 173 175 176 178 Teil01:Nakulapitāvagga Nakulapitā‐Abschnitt Sūtra22.01:Nakulapitā Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanimBhagga‐LandbeiSuṁsumāra imBhesakaḷā‐Wald,einemWild‐Hain. AneinemdieserTagebegabsichderBürgerNakulapitā4zumBha‐ gavan,begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. „Gealtertbinich,Herr,“erklärteersodann,„bejahrtundhochbetagt ... ;hinfälligistderKörpergeworden,laufendandemoderjenemer‐ krankend.Nichtimmer,Herr,kannichdaherdenBhagavanaufsuchen, nichtimmerdie–dieGeistesschulungausübenden–Bhikṣus.Dahermöge michnunderBhagavanunterweisenundbelehren,damitmirdiesfür langeZeitzumHeilundzumSegengereichenwird!“ „Soistdies,Bürger,“ antworteteihmderBhagavan ,„ja,soistes: HinfälligistdieserKörper,gebrechlichundempfindlich!Jemand,derei‐ nensolchenKörperträgtunddiesenauchnurfüreinenAugenblickals krankheitsfreierachtet,wassolltediesandersseinalsTorheit?!Daher solltestdudichdarinüben:„MagauchderKörperhinfälligsein,derGeist sollmirnichthinfälligwerden!“:So,Bürger,sollstdudichüben!“5 DerBürgerNakulapitā,erfreutundbeglücktdurchdieseRededes Bhagavan,erhobsichdaraufhinvonseinemSitz,grüßtedenBhagavan ehrerbietig,vollzogdieRechtsumwandlung,undbegabsichdaraufhin zumEhrwürdigenŚāriputra. ... Auchihnbegrüßteerehrerbietig;und ersetztesichdiesemsodannzurSeitehin. DasprachderEhrwürdigeŚāriputra:„HeitersinddeineGesichts‐ züge,Bürger;undhellundreinistdieFarbedeinesGesichtes!Istesdir etwaheutevergönntgewesen,ausdemMundedesBhagavaneinLehr‐ gesprächzuhören?“ „Wiesollt‘esdennandersgewesensein,Herr!“, bekanntedader BürgerNakulapitā .„SoebenbinichvomBhagavanmitdemAmbrosia 4„Nakulapitā“ „desNakula‘sVater“;dabeiüberNakulasiehe:AN1.19undAN4.55. 5DiesscheinteineUnterweisungzusein,dieimletztenViertelderLehrtätigkeitBuddha Śākyamuni’sstattgefundenhat;dennsolchesinddamalsvonihminsolchenkurzen Sentenzenerfolgt,diesodanndurchweiseJüngerzuinterpretierengewesensind.Und deswegenhatdieserBürgerdanachumgehendeinenvondiesenaufgesucht,allerdings nichtirgendeinen,sondernkeinenanderenalsŚāriputra. 24 einesLehrgesprächserquicktworden!“ „InwelcherWeise istdieserfolgt ?“ „IchhabemichzumBhagavanbegeben; ... under unterwiesmich mitdiesenWorten :„HinfälligistdieserKörper,gebrechlichundemp‐ findlich!Jemand,dereinensolchenKörperträgtunddiesenauchnurfür einenAugenblickalskrankheitsfreierachtet,wassolltediesanderssein alsTorheit?!Dahersolltestdudichdarinüben:„MagauchderKörper hinfälligsein,derGeistsollmirnichthinfälligwerden!“:So,Bürger,sollst dudichüben!“ „Hastdu,Bürger,dannabernichtdarangedacht,denBhagavanwei‐ terzubefragen:„Inwiefern,Herr,isthinfälligderKörper,nichthingegen derGeist?“?“6 „Vonweitherwürd‘ichkommen,umvomEhrwürdigenŚāriputra dieAuslegungdieserLehrredenzuerhalten.Ja,gutwär‘esdaher,wenn mirderEhrwürdigeŚāriputradengenauenSinndieserRededeutlich machenwürde!“ „Sohöredennzu,Bürger!Undachtegutaufdas,wasichnundazu sagenwerde!“ „Ja,Herr!“,antworteteihmdieser. UndderEhrwürdigeŚāriputraunterwiesihnnunso: „Wie,Bürger,istderKörperhinfälligundauchderGeisthinfällig? DaseieininderLehredesSaṃbuddhanicht‐unterrichteterMensch, derdieLehrenichtkenntodersie–soweitersiekennt–nichterfasst .7 DiesererachtetdieGestalt8alsdasSelbstoderdasSelbstalsGestalt besitzendoderdieGestaltalsimSelbstoderdasSelbstalsinderGestalt, someinend:„IchbindieGestalt!UndmeinistdieGestalt!“.Insolch‘vor‐ gefassterMeinung, indieervernarrtistunddererverfallenist ,ver‐ harrter.UnddannverändertsichseineGestalt;unddurchdieseVerän‐ derungentstehenihmdaraufhinKummer–Jammer–Schmerz–Trübsal– Verzweiflung. 6Zuvermutenistdieses:Erwarderartbeglückt,vomBuddhaselberdieseaufihnzuge‐ schneiderteErmahnungerhaltenzuhaben,dassererstnachderVerabschiedungdaran gedachthat,diesenHauptjüngerdesBuddhaaufzusuchenundihnumdieAuslegungzu befragen. 7Soschreib‘ichanstellederFormulierunginderTextvorlage: „Daseieinnicht‐unterrichteterWeltling,derdieEdlennichtkenntundderenLehre nichterfasst,derdieHohennichtkenntundderenLehrenichterfasst.“ SoherablassendisterstindenGenerationenvonden dannangeblich EdlenundHo‐ henüberdieMitgliederandererphilosophischerSchulengesprochenworden. NB:HieristP:„dhamma“bzw.S:„dharma“unbedingtmit„Lehre vondenZusammen‐ hängen unterdenGegebenheiten “wiederzugeben. 8IchgebeS:„rūpa“hieraufDnichtmit„Form“,sondernmit„Gestalt“wieder. 25 Dieser Mensch erachtetEmpfindungwieauchUnterscheidungwie auchGestaltungendementsprechend;undmitderenVeränderungen entstehenihmdaraufhiningleicherWeiseKummer–Jammer–Schmerz– Trübsal–Verzweiflung. UndererachtetdasBewusstseinalsdasSelbstoderdasSelbstals BewusstseinbesitzendoderdasBewusstseinalsimSelbstoderdas SelbstalsimBewusstsein,someinend:„IchbindasBewusstsein!Und meinistdasBewusstsein!“.Insolch‘vorgefassterVorstellung, indieer vernarrtistunddererverfallenist ,verharrter.Unddannverändertsich seinBewusstsein;unddurchdieseVeränderungentstehenihmdaraufhin Kummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Verzweiflung. So,Bürger,istderKörperhinfälligundauchderGeisthinfällig! Aberwie,Bürger,istzwarderKörperhinfällig,derGeisthingegen nichthinfällig? DaseieinindergutenLehredes Saṃbuddha geschulterEdlerJün‐ ger.9ErerachtetnichtdieGestaltalsdasSelbstoderdasSelbstalsGestalt besitzendoderdieGestaltalsimSelbstoderdasSelbstalsinderGestalt, deswegennichtsomeinend:„IchbindieGestalt!UndmeinistdieGe‐ stalt!“.Eristnichtineinesolch‘vorgefassteMeinung vernarrt,undist ihrnichtverfallen;unddeswegen verharrterauchnichtinihr.Und durchdieVeränderungdieserGestaltentstehenihmsodannebenauch nichtKummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Verzweiflung. ErerachtetEmpfindungwieauchUnterscheidungwieauchGestal‐ tungennichtmitBezugaufeinederartigeMeinung;undmitdenVerän‐ derungenvonEmpfindungundvonUnterscheidungundvonGestaltun‐ genentstehenihmsodannebenauchnichtKummer–Jammer–Schmerz– Trübsal–Verzweiflung. UndererachtetnichtdasBewusstseinalsdasSelbstoderdasSelbst alsBewusstseinbesitzendoderdasBewusstseinalsimSelbstoderdas SelbstalsimBewusstsein,deswegennichtsomeinend:„IchbindasBe‐ wusstsein!UndmeinistdasBewusstsein!“.Eristnichtineinesolch‘vor‐ gefassterMeinung vernarrt,undistihrnichtverfallen;unddeswegen verharrterauchnichtinihr.UnddurchdieVeränderungdiesesBewusst‐ seinsentstehenihmsodannKummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Ver‐ zweiflung. So,Bürger,istzwarderKörper,nichthingegenderGeisthinfällig!“10 9AusdrücklichwerdenhiersomitauchdieNicht‐Ordiniertenmiteinbezogen! 10DieseDarlegungisthierzulandewohlnichteinmaldenallermeistenAbiturientenver‐ ständlich.ManwirddahervonfolgenderAlternativeausgehenmüssen: a DieserBürgerhattebereitsindenZeitenzuvorgenügendUnterweisungenindie Anātman‐Lehre–indieNicht‐Selbst‐Lehre–erhalten. 26 DiessprachderEhrwürdigeŚāriputra.UndhochbeglücktenGemüts erfreutesichderBürgerNakulapitāüberdessenWorte. Sūtra22.02:Devadaha Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanimŚākya‐LandinDevadaha. AneinemdieserTagebegabsicheineGruppevonBhikṣus,dieaus demWestland11stammten,zumBhagavan,begrüßtenihnehrerbietig, setztensichihmzurSeitehin,undbegannen: „Herr!WirmöchtenindaswestlicheGebietgehenundunsdortauf‐ halten!“ „Bhikṣus!HabtihrdazuŚāriputraumdieZustimmunggefragt?“12 „Herr!Dashabenwir noch nichtgetan!“ „Bhikṣus!Dann gehtzuŚāriputraund fragtihnumseineZustimm‐ ung!13EinWeiserunterdenBhikṣusistŚāriputra,undeinFördererder anderenBhikṣus!“ „Ja,Herr! Daswerdenwirunverzüglichtun! “,antwortetensieihm. ErfreutundbeglücktdurchdiesesWortdesBhagavan,erhobensiesich vonihrenSitzen,grüßtenihnehrerbietig,vollzogendieRechtsumwand‐ lung,undbegabensichzumEhrwürdigeŚāriputra. DieserhattesichanjenemTagnichtweitvomBhagavanentferntin einemEḷagalā‐Gebüschniedergesetzt.14NachdemjeneBhikṣusbeiihm angelangtwaren,tauschtensiemitihmfreundlicheundzuvorkommende Begrüßungsworteaus,setztensichihmzurSeitehin,undbegannen: „BruderŚāriputra!WirmöchtenindaswestlicheGebietgehenund unsdortaufhalten!DenMeisterhabenwirumZustimmungbefragt.“ „Brüder!Esmagsichdortbegeben,dassdemauseinemfremdenGe‐ bietgekommenemBhikṣuvongelehrtenAdeligen,vongelehrtenBrāh‐ b ErhatvomŚāriputraeinesehrausführlicheAuslegungerhalten,vonwelcherhier nurderKernbestandberichtetundwiedergegebenwordenist. 11WelcherLandstrichmit„Westland“gemeintist,weißichnicht.Zuvermutenistnatür‐ lich,dassessichdabeiumdasIndus‐Gebiethandelt,undnichtumdenmittelindischen LandstrichAvanti;aberauszuschließenistauchdiesnicht. 12Dieszeigtan,welch‘dominanteRolleimOrdendemŚāriputradurchBuddhaŚākya‐ munizuteilgewordenist. 13Zuvermutenist,dassŚāriputradieAufgabezugeteilterhaltenhatte,zubeurteilen, welchederBhikṣuswelchenErfolginderGeistesschulungerreichthatten. 14ObdieslediglichzumZweckdesVermeidensjeglicherSonnenbestrahlungseinerent‐ haartenOberschädelsoderzudemauchzumZweckdesungestörtenDurchführensbe‐ stimmterVerinnerlichungenerfolgtist,wirdimTextoffengelassen. 27 maṇas,vongelehrtenBürgern,vongelehrtenŚramaṇasFragengestellt werden,sowiediesgelehrteLeutehandhaben:„WaslehrtderMeister derEhrwürdigen,undwasbeschreibter?“.Sind –sofrag‘ichEuchdaher nun– vonEuchEhrwürdigenseineLehrengutaufgefasst,gutgelernt,gut gemerkt,gutbewahrt,gutmitVerständnisdurchdrungenworden?Denn demWortderBhagavan’sgemäßmögtIhr dortdenMenschenseine Lehre erklären!UndnichtsolltIhrihnmiteinerfälschlich verstande‐ nenLehre bezichtigen,damitso ... dieLehre desBhagavan’sohneTa‐ delbleibt!“ „Bruder!Vonweitherwürdenwirkommen,umvonEhrwürdigen Śāriputraden genauen Sinn seiner Redezuvernehmen!Gutwär‘es füruns ,wenner uns diesen genauen Sinn vortragen würde!“ „Sohörtaufmerksamzu,Brüder;undichwerdesprechen!“ „Ja,Bruder!“,antwortetenjeneBhikṣusdemEhrwürdigenŚāriputra. Unddieserbegann: „Esmagsichdortbegeben,dassdemauseinemfremdenGebietge‐ kommenemBhikṣuFragenvongelehrtenAdeligen,vongelehrtenBrāh‐ maṇas,vongelehrtenBürgern,vongelehrtenŚramaṇasFragengestellt werden,sowiediesgelehrteLeutehandhaben:„WaslehrtderMeister derEhrwürdigen,undwasbeschreibter?“.Sobefragt,Brüder,solltetIhr antworten:„Freunde!DieÜberwindungderBegierdeundderLeiden‐ schaftlehrtundbeschreibtunserMeister!“15 NacheinersolchenErklärungmagessichbegeben,dassdieseGe‐ lehrten ... Euchweitersobefragen:„WelcheÜberwindungvonBegierde undvonLeidenschaftbeschreibtdennderMeisterderEhrwürdigen?“.So befragt,Brüder,solltetIhrantworten:„ErbeschreibtdieÜberwindung vonBegierdeundLeidenschaftnach denFünfGruppen Form–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein!“ 15EinesolcheAntwortkönntefürdieHinterwäldlerausAvantiausreichendgewesen sein,keinesfallsjedochimIndustalfürdiedortigenGelehrtenbeispielsweiseausder großenUniversitätsstadtTakṣaśilā :S,G:Taxila . MitanSicherheitgrenzenderWahrscheinlichkeitistderHinweisaufdiezugebende Antwortdeutlichdetailierterausgefallen;übriggebliebenwordenistnachdreiJahrhun‐ dertendermündlichenÜberlieferungdurchdieŚrāvakas durchdieHörer welche dieTexteweiterberichtethaben ,kurz:durchdieHörer–Berichter aberebennurdie obenwiedergegebeneAntwort. Jenachdem,welchenAusbildungsstandinderGeistesschulungdieseBhikṣuserreicht hatten,wieauch,wohinsiesichbegebenwollten,müsstenŚāriputra’sdetailliertereHin‐ weiseenthaltenhaben. NB:DievieraufeinanderaufbauendenKlassenderGeistesschulunghaben–meineram BuchIIgewonnenen–AnsichtnachungefährdieLehrinhaltegehabt,wieichsieimPost‐ skriptumzudiesemSūtrazuskizzierenversuche. 28 NacheinersolchenErklärungmagessichbegeben,dassdieseGe‐ lehrten ... Euchweitersobefragen:„WelchesÜbelsiehtdennderMeis‐ terderEhrwürdigendabei,dasserdiesesÜberwindenbeschreibt?“.So befragt,Brüder,solltetIhrantworten:„WennbeiForm–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–BewusstseindaZuneigung–Verlangen–Be‐ gehren–Dürsten–Fiebernnochnichtgeschwundensind,dannentstehen durchWandelvonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– Bewusstsein unweigerlich Kummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Ver‐ zweiflung.DiesesÜbelsehend,Freunde,deswegenbeschreibtunser MeisterdieÜberwindungvonBegierdeundLeidenschaftnachForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein!“ NacheinersolchenErklärungmagessichbegeben,dassdieseGe‐ lehrten ... Euchweitersobefragen:„WelchenGewinnsiehtdennder MeisterderEhrwürdigendabei,dasserdiesesÜberwindenbeschreibt?“. Sobefragt,Brüder,solltetIhrantworten:„WembeiForm–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseindannGierundLeidenschaft –unddamiteinhergehend:Zuneigung–Verlangen–Begehren–Dürsten– Fieberngeschwundensind,dementstehendurchWandelvonForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinnicht mehr Kummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Verzweiflung.DiesenGewinnse‐ hend,Freunde,deswegenbeschreibtunserMeisterdieÜberwindungvon BegierdeundLeidenschaftnachForm–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–Bewusstsein!“ NacheinersolchenErklärungmagessichbegeben,dassdieseGe‐ lehrten ... sozuEuchsprechen:„Freunde!AuchbeimAusübenvonUn‐ heilsamemkannmanbereitsbeiLebzeiteninglücklichenZuständen weilen,ohnePlage,ohnePein,ohneVerzweiflung;undnachdemTod, nachdesKörpersAuseinanderbrechen,kannauchguteFährtezuerwar‐ tensein!16DahersolltederBhagavanaufkeinenFalldasAufgebenvon Unheilsamemempfehlen!“.Soangesprochen,Brüder,solltetIhrsoerwi‐ dern:„EbenweilbeimAusübenvonUnheilsamemmanbereitsbeiLeb‐ zeiteninleidvollenZuständenweilt,vollerPlage,vollerPein,vollerVer‐ zweiflung,undweilnachdemTod,nachdesKörpersAuseinanderbre‐ chen,17eineschlechteFährtezuerwartenist,deswegenempfiehltder 16Damiteinangesammeltes–sei’sheilsames,sei’sunheilsames–Karmanzurentspre‐ chendenReifunggelangt,müssendieentsprechendenUmstände Randbedingungen gegebensein.DiesbrauchtwederschonimgegenwärtigenLebennochspätestensim unmittelbarnachfolgendenLebeneintreten;abereswirdirgendwanneintreten,essei denn,manhättesiezuvorbereinigt. 17DasAuseinanderbrechendesKörpers–d.h.:nichtdesRūpas,sonderndesKāyas–be‐ stehtnatürlichnichtz.B.imAbfallenderArmevomRumpf,sondernimTrennenvon– 29 BhagavandasAufgebenvonUnheilsamem!“18 NacheinersolchenBekundungmagessichbegeben,dassdieseGe‐ lehrten ... EuchsozuEuchsprechen:„Freunde!AuchbeimAusübenvon HeilsamemkannmanbereitsbeiLebzeiteninleidvollenZuständenwei‐ len,mitPlage,mitPein,mitVerzweiflung;19undnachdemTod,nachdes KörpersAuseinanderbrechen,kannauchschlechteFährtezuerwarten sein!20DahersolltederBhagavanaufkeinenFalldasAusübenvonHeil‐ samemempfehlen!“.Soangesprochen,Brüder,solltetIhrsoerwidern: „EbenweilbeimAusübenvonHeilsamemmanbereitsbeiLebzeitenin glücklichenZuständenweilt,ohnePlage,ohnePein,ohneVerzweiflung, undweilnachdemTod,nachdesKörpersAuseinanderbrechen,einegute Fährtezuerwartenist,21deswegenempfiehltderBhagavandasAusüben vonHeilsamem!“!“ DiessprachderEhrwürdigeŚāriputra.Erfreutundbeglücktwaren jeneBhikṣusüberseineWorte. Postskriptum: Keinesfallsauszuschließenist,dassŚāriputradiesenBhikṣusdeut‐ lichmehrHinweisegegebenhat,alsdieHörerzuberichteninderLage gewesensind.DennwärendiesdieeinzigenErklärungengewesen,dann wärendieseBhikṣusüberdieEingangsstufeder1‐tenKlassederGeistes‐ schulungnochnichthinausgelangt;unddannhätt‘ersieeigentlichgar‐ nichtfortziehenlassendürfen. Anhanddessen,welcheTeileder12‐er‐KettedesEntstehensaus Vorherigem–diesgemäßBuchIIundinsbesonderegemäßSN12–die einzelnenBhikṣusanAnleitungenzumAusübenundVerinnerlichener‐ haltenhaben,teil‘ich die –in aufsteigende und auf einander aufbauende– Klassen der Geistesschulung so auf: 1 Inder1‐tenKlassewirdnochnichtaufdie12‐er‐KettedesEnt‐ stehensdurchVorheriges–aufdiesenBuddhaŚākyamuninurschwerzu denGeistweiterhinbegleitenden–feinststofflichenEnergienvondengröberenEner‐ giendesbisherigenLeibesundnunmehrigenLeichnams;unddiesebeiihmverbleiben‐ den–aberkoordinationslosgewordenen–Energienzerstäubensodannnachundnach. 18Zuerwarten:mitWahrscheinlichkeit;aberSicherheit:siehedievorhergehendeFN! 19ManbrauchtnichtdieArmutsviertesdergrößerenStädtebeispielsweisederUSAauf‐ zusuchen,umdieWahrheitdieserAussagezuerkennen. 20Esistwenigwahrscheinlich,dassmaninnureinemLebendieAuswirkungenallerbis dahinangesammeltenundnochnichtaufgebrauchtenbzw.bereinigtenunheilsamen BetätigungendervielenvergangenenLebenerlebt. 21Auchwennesjemandemdannäußerlichmiserabelgeht,soisterinnerlichmitsichim ReinenundkannbeimAbschiednehmenausdiesemLebenruhigenGemütssterben. Siehehierzuz.B.:AN3.66. 30 verstehendenKernseinerLehre–Bezuggenommen.Diesistdannder StandderSchulung,welchedieerstenFünfJüngererhaltenhatten:die EinsichtindieVergänglichkeitdesEntstandenen,indieLeidhaftigkeit diesesVergänglichen,undindieSubstanzlosigkeitdiesesLeidhaften, kurz:indasAusgeliefertseindereigenenPersonandieKausalität,in diesesdemTodunterworfeneGeschehen,indieseFesselnMāra’s,des MördersderUnfreiheit. DiesistdanndasBefreiungszielder1‐tenKlassederGeistesschulung. 2 Inder2‐tenKlassewirdnuraufdenAnfangs‐undaufdenEnd‐ teildieser12‐er‐KetteBezuggenommen,d.h.:aufdieerstenzweioder dreiGliedersowieaufdieletztenfünfodersechsGlieder,somit:unter AusschlussdesepistemologischzuverstehendenMittelteils.Dennbei HörerndieserKlassewirdvorausgesetzt,dasssiefürdenUnterschied vonSeinundErscheinen noch keinVerständnisaufbringenkönnen, unddassfürsiedanndasEntkommenausdemAnhaften–undausdes‐ senQuelle,denGetriebenseindurchUnwissenheithinsichtlichdeszur UnfreiheitführendenAnhaftens–andenerscheinenden undangeblich dannauchsoseienden Dingenvorrangigist.DieswarwohlderUnter‐ richtsstoffjenerFeuerpriesterausdenWochennachderSchulungder FünfJünger. DiesistdanndasBefreiungszielder2‐tenKlassederGeistesschulung. 3 Inder3‐tenKlassewirdzudem–undnunvorrangig–derbisda‐ hinunbehandeltgebliebeneepistemologischeMittelteilder12‐er‐Kette behandeltundgeschult.DasReflektieren,indasbisdahinnicht–inande‐ renWorten:indasbisdahinnurbiszurStufe0desReflektierens–unter‐ wiesenwordenist,wirdnungemäßAN5.28biszurReflexionsstufe2be‐ handeltundgeübt,gemäß: Stufe0:Aufmerksamkeit aufdieGegebenheiten ; Stufe1:Achtsamkeit aufdieseAufmerksamkeit aufdieGegebenhei‐ tenundihreZusammenhänge ,und Stufe2:Wachsamkeit überdieseAchtsamkeit aufdieseAufmerksam‐ keit aufdieGegebenheiten . DieUnwissenheitschließtnundasFehlwissenüberdasangeblicheSo‐ SeindesSo‐Erscheinendenmitein.DerKontrapartzudieserUnwissen‐ heitistindieserKlassedas–hier:lehrbare–Wissen dieaufdieser Ebenenunmehrverstandeneundbegründeteundverinnerlichteundda‐ durchzurLebenshaltunggestalteteRechteAnsicht ,unddasmitdiesem WisseneinhergehendeErwachenausdemTraum,dieDingeseienso,wie sieerscheinen. DiesdürftederKenntnis‐undBefreiungszustandbeispielsweiseĀnan‐ da‘s–undwohlauchUpāli’s–gewesensein. 31 4 Inder4‐tenKlassewird–mitBlickaufdasFloß‐Gleichnisvon MN22–erkanntundeingesehen, a dassauchdasWissenvonder2‐ten ReflexionsebeneeinaufdenStandpunktdieserEbenebezogenesund dahernureinrelativesWissenist,nichtjedocheinabsolutesWissen, b dassdieMeinung,diesseikeinrelatives,sondernvielmehreinabsolutes Wissen,selbereinFehlwissenist,alsFehlwissenerkennbaraufEbenen desweiterenReflektierens,undalsFehlwisseneinKernteildergrundle‐ gendenUnwissenheit,und c dassmanaufjederdieserEbenen–sowie manaufihrWurzelnschlägt–vonMāragefundenundgefesseltwerden kann.DerKontrapartzurUnwissenheitistdahernunnichtmehreinWis‐ sen,sonderneineWeisheit,aufdiezwarmitGleichnissen–wiedemFloß‐ GleichnisvonMN22–hingezeigtwerdenkann,dieaberwederimSpre‐ chennochimDenkenklarerfasstwerdenkann,diejedoch–beimÜber‐ Alles‐HinausgehenüberdasbezogenentstandeneWissen–gelebtwer‐ denkann,ja,mehrnoch:diesozurGrundlagedereigenenLebensgestal‐ tungentwickeltwerdenkann,dassmaneinVoll‐Erwachterwird,ein Saṃbuddha,unddamitein–überdieseWeisheit–Schweigender,ein Muni. DiesdürftederWeisheits‐undBefreiungszustandBuddhaŚākyamuni’s gewesensein,wieauchderŚāriputra’s–diesesdemMeistergleichenden Jüngers–,wohlauchderMaudgalyāyana‘s,später–irgendwannnachdem DahinscheidendesBuddha–wohlauchderSubhūti’s,sowieeinhalbes JahrtausendspätersicherlichauchderNāgārjuna’s SelbstverständlichwirddieseAufgliederungnichtinsämtlichenOr‐ densniederlassungenindergenaugleichenArtgehandhabtwordensein, undsicherlichauchnurbiszuderKlasse,diederjeweiligeAbteinerOr‐ densniederlassungerfolgreichabsolvierthatte. Sūtra22.03:Haliddikāni 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederEhrwürdigeMahā‐KatyāyanaimAvanti‐ LandaneinemBergabhanginderNähe derOrtschaft Kuraraghara.22 AneinemdieserTagebegabsichderBürgerHaliddikānizumEhr‐ würdigenMahā‐Katyāyana,gegrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihm zurSeitehin. „Gesagtwurdedies“,fragteihnderBürger,„vomBhagavan,wiees 22DiesesGesprächhatdannwohlnichtvordemhohenAlterBuddhaŚākyamuni‘sstatt‐ gefunden. 32 im„Achter‐Buch“inden„FragenMāgandiya’s“23notiertist: „DasHausverlassenhabend,ohneHeimstattwandernd, pflegtnichtvertrautenUmgang irgendwo derMuni.24 LeervonBegierden,Künftigesnicht mehr ersehnend, magnichtermitderMengeStreitgesprächeführen.“ Wienun,Herr,istderausführlicheSinndieseskurzgefasstenAusspruchs –undnebendemoffensichtlichenäußerenSinndesAusspruchssodann derinihmenthalteneinnereSinn– zuverstehen?“ „Bürger!“, antworteteihmderEhrwürdigeMahā‐Katyāyana ,„der Form‐Bestandteil25istdasHausdesBewusstseins;derEmpfindungs‐Be‐ standteilistdasHausdesBewusstseins;derUnterscheidungs‐Bestand‐ teilistdasHausdesBewusstseins;derGestaltungen‐Bestandteilistdas HausdesBewusstseins.DasdurchGierandenForm‐Bestandteilwie auchandenEmpfindungs‐BestandteilwieauchandenUnterscheidungs‐ BestandteilwieauchandenGestaltungen‐BestandteilgebundeneBe‐ wusstseinist deswegen einsich‐im‐Hause‐aufhaltendes Bewusstsein . So,Bürger,hältmansichimHauseauf!26 WasandererseitsdanunanHinneigen–Sich‐Erfreuen–Begehren– Gier–Leidenschaft–Anhangen–Anhaften–Sich‐FestlegendesGeistesist, dasallesistvomTathāgata27 vollständigunddauerhaft aufgegeben,ei‐ 23SieheSP844 Sn844 . Ichgehedavonaus,dassdiemeistendieserGedichteausderFrühzeitderLehrtätig‐ keitBuddhaŚākyamuni’sstammen;undvielleichtstammensievoneinemdervormali‐ genFeuer‐Priester. 24S:„muni“ D: wörtlich: „Schweigender“bzw. sinngemäß: „Weiser“. 25Sogeb‘ichobenS:„rūpa‐dhātu“wieder,dasimungefährenSinnevonS:„rūpa‐skan‐ dha“ D:„Form‐Anhäufung,Form‐Gruppe“ zuverstehenist. 26DieGegenständewerdenunterteiltintoteundinlebendeDinge.DasLebendewird unterteiltinNicht‐Geist‐VersehenesundGeist‐Versehenes,dabeidasdasGeist‐Besit‐ zendeunterteiltin fürMenschen sichtbarLebendes–somit:Tiere,Menschen–undin fürMenschen unsichtbarLebendes. AneinemGeist‐BesitzendenkannanGruppen Anhäufungen, S:skandhas unter‐ schiedenwerden: ⋆dessenForm Gestalt, S:rūpa ; ⋆dessenEmpfindungsamtGefühlswert S:vedanā ; ⋆dessenUnterscheidung S:saṃjñā,beiäußererUnterscheidung:Wahrnehmung ; ⋆dessenGestaltungen desGeistes S:saṃskāra ;und ⋆dessenBewusstsein S:vijñāṇa . BeibestimmtenLebenszuständenwirdzudemangenommen,dasssieohnegrobstoffli‐ cheFormbestehen,sehrwohlabernatürlichimVerbundmitfeinstofflichenEnergien. 27S:„tathāgata“ D:„ein überdiesesAlles so Hinaus‐ Gegangener“. 33 nerentwurzeltenPalmyra‐Palmegleichgemacht,zumNicht‐mehr‐Sein gebracht,demWieder‐Entstehenunzugänglichgemachtworden;daher gilt,dassderTathāgatasichnichtimHauseaufhält.So,Bürger,hältman sichnichtimHauseauf! Sodann:WegendesUmherschweifens desGeistes inForm‐Vorstel‐ lungen,inSchall‐Vorstellungen,inDuft‐Vorstellungen,inGeschmack‐ Vorstellungen,inTast‐Vorstellungen,inDenk‐Vorstellungen,wegendes Sich‐Bindensansieistmanjemand,dersichinderHeimstattbewegt.So, Bürger,wandertmaninderHeimstatt hinundher . Aber:DasUmherschweifen desGeistes inForm‐Vorstellungen,in Schall‐Vorstellungen,inDuft‐Vorstellungen,inGeschmack‐Vorstellun‐ gen,inTast‐Vorstellungen,inDenk‐Vorstellungen,dasSich‐Bindenan sie,dasallesistvomTathāgata vollständigunddauerhaft aufgegeben, einerentwurzeltenPalmyra‐Palmegleichgemacht,zumNicht‐mehr‐Sein gebracht,demWieder‐Entstehenunzugänglichgemachtworden;daher gilt,dassderTathāgatasichnichtinderHeimstattwandert.So,Bürger, wandertmannichtinderHeimstatt! Sodann:DaweiltjemandinderGesellschaftvonHausleuten,jenach‐ dem:vollerFreude,odervollerSorge,frohunterFrohenodertraurigun‐ terTraurigen,sichummancherleivorkommendeAngelegenheitenab‐ mühend:So,Bürger,pflegtmanvertrautenUmgangindenOrtschaften. Aber:DaweiltjemandnichtinderGesellschaftvonHausleuten,zu‐ dem:wedervollerFreudenochvollerSorge,wederfrohunterFrohen nochtraurigunterTraurigen,sich dabeiwiediese ummancherleivor‐ kommendeAngelegenheitenabmühend:So,Bürger,pflegtmannichtver‐ trautenUmgangindenOrtschaften. Sodann:DasindbeidenSinnes‐GegenständenjemandemZunei‐ gung–Begehren–Gier–Leidenschaft–Dürsten–Fiebernnichtgeschwun‐ den:So,Bürger,istmannichtleervonBegierden. Aber:DasindbeidenSinnes‐GegenständenjemandemZuneigung– Begehren–Gier–Leidenschaft–Dürsten–Fieberngeschwunden:So,Bür‐ ger,istmanleervonBegierden. Sodann:Dahofftjemanddarauf:„VonsolcherBeschaffenheitsollten beimirkünftigForm–Empfindung–Unterscheidung–GestaltungenBe‐ wusstseinsein!“:So,Bürger,ersehntmanKünftiges. Aber:Dahofftjemandnichtdarauf:„VonsolcherBeschaffenheitsoll‐ tenbeimirkünftigForm–Empfindung–Unterscheidung–GestaltungenBe‐ wusstseinsein!“:So,Bürger,ersehntmannichtKünftiges. Schließlich:DaübtjemandsolchesRedenaus:„Duverstehstnicht dieseLehresowiedieseOrdensregeln;wiesolltestdusieauchverstehen! Ichhingegenverstehesie!“;„DubistaufdemverkehrtenWeg;ichhinge‐ 34 genbinaufdemrichtigenWeg!“;„Wasvorheranzuführengewesenwäre, dashastduspätergesagt;undwasspäteranzuführengewesenwäre,das hastduvorhingesagt!“;„MeineRedeistsinnvoll,deinehingegenunsin‐ nig!“;„DeineÜberzeugungistverkehrt!“;„WiderlegtistdeineRede!“; „Geh‘zuirgendwelchenLehrernundsuch‘beidieseneineLösungder Streitfrage!“;„Unterlegenbistdu;oderwindedichheraus,wenndues vermagst!“:So,Bürger,führtjemandStreitgesprächemitderMenge.28 Hingegen:DaübtjemandnichtderartigesRedenaus ... :So,Bürger, führternichtStreitgesprächemitderMenge. So,Bürger,istinausführlicherWeisederSinnjeneskurzgefassten Ausspruchs –nebendemoffensichtlichenäußerenSinndesAusspruchs dannderinihmenthalteneinnereSinn– zuverstehen!“ DiessprachderEhrwürdigeMahā‐Katyāyana.Erfreutundbeglückt warderBürgerHaliddikāniüberseineWorte. Sūtra22.04:Haliddikāni 2 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederEhrwürdigeMahā‐KatyāyanaimAvanti‐ LandaneinemBergabhanginderNähe derOrtschaft Kuraraghara.29 AneinemdieserTagebegabsichderBürgerHaliddikānizumEhr‐ würdigenMahā‐Katyāyana,gegrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihm zurSeitehin. „Gesagtwurdedies“,fragteihnderBürger,„vomBhagavan,wieesin „FragenŚakra‘s“30notiertist:„DiejenigenŚramaṇasundBrāhmaṇas,die durchvölligesZerstörendesBegehrens vondenFesselnMāra’s erlöst sind,dievollkommenbefriedetsind,dievollkommengesichertsind,die 28Keinesfallsgehteshierumdasemotionsfreierationale–undzupflegende!–Argu‐ mentierenundDisputieren,sondernumdasemotionsgeladene–undzuvermeidende– Streiten. InDisputenmitPhilosophenausanderenSchulenistdannundwannauchBuddhaŚā‐ kyamuniverwickeltworden;aberdieAnderenkonntenanseinemruhigenVerhalten erkennen,dasserdabeiemotionsfreiargumentierte. 29AuchdiesesGesprächhatdannwohlnichtvordemhohenAlterBuddhaŚākyamuni‘s stattgefunden. 30 Siehe DN 21. Auchvondiesem–offenbarausderFrühzeitderLehrtätigkeitBuddhaŚākyamuni’s stammenden–Sūtrageh‘ich–ohnediesfürjedermannüberzeugendbegründenzukön‐ nen–davonaus,dassesvoneinemdervormaligenFeuer‐Priesternacheinemerhalte‐ nenLehrgesprächviaAuswendig‐Lernenplus‐minussobiszurschriftlichenFixierung festgehaltenwordenist. 35 vollkommendenHeiligenWandelführen,dievollkommenzumZiel des HeiligenWandels gelangtsind:siesinddieHöchstenunterdenGöttern, undMenschen!“:Wie,Herr,istinausführlicherWeisederSinndieses kurzgefasstenAusspruchsdesBhagavan’szuverstehen?“ „Was,Bürger,“ antworteteihmderEhrwürdigeMahā‐Katyāyana , „hinsichtlichdesForm‐Bestandteils,desEmpfindungs‐Bestandteils,des Unterscheidungs‐Bestandteils,desGestaltungen‐Bestandteils,desBe‐ wusstseins‐BestandteilsdaHinneigen–Sich‐Erfreuen–Begehren–Gier– Leidenschaft–Anhangen–Anhaften–Sich‐FestlegendesGeistesist:auf‐ grundderEntsagungdavon,derEntäußerungdavon,derEntsüchtigung davon,desVersiegensdavon,derAufhebungdavon,heißtes:„Ganzbe‐ freitistderGeist!“.31 So,Bürger,istinausführlicherWeisederSinnjeneskurzgefassten AusspruchsdesBhagavan’s –nebendemoffensichtlichenäußerenSinn desAusspruchsdannderinihmenthalteneinnereSinn– zuverstehen.“ DiessprachderEhrwürdigeMahā‐Katyāyana.Erfreutundbeglückt warderBürgerHaliddikāniüberseineWorte. Sūtra22.05:Sammlung Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.DaraufhinsprachderBhagavanzuihnendieses: „EntfaltetSammlung,ihrBhikṣus!Denngeistiggesammelt,erkennt derBhikṣuderWirklichkeitgemäß! DieseserkennterderWirklichkeitgemäß:derFormAnfangundEn‐ de,derEmpfindungAnfangundEnde,derUnterscheidungAnfangund Ende,derGestaltungenAnfangundEnde,desBewusstseinsAnfangund Ende.32 31AllerdingskanndieAufhebungdieserFesselndesGeistesaufdenvorhingenannten vierEbenendervierSchulungsklassenverursachtwerden. 32Damitistkeinesfallsgemeint,dasBewusstseinhätteirgendwann–etwaimSinneYā‐ jñavalkya’s–einEnde;dasschließtaberauchnichtaus,dassirgendwelchespäteren eng‐denkendenBuddhistendiessoverstandenhaben. ZurLebenszeitdesBuddhaist„Anfangdes...“und„Endedes...“zweifellosalsabkür‐ zendeSprechweisefür„AnfangdesUnwissensüberdasErstellt‐worden‐Seindes...“so‐ wiefür„EndedesUnwissensüberdasErstellt‐worden‐Seindes...“verstandenundver‐ 36 UnddiesistdasEntstehenund damit derAnfang desAnhaftens an derForm,dasEntstehenund damit derAnfang desAnhaftensan derEmpfindung,dasEntstehenund damit derAnfang desAnhaftens an derUnterscheidung,dasEntstehenund damit derAnfang desAn‐ haftensan denGestaltungen,dasEntstehenund damit derAnfangdes Anhaftensam Bewusstseins: ⋆ManistvernarrtindieForm,istihrverfallen,verharrtbeiihr;und wersobeiihrweilt,dementstehtVerfallenseinanihr.DasVerfallensein anderFormistnunaberdasAnhaften anihr .33 ⋆ManistvernarrtindieEmpfindung,istihrverfallen,verharrtbei ihr;undwersobeiihrweilt,dementstehtVerfallenseinanihr.DasVer‐ fallenseinanderEmpfindungistnunaberdasAnhaften anihr . ⋆ManistvernarrtindieUnterscheidung,istihrverfallen,verharrt beiihr;undwersobeiihrweilt,dementstehtVerfallenseinanihr.Das VerfallenseinanderUnterscheidungistnunaberdasAnhaften anihr . ⋆ManistvernarrtindieGestaltungen,istihnenverfallen,verharrt beiihnen;undwersobeiihnenweilt,dementstehtVerfallenseinansie. DasVerfallenseinandenGestaltungenistnunaberdasAnhaften anih‐ nen . ⋆ManistvernarrtindasBewusstsein,istihmverfallen,verharrtbei ihm;undwersobeiihmweilt,dementstehtVerfallenseinanihm.Das VerfallenseinamBewusstseinistnunaberdasAnhaften anihm .34 wendetworden,vergleichbarmit„VerweileninLeerheit“alsAbkürzungfür„Verweilen imBetrachtenderLeerheitderGegebenheitenvoneigenständigemBestehen“. AbkürzungendieserArtgibtesauchhierzulande,etwa:„Bus“für„Omnibus“und„Au‐ to“für„Automobil“ abernichtfür„Autogramm“oderfür„Autopsie“ . 33Yājñavalkyawürdediessoformulieren:„EsentstehtdasGegengreifenderForm am nachihrGreifenden “. S:„upādāna“ D:„Anhaften“;nursoweitvomEndenachvornewirdhierdie12‐er‐ KettedesEntstehensdurchVorheriges–P:„paṭiccasamuppāda“bzw.S:„pratītyasamut‐ pāda“–zurückverfolgt. SomitistdieseineUnterweisungfürsolcheJünger,denenDarlegungeninErkenntnis‐ theorie noch nichtzumutbargewesensind:fürsolcheallenfallsder2‐tenKlasseder SchulungdesGeistes. 34HierstelltsichdieFrage,wiediesefünffacheAufgliederungderPerson–P:puggala,S: pudgala–zuverstehenist: 1 alsWirkendesin/anihr,alsihreWirkungskräfte,oder 2 alsdasbewirktein/anihr,alsdasalsWirkungenanihrErfassbare. MitKZWversteh‘ichdieseAufgliederunggemäß 2 .Denn a S:„rūpa“istdasam KörperErfassbareundbeigeeigneterAufmerksamkeitErfasste,imGegensatzzuS:„kā‐ ya“;und b nurdieWirkungenvonKräftenkönnenerfasstwerden,nichtjedochdie Kräfteselber, dievomErfasstenherzuerschließensindunderschlossenwerden . DerAusdruck„kāya“kann–andersals„rūpa“–einZusammenspielallermöglichen physischenwieauchmentalenKräftebezeichnen. 37 DurchdiesesAnhaftenbedingt entsteht Gewordenwerden. DurchGewordenwerdenbedingt entsteht Geborenwerden. DurchGeborenwerdenbedingtentstehtAltern‐in‐Todhaftigkeit, dassichäußertin 35Kummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Verzweiflung; soentstehtdieseganzeMassedesErleidens. Dies,ihrBhikṣus,istdasEntstehenvonForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstsein, derenAnfang,nämlich:desAn‐ fangsdervorgefasstenMeinung,diesehätteneineigenständigesBeste‐ hen . UnddiesistdasVergehenund damit dasEnde desAnhaftensan derForm,dasVergehenund damit dasEnde desAnhaftensan der Empfindung,dasVergehenund damit dasEnde desAnhaftensan der Unterscheidung,dasVergehenund damit dasEnde desAnhaftensan denGestaltungen,dasVergehenund damit dasEndedes Anhaftens am Bewusstseins: ⋆ManistnichtmehrvernarrtindieForm,istihrnichtmehrverfal‐ len,verharrtnichtmehrbeiihr;undwersovonihr emangeblicheigen‐ ständigenBestehen abwendet,dementstehtmitdiesemAbwendendie Auflösung diesesVerfallenseinsanihr .MitdemAuflösendesVerfallen‐ seins anderForm aberentstehtdieAuflösungdesAnhaftens anihr . ⋆ManistnichtmehrvernarrtindieEmpfindung,istihrnichtmehr verfallen,verharrtnichtmehrbeiihr;undwersovonihr emangeblich eigenständigenBestehen abwendet,dementstehtmitdiesemAbwenden dieAuflösung diesesVerfallenseinsanihr .MitdemAuflösendesVerfal‐ lenseins anderEmpfindung aberentstehtdieAuflösungdesAnhaftens anihr . ⋆ManistnichtmehrvernarrtindieUnterscheidung,istihrnicht mehrverfallen,verharrtnichtmehrbeiihr;undwersovonihr eman‐ geblicheigenständigenBestehen abwendet,dementstehtmitdiesem AbwendendieAuflösung diesesVerfallenseinsanihr .MitdemAuflösen desVerfallenseins anderUnterscheidung aberentstehtdieAuflösung desAnhaftens anihr . Sokannman„dharmakāya“gebrauchen,keinesfallsaber„dharmarūpa“. 35VieleidentifizierenS:„māra“mitS:„maraṇa“ D:„Todhaftigkeit“ .Fürsiestehtda‐ herS:„jārāmaraṇa“nichtfürD:„Altern‐ in ‐Todhaftigkeit“bzw.kurz:„todhaftesAl‐ tern“,sondernfür„zunächstdasAlternundsodannirgendwannderTod unddanach dann:Kummer–Jammer–Schmerz–Trübsal–Verzweiflung “. FürsolchegutherzigenMenschengibtesdannnurdenäußeren–denalltäglichen– WortsinneinesAusdrucks,nichtjedoch–wiediesu.a.dasvorigeSN22.03unmissver‐ ständlichanzeigt–danebenauchnochdeninneren–denvonderLehrehergegebenen fachspezifischenWortsinn. 38 ⋆ManistnichtmehrvernarrtindieGestaltungen,istihnennicht mehrverfallen,verharrtnichtmehrbeiihnen;undwersovonihr em angeblicheigenständigenBestehen abwendet,dementstehtmitdiesem AbwendendieAuflösung diesesVerfallenseinsanihr .MitdemAuflösen desVerfallenseins andenGestaltungen aberentstehtdieAuflösungdes Anhaftens anihnen . ⋆ManistnichtmehrvernarrtindasBewusstsein,istihmnichtmehr verfallen,verharrtnichtmehrbeiihm;undwersovondes emangeblich eigenständigenBestehen abwendet,dementstehtmitdiesemAbwenden dieAuflösung diesesVerfallenseinsanihr .MitdemAuflösendesVerfal‐ lenseins amBewusstsein aberentstehtdieAuflösungdesAnhaftens an ihm . MitdemAuflösendiesesAnhaftenentstehtdieAuflösungdesGe‐ wordenwerdens. MitdemAuflösendesGewordenwerdensentstehtdieAuflösungdes Geborenwerdens. MitdemAuflösendesGeborenwerdensentstehtdieAuflösungdes Alterns‐in‐Todhaftigkeit, dassichzuvorgeäußerthattein Kummer– Jammer–Schmerz–Trübsal–Verzweiflung;soentstehtdieAuflösungdie‐ serganzenMassedesErleidens.36 Dies,ihrBhikṣus,istdasVergehenvonForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstsein, derenEnde,nämlich:desEndes dervorgefasstenMeinung,diesehätteneineigenständigesBestehen .“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarenjeneBhikṣus überseineWorte. Sūtra22.06:Zurückgezogenheit37 36HierwirdimmerhinaufdenAbschlussder12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorheri‐ gesBezuggenommen;daherdürftedieseUnterweisungzumKernder2‐tenKlasseder Geistesschulunggehörthaben. NB:Manbeachte,dassdieseAuflösungdesAlternsinTodhaftigkeit,wosieerfolgt, nochinjeweilsdiesemLebenerfolgt,undsomitnochvordemSterbenundnochvor demToddesLeibes,diesemAbschlussdesSterbens. NNB:DiesesSpielenmitäußeremundinneremWortsinnvon„Tod“findetmanu.a. auchindenchristlichenEvangelien,etwainderAufforderung:„LassdieTotenihreTo‐ tenbegraben!“ „LasstdieGeistlich‐TotendieLeichnamederihrenbegraben!“ 37DiesesSūtraistinhaltlichvollidentischmitdemvorangehendenSN22.05,undwort‐ mäßignahezuidentisch,nämlich:bisaufdieErsetzungvon„Sammlung“durch„Zurück‐ gezogenheit“. Zuvermutenist,dasseszuden10anderenSūtrasdiesesAbschnittsnachträglichhin‐ zugefügtwordenist,wohl:aufdrängendesBitteneineranderenTeilschulehin,diein 39 Sūtra22.07:UnruhedurchAnhaften 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie zuihmgekommenen Bhikṣus:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerksam:„Ja, Herr!“.Sodannspracherzuihnendieses:„DieUnruhedurchAnhaften willicheuchaufweisensowiedieRuhedurchNicht‐Anhaften!Hörtzu undachtetauf das,wasichnundarlegenwerde !“;unddieseverspra‐ chenihm:„Ja,Herr!“ „Dies,ihrBhikṣus,“sprachderBhagavansodann,„istdieUnruhe durchAnhaften:DaseieininderLehredesSaṃbuddhanicht‐unterrich‐ teterMensch, derdieLehrenichtkenntodersie–soweitersiekennt– nichterfasst .38 Diesererachtetdie eigene FormalsdasSelbstoderdasSelbstals FormbesitzendoderdieFormalsimSelbstoderdasSelbstalsinder Form.Insolch‘vorgefassterMeinung, indieervernarrtistundderer‐ lenist ,verharrter.UnddannverändertsichseineForm;und beimBe‐ merken dieserVeränderungkreistdanndas DenkenundSinneninsei‐ nem BewusstseinumdieseVeränderungderGestaltherum.Unddieda‐ durchentstandeneUnruhesowiediedaraushervorgehendenZustände desGeistes engenseinenGeistauf dasDenkenan dieseVeränderung seiner Formein undbindenihnansie .SolchesEingeengt‐Werdenund Gebunden‐Werdenführtzu Unsicherheit ,zuNiedergeschlagenheit,zu Besorgnis; kurz: MitsolchemAnhaftengehtUnruheeinher. Diesererachtet seine EmpfindungwieauchUnterscheidungwie auchGestaltungendementsprechend;undmitderenVeränderungen entstehenihmsodanningleicherWeisedieEinengungdesGeistesauf diejeweiligeVeränderung; kurz: MitsolchemAnhaften seinesGeistes gehtsolcheUnruhe seinesGeistes einher. Undererachtet seineigenes BewusstseinalsdasSelbstoderdas SelbstalsBewusstseinbesitzendoderdasBewusstseinalsimSelbstoder demihrüberliefertenText„Zurückgezogenheit“statt„Sammlung“vermerkthatte. 38Soschreib‘ich–wieimTextzuFN7–anstellederFormulierunginderTextvorlage: „Daseieinnicht‐unterrichteterWeltling,derdieEdlennichtkenntundderenLehre nichterfasst,derdieHohennichtkenntundderenLehrenichterfasst.“ DenndiewirklichenEdlendenkenundsprechennichtderartunedel. NB:DasNachfolgendebestehtineinergeringfügigenAbwandlungvonSN22.01. 40 dasSelbstalsimBewusstsein.Insolch‘vorgefassterMeinung, indieer vernarrtistunddererverfallenist ,verharrter.Unddannverändertsich seinBewusstsein;und beimBemerken dieserVeränderungkreistdann das DenkenundSinneninseinem BewusstseinumdieseVeränderung desBewusstseins39herum.UnddiedadurchentstandeneUnruhesowie dieausihrhervorgehendenZustände desGeistes engenseinenGeist auf dasDenkenan dieseVeränderungseinesBewusstseinsein und bindenihnansie .SolchesEingeengt‐WerdenundGebunden‐Werden führtzu Unsicherheit ,zuNiedergeschlagenheit,zuBesorgnis; kurz: MitsolchemAnhaftengehtUnruheeinher. Dies,ihrBhikṣus,istdieUnruhedurchAnhaften! Diesjedoch,ihrBhikṣus,istdieRuhedurchNicht‐Anhaften:Dasei einwohl‐unterrichteterEdlerJünger40,derdie ... LehredesBhagavans kenntunderfasst. Diesererachtetnicht dieeigene FormalsdasSelbstoderdasSelbst alsFormbesitzendoderdieFormalsimSelbstoderdasSelbstalsinder Form.Eristnichtineinesolch‘vorgefassteMeinung vernarrt,undistihr nichtverfallen;unddeswegen verharrterauchnichtinihr.Unddann verändertsichseineForm;doch beimBemerken dieserVeränderung kreistdanndas DenkenundSinneninseinem Bewusstseinnichtum dieseVeränderung seiner Formherum.Unddadurchentstehenihm wederjeneUnruhenochdieauseinersolchenUnruhehervorgehenden Zustände desGeistes ,damitauchkeineEinengungseinenGeistauf das Denkenan dieseVeränderungderForm undkeineBindungansie .Oh‐ nesolchesEingeengt‐WerdenundGebunden‐Werdenweilterohne Un‐ sicherheit ,ohneNiedergeschlagenheit,ohneBesorgnis; kurz: Ohne solchesAnhaftengehtentsprechendeRuhe seinesGeistes einher. 39UmdieNicht‐ZirkularitätindiesemBewusstseinvomverändertenBewusstseinzu erfassen,hatmandiesemReflektiereneine–nachobenoffene–Hierarchiezuunterstel‐ len;einesolchewardenLinguistenseinerZeit–jedenfallsdenenausTakṣaśilā–sowie auchjenenzeitgenössischenPhilosophen,welchedieLehreYājñavalkya’szudurchdrin‐ genimstandegewesensind,zweifellosbekannt;undmitihrwarensiedaherzweifellos vertraut.Mitihrvertrautwarenauch–zumindest–BuddhaŚākyamunisowieseinFeld‐ herrderLehre,nämlich:Śāriputra. IndenaufBuddhaŚākyamuni’sDahinscheidenfolgendenDegenerationeninderPhi‐ losophiedesOrdenshatdiesersichdurchAbschirmungzurettenversucht;gelungenist ihmdaszumindest–umdieWeisheitŚākyamuni’sundŚāriputra’sund...undNāgārju‐ na’svermindert–alsVolks‐ReligionundalsVolks‐Philosophie,inwelcher–ohnejeden Zweifelungewollt–BuddhaŚākyamunialseinbloßerMoralpredigerdargestelltwird, dessen–relativzudengroßenPhilosophienderVergangenheitundseinerGegenwart: reduzierte–PhilosophiebeispielsweisedieFloß‐Parabelnichtgekannthat. 40AusdrücklichwerdenhiersomitauchdieNicht‐Ordiniertenmiteinbezogen! 41 Diesererachtet seine EmpfindungwieauchUnterscheidungwie auchGestaltungendementsprechend;undmitderenVeränderungen entstehenihmsodanningleicherWeisekeineEinengungdesGeistesauf diejeweiligeVeränderung; kurz: OhnesolchesAnhaften seinesGeis‐ tes gehtentsprechendeRuhe seinesGeistes einher. Undererachtetnicht seineigenes BewusstseinalsdasSelbstoder dasSelbstalsBewusstseinbesitzendoderdasBewusstseinalsimSelbst oderdasSelbstalsimBewusstsein.Eristnichtineinesolch‘vorgefasste Meinung vernarrt,undistihrnichtverfallen;unddeswegen verharrter auchnichtinihr.UnddannverändertsichseinBewusstsein;doch beim Bemerken dieserVeränderungkreistdannnichtdas DenkenundSin‐ neninseinem BewusstseinumdieseVeränderungdesBewusstseins herum.UnddadurchentstehenihmwederjeneUnruhenochdieausei‐ nersolchenUnruhehervorgehendenZustände desGeistes ,damitauch keineEinengungseinenGeistauf dasDenkenan dieseVeränderungdes Bewusstseins undkeineBindungandieses .OhnesolchesEingeengt‐ WerdenundGebunden‐Werdenweilterohne Unsicherheit ,ohneNie‐ dergeschlagenheit,ohneBesorgnis; kurz: OhnesolchesAnhaftengeht entsprechendeRuhe seinesGeistes einher. Dies,ihrBhikṣus,istdieRuhedurchNicht‐Anhaften!“41 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarenjeneBhikṣus überseineWorte. Sūtra22.08:UnruhedurchAnhaften 2 42 Sūtra22.09:UnbeständigkeitindenDreiZeiten Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.DaraufhinsprachderBhagavanzuihnendieses: „IhrBhikṣus!DievergangeneFormistvergänglich,unddiezukünf‐ tigedesgleichen;wassollmandannerstvondergegenwärtigensagen! 41WiewohlhierderAusdruck„Anhaften“erscheint,wirdmitihmdennochnichtaufdie 12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorherigesBezuggenommen. 42DiesesSūtraisteineunerheblicheAbwandlungvonSN22.01undSN22.07. 42 Diese VergänglichkeitderFormfestunddauerhaft erkennend,istder EdleJüngerhinsichtlichdervergangenenFormgleichgültig,hinsichtlich derkünftigenFormerwartungslos,undhinsichtlichdergegenwärtigen Formabstandhaltendundsichvonihrentsüchtigend:ZurAufhebung undBeendigung desAnhaftens 43anderFormdienteinesolche Ein‐ stellung !UnddasGleichegiltfürdieEmpfindung,fürdieUnterschei‐ dung,fürdieGestaltungen,undfürdasBewusstsein:ZurAufhebungund Beendigung desAnhaftensdaran dienteinesolche Einstellung !“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarenjeneBhikṣus überseineWorte. Sūtra22.10:ErleidenindenDreiZeiten44 Sūtra22.11:Nicht‐SelbstindenDreiZeiten45 Teil02:Aniccavagga Vergänglichkeit‐Abschnitt Sūtra22.12:DasVergängliche Sohab’ichesgehört: 43KeinesfallshatBuddhaŚākyamunigelehrt,mansollesichvonseinereigenenGestalt abwendenundsienichtpflegen:wederdietäglichReinigung,sei’sdesLeibesodersei`s derZähne,nochdieärztlicheVersorgungimKrankheitsfallbetreffend;ganzimGegen‐ teil. ImSinnediesesZusatzesistdasAbwendenwohlinder1‐tenKlassederGeistesschu‐ lunggelehrtworden;dennwiewohldarinderAusdruck„Anhaften“erscheint,istmit ihmeinBezugzur12‐er‐Kette–wiedieserbeispielsweiseinSN22.05vorliegt,hierauch inSpurennichterkennbar. 44DiesesSūtraentstehtausSN22.09durchErsetzenvon„vergänglich“durch„einErlei‐ den“. NB:DerAusdruck„erleiden“istzweifellosnichtimalltäglichen,sondernimfachspezi‐ fischenSinnzuverstehen,wohlwievielspäterbeiKant:alsderKausalität derUrsa‐ chenundUmstände unterworfen,demnach:alsheteronom undnichtalsautonom . 45DiesesSūtraentstehtausSN22.09durchErsetzenvon„vergänglich“durch„ein Nicht‐Selbst“. NB:DerAusdruck„Selbst“ S:„ātman“ beziehtsichnatürlichaufdiePhilosophie Yājñavalkya’s undkeinesfallsaufeinereduzierteWald‐und‐Wiesen‐Philosophie . 43 ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DieFormistvergänglich;dieEmpfindungistvergäng‐ lich;dieUnterscheidungistvergänglich;dieGestaltungensindvergäng‐ lich;dasBewusstseinistvergänglich. Dieses klarundfestunddauerhaft erkennend,wendetsichderEd‐ leJüngerabvom Anhaftenan Form–Empfindung–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstsein.Sichdavonabwendend,wirderentsüchtigt. DurchdieseEntsüchtigungwirderbefreit.UnddersoBefreiteweiß un‐ vermittelt :„ Dasist dasBefreitsein:VernichtetistdasGeborenwerden, gelebtderHeilswandel,gewirktdaszuWirkende:Nichtmehristdiese Welt !“46 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarenjeneBhikṣus überseineWorte. Sūtra22.13:DasErleiden47 Sūtra22.14:DasNicht‐Selbst48 Sūtra22.15:Wasvergänglichist Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavan beiŚrāvastī inAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandiebeiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen : „IhrBhikṣus!DieFormistvergänglich;dieEmpfindungistvergäng‐ 46Wiegesagt,gemäßSN12.43undSN12.44,dortdieParallel‐Setzungvon„Welt“und „Erleiden“:IchfolgehierdergenialenDeutungvonKENundfüge„Welt“ein. 47DiesesSūtraentstehtausSN22.12durchErsetzenvon„vergänglich“durch„einErlei‐ den“. 48DiesesSūtraentstehtausSN22.12durchErsetzenvon„vergänglich“durch„ein Nicht‐Selbst“. 44 lich;dieUnterscheidungistvergänglich;dieGestaltungensindvergäng‐ lich;dasBewusstseinistvergänglich. Wasvergänglichist,dasist ein Erleiden.WasErleidenist,dasist ein Nicht‐Selbst.Was ein Nicht‐Selbstist,dasistzuerachtenals:„Dies istnichtMein;diesbinnichtIch;diesistnichtmeinSelbst!“:Sohatman dieswirklichkeitsgemäßmitRechterWeisheitzuverstehen. Dieses klarundfestunddauerhaft erkennend,wendetsichderEd‐ leJüngerabvom Anhaftenan Form–Empfindung–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstsein.Sichdavonabwendend,wirderentsüchtigt. DurchdieseEntsüchtigungwirderbefreit.UnddersoBefreiteweiß un‐ vermittelt :„ Dasist dasBefreitsein:VernichtetistdasGeborenwerden, gelebtderHeilswandel,gewirktdaszuWirkende:Nichtmehristdiese Welt !“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarenjeneBhikṣus überseineWorte. Sūtra22.16:WaseinErleidenist49 Sūtra22.17:WaseinNicht‐Selbstist50 Sūtra22.18:VergänglicheUrsache Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavan beiŚrāvastī inAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen : „IhrBhikṣus!DieFormistvergänglich;dieEmpfindungistvergäng‐ lich;dieUnterscheidungistvergänglich;dieGestaltungensindvergäng‐ lich;dasBewusstseinistvergänglich. UndwasdadieUrsachefürdieFormist,unddieUrsachefürdie Empfindung,unddieUrsachefürdieUnterscheidung,unddieUrsachen fürdieGestaltungen,unddieUrsachefürdasBewusstsein:auchdiese 49DiesesSūtraentstehtausSN22.15durchWeglassenvon„vergänglich“. 50DiesesSūtraentstehtausSN22.15durchWeglassenvon„vergänglich“sowievon„ein Erleiden. 45 jeweiligenUrsachensindvergänglich. DiedurchVergänglichesentstandeneForm,diedurchVergängliches entstandeneEmpfindung,diedurchVergänglichesentstandeneUnter‐ scheidung,diedurchVergänglichesentstandenenGestaltungen,unddas durchVergänglichesentstandeneBewusstsein:51wiesolltesolchesje‐ weilsunvergänglichsein?! Dieses klarundfestunddauerhaft erkennend,wendetsichderEd‐ leJüngerabvom Anhaftenan Form–Empfindung–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstsein.Sichdavonabwendend,wirderentsüchtigt. DurchdieseEntsüchtigungwirderbefreit.UnddersoBefreiteweiß un‐ vermittelt :„ Dasist dasBefreitsein:VernichtetistdasGeborenwerden, gelebtderHeilswandel,gewirktdaszuWirkende:Nichtmehristdiese Welt !“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarenjeneBhikṣus überseineWorte. Sūtra22.19:LeidhafteUrsache52 Sūtra22.20:UnselbsthafteUrsache53 Sūtra22.21:Ānanda Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavan beiŚrāvastī inAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTage begabsichderEhrwürdigeĀnandazumBha‐ gavan,54begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. 51Esbrauchtwohlnichtallzuausführlichbegründetzuwerden,dassundwarumessich hierjeweilsumAugenblickszuständevonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–Bewusstseinhandelt. DennwederentstehtKörperlichesausNicht‐KörperlichemundvergehtKörperliches inNicht‐Körperliches,nochentstehtGeistigesausNicht‐GeistigemundvergehtGeisti‐ gesinNicht‐Geistiges. 52DiesesSūtraentstehtausSN22.18durchErsetzenvon„vergänglich“durch„einEr‐ leiden“undvon„unvergänglich“durch„einNicht‐Erleiden“. 53DiesesSūtraentstehtausSN22.18durchErsetzenvon„vergänglich“durch„ein Nicht‐Selbst“undvon„unvergänglich“durch„einSelbst“. 54Bereitsdies,dassersichzumBuddhabegebenhat,zeigtan,dasserzudieserZeit 46 „Herr!“,fragteerihnsodann.„Gesagtwird:„Aufhebung“:Wegender AufhebungwelcherDingesagtman:„Aufhebung“?“55 „Ānanda!“, antworteteihmdaraufhinderBhagavan .„DieFormist bedingtentstanden;undsieistzusammengesetzt.Daheristsievergäng‐ lich,istdemAbsterben,demZerfall,demVergehen,derAufhebungun‐ terworfen. DieEmpfindungistbedingtentstanden;undsieistzusammenge‐ setzt.Daheristsievergänglich,istdemAbsterben,demZerfall,demVer‐ gehen,derAufhebungunterworfen. DieUnterscheidungistbedingtentstanden;undsieistzusammenge‐ setzt.Daheristsievergänglich,istdemAbsterben,demZerfall,demVer‐ gehen,derAufhebungunterworfen. DieGestaltungensindbedingtentstanden;undsiesindzusammen‐ gesetzt.Daheristsievergänglich,istdemAbsterben,demZerfall,dem Vergehen,derAufhebungunterworfen. DasBewusstseinistbedingtentstanden;undesistzusammenge‐ setzt.Daheristesvergänglich,istdemAbsterben,demZerfall,demVer‐ gehen,derAufhebungunterworfen. Ānanda!WegenderAufhebungdieserDingesagtman„Aufhebung“!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarĀnandaüber dessenWorte. Teil03:Bhārahāravagga Bürdeträger‐Abschnitt Sūtra22.22:DieBürde Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieseTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!IchwilleuchdieBürdebeschreiben,unddenTräger nochnichtseinHelfer Sekretär gewesenist. BestätigtwirddiesdurchdenInhaltseinerFrage:NachsolcheneinfachenDingenhätt‘ erspäteraufkeinenFallmehrgefragt. 55OffensichtlichhabendieÄlterenunterdenBhikṣusbereitsdamalsverkürztgespro‐ chen,wasdanndenNeulingennichtstetszweifelsfreiverständlichgewesenist. 47 derBürde,unddasAufladenderBürde,unddasAbwerfenderBürde. Hörtzu,undachtetaufdas,wasichsagenwerde! Wirdgefragt: „WasistdieBürde?“,soistzuantworten:„Diefünf GruppendesAnhaftens!“.UnddiessinddiefünfGruppen:diedemAnhaf‐ tenunterliegendeForm,diedemAnhaftenunterliegendeEmpfindung, diedemAnhaftenunterliegendeUnterscheidung,diedemAnhaftenun‐ terliegendenGestaltungen,dasdemAnhaftenunterliegendeBewusst‐ sein.Das,ihrBhikṣus,wird vonmir „Bürde“genannt. Wirdgefragt: „WeristderTrägerdieserBürde?“,soistzuantwor‐ ten:„DasLebewesen! ... 56Das,ihrBhikṣus,wird vonmir „Trägerder Bürde“genannt. Wirdgefragt: „WasistdasAufladendieserBürde?“,soistzuant‐ worten:„DasErsehnen–daszuweiteremGeborenwerdenleitende,mit GierundLeidenschaftverbundene,dasindiesesundinjenesvernarrte Sehnen–,nämlich:dasSehnennachSinnesvergnügen,dasSehnennach Werden,dasSehnennachNicht‐Werden.57Das,ihrBhikṣus,wird von mir „AufladenderBürde“genannt. Wirdgefragt: „WasistdasAbwerfendieserBürde?“,soistzuant‐ worten:„DasrestloseZurücklassendiesesErsehnens,dessenAbwerfen, dessenEntäußerung,dessenVernichtung, somit: dieNicht‐Abhängig‐ keitdavon,dieBefreiungdavon.Das,ihrBhikṣus,wird vonmir „Abwer‐ fenderBürde“genannt.“ ... 58 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: IndiesesSūtraistbereitsvonderfrühbuddhistischenSchulePugga‐ lavādadieAnsichthineininterpretiertworden,eswerdedaeinhinter derMaskederFünfGruppenverstecktes–aberdurchsiehindurchtönen‐ des–Ichpostuliert;undinjüngsterZeithatauchKurtSchmidteinesol‐ cheAnsichtpropagiert. WeraberdiesesSūtramitunvernebeltemBlickliest,wirdproblem‐ losbemerken,dassnichtdieFünfGruppenselberdieBürdesind,son‐ 56Ichlass‘obendenSatzteilweg:„nämlich:dieseroderjenerEhrenwertesolchenNa‐ mens,solchenGeschlechts“.ZuRechtbemerkthierzuderMahātheraNYP: „DieserSatzistwohlhinzugefügt,umdenvorhingebrauchtenAusdruck„Individuum“ P:„puggala“ alsimkonventionellen,nichtphilosophischenSinnangewandtzukenn‐ zeichnen. 57SiehedasimPostskriptumhierzuinNNNBGesagte. 58Dennachfolgendenziemlichholprigen–undsicherlichnichtauthentischen–Verslass‘ ichweg. 48 derndasSehnennachdiesenFünfGruppen,somit:daszumAnhaftenan ihnenleitendeSehnennachihnen,dadurchdasheteronomeBezogensein desGeistesansie,damit:dieNicht‐FreiheitdesGeistes. NB:Esistüblichgeworden,„Person“statt„Individuum“ „Unteil‐ bares“ alsÜbersetzungfürP:„puggala“bzw.S:„pudgala“zuverwenden, unddies–insbesonderemitBlickaufdieAufteilungdiesesUnteilbarenin dieFünfGruppen–mitgutenGründen.Deswegenverwend‘ichebenfalls diesenAusdruck„Person“ansonstenmeistens. Hierjedochvermeid‘ichihn–wegenL:„persona“ D:„Maske“,von L:„personare“ D:„hindurchtönen“ –,umdadurchnichtbeiPhilologen dieAssoziationzuwecken,hinterderMaskederFünfGruppenbefände sichderSchauspieler:dasSelbst–oderjedenfallseinirgendwiegearte‐ tesselbsthaftesIch,dessenSprechendurchdieseMaskehindurchtönt. NNB:Unter„Ich“versteh‘ich–inAbhebungzu„Selbst“allein–im SinneYājñavalkya’sdenVerbundausdemSelbstmitdendessenTätig‐ keitendurchführendenEnergien,somit:denVerbundvonĀtmanund Puruṣa. NNNB:DerAusdruckS:„bhāva“,demimalt‐indischenAlltagsicher‐ lichkeinallzuscharferWortsinnzuEigengewesenist,wirdindenalt‐ indischenPhilosophienentsprechendunterschiedlichgebraucht:von „Sein“über„Dasein“über„Vorhandensein“bishinzu„Werden“. Ichverwende–umdamitdasUnfreie,dasHeteronome,dasPassive anseinerVerwendungimSinnederLehreBuddhaŚākyamuni’shervor‐ zuheben–zwarzumeistdasunbeholfene–undhierzuvonmiradhocer‐ stellte–Kunstwort„Gewordenwerden“. Hierhingegenbelass‘ich’sbei„Werden“undverstehe„vibhāva“ge‐ mäß„Nicht‐Werden,Nicht‐mehr‐weiter‐Werden,Nicht‐mehr‐dem‐Ver‐ gehen‐Unterliegen, Sein “. Dennauchjemand,derSuizidplantodergardurchführt,sehntsich inallerRegelnichtnachNicht‐Sein,sondernwillmitsolchemHandeln derUnerträglichkeitdesjeweilsgegenwärtigenLebensentkommen.Und miristvonkeinemFallberichtetworden,beidemeintodkrankesTier, daszumZweckdesEinschläferns Ermordens zumTierarztgebracht wordenist,glücklichüberdasgewesenist,wasihmdadurchseinenBe‐ schützeralsAuslöschendesLebenswiderfährt. NNNNB:UndauchdiePräpositionS:„vi‐“kannUnterschiedlichstes bedeuten,Dvon„wieder‐“bis„wider‐“.Manmusshierdaherversuchen, sichindieLehrehineinzudenkenundaufdieseWeisedasGemeintezu erraten. 49 Sūtra22.23:Durchschauung59 Sūtra22.24:UnvermitteltesDurchschauen Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Werden Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–Bewusstseinnichtvollständigverstandenundnichtunvermittelt durchschaut,wirdman dadurch nichtvonihnenentsüchtigt,kommtdie Suchtnachihnen nichtzumVersiegen:nichtfähigistmandann,dasEr‐ leidenzuvernichten,dasErleidenversiegenzulassen. WerdenjedochForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– Bewusstseinvollständigverstandenundunvermitteltdurchschaut,wird man dadurch vonihnenentsüchtigt,kommtdie Suchtnachihnen zum Versiegen:fähigistmandann,dasErleidenzuvernichten,dasErleiden versiegenzulassen.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.25:LeidenschaftlichesBegehren Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!WasdaleidenschaftlichesBegehrenzurForm,auch zurEmpfindung,auchzurUnterscheidung,auchzudenGestaltungen, 59VariationdervorausgegangenenSūtrasdiesesBuchsIII: DaszuDurchschauende: diemit Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– Bewusstsein einhergehendenGierundLeidenschaft ; DasmitDurchschauenschließlichErreichte:dasVersiegenderDreiGeistesgifteGier– Hass–Verblendung S:lobha–dveṣa–moha . 50 undauchzumBewusstseinist,dasgebtauf,daslassthintereuchzurück! AufsolcheWeisewirddieses voneuchvorgestellteSeinvon 60Form– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinentwurzelt, wirddadurchgleicheinerentwurzeltenPalyra‐PalmevonjedemNeu‐ Entstehenabgeschnitten.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.26:Genuss 1 61 Sūtra22.27:Genuss 2 62 Sūtra22.28:Genuss 3 63 60ZwaristdieserZusatzunbedingthinzuzudenken;aber... ErstaunlicherweisehabengeradedieVertreterder1‐tenKlassederGeistesschulung undderenNachfolgersichhiereineBanal‐VariantevonYājñavalkya’sSoteriologiezu Eigengemacht,nämlich:denTodalsdasEndgültigeErlöschen miss‐ zuversteh’n,mit demKörperundGeistendgültighintersichgelassenwird,womannichtsmehrempfin‐ det,nichtsmehrunterscheidet,nichtsmehrgestaltet,nichtsmehrerfasst keinBe‐ wusstseinmehrvonEtwashat . NB:AuchSọkrátẹsscheintdieseArtvonErlösungvomErleiden–nämlich:dasFehlen einesgrobstofflichenKörpers,unddabeidasStillstehendesGeistes–inBetrachtgezo‐ genzuhaben,wiediesinPlátọn’s„Apologie“sogeschriebensteht. 61HierwerdendiephilosophischenFähigkeitendesvormaligenPrinzenSiddhārtha GautamaaufdieEbeneeinesGymnasiastenzurückgestuft. ManerlassemirdieQualderWiedergabeeinersolchenDarstellungdesBuddha! 62AuchhierwerdendiephilosophischenFähigkeitendesvormaligenPrinzenSiddhār‐ thaGautamaaufdieEbeneeinesGymnasiastenzurückgestuft. ManerlassemirdieQualderWiedergabeeinersolchenDarstellungdesBuddha! 63DerInhalt: WennesbeiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinnicht Genussgäbe,dannwürdendieLebewesennichtdanachgelüsten;undwennesbei Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseinkeineGefahrgäbe, dannwürdensichdieLebewesennichtdavonabwenden;wennesbeiForm–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseinkeinEntkommengäbe,dannwürden dieLebewesenalledemnichtentkommen.DaesabereinEntkommenvonForm–Emp‐ findung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseingibt,deswegenentkommenLebe‐ wesenvonalledem,underreichendadurcheinenschrankenlosenGeist. SiehehierzuSN22. DieAnklängeandenJaina‐Erlösungswegsindunübersehbar. 51 Sūtra22.29:DasVernarrtsein Sūtra22.30:DasEntstehen Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!WasdadasEntstehen,dasBestehen,dasSich‐Zeigen vonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein,ist: desLeidensEntstehungistes,derKrankheitBestehenistes,desAlterns unddesTodesSich‐Zeigenistes.64 WasdadasVergehen,dasVersiegen,dasVerschwindenvonForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinist:desLei‐ densVergehenistes,derKrankheitErlöschenistes,desAlters‐und‐To‐ desDahingehenistes!“65 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.31:DieWurzeldesElends Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!IchwilleuchdasElendbeschreiben,unddieWurzel desElends.Hörtzu,undachtetaufdas,wasichsagenwerde! 64AusleichtzuerratendenGründenbelass‘ichhierdieTheravāda‐Terminologieunver‐ ändert,d.h.:inderalltäglichenanstellederphilosophischenVerwendungderWörter. 65SiehemeineBemerkunginFN59. Auchsonstoft,wenngleichindiesemBuchIIIdesSNüberdieMaßengehäuftverbin‐ densichpessimistischeVulgärphilosophiemitbanalisiertemErlösungszieldesHeilsim körperlosenkomatischenGeisteszustand. 52 DiesistdasElend:die inAbhängigkeitentstandene Formistein Elend;die inAbhängigkeitentstandene EmpfindungisteinElend;die inAbhängigkeitentstandene UnterscheidungisteinElend;die inAb‐ hängigkeitentstandenen GestaltungensindeinElend;unddas inAb‐ hängigkeitentstandene BewusstseinisteinElend. UnddiesistdieWurzeldesElends:dasErsehnen–daszuweiterem Geborenwerdenleitende,mitGierundLeidenschaftverbundene,dasin diesesundinjenesvernarrteSehnen–,nämlich:dasSehnennachSinnes‐ vergnügen,dasSehnennachWerden,dasSehnennachNicht‐Werden.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.32:DasZerstörbare Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!IchwilleuchdasZerstörbarebeschreiben,undauch dasUnzerstörbare.Hörtzu,undachtetaufdas,wasichsagenwerde! Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein:das allesistZerstörbares.UnddasEndigen desAnhaftensamZerstörbaren , dasErlöschen desleidenschaftlichenBegehrensnachdemZerstörba‐ ren ,dasDahinschwinden desVerbundenseinsmitdemZerstörbaren : dasistdasUnzerstörbare!“66 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Teil04:...vagga Nicht‐Euer‐Abschnitt Brennensvon Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseingemeintist,dann gehörtdiesuneingeschränktzurAnātman‐Lehre.WennhingegendamitdasEndigen vonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseingemeintist,dann grenztdiesanVerballhornungenvonYājñavalkya’sSoteriologie. 66Wenndamit–imSinnederFeuer‐Unterweisung–dasEndigendes 53 Sūtra22.33:NichtEuer 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!WasnichtdasEure67ist,davontrennteuch!Wennihr euchdavontrennt,wirdeuchdies68zuWohlergehenundzuGlückselig‐ keitleiten! DiesallesistnichtdasEure:dieForm,dieEmpfindung,dieUnter‐ scheidung,dieGestaltungen,dasBewusstsein.SowieihrEuchdavon trennt,wirdeuchdieszuWohlergehenundzuGlückseligkeitleiten! DaseieinMann,deralles,waserhierindiesemJeta‐HainanGeäst undLaubundGrasfindet,mitsichfortnimmtundverbrenntodersonst‐ wiedamitverfahrt,würdetihrdanndenken:„UnsträgtderMannfort; underverbrenntunsoderverfährtsonstwienachBeliebenmituns!“?“ „NeinHerr!Ganzgewissnicht!“ „Undwarumnicht?“ „Dies,Herr,istjanichtunserSelbstoderetwasunseremSelbstGe‐ hörendes!“ „IngleicherWeise,ihrBhikṣus,sindauchForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–BewusstseinnichtdasEure;trenntEuchdavor davon!69Wennihreuchdavontrennt,wirdeuchdieszuWohlergehen 67DieseFormulierungkönntesoauchvonYājñavalkyastammen;daherhab‘icherheb‐ licheZweifelanderAnnahme,diesseiendiegenauenWortevonBuddhaŚākyamuni. 68DieParallel‐StelleMN22enthältanderentsprechendenStelledadenZusatz:„für langeZeit“,wasdieVermutunginduziert,dassdieskeineendgültigeBefreiungist,son‐ dernnur:dermitdemYājñavalkya‐Vorgehenerzeugtesehr‐sehrlang‘andauernde traumloseTiefschlaf,indemdieinnereUhrmehroderwenigerstillstehtunddieZeit somitnichtvergeht,mitPlátọn’sSọkrátẹsgesagt:„einschönerZustand“,undmitGoe‐ the’sHeinrichFaustgesagt:„Sag‘ichzumschönstenAugenblick„Verweile!“...“:somit einTiefschlaf,ausdemesirgendwanneinErwachengibt,oftgenugeinbösesErwachen, abernieeineErwachung,dieBuddhaschaft. 69So,wiediesformuliertist,könntediesdieAufforderungzumSuizidsein;undangeb‐ lichistdiesineinigenFällenauchso miss‐ verstandenworden. Gemeintistdamitaberwahrscheinlich,dassmansichhinsichtlichForm–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseinvonderdamitverbundenenUnwissenheit –undmitihreinhergehendGier–Hass–Verblendung,diesenGeistesgiften–trennensoll. DiemétaphysischeHinsichtderUnwissenheitbetrifftdasFehlwissenhinsichtlichder UnbeständigkeitdieserfünfGruppen;unddieepistemologischeHinsichtbetrifftdas FehlwissenhinsichtlichdesbegrifflichenErstelltseinsdieserGruppen. 54 undzuGlückseligkeitleiten!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.34:NichtEuer 2 70 Sūtra22.35:EinBhikṣu 1 71 Sūtra22.36:EinBhikṣu 2 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagebegabsicheinBhikṣuzumBhagavan,begrüß‐ teihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. „Gut fürmich ,Herr,“sobaterdaraufhin,„wär‘es,wennderBhaga‐ vanmirdieZusammenhänge72zusammengefasstaufweisenwürde!So‐ wieichsievomBhagavanvernommenhabe,willich siemir einsam weilend verinnerlichen , unddies unermüdlich,eifrigundentschlos‐ sen!“ „Bhikṣu!“, erklärteihmsodannderBhagavan .„Wozumanneigt,73 daranwirdmangemessen;undworanmangemessenwird,dadurch wirdmanbegriffen.Wozumannichtneigt,daranwirdmannichtgemes‐ sen;undworanmannichtgemessenwird,dadurchwirdmannichtbe‐ griffen.“ „Verstanden hab‘ichdasvom Bhagavan mirDargelegte !Ja,ich 70DiesesSūtraunterscheidetsichvomvorangehendenSN22.33lediglichdadurch,dass inihmdas–dieSachevonEuerwenigerhellende–Gleichnisfehlt. 71DiesesSūtraistnahezuidentischmitdemnachfolgendenSN22.36;esfehltdarinle‐ diglichderBezugvonGemessenwerdenzuBegriffenwerden. 72IchgebehierS:„dharma“bzw.P:„dhamma“nichtmit„Lehre vondenZusammen‐ hängen “,sondernmit„Zusammenhänge“wieder.DennganzsicherlichhatdieserBhik‐ ṣunichtumeineInterpretationdesLehredesBuddhagebeten,sondernumeineDarle‐ gungdessen,wovonsiehandelt,eben:vonden–dasErzielendesHeilsbetreffenden– Zusammenhängen. 73DieZuneigung–dasSich‐Zuneigen–isteinSich‐Binden,somiteinGefangensein,da‐ hereinAuffindbarsein. DasnämlichegiltfürdieAbneigung. 55 hab‘esverstanden,Sugata!“74 „Aberwie,Bhikṣu,verstehstduimEinzelnendenSinnmeinerkurz‐ gefasstenRede?“ „WerzurFormneigt,derwirddarangemessen;woranergemessen wird,dadurchwirderbegriffen. WerzurEmpfindungneigt,derwirddarangemessen;woranerge‐ messenwird,dadurchwirderbegriffen. WerzurUnterscheidungneigt,derwirddarangemessen;woraner gemessenwird,dadurchwirderbegriffen. WerzuGestaltungenneigt,derwirddarangemessen;woranerge‐ messenwird,dadurchwirderbegriffen. WerzumBewusstseinneigt,derwirddarangemessen;woranerge‐ messenwird,dadurchwirderbegriffen. WernichtzurFormneigt,der kann darannichtgemessenwer‐ den ;woranernichtgemessenwerden kann ,dadurchwirderbegrif‐ fen. WernichtzurEmpfindungneigt,der kann darannichtgemessen werden;woranernichtgemessenwerden kann ,dadurchwirdernicht begriffen. WernichtzurUnterscheidungneigt,der kann darannichtgemes‐ senwerden;woranergemessenwerdenkann,dadurchwirdernichtbe‐ griffen. WernichtzuGestaltungenneigt,der kann darannichtgemessen werden;woranernichtgemessenwerden kann ,dadurchwirdernicht begriffen. WernichtzumBewusstseinneigt,der kann darannichtgemessen werden;woranergemessenwerden kann ,dadurchwirdernichtbe‐ griffen. So,Herr,versteh‘ichimEinzelnendenSinndervomBhagavankurz‐ gefasstenRede!“ „Sehrgut,Bhikṣu,hastduimEinzelnendenSinnmeinerkurz‐gefass‐ tenRedeverstanden!";underwiederholtedieAntwortWortfürWort, siesolchermaßenbekräftigend. UnddieserBhikṣuweiltesodannalleinundzurückgezogen,dabei 74S:„sugata“:P D:„Gut‐Gegangener“ ;einejeweilsnureingeschränktzuübersetzende Bezeichnung,dieerstinsolchenSūtraserscheint,diedemletztenViertelderLehrtätig‐ keitBuddhaŚākyamuni’szuzurechnensind. EinweiteresMerkmalesolcherLehrredenist:dassderBuddhadenSinnfrüherge‐ haltenerLehrredennuninwenigenSätzenzusammenfasst,sozusagenzueinemKoan dehydriert,wobeidieserSinndemUnkundigendannaberkeinesfallssofortersichtlich ist. 56 unermüdlich,eifrigundmitgesammeltemGeist.UndjenesZieldesHeils‐ wandels –dieseVollendungdesSich‐Abmühens– ,zudessenErreichen SöhneausedlerFamilie75ausdemHauslebenindieHauslosigkeitüber‐ treten,wurdevonihmdannbereitsinkurzerZeit76–nochbeiLebzeiten– erreicht:erreichtdurcheigenesErkennen–Durchschauen–Verwirklichen. Underwusstenun:„AufgehobenistdiesesGeborenwerden,gelebtder Heilswandel,gewirktdaszuErwirkende:Nichtmehr ist diese Weltdes todhaftenGewordenwerdens !“77 UndsoistdieserBhikṣuzueinemderArhatsgeworden. Postskriptum: Zu:„Wozumanneigt,daranwirdmangemessen;undworanman gemessenwird,dadurchwirdmanbegriffen.Wozumannichtneigt,dar‐ anwirdmannichtgemessen;undworanmannichtgemessenwird,da‐ durchwirdmannichtbegriffen.“: EinTathāgataist–wieu.a.imSN22.85betontwird–nichtaufsolche Artmessbar;eristunmessbar,unermesslich.Underkanndaherauch nichtinBegrifflichkeit–durchBegriffe,somitdurchmentaleMess‐Instru‐ mente–gemessenundbestimmtwerden;kurzgesagt:Erkannmitden MittelndesWahrnehmensundDenkensnichtauffindbar;eristsomit unauffindbar. UnddaerfreivonallenNeigungenist,kannauchMāra–derMörder desFreiseins–ihnnichtmehrauffinden. Sūtra22.37:Ānanda 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. 75DasWort„edel“istnatürlichnichtimweltlichen,sondernimgeistlichenSinnzuver‐ stehen;undvermutlichistauchdasWort„Familie“nichtimweltlichenSinngemäß „Clan“zuverstehen. 76Mit„inkurzerZeit“mögenwenigeWochenoderwenigeMonateoderwenigeJahre oderwenigeJahrzehntegemeintsein;kurzisteinesolcheZeitspanneimVergleichzu derZeit,diemanbislangalsGegenstandderKausalität desMāra verbrachthat. 77DerAusdruckP:„nāparaṁitthattāya“wirdsehrunterschiedlichübersetzt:angefan‐ genvonAusstiegs‐VorstellungenwieWGG:„nichtshab‘ichmehrmitdieserWeltzu tun“,überdieVerlegenheits‐VorstellungvonBBD:„thereisnomoreforthisstateof being“bishinzurepistemologischenÜbersteigens‐VorstellungvonKEN:„Nichtmehr ist dieseWelt“.WiewohlichdarinmitKENsympathisiere,wähl‘ichdennochdieobige –letztlichaufsGleichehinauslaufende,abermoderaterklingendere–Formulierung. 57 AneinemdieserTagebegabsichderEhrwürdigeĀnandazumBha‐ gavan,78begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. „Wennman,Ānanda,“fragteihnsodannderBhagavan,„dichfragen würde:„AnwelchenDingenerkenntmandasEntstehen,erkenntman dasSich‐Veränderung,erkenntmandasVergehen?“:sobefragt,waswür‐ destdudannantworten?“ „Sobefragt,Herr,“ antworteteihmderEhrwürdigeĀnanda ,„würd‘ ichantworten:„AnderForm,anderEmpfindung,anderUnterscheidung, andenGestaltungen,amBewusstseinerkenntmandasEntstehen,er‐ kenntmandasSich‐Veränderung,erkenntmandasVergehen!“ „Sehrgut,Ānanda!“ bestätigtederBhagavan ;underwiederholte dieAntwortWortfürWort,siesolchermaßenbekräftigend.„Ja!Sobe‐ fragt,solltestdusoantworten!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdi‐ geĀnandaüberdieWortedesBhagavans. Sūtra22.38:Ānanda 2 79 Sūtra22.39–42:DerLehregemäß 1 – 4 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Fürjemanden,dersich dieser Lehre80gemäßübt,er‐ folgtein ÜbenderfolgendenArt inÜbereinstimmungmitderLehre: 1 indemersichindasAbwendenvom Anhaftenan Form–Empfin‐ 78OffensichtlichwarĀnandadamalsnochnichtderHelfer Sekretär BuddhaŚākya‐ muni’s. DienachfolgendeBefragunglegtdieVermutungnahe,dassessichdabeiumeineExa‐ minierungĀnanda‘sgehandelthat,offensichtlich:aufderEbeneder1‐tenKlasseder Geistesschulung. 79InhaltlichunterscheidetsichdiesesSūtranichtvomvorhergehendenSN22.38; formalunterscheidetessichvondiesemdadurch,dasshierdasEntstehen–Verändern– VergehenaufdieDreiZeitenVergangenheit–Gegenwart–Zukunftbezogenwerden. 80Hiergeb‘ichS:„dharma“bzw.P:„dhamma“nichtdurchD:„Zusammenhänge“,son‐ derndurchD:„Lehre vondenZusammenhängen “wieder. 58 dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinvertieft; 2 indemerbeiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– BewusstseinderenVergänglichkeitbetrachtet; 3 indemerbeiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– BewusstseinderenLeidhaftigkeitbetrachtet;und 4 indemerbeiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– BewusstseinderenUnselbsthaftigkeit81betrachtet. Dennindemersich 1‘ indasAbwendenvom Anhaftenan Form–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstseinvertieft, 2‘ beiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ seinderenVergänglichkeitbetrachtet, 3‘ beiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ seinderenLeidhaftigkeitbetrachtet,und 4‘ beiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ seinderenUnselbsthaftigkeitbetrachtet, durchschauterForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– Bewusstsein.Diesdurchschauend,wirderbefreitvom Anhaftenan Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein, und dadurch befreitvonGeborenwerdensowievonAltern ‐in‐ Todhaftig‐ keit,unddamitvonKummer–Schmerz–Pein–Betrübnis–Verzweiflung: freivomErleiden,wieichdieslehre.“82 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Teil05:Dīpavagga Leuchte‐Abschnitt Sūtra22.43:SichselberdieLeuchtesein83 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s 81MansehemirauchdiesesneueKunstwortnach!Stattseinerwärevielleichtnoch „Substanzlosigkeit“eineAlternative,hätte„Substanz“nichtbereitseinen–auchinden ErfahrungswissenschaftenwieinderChemie–argverwässertenWortsinn. 82Diesist–zumindest–einHauchvonRestdesAbschlussteilsder12‐er‐Kette. 83DiesesSūtraistzudemTeildesPNSsowohlinderP‐Version DN16 alsauchinder S‐Version.Esistnunaberallesanderealsausgeschlossen,dassBuddhaŚākyamunieine solch‘wichtigeDarlegungmehrfachgegebenhat. 59 Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!SeidEuchselber die Leuchte;84seideuch indiesem Sinn selber die Zuflucht:HabtkeineandereZuflucht!DieLehreseieu‐ reLeuchte;dieLehreseieureZuflucht:HabtkeineandereZuflucht!85 Vondenen,welchesichselber die Leuchteund indiesemSinn sichselber die Zufluchtsind,diekeineandereZufluchthaben,welche die LehrealsLeuchteund daher dieLehreals die Zufluchthaben,die keineandereZufluchthaben:vondiesensolldahernachdemUrsprung gefragtwerden,nämlich:wieKummer–Schmerz–Pein–Betrübnis–Ver‐ zweiflungentstandensind,wiesiezustandegekommensind. Dennso,ihrBhikṣus,sindKummer–Schmerz–Pein–Betrübnis–Ver‐ zweiflungentstandenundzustandegekommen: DaseieinindieserLehrenicht‐unterrichteterMensch, derdiese Lehrenichtkenntodersie–soweitersiekennt–nichterfasst .86 ⋆DiesererachtetdieFormalsdasSelbstoderdasSelbstalsForm besitzendoderdieFormalsimSelbstoderdasSelbstinderForm. Oder auch: ⋆DiesererachtetdieEmpfindungalsdasSelbstoderdasSelbstals EmpfindungbesitzendoderdieEmpfindungalsimSelbstoderdasSelbst inderEmpfindung. Oderauch: ⋆DiesererachtetdieUnterscheidungalsdasSelbstoderdasSelbst alsUnterscheidungbesitzendoderdieUnterscheidungalsimSelbstoder dasSelbstinderUnterscheidung. Oderauch: ⋆DiesererachtetdieGestaltungenalsdasSelbstoderdasSelbstals GestaltungenbesitzendoderdieGestaltungenalsimSelbstoderdas SelbstindenGestaltungen. Oderschließlichauch: ⋆DiesererachtetdasBewusstseinalsdasSelbstoderdasSelbstals BewusstseinbesitzendoderdasBewusstseinalsimSelbstoderdas SelbstimBewusstsein.87 84Ichgeb‘inP:„attadīpa“ S:„ātmandīpa“, D:„selber die Leuchte“ dasP:„dīpa“ gemäßS:„dīpa“alsD:„Leuchte,Lampe,Licht“wieder;siehedasPostskriptum. 85DiesesPaarvonSatz‐TripelnistalsEinheitzuverstehen;allesandereführtzuMiss‐ verständnissen. DenndasbeideMalestehende:„keineandereZuflucht“zeigtunmissverständlichan, dasshierdie–zwischenzeitlichineinemselberbeheimatete–Lehregemeintist. 86SiehedieBemerkunginFN7. 87DiesevierfacherfolgendeUnterscheidungvonĀtman‐Konzeptenbeziehensichver‐ mutlichaufvierHautrichtungender damalswohlnichtmehrrichtigverstandenen 60 IhmverändertsichnundieForm oderauch dieEmpfindung oder auch dieUnterscheidung oderauch dieGestaltungen oderauch das Bewusstsein.Durch jede solcheVeränderungentstehenihmKummer– Schmerz–Pein–Betrübnis–Verzweiflung.88 SiehtnunjemandvondieserForm oderauch vondieserEmpfin‐ dung oderauch vondieserUnterscheidung oderauch vondiesenGe‐ staltungen oderschließlichauch vondiesemBewusstseinsdieUnbe‐ ständigkeit,dieVeränderlichkeit,dasDahinschwinden,underkennter dannwirklichkeitsgemäßmitfehlerfreierWeisheitdieses:„JedeForm– obvergangenodergegenwärtig oderzukünftig –istvergänglich,istleid‐ voll,istderVeränderungunterworfen,unddesgleichenjedeEmpfindung, jedeUnterscheidung,jedeGestaltung,jedesBewusstsein!“:demschwin‐ den dadurch Kummer–Schmerz–Pein–Betrübnis–Verzweiflung.Sind ihm diesegeschwunden,wirderfreivonUnruhe.IsterfreivonUnruhe, weilterglücklich.UndvoneinemsoglücklichlebendenBhikṣuheißtes: „EristindieserHinsichterloschen!“89.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: Wohldeswegen,weilderInhaltdiesesSūtrasvonerheblicherWich‐ tigkeitist,habendieInterpretensichandieDeutungderAussagenge‐ macht.UndauchichbindakeineAusnahme: A Zu:„Leuchte“: DasP‐Wort„dīpa“hatzweirechtunterschiedlicheSinngehalte,entspre‐ chend: LehreYājñavalkya’s.DadiesevierRichtungennichtnäherbeschrieben unddaherauch nichtinhaltlichwiderlegt werden,liegtdieVermutungaufderHand,dasssievonjenen, diesichmit„Edle“undmit„Vorzügliche“bezeichnen,selbernichteinmalinAnsätzen verstandenwordensind. DersichobendarananschließendeTextkönntewiederauthentischeUrsprüngeent‐ halten;siehedieAnmerkungenimPostskriptum. 88DensogenanntengesundenMenschenverstandmagdieseSchlussfolgerungetwas überzogenerscheinen:wohlnichtganzzuUnrecht. DerweitereobigeTextscheintwieder–imKernjedenfalls–authentischzusein,jeden‐ fallsfürdie1‐teKlassederGeistesschulung. 89ImSinneder2‐tenKlassederGeistesschulung–vorgetragenbeispielsweisenachder SchulungdererstenFünfJüngerdenMitgliedernder3‐gliedrigenSchulederFeuer‐ priester–istderBranddesDürstensnachdiesenFünfGruppenderPersongelöscht. AbereinesolcheRedeweisesetztebenbereitsdieSpracheder2‐tenKlasseunddamit eineKenntnisdesSchlussteilsder12‐er‐Kettevoraus;dochvondiesemKernstückder LehreisthiernichtdieRede. SieheauchdieAnmerkungenhierzuimPostskriptum. 61 1 S:„dīpa“ „Leuchte,Lampe,Licht“ sowie 2 S:„dvīpa“ „Insel“ . Zu 1 :DieMehrheitderÜbersetzerverstehtP:„dīpa“gemäßS:„dvī‐ pa“,waswiederumichnichtverstehenkann.Dennnuraufsehrgroßen MeeresinselnundBinneninselnhatman–damalswieteilweiseheute noch–inbefestigtenSiedlungeneinenhalbwegssicherenSchutzvorSee‐ räubernbzw.vorFlussräubern.Hingegenabgeschirmtvorderbösen UmweltalleinaufweiterFluraufeineransonstennichtvonMenschen undanderenRaubtierenbewohntenhinreichendkleinenInselzuweilen: diesesIdealkannnureine–dasS:„karunā“betreffende–äußersteinge‐ schränkteundengeSichtweiseaufrechterhalten;undeinesolchedem Buddhazuunterstellen,ja,dafürgebenuntersolchenSūtras,diealsau‐ thentischzuerachtendensind,nichtdieSpurvoneinemHinweis.Ichfol‐ gehierdeswegenaufgarkeinenFallder–ansonstenoftsehrhilfreichen– ÜbersetzungvomBBD. Zu 2 :DieMinderheitderÜbersetzer–undunterihnenNYP–versteht P:„dīpa“ineigentlichnaheliegenderWeisegemäßS:„dīpa“;undhier wirdderSinn–dersoteriologischtiefeSinn–klarundeindeutig:Esgilt, dieLehresozuverinnerlichen,dasssieeinemzurLeuchtewird,dasssie dieDunkelheitderUnwissenheitauflöst.UnddiesistdanneineZuflucht, dergemäßmansichnichtvordenAnderen–aufderenHilfenmanstets angewiesenwarundistundbleibt–zurückziehtunddiesesichselbst überlässt.DenndiesesLichtalleinistderSchutzundistdieZufluchtvor derDunkelheitderUnwissenheit,diesesgrundliegendenFehlwissens, das–viaAltern‐in‐Todhaftigkeit,kurz:todhaftesAltern–zuKummer– Schmerz–Pein–Betrübnis–Verzweiflungleitet. B Zu:P:„attadīpa“bzw.S:„ātmandīpa“: NichtnurAusdrückewie„Welt“und„Leiden“werdengelegentlichim üblichen weltlichen Sinngebraucht,sondern–wiehier–auch„atta“ bzw.„ātman“,somitals„selbst,selber“ „Selbst“ . C Zu:„Kummer–Schmerz–Pein–Betrübnis–Verzweiflung“: Hierhättemanerwartet,dasswenigstenseinemitAnhaftenbeginnende Rest‐Ketteder12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorausgegangenes vorgelegtwird.TatsächlichaberwirddieLehreaufdemNiveauderers‐ tenFünfJüngerBuddhaŚākyamuni’svorgetragen,demnach,inmeiner Deutungder4‐fachgegliedertenGeistesschulung:dieLehregemäßder 1‐tenKlasse,inderdie12‐er‐Kette–diesesHerzstückderLehre,demMV gemäß–nochnichteinmalinAnsätzenbehandeltwird. D Zur4‐fach‐GliederungderdamaligenĀtman‐Lehren: MitdiesernichtnäherbeschriebenenGliederungwirddemnachvonden AutorendiesesscholastischenAnhangseinebeiihnennichtvorhandene philosophischeSouveränitätvorgegaukelt. 62 E Zu:„EristindieserHinsichterloschen!“: EinsolchesErlöschenwirdoftdahingehendmissverstanden,beidiesem seiennunForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ seinnichtmehrvorhanden.Erloschenistbeiihmlediglichdasbrennende DürstennachdiesenFünfGruppen,diesesjedoch–idealerweisejeden‐ falls–vollständigunddamitendgültig. F :EinesolcheArtvonBefreiungistohnejedenZweifeldieunters‐ teStufederArhatschaft,derenoberstedanndieBuddhaschaftdarstellt. AberaucheinBuddhaverschwindetnichtineinNichts,auchnicht nachdemParinirvāṇa auchnichtnachdemDarüber‐hinausgehenden‐ Nicht‐Brennen nicht;siehehierzuu.a.:SN22.85. Sūtra22.44:DerPfad90 Sūtra22.45:Vergänglichkeit 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstsein:sieallesindvergänglich.Wasvergänglichist,dasistleidhaft. Wasleidhaftist,dasisteinNicht‐Selbst.WaseinNicht‐Selbstist,davon gilt:„DiesistnichtMein;diesbinnichtIch;diesistnichtmeinSelbst!“:So istdieswirklichkeitsgemäßmirRechterWeisheitzuverstehen.91 90DerInhaltdiesesSūtrasunterscheidetsichnichtwesentlichvomvorangehendenSN 22.43,nur, 1 dasshierdemnicht‐unterrichteterWeltlingderunterrichteteEdleJün‐ gerentgegengestelltwird,und 2 dassdasEntstehendes Glaubensandaszeitunab‐ hängigmitsichvoll‐identische IchsowiedasVergehendes Glaubensandaszeitunab‐ hängigmitsichvoll‐identische IchindenvierHinsichtenderĀtman‐LehreinderArt einesInhaltsverzeichnisses derKapitel‐Überschriften genanntwerden. Vergleichbarwärediesdamit,dassunsvonKant’s„KrV“nureineGrob‐Fassungdes Inhaltsverzeichnissesüberliefertwäre. P:„sakkāya“bzw.S:„satkāya“geb‘ichhiermitD:„Ich“ „ich“! wieder. 91DieSätze:„Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein:siealle sindvergänglich.Wasvergänglichist,dasistleidhaft.Wasleidhaftist,dasisteinNicht‐ Selbst.WaseinNicht‐Selbstist,davongilt:„DiesistnichtMein;diesbinnichtIch;dies istnichtmeinSelbst!““stimmenauchmitderĀtman‐LehreYājñavalkya’süberein.Was 63 WerdiessomitRechterWeisheitversteht,dessenGeistwirdent‐ süchtigtund sodurch Nicht‐AnhaftenvomGetriebenseinbefreit. Denn: IstderGeisteinesBhikṣushinsichtlichjedereinzelnenderFünf Gruppen –Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein entsüchtigt,wirderdurchNicht‐AnhaftenvomGetriebenseinbefreit. WirderdurchNicht‐AnhaftenvomGetriebenseinbefreit,dannwirder dadurchgefestigt.Istersodanngefestigt,dannerlangterdenFrieden. ... 92Haterden Frieden erlangt,soerreichtervonsichausdasNirvā‐ na;underweißnun:„AufgehobenistdiesesGeborenwerden,gelebtder Heilswandel,gewirktdaszuErwirkende:Nichtmehr ist diese Weltdes todhaftenGewordenwerdens !““ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.46:Vergänglichkeit 2 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstsein:sieallesindvergänglich.Wasvergänglichist,dasistleidhaft. Wasleidhaftist,dasisteinNicht‐Selbst.WaseinNicht‐Selbstist,davon gilt:„DiesistnichtMein;diesbinnichtIch;diesistnichtmeinSelbst!“:So istdieswirklichkeitsgemäßmirRechterWeisheitzuverstehen. WerdiessomitRechterWeisheitversteht,derhatkeineaufdie VergangenheitbezogenenAnsichten.WerkeineaufdieVergangenheit bezogenenAnsichtenhat,derhatauchkeineaufdieZukunftbezogenen Ansichten.WerkeineaufdieZukunftbezogenenAnsichtenhat,derhat hierfehlt,dasistsomiteineklareAbgrenzungvonderĀtman‐Lehre,beispielsweiseim SinnevonMN22. Und:Mit„RechteWeisheit“wirdhierwohlder–gemäßDN33 Zehnergruppe 6 auf denEdlenAchtfachenPfadfolgende–neunteSchrittgemeintsein,wobeiderzehnte Schrittdannmit„RechteBefreiung“ demZiel zubezeichnenist. 92Ichlass‘obeneinen–sicherlichausdenZeitendesNiedergangsderLehrestammen‐ den–argumentativenZirkelweg.Dieserlautet: „HaterdenFriedenerlangt,dannisterentsüchtigt.Isterentsüchtigt,dann...“ 64 keineeigensinnigeVoreingenommenheit.WerkeineeigensinnigeVor‐ eingenommenheithat,dessenGeistwirddurchNicht‐AnhaftenvomGe‐ triebenseinbefreit.WirderdurchNicht‐AnhaftenvomGetriebenseinbe‐ freit,dannisterdadurchgefestigt.Istersodanngefestigt,dannerlangter denFrieden. ... Haterden Frieden erlangt,soerreichtervonsichaus dasNirvāna;underweißnun:„AufgehobenistdiesesGeborenwerden, gelebtderHeilswandel,gewirktdaszuErwirkende:Nichtmehr ist die‐ se WeltdestodhaftenGewordenwerdens !““ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.47:ArtendesBetrachtensderDinge93 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiejenigenŚramaṇasundBrāhmaṇas,94die–wieun‐ terschiedlichauchimmer–voneinemSelbstausgehen,sieallebeziehen sichhierbeiaufdiedemAnhaftenausgeliefertenFünfGruppen Form– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein ,sei’saufsie allesamt,odersei’saufnureinigevonihnen. Einsolcher indieserLehre nichtunterrichteter Śramaṇaoder Brāhmaṇa ... nimmtdabeian,dasSelbstwäre ineinerdervierbe‐ kanntenHinsichtengegeben ... 95;dochbeieinersolchenAuffassung schwindetihmnichtdieEinstellung„Ichbin“.DaihmdieseEinstellung nichtgeschwundenist,96kommtes beiihm zumEntstehenderFünf 93AuchdiesesSūtraistsicherlichnichtauthentisch,wasman 1 sowohlandenBegrif‐ fen„nicht‐unterrichteterWeltling“versus„unterrichteteEdlerJünger“ 2 alsauchan denkommentarloshingeworfenenvierĀtman‐Artenzweifelsfreiersehenkann. Denn 1‘ BuddhaŚākyamuni’sArtwaresnicht,verächtlichüberandereLehrerzu sprechen;und 2‘ erhatteinseinerAusbildungohnejedenZweifelsehrgenaueKennt‐ nissevonYājñavalkya‘sĀtman‐Lehreerhalten,diedenAutorendiesesSūtrasganz offenkundigfehlen. 94DiesistdievonBuddhaŚākyamunigewählteAusdrucksweise,nichtjedochdieVer‐ höhnung:„Einnicht‐unterrichteterWeltling...“! 95DieinSN22.44aufgeführteinhaltsschwachevierfacheAufgliederungvonĀtman‐Leh‐ renwirdinderTextvorlagestereotypwiederholt;ichlassesieobenweg. 96HieristdenAutorendiesesSūtraseineInkongruenzunterlaufen;sieheFN99. 65 Sinnesfähigkeiten,97nämlich:derdesSehens,derdesHörens,derdes Riechens,derdesSchmeckens,derdesTastens;undesbestehen bei ihm dannGeistundGegebenheitenundUnwissenheit.Wennbeiihm nundurch–voneinermitUnwissenheitverbundenen–dieBerührung einersolchenSinnesfähigkeit mitdemdaraufbezogenenSinnesgegen‐ standunddementsprechendenBewusstsein eineEmpfindungentsteht, istihmdiesverbundenmit„Ichbin“. ... 98 AuchbeimunterrichteteEdleJüngerkommteszumEntstehender FünfSinnesfähigkeiten;99abererhatsichdabeivonderUnwissenheitge‐ trennt.MitdemVergehenvonUnwissenheitunddemEntstehenvon Wissen100verbindeter entstehendeEmpfindungen nicht mehr mit „Ichbin“.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesesSūtraenthälteinenzwarwinzigen,aberzugleichäußerst wichtigenKern,denichalsauthentischerachte,nämlich:dasBeschrei‐ bendesVerbindensvonEmpfindungen undvonVorstellungen mitder Reflexion„Ichbin“. WerdieErkenntnistheorienbeispielsweisevonDescartes–mitei‐ nemkategorischen„Ichbin“–undvonKant–miteinemhypothetischen „Ichbin“–kennt,derwirdwissen,wasichhiermeine. Sūtra22.48:DieGruppen Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. 97DassdiementaleSinnesfähigkeit–diedesDenkens–übersehenwird,dasistebenfalls einHinweisdarauf,dassdiesesSūtrainunsderüberliefertenGestalteinWerkspäterer –schlecht‐unterrichteter–Autorenist. 98InderTextvorlagefolgteineKettevonphilosophischuninteressantenVariationen des„Ichbin“,dieobenwiederzugebenichmirerspare. 99Aha!EskommtzuderenEntstehen,wiewohldochbeiihmdieEinstellung„Ichbin“ angeblich geschwundenist!SieheFN96. 100WäredieseinSchulungs‐Textfürdie4‐teKlassederGeistesschulung,somüsstehier „Weisheit“anstellevon„Wissen“stehen:ZwarführtderWegzurWeisheitüberdas Wissen;aberschließlichist–gemäßderFloß‐GleichnissesinMN22–auchdasWissen alserstelltzuerachten,wasjedochnichtmehrgewusst,sondernnurnoch–inWeisheit– gelebtwerdenkann,nämlich:alseinMuni,alsein dazu Schweigender,alseinWeiser. 66 AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmer‐ ksam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DieFünfGruppenwillicheuchaufweisensowiedie FünfGruppendesAnhaftens!Hörtaufmerksamzuaufdas,wasichspre‐ chenwerde! Diesessinddie –aneinemselberzuermittelnden– FünfGruppen: inihremZusammenwirkendieses„ich“ausmachen,vondemineinem ⋆DiesistdieGruppederForm,nämlich:dieGesamtheitderFormen, obvergangeneodergegenwärtigeoderzukünftige,obgrobeoderfeine, obgewöhnlicheoderedle, ... 101. ⋆DiesistdieGruppederEmpfindung,nämlich:dieGesamtheitder Empfindungen,obvergangeneodergegenwärtigeoderzukünftige,ob grobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... . ⋆DiesistdieGruppederUnterscheidung,nämlich:dieGesamtheit derUnterscheidungen,obvergangeneodergegenwärtigeoderzukünf‐ tige,obgrobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... . ⋆DiesistdieGruppederGestaltungen,nämlich:dieGesamtheitder Gestaltungen,obvergangeneodergegenwärtigeoderzukünftige,obgro‐ beoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... . ⋆DiesistdieGruppedesBewusstseins,nämlich:dieGesamtheitder Bewusstseine,102obvergangeneodergegenwärtigeoderzukünftige,ob grobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... . UnddiessinddieFünfGruppendesAnhaftens, indiesemGetrie‐ bensein,gesteuertdurchUnwissenheit : ⋆DiesistdieGruppederdemAnhaftenausgeliefertenForm,nämlich: dieGesamtheitderFormen,obvergangeneodergegenwärtigeoderzu‐ künftige,obgrobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... ,soweitsie Hierwirdnurvoneinemselber–bezeichnetdurch„ich“–gesprochen,nichtjedoch auchvonAnderenundderen–nurjeweilsvonihnenselber!–wahrnehmbarenBeschaf‐ fenheitenihrerjeweiligenvierGruppendesGeistes.Deswegenlass‘ichobenweg:„ob eigeneoderfremde,obferneodernahe“. ZwarkönnenvonsehrfeinsinnigenMen‐ schenbeiAnderendiedessenGeistundseineZuständebegleitendenfeinstofflichen odergarfeiststofflicheEnergienempfindenundvondiesenEmpfindungenmitWahr‐ scheinlichkeitaufdenbetreffendenGeisteszustandschließen,nichtjedochderennur vondiesenselberwahrnehmbarenGeistwahrnehmen. Wohingegennichtnurvoneinemselber,sondernauchvondenAnderenundderen– vonihnenselberwahrnehmbaren–Geisteszuständengesprochenwird,daunterdrück‘ ichdieWendung:„obeigeneoderfremde,obferneodernahe“natürlichnicht. 102WährendE:„mind“alsSingulardenPlural„minds“kennt,istD:„Geist“hierinärmli‐ cherausgestattet.FürdiehiererforderlichephilosophischeFachspracheerfind‘ichda‐ herdiePlurale„Geiste“ „Geister“ „Gespenster“ ! . 101 67 demGetriebensein durchUnwissenheit ausgeliefertsind. ⋆DiesistdieGruppederdemAnhaftenausgeliefertenEmpfindung, nämlich:dieGesamtheitderEmpfindungen,obvergangeneodergegen‐ wärtigeoderzukünftige,obgrobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... ,soweitsiedemGetriebensein durchUnwissenheit ausgeliefert sind. ⋆DiesistdieGruppederdemAnhaftenausgeliefertenUnterschei‐ dung,nämlich:dieGesamtheitderUnterscheidungen,obvergangene odergegenwärtigeoderzukünftige,obgrobeoderfeine,obgewöhnliche oderedle, ... ,soweitsiedemGetriebensein durchUnwissenheit aus‐ geliefertsind. ⋆DiesistdieGruppederdemAnhaftenausgeliefertenGestaltungen, nämlich:dieGesamtheitderGestaltungen,obvergangeneodergegen‐ wärtigeoderzukünftige,obgrobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... ,soweitsiedemGetriebensein durchUnwissenheit ausgeliefert sind. ⋆DiesistdieGruppedesdemAnhaftenausgeliefertenBewusstseins, nämlich:dieGesamtheitderBewusstseine,obvergangeneodergegen‐ wärtigeoderzukünftige,obgrobeoderfeine,obgewöhnlicheoderedle, ... ,soweitsiedemGetriebensein durchUnwissenheit ausgeliefert sind.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.49:Sona 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiRājagṛhaimBambus‐Hainam Buntvogel‐Heiligtum. AneinemdieserTagebegabsichSona,derSohneinesBürgers,zum Bhagavan,begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. Erberichteteihmvondem,wasneulicheinŚramaṇaüberBesse‐ res–Gleichwertiges–SchlechteresandenMenschengelehrthatte. Auf dieseshinsprachderBhagavansozuSona: „Sona!WenndanunirgendeinŚramaṇaoderBrāhmaṇahinsichtlich irgendeinerderGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstsein–diedochunbeständig,leidhaft,derVeränderungun‐ terworfensind–vonsichmeint:„Ichbinbesser!“,oder:„Ichbingleich‐ wertig!“,oder:„Ichbinschlechter!“:wasistdasdannanderesals,dieDin‐ genichtsozusehen,wiesiewirklichsind?! 68 WenndahingegenirgendeinŚramaṇaoderBrāhmaṇahinsichtlich irgendeinerderGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstsein–diedochunbeständig,leidhaft,derVeränderungun‐ terworfensind–nichtvonsichmeint:„Ichbinbesser!“,oder:„Ichbin gleichwertig!“,oder:„Ichbinschlechter!“:wasistdasdannanderesals, dieDingesozusehen,wiesiewirklichsind?!103 Wasmeinstdu,Sona:IstdieFormunvergänglichodervergänglich? IstdieEmpfindungvergänglich?IstdieUnterscheidungvergänglich? SinddieGestaltungenvergänglich?IstdasBewusstseinvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasabervergänglichist,istdiesleidhaftoderfreudhaft?“104 „Leidhaft,Herr!“ „Wasnunvergänglich,leidhaft,derVeränderungunterworfenist, kannmandiesmitRechtsoansehen:„DiesistMein;diesbinIch;diesist meinSelbst!“?“ „Gewissnicht,Herr!“ „Sona!WasesdanunanForm–Empfindung–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstseingibt,vonalledemgilt:„DiesistnichtMein;dies binnichtIch;diesistnichtmeinSelbst!“:Soistdieswirklichkeitsgemäß mirRechterWeisheitzuverstehen. Diesso verstehend–betrachtend –erkennend,wendetsichderge‐ schulteEdleJüngervonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstseinab.Sichdavonabwendend unddemnichtmehranhaf‐ nichtetwaswahrgenommen, sondernvielmehretwasWahrgenommenesbewertet.UndsolcheBewertungensind somitGestaltungen desGeistes . 104Ichverwendehier„leidhaft“imSinnevon„derKausalität demMāra unterwor‐ fen“,und„Freudhaft“imSinnevon„nichtderKausalität nichtdemMāra unterwor‐ fen“,ersteresbeispielsweiseimSinnederSprechweisederPhysiker:„DieKugelerlei‐ deteinenStoß“,oderimSinnederMediziner:„SieleidenaneinemKarzinom,wiewohl SienochkeineSchmerzenhaben“. DennSchmerzen–undnichtunerhebliche–hatteBuddhaŚākyamuniauchnachseiner ErwachungausdemSchlafderUnwissenheitnochdurchzustehen;abererhatsienicht erlitten,weilsieseinenGeistnicht kausal beeinträchtigthatten:siewarenfürihnso‐ mitnichtleidhaft. DasVergehenvonSchmerzenkannGlückszuständebereiten.Solangemanaberweder freivomErleiden–sei’sderSchmerzenodersei’sdeseingetretenenGlücks–ist,erleidet man–indiesemfachspezifischenSinndesWortes–diesesnuneingetreteneGlück. Freudhaft–auchimSinneKant’s–hingegenistdasHandelnnichtgemäßdesGetrie‐ benseinsimSinnevonKausalität,sonderndesfreienHandelnsgemäßderGesetzeder Tugend bzw.derMoral . Natürlichistkeinesfallsauszuschließen,dassdieerstenFünfJünger,dieeinfacheren Gemütsgewesensind,diesnichtsohabenverstehenkönnen. 103Dennmit‹“schlechter“,„gleichwertig“,„besser“›wird 69 tend ,wirderentsüchtigt.DurchdieEntsüchtigungwirderbefreit.Und imBefreitenentstehtdieErkenntnis:„AufgehobenistdiesesGeboren‐ werden,gelebtderHeilswandel,gewirktdaszuErwirkende:Nichtmehr ist diese WeltdestodhaftenGewordenwerdens !“;daserkennterda‐ bei.“105 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktüberdessenWorte warSona,derSohneinesBürgers. Sūtra22.50:Sona 2 106 Sūtra22.51:ErfreuungundLeidenschaft 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DietatsächlicheVergänglichkeitvonForm–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein,sieerkenntderBhik‐ ṣurichtigerweisealsvergänglich. Siesoerkennen,ist dasseineRechte Erkenntnis. DieForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstsein rechterkennend,wendetersichdavonab. Sichdavonab‐ wendend,erlangterdasVersiegenderSehnsuchtdanach. Durchdas VersiegenderSehnsucht danach erlangterdasVersiegenderLeiden‐ schaft.107DurchVersiegenderLeidenschaftgelangterzumVersiegender Sehnsucht.108DurchdasVersiegenvonSehnsuchtundLeidenschafter‐ 105DiesistganzoffensichtlichderBefreiungsweg,denBuddhaŚākyamuni auch den erstenfünfJüngern nur hatlehrenkönnen:NichteinmaleinrudimentärerBezugzur 12‐er‐KettedesEntstehensausVorherigemwirddarinangesprochen,undnatürlich auchnichtsanSemantikundnichtsanEpistemologie. DiesdürftedaherdiePhilosophieunddiemitihreinhergehendeSoteriologieder1‐ tenKlassederGeistesschulunggewesensein. 106DiesesinhaltsarmeSūtraistohneeinenalsauthentischzuerachtendenBestandteil. 107MitNPKgeb‘ichS:„rāga“:PhiermitD:„Leidenschaft“wieder,inAbhebungvonS: „lobha“ „Gier,Begierde“ ,wasetymologischmitD:„Liebe“verwandist,gemäßGoe‐ theim„Erlkönig“:„Ichliebedich;michreiztdeineschöneGestalt!/Undbistdunicht willig,sobrauch‘ichGewalt!“ 108Diesistdemnacheinsimultan‐rekursiverVorgang,grobvergleichbarmitdemBall‐ WechselbeieinemTennis‐Spiel. 70 langtereinenbefreiten–einengut‐befreiten–Geist!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.52:ErfreuungundLeidenschaft 2 109 Teil06:Upāyavagga Sich‐Anbinden‐Abschnitt Sūtra22.53:DasSich‐Anbinden Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wersichanbindet,deristnichtbefreit;dochwersich nichtanbindet,deristbefreit. DaseieinBewusstsein,dasimSich‐Anbindenverharrt: ⟡BindetessichandieForman,sichaufdiesestützend, ⟡bindetessichandieEmpfindungan,sichaufdiesestützend, ⟡bindetessichandieUnterscheidungan,sichaufdiesestützend, ⟡bindetessichandieGestaltungenan,sichaufdiesestützend, dannerlangtanFormoderEmpfindungoderUnterscheidungoderGe‐ staltungendasSich‐daran‐ErfreuenimBewusstseinWachstum,Entwick‐ lungundAusbreitung. Würdenun,ihrBhikṣus,jemandbehaupten:„AußerhalbvonForm– Empfindung–Unterscheidung–GestaltungenwillichdesBewusstseins KommenundGehen,dessenDahinscheidenundWiedergeborenwerden, dessenWachstumundEntwicklungundAusbreitungdarlegen,so ist diesemzuentgegnen :„Diesistunmöglich!“ Hatsich,ihrBhikṣus,einBhikṣuvonderLeidenschaft110zurForm, NB:AuchderEdleAchtfachePfadistsozusehen,nichthingegenso,dasszunächst das1‐teGliedzurVollendungzubringenist,bevordas2‐teGliedangegangenwird,und dieseszurVollendungzubringenist,bevordas3‐teGliedangegangenwird,und... 109DiesesSūtraist–bisaufgeringfügigeVariationeninderWortwahl–mitdemvoran‐ gehendenSN22.51gleichlautend. 71 vonderLeidenschaftzurEmpfindung,vonderLeidenschaftzurUnter‐ scheidung,vonderLeidenschaftzudenGestaltungen,vonderLeiden‐ schaftzumBewusstseingetrennt,soist dieVerbindungzujedemdieser fünf Stützpunktedurchschnitten;unddiesesindsodannebenkeine StützemehrfürdasBewusstsein. EinBewusstseinohnesolchesWachstumundohnesolcheEntwick‐ lungundohnesolcheAusbreitungistbefreit.Daesbefreitist,istmange‐ festigt.Damangefestigtist,hatmandenFriedenerlangt.Damansoden Friedenerlangthat,istmanentsüchtigtgeworden.Undistmansoent‐ süchtigtgeworden,dannerreichtmanausdasNirvāna, underweiß nun :„AufgehobenistdiesesGeborenwerden,gelebtderHeilswandel, gewirktdaszuErwirkende:Nichtmehr ist diese Weltdestodhaften Gewordenwerdens !“;daserkennterdabei.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesesSūtrascheintvonjemandemauseinerderbeidenunteren KlassenderGeistesschulungweitergereichtwordenzusein,demeinent‐ sprechenderTexteinerhöherenSchulungsklasse–inmeinerZählung: der3‐ten–indieHändegeratenist,derdarindenentscheidendenPunkt –nämlich:dasReflektieren,wiediesinsbesondereinAN.5.28klarund unmissverständlichbenanntwird–nichtverstandenhat undnichthat verstehenkönnen .DaherlässterbeiderAufzählungderFünfGruppen zunächstdiefünfteweg,waseraberamSchlussdochnichtdurchhalten kann. UngeklärtlässterinsbesonderedieFrage,wiedasBewusstseinge‐ festigtseinkann,ohneimBewusstseinseineStützezuhaben:wiesich dasBewusstseinvomBewusstseintrennenkann.Dennernimmt auch dasBewusstseinalsein zeitunabhängiges Ding,undnicht–wieBuddha Śākyamuni–alseineAufeinanderfolgevonBewusstseinszuständen. EinnichtalseinenZustandoderalseineZustands‐Abfolge,sondern alseinDinggenommenesBewusstseinkannnatürlichnichtsichselber zumGegenstanddesBewusstseinshaben,gemäßYājñavlkyawieauch gemäßErnstMach:„DasAugesiehtdasAugenicht“. Sehrwohlaberkannein–zueinerZeitbestehender–Bewusstseins‐ zustandzeitlichnachfolgendzumGegenstandeinesanderenBewusst‐ seinszustand ausdergleichenAufeinanderfolgevonBewusstseinszu‐ 110Scheinbarwerdenhier–wieauchNPKfeststellt–„Sich‐Anbinden“und„Leidenschaft“ synonymgebraucht. 72 ständen gemachtwerden. SiehehierzuinsbesondereSN12.61undSN12.62. Sūtra22.54:DiePflanzen111 Sūtra22.55:EinfeierlicherAusspruch Postskriptum: AuchdiesesSūtraträgtdenmehrfachenSiegeleinerspäterenErfin‐ dungderScholastikder1‐tenKlassederGeistesschulung.Neu undda‐ herwichtig istdarinjedochder–wahrscheinlichauthentische–hier erstmaligenBezugdarauf,dassnichtnurdasdasaneinemselberWahr‐ zunehmendeausdenFünfGruppenzusammengesetztist,sonderndass auchjedederFünfGruppenihrerseitszusammengesetztist: „Derungeschulte Mensch ... weißnichtvonderzusammengesetz‐ tenFormwirklichkeitsgemäß:„ZusammengesetztistdieForm!“;erweiß nichtvonderzusammengesetztenEmpfindungwirklichkeitsgemäß:„Zu‐ sammengesetztistdieEmpfindung!“;erweißnichtvonderzusammen‐ gesetztenUnterscheidungwirklichkeitsgemäß:„Zusammengesetztistdie Unterscheidung!“;erweißnichtvondenzusammengesetztenGestaltun‐ genwirklichkeitsgemäß:„ZusammengesetztsinddieGestaltungen!“;er weißnichtvomzusammengesetztenBewusstseinwirklichkeitsgemäß: „ZusammengesetztistdasBewusstsein!“. DergeschulteEdleJünger ... weißvonderzusammengesetzten Formwirklichkeitsgemäß:„ZusammengesetztistdieForm!“;erweißvon derzusammengesetztenEmpfindungwirklichkeitsgemäß:„Zusammen‐ gesetztistdieEmpfindung!“;erweißvonderzusammengesetztenUnter‐ scheidungwirklichkeitsgemäß:„ZusammengesetztistdieUnterschei‐ dung!“;erweißvondenzusammengesetztenGestaltungenwirklichkeits‐ gemäß:„ZusammengesetztsinddieGestaltungen!“;erweißvomzusam‐ mengesetztenBewusstseinwirklichkeitsgemäß:„Zusammengesetztist dasBewusstsein!“ Sūtra22.56:ArtenderGruppendesAnhaftens112 111DiesesSūtraisteineWiederholungdesvorangehendenSN22.54miteinemvorange‐ stellten–dieSachewenigerhellenden–Gleichnis,erfundenwohlvonnachfolgenden Generationen,welchedieSacheselbernichtmehrverstandenhaben. 73 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DieseFünfGruppendesAnhaftensgibtes:DieGruppe desAnhaftensandieForm,dieGruppedesAnhaftensandieEmpfindung, dieGruppedesAnhaftensandieUnterscheidung,dieGruppedesAnhaf‐ tensandenGestaltungen,dieGruppedesAnhaftensamBewusstsein. ... 113 Dabeisindmit„Form“dieVierGroßenGrundstoffeunddiedurch dieseVierGroßenGrundstoffevorgegebeneFormgemeint, somitbei denräumlichunddaherphysischzuformendenEmpfindungen : ⟡Erde genauer:Erdartiges,Festes , ⟡Wasser genauer:Wasserartiges,Verbindendes , ⟡Feuer genauer:Feuerartiges,Erwärmendes , ⟡Luft genauer:Luftartiges,Bewegendes,Windartiges , ⋆samtderräumlichenBegrenzung vonjeweilsErdartigem–Wasser‐ artigem–Feuerartigem–LuftartigemineinemvorgegebenenAugenblick . DurchEntstehungderNahrung114kommteszurEntstehung des Anhaftensan derForm;unddurchAufhebungderNahrungkommtes zurAufhebung desAnhaftensan derForm.DerWegzurAufhebung desAnhaftensan derFormistderEdleAchtfachePfad,nämlich:Rechte Ansicht,RechteGesinnung,RechteRede,RechtesTun,RechterErwerb, RechtesStreben,RechteAchtsamkeit,RechteSammlung. ... Dabeisindmit„Empfindung“115diesesechsEmpfindungsartenzu 112Ichlass‘obenindiesemSūtraalleByzantinismenderScholastikweg. 113Ichübernehm‘obenvonjetztabgrößtenteilsdieFormulierungenvonSN12.2. 114DassobendiesonstüblicheHinzufügung„Grobeoderfeine“fehlt,zeigt–wiedievon mirobenunterdrücktenEndlos‐WiederholungenvonBanalitäten–überdeutlichan, welcheEbenederGeistesschulungdieBerichterdiesesSūtrasnurhattenerreichen können,alssiedenvonihnenverstehbarenTeilvonSN12.2übernahmen. 115P:„vedanā“:SkannmitD:„Empfindung“wieauchmitD:„Gefühl“wiedergegeben werden.DiesebeidenAusdrückehabenimAlltags‐Deutscheneineleichtverschwom‐ meneVerwendungsweise,sodasssieoftalssynonymerscheinen.Ichverwendesiein derhiererforderlichenphilosophischenFachspracheingetrenntemSinn,unddiesso, dass •„Empfindung“synonymmit„ErgebniseinesSinneseindrucks“verwendetwirdund somitaufdiefünfäußerenSinnebzw.aufdeninnerenSinnbezogenist,erkennbardar‐ an,dassdieEmpfindungen6‐fachunterteiltwerden,und 74 verstehen: •die durchSehenhervorgerufene Seh‐Empfindung, •die durchHörenhervorgerufene Hör‐Empfindung, •die durchRiechenhervorgerufene Riech‐Empfindung, •die durchSchmeckenhervorgerufene Schmeck‐Empfindung, •die durchTastenhervorgerufene Tast‐Empfindung, ∘die durchDenkenhervorgerufene Denk‐Empfindung, dabeidas DenkendreifachalsErinnern–Vergegenwärtigen–Planengegliedert . DurchEntstehungdes Anhaftensam 116Sinneseindruckkommtes zurEntstehung desAnhaftensan derEmpfindung;unddurchAufhe‐ bungdes Anhaftensam SinneseindruckskommteszurAufhebung des Anhaftensan derEmpfindung.DerWegzurAufhebung desAnhaftens an derEmpfindungistderEdleAchtfachePfad,nämlich:RechteAnsicht, RechteGesinnung,RechteRede,RechtesTun,RechterErwerb,Rechtes Streben,RechteAchtsamkeit,RechteSammlung. ... Dabeisindmit„Unterscheidung“dieseaufdiesechsSinnebezoge‐ nenUnterscheidungenzuverstehen: •dieUnterscheidungderForm, •dieUnterscheidungdesSchalls, •dieUnterscheidungdesDufts, •dieUnterscheidungdesGeschmacks, •dieUnterscheidungderTastung, ∘dieUnterscheidungdesBewusstseins, DurchEntstehungdes Anhaftensam Sinneseindruckskommtes zurEntstehung desAnhaftensan derUnterscheidung;unddurchAuf‐ hebungdes Anhaftensam SinneseindruckskommteszurAufhebung desAnhaftensan derUnterscheidung.DerWegzurAufhebung des Anhaftensan derUnterscheidungistderEdleAchtfachePfad,nämlich: RechteAnsicht,RechteGesinnung,RechteRede,RechtesTun,Rechter Erwerb,RechtesStreben,RechteAchtsamkeit,RechteSammlung. ... Dabeisindunter„Gestaltungen“diesediesechsAbsichts‐Körper117 ∘„Gefühl“synonymmit„BewertungderEmpfindung gemäß:unangenehm–unerheb‐ lich–angenehm “verwendetistundsomitaufdieEmpfindungenbezogenist,erkennbar daran,dassdieGefühle3‐fachunterteiltwerden. 116OhnediesenZusatzistdieserBefreiungswegnichtvondemYājñavalkya’szuunter‐ scheiden;undohneihnwirddieverbleibendeAussagebanal:ImTiefschlafwäreman demnachbefreit,unddiesohnejeglichesBegehendesEdlenAchtfachenPfads. 117ImAusdruckS:„cetanā‐kāyā“ D:„Absichts‐Körper“ Pl. ∘kann„cetanā“mit„Absicht,Bestrebung,Wollen, Wille “wiedergegebenwerden, •ist„kāya“nahezuniemit„Leib“wiederzugeben,undals„Körper“zumeistnurim Sinnvon„Körperschaft,zusammenwirkendesBeziehungsgeflecht“. 75 zuverstehen: •dieAbsichtbezüglichGesehenem Formen , •dieAbsichtbezüglichGehörtem Schallen , •dieAbsichtbezüglichGerochenem Düften , •dieAbsichtbezüglichGeschmecktem Geschmäcken , •dieAbsichtbezüglichGetastetem Tastungen,Reizungen , ∘dieAbsichtbezüglichGedachtem Gedanken,Vorstellungen . DurchEntstehungdes Anhaftensam Sinneseindruckskommtes zurEntstehung desAnhaftensan denGestaltungen;unddurchAufhe‐ bungdes Anhaftensam SinneseindruckskommteszurAufhebung des Anhaftensan denGestaltungen.DerWegzurAufhebung desAnhaftens an denGestaltungenistderEdleAchtfachePfad,nämlich:RechteAn‐ sicht,RechteGesinnung,RechteRede,RechtesTun,RechterErwerb, RechtesStreben,RechteAchtsamkeit,RechteSammlung. ... Dabeisindunter„Bewusstsein“diesediesechsBewusstseins‐Kör‐ perzuverstehen: •dasSeh‐Bewusstsein, •dasHör‐Bewusstsein, •dasRiech‐Bewusstsein, •dasSchmeck‐Bewusstsein, •dasTast‐Bewusstsein, ∘dasDenk‐Bewusstsein.118 DurchEntstehungdes Anhaftensam Formen–Begreifen119kommt 118DasDenk‐BewusstseinisteinMeta‐Bewusstsein,mitG:„meta“ D:„nach“: •hinsichtlichderbewusstgewordenenäußerenGegebenheiten:aufder1‐tenRefle‐ xionsebeneangesiedelt,jedoch ∘hinsichtlichderbewusstgewordeneninnerenGegebenheitenaufder1‐tenoder2‐ tenoder3‐ten...Reflexionsebeneangesiedelt,abhängigvonderStufedesIterierensdes Denkens,diegemäßAN5.28immerhinvonder0‐tenbiszur2‐tenReflexionsebenean‐ gedeutetwird. 119DieirrsinnigenFehldeutungen,die–außerKEN–denzwarphilologischhervorra‐ gendgeschultenaberphilosophischgänzlichungeschultenÜbersetzern,denAusdruck S:„nāma‐rūpa“:Pbetreffend,bislangnahezuausnahmslosunterlaufensind,kannich berufsbedingtnichtnachvollziehen. DennindemepistemologischenTeilder12‐er‐KettedesEntstehensausVorherigem steht„rūpa“natürlichnichtfür„Körper“undsteht„nāma“nichtfür„Geist“:Nurbeiden InterpretenabdererstenDekadenzderLehremitundnachMahākaśyapa undbisheu‐ te stehtistdieseDeutungsozufinden,nichtjedoch–glücklicherweise!–auchbereits indenvonihnenediertenSūtras. Ichgebeoben–mitdervonKENrichtigvorgenommenenVertauschungbei„nāma‐rū‐ pa“zu„rūpa‐nāma“–das„nāma“nichtmit„Begriff“,sondernmitdemsubstantivierten Verbum„Begreifen“,unddas„rūpa“nichtmit„Form,Gestalt“,sonderngleicherweise mitdemsubstantiviertenVerbum„Formen“ Pl:„Formen“vonSg:„Form“ wieder. 76 eszurEntstehungdes Anhaftensam Bewusstsein;unddurchAufhe‐ bungdes Anhaftensam Formen–BegreifenkommteszurAufhebung des Anhaftensam Bewusstsein.DerWegzurAufhebungdes Anhaftens am BewusstseinistderEdleAchtfachePfad,nämlich:RechteAnsicht, RechteGesinnung,RechteRede,RechtesTun,RechterErwerb,Rechtes Streben,RechteAchtsamkeit,RechteSammlung. ... IhrBhikṣus!AlldieŚramaṇasundBrāhmaṇas,die–aufdieseWeise dieFünfGruppenerkennend–einenLebenswandelführen,welcherder AbwendungundderEntsüchtigungvondenFünfGruppenunddamitder Aufhebung desSich‐Bindensanihnen dient,dieseübensichinrichtiger Weise. IhrBhikṣus!AlldieŚramaṇasundBrāhmaṇas,die–aufdieseWeise dieFünfGruppenerkennend–aufgrundderAbwendungundderEnt‐ süchtigungvondenFünfGruppen unddamit derAufhebung desSich‐ Bindensanihnen vomAnhaftenbefreitsind,diesesind davon 120gänz‐ lichbefreit.121Die davon gänzlichbefreitsind,siesind diesbezüglich Tathāgatas.DochdieTathāgatassindnichtimKreislauf desdurchHan‐ delnvonKörper–Rede–GeistbedingtenEntstehens–Vergehens zube‐ schreiben undaufzuweisen .“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.57:DiesiebenFälle Postskriptum: DiesisteinvonderspäterenScholastikerstelltes–breitausgewalz‐ tes–Sūtra,dasaberinhaltlichdeutlichärmeristalsdasvorangehendeSN 22.56.AlsvonverhaltenemInteressekanndarinallenfallsgelten: 1 „Wasdadurch einederGruppen bedingtanVergnügenundFreu‐ deentsteht,dasistderGenussbei dieserGruppe .Dass dieseGruppe vergänglich,leidhaft,veränderlichist,dasistdasGefährlichean dieser Gruppe .Wasdabei dieserGruppe dieBeseitigungvonGierundLust ist,dasistdasEntkommenvon dieserGruppe .“ 2 „SoisteinBhikṣueinDreifach‐Untersuchender:Eruntersucht Ge‐ 120DassinderTextvorlagedas„davon“fehlt,zeigtüberdeutlichan,dassdieBerichter undÜberarbeiter diesesTextesihnausder1‐tenKlassederGeistesschulungerhalten haben,zumaldarinauchjeglicherBezugaufdie12‐er‐KettedesEntstehensausVorhe‐ rigemfehlt.Dasnämlichegiltwenigspäterfür„diesbezüglich“. 121Obsiegänzlichbefreitoderhingegennurdavongänzlichbefreitsind,dasisteben dieFrage. 77 nuss–Gefahr–Entkommen a beidenGegenständen deräußerenund innerenSinne , b beidiesenSinnesselber, c amEntstehendurchVor‐ heriges dieserSinneundihrerGegenstände . EinBhikṣu,derinsiebenfacherHinsichtkundigistundnachdreifachem Vorgehenuntersucht,diesergiltalsvollendet,alsvollkommenindieser LehreundAusübung,alshöchsterMensch!“ GemäßdesHinweisesvonBhikkhuBodhientstehendiese7Hinsich‐ tendurchVerbindendesQuadrupelsvonSN22.56mitdemTripelvon SN22.26. Obmanalleinwegen 1 und 2 bereitsalsvollkommen–vollendet– unübertroffengeltenkann,darüberdarfmanallerdingsgetrostZweifel anmelden. Sūtra22.58:DerVollkommen‐Erwachte122 Sūtra22.59:DieMerkmaledesNicht‐Selbsts123 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiVārāṇasīimGazellenhainam Seherstein. AneinemdieserTagewandteersichandiebeiihmweilendeGrup‐ pederFünfBhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantworteten ihmaufmerksam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Die mitdenäußerenSinnenzuerfassende Formist einNicht‐Selbst.DennwäresieeinSelbst,sowäresie nichteinerVerän‐ derungundsomitinsbesondere nichtderErkrankung odereinerande‐ renunerwünschtenVeränderung unterworfen;vielmehrwäremanes selber,derdannbestimmenwürde:„SosollmeineFormsein, undnicht 122Die–wohlausdenbeidenunterenKlassenderGeistesschulungstammenden–Auto‐ rendiesesSūtraslassenBuddhaŚākyamunisagen,dassderUnterschiedvonihmund einemWissensbefreitenlediglichdarinbesteht,dasserdenunentdecktenWegentdeckt undgelehrthat.DabeiistgemäßMN70einWissensbefreitereiner,dervielleichtnoch nichtinjeglicherHinsichtzurFreiheitgelangtist,beidemjedochnachweiserEinsicht dieTriebe dasGetriebensein versiegtist. JenermarginaleUnterschiedzuBuddhaŚākyamunigiltzwarfüreinigewenigeArhats wieŚāriputra,sicherlichjedochnichtfürdiemeistenAnderenderArhats. 123DiesisteinTeildererstenLehrredeBuddhaŚākyamuni’s,berichtetinMV1.6,und wiedergegebenin:WilhelmK.Essler„BuddhaŚākyamuniI“,Frankfurt/M.2016,in: www.w‐k‐essler.de . 78 anders !“124AberweildieFormeinNicht‐Selbstist, sondernvielmehr zusammengesetztistunddeswegenentsprechendseinerZusammenset‐ zungderVeränderungunterliegt, istesnichtmöglich,soübersiezube‐ stimmen. Unddasselbegiltfürdas,wasmitdeminnerenSinnzuermitteln ist,nämlich: vonderEmpfindung,125vonderUnterscheidung,126vonden Gestaltungen,127vomBewusstsein,128 wieIhrEuchdiesdurcheigenes NachdenkenundUntersuchenzuvergegenwärtigenhabt !129 Wiesehtihrdas,ihrBhikṣus:IstdieFormbeständigoderaberver‐ gänglich?“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“130 „Esistleidhaft,Herr!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“131zuerachten?“ 124DenneinSelbst,selbstwenneseinsolchesgäbe,dürftenichtfremd‐bestimmtund damithetero‐nom,sondernmüssteselbst‐bestimmendunddamitauto‐nomsein. swert “ :D,P:S:„vedanā“ .Wennvon5bzw.6Artender Vedanāsgesprochenwird,sosinddamitdie–zuWahrnehmungenführenden–Empfin‐ dungengemeint;wennhingegenvon3Vedanāsgesprochenwird,sosinddiedreiArten der–dieEmpfindungeneinfärbenden–Gefühlegemeint. Zudemwirdmit„vedanā“nichtbereitsausdrucksmäßigunterschieden,obdiepassive oderdieaktiveHinsichtvorliegt:dasEmpfundeneoderdasEmpfinden. 126„Unterscheidung“ :D,P:„saññā“,S:„saṃjñā“ ,gemäß:„saṃ‐jñā“. Auchhierwirdmit„saññā“nichtbereitsausdrucksmäßigunterschieden,obdiepas‐ siveoderdieaktiveHinsichtvorliegt:dasUnterschiedeneoderdasUnterscheiden. WiesosämtlicheÜbersetzerP:„saññā“mitD:„Wahrnehmung“bzw.mitE:„percept‐ ion“wiedergeben,kannichmirnursoerklären,dasssiehinsichtlichP:„saññā“dasS: „saṃ‐jñā“entwedernichtkennenoderesübersehen. 127„Gestaltung“ :D,P:„saṁkhāra“,S:„saṃskāra“ . Auchhierwirdmit„saṁkhāra“nichtbereitsausdrucksmäßigunterschieden,obdie passiveoderdieaktiveHinsichtvorliegt:dasGestalten,oderdasGestaltet‐worden‐Sein. 128„Bewusstsein“ :D,P:„viññāna“,S:„vijñāna“,aus:„vi‐jñā‐na“. Undauchhierwirdmit„viññāna“nichtbereitsausdrucksmäßigunterschieden,obdie passiveoderdieaktiveHinsichtvorliegt:dasSich‐bewusst‐Machen,oderdasSich‐be‐ wusst‐worden‐Sein. 129OhneeinensolchenZusatzbleibtdasGesagteeineblankeBehauptung. 130Mit„freudvoll“isthiernichtdieweltliche–weilvonmancherleiäußeren hier: weltlichen Bedingungenabhängige–Freudegemeint,sonderndieüberweltliche–weil nurvoninnerenundzudemautonomen hier: überweltlichen Bedingungenabhän‐ gigeFreude. Undganzentsprechendistdas„leidhaft“aufdieHeteronomiebezogen,aufdasErlei‐ den,aufdasUnfreisein. 131HierwirddieErkenntnistheorieYājñavalkya’smiteinemSchlagwortaufgezeigt. 125„EmpfindungsamtGefühl 79 „DasmachtkeinenSinn,Herr!“132 „ IngleicherWeisehabtihr dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein zuuntersuchen;unddannwerdetihr dabeijeweilszumgleichenErgebnisgelangen. 133 Indemmansichdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genau undklar vergegenwärtigt,erkenntman:„EinejedeForm,obsieeinmal waroderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeinesLebewesens odereinesNicht‐Lebewesensist,obsievongrob stofflich eroderhin‐ gegenvonfein stofflich erArtist,134obsievonniedereroderabervon hoherBeschaffenheitist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefin‐ det:sieistnichtMein;sieistnichtIch;sieistnichtmeinSelbst!135Des‐ gleichensindjedeEmpfindung,jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltun‐ gen,jedesBewusstsein,136obdieseinmalwaroderjetztistodereinmal 132DieserTeilderArgumentationistsprachphilosophischvongrößterWichtigkeit:Hier wirdnämlichnichtgesagt:„DerSatz:„DasXYistmeinSelbst“istfalsch“–wasYājñaval‐ kyadurchausakzeptierthätte,sondernvielmehr:„DerSatz:„DasXYistmeinSelbst“ist sinnlos“! WährenddieVerneinungeinesfalschenSatzeswahrist,bleibtauchdieVerneinungei‐ nessinnlosenSatzessinnlos! UndsinnlosesRedenvermeidetBuddhaŚākyamunistrikt. 133WichtigfürdasrechteVerständnisderŚrāvaka‐Berichteistes,imAugezubehalten, dassBuddhaŚākyamunidiesenFünfendie12‐er‐Kettenichtlehrt! 134HierwirdnurdiezweifacheUnterteilungderFormeninGrobstofflichesundFein‐ stofflichesgemacht. ŚāriputrahathingegengemäßDN33(Dreier‐Folge)diedreifacheUnterteilungder Formenangegeben,nämlichinGrobstoffliches,FeinstofflichesundFeinststoffliches, genauer:inSichtbaresundWiderstandbietendes,inNichtsichtbaresundWiderstand‐ bietendes,undinNichtsichtbaresundNichtwiderstandbietendes,gemäßderPhysikder Gegenwartz.B.:Moleküle,Photonen,SchwarzeMaterie. ErteiltinjenerSammlungvonDreierunterteilungendieElemente[:D,=S:Dhātu]in niedere,mittlereundhöchsteein.ObdiesebeidenDreierunterteilungenineinerBe‐ ziehungzueinanderstehenund,fallsja,welchedieseist,daswirdnichteindeutigzu ermittelnsein. 135DasistsomitdiegenaueGegenpositionzurĀtman‐LehreYājñavalkya‘s.Dennnach dessenSichtgehörendieerfasstenGegebenheitenjademeigenenSelbst;siesinddaher nichtvoneinemselbergetrennt;siesind–weilsichdaseigeneSelbstinsieentäußert hat–daseigeneSelbst. Insbesonderedaraufwirdindem–sichinBearbeitungbefindenden–Buch„Buddha ŚākyamuniII“imEinzelneneinzugehensein. 136Hierzuhatmansichdieszuvergegenwärtigen:DerGeistimAllgemeinenundinihm dasBewusstseinimBesonderenbestehtauseinerKontinuitätvonAugenblicks‐Zustän‐ dendiesesGeistesbzw.diesesBewusstseins. MehrereBewusstseinesind–aufdiejeweilseigenePersonbezogen–indiesemSinn somitstetssolcheausderKontinuität ausderAufeinanderfolge einessolchenBe‐ wusstseins‐Stroms. 80 seinwird,obsiejeweilsvongrob geistig eroderabervonfein geisti‐ ger erArtsind,obsievonniedererodervonhoherBeschaffenheitsind, obsiedaseigeneoderdasvonanderenLebewesensind 137:sieallesind nichtMein;sieallesindnichtIch;sieallesindnichtmeinSelbst!“:Auf dieseWeisesollteman –insbesonderesichselberbe‐treffend– fehlerfreinachdenkenund dasErgebniseinessolchenNach‐denkens, nämlichdieErkenntnis,dannals WissenüberdieZusammen‐hänge nehmenundbehalten! IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte richtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ wusstsein138.LöstersolchermaßenseinAnhaften139 andiesenFünf Gruppen ,sowirderbefreit.140DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,voll‐ endetderReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!141“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.DiefünfBhikṣuswarenüberseineWorte erfreutundbeglückt. Undmehrnoch: ImVerlaufdieseDarlegungwurdenihreGemüter freivomAnhaftenandieWeltunddamiterlöstvomGetriebensein, das diesesAnhaftennachsichgezogenhatte . Hierhingegensindwohlmit„mehrereBewusstseinen“dieeinzelnenBewusstseine Bewusstseins‐Kontinuitäten vonentsprechendmehrerenPersonengemeint. 137Sogeb‘ichhier„obinderNäheoderinderFerne“wieder;denndasBewusstsein eineranderenPersonunterstell‘ichihrundistdahergemäßYājñavalkyavomeigenen ĀtmanmittelsdesPuruṣaserstellt,istdahereinMeindiesesĀtmans. WohingegenderBezugaufYājñavalkyanichtvorhandenist undbeimmündlichen WeiterreichenderTextediesgedankenloshinzugefügtwordenist ,dalass‘ichdiese Stelleweg. 138Die–äußerstwichtige–Fragehierzulautet,wiesichdennwohldasBewusstseinei‐ nesMenschenvomBewusstseinlösenkann:Erkanndiesnatürlichnicht;abererkann sichvomAnhaftenamBewusstsein–vonderAufeinanderfolgederauseinanderhervor‐ gehendenBewusstseinszustände–lösen,nämlich:durchiteriertesReflektieren. 139Ichnehmehier„rāga“ :S,D:„Leidenschaft“ alseine heftige FormdesAnhaftens undschreibehierdaherallgemein„Anhaftung“statt„Leidenschaft“. 140Dieszeigt:BuddhaŚākyamunihatdiesenFünfendie12‐er‐Kettederzurückreichen‐ denAusgangsortedesErleidensnichteinmalbishinzumDürstenerklärenkönnen. 141Esistdavonauszugehen,dassbereitsdieseFünfnichtinderLagegewesensind,die‐ seFeststellungimerkenntnistheoretischenSinnzuverstehen,unddasssie„Welt“daher imalltäglichenSinnverstandenhaben,ebenso,wie–vonKENabgesehen–alleÜberset‐ zer,etwa wieinderTextvorlage gemäß:„Thereisnofurtherreturntothisworld“. 81 Sūtra22.60:Mahāli Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiVaiṣalīimGroßenWaldinder Giebelhaus‐Halle. AneinemdieserTagebegabsichMahāli,einLicchaver,zumBhaga‐ van,begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin.Sodann fragteerdenBhagavandieses: „Herr!DieslehrtPūraṇaKāśyapa:„Esgibtkeine hervorbringende Ursacheundkeine hinleitende BedingungfürdieBefleckungder be‐ fleckten Lebewesen durchunheilsamesHandelnmitKörper–Rede– Geist ;beflecktsindsie vielmehr ohnesolcheUrsachenundohnesolche Bedingungen.Undesgibtkeine hervorbringende Ursacheundkeine hinleitende BedingungfürdieReinheitder reinen Lebewesen durch heilsamesHandelnmitKörper–Rede–Geist ;reinsindsie vielmehr oh‐ nesolcheUrsachenundohnesolcheBedingungen.“:WassagtderBhaga‐ vandazu?“ „Mahāli!“, antworteteihmderBhagavan .Esgibteine hervor‐ bringende Ursacheundeine hinleitende BedingungfürdieBefleckung eines befleckten Lebewesens durchunheilsamesHandelnmitKörper– Rede–Geist ;beflecktistes nämlich durchsolcheUrsachenunddurch solcheBedingungen.Undesgibteine hervorbringende Ursacheund eine hinleitende BedingungfürdieReinheiteines reinen Lebewesens durchheilsamesHandelnmitKörper–Rede–Geist ;reinist nämlich durchsolcheUrsachenunddurchsolcheBedingungen.“ „Herr!WassinddannUrsacheundBedingungfürdieBefleckung einesLebewesens?WieverursachtundwiebedingtwirdeinLebewesen befleckt?“ „Mahāli!WenndieseFormganzundgarLeiden142wäre,vollständig eingetauchtinLeiden, stets durchdrungenvonLeiden,nicht auch manchmal durchdrungenvonWohlgefühl,dannwürdendieLebewesen nichtnachderFormgelüsten.WeilaberdieseForm manchmalauch von Wohlgefühl erfasstist ,vollständigeingetauchtinWohlgefühl, Hiergeb‘ichS:„duḥkha“bzw.P:„dukkha“nichtmitD:„Erleiden desUnterworfen‐ seinsunterdieKausalität “,sondernmitD:„Leiden,Leid,Schmerz,Pein“wieder;denn hierwirddieserAusdruckalsGegenbegriffzu„Wohlgefühl“verwendet. AußerdemistdieFormunbedingtderphysischenKausalitätunterworfen:Dassman sterbenmuss,dasisteineisernesGesetzderNatur. Dasshier–wieauchsonstzumeist–mit„Form“nichtirgendeineForm,sonderndie GestaltdesbetreffendenLebewesensgemeintist,bedarfwohlkeinerBegründung. 142 82 dann durchdrungenvonWohlgefühl, dann nichtdurchdrungenvon Leiden,dahergelüstetessienachderForm.DurchsolchesGelüstenwer‐ densiegefesselt;undgefesseltwerdensiebefleckt. WenndieseEmpfindung,dieseUnterscheidung,dieseGestaltungen, diesesBewusstseinganzundgarLeidenwären,vollständigeingetaucht inLeiden, stets durchdrungenvonLeiden,nicht auchhinundwieder durchdrungenvonWohlgefühl,dannwürdensienichtnachderForm gelüsten.WeilaberdieseForm manchmalauchvon Wohlgefühl erfasst ist ,vollständigeingetauchtinWohlgefühl, dann durchdrungenvon Wohlgefühl, dann nichtdurchdrungenvonLeiden,dahergelüstetessie nachderForm.DurchsolchesGelüstenwerdensiegefesselt;undgefes‐ selt,werdensiebefleckt. Diesnun,Mahāli,istdieUrsacheundBedingungfürdieBefleckung einesLebewesens!SoverursachtundsobedingtwirdeinLebewesenbe‐ fleckt!“ „Herr!WassinddannUrsacheundBedingungfürdieReinheiteines Lebewesens?WieverursachtundwiebedingtwirdeinLebewesenrein?“ „Mahāli!WenndieseFormganzundgarWohlgefühlwäre,vollstän‐ digeingetauchtinWohlgefühl, stets durchdrungenvonWohlgefühl, nicht auchmanchmal durchdrungenvonLeiden,dannwürdensichdie LebewesennichtvonderFormabwenden.WeilaberdieseForm hinund wiederauchvon Leiden erfasstist , dann vollständigeingetauchtin Leiden, dann durchdrungenvonLeiden, somit nichtdurchdrungen vonWohlgefühl,daherwendensiesichvonderFormab.Durchsolches Abwendenwerdensiesieentsüchtigt;undentsüchtigt,werdensiebe‐ freit. WenndieseEmpfindung,dieseUnterscheidung,dieseGestaltungen, diesesBewusstseinganzundgarWohlgefühlwären,vollständigeinge‐ tauchtinWohlgefühl, stets durchdrungenvonWohlgefühl,nicht auch manchmal durchdrungenvonLeiden,dannwürdensichdieLebewesen nichtvonderFormabwenden.WeilaberdieseForm hinundwieder auchvon Leiden erfasstist , dann vollständigeingetauchtinLeiden, dann durchdrungenvonLeiden, somit nichtdurchdrungenvonWohl‐ gefühl,daherwendensiesichvonderFormab.DurchsolchesAbwenden werdensieentsüchtigt;undentsüchtigt,werdensierein. Diesnun,Mahāli,istdieUrsacheundBedingungfürdieReinheitei‐ nesLebewesens!SoverursachtundsobedingtwirdeinLebewesenrein!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarMahāli,einLic‐ chaver,überdesBhagavan‘sWorte. 83 Sūtra22.61:DasBrennen143 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DieFormbrennt;dieEmpfindungbrennt;dieUnter‐ scheidungbrennt;dieGestaltungenbrennen;dasBewusstseinbrennt.144 Diesessoerkennend,wendetsichdergeschulteEdleJüngervonder Formab;145erwendetsichvonderEmpfindungab;146erwendetsichvon derUnterscheidungab;147erwendetsichvondenGestaltungenab;148er wendetsichvomBewusstseinab.149DurchsolchesAbwendenwirder entsüchtigt.Soentsüchtigt,wirderbefreit.UndderBefreitewirddann 143Dieses–äußerstwichtigeunddahervonBuddhaŚākyamunisicherlichmehrfachvor‐ getragene–SūtrahatEntsprechungeninsbesondereinMV1.6,undu.a.auchinSN22.79 undinSN35.28;zuletzteremsiehedieWiedergabein:WilhelmK.Essler„BuddhaŚā‐ kyamuniI“,Frankfurt/M.2016,in: www.w‐k‐essler.de . AlledieseStellenzeigenan,dassS:„nir‐vāṇa“unbedingtmitD:„Nicht‐Brennen“wie‐ derzugebenist. 144DieHinweisedazu,wieundworinsiebrennen,werdeninSNIIIinsbesondereinSN 22.79undinSN35.28gegeben. 145ImSinnederbeidenoberenKlassenderGeistesschulungistdiessozuverstehen:Er weißnun,dassseineFormvonseinenEmpfindungen,vonseinenUnterscheidungen, vonseinenGestaltungendesGeistes,undvonseinemBewusstseinabhängen,unddass– kantischgesagt–ihrErscheinendahernichteinSeinist. 146ImSinnederbeidenoberenKlassenderGeistesschulungistdiessozuverstehen:Er weißnun,dassseineEmpfindungvonseinenSinnesfähigkeiten,vonseinenUnterschei‐ dungen,vonseinenGestaltungendesGeistes,undvonseinemBewusstseinabhängen, unddass–kantischgesagt–ihrErfolgendahernichteinSeinist. 147ImSinnederbeidenoberenKlassenderGeistesschulungistdiessozuverstehen:Er weißnun,dassseineUnterscheidungvonseinenBegriffen erstelltdurchseinNāma‐ Rūpa,durchseinFormen‐Begreifen ,vonseinenGestaltungendesGeistes,undvonsei‐ nemBewusstseinabhängen,unddass–kantischgesagt–ihrErfassendahernichtein Seinist. 148ImSinnederbeidenoberenKlassenderGeistesschulungistdiessozuverstehen:Er weißnun,dassseineGestaltungenvonseinenGefühlenunddiesevonseinemGetrie‐ benseindurchUnwissenheitabhängen,unddass–kantischgesagt–ihrAuftretenund WirkendahernichtvonUnwissenheitfreiist. 149 ImSinnederbeidenoberenKlassenderGeistesschulungistdiessozuverstehen:Er weißnun,dassseingegenwärtigesBewusstsein–d.h.:seinjeweilsgegenwärtigerBe‐ wusstsein szustand –vomjeweilsvorangehendenBewusstsein szustand erzeugtund durchseineGestaltungendesGeistesgestaltetwordenist,unddass–kantischgesagt– ihrVorhandenseindahernichteinSeinist. 84 gewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGe‐ borenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuErwirken‐ de:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: ZumSinngehaltvon„Pārasamgate“ :S, D:„Über‐Alles‐Hinausge‐ hen“ wäre–zwarnichtbeschreibend,aberjedenfallshinweisend–dies zubemerken: WerdiesesPārasamgatealsGeisteszustanderreichthat,derhatda‐ vonkeinabsolutesWissen,sondernnureinrelatives:Erweißdiesinei‐ nemBewusstseinaufder1‐tenReflexionsebene,weißdabeiaberaufder 2‐tenReflexionsebene,dassundwiediesesangeblichfesteWissenauf der1‐tenEbeneerstelltunddamitunfestist,underweißdabeiaberauf der3‐tenReflexionsebene,dassundwiediesesangeblichfesteWissen aufder2‐tenEbeneerstelltunddamitunfestist,und...undsoweiter, dabeiebenüberAlleshinausgehendundnirgendwoWurzelnschlagend undnirgendwoetwasalsStütze alsseiendAngenommenes habend... ...unddieserist–seinenGeistbetreffen–dahernichtbenennbar,nicht beschreibbar,nichtauffindbar. ErreichthabendiesenZustanddesGeistes–natürlichnebenBuddha Śākyamuni–sodannŚāriputra,sicherlichauchMaudgalyāyana,undauch Subhūti,dieserjedochwohlerstnachdemDahinscheidenBuddhaŚākya‐ muni’s. DassĀnandadenBefreiungszustandder3‐tenKlassederGeistes‐ schulungerlangthat,stehtfürmichaußerZweifel,nichtjedoch,erhabe zudemauchdender4‐tenKlasseerreicht. DassMahākaśyapaüberdenBefreiungszustandder2‐tenKlasse hinausgekommenist,darüberfindetsichindenSūtrasnichtdieSpurvon einemHinweis;unddasErreichenwenigstensvonĀnanda’sZustanddarf daherauchfüglichbezweifeltwerden.DennganzsicherlichhatMahākaś‐ yapanichtdievollständige12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorheri‐ gesgekannt.150 Sūtra22.62:ArtenderBenennung151 150DieseSicherheithatmirdaskriminalistischerfolgteUntersuchenderAbschlussteile desDN12sowiedesBerichtsvom1‐tenKonzilimCVvermittelt. 151DieAutorendiesesSūtraslegenindiesemTextdemBuddhaeinegenausoinhaltsar‐ 85 Teil07:Arahantvagga AbschnittvondenArhats Sūtra22.63:DasAnhaften Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagebegabsicheinBhikṣuzumBhagavan,begrüß‐ teihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. „Herr!“,begannersodann.„Gutwär‘es fürmich ,wennmirder BhagavandieZusammenhänge152in fürmicheinprägsamer Kürzeauf‐ weisenwürde.Dennnachdemichsievonihmvernommenhabe,willich –einsamund vomWeltlichen zurückgezogenweilend–entschlossen– eifrig–unermüdlich dasvonihmGehörteverinnerlichen !“ „Bhikṣu!“, unterwiesihnsodannderBhagavanundgabihmsoei‐ nenMerk‐SatzmitaufdenWeg .„Weranhaftet,deristMāra’sGefange‐ ner;dochwernichtanhaftet,deristfreivondiesemÜbeltäter!“153 „Verstandenhab‘iches,Bhagavan!Ja,verstandenhab‘ichdasDar‐ gelegte,Sugata!“154 mewiebreitausgewalzteDarlegungderSyntaxvonVergangenheit–Gegenwart–Zukunft indenMund. 152Hiergeb‘ichS:„dharma“bzw.P:„dhamma“nicht,wieNPK,mitD:„Lehre“,sondern mitD:„Zusammenhänge unterdenGegebenheiten “wieder;denndiesemBhikṣuwird esumdasVerstehenderZusammenhänge unterdenGegebenheiten undnichtumdas VerstehenderLehre vondenZusammenhängen unterdenGegebenheiten gegangen sein,diesmitdemZiel,diezumUnheilsamenleitendenSachenzumeidenundfürdie zumHeilsamenleitendenSachendieUrsachenundBedingungenzuerstellen. 153SogiltdiesauchbereitsbeiYājñavalkya:ErgreiftmaneineErscheinungodereinen Gedanken alsvonsichausbestehend ,sowirdmanvonderKausalität Māra ,der dieseGegebenheitenunterliegen,mitgezogenundmitgerissen,damansichdannansie gefesselthat. BuddhaŚākyamunigehtindiesemFalloffensichtlichdavonaus,dassdieserBhikṣu nochnichtzumindestimAbschlussteilder12‐er‐KettedesEntstehensausVorherigem unterwiesenist. 154SowohlderAusdruckP:„sugata“:Sweistdaraufhin,dassessichhierumeineBege‐ benheitausdemletztenVierteldesZeitderLehrtätigkeitBuddhaŚākyamuni’shandelt, alsauchdie–einemKōangleichendeKürzederUnterweisung,derenSinngehaltvom Unterwiesenenzuermittelnist.Allerdingssindbeidenjapanischenundchinesischen KōansnurdieMinderheitderInterpretationzugänglich. 86 „WieverstehstdudennausführlichdenSinnmeinerkurzgefassten Darlegung?“ „WerdaanForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstseinhaftet,deristMāra’sGefangener;dochwerdanichtdaranhaf‐ tet,deristfreivondiesemÜbeltäter.Herr!Soversteh‘ichausführlich denSinndieserkurzgefasstenDarlegungdesBhagavans!“ „Gut,Bhikṣu!Sehrguthastduausführlich155denSinnmeinerkurz‐ gefasstenDarlegungverstanden!“;undderBhagavanwiederholtediese AntwortWortfürWort,siesolchermaßenbekräftigend. UnddieserBhikṣu,erfreutundbeglücktüberdieWortedesBhaga‐ vans,erhobsichvonseinemSitz,verehrtedenBhagavandurchRechts‐ umwandlung,undbegabsichfort. Erlebtenuneinsamund vomWeltlichenzurückgezogenweilend, umentschlossen–eifrig–unermüdlich dasvomBhagavanGehörtezuver‐ innerlichen .JenesZielumdessenErreichenSöhneausedlerAbkunft156 vomHauslebenindieHauslosigkeitziehen:diesehöchsteVollendung desReinheitswandelshatteerschonnachkurzerZeit– nämlich: noch zuLebzeiten–selbererkanntundverwirklicht,underverweiltevonda abindessenBesitz, gemäß :„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollen‐ detderReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Daswussteernun. SowarauchdieserBhikṣuzueinemderArhatsgeworden.157 Sūtra22.64:Vorstellungenhegen158 Sūtra22.65:Sichbegeistern159 155Zuvermutenist,dassdieAntwortursprünglichmerklichausführlicherausgefallen ist,dassjedochindendreiJahrhundertenbiszurschriftlichenFixierung auch dieses SūtrasdavonnichtmehralsdiesekurzeAuslegungübriggebliebenist. 156Fürmichstehtfest,dassderAusdruck„edel“ auch hiernichtimweltlichen,son‐ dernimgeistlichenSinngemeintist. 157ErhatdemnachdieArhatschaftaufderEbeneder1‐tenKlassederGeistesschulung erlangt. DieArhatschaftaufdenEbenenderhöherenKlassenderGeistesschulungsinddetail‐ lierter undsicherer . 158DiesesSūtraerhältmanausdemvorangehendenSN22.63durchErsetzenvon„an‐ haften“durch„Vorstellungenhegen“. 159DiesesSūtraerhältmanausSN22.63durchErsetzenvon„anhaften“durch„sichbe‐ geistern“. 87 Sūtra22.66:Vergänglich Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagebegabsicheinBhikṣuzumBhagavan,begrüß‐ teihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. „Herr!“,begannersodann.„Gutwär‘es fürmich ,wennmirder BhagavandieZusammenhängein fürmicheinprägsamer Kürzeauf‐ weisenwürde.Dennnachdemichsievonihmvernommenhabe,willich –einsamund vomWeltlichenzurückgezogenweilend–entschlossen–eif‐ rig–unermüdlich dasvonihmGehörteverinnerlichen !“ „Bhikṣu!“, unterwiesihnsodannderBhagavan.„Wasdavergänglich ist,danachsollstdudasBegehrenaufgeben!“ „Verstandenhab‘iches,Bhagavan!Ja,verstandenhab‘ichdasDar‐ gelegte,Sugata!“ „WieverstehstdudennausführlichdenSinnmeinerkurzgefassten Darlegung?“ „Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein sindvergänglich;undnachdiesenhab‘ichdasBegehrenaufzugeben. Herr!Soversteh‘ichausführlichdenSinndieserkurzgefasstenDarle‐ gungdesBhagavans!“ „Gut,Bhikṣu!SehrguthastduausführlichdenSinnmeinerkurzge‐ fasstenDarlegungverstanden!“;undderBhagavanwiederholtediese AntwortWortfürWort,siesolchermaßenbekräftigend. UnddieserBhikṣu,erfreutundbeglücktüberdieWortedesBhaga‐ vans,erhobsichvonseinemSitz,verehrtedenBhagavandurchRechts‐ umwandlung,undbegabsichfort. Erlebtenuneinsamund vomWeltlichenzurückgezogenweilend, umentschlossen–eifrig–unermüdlich dasvomBhagavanGehörtezuver‐ innerlichen .JenesZielumdessenErreichenSöhneausedlerAbkunft vomHauslebenindieHauslosigkeitziehen:diesehöchsteVollendung desReinheitswandelshatteerschonnachkurzerZeit– nämlich: noch zuLebzeiten–selbererkanntundverwirklicht,underverweiltevonda abindessenBesitz, gemäß :„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollen‐ detderReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Daswussteernun. SowarauchdieserBhikṣuzueinemderArhatsgeworden.160 160AucherhatdemnachdieArhatschaftaufderEbeneder1‐tenKlassederGeistesschu‐ 88 Sūtra22.67:Leidhaft161 Sūtra22.68:Nicht‐Selbst162 Sūtra22.69:NichteinemSelbstgehörend163 Sūtra22.70:VongiererregenderBeschaffenheit164 Sūtra22.71:Rādha165 Sūtra22.72:Surādha166 Teil08:...vagga Sich‐Verzehren‐Abschnitt Sūtra22.73:DerGenuss167 lungerlangt. MitWahrscheinlichkeitdürftezurLebenszeitBuddhaŚākyamuni‘sfürdeutlichmehr alsdieHälftederAbschlussdesEntwicklungszustandsgewesensein. 161DiesesSūtraerhältmanausdemvorangehendenSN22.66durchErsetzenvon„ver‐ gänglich“durch„leidhaft“. 162DiesesSūtraerhältmanausSN22.66durchErsetzenvon„vergänglich“durch„ein Nicht‐Selbst“. 163DiesesSūtraerhältmanausSN22.66durchErsetzenvon„vergänglich“durch„nicht einemSelbstgehörend“. 164DiesesSūtraerhältmanausSN22.66durchErsetzenvon„vergänglich“durch„von giererregenderBeschaffenheit“. 165DiesesSūtraentstehtausSN18.21durchErsetzenvon„Ānanda“durch„Rādha“. 166DiesesSūtraentstehtausSN18.22durchErsetzenvon„Ānanda“durch„Surādha“. 167Ichwerdevonjetztabnichtmehrjeweilsbemerken,dassundwarumicheininhalts‐ armesodergarinhaltsleeresSūtranichtwiedergebe. 89 Sūtra22.74:DasEntstehen 1 Sūtra22.75:DasEntstehen 2 Sūtra22.76:DieArhats 1 168 Sūtra22.77:DieArhats 2 Sūtra22.78:DerLöwe Sūtra22.79:DasSich‐Verzehren Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!AlledieŚramaṇasundBrāhmaṇas,diesichanviele frühereLebenerinnern:siealleerinnernsich dabeiandiebetreffenden FünfGruppendesAnhaftens,an wenigstens eineoderanallevonihnen, gemäß:„InjenemLebenhatteichsolcheForm,solcheEmpfindung,sol‐ cheUnterscheidung,solcheGestaltungen,solchesBewusstsein.“ ... 169 168GelegentlichwiderfährtdemeinenoderanderenAutorentwederdieBerührungmit derLehreYājñavalkya’soder–wiehier–mitderLehreMahāvīra’s;denndieseFormu‐ lierungentsprichtderKosmologieMahāvīra’s: „SoweitdieBereichederLebewesenreichen,bishinaufzumGipfeldesBestehens:die ArhatssinddieHöchsten;siesinddieErsteninderWelt.“ UndimnachfolgendenGedichtwirddemBuddhaindenMundgelegt: „DerSelbstbezähmtenStättehabensieerrungen; siesinddiewahrenSiegerinderWelt.“ ZumindestterminologischsindhierdieAnleihenbeiMahāvīraunübersehbar. 169InderTextvorlagefolgtnuneine–anPlátọn’sEtymologie‐Bestrebungenerinnernde– quasi‐etymologischeDeutungderdieFünfGruppenbezeichnendenAusdrück,dieich nichtalsauthentischerachte,unddieichdaheraufdienicht‐inhaltsarmenTeilekürze. 90 BedrücktwurdeundwirdjadochdieseForm:vonKälte,vonHitze, vonSonnenglut,vonWind,vonHunger,vonDurst,vonderBelästigung durchFliegenundMückenundKriechtiere. Drei Artenvon Gefühlen begleitendieEmpfindungen:schmerz‐ lichesGefühl,unerheblichesGefühl,freudigesGefühl.170 VierArtenvonFarb‐Wahrnehmungen werdenunterschieden: Blau,Gelb,Rot,Weiß.171 FünfArten derGestaltungenimGestalteneinesGestalteten172sind auseinanderzuhalten: ⋆DieGestaltungengestalten voneinemGeist‐Augenblickzumnächs‐ ten dieForm,dieeinGestaltetesist,zurForm. ⋆DieGestaltungengestalten voneinemGeist‐Augenblickzumnächs‐ ten dieEmpfindungsamtGefühlswert,diebzw.daseinGestaltetesist, zurEmpfindungsamtGefühlswert. ⋆DieGestaltungengestalten voneinemGeist‐Augenblickzumnächs‐ ten dieUnterscheidung,dieeinGestaltetesist,zurUnterscheidung. ⋆DieGestaltungengestalten voneinemGeist‐Augenblickzumnächs‐ ten dieGestaltungen,dieeinGestaltetessind,zudenGestaltungen.173 ⋆DieGestaltungengestalten voneinemGeist‐Augenblickzumnächs‐ ten dasBewusstsein,daseinGestaltetesist,zumBewusstsein. ⋆DasBewusstseinistsozubeschreiben:„Mansagt„Bewusstsein“,weil mansichbewusstist;manistsich etwabeimSchmeck‐Bewusstsein be‐ wusst:desSauren,desBitteren,desScharfen,desSüßen,desHerben,des Milden,desSalzigen,desNichtsalzigen“. Diesallesvergegenwärtigtsich dergeschulteEdleJünger;under überlegtsichdabei:„InderTat!Jetztverzehr‘ichmichinForm–Gefühl– Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein.AuchinderVergangenheit hab‘ichmichdarinverzehrt.Undwennichmichweiterhin ... anden Gruppen Form–Gefühl–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseiner‐ freue,sowerd‘ichmichauchkünftiginihnenverzehren!“.Sichdiesver‐ gegenwärtigend,findeter schließlich keinenGefallenmehran seinen vergangenen Gruppen Form–Gefühl–Unterscheidung–Gestaltungen– 170DiesisteinerderganzseltenenFälledeseinVerständnisvonS:„vedanā“:Pgemäß „Gefühl“,dieswegender3‐Teilunganstelledersonstüblichen6‐Teilung. 171DiesisteineAufzählungderGrundfarbennachderHandwerker‐ArtderFärber, nämlich:Blau–Gelb–Rot–Weiß,somitaufdasSeh‐Bewusstseinbezogen,dabeiWeiß wohldeswegenzudenGrundfarbengenommen,weildiedreianderen–dietatsächli‐ chen–GrundfarbenaufweißesLeinenaufgetragenwerden,undnichtwissend,dass manWeißdurchgeeigneteFarb‐AdditiondieserdreiGrundfarbenerstellenkann. 172P:„saṅkhataṁabhisaṅkharonti“,S:„cXYXc“ 173SiehedasnachfolgendePostskriptum. 91 Bewusstsein;undesschwindetdannseinVerlangennach seinen künf‐ teien Gruppen Form–Gefühl–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein;undall‘seinBemühenstellternunindenDienstdesSich‐Trennens vomAnhaften andiesenGruppen,zurAufhebung desAnhaftens 174an ihnen. ... 175 VondiesemEdlenJüngersagtman:„Erbautabundhäuftnichtan; ergibtaufundhaftetnichtan;erhältsichzurückundistnichtzugeneigt; erbringtzumVerlöschenundnichtzumBrennen:diesanForm–Gefühl– Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein“: ... Dennerhäuft dasAnhaftenan Form–Gefühl–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstseinnichtan,sondernbautesab; ... wederbauter Abgebautesweiter abnoch gar bauteres erneut auf,sondernver‐ harrtinvollzogenemAbbauen desAngehäuften . Undergibt dasAnhaftenan Form–Gefühl–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstseinaufundhaftetnichtweiterdaran; ... weder bringter Aufgegebenesweiter aufnoch garhaftetererneuten daran, sondernverharrtinvollzogenemAufgaben desAnhaftens . UnderhältsichvonForm–Gefühl–Unterscheidung–Gestaltungen– BewusstseinzurückundistdiesenGruppen undnicht weiter zuge‐ neigt; ... wederhältersich vondem,wovonersichzurückhält,weiter zurücknochneigtersichdiesen garerneut zu,sondernverharrtinvoll‐ zogenemZurückhalten vondem,welchemerehedemzugeneigtgewe‐ senist . UnderbringtForm–Empfindung–Gefühl–Gestaltungen–Bewusstsein zumErlöschenundnichtzumBrennen; ... wederbringter Erloschenes weiter zumErlöschennoch gar zum erneuten Brennen,sondernver‐ harrtinvollzogenerErlöschung desBrennens . IhrBhikṣus!EinsoerkennenderEdlerJüngertrenntsichvom An‐ haftenan Form–Gefühl–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein. Sich vomAnhaftendaran trennend,wirderentsüchtigt.Durchdiese Entsüchtigungwirderbefreit.UndderBefreiteerkennt:„ Diesist die Befreiung!Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheits‐ wandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Das weißernun. ... IhrBhikṣus!EinensolchermaßengeistbefreitenBhikṣuwerdendie ScharenderDevasmitIndra,BrahmāundPrajāpatiselbstvonferneher 174OhnedieseZusätzewürd‘dieswieeinejainistischeAufforderungzumSuizidbei‐ spielsweisedurchBeendenderNahrungszufuhrklingen. 175GanzzusammenhangloswirdinderTextvorlageandieserStellederzweiteTeilvon SN22.59–derUnterweisungdererstenFünfJünger–eingeschoben;ichlass‘diesoben weg. 92 soverehren: „VerehrungDir,DuEdelsterderMenschen! VerehrungDir,DuHöchsterallerMenschen! Dennwir nichteinmal könnenesermitteln, woraufgestütztDeinDenkenist,DeinSinnen!“ Postskriptum: ÜbersiehtmandenZeit‐Faktor,somussdiesesgeistigeGestaltender GestaltungendesGeistesalszirkulärerscheinen. BeiBerücksichtigungdesZeitfaktorsindemSinn,dassderGeistund vonihmdasBewusstseinauseinerAbfolgevonGeisteszuständenbzw. vonBewusstseinszuständenbesteht,verschwindetdieserAnscheineiner Zirkularität;unddannistderSatz:„DieGestaltungengestaltendieGe‐ staltungen,dieeinGestaltetessind,zudenGestaltungen“sozulesen: „DiebeimÜbergangvoneinemGeist‐Augenblickazumdarauffolgenden Geist‐AugenblickbwirkendenGestaltungskräftegestaltendasimGeist‐ Augenblickt1GestaltetezurGestaltungimGeistaugenblickt2.“ IndemAusdruck:„saṅkhataṁabhisaṅkharonti“leuchtet–leidernur einehalbeZeilelang–einkleinerTeilder–vondenspäterenHörernund Vermittlernnichtmehrverstandenen–LehreBuddhaŚākyamuni’svon denGruppenauf,dievielleichteineAusführungdieserInhaltsangabe seinkönnte: •dieGestaltungensinddieDispositionen; •dasGestaltenistdasDurchführeneinersolchenDisposition; •dasGestalteteistdasErgebniseinessolchenDurchführens. Sūtra22.80:DerAlmosen‐Sammler176 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanimŚākya‐LandbeiKapilavastuim Nigrodha‐Kloster. AneinemdieserTagehatteerBhagavanauseinembestimmtenAn‐ lassdie dortige GemeindederBhikṣusentlassen. AmfrühenMorgen desdesdarauffolgendenTages kleideteersich an,nahmMantelundAlmosenschale,undbegabsichnachKapilavastu zumAlmosensammeln.DieerhaltenenAlmosenverzehrteerdaraufhin nachdemVerlassenderStadt. DanachbegabersichzumGroßenWald,umdortdenTagzuver‐ 176Vgl.hierzuMN67„ZuCātumā“. 93 bringen.TiefimGroßenWaldangekommen,setzteersichamFußeines jungenBilva‐Baumesnieder,umtagsüberdortzuverweilen. Alserdanuneinsamundzurückgezogenweilte,erwogerdieses: „Entlassenwurdevonmirdie hierzusammengekommene Gemeinde derBhikṣus. Inihr sindnunaberneueBhikṣus,dienochnichtlange ausdemHauslebenindieHauslosigkeit hinausgezogenunderstseit kurzem177zudieserLehre178und ihrer Ausübung179gekommensind. Wenndiesemichnunnichtsehen undhören ,soistnichtauszuschlie‐ ßen,dasssichihrenEinstellungen unvorteilhafte Veränderungenstatt‐ finden,wiediesauchbeijungenKälbern,dieihreMütterverlieren,sich soeinstellt,oderbeiPflanzen,diekeinWasserbekommen.Deswegen sollt‘ichso,wieichfrüherden einzelnen GemeindenderBhikṣusmei‐ neHilfegab,auchihnenjetztebenfallsmeineHilfegeben!“ UndBrahmāSvayampati,180der ... dieseErwägungdesBhagavans ... vermerkte,erschien ineinemAugenblick ,ausdenBrahma‐Berei‐ chenkommend,vordemBhagavan;erfaltete,zumBhagavangewandt, ehrerbietigdieHände,undbestätigteihm: „Soistes,Bhagavan!Soistes,Sugata!EntlassenwurdevonBhaga‐ vandie hierzusammengekommene GemeindederBhikṣus. Inihr sind nunaberneueBhikṣus,dienochnichtlange ausdemHauslebenindie Hauslosigkeit hinausgezogenunderstseitkurzemzudieserLehreund ihrer Ausübunggekommensind.Wenndiesemichnunnichtsehen undhören ,soistnichtauszuschließen,dasssichihrenEinstellungen 177DassbeidieserBegebenheitĀnandanochfehlt,zeigtan,dasssieausderersten HälftederLehrtätigkeitdesBuddhastammt.DassMenschen,dieerstseitkurzeminden Ordeneingetretensind,bereitszudenBhikṣusundnichterstmalszudenŚrāmaṇeras S:„śrāmaṇera“,P:„sāmaṇera“ gerechnetwerden,zeigtan,dasssieimerstenViertel dieserLehrtätigkeiterfolgtseinmuss,höchstwahrscheinlichbereitsindererstenHälfte dieseserstenViertels. 178S:„dharma“,P:„dhamma“. 179S:S:„vinaya“:P. Ichgehehierdavonaus,dassindenerstenJahrenderLehrtätigkeitBuddhaŚākyamu‐ ni’sderSinngehaltvon„vinaya“nochnichtgänzlichaufdasAusübenderOrdensregeln reduziertgewesenist. 180Vombuddhistisch‐tantrischenGesichtspunktherbetrachtet,kannessichbeidiesem BrahmāSvayampati–beidemBrahmā,dereinAus‐sich‐heraus‐bestehender‐Vaterist, nurumeineBeschützer‐Gottheithandeln,derenVerwirklichungderStrebendeanzu‐ strebenhat unddieihmdient,unddieihnbeimErreichendesZielsverehrt . Ichvermute,dassdieserBrahmāSvayampatiderS:Iṣṭhadevatā D:verehrteGott‐ heit, Schutzgottheit, Schutzengel ist,denderwichtigsteLehrerdesvormaligen PrinzenSiddharthaGautamadiesembeidessenAuszugausdemHauslebenimVollzug einerEinweihungalsMeditationsgottheitmitaufdenWeggegebenhatte. 94 unvorteilhafte Veränderungenstattfinden ... .181MögederBhagavan dieseGemeindederBhikṣuswillkommenheißenundihnenhelfen!“ SchweigendstimmtederBhagavanihmzu. UndderBrahmāSvayampati,dersichderZustimmungdesBhaga‐ vansnungewisswar,grüßtedenBhagavanehrerbietig,vollzogzuihm dieRechtsumwandlung,undverschwandsodann. WenigspätererschienderWaldaufseherbeimBhagavan,begrüßte ihnehrerbietig,undfragteihn,oberihmirgendwiebehilflichseinkönne; undderBhagavanbatihn,diesichaufdenAufbruchvorbereitendeGe‐ meindederBhikṣusdavonzuunterrichten,dasseramfrühen182Abend beimNigrodha‐KlostereintreffenwerdeunddassdieBhikṣusdortvor demKlosteraufseinEintreffenwartenmögen.DerWaldaufseherver‐ sprach,diesumgehendzuerledigen;erverabschiedetesichvomBhaga‐ vanundeiltefort. 183 UndderBhagavanerhobsichamfrühenAbendausderZurückgezo‐ genheitundbegabsichzum –nichtallzuweitentfernten– Nigrodha‐ Kloster.Dortangekommen,setzteersichaufden vondenBhikṣusfür ihnbereiteten Sitznieder.184 ... 185Eingeschüchtertnähertensichihm dieBhikṣus,teilseinzelnundteilspaarweise,begrüßtenihnehrerbietig, undsetztensichihmzurSeitehin.Zuihnensprachernunso: „IhrBhikṣus!DiesistdieniedrigsteArtderLebensweise,nämlich: diedesBrockensammelns.DiessinddieSchmäh‐RedenimWeltlichen: „MitderAlmosenschaleinderHandläufstduherum,duBrockensamm‐ ler!“.AberausgutenGründenunterziehensichEdlevonguterHerkunft dieserLebensweise:nicht,weilsievoneinemHerrscherdazugezwungen werden,auchnicht,weilDiebeihnenihrEigentumgeraubthaben,auch 181Dieses–imKernsicherlichauthentische–Sūtraistspäter–undnochvorseinerspä‐ terenschriftlichenFixierung–vonvielenWiederholungenundAusschmückungen–ver‐ unziertworden.Ichbemühemichoben,dieoffensichtlichstendavonzuunterdrücken. 182Ichgehedavonaus,dassesamspätenAbendschwieriggewesenwäre,denVer‐ sammlungsort vordem KlosterwährendderZeitderdannerfolgtenUnterweisung ausreichendzubeleuchten. 183WelcheEinstellungBuddhaŚākyamunizudenMirakeln–d.h.:zudenvomWunder derLehreverschiedenenweltlichenWundern–gehabthat,magmanu.a.inDN11 nachlesen.UmdaherdasinderfolgendenFN185vermerkteMirakelausdemText entfernenzukönnen,hab‘ichobenhypothetischdiesenZusatzeingefügt. 184Dahier–andersalsinanderenSūtrasbeiähnlichenVersammlungen–nichtdavon dieRedeist,dasseinVersammlungsraumbetretenwird,geh‘ichdavonaus,dassdiese VersammlungimVorhofdesKlostersstattgefundenhat,auswelchenGründenauchim‐ mer. 185ImSinnemeinesinderFN183aufDN11erfolgtenHinweiseslass‘ichobenweg: „UndderBhagavanentfalteteseinemagischeMachtderart,dass...“. 95 nicht,weilsieingeldlicheSchuldengeratensind,undauchnichtausir‐ gendeinemähnlichenAnlass,186sondernvielmehrinderErwägung:„Ein‐ gesunkenbinichinGeborenwerdenundinAlterninTodhaftigkeit,187 somit inKummer,Jammer,Pein,Trübsal,Verzweiflung;inLeidenbin ichversunken,undvonLeidenüberwältigt.DochvielleichtisteinBeen‐ dendieserganzenMassedesLeidenszuermitteln!“ Sichdiesdeutlichvergegenwärtigend,istdieserEdlevonguterHer‐ kunft indieHauslosigkeit hinausgezogen.Abereristnochbegehrlich, istnochentflammtinheftigemVerlangennachSinneslüsten,trägtnoch Übel‐WolleninseinemGeist,wirdnochgelenktvongehässigenAbsich‐ ten,hatnocheinendurcheinandergeratenenGeist,istnochohneklares Verständnis,istnochungesammelten Geistes ,istnochschlaffinder ZügelungderSinneskräfte.ErgleichteinemStückHolzaufeinemLei‐ chenbrennplatz,dasanbeidenEndenbrenntundinderMittemitUnrat beschmiertist,daswederinderOrtschaftnochimWaldalsNutzholz verwendbarist:MitdiesemGleichnis,ihrBhikṣus,kennzeichneichje‐ manden,derzwardenErfreuungendesHauslebensentsagthat,derje‐ dochnichtdasZieldesŚramaṇentumsanstrebt, weilernochunheilsa‐ mesDenkeninseinemGeistträgt . IhrBhikṣus!Diesedrei Artenvon unheilsamemDenkengibtes: GedankenderSinnlichkeit,GedankenderBöswilligkeit,Gedankender Schädigung.ZumrestlosenSchwindengelangensiedem,dessenGeist 186ErklärungsversuchederKommentatoren,eshabeunterdiesenBhikṣusamTagzu‐ vorlautenStreitwegenderVerteilungderAlmosen‐Speisengegeben,eracht‘ichalsan denHaarenherbeigezogen. Ichsehediesvielmehrso:BeidiesenBhikṣushandeltessichvorwiegendumNeulinge imOrden,vorwiegendjungeMenschenausdemŚākya‐Land;unddiesen,diesichüber dieAnkunftdesMeistersriesiggefreuthattenunddieinihrerFreudeetwaszulaut geplapperthatten,hatteBuddhaŚākyamunizunächsterklärt,siesollten–bevorsieihn aufsuchten–dochzunächsteinmaldasrichtigeOrdens‐Benehmeneinüben. NunaberhatersichmitbesagterÜberlegungumentschieden;underwillihnennun darlegen,warumesfürsierichtiggewesenist,dasLebenimhäuslichenLuxusaufzuge‐ benundsichaufdiesozialniedersteStufederLebensweisezubegeben. VondieseBegebenheitistspäterderenRahmenhandlungdaunddortargdramati‐ siertworden;siehehierzuetwaMN67. 187Esistganzunwahrscheinlich,dassBuddhaŚākyamunidiesenNeulingendie–wieer gemäßMVsagt–schwerverstehbarevollständige12‐er‐KettedesEntstehensausVor‐ herigemdargelegthat;abererlegtihnen–wieessichgleichzeigenwird–immerhinde‐ renAbschlussteildar,wasspäterzumUnterrichtsstofferstder2‐tenKlassederGeistes‐ schulunggewordenist. Auchdeswegengeh‘ichdavonaus,dassessichhierumeineindenerstenJahrender LehrtätigkeitdesBuddhagehalteneLehrredehandelt,inderdieAusbildungvonKlas‐ senderGeistesschulungnochnichtsorechterfolgtgewesenist. 96 gut‐gefestigtistindenVierPfeilernderAchtsamkeit,oder auch indem, derdievonVorstellungenfreieSammlungentfaltet.188Daheristesange‐ bracht,dievonVorstellungenfreieSammlung desGeistes auszuüben undsiesozuentfalten;denndiesbringtreicheFruchtundgroßenGe‐ winn. ZudenVorstellungengehörenauch dieabwegigenAnsichten;und davon,ihrBhikṣus,gibteszwei Arten :dieSeins‐Ansicht,unddieNicht‐ seins‐Ansicht. Beideswirddadurchüberwunden,dassmansichklarund festigendvergegenwärtigt,worausmanselberbesteht,nämlich:imZu‐ sammenwirkenderFünfGruppen:Form–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–Bewusstsein. 189 SodannüberlegtsichdergeschulteEdleJüngerdieses:„Gibtes an mir irgendetwas,woranich–darananhaftend–nichtfehlerbeladenwä‐ re?“;undergelangtzuderEinsicht:„Dagibtesnichts,woranich–daran anhaftend–nichtfehlerbeladenwäre:Würd‘ichanForm–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein190anhaften,sowürdesich fürmichdiesesergeben: ⟡Bedingtdurchdieses bestehende AnhaftenkommteszumGewor‐ denwerden. ⟡Bedingtdurchdieses dannbestehende Gewordenwerdenkommt eszumGeborenwerden. ⟡Bedingtdurchdieses dannbestehende Geborenwerdenkommtes zumAltern‐in‐Todhaftigkeit, dassichzeigtin Kummer–Schmerz–Leid– Betrübnis–Verzweiflung.AufsolcheArtkämedasdurchVorausgegange‐ nesbedingteEntstehenderganzenMassedesErleidens –kurz:dasEnt‐ stehendesErleidens– zustande.191 „BedingtdurchdiesesbestehendeAnhaftenkommteszumGewor‐ denwerden“,sowurdegesagt.DenndurchdasAnhaftenamVergängli‐ chenwirdmanandasVergänglichegefesselt,istmanangebundenandas Vergängliche.Wasabervondem,daseinjederanAnderemalsFormer‐ mittelnkannundansichselberalsdieFünfGruppendesAnhaftens,des 188DiezweiteAlternativebautunbedingtaufdererstenauf. Wasmit„Vorstellung en “gemeintist,darüberwirdgerätselt;undauchichrate:Dies sinddie–empirischgänzlichungestützten–VorstellungenvoneinemĀtman,voneinem Selbstineinemselbst,sowiedievoneinemBrahman,voneinemSeinindenDingen. 189Soodersoähnlichmussdie–aufdemÜbertragungswegentstandene–LückeimFort‐ laufderArgumentationgeschlossenwerden. 190Deswegenhab‘ichobenunmittelbarzuvor„inderWelt“durch„anmir“ersetzt. 191HierwirdimmerhineinBruchstückder12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorheri‐ gesgelehrt,dasjedochnochnichtbiszurEmpfindungreicht,dassomitnochnichtdie AnsätzeeinerErkenntnistheorieberührt. DernunfolgendeAbschlussistidentischmitdemvonSN22.59. 97 AnhaftensanForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstsein:wasdavonistdawohlbeständig,undwasdaranistunbestän‐ digunddahervergänglich?Wasdaranisterfreulichundwasdaranist leidhaft?WasdaranisteinSelbstundwasdaranistkeinSelbst?Dieses istzuermitteln,durchjedenvoneuchdurchseineigenesVerstehenund durchseineeigeneEinsicht. 192 Wiesehtihrdas,ihrBhikṣus:IstdieFormbeständigoderaberver‐ gänglich?“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft,Herr!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„Diesistmein; diesbinich;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ „DasmachtkeinenSinn,Herr!“ „ IngleicherWeisehabtihr dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein zuuntersuchen;unddannwerdetihr dabeijeweilszumgleichenErgebnisgelangen. Indemmansichdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genau undklar vergegenwärtigt,erkenntman:„EinejedeForm–obsieeinmal waroderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeinesLebewesens odereinesNicht‐Lebewesensist,obsievongrob stofflich eroderhin‐ gegenvonfein stofflich erArtist,obsievonniedereroderabervon hoherBeschaffenheitist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefin‐ det–,sieistnichtMein,sieistnichtIch,sieistnichtmeinSelbst!Des‐ gleichensindjedeEmpfindung,jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltun‐ gen,jedesBewusstsein–obvergangenesodergegenwärtigesoderzu‐ künftiges,obvoneinemselberodervoneinemAnderen,obnaheoder fern,obvongroberodervonfeinerBeschaffenheit,obvonniedereroder vonhoherArt,obes daseigeneoderdaseinesanderenLebewesens ist:193sieallesindnichtMein,sindnichtIch,sindnichtmeinSelbst!“:Auf dieseWeisesollteman –insbesonderesichselberbetref‐fend– 192Soodersoähnlichmussdie–aufdemÜbertragungswegentstandene–LückeimFort‐ laufderArgumentationgeschlossenwerden. 193Wiegesagt,betreffend„Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein andererLebewesen“gemäßYājñavalkya: WasicheinemanderenLebewesenalsderenEmpfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–Bewusstseinunterstelle,dasistmeineAnsichtdavon,somitvonmirselbstge‐ schaffen;kurzgesagt:siesindMein;siesinddasIch;siesinddasSelbst. WährendBuddhaŚākyamunidenerstenHalbsatzinseineLehreaufnimmt,verwirfter denzweitenHalbsatz:zuRecht,wieichdiessehe. 98 fehlerfreinachdenken, sodanndasErgebniseinessolchenNach‐denkens mitAchtsamkeitundohnedavonabweichendeVorstellungeninseinem GeistalsErkenntnisverinnerlichenundvertiefen,unddieseEr‐kenntnis dannals WissenüberdieZusammenhängenehmenundbehal‐ten! IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte richtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ wusstsein.LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGrup‐ pen ,sowirderbefreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBe‐ freiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendet derReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... die‐ seWelt!“:dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.81:Pārileyya Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiKosambīimGhosita‐Kloster. AneinemdieserTagekleidetesichderBhagavanamfrühenMorgen an,nahmMantelundSchale,undbegabsichnachKosambīaufdenAlmo‐ sen‐Gang.NachdemerdortAlmosenspeiseerhaltenundsieaufdem Rückwegverzehrthatte,ordneteerselberseinenWohnraum.Sodann nahmerMantelundSchale;underbegabsich–ohnediesdenihmhelfen‐ denBhikṣus194mitzuteilenundohnedieGemeindederBhikṣusdavonzu verständigen–alleinundohneBegleitungaufdieWanderschaft. DaraufhinbegabsicheinerderBhikṣus,derdaebennochdenBha‐ gavangetroffenhatte,zumEhrwürdigenĀnandaundbatihn:„Bruder Ānanda!Lassuns dahin gehen,wohinsichderBhagavannunhinbegibt! Denndieserhatsichnun ... alleinundohneBegleitungaufdieWander‐ schaftbegeben!“ „ZudenZeiten,Bruder,“ entgegneteihmderEhrwürdigeĀnanda , „wosichderBhagavan ... aufsolcheArt fortbegibt,wünschter,allein zubleiben;deswegensollihmzueinersolchenZeitniemand aufseinem Wanderweg nachfolgen!“ 194VermutlichwardamalsĀnandazwarbereitseinervondiesen,abersozusagennoch alsAuszubildender;unddiesdeutetdaraufhin,dassdieseBegebenheitumdieMitteder ZeitderLehrtätigkeitBuddhaŚākyamuni’serfolgtist. 99 Unddaranhieltensichdanndiebeidenwieauchdieanderenindie‐ semKlosterzusammengekommenenBhikṣus. DerBhagavanwanderteweiterundgelangteschließlichzumPāri‐ leyya‐Wald;dortweilteeramFußeinesBhadda‐Sāla‐Baums.195 DochbalddanachtrafeineneueGruppevonBhikṣusimGhosita‐ Klosterein. DiesebegabensichzumEhrwürdigenĀnanda,tauschtenmit ihmfreundlicheundzuvorkommendeWortederBegrüßungaus,und setztensichihmzurSeitehin.Sodannbatensieihn:„BruderĀnanda! Lang‘ist‘sher,dasswirausdemMunddesBhagavanseineLehre von denZusammenhängendesHeilswegs vernommenhaben;undgerne möchtenwireinsolchesnunwiedervonihmhören!“196 DaraufhinbegabsichderEhrwürdigeĀnandazusammenmitdiesen BhikṣuszumPārileyyaWaldunddortzumFußjenesSāla‐Baums.Dort begrüßtensiedenBhagavanehrerbietig,setztensichihmzurSeitehin undtrugenihmihreBittevor .UndderBhagavanbelehrte,ermahnte ermunterteundbegeistertesiedurcheinLehrgesprächvondenVier PfeilernderAchtsamkeit ... 197undvondenSiebenzurErwachung198 leitendenGliedern. ... 199 Alsersodannbegann,vomVersiegendesGetriebenseinsdurch Unwissenheitzusprechen,erkannteeramGesichtsausdruckeinesdieser Bhikṣus,dass diesersichdafragte:„Wiewissendundsehenderreicht mandasunmittelbareVersiegendesGetriebenseins?“;underfuhrfort: „BeidiesergenauerfolgtenDarlegungderZusammenhänge200hat einerderBhikṣussichüberlegt:201„Wiewissendundsehenderreicht 195DieservonBuddhaŚākyamunioffensichtlichbevorzugteOrtdeszurückgezogenen Weilensmuss–wiesichsogleichzeigenwird–seinemHelferĀnandaalssolcherbe‐ kanntgewesensein. 196Hiergehtesnichtdarum,denBhagavanmitgehörigemAbstandnachzulaufen,um ihnggf.zubeschützen,sondernumeineBitteumgeistlicheNahrung. DeswegenreagiertĀnandajetztganzandersalszuvor. 197OffensichtlichspätererfolgteHinzufügungenwie„VierFährtenmagischerMacht“ lass‘ichweg. ZurFrage,wieBuddhaŚākyamunidieMagiebeurteilthat,sieheu.a.DN11. 198IchgebeS:„Buddha“nichtimesoterischenSinnals„Erleuchteter",sondernimsote‐ riologischenSinnals„Erwachter“wieder,undanalogbeidenDerivatendiesesWortes. 199HierwerdendemBuddhamagischeFähigkeitenindenMundgelegt;dieselass‘ich obenweg.Undichsubstituieresiedurcheineplausiblere–wenngleichnatürlichhypo‐ thetischerfolgende–AlternativeohneMagie. 200Hiergeb‘ichP:„dhamma“bzw.S:„dharma“mitD:„Zusammenhänge“wieder.Denn BuddhaŚākyamunihatihnennichtdieLehre vondenZusammenhängen derGegeben‐ heiten ,sonderndieZusammenhänge derGegebenheiten dargelegt gelehrt :Er hatnichtdieLehregelehrt;vielmehrhaterdieZusammenhängegelehrt. 201VermutlichwareinesolcheÜberlegungimKontexteinersolchenDarlegungnahelie‐ 100 mandasunmittelbareVersiegendesGetriebenseins?“ Ja,richtiggefragt,ihrBhikṣus:Wiewissendundsehenderreicht mandasunmittelbareVersiegendesGetriebenseins? ... 202 DaerachtetjemanddieeineoderandereGruppevonForm–Emp‐ findung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinnichtalsunbestän‐ dig,sondernalsdasSelbst,oderaberdasSelbstalseinedieserGruppen, oderabereinedieserGruppenalsimSelbst,oderaberdasSelbstineiner dieserGruppen. Einsolches Fehl‐ ErachtendertatsächlichenGegebenheiten203je‐ doch,ihrBhikṣus:dasisteineGestaltung! UnddiesistderUrsprungunddieQuelleunddasEntstehendieser Gestaltung:dasDürsten,204nämlich:diesesDürstennachdemSeindes Empfundenen,das jemandem widerfährt,sowiedurcheinevonUnwis‐ senheitgelenkteBerührung –desBewusstseinsmitdemvoneinerSin‐ neskrafterfasstenSinnesgegenstand– eineEmpfindungentsteht;diese istdanneineGestaltungdesGeistes. IhrBhikṣus!EinesolcheGestaltungistinAbhängigkeitentstanden, zusammengesetzt,somitvergänglich.DasDürstenistinAbhängigkeit entstanden,zusammengesetzt,somitvergänglich.DieEmpfindungistin Abhängigkeitentstanden,zusammengesetzt,somitvergänglich.DieBe‐ rührungistinAbhängigkeitentstanden,zusammengesetzt,somitver‐ gänglich. Undauch dieUnwissenheitistinAbhängigkeitentstanden, gend;zumindestistsiegemäßSN22.55bereits mindesten einmalandenBuddhaher‐ angetragenworden. 202Esfolgteinezermürbend‐langeinhaltsarmeAuswalzung,diemitdemAusdruck„un‐ geschulterWeltling“ „ŚramaṇasvonĀtman‐Lehren“ dasSiegelderHinzufügung durchdiespätereScholastikderunterenKlassenderGeistesschulungträgt;titelweise werdendarindieTeilschulensolcherĀtman‐Lehrenaufgeführt,ohnederenLehrenwe‐ nigstensandeutungsweisezubeschreiben.DerInformationsgehaltwürdedemeinesLi‐ teraturverzeichnissesderSchriftenKant’sentsprechen. Obengeb‘ichnachfolgendineckigenKlammerneinevonHämegereinigteKurzfas‐ sungdavonwieder. 203Hierhingegengeb‘ichP:„dhamma“bzw.S:„dharma“durchD:„Gegebenheiten“wie‐ der. 204IchgebedenFachbegriffP:„tanha“bzw.S:„tṛṣṇa“durchD:„Dürsten,Durst“wieder, diesenAusdruckdabeigleichfallsfachspezifischverwendet. BuddhaŚākyamuniverwendetdiebeidenFachbegriffe„Dürsten“und„Brennen“– siehehierzuu.a.:SN22.61,SN22.79,SN35.28–synonymoderzumindestnahezu synonym. NB:Inder12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorherigesistP:„vedanā“ganzeindeutig aufdas6‐facheEmpfindenbezogen,keinesfallsaberaufdasGefühlalsdas3‐facheBe‐ wertendesEmpfundenen.WiesoNPKdennochP:„vedanā“mitGefühl“und–geleitet dadurch–dannP:„tanha“mitD:„Begehren“wiedergibt,istmirschleierhaft. 101 zusammengesetzt,somitvergänglich.205 IhrBhikṣus!Werebendiesesweißundsieht,dererreichtdasun‐ mittelbareVersiegendesGetriebenseins!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesistganzoffenkundigeineDarlegungderZusammenhängeun‐ terdenGegebenheiten,wiesiefürdie2‐teKlassederGeistesschulung geeignetist.DadergenuinepistemologischeAspekt–undmitdiesemdie vollständige12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorheriges–nochfehlt,ist sienichtmehreinGegenstandder3‐tenKlasse. MitanSicherheitgrenzenderWahrscheinlichkeithatdieDarlegung BuddhaŚākyamuni’sweitereAbschnitteinsbesondereüberdieArtdes DürstensundüberdieArtenderUnwissenheitenthalten;dochdiese TeilemitschwerwiegendenInhaltensindspäternichtmehrverstanden unddaherdurchlangatmigesleichtgewichtigesGeredeersetztworden, gemäßWilhelmBuschin„TobiasKnoppI“,einevoneinemJünglingange‐ trunkeneWeinflaschebetreffend: „Diedadurchentstand’neLeere/füllterinderRegenröhre.“ MehrfachistindenÜberlieferungendieseszubeobachten,aberam schmerzhaftesteninMN74. Sūtra22.82:EineVollmond‐Nacht Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīimOst‐HainimGar‐ tenhausvonMigāra’sMutter.206 205DieUnwissenheitistnureinrelativer–undkeinesfallseinabsoluter–Ursprungdes Alterns‐in‐Todhaftigkeit.SiehehierzuauchANXYX.DaherführenWirkungenvon augenblicklich‐frühererUnwissenheitaugenblicklich‐späterzurVerstärkungjener Unwissenheit. ÜbersiehtmandieZeit‐AbfolgenbeidiesemBedingtenEntstehen,dannmageinsol‐ chesRück‐Wirkenzirkulärerscheinen;übersiehtmansienicht,dannlöstsichdieses ErscheineninNichtsauf. InmeinerSchrift„BuddhismusalsgelebtesPhilosophieren“,diesesMayagüez‐Semi‐ narveröffentlichtin‹www.w‐k‐essler.de›hab‘ichversucht,durchbildlicheDarstellun‐ gendiesenSachverhaltverständlichzumachen. 206DiesmagalsHinweisdaraufaufgefasstwerden,dasssichdieseBegebenheiterstim letztenViertelderLehrtätigkeitBuddhaŚākyamuni’sabgespielthat,undjedenfallserst 102 AneinemdieserTagehatteersichineinerVollmondnachtdesFünf‐ zehntendesMonatsunterfreiemHimmel vordiesemGartenhaus hin‐ gesetzt;undbeiihmweiltediedortigeGemeindederBhikṣus. Damalserhobsich zufortgeschrittenerZeit einBhikṣu,ordnete denMantelüberdieeineSchulter,faltete–zumBhagavangewandt–ver‐ ehrenddieHände,undbat:„Herr!IchwürdedenBhagavangernenach einerbestimmtenSachebefragen,wennermirdieGunsterweist,siezu beantworten!“ „Bhikṣu!“, antworteteihmderBhagavan .„Dannsetzedichwieder hinundfragenachBelieben!“ „Ja,Herr!“,antworteteihmdieserBhikṣu,setztesichwiederhinund begann:„Herr!SinddiesdieFünfGruppendesAnhaftens, bestehend aus Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein?“ „Dassindsie,Bhikṣu!“, antworteteihmderBhagavan . „Danke,Herr! ... Sodann: Worin,Herr,habendieseFünfGruppen desAnhaftensihreWurzel?“ „ImDürstenhabendieseFünfGruppendesAnhaftensihreWurzel, Bhikṣu!“ „Danke,Herr! ... Sodann: Sind,Herr,diesesAnhaftenunddieFünf GruppendesAnhaftensdasGleiche,odergibteseinAnhaftenaußerdie‐ senFünfGruppendesAnhaftens?“ „Bhikṣu!AnhaftenistnichtdasGleichewiedieFünfGruppendes Anhaftens;aberesgibtkeinAnhaftenaußer207andenFünfGruppendes Anhaftens:WasdaleidenschaftlichesBegehrenist,dasistdasAnhaften!“ „Danke,Herr! ... Sodann: GibteshinsichtlichderFünfGruppen desAnhaftensUnterschiedehinsichtlichdiesesleidenschaftlichenBegeh‐ rens?“ „Diesegibtes,Bhikṣu,diesimDenken:„Mög‘ichkünftigeinesolche Formbesitzen!“,„Mög‘ichkünftigeinesolcheEmpfindungbesitzen!“, „Mög‘ichkünftigeinesolcheUnterscheidungbesitzen!“,„Mög‘ichkünftig solcheGestaltungenbesitzen!“,„Mög‘ichkünftigeinesolchesBewusst‐ JahrenachdemTodAnāthapiṇḍada’s. NB:Diese–indenSchriftennamenlosgebliebene–ältereDamelittunterPrüderie. 207Werhiereinwendet,mankönnedochauchamBesitzundangeliebtenMenschen und–wiePlátọn–anseinemNach‐Ruhmanhaften,derübersieht,dassBuddhaŚākya‐ muni auch hierepistemologischspricht;denndiesesAnhaftenisteinAnhaftenandem imBewusstseinbewusstGewordenenundvondenGestaltungskräftendesGeistesGe‐ stalteten,undsomit:einAnhaftenanden eigenen Gestaltungen. WenhingegenepistemologischesDenkenverwirrt,dermöge–wiewahrscheinlich auchdieserBhikṣu–diefremdenDingealsepistemologischunabhängig‐bestehender‐ achten;dennerhaftetjaandeman,wasersieht,ohnesichdabeiepistemologischzu vergegenwärtigen,dasserdieDingesosieht,wieer–bez.:wieer–siesieht. 103 seinbesitzen!“:Diessind beispielsweise solcheUnterschiede!“ „Danke,Herr! ... Sodann: InwelchenHinsichtenkommendiesen GruppenjeweilsdieBezeichnung„Gruppe“zu?“ „Bhikṣu!Wasimmeres beiirgendeinemLebewesen anForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseingibt,obver‐ gangenodergegenwärtigoderkünftig,obeigenoderfremd,obgroboder fein,obgewöhnlichoderedel,obfernodernahe:daswird„Gruppeder Form“bzw.„GruppederEmpfindung“bzw.„GruppederUnterscheidung“ bzw.„GruppederGestaltungen“bzw.„GruppedesBewusstseins“ge‐ nannt.InsolchenHinsichtenkommendiesenGruppenjeweilsdieBe‐ zeichnung„Gruppe“zu!“ „Danke,Herr! ... Sodann: WassindUrsachenundBedingungen dafür,andenensichdiejeweiligenGruppenaufweisen?“ „Bhikṣu!DieVierGroßenGrundstoffe208sindUrsacheundBedin‐ gungfürdasAufweisenderForm‐Gruppe;dieBerührung desBewusst‐ seinsmitdem–ihmvonderjeweiligenSinneskraftzugeführten–jeweili‐ genSinnesgegenstand istdieUrsacheundBedingungfürdasAufweisen derEmpfindungs‐Gruppe,auchderUnterscheidungs‐Gruppe,undauch derGestaltungen‐Gruppe;Formen–Begreifen209sinddieUrsacheundBe‐ dingungfürdasAufweisenderBewusstseins‐Gruppe!“ ... 210 „Danke,Herr! ... Sodann: WasistbeiForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–BewusstseinjeweilsderGenuss,wasdieGe‐ fahr,undwasdasEntkommen?“ „Bhikṣu!WasdabeiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–BewusstseinjeweilsGlückundFreudeist,dasistdabeiderGenuss; dassjedesdavonvergänglichunddaherleidhaft–weilderVeränderung unterworfen–ist,dasistdabeidieGefahr;undwasbeijedemdavondas Sich‐davon‐TrennenvomleidenschaftlichenBegehrenist,dasistdasEnt‐ kommen!“ „Danke,Herr! ... Sodann: Wie kannmanbewirken ,nunwissend 208Diesesind:Erde–Wasser–Feuer–Luft,epistemologischzuverstehenals:Sich‐fest‐ Anfühlendes–Sich‐feucht‐Anfühlendes–Sich‐wärmend‐Anfühlendes–Sich‐bewegend‐ Anfühlendes. 209S:„nāma‐rūpa“:P,D:„Begriff‐Form“alsSubstantiv,verbalisiert:„begreifen‐formen“, Re‐SubstantivierungdieserVerben:„Begreifen‐Formen“. 210InderTextvorlagefolgtaufdieseseinweiteresPaarvonFragen–Antworten,dasers‐ tehiervondasZustandekommenderIch‐Ansichtbetreffend,unddaszweitehiervondas Nicht‐ZustandekommenderIch‐Ansichtbetreffend. SowohldiedarinvorkommendeabfälligeBezeichnung„Weltling“alsauchdiebreit ausgewalzteLangatmigkeitderAntwort–dieselbstvonNYPzusammengekürztworden ist–kennzeichnendiesesPaaralsspäterenZusatz.Inhaltlichisteralssolcherdadurch erkennbar,dasserdieLiniederArgumentationunterbricht. 104 undsehend zuwerden ,dassindiesemmitBewusstseinausgestattetem KörperwieauchbeiallenäußerenVorstellungenkeinIch‐Erstellenund keinMein‐Erstellen211mehrerfolgt,unddassdiediesemBewusstseinzu‐ grundeliegendeNeigungzusolchenEinbildungennichtweiterhinauftre‐ ten?“ „Bhikṣu!WasimmeresdaanForm–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–Bewusstseingibt–obeigenesoderfremdes,obnahesoder fernes,obvergangenesodergegenwärtigesoderkünftiges,obgrobes oderfeines,obgewöhnlichesoderedles–,vonalledemgilt:„Diesistnicht Mein;diesbinnichtIch;diesistnichtmeinSelbst!“:Sowiemandieses weißundsieht,erfolgtindiesemmitBewusstseinausgestattetemKör‐ per212wieauchbeiallenäußerenVorstellungenkeinIch‐Erstellenund keinMein‐Erstellenmehr;unddanntretendiediesemBewusstseinzu‐ grundeliegendeNeigungzusolchenVorstellungen undEinbildungen nichtweiterhinauf!“ ... 213 „Danke,Herr!“,sprachdadieserBhikṣu,erfreutundbeglücktüber dieseWortedesBhagavan. DerBhagavanjedochvergegenwärtigtesichnundieses:„Nachdem vonmirsoebenGesagtenkönnt‘einemBhikṣudieserGedankedurchden Kopfgehen:„Sosind beimir demnachForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–BewusstseinjeweilseinNicht‐Selbst;dievoneinem Nicht‐SelbstbegangenenHandlungenkönnendochabernichtaufein Selbstzurückwirken!““ DahersprachderBhagavannundieseszudenBhikṣus:„Eskann sein,dasshiernuneinirrender–eininUnwissenheitgeratener–Mensch meint,überdieLehredesMeistershinausgehenzumüssen,solcherart: „Sosind beimir demnachForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–BewusstseinjeweilseinNicht‐Selbst;dievoneinemNicht‐Selbst begangenenHandlungenkönnendochabernichtaufeinSelbstzurück‐ 211DasIch‐Erstellenerfolgt,indemmanineinerdereigenenGruppenvonForm–Emp‐ findung–Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseineinSelbstpostuliert.Daraufauf‐ bauend,erfolgtdasMein‐ErstellenimSinneYājñavalkya’sdadurch,dassmandieEr‐ scheinungendesBewusstseinsalsdenBesitzdiesesSelbstserachtet. 212Manbeachtediepräzise–undepistemologischäußerstwichtige!–unterschiedliche HandhabungderAusdrückeS:„rūpa“:P D:„Form,räumlichWahrgenommenes“ und S:„kāya“:P D:„Körper,Körperkräfte,körperlichesWirkungsgeflecht“ . AufdiesenUnterschiedhatm.W.erstmalsKZWaufmerksamgemacht. 213Ichlass‘obeneinePassageweg,inderdemBuddhaderBesitzunddasEinsetzenvon magischenFähigkeiten–hier:vonIn‐den‐Geist‐eines‐Anderen‐Blicken–weg;undicher‐ setzediesePassage–ineckigeKlammerngesetzt–durcheinerealitätskonformeFormu‐ lierung. 105 wirken!“.214Aberichhab‘euchdochdaunddortinderFormdesBefra‐ gensaufunterschiedlicheArtenunterwiesen.Nungut:215 Wiesehtihrdas,ihrBhikṣus:IstdieFormbeständigoderaberver‐ gänglich?“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft,Herr!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ „DasmachtkeinenSinn,Herr!“ „ IngleicherWeisehabtihr dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein zuuntersuchen;unddannwerdetihr dabeijeweilszumgleichenErgebnisgelangen. Indemmansichdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genau undklar vergegenwärtigt,erkenntman:„EinejedeForm,–obsieeinmal waroderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeinesLebewesens odereinesNicht‐Lebewesensist,obsievongrob stofflich eroderhinge‐ genvonfein stofflich erArtist,obsievonniedereroderabervonhoher Beschaffenheitist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefindet–:sie istnichtMein;sieistnichtIch;sieistnichtmeinSelbst!Desgleichensind jedeEmpfindung,jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltungen,jedesBe‐ wusstsein–obdieseinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird, ... ob diesvongrob geistig erodervonfein geistig erArtist,obsievonniede‐ rerodervonhoherBeschaffenheitist,obsie dieeigenenoderdieeines anderenLebewesens sind–:sieallesindnichtMein;siesindnichtIch; siesindnichtmeinSelbst!“:AufdieseWeisesollteman –insbesondere sichselberbetreffend– fehlerfreinachdenkenund dasErgebniseines solchenNachdenkens,nämlichdieErkenntnis,dannals Wissenüberdie Zusammenhängenehmenundbehalten! IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte 214Wiegesagt:DieLehrevomSelbstistgemäßBuddhaŚākyamuninichtetwafalsch, sonderntöricht,somitsinnlos.WährenddieVerneinungeinesfalschenSatzeszueinem wahrenSatzführt,führtdieVerneinungeinessinnlosenSatzeserneutzueinemsinnlo‐ senSatz. HierkommtnochdiesesFehlwissenhinzu:„EsseidairgendwoinForm–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseineinSelbst;dieseswirddannabervonden vomNicht‐SelbstgetätigtenHandlungennichtberührtundnichtbelangt,wederbereits indiesemLebennocherstineinemspäterenLeben!“ 215EsfolgtnunalsAbschlussteilderAbschlussteilvonSN22.59. 106 richtigerkenntundsodanndiesesErkannteachtsam–undsomitohne hinderndeVorstellungen216verinnerlichtundvertieft ,ziehtersichvon derFormzurück,wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung, vondenGestaltungen,vomBewusstsein.LöstersolchermaßenseinAn‐ haften andiesenFünfGruppen ,sowirderbefreit.DerBefreitewird danngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuEr‐ wirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:dasweißerdann!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Teil09:Theravagga Älterer‐Abschnitt Sūtra22.83:Ānanda Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandtesichderEhrwürdigeĀnandaandie beiihmzusammengekommenenBhikṣusundsprach:217„Brüder!“ „Bruder!“,antwortetenihmdiese.Undersprachsodann: „IhrBrüder!DerEhrwürdigePuṇṇaMantāniputtawarfürunszu denZeiten,alswirgeradeneuindenOrdenaufgenommenwordenwa‐ ren,vongroßerHilfe. Sounterwieseruns auch oftmitdiesenWorten:„BruderĀnanda! DurchAnhaftenentstehtdieVorstellung:„Ichbin!“,undnichtohneAn‐ haften;dieseVorstellung:„Ichbin!“entstehtdurchAnhaftenanForm,an Empfindung,anUnterscheidung,anGestaltungenanBewusstsein. Dasei,BruderĀnanda,eineFrauodereinManninblühenderJu‐ gend,vernarrtinsSich‐Schmücken,diesichihrGesichtineinemSpiegel oderineinermitklaremWassergefülltenSchalebetrachten;siewerden 216 Hindernde Vorstellungensindsolchewie:„Ichbin“.SiehehierzudasSN22.83. 217EsmusssichhierumeineBegebenheitausderZeitderletztenLebensjahreBuddha Śākyamuni’shandeln,wohl:ausderZeit,alsdiesernurnochseltenUnterweisungen gab,undwenndoch,dannzumeistin–zuinterpretierenden–Kurzfassungen. DamalsbereitshabensichvieleOrdiniertewieauchLaiendaheranĀnandagewandt; dieserjedochscheintvordemErreichenderArhatschaftzumeistnichteigeneLehrre‐ dengehalten,sonderndieLehrredenAndererzitiertzuhaben. 107 dieseWiderspiegelungdesGesichtsmitAnhaftenbetrachtenundnicht ohneAnhaften. Sobetrachtetman auchdas,wasmanansichselberwahrnimmt, nämlich: Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ seinmitAnhaften,wodurchdieVorstellung:„Ichbin!“entsteht.“ ... 218 UndderEhrwürdigePuṇṇaMantāniputtawiederholtedar‐ aufhineinenTeilderLehrrede,diederBhagavandenFünfengegeben hatte. Sounterwieseruns;undsohalferunsmitUnterweisungender Art:„DurchAnhaften,BruderĀnanda,entstehtdieVorstellung:„Ichbin!“, undnichtohneAnhaften!“. UndalsichdamalsdieseDarlegungderZusammenhängevonihm vernahm,gewannichdenDurchbruchzurLehre!“ DiessprachderEhrwürdigeĀnanda.Erfreutundbeglücktwaren dieBhikṣusüberdessenWorte. Sūtra22.84:Tissa Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagebekanntederEhrwürdigeTissa,einVetterdes Bhagavan’s,einerGruppevonBhikṣusdieses:„Brüder!MeineKräfte219 habensichverwirrt;siehabendieRichtungverloren.DieLehreistmir unklargeworden.VonStarrheitundMüdigkeitistmeinGeistdurchsetzt; undohneFreudeleb‘ichdenReinheitswandel. Deswegen hab‘ichauch Zweifel daran,dassich dieLehreverwirklichenkann!220“ AufdieseshinbegabensichjeneBhikṣuszumBhagavan,begrüßten ihnehrerbietig,setztensichihmzurSeitehin,undberichtetenihmvon dem,wasihnenderEhrwürdigeTissabekannthatte. DawandtesichderBhagavananeinenderBhikṣusmitdenWorten: „Bhikṣu!Geh‘zumBhikṣuTissaundsprichinmeinemNamenzuihm: „DerMeisterruftDich,BruderTissa!“!“ „Ja,Herr!“,antworteteihmdieser,begabsichunverzüglichzumEhr‐ würdigenTissa,undberichteteihm:„DerMeisterruftDich,BruderTis‐ 218InderTextvorlagefolgtnundieWiederholungderAbschlussteilevonSN22.59und SN22.82.IchkürzesieobenzudemineckigeKlammernGesetztenab. 219Wiegesagt:MitS:„kāya“:PsindhiernatürlichwederderKörpernochdiekörperli‐ chenEnergieninsgesamtgemeint,sonderndiemitdemGeistverbundenen unddessen Tätigkeitendurchführendenfein‐stofflichenundfeinst‐stofflichenEnergien. 220MitdiesenEinschübenfolg‘ichhierdenDeutungenindenKommentaren. 108 sa!“.„Ja,Bruder!“,antworteteihmdieser,begabsichunverzüglichzum Bhagavan,begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. „Isteswahr,Tissa,“fragteihnnunderBhagavan,„dassDueiner GruppevonBhikṣusbekannthast:„Brüder!MeineKräftehabensichver‐ wirrt;siehabendieRichtungverloren.DieLehreistmirunklargewor‐ den.VonStarrheitundMüdigkeitistmeinGeistdurchsetzt;undohne Freudeleb‘ichdenReinheitswandel. Deswegen hab‘ichauchZweifel daran,dassich dieLehreverwirklichenkann!“?“ „Ja,Herr!“, bekanntedieser . „Tissa!Wasmeinstdu:WennjemandembeiForm–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–BewusstseindieGiernichtgeschwundenist, wennAbsicht–Zuneigung–Dürsten–Fiebern–Begehrennichtgeschwun‐ densind,entstehendiesemdurchVeränderungundVerformungvon Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinsodann Kummer–Schmerz–Leid–Betrübnis–Verzweiflung?“221 „Ja,Herr!“ „Gut,richtig,Tissa!InderTat:Soverhältessichbeieinemsolchen Menschen. Undwasmeinstdu:WennjemandembeiForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–BewusstseindieGiergeschwundenist,wenn Absicht–Zuneigung–Dürsten–Fiebern–Begehrengeschwundensind,ent‐ stehendiesemdurchVeränderungundVerformungvonForm–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseinsodannKummer– Schmerz–Leid–Betrübnis–Verzweiflung?“ „Nein,wirklichnicht,Herr!“ „Gut,richtig,Tissa!InderTat:Soverhältessichbeieinemsolchen Menschen. Unddazuüberlegedirdieses:IstdieFormbeständigoderaberver‐ gänglich?“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft,Herr!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ „DasmachtkeinenSinn,Herr!“ „ IngleicherWeisehastdu dieEmpfindung,dieUnterscheidung,die 221DieseentstehendembetreffendenMenschensomitnichterstbeimTodbzw.nach demTod,sondernwährendderganzenZeitseinesAlternsinTodhaftigkeit,seinestod‐ haftenAlterns. 109 Gestaltungen,dasBewusstsein zuuntersuchen;unddannwirstdudabei jeweilszumgleichenErgebnisgelangen. Indemdudirdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genauund klar vergegenwärtigst,erkennstdu:„EinejedeForm,obsieeinmalwar oderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeinesLebewesensoder einesNicht‐Lebewesensist,obsievongrob stofflich eroderhingegen vonfein stofflich erArtist,obsievonniedereroderabervonhoherBe‐ schaffenheitist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefindet:sieist nichtMein;sieistnichtIch;sieistnichtmeinSelbst!Desgleichensind jedeEmpfindung,jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltungen,jedesBe‐ wusstsein,obdieseinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird,obsie jeweilsvongrob geistig eroderabervonfein geistiger erArtsind,obsie vonniedererodervonhoherBeschaffenheitsind,obsiesichinderNähe oderinderFernebefinde:sieallesindnichtMein;sieallesindnichtIch; sieallesindnichtmeinSelbst!“:AufdieseWeisesolltestdu –insbeson‐ deredichselberbetreffend– fehlerfreinachdenkenund dasErgebnis einessolchenNachdenkens,nämlichdieErkenntnis,dannals Wissen überdieZusammenhängenehmenundbehalten! Tissa!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörtedann indieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchterichtig erkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonderEmpfin‐ dung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBewusstsein. LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGruppen ,sowirder befreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;under erkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswan‐ del,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:dasweiß ernun. Tissa!NimmdiesalsGleichnis: DawärenzweiLeute,dereinedesWegesunkundig,undderandere desWegeskundig.DerdesWegesUnkundigewürdenundendesWeges KundigennachdemWegbefragen;unddieserwürdesoantworten:„Dies dort,duGuter,istderPfad!Geh‘ihneinstückweit;dannwirstduaneine Weg‐Gabelunggelangen.Die vielbegangenen Abzweigungmeidend, wähledie wenigbegangenen 222Abzweigung!DiesenPfadgeh‘dann 222DieTextvorlageenthälthier„links“für„vielbegangen“und„rechts“für„wenigbegan‐ gen“. Ichgehedavonaus,dassBuddhaŚākyamunitantrischeKenntnisseüberdiekörperli‐ chenEnergienbesaß,unddiesnichtnurhinsichtlichderAusrichtungdesLeibesbeim SchlafeninNord‐Süd‐Richtung.DannwirderhieraufgarkeinenFallmitAusdrücken wie„links“und„rechts“operierthaben.Unddeswegenversuch‘ichoben,diesedurch mirsinngetreuerscheinendeBegriffezuersetzen. 110 wiederumseinstückweit;dannwirstduzunächsteindüsteresWalddick‐ ichterblicken,balddanacheintiefliegendesSumpfgebiet,undwiederum danacheinensteilenAbsturz.Gehe aberdiesenPfadruhigundbedacht weiter;dennsodannwirstduzueinemstillenentzückendenOrtgelan‐ gen, andemdusodannnachBeliebenverweilenkannst !“ Tissa!DiesesvonmirhieraufgeführteGleichnissolldirdenSinn desAusübensderLehre sovermitteln: Mit„eindesWegesUnkundiger“istein inderLehreungeschulter Mensch gemeint;undmit„eindesWegesKundiger“istderTathāgata gemeint,derArhat,derSaṃbuddha. Mit„Weg‐Gabelung“istderZweifelgemeint.Mit„ vielbegangene Abzweigung“istderverkehrteachtfachePfadgemeint,nämlich:verkehr‐ teAnsicht,verkehrteGesinnung,verkehrteRede,verkehrtesTun,ver‐ kehrterErwerb,verkehrteAchtsamkeit,verkehrteSammlung;undmit „ wenigbegangene Abzweigung“istderEdleAchtfachePfadgemeint, nämlich:RechteAnsicht,RechteGesinnung,RechteRede,RechtesTun, RechterErwerb,RechteAchtsamkeit,RechteSammlung. Mit„düsteresWalddickicht“istdieUnwissenheitgemeint,mit„tief‐ liegenderSumpf“dieSinneslüste,undmit„steilerAbsturz“Zornund Verzweiflung. Undmit„stillerentzückenderOrt“istdasNirvāṇagemeint. Seiheiter,Tissa,undseibegeistert!AlsBeraterbinjada,alsHelfer, alsUnterweiser!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdi‐ geTissaüberdesBhagavan‘sWorte. Sūtra22.85:Yamaka Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederEhrwürdigeŚāriputrabeiŚrāvastīinAnā‐ thapiṇḍada’sKloster,dasimSieger‐Haingelegenist. ZudieserZeithattedemBhikṣuYamakasichdiese verkehrte An‐ sichtzuEigengemacht:„Soversteh‘ichdievomBhagavangelehrtenZu‐ sammenhänge,223nämlich:dasseinBhikṣu,dessenGetriebenseinzer‐ DassdieAbsolventenderbeidenunterenKlassenderGeistesschulungkeine–oder jedenfallskeineausreichenden–tantrischenKenntnissehinsichtlichderkörperlichen EnergienbesaßenunddaherdenVolks‐Gebrauchvon„links“und„rechts“benütztha‐ ben,stehtdamitinkeinemWiderspruch. 223S:„dharma“,P:„dhamma“,hier:D:„Zusammenhänge unterdenGegebenheiten “, weilnatürlichnicht:„diegelehrteLehre“,sondern:„diegelehrtenZusammenhänge“. 111 stört undzunichtegemacht ist,nachdemTodmitdemAuseinanderbre‐ chendesKörperszerstörtistundnichtmehrweiterbesteht.“224 DiesvernahmeneinigeBhikṣus.SiebegabensichdaherzumEhr‐ würdigenYamaka,tauschtenmitihmfreundlicheundzuvorkommende WortederBegrüßungaus,225undsetztensichihmzurSeitehin.226 „Isteswahr,BruderYamaka,“fragtensieihnsodann,„dassDuDir diese ... 227AnsichtzuEigengemachthast:„Soversteh‘ichdievomBha‐ gavangelehrtenZusammenhänge,nämlich:dasseinBhikṣu,dessenGe‐ triebenseinzunichtegemacht undbeendet ist,nachdemTodmitdem AuseinanderbrechendesKörpers228vernichtetistundnichtmehrweiter besteht.“?“ „Soistes,Brüder!“, antworteteerihnen .„Dennsoversteh‘iches!“ „Sprichnichtso,BruderYamaka!DenndamitbezichtigstDuden Bhagavan,etwasFalschesgelehrtzuhaben;unddasistnichtgut!229Nie würdederBhagavansagen:„EinBhikṣu,dessenGetriebenseinzerstört undbeendet ist,nachdemTodmitdemAuseinanderbrechendesKör‐ perszerstörtistundnichtmehrweiterbesteht.“!“ ObwohldieseBhikṣussozuihmsprachen,beharrtederEhrwürdige Yamakahartnäckigaufseiner verkehrten Ansicht, demerausLehrge‐ sprächen,dieihmübermitteltwordenwaren,dazugehörendeStellen 224GarnichtwenigeSūtrasvermittelnallerdingsdann,wennmansienichtmitEinfü‐ gungenwiehierversieht,durchausdieseAnsicht. DerFehlerliegtdahernichtprimärbeiYamaka,sondernbeidenBerichternsolcher Sūtras. 225Dashatmansichungefährsovorzustellen,wiediesetwavoreinemJahrhundert nochöstlichdesBöhmerwaldsBrauchwar,keinesfallshingegenderDegenerationzu ‹“Hallo“–„Hallo“›,wiediesseiteinpaarJahrzehntenbeiunsBrauchgewordenist. 226DieserYamakawardemnachnichteinIrgendwer. Oballerdings„Yamaka“seinihmvonseinenElterngegebenerNamegewesenistund nichtnursein–ihminAnlehnungandenTotengottYamanachträglichangehängter– Rufname,daswirdjetztwohlnichtmehrauszumachensein. 227Ichunterdrück‘andieserStelledasEigenschaftswort„schlecht“ NPK bzw.„pernic‐ ious“ BBD ;dennwärediesesunhöflicheWortandieserStellegefallen,dannhätteder soAngesprochenekaumbedingungs‐undeinschränkungslosmit„Ja!“geantwortet. 228DerRūpaeinesMenschenbrichtbeieinemnicht‐gewaltsamenTodnichtauseinan‐ der,sondernzerfälltinnerhalbdernächstenMonate.DerKāyadesGestorbenenhinge‐ genistnochimTod–genaugesagt:imZustanddesKlarenLichtsdesTodes–zusam‐ menhängend,nämlich:imVerbundvongröberenundfeinerenkörperlichenEnergien. MitdemEndedesTodes–d.h.:mitdemEndedesZustandsdesKlarenLichtsdesTo‐ des–brichtdieserVerbundauseinander:diegröberenEnergienverbleibenbeimLeib, dernuneinLeichnamistunddiefeinerenEnergienbleibenbeimGeist,dernunkeine VerbindungmehrzuseinembisherigenLeibhat. 229Diese–hiermöglicherweiseerstmalsbenützte–FormulierungistindenGeneratio‐ nendanachoffensichtlichzurstehendenRedewendunggediehen. 112 vortrug;underschloss mitdenWorten:„Ja!Deswegenversteh‘ichdie vomBhagavangelehrtenZusammenhängeso,nämlich:dasseinBhikṣu, dessenGetriebenseinzunichtegemacht undbeendet ist,nachdemTod mitdemAuseinanderbrechendesKörperszerstörtistundnichtmehr weiterbesteht.“ DadieseBhikṣusdenEhrwürdigenYamakanichtvondieser ver‐ kehrten Ansichtabbringenkonnten,erhobensiesich, verabschiedeten sichvomEhrwürdigenYamaka ,begabensich geradenwegs zumEhr‐ würdigenŚāriputra,tauschtenmitihmfreundlicheundzuvorkommende WortederBegrüßungaus,undsetztensichihmzurSeitehin.Daraufhin berichtetensieihm,was–denEhrwürdigenYamakabetreffend–vorge‐ fallenwar;undsieschlossenmitdenWorten:„Gutwär’s,wennderEhr‐ würdigeŚāriputrasichzumBhikṣuYamakabegebenwürde,bewogen ausErbarmenmitihm!“.UndderEhrwürdigeŚāriputrastimmteihnen schweigendzu.230 Am frühen AbenddannerhobersichausderZurückgezogenheit undbegabsichzumEhrwürdigenYamaka.Ertauschtenmitihmfreund‐ licheundzuvorkommendeWortederBegrüßungaus;undersetztesich sodannihmzurSeitehin. „Isteswahr,BruderYamaka,“fragteersodanndenEhrwürdigen Yamaka,„dassDuDirdiese ... AnsichtzuEigengemachthast:„Sover‐ steh‘ichdievomBhagavangelehrtenZusammenhänge,nämlich:dassein Bhikṣu,dessenGetriebenseinzunichtegemacht undbeendet ist,nach demTodmitdemAuseinanderbrechendesKörpersvernichtetistund nichtmehrweiterbesteht.“?“ „Soistes,Brüder!“, antworteteerihnen .„Dennsoversteh‘iches!“ DerEhrwürdigeŚāriputraentschlosssichaufdieseshin,aufeinen TeilderUnterweisung,diederBhagavanmitdenerstenFünfJüngernge‐ gebenhatte,zurückzugreifen;underbeganndahermitdemEhrwürdi‐ genYamakadiesesWechselgespräch: 231 „WiesiehstDudas,BruderYamaka:IstdieFormbeständigoder abervergänglich?“ „Sieistvergänglich,BruderŚāriputra!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ 230WährendaußerhalbdesOrdenszweifellosdasSchweigenalseinNicht‐Zustimmen verstandenwordenist,wurd‘esinnerhalbdesOrdensscheinbar fast immeralsein Nicht‐Ablehnengenommen. 231Ohneeinensolchen–oderanderenbesserenüberleitenden–ZusatzistderÜbergang allzuabrupt. 113 worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ „DasmachtkeinenSinn!“ „ IngleicherWeisekannstDu dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein untersuchen;unddannwirstdabei jeweilszumgleichenErgebnisgelangen. IndemDuDirdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genauund klar vergegenwärtigst,erkennstDu:„EinejedeForm,obsieeinmalwar oderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeinesLebewesensoderei‐ nesNicht‐Lebewesensist,obsievongrob stofflich eroderhingegenvon fein stofflich erArtist,obsievonniedereroderabervonhoherBeschaf‐ fenheitist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefindet:sieistnicht Mein;sieistnichtIch;sieistnichtmeinSelbst!Desgleichensindjede Empfindung,jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltungen,jedesBewusst‐ sein,obdieseinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird, ... obsieje‐ weilsvongrob geistig eroderabervonfein geistiger erArtsind,obsie vonniedererodervonhoherBeschaffenheitsind,obsiesichinderNähe oderinderFernebefindet:sieallesindnichtMein;sieallesindnichtIch; sieallesindnichtmeinSelbst!“:AufdieseWeisesolltestDu –insbeson‐ dereDichselberbetreffend– fehlerfreinachdenkenund dasErgebnis einessolchenNachdenkens,nämlichdieErkenntnis,dannals Wissen überdieZusammenhängenehmenundbehalten!232 BruderYamaka!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGe‐ hörtedannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuch‐ terichtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ wusstsein.LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGrup‐ pen ,sowirderbefreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBe‐ freiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendet derReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... die‐ seWelt!“:dasweißernun. WiesiehstDudas,BruderYamaka:ErachtestDueinederFünfGrup‐ penForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinals denTathāgata?“ „Freilichnicht,Bruder!“ 232DenfolgendenAbsatzhab‘ichobeningeschweifteKlammerngesetzt.Dennichver‐ mute–weilerinderArgumentationmehrstörendalshelfendwirkt–,dassdieservon Śāriputragarnichtgeäußertwordenist,sonderndassspätereBerichterdavonausge‐ gangensind,erwäreimVerlaufderÜberlieferungausdemTextgefallen,unddasssie ihndeshalbgemäßSN22.59hinzugefügthaben.Beweisenoderwenigstensplausibel begründenkannichdieseVermutungnatürlichnicht. 114 „WiesiehstDudas,BruderYamaka:ErachtestDudenTathāgataals ineinerderFünfGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–Bewusstsein?“ „Freilichnicht,Bruder!“ „WiesiehstDudas,BruderYamaka:ErachtestDudieFünfGruppen Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinzusam‐ menalsdenTathāgata?“ „Freilichnicht,Bruder!“ „WiesiehstDudas,BruderYamaka:ErachtestDujemanden,deroh‐ nedieseFünfGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstseinist,alsdenTathāgata?“ „Freilichnicht,Bruder!“ „SomitkannvonDir,BruderYamaka,derTathāgatanichteinmalbei Lebzeiten,seinemtatsächlichenBestehengemäß,aufgefunden under‐ mittelt werden;istdannDeineBehauptung:„Soversteh‘ichdievom BhagavangelehrtenZusammenhänge,nämlich:dasseinBhikṣu,dessen Getriebenseinzunichtegemacht undbeendet ist,nachdemTodmitdem AuseinanderbrechendesKörpersvernichtetistundnichtmehrweiter besteht!“angebracht?“233 „Bisvorhin,BruderŚāriputra,hatt‘ichdiese verkehrte Ansicht. NachdemichnunaberdieDarlegungdesEhrwürdigenŚāriputraver‐ nommenhabe,hab‘ichsieaufgegeben.Denn ichhabenundenDurch‐ bruchzuderLehreerzielt;ja,ichhabesienundurchdrungen .Dennich habejetztdieZusammenhängerichtigerfasst!“ „WennDich,BruderYamaka,dannjemandfragenwürde:„Waswird danneinBhikṣu,dessenGetriebenseinzunichtegemacht undbeendet ist,mitdemAuseinanderbrechendesKörpersnachdemTod?“,waswür‐ destDuaufdieseFrageantworten?“ „Bruder!Sobefragt,würd‘ich nunmehr antworten:„Alles beiihm inden FünfGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstsein Erfassbare 234istvergänglich;undwasvergänglichist, dasistbeiihmnungeschwundenundbeendet!“:Sowürd‘ichdannant‐ worten, undnichtanders:nichtweniger,aberauchnichtmehr !“ „Gut,BruderYamaka!Sehrgut!“ ... 235 ... 236 233AuchhierhatmanfeinaufŚāriputra’sFormulierungzuachten;dennersagt„ange‐ bracht“undnicht„wahr“!!! 234OhnediesebeidenZusätzebleibtdieAntwortzunahebeiYājñavalkya‘sSoterioloie. 235InderTextvorlagefolgtnuneinGleichnis,dasdievomYamakanunverstandeneSa‐ cheinkeinerWeiseerhellt;ichlass‘esdaherweg. 236UndunmittelbardarauffolgtinderTextvorlageeineArgumentationgegendenEter‐ nalismus,d.h.:gegendiedamalsgängigenFormenderĀtman‐Lehre.Sieistzweifellos 115 „Ja,BruderŚāriputra:SoverhaltensichdannjeneEhrwürdigen,die‐ segütigenunderbarmenden,dieseErmahnerundBeraterihrerMitbrü‐ der:DennnachdemichnundieseDarlegungderZusammenhängevom EhrwürdigenŚāriputravernommenhabe,ist durchdiese meinGemüt anhaftungsfreivomGetriebenseinbefreitworden!“ DiessprachderEhrwürdigeŚāriputra zumEhrwürdigenYamaka . ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdigeYamakaüberdesEhrwürdigen Śāriputra‘sWorte. Postskriptum: GarnichtwenigeSūtras–insbesonderesolchediesesSNIII–sindin einerArtformuliert,dasseinArhat–undunterdieseninsbesondereein Buddha–nachdemTodnichtsmehranForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinbesitzt.UndsolchenFormulierungen vertrauend,ergibtsichdannfürdenEdlenJüngernurdieseAlternative: a Entwederistaußerdiesenvergehenden–undnachdemToddann bereitsvergangenen–FünfGruppennochetwasNicht‐Vergehendesim Hintergrund,wasdannjadochwohlnureinĀtmanseinkann; b oder, wenneseinsolchesnichtgibt–unddiesdürfteYamaka’sAnsichtgewe‐ sensein,mitdenenergegenjeneBhikṣusargumentierthatteundwas diesezuwiderlegennichtinderLagegewesensind–,eshatsichmitdem nachdemToderfolgendenAuflösenvonallem,wasesdaanderbetref‐ fendenPersongibt–d.h.:mitdemAuflösenderFünfGruppen–ebentat‐ sächlichallesanihraufgelöst,sodassvonderPersondannebennichts mehrvorhandenist,unddasheißteben:dasssienichtmehrbesteht. DiesebeidenAlternativen–diesesichauseinerbestimmtenirrigen Voraussetzung,dieŚāriputraaufdeckt,ergebendenbeidenAbwegebzw. Irrwege a und b –werdendannmitAusdrückenwie a‘ „Eternalis‐ mus“und b‘ „Nihilismus“bedacht. DieseverkehrteVoraussetzungbesagt,dassessichumdieFünf GruppenselberhandeltundnichtumdieFünfGruppendesAnhaftens. ZwaristdieUnterredungvondenHörernsoberichtetworden,dass derEindruckentstehenmuss,derEhrwürdigeYamakahab‘esnichtüber die1‐teKlassederGeistesschulunghinausgebracht.Aberdennochwerd‘ ichdieVermutungnichtlos,dieserBhikṣuhab‘eswohlbiszur3‐ten Klassegebracht:ErmusswohlinderPhilosophiedesGeistesunterEin‐ schlussderEpistemologiegeschultgewesensein;undermussŚāripu‐ einespätererfolgteHinzufügung;dennsietrifftdenYamakagarnicht:Dieserhattedoch denNihilismusvertreten,demzufolgeeinTathāgata–wennbeiihmnachdemTodder Körperauseinanderbricht–zuNichtswird. 116 tra’s–inMN9wiedergegebene–AufgliederungvonBuddhaŚākyamuni’s Begriff„Unwissenheit“–sieheSN12.02–inS:„avidyā“ D:„ einsichts‐ mäßige Unwissenheit“ undS:„āsrava“ D:„ handlungsmäßiges Ge‐ triebensein, inseinerGeistesausrichtungvondieserUnwissenheit Be‐ einflusst‐Sein“237 gekannthaben. DiesevonŚāriputraihmwohlebenfallsentgegengehaltenenStücke ausderPhilosophiedesGeisteswerdendieHörerkaumverstandenha‐ ben;undsiehabensiedaherweggelassenunddiedadurchentstandenen LückendurcheinunbeholfenesGleichnissowiedurcheine–denvormali‐ genNihilistenYamakagarnichttreffende–ArgumentationgegendieAn‐ sichtdesEternalismussinnarmaufgefüllt. SchließlichisthinsichtlichdesnunmehrigenYamaka’sdiesesfestzu‐ halten:DankderUnterweisungenŚāriputra’senthältersichnundes in theoretischerHinsicht sinnlosenDenkensundSprechensundvermeidet solchesinnereswieauchäußeresRedenüberUnerfassbares:Erschweigt nundazu;eristeinSchweigendergeworden,einMuni,einWeiser. SiehehierzuauchdasfolgendeSūtraSN22.86. NB:SowirdauchBuddhaŚākyamunistetsmitausgeglichenemGe‐ mütirrigeAnsichtenvonBhikṣuszukorrigierenbestrebtgewesensein, nichtjedochinderArtvonMN22odergarvonMN38:Zweifellosunbe‐ absichtigtbeschreibendieAutorendieserbeidenSūtrasBuddhaŚākya‐ munialseinenCholeriker.EntstandensinddieseBeschreibungenver‐ mutlichso:InspäterenGenerationensindirgendwelcheÄbte,dieaus einerderbeidenoberenKastenkamen,BhikṣusausniederenKastenge‐ genübertotalausgeflippt.SolchesDaneben‐Benehmenhabensiedann späteralsHeiligenZorndeklariert;undumdieszurechtfertigen,haben siesichdabeiaufBuddhaŚākyamunibezogen,habenihmdasinMN22 undMN38eingangsbeschriebeneVerhaltenunterstellt,undhabendiese sogeschaffenenSūtrasnochmitMaterialausanderenSūtrasaufgefüllt. Esmagsein,dassdieinMN22inirgendeinerOrdensniederlassung öffentlicherfolgteDemütigungdesEhrwürdigenAriṭṭhadurchdendorti‐ genAbt–erfolgtdurchpermanentesWiederholenvon„Ariṭṭha,dervor‐ maligeGeier‐Jäger“bereitszuLebzeitenBuddhaŚākyamuni’serfolgtist; denngemäßMVXYXscheidetAriṭṭhabaldnachdiesemVorfallausdem Ordenaus,wasvonBuddhaŚākyamunisehrbedauertwird;demnach 237EigentlichistP:„āsava“bzw.S:„āsrava“ D:„einfließen,Einströmen“ einphiloso‐ phischerFachbegriffausderLehreMahāvīra’s,dortallerdingsatomistischdargelegt. Siehehierzu:WilhelmK.Essler„BuddhaŚākyamuniI“,Frankfurt/M.2016,in:‹www.w‐ k‐essler.de›. AllerdingsistdieserAusdruck„āsrava“vonBuddhaŚākyamunigemäßMN2imSinne seinereigenenLehreneuinterpretiertworden. 117 wardieserAriṭṭhanichteinIrgendjemand,sondernvermutlicheiner derwenigen,diedasFloß‐Gleichnis–dasinebendiesemMN22überlie‐ fertistunddasansonstenverlorengegangenzuseinscheint–verstan‐ denhatten. Sūtra22.86:Anurādha Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiVaiṣālīimGroßenWaldinder Giebelhaus‐Halle.238DamalswohntederEhrwürdigeAnurādhaineiner Waldhütte,unweitvomAufenthaltsortdesBhagavan’sentfernt.239 AneinemdieserTagebegabensichmehrereŚramaṇasvonanderen SchulenzumEhrwürdigenAnurādha,tauschtenmitihmfreundlicheund zuvorkommendeWortederBegrüßungaus,undsetztensichihmzur Seitehin. „FreundAnurādha!“,begannensiesodann.„IndemeinTathāgataei‐ nenTathāgatabeschreibt–einhöchstesunderhabenstesLebewesen,ein imhöchstenZustandWeilender–,240dannerfolgtdies doch durcheinen dieservierFälle: ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodweiter“; ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodnichtweiter“; ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodweiterundnichtweiter“; ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodwederweiternochnichtwei‐ ter“.241 238Diesmussaus–vonmirnichtzuerratenden–GründeneinsehrwichtigesHausgewe‐ sensein;deninFeldernundWäldernwurdensonsteigentlichnurNicht‐Giebelhäuser gebaut,d.h.:kleineEin‐Zimmer‐HäusermiteinemschrägenFlachdach,wiemandiesin Spaniennochanden–imVerschwindenbegriffenen–HäusernfürdieCampesinosse‐ henkann. 239DiesscheinteinvonAnurādhahäufigbenützterAufenthaltsortgewesenzusein.Ver‐ mutlichhatersichvondiesemausdemBuddhaŚākyamuniaufdessen–letzter–Wan‐ derungRichtungKapilavastuangeschlossen. 240DieBezeichnungS:„tathāgata“wardemnachbereitsGenerationenvorBuddhaŚā‐ kyamunibeidendiversenphilosophischenSchulengebräuchlich;dennsonsthättesie zurZeitseinerLehrtätigkeitnichteinesolcheweitverbreiteteVerwendunggehabt. 241WannunddurchwendieseVierfach‐Unterscheidungerstelltwordenist,wirdwohl nichtmehrzuermittelnsein.IndenbuddhistischenSūtraswerdensieausschließlich hinsichtlicheinesTathāgataszitiert,wenngleichnichtakzeptiert. DiedritteAlternativebeziehtsichvermutlichdarauf,dassderAusdruck„bestehen“in mehrfachemWortgebrauchvorkommt,wobeiernachdemeinenaufeinenTathāgata zutrifft,nachdemanderenjedochnicht,vergleichbarmitderalltäglichenVerwendung desAusdrucks„Tod“unddessenphilosophischerVerwendungdurchBuddhaŚākyamu‐ 118 „IndemeinTathāgata“,erwiderteihnendaderEhrwürdigeAnurā‐ dha,„einenTathāgatabeschreibt–einhöchstesunderhabenstesLebe‐ wesen,einimhöchstenZustandWeilender–,dannerfolgtdiesaußerhalb dieservierFälle: ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodweiter“; ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodnichtweiter“; ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodweiterundnichtweiter“; ⟡„DerTathāgatabestehtnachdemTodwederweiternochnicht weiter“. AufdieseshinsprachendieseŚramaṇaslautundvernehmlichzu einander:„DieswirdwohleinNeulingunterdenBhikṣussein,oderaber einungebildeterÄlterer!“;undnachdemsiedenEhrwürdigenAnurādha mitsolchenWortenherabgesetzthatten,standensieaufundentfernten sich. DerEhrwürdigeAnurādhaaberüberlegtesichnun:„Wennich ir‐ gendwannwiedereinmal vonsolchenŚramaṇassobefragtwerde,mit welcherErklärungwerd‘ichdannihnengegenüberwohldemWortdes Bhagavan’sgemäßzusprechenhaben,ohnediesesverkehrtwiederzuge‐ ben?Wiewürd‘ich’sseinerLehregemäßintadelsfreierWeisedarzule‐ gen?“ DaraufhinbegabsichderEhrwürdigeAnurādhazumBhagavan, begrüßteihnehrerbietig,setztesichihmzurSeitehin,undberichtete ihmwortgetreuvonalledem,wassichsoebeninseinernahegelegenen Waldhütteereignethatte. NachdemderBhagavantiefLuftgeholthatte, unterwieserdenEhrwürdigenAnurādhamitdenWorten: 242 „WiesiehstDudas,Anurādha:IstdieFormbeständigoderaberver‐ gänglich?“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ ni,gemäß:„nichtimTodlosenweilend“. DievierteAlternativekönntesichvielleichtaufdenFallbeziehen,dassdasPaar‹„be‐ stehen“,„nicht‐bestehen“›nurfürgewöhnliche unvollendete Lebewesenvollständig bestimmtundeinevollständigeDisjunktionist,nichtjedochfürvollendeteLebewesen, genauergesagt:fürbestimmbareLebewesen,diedashöchsteZielderVollendunger‐ langthaben. 242Esfolgtnuneinesinngetreue–undauchnahezuwortgetreue–Wiedeholungder ArgumentationŚāriputra’sgemäßSN22.85. 119 „DasmachtkeinenSinn!“ „ IngleicherWeisekannstdu dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein untersuchen;unddannwirstduda‐ beijeweilszumgleichenErgebnisgelangen. Indemdudirdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genauund klar vergegenwärtigst,erkennstdu:„EinejedeForm,obsieeinmalwar oderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeinesLebewesensoderei‐ nesNicht‐Lebewesensist,obsievongrob stofflich eroderhingegenvon fein stofflich erArtist,obsievonniedereroderabervonhoherBeschaf‐ fenheitist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefindet:sieistnicht Mein;sieistnichtIch;sieistnichtmeinSelbst!Desgleichensindjede Empfindung,jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltungen,jedesBewusst‐ sein,obdieseinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird, ... obsieje‐ weilsvongrob geistig eroderabervonfein geistiger erArtsind,obsie vonniedererodervonhoherBeschaffenheitsind,obsiesichinderNähe oderinderFernebefinden:sieallesindnichtMein;sieallesindnichtIch; sieallesindnichtmeinSelbst!“:AufdieseWeisesollstdu –insbesondere sichselberbetreffend– fehlerfreinach‐denkenund dasErgebniseines solchenNachdenkens,nämlichdieEr‐kenntnis,dannals Wissenüber dieZusammenhängenehmenundbehal‐ten! Anurādha!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte richtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ wusstsein.LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGrup‐ pen ,sowirderbefreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBe‐ freiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendet derReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... die‐ seWelt!“:dasweißernun. WiesiehstDudas,Anurādha:ErachtestDueinederFünfGruppen Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinalsden Tathāgata?“ „Freilichnicht,Herr!“ „WiesiehstDudas,Anurādha:ErachtestDudenTathāgataalsin einerderFünfGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–Bewusstsein?“ „Freilichnicht,Herr!“ „WiesiehstDudas,Anurādha:ErachtestDudieFünfGruppenForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinzusammenals denTathāgata?“ „Freilichnicht,Herr!“ 120 „WiesiehstDudas,Anurādha:ErachtestDujemanden,derohnedie‐ seFünfGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstseinist,alsdenTathāgata?“ „Freilichnicht,Herr!“ „Somitkannvondir,Anurādha,derTathāgatanichteinmalbeiLeb‐ zeiten,seinemtatsächlichenBestehengemäß,aufgefunden undermit‐ telt werden;istdannDeineBehauptung:„IndemeinTathāgataeinenTa‐ thāgatabeschreibt–einhöchstesunderhabenstesLebewesen,einim höchstenZustandWeilender–,dannerfolgtdiesaußerhalbdieservier Fälle:„DerTathāgatabestehtnachdemTodweiter“;„DerTathāgatabe‐ stehtnachdemTodnichtweiter“;„DerTathāgatabestehtnachdemTod weiterundnichtweiter“;„DerTathāgatabestehtnachdemTodweder weiternochnichtweiter“angebracht?“ „Freilichnicht,Herr!“ „Gut,Anurādha,sehrgut!Denndiesnurlehr‘ich,früherwieheute: dasErleidenunddesErleidensBeendigung!“243 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwür‐ digeAnurādhadesBhagavan‘sWorte. Postskriptum: DiesesAbschlusswortBuddhaŚākyamuni’ssollt‘aufgarkeinenFall imbanalenVerständnisaufgefasstwerden.Vielmehrstecktdarinm.E. auchdieses:DerBuddhableibtstetsaufdemBodenderTatsachenund schwebtnichtindenWolkenvonBloß‐Erdachtem;eristundbleibtein EmpirikerundwirdnirgendwozueinemMetaphýsiker. Ichwilldiessoformulieren: „Wasmannichtsprechenkann,daskannmanauchnichtdenken;und das,wasmannichtdenkenkann,dannzumGegenstanddesDenkensund desSprechenszumachen,daserbringtnichtsalsSinnloses!“ Sūtra22.87:Vakkali Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiRājagṛhaimBambus‐Hainam Buntvogel‐Heiligtum.ZudieserZeitbefandsichderEhrwürdigeVakkali –krankundschwerleidend244–imHauseinesTöpfers inderStadt . PostskriptumBemerkte. 243ZudieserunscheinbarenWendungsiehedasim 244HierwirdderAusdruck„leiden“natürlichimalltäglichenSinnverwendet,undnicht imphilosophisch‐soteriologischenSinnderLehre,undauchnichtimmedizinischen 121 AneinemdieserTagewandtesichderEhrwürdigeVakkalizuden ihmhelfendenBhikṣus:„Brüder!BegebtEuchzumBhagavan,bringtihm –EuerHauptzuseinenFüßen–inmeinemNamenVerehrungdar,undbe‐ richtetihm:„DerBhikṣuVakkaliistkrankundschwerleidend.Mitsei‐ nemHauptzuFüßendesBhagavan’sbringterdemBhagavanVerehrung dar!“;undbittetihnsodann:„Herr!Gutwär‘es,wennderBhagavanden BhikṣuVakkaliaufsuchenwürde,bewogendurchErbarmen!“ „Ja,Bruder!“,versprachendieseihm.Siebegabensichumgehend zumBhagavan,begrüßtenihnehrerbietig,setztensichihmzurSeitehin, undtrugenihmdasihnenvomEhrwürdigenVakkaliAufgetragenevor. DaraufhinnahmderBhagavanMantelundAlmosenschaleundbe‐ gabsichzumEhrwürdigenVakkali. AlsdieserdenBhagavan ... 245herankommensah,richteteersichin seinemBettauf.AberderBhagavanberuhigteihn:„Lassesgutsein,Vak‐ kali,undrichtedichnichtauf!DaisteinvorbereiteterSitz;undaufdie‐ senwillichmichniederlassen!“;undersetztesichaufdiesenSitz.246 „Gehtesdirerträglich,Vakkali?“,fragteerihnsodann.„Gehtesdir halbwegs zufriedenstellend?NehmendieSchmerzennichtzu,sondern ab?“ „Nein,Herr!“, brachtedieserhervor .„Mirgehtesnichtzufrieden‐ stellenundnichterträglich:DieSchmerzennehmennichtab,sondern zu!“ „Vakkali!Ichdarfdochhoffen,dassdichnichtirgendeinBedauern oderirgendeineReueplagt?!“ „Doch,Herr!MichplagenBedauernundReue!“ „Aberzumindest,Vakkali,darfichhoffen,dassdudirnichthinsicht‐ lichderTugendVorwürfezumachenhast?!“ „Nein,Herr!Diesbezüglichbrauch‘ichmirkeinerleiVorwürfezuma‐ chen!“ Sinn:EsgibtdiePhantom‐Leiden,denenindenbetreffendenOrganennichtsKrankhaf‐ tesentspricht;undesgibtErkrankungenindenOrganen,diesichnochnichtalsLeiden bemerkbargemachthaben,etwa,wennderArztmirnacheinereingehendenUntersu‐ chungberichtet:„SieleidenaneinemLeber‐Karzinom!“,undichihmentgegne:„Aber ichleidedochgarnicht:Nichts–aberauchgarnichts–tutmirweh!“ 245WiesodieSūtrasansolchenStellenjedesmalsinnarmeinfügen:„vonweitem“,dasist fürmichnichtzuermitteln.ImvorliegendenFallkann„vonweitem“nursovielheißen wie:„durchdiegeöffneteTürindasKämmerchendes–indenengenundwinkligenGas‐ senderStadtgelegenen–Töpfer‐Hausgekommenen“. 246HöchstwahrscheinlichbesaßjenerTöpferalsSitzwedereinenStuhlnochauchnur einenHockerodergareinSitzkissen;eswirdsichdemnachumeinenHolzklotzgehan‐ delthaben.Undmit„Bett“istsicherlicheineLagerstätteausFellengemeint,keinesfalls jedocheinhohesBett,d.h.:einesmitvierFüßen. 122 „AberVakkali!WarumplagenDichdannBedauernundReue?“ „Herr!Seitlangemschonhatt‘ichdendringendenWunsch,denBha‐ gavan wieder zusehen;dochichhattenieüberdiehierzubenötigten Kräfteverfügt.“ „Lassesgutsein,Vakkali!WassolldirderAnblickdiesesdemVer‐ faulenunterworfenenLeibesbieten?!WerdieLehre vondenZusam‐ menhängenunterdenGegebenheiten sieht,dersiehtmich;undwer mich inrechterWeise sieht,dersiehtebendieseLehre! Willstdumich sehen,dannwirfdahereinenBlickaufdieLehrevondenZusammenhän‐ genunterdenGegebenheiten,aufdiedirjadochbekannteLehre,diedu sozuerfassenhast: IstdieFormbeständigoderabervergänglich?“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürsolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ „DasmachtkeinenSinn!“ „ IngleicherWeisekannstdu dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein untersuchen;unddannwirstduda‐ beijeweilszumgleichenErgebnisgelangen. Indemdudirdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genauund klar vergegenwärtigst,erkennstdu:„EinejedeForm vonmir ,obsie einmalwaroderjetztistodereinmalseinwird, ... ,obdiesevongrob‐ stofflich eroderhingegenvonfein stofflich erArtist,obsievonniede‐ reroderabervonhoherBeschaffenheitist, ... :sieistnichtMein;sieist nichtIch;sieistnichtmeinSelbst!DesgleichensindjedeEmpfindung, jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltungen,jedesBewusstsein vonmir , obdieseseinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird, ... ,obsieje‐ weilsvongrob geistig eroderabervonfein geistiger erArtsind,obsie vonniedererodervonhoherBeschaffenheitsind, ... :sieallesindnicht Mein;sieallesindnichtIch;sieallesindnichtmeinSelbst!“:Aufdiese Weisesollstdu –insbesonderedichselberbetreffend– fehlerfreinach‐ denkenund dasErgebniseinessolchenNachdenkens,nämlichdieEr‐ kenntnis,dannals WissenüberdieZusammenhängenehmenundbe‐ halten! Vakkali!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte richtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ 123 wusstsein.LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGrup‐ pen ,sowirderbefreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBe‐ freiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendet derReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... die‐ seWelt!“:dasweißernun.“ NachdemderBhagavandemEhrwürdigenVakkali dieZusammen‐ hängeunterdenGegebenheitensodargelegt hatte,erhobersichund begabsichaufdenWegzumGeierspitz‐Berg.247 Undgleich,nachdemderBhagavansichfortbegebenhatte,batder EhrwürdigeVakkalidieihmhelfendenBhikṣus:„Brüder!Hebtmichauf eine Bahre undtragtmichzumSchwarzenFelsamAbhangdesSeher‐ Bergs!Dennwiedürftedennjemandwieich, derimVertrauenaufden BhagavanausdemHauslebenindieHauslosigkeitgezogenist ,nun aus‐ gerechnet ineinemHaussterben?!“ „Ja,Bruder!“,antwortetendieseihm.Siehobenihnsodannaufeine Bahre ;undsietrugenihnaufdieserzumSchwarzenFelsamAbhang desSeher‐Bergs. DerBhagavanverbrachtedenRestdesTagesunddieganzedarauf folgendeNachtaufjenemGeierspitz‐Berg. IndiesersternklarenNacht gingzufortgeschrittenerZeitderzunehmendeMondaufund 248erhellte mitseinemLichtdenganzenGeierspitz‐Berg.Undda wurdeimklar: „DerBhikṣuVakkalistrebtnachBefreiung!“,wieauch:„Gewisswirderin vollständigerBefreiungbefreitwerden!“ ... NachAblaufdieserNacht begabersichzueinerinderNäheweilen‐ den GruppevonBhikṣusundsprachzuihnen:„IhrBhikṣus!Begebteuch zumBhikṣuVakkaliundberichtetihmdieses:„IndieserNacht istdem Bhagavandiesesklargeworden ... :„DerBhikṣuVakkalistrebtnach Befreiung!“,wieauch:„GewisswirderinvollständigerBefreiungbefreit werden!“.DahersprichtderBhagavandieszudir:„Fürchtedichnicht, Vakkali;seizuversichtlich!DenngutwirddeinSterbensein,gutdeinDa‐ hinscheiden!“!“ „Ja,Herr!“,antwortetenihmdiese;undsiebegabensichzumEhr‐ würdigenVakkaliundberichtetenihm:„Höre,BruderVakkali,dasWort desBhagavan’s ... !“ Undnochbevorsieweiterredenkonnten,bat derEhrwürdige VakkalidieihmhelfendenBhikṣus:„Kommt,Brüder!Hebtmichvonder besserenLeutesicherlichweit‐ läufigumgangenhaben. 248UmdieWürdedieses–vondaabvonMirakel‐Berichtendurchsetzten–Sūtraswieder herzustellen,ersetz‘ichvonjetztabobenallesMirakulösedurch potentiell Reales. 247Diesen–vonGeiernbevölkerten–Ortwerdendie 124 Bahre !DennwiedürftejemandwieichdieBotschaftdesBhagavan’s ... liegendentgegennehmen?!“ „Ja,Bruder!“;undsiehobenihnvonder Bahre hoch. „ VomBhagavan,BruderVakkali,habenwirDirdieseBotschaftzu berichten: ... „IndieserNacht istdemBhagavandiesesklargeworden ... :„DerBhikṣuVakkalistrebtnachBefreiung!“,wieauch:„Gewisswird erinvollständigerBefreiungbefreitwerden!“.DahersprichtderBhaga‐ vandieszudir:„Fürchtedichnicht,Vakkali;seizuversichtlich!Denngut wirddeinSterbensein,gutdeinDahinscheiden!“!“ „Sobringtalso,Brüder,“ antworteteihnenderEhrwürdigeVakkali , inmeinemNamendemBhagavanVerehrungdar,dasHauptzuseinen Füßen,undsprechtsodannzuihm:„DerBhikṣuVakkali,Herr,istkrank undschwerleidend.MitseinemHauptzuFüßendesBhagavan’sbringter demBhagavanVerehrungdar!“; undberichtetihndann,dassderBhik‐ ṣuVakkalisichdiesesWissenfestzuEigengemachthat:„„Vergänglich sind dieGruppen Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– Bewusstsein“:daranzweifleichnicht,Herr!„Wasvergänglichist,dasist leidhaft, dasisteinErleiden “:darüberbinichmirnichtimUngewissen, Herr!„Nachdem,wasvergänglich–leidhaft–veränderlichist,trag‘ichin mirkeinWünschen,keinVerlangen,keineLust“:darüberbinichmir nichtimUngewissen,Herr!“ „Ja,Bruder!“,versprachendiesedemEhrwürdigenVakkali;undsie begabensichzurückzumBhagavanundberichtetenihmWortfürWort, wasderEhrwürdigeVakkaliihnenzuBerichtenaufgetragenhatte. Aberkurz,nachdemsichdieseBhikṣusvonihmverabschiedethat‐ ten,griffderEhrwürdigeVakkalizumSchwert.249 Die–balddanachzurückgekehrten–HelferdesEhrwürdigenVak‐ kaliberichtetendemBhagavanumgehenddavon,wassichdazugetragen hatte. DawandtesichdieserandiebeiihmweilendenBhikṣusmitden Worten:„Kommt,Bhikṣus!ZumSchwarzenFelsamAbhangdesSeher‐ Bergswollenwirgehen,dorthin,woVakkali,derEdleSohn,250zum 249ObersichdamitindenHalsoderindieBrustoderindenBauchgestochenhat,das bleibtungesagt.MöglichistjedesvondenDreien;aber: IchzweifleanderHypothesederKommentatoren,erhabesichdieHalsschlagader aufgeritzt;denndanntrittderTodzuraschein,ohnedassihmdieZeitbliebe,sichdie LehredesBuddhasnochmalsfesteinzuprägen.AusdemgleichenGrundhab‘ichZwei‐ feldaran,erkönntesichinsHerzgestochenhaben.UnddieSchmerzen,dieihmder StichindenBauchbereitethabenwerden,dürftenwohlkaumgrößergewesenseinals dieSchmerzen,dieerinderBauchgegend–wieichdiesvermute:aufgrundeinesKarzi‐ noms–ohnehinschondurchzustehenhatte. 250BuddhaŚākyamuninimmtihnnunalsSohnseinesGeistesan!!! 125 Schwertgegriffenhat!“ „Ja,Herr!“,antwortetenihmdiese. UndsodannbegabsichderBhagavanmitdenBhikṣuszumSchwar‐ zenFelsamAbhangdesSeher‐Bergs.Dortangekommen,saherihnauf der Bahre liegen;erlagdamit nachderrechtenSeite gewendeten Schultern.251 ... 252 UndnacheinerWeiledesBetrachtenserklärtederBhagavanden ihnbegleitendenBhikṣus :„MiteinemBewusstsein,dassichaufnichts mehr stützt,253istVakkali,derEdleSohn,erloschen, istinihmalles FeuervonGier–Hass–Verblendungerloschen !“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: BuddhaŚākyamuniwardemnachebenkeinPrinzipienreiter.Denn eigentlichhaterjeglichesSuizidalsverkehrtesHandelnbeurteilt:dies jedochnichtausgrundsätzlichenErwägungenheraus,sondernweilein soerfolgtesvorzeitigesAblebendenTäterdieMöglichkeitnimmt,sich nochindiesemLebensozuvervollkommnen,dasserineinemderdarauf folgendenLebenhoheundhöchsteZielederVervollkommnungerreich‐ enkann. SiehehierzuauchMN144. Sūtra22.88:Aśvajit Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiRājagṛhaimBambus‐Hainam Buntvogel‐Heiligtum.ZudieserZeitbefandsichderEhrwürdige 251DastraditionelleLiegenaufderrechtenSeite–dieLöwen‐Haltung–haternichtmehr vollständigeinnehmenkönnen,wohlwegenderHeftigkeitseinerSchmerzenimLeib. 252Ichlass‘obeneinenalbernenEinschubweg,desInhalts:EinRauchgebildehabesich andiesemAbhangständiginalleRichtungenhinundherbewegt;undBuddhaŚākya‐ munihabedenBhikṣuserklärt:„DasistMāra,derÜbeltäter!DiesersuchtnachdemBe‐ wusstseinVakkali’s,desEdlenSohns, dabeistetsdenkend :„WohatdasBewusstsein Vakkali’s,desEdlenSohns,eineStützegefunden?“!“ 253EineStützedesBewusstseins:dasisteinalsso‐seiendaufgefassterGegenstanddes Bewusstseins;undaufdiesenkannsichdasBewusstseinstützen:eben,weiles angeb‐ lich aussichherausbesteht.DasSich‐Stützenaufetwasbestehtdemnachausdem DürstennachdemSeindesGegenstandsdesBewusstseins;unddasAnhaftendaranent‐ steht–gemäßder12‐er‐KettedesBestehensausVorherigem–inBewusstseins‐Augen‐ blicknachdemEntstehendesBewusstseins 126 Aśvajit254–krankundschwerleidend–imKassapaka‐Kloster.255 AneinemdieserTagewandtesichderEhrwürdigeAśvajitzuden ihmhelfendenBhikṣus:„Brüder!BegebtEuchzumBhagavan,bringtihm –EuerHauptzuseinenFüßen–inmeinemNamenVerehrungdar,undbe‐ richtetihm:„DerBhikṣuAśvajitistkrankundschwerleidend.Mitsei‐ nemHauptzuFüßendesBhagavan’sbringterdemBhagavanVerehrung dar!“;undbittetihnsodann:„Herr!Gutwär‘es,wennderBhagavanden BhikṣuAśvajitaufsuchenwürde,bewogendurchErbarmen!“ „Ja,Bruder!“,versprachendieseihm.Siebegabensichumgehend zumBhagavan,begrüßtenihnehrerbietig,setztensichihmzurSeitehin, undtrugenihmdasIhnenvomEhrwürdigenAśvajitAufgetragenevor. DaraufhinnahmderBhagavanMantelundAlmosenschaleundbe‐ gabsichzumEhrwürdigenAśvajit. AlsdieserdenBhagavan ... herankommensah,richteteersichin seinemBettauf.AberderBhagavanberuhigteihn:„Lassesgutsein,Aś‐ vajit,undrichtedichnichtauf!DaisteinvorbereiteterSitz;undaufdie‐ senwillichmichniederlassen!“;undersetztesichaufdiesenSitz.256 „Gehtesdirerträglich,Aśvajit?“,fragteerihnsodann.„Gehtesdir halbwegs zufriedenstellend?NehmendieSchmerzennichtzu,sondern ab?“ „Nein,Herr!“, brachtedieserhervor .„Mirgehtesnichtzufrieden‐ stellenundnichterträglich:DieSchmerzennehmennichtab,sondern zu!“ „Aśvajit!Ichdarfdochhoffen,dassdichnichtirgendeinBedauern oderirgendeineReueplagt?!“ „Doch,Herr!MichplagenBedauernundReue!“ „Aberzumindest,Aśvajit,darfichhoffen,dassdudirnichthinsicht‐ lichderTugendVorwürfezumachenhast?!“ 254Zwarbinichmirkeinesfallssicher,dassessichbeiihmumjenemvondenersten FünfJüngerngehandelthat,derŚāriputra–undmitihmMaudgalyāyana–demOrden zugeführthatte;aberichvermutedies. 255DernachfolgendeAnfangsteildiesesSūtrasentsprichtnahezuwortwörtlichdemdes vorherigenSN22.87. NB:Esistzwarkeinesfallssicher,aberdennochnichtunwahrscheinlich,dassessich beidiesemAśvajitumebenjenemBhikṣuvondenerstenFünfJüngernhandelt,derdas FreundespaarŚāriputraundMaudgalyāyanademOrdenzugeführthatte.SieheMVXYX. NB:SolcheBegebenheitenwerdensichbestimmtmehrfachereignethaben. 256HöchstwahrscheinlichbesaßjenerTöpferalsSitzwedereinenStuhlnochauchnur einenHockerodergareinSitzkissen;eswirdsichdemnachumeinenHolzklotzgehan‐ delthaben. Undmit„Bett“istsicherlicheineLagerstätteausFellengemeint,keinesfallsjedoch einhohesBett,d.h.:einesmitvierFüßen. 127 „Nein,Herr!Diesbezüglichbrauch‘ichmirkeinerleiVorwürfezuma‐ chen!“ „AberAśvajit!WarumplagenDichdannBedauernundReue?“ „Herr!Früherhab‘ich beiErkrankungendurchEinwirkenaufmei‐ nekörperlichenEnergien 257dieseruhigwerdenlassen;abereinesolche Sammlung desGeistesaufdiekörperlichenEnergienerreich‘ichjetzt nichtmehr.Undichfragemichdeswegen:„Sollt‘ich somitinBezugauf dieSammlungdesGeistes einenRückschrittgemachthaben?“!“ „Aśvajit!JeneŚramaṇasundBrāhmaṇas,denendieSammlungder Kern ihrerLehre –unddamitdasZiel ihresHeilsweges –ist,258diese denken dann :„Solltenwir somitinBezugaufdieSammlungdesGeis‐ tes einenRückschrittgemachthaben?“ Aber,Aśvajit,erinneredichdochandieZusammenhänge,wieich sieeuchoftundoftdargelegtehabe: IstdieFormbeständigoderabervergänglich?“!“ „Sieistvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft!“ „Wasnunvergänglichundleidhaft–weilderVeränderungunter‐ worfen–ist,machtesfürSolcheseinenSinn,esinderArt:„DiesistMein; diesbinIch;diesistmeinSelbst!“zuerachten?“ „DasmachtkeinenSinn!“ „ IngleicherWeisekannstdu dieEmpfindung,dieUnterscheidung, dieGestaltungen,dasBewusstsein untersuchen;unddannwirstduda‐ beijeweilszumgleichenErgebnisgelangen. Indemdudirdies, anwelchenEinzelfällenauchimmer,genauund klar vergegenwärtigst,erkennstdu:„EinejedeForm vonmir ,obsie einmalwaroderjetztistodereinmalseinwird, ... ,obsievongrob‐ stofflich eroderhingegenvonfein stofflich erArtist,obsievonniede‐ reroderabervonhoherBeschaffenheitist, ... :sieistnichtMein;sieist nichtIch;sieistnichtmeinSelbst!DesgleichensindjedeEmpfindung, jedeUnterscheidung,jeglicheGestaltungen,jedesBewusstsein vom mir ,obdieseinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird,obsieje‐ weilsvongrob geistig eroderabervonfein geistiger erArtsind,obsie 257SiehedashierzuimPostskriptumbemerkte. 258DiemitdenAchtsamkeitsübungenzugewinnendeKonzentration–dieseSammlung desGeistesaufeinenzuvorgewähltenheilsamenGegenstanddesBewusstseins–istle‐ diglicheinMittelzumErreichendesZielsderBefreiungvomGetriebensein durchUn‐ wissenheitwieauchvondieserUnwissenheitselber ,nichthingegendasZieldesvon BuddhaŚākyamunigelehrtenHeilsweges. Zudiesemsieheu.a.DN33 Zehner‐Gruppe 6 . 128 vonniedererodervonhoherBeschaffenheitsind, ... :sieallesindnicht Mein;sieallesindnichtIch;sieallesindnichtmeinSelbst!“:Aufdiese Weisesollstdu –insbesonderesichselberbetreffend– fehlerfreinach‐ denkenund dasErgebniseinessolchenNachdenkens,nämlichdieEr‐ kenntnis,dannals WissenüberdieZusammenhängenehmenundbe‐ halten! Aśvajit!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte richtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ wusstsein.LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGrup‐ pen ,sowirderbefreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist die Befreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,voll‐ endetderReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:dasweißernun. UndmitdiesemWissen,Aśvajit,erreichterdaherdieseGrundhal‐ tungseinesGeistes: WennerFreudigesempfindet,dannweißer:„Vergänglichistes!“; underweißdabei:„Daranist keinDürstenunddamitauch keinAnhaf‐ tengegeben!“;unddeswegenweißerauch:„Diesesfesselt mich nicht!“ WennerUnerheblichesempfindet,dannweißer:„Vergänglichist es!“;underweißdabei:„Daranist keinDürstenunddamitauch kein Anhaftengegeben!“;unddeswegenweißerauch:„Diesesfesselt mich nicht!“ WennerLeidigesempfindet,dannweißer:„Vergänglichistes!“;und erweißdabei:„Daranist keinDürstenunddamitauch keinAnhaften259 gegeben!“;unddeswegenweißerauch:„Diesesfesselt mich nicht!“ Aśvajit!WennerKörpergefährendesempfindet,dannweißer:„Kör‐ pergefährdendesempfind‘ich!“;undwennerLebensgefährdendesemp‐ findet,dannweißer:„Lebensgefährdendesempfind‘ich!“. Underweiß dabeistets: „Mitdem–nachdemLebensendeerfolgenden–Zerfallendes KörperswirdallesEmpfunden, nachdemnichtgedürstetwordenist und andemnichtangehaftetwordenist,verglühen!“:dasweißer!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdi‐ geAśvajit!überdesBhagavan‘sWorte. 259DasDürstennacheinerLeidhaftenEmpfindungbestehtdarin,sienichtalsetwas bloßSo‐Empfundenes,sondernalsetwasSo‐Seiendeszuerachten.HingegenistdasAn‐ haftendannnatürlichnichteinAnhaftenandemschmerzhaftenZustand,sondernan denvormaligenschmerzfreienZustand. 129 Postskriptum: Fürmichstehtesfest,dassessichbeiAśvajit’s–nunmehrvergebli‐ chen–BemühungenumerstetantrischeVorgehensweisenhandelt,und dassBuddhaŚākyamunisowie–beispielsweiseundvorallem–auch MaudgalyāyanaüberdiedamaligentantrischenKenntnisseverfügt haben.DienachfolgendenGenerationenderHörerjedochhabendarüber nichtmehrverfügt,undmehrnoch:siehattenselbstvonderExistenz dieserKenntnissekeineKenntnissemehr;daherhabendieKommenta‐ torendieserGenerationendannherumgerätselt,worumessichdabei wohlhandelnkönnte;undsichhabensichdannmehrheitlichaufdie4‐te VertiefungdesGeistesgeeinigt.Diesejedocherbringtnureintemporäres Nicht‐WahrnehmendesSchmerzenhervor,nichthingegeneinBeruhigen derErkrankungundmitdemberuhigenderkörperlichenEnergieneine HeilungderKrankheit. Unverkennbarwird–trotzmeinerHinzufügungen,dasDürstennach demSeindesEmpfundenenbetreffend–nichteinmalinAndeutungenauf die12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorherigesBezuggenommen. Sūtra22.89:Khemaka Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweilteeineGruppevonBhikṣus–allesamtOrdens‐Äl‐ tere–beiKosambīimGhosita‐Kloster.ZudieserZeitbefandsichderEhr‐ würdigeKhemaka–krankundschwerleidend–imBadarika‐Kloster. AneinemdieserTage–alssichjeneOrden‐Älterenam frühen AbendausderZurückgezogenheiterhobenhatten,wandtensiesichan denEhrwürdigenDāsakamitdenWorten:„BruderDāsaka!BegibDich zumBhikṣuKhemakaundsprichsozuihm:„So,BruderKhemaka,spre‐ chenzuDirdieOrdens‐Älteren:„Bruder!GehtesDirerträglichund viel‐ leichtgar zufriedenstellend?Nehmen beiDir dieSchmerzennichtzu, sondern vielmehr ab?“!“.“260 „Ja,Brüder!“,antworteteihnenderEhrwürdigeDāsaka.Erbegab sichsodannzumEhrwürdigenKhemakaundführtebeidiesemdenAuf‐ tragwortgetreuaus.Dieserberichteteihmsodann: „Nein!Mirgehtesnichterträglichund schongarnicht zufrieden‐ 260DieseOrdens‐Älterenwarensichzugutdazu,sichselberaufdenWegzumEhrwür‐ digenKhemakazumachen. SomusstedieserschwerkrankeMannsichbalddanachselberaufdenWegzuihnen begeben. 130 stellend!DieSchmerzennehmen beimir zuund keinesfalls ab!“ DaraufhinbegabsichderEhrwürdigeDāsakazurückzudenOrdens‐ Älteren undberichtetenihnen,wasihmderEhrwürdigeKhemakage‐ sagthatte. Dieseordnetendaraufhinan: „BruderDāsaka!BegibDichzum BhikṣuKhemakaundsprichsozuihm:„So,BruderKhemaka,sprechen zuDirdieOrdens‐Älteren:„Bruder!DieseFünfGruppendesAnhaftens wurdenvomBhagavandargelegt,nämlich:dievonForm–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein.ErachtetdaderEhrwürdige KhemakaauseinerdieserGruppendesAnhaftensetwasalsdasSelbst oderalsetwaszueinemSelbstGehörendes?“!“ „Ja,Brüder!“,antworteteihnenderEhrwürdigeDāsaka.Erbegab sichsodannzumEhrwürdigenKhemakaundführtebeidiesemdenAuf‐ tragwortgetreuaus.Diesererklärteihmsodann: „Ja,Bruder:EbendieseFünfGruppendesAnhaftenswurdenvom Bhagavandargelegt ... . Aber ausdieseneracht‘ichnichtsalsdas SelbstoderalsetwaszueinemSelbstGehörendes!“ DaraufhinbegabsichderEhrwürdigeDāsakazurückzudenOrdens‐ Älteren undberichtetenihnen,wasihmderEhrwürdigeKhemakage‐ sagthatte. Dieseordnetendaraufhinan: „BruderDāsaka!BegibDichzum BhikṣuKhemakaundsprichsozuihm:„So,BruderKhemaka,sprechen zuDirdieOrdens‐Älteren:„Bruder!DaderEhrwürdigeKhemakanichts ausdiesenFünfGruppendesAnhaftensalsdasSelbstoderalsetwaszu einemSelbstGehörendeserachtet,dannisterwohleinArhat,derdasGe‐ triebenseinzumVersiegengebrachthat?“!“!“ „Ja,Brüder!“,antworteteihnenderEhrwürdigeDāsaka.Erbegab sichsodannzumEhrwürdigenKhemakaundführtebeidiesemdenAuf‐ tragwortgetreuaus.Diesererklärteihmsodann: „Bruder! Zwar eracht‘ichausdiesenFünfGruppendesAnhaftens nichtsalsdasSelbstoderalsetwaszueinemSelbstGehörendes;aberich binnochkeinArhat,derdasGetriebenseinzumVersiegengebrachthat. DennesregtsichbeimirhinsichtlichdieserFünfGruppendesAnhaftens imHintergrunddesGeistes immernochdas„Ichbin“,wenngleichich ein„Diesbinich“nichtausverkehrterAnsichtherauserachte!“261 DaraufhinbegabsichderEhrwürdigeDāsakazurückzudenOrdens‐ Älteren undberichtetenihnen,wasihmderEhrwürdigeKhemakage‐ sagthatte. PostskriptumvermerktenHinweis. 261Siehedenim 131 Dieseordnetendaraufhinan: :„BruderDāsaka!BegibDichzum BhikṣuKhemakaundsprichsozuihm:„So,BruderKhemaka,sprechen zuDirdieOrdens‐Älteren:„Bruder!WovonsagstDu:„Ichbin“,undwas sprichstDudamitan?WasvondiesenGruppenForm–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–BewusstseinsprichstDumit„Ichbin“an? WasdavonmeinstDumit„Ichbin“?“!“!“ „Ja,Brüder!“,antworteteihnenderEhrwürdigeDāsaka.Erbegab sichsodannzumEhrwürdigenKhemakaundführtebeidiesemdenAuf‐ tragwortgetreuaus.Diesererklärteihmsodann: „Jetztreicht’s,BruderDāsaka!WozudiesesHin‐undHergehen! BringmirmeinenStab!Aufdiesengestützt,willichmich –obwohlmir dies,wegenmeinerSchmerzen,sehrschwerfällt– nunselbstzuden Ordens‐Ältestenbegeben!“ UndaufseinenStabgestützt –undbegleitetvomEhrwürdigenDā‐ saka– begabsichnunderEhrwürdigeKhemakaselbstzudenOrdens‐ Ältesten.Dortangekommen,tauschteermitihnenfreundlicheundzu‐ vorkommendeWortederBegrüßungaus,undsetztesichsodannihnen zurSeitehin. „WovonDu,BruderKhemaka,“sobefragtenihndiesesodann,„aus‐ sagst:„Ichbin“:wasistdieses,dasDumit„Ichbin“ansprichst?SagstDu: „DieFormbinIch“,odersagstDu:„DieEmpfindungbinIch“,odersagst Du:„DieUnterscheidungbinIch“,odersagstDu:„DieGestaltungenbin Ich“,odersagstDu:„DasBewusstseinbinIch“,odersagstDu:„Außerhalb vonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinbin Ich“?“ „Nein!“, erwiderteihnenderEhrwürdigeKhemaka .„Nichtsdavon sag‘ich!Dennwiewohldieses„Ichbin“sichbeimirhinsichtlichderFünf GruppendesAnhaftensnochnicht vollständig aufgelösthat,eracht‘ich keinevonihnengemäß:„DiesbinIch“. Esverhältsich,Brüder,dawiemitdemDufteinerblauenoderroten oderweißenLotosblüte.Werdameint:„ImBlütenblattistderDuft“oder „InderFarbeistderDuft“oder„IndenStaubgefäßenistderDuft“,würde dieserrichtigsprechen?“ „Gewissnicht,Bruder!“ „Undwiewürd‘errichtigsprechen,Brüder?“ „InderBlüte insgesamt istderDuft“,sowürd‘errichtigsprechen, Bruder!“ IngleicherWeisesprech‘ichmit„Diesbinich“nichteineeinzelne dieserFünfGruppendesAnhaftens anForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstsein an,und schongarnichteinangeblich davonaußerhalbsichbefindendesIch ... . 132 DakönnenbeieinemEdlenJüngerdiefünfniederenFesseln262sich auflösen;unddennochkannhinsichtlichderFünfGruppendesAnhaftens nocheingeringes–einnochnichtbeseitigtes–AusmaßanFehl‐Sicht„Ich bin“verbliebensein,anderAbsicht„Ichbin“,anderNeigung„Ichbin“. IndenZeitendanachaber verinnerlicht ersichbeidiesenFünf GruppendesAnhaftensdieses:„SoistbeijedervonihrderenEntstehen, undsoderenVergehen“!UndindemerdiesessoerkannteEntstehenund Vergehenverinnerlicht,gelangtdannauchjenesgeringe–jenesnoch nichtbeseitigte–AusmaßanFehl‐SichtzumSchwinden undzumVerge‐ hen . Dasei,Brüder,einunreinesbeflecktesGewand,dasderEigentümer einemWäscherübergibt.Dieserweichtessodanngleichmäßigineiner salzigenLaugeeinoderineinerLaugemitätzenderAscheoderineiner vonKuhmist263durchtränktenLauge;underspültdasGewandsodannin klaremWasseraus.Obgleichdiesesnunreinundsauberist,soduftetes nochetwasnachSalzigemodernachAscheodernachKuhmist.DerWä‐ schergibtesnundemEigentümerzurück;unddieserlegtesineinemit DuftstoffenversetzteTruhe.Inihrgelangtdanndiesergeringe–dieser nochnichtbeseitigte–RestanDuftvonSalzigemodervonAscheoder vonKuhmistzumSchwinden undzumVergehen . Ja,genausoverhältessich, ... wenndieFehl‐Sichtvon„Ichbin“ zwar derRechteAnsichtgewichenist ,abereingeringes–einnochnicht beseitigtes–AusmaßanFehl‐Sicht,das„Diesbinich“betreffend,noch nichtzumSchwinden undzumVergehen gebrachtwordenist.“ NachdemsichdieseOrdens‐Älteren diesesAngehörthatten ,spra‐ chensiesozumEhrwürdigenKhemaka:„WirhabendenEhrwürdigen KhemakakeineswegsinderAbsicht,ihnzubelästigen,sobefragt;viel‐ mehrtatenwirdies,weilerdazufähigist,dieWortedesBhagavansin ausführlicherWeisedarzulegen,aufzuzeigen,anzugeben,ersichtlichzu machen,zuerklären,zuverdeutlichen!UndebendieshatderEhrwürdi‐ geKhemakanungetan!“264 SosprachderEhrwürdigeKhemaka.Erfreutundbeglücktwarenje‐ neOrdens‐ÄlterenüberdessenWorte.UnddurchdasHörendieserWor‐ 262SiehedieAnmerkungenim Postskriptum. 263Ichkannnichtbeurteilen,wasindiesemKuhmistdieReinigungbewirkt:dasdarin enthalteneMethan,oder... 264Diesistgeheuchelt!DiesisteineganzfadenscheinigeAusrede! DennumeinederartigeUnterweisungzuerhalten,hättensiesichgefälligstzudiesem schwerkrankenMannhinbegebenmüssen,stattandauerndeinenBotenhin‐undherzu‐ schickenundsoschließlichzuerwirken,dasssichdieserschwerkrankeMannselberzu dengesundenOrdens‐Älterenhinschleppenmuss. 133 telöstesichbeisechzigdieserOrdens‐ÄlterendasGemütanhaftungsfrei vomGetriebenseinunddesgleichenauchbeimEhrwürdigenKhemaka selber.265 Postskriptum: Erhat–vomVerstandher–einfehlerfreiesVerständnis,dasNicht‐ VorhandenseineinesIch’sbetreffend;abererhatdiesesVerständnis zwarschonzueinemWissen,abernochnichtzueinerWeisheitgedeihen lassenkönnen:zueinerWeisheit,dieinihmkeinunterschwelliges„Ich bin“mehraufkommenlässt. Dabeierachteterdaskonventionellerstellte„ich“keinesfallsalsver‐ kehrteAnsicht;dennhinsichtlich„Ich“und„ich“hälteranderRechten Ansichtfest. Sodann,denAusdruck„diefünfniederenFesseln“betreffend: ZweifellosIstderAusdruck„Fessel“nichtnurvonBuddhaŚākyamu‐ ni,sondernbereitsvonphilosophisch‐soteriologischenVorzeiteninje‐ weilsschul‐eigenemSinnverwendetworden.UndauchBuddhaŚākya‐ muniverwendetihn,diesinloserAnlehnunganYājñavalkya’sBegriff „Gegengreifen“. Sehrzubezweifelnistallerdings,BuddhaŚākyamunihabevonge‐ nauzehnFesselngesprochen,unddabei: •vondiesenfünfniederenFesseln: ⋆Persönlichkeits‐Ansicht P:sakkāya‐diṭṭhi , ⋆Zweifel‐Sucht P:vicikicchā , ⋆BeharrenanRegelnundRitualen P:sīlabbata‐parāmāsa , ⋆Sinnlichkeits‐Leidenschaft P:kāma‐rāga , ⋆Böswilligkeits‐Pfade P:vyāpāda ; ∘vondiesenfünfhöherenFesseln: ⋆‘Auf‐Formhaftes‐ausgerichtete‐Leidenschaft P:rūpa‐rāga , ⋆‘Auf‐Formloses‐ausgerichtete‐Leidenschaft P:arūpa‐rāga , ⋆‘Fehl‐Sicht P:māna,D:Dünkel , ⋆‘Unruhe P:uddhacca,D:Rastlosigkeit , ⋆‘Unwissenheit P:avijjā,D:Fehl‐Wissen .266 DasGanzewirktwenigsystematischundeheretwasstümperhaft.Soge‐ 265LetzteresinsnichtsUngewöhnliches.Eskanneinemz.B.durchausgeschehen,dass einemimVerlaufdesErklärensderHierarchiederReflexionsebenendieseselbererst ganzdeutlicherscheinen. ZuErsterem:Obdiesnunwirklich60oderhingegen nur 6waren,dasmagjederfür sichbeurteilen. 266Daichannehme,dassessichdabeigenuinumeineBegrifflichkeitderScholastikder Älteren P:Thera,S:Sthavīra handelt,such‘ichobennichtnachS‐Entsprechungen. 134 hörtUnruhejadochwohlnochzudenniederenFesseln;undbeiden höherenFesselnwäreunmittelbarvorUnwissenheitdochGetrieben‐ seinzuerwartengewesen. Eswirdindiesenfünf–angeblich–höherenFesselnsehrWichtiges gleichrangigmitwenigerWichtigemaufgeführt;undeswirdbeiweitem nichtallesdasaufgeführt,wasgemäßderLehrredenBuddhaŚākyamuni mitGefesselt‐Werdenzutunhat. Gehtmandavonaus,dassdiesesSūtraauthentischist,dannistanzu‐ nehmen,dassdiedaringeschilderteBegebenheiterstJahrzehntenach demDahinscheidenBuddhaŚākyamuni’sstattgefundenhat. Sūtra22.90:Channa Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweilteneinigeOrdens‐ÄlterebeiVārāṇasīimGazellen‐ HainamSehersteig. DamalshattederEhrwürdigeChanna,267nachdemersichausder Zurückgezogenheiterhobenhatte,denSchlüssel vonseinerKlausedes Klosters,indemerweilte ,zusichgenommen;underbegabsichdann268 vonKlosterzuKlosterundbatdiedortjeweilsansässigenOrdens‐Älte‐ ren:„AnleitenundunterweisenmögenmichdieEhrwürdigenÄlteren! MögensiemirdieZusammenhänge unterdenGegebenheitenso dar‐ legen,dassichsieverstehe!“ DiesenununterwiesenihnjeweilsinderArt:„Form–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinsindallesamtvergänglich 267Wiewohl„Channa“keinsehrseltenerNamegewesenist,wird–auchvonmir–ver‐ mutet,dassessichbeidiesemChanna a umdenPferdeknecht Mar‐Schalk des vormaligenPrinzenSiddhārthaGautamahandelt,wieauch b umjenemChanna,gegen denBuddhaŚākyamunikurzvorseinemDahinscheidendieStrafedesNicht‐Beachtens verhängthatte. Warum b erfolgtist,darüberwirdgerätselt.UndichschließemichhierderVermu‐ tungderKommentatorenan:Dieserzwargutherzigeundtreue,jedochausniederen VerhältnissenkommendeunddaherfürdiebesserenLeuteunterdenBhikṣusetwas ungehobeltauftretendeundwirkendeBhikṣuChannaprahlte.Undichvermutezudem: Erprahltemit–ansichrealitätskonformenaber–vonihmmitMirakelnbereicherteund ausgeschmückteGeschichtenvomvormaligenPrinzenSiddhārtha,undtatansonsten herzlichwenig,umzumindestdasZielder1‐tenKlassederGeistesschulunginSicht‐ weitezubekommen. 268...weilinseinembisherigenKlosterihnnunniemandmehrbeachteteundauchnie‐ mandmehrmitihmsprachundsomitauchniemandmehrihmhinsichtlichderZusam‐ menhängedesHeilswegesunterwies! 135 und269einNicht‐Selbst. UndauchallesinderAußenwelt Gestalteteist vergänglich;überhauptistjedeErscheinungeinNicht‐Selbst.“270 UndjedesmalnachdemsoGehörten dachtesichderEhrwürdige Channa:„Sodenkedochauchich,nämlich:„Form–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstseinsindallesamtvergänglichundein Nicht‐Selbst. UndauchallesinderAußenwelt Gestalteteistvergäng‐ lich;überhauptistjedeErscheinungeinNicht‐Selbst.“.Unddennoch drängtsichmeinGemütnichtnachdemZur‐Ruhe‐KommendesGestal‐ tetwerdens,nachdemAufgebenvonallemSich‐Aneignen,nachdem ZerstörendesAnhaftens,nachderEntsüchtigung,nachdemNicht‐Bren‐ nen,demNirvāṇa.AucheignetsichmeinGemütnichtVertrauen aufdie Lehre an,gewöhntsichnichtansie,entschließtsichnicht, sieauszu‐ üben .StattdessenentstehenimGemüt unentwegt AufregungundAn‐ haftung;unddasGemütfälltzurückineinDenkenderArt:„Wasistdenn nunmeinIch?“:ineinDenken,dasjemandem,derdieZusammenhänge unterdenGegebenheiten 271sieht,nichtwiderfährt.Wernurkönntemir dieZusammenhänge unterdenGegebenheiten sodarlegendassichsie verstehenundschließlichauchunvermittelt sehenkann?“ UndenttäuschtkehrteerwiederinseinKlosterzurück.Dortaber kamimdannderGedanke:„DerEhrwürdigeĀnandahältsichgegenwär‐ tigbeiKosambīimGhosita‐Klosterauf.VomMeisterselberistergeprie‐ senworden;undgeehrtwirdervonseinenMitbrüdernimOrden.272Ihm vertraueich;dennerwirdfähigsein,mirdieZusammenhänge unterden Gegebenheiten sozubeschreiben,dassichsiedannverstehe.Dahersoll‘ ichmichjetzt umgehend zuihmbegeben!“ SodannordnetederEhrwürdigeChannaseinenWohnraum,nahm MantelundAlmosenschale,undbegabsichnachKosambīzumGhosita‐ 269HierfehltderHinweisaufdieLeidhaftigkeit. DieKommentatorenmeinen,ihmwärenichtnahezulegengewesen,dassAlleseinLei‐ den–inihrerSicht:einLeid,einePein,einSchmerz–sei. Ichvermutejedoch,dasssieSchwierigkeitenmitdemVerständnisdesBegriffspaars ‹“Leiden“,„Erleiden“›gehabthaben.SiehemeineBemerkungeninPostskriptum. 270DieÄlterenhabendieUnterweisung,dieBuddhaŚākyamunidenerstenFünfJüngern gegebenhatte,durchausnichtvollständigverstanden;undsiekonntendiesedaherauch nichtdemgutenChannanichtinvollständigemVerständnisweitergeben. 271P:„dhamma“,S:„dharma“. 272Dasstimmtnichtganz.Denn:vonvielen:ja;abervonallen:nein! VonMahākaśyapaundseinenGefolgsleutenisterganzbestimmtnichtgeehrtodergar gepriesenworden;vielmehrhabendieseihmbeimAbschlussdesvonihnenorganisier‐ ten1‐ten–nicht‐allgemeinen–Konzilseiner–inmeinenAugen:dieAnklägerbeschä‐ menden!–Inquisitionunterzogen, dieerallerdingsaufrechtgemeisterthat . SieheCNXYX. 136 Kloster.DortsuchteerdenEhrwürdigenĀnandaauf,tauschtemitihm freundlicheundzuvorkommendeWortederBegrüßungaus,undsetzte sichsodannihmzurSeitehin.Sodannberichteteerihmüberseine–bis‐ langerfolglosgebliebenen–Bemühungen,jemandenzufinden,derihm die zumHeilszielleitenden Zusammenhängeineinerfürihnversteh‐ barenWeisedarlegenkönnte.UnderschlossmitdenWorten:„Anleiten undunterweisenmögemichderEhrwürdigeĀnanda!Mög‘ermirdieZu‐ sammenhänge unterdenGegebenheitenso darlegen,dassichsiedann verstehe!“ „Ebendarüber“, antworteteihmderEhrwürdigeĀnanda ,„freu‘ich mich,nämlich:dassDuDichgeöffnethast,dassDuDeineVerhärtung durchbrochenhat!Leih‘mirDeinOhr,BruderChanna!DennDubistfä‐ hig,dieseZusammenhängezuverstehen!“ HohesEntzückendurchwalltedadenEhrwürdigenChannaindem Gedanken:„Alsobinichdochfähig,dieZusammenhänge unterdenGe‐ gebenheiten zuverstehen!“ „BruderChanna!“, begannnunderEhrwürdigeĀnanda .„Ausdes Bhagavan’sMund,alserdemBhikṣuKatyānagotraanleiteteundunter‐ wies,hab‘ichdiesesvernommenundmirzuEigengemacht:273 „Katyāyana!Fürdiemeisten Leute beruhtdieseWelt274entweder aufderVorstellungvomSein desEmpfundenen oderabervomNicht‐ Sein desEmpfundenen .Aberjemand,derdenUrsprungderWeltrichtig undmitrechtemVerständnisbetrachtet,hegthinsichtlichderWeltnicht dieVorstellungvonihremNicht‐Sein;undjemand,derdasBeendender WeltrichtigundmitrechtemVerständnisbetrachtet,hegthinsichtlich derWeltnichtdieVorstellungvonihremSein. Katyāyana!DieseWeltistbeidenmeisten Leuten durchHinwen‐ dung–Anhaftung–Darinverbleiben verunstaltet .Hingegenjemand mit RechterAnsicht wendetsich ihr nichtzu,haftet anihr nichtan,ver‐ bleibtnicht inihr ; denn erhatnichtdasWollendazuindemGedan‐ 273EsfolgtnundieWiedergabedesKern‐TeilsvonSN12.15.Dieseraberenthältdie vollständige12‐er‐KettederZusammenhängedesEntstehensausVorherigem. DemnachwirdderEhrwürdigeChannahierdurchĀnandaindenUnterrichtsstoffder 3‐tenKlassederGeistesschulungeingeführt!!! NB:ZuderZeit,alsdiesevonĀnandaberichtete–undinSN12.15wiedergegebene Darlegung–erfolgtist,wardieserdannwohlschonderHelferBuddhaŚākyamuni’s. 274DerAusdruck„Welt“wirdhieridealistisch‐phänomenalistisch–undkeinesfalls materialistisch‐realistisch–verwendet.DassdasalsWeltErscheinendeeinSeinhat,das istdereineAbweg;unddassdasErscheinendeeinNicht‐Sein–unddamit,ohnekausale AbläufeindenErscheinungen,gleichCalderón„Lavidaessueña“einTraum–ist,dasist derandereAbweg. AuchKantwendetdieKategoriederKausalitätausschließlichaufErscheinungenan. 137 ken:„ Dasist meinSelbst!“.275OhnejedeVerwirrungundohnejeden ZweifelistseineAnsicht,dassalleswasentsteht,einErleidenist,und dassalles,wasvergeht,einErleidenist276;undindieserAnsichtister nichtvondenAnsichtenandererLeuteabhängig:Dies,Katyāyana,ist RechteAnsicht! „AlleshateinSein“,dasistdereineAbweg;und:„AlleshateinNicht‐ Sein“,dasistderandereAbweg.OhneineinendieserbeidenAbwegezu geraten,lehrtderTathāgata277dieZusammenhänge278inderMitte zwi‐ schendiesenbeidenAbwegen : „AusUnwissenheitalsBedingung:Gestaltetwerden;ausGestaltet‐ werden:Bewusstsein;usw.:DiesistderUrsprungderganzenMassedes Erleidens.AbermitdemrestlosenZurücklassenundBeendenderUnwis‐ senheitentstehtdasBeendendesGestaltetwerden;ausdemBeendendes GestaltetwerdensentstehtdasBeendendesBewusstseins;usw.:Diesist dasBeendenderganzenMassedesErleidens.““279 AufdieseshinbekanntederEhrwürdigeChanna:„Ja,BruderĀnan‐ da:SoverhaltensichebenjeneEhrwürdigen,diesegütigenunderbar‐ menden,dieseErmahnerundBeraterihrerMitbrüder:Dennnachdem ichnundieseDarlegungderZusammenhängevomEhrwürdigenĀnanda vernommenhabe,ist durchdiese meinGemütanhaftungsfreivomGe‐ triebenseinbefreitworden!“ DiessprachderEhrwürdigeŚāriputrazumEhrwürdigenChanna. ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdigeChannaüberdesEhrwürdigen Ānanda‘sWorte. Postskriptum: BeiweitemnichtallesaufdemErdenrundiststetsschmerzberei‐ tendundindiesemSinneinLeiden.SosiehtdiesnatürlichauchBuddha Śākyamuni;siehebeispielsweiseSN22.60. 275P:„attame“ D:„meinSelbst“. NB:WasdieWeltmitdemSelbstzutunhabensoll,dasmussohneBlickaufdieEr‐ kenntnislehreYājñavalkya‘sgänzlichunverständlichseinundbleiben. 276Mit„Erleiden“istetwasanderesalsmit„Schmerzen,Leiden“gemeint;gemeintist damit,wasimWortfeld„Kausalität,Fremdbestimmtheit,Heteronomie,Ausgeliefert‐ sein,…“liegt,gemäßderAussagedesPhysikers:„DieKugelerleideteinenStoß“. ZurGleichsetzungvon„Welt“und„Erleiden“sieheu.a.:SN12.43undSN12.44. 277MitdemErkennenderbeidenZusammenhängeder12‐er‐KetteistderBuddhazum Tathāgatageworden. 278S:“dharma“bzw.P:„dhamma“beziehtsichhierohnejedenZweifelgemäßSN12.3 aufdiebeidenZusammenhänge:aufdendesrichtigenWegs,undaufdendesverkehr‐ tenWegs. 279HierendetderBezugzuSN12.15.EsfolgteinBekenntnisgemäßSN22.85. 138 UndnichtjedeschmerzhafteEmpfindung–nichtjedesLeid–muss fürjedesLebewesenleidhaftundindiesemSinneinErleidensein;denn auchBuddhaŚākyamunihattedannundwannschmerzhafteEmpfindun‐ generlebt,ohnediesejedocherlittenzuhaben. KurzwirddieserUnterschiedvon„Leid“und„Erleiden“ „Leidhaf‐ tigkeit“ gemäßDN33 Dreier‐Gruppe 27 vonŚāriputrasobeschrie‐ ben: „DreiArtenvonErleiden gibtes : desLeidsErleiden P:Dukkha‐Dukkhatā,S:Duḥkha‐Duḥkhatā , desGestaltetwerdensErleiden P:Sankhāra‐Dukkhatā,S:Saṃskāra‐Duḥkhatā , desVerändertwerdensErleiden P:Vipariṇāma‐Dukkhatā,S:Vipariṇāma‐Duḥkhatā .“ Dassdieser–äußerstwichtige!–UnterschiednichtfürjedenÄlteren einsichtigwar undist ,daswirdmanihnennachzusehenhaben. NB:SeltenlassensichindenSūtrasdieZeiten,indenendasdarin Berichtetesichzugetragenhat,sogenaubestimmenwiehier: ∘DasDahinscheidenBuddhaŚākyamuni’serfolgteimAnschlussan eineRegenzeit. ∘DasvonMahākaśyapaorganisierteunddurchgeführte1‐teKonzil fandinderdarauffolgendenRegenzeitstatt. ∘DiesesGesprächzwischenĀnandaundChannadürfteplus‐minus einviertelJahrnachdemEndediesesKonzilsstattgefundenhaben. Sūtra22.91:Rāhula 1 Sūtra22.92:Rāhula 2 280 281 Teil10:...vagga Blumen‐Abschnitt Sūtra22.93:DerFluss 280DiesisteinegenaueWiederholungvonSN18.21. 281DiesisteinegenaueWiederholungvonSN18.22. 139 Sūtra22.94:DieLotosblume Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus! Dannundwannwirdeuchvorgehalten,ichwürde michmitdenMenschenhierherumstreiten;dennzwischendurchsuchen michdannundwannirgendwelcheŚramaṇaswieauchBrāhmaṇasauf undwollenmichinStreitgesprächenwiderlegen.Sowiemaneucherneut vorhält,ichwürdemitdenAnderenstreiten,dannantwortetihnenso, wieessichwirklichverhält.Denn: „Ichstreitenichtmit denMenschenauf derWelt;aberdie Men‐ schenaufderWelt streitenmitmir!Jemand,derdieZusammenhänge unterdenGegebenheiten 282beschreibt,derstreitetsichnichtmitir‐ gendjemandenherum. Undwonichtgestritten,sonderngemeinsamdanachgesuchtwird, wasbestehtundwasnichtbesteht,daverhältessichdannso: Vondem,worindieWeiseninderWeltübereinstimmengemäß: „Dasgibtesnicht!“,davonsag‘auchich:„Dasgibtesnicht!“;undvon dem,worindieWeiseninderWeltübereinstimmengemäß:„Dasgibt es!“,davonsag‘auchich:„Dasgibtes!“. DarinstimmendieWeiseninderWelt–undichmitihnen–überein gemäß:„Dasgibtesnicht!“:dassesindenFünfGruppenForm–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinnichtsgibt,wasun‐ veränderlich–beständig–ewig–unvergänglichwäre. DarinstimmendieWeiseninderWelt–undichmitihnen–überein gemäß:„Dasgibtes!“:dassdieFünfGruppenForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstseinveränderlich–unbeständig–nicht‐ ewig–vergänglichsind. UndesgibtinderWelteineGegebenheit,283diederTathāgatavoll‐ ständigerkanntunddurchdrungenhat,unddieer–sievollständiger‐ 282Auchhier:S:“dharma“bzw.P:„dhamma“: Nichtwird–wiejedochichdieshiermache–dieLehrebeschrieben,sonderndie in derLehrebeschriebenen Zusammenhänge;inderSprechweisederLogikgesagt:Die LehrewirdvomBuddhanichterwähnt,sondernverwendet,wiegesagt:andersalsich dieshiermache. 283S:„loka‐dharma“,P:„loka‐dhamma“.SiehedieAnmerkungimPostskriptum. 140 kanntunddurchdrungenhabend–aufzeigt,darlegt,begründet,erklärt, verdeutlicht,nämlich: die Gesamtheit der Fünf Gruppen, bestehend aus: Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein.Nach‐ demdieseFünfGruppenvomTathāgatasolchermaßenhab‘aufzeigt,dar‐ legt,begründet,erklärt,verdeutlichtwordensind,waskannerdannfür jemanden, ... der aufdemAugedesGeistes blindist,dennnochtun, umihnerkennendundsehendzumachen?!“ IhrBhikṣus!So,wieeineblaueoderroteoderweißeLotosblüteim Wasserentstandenundgewachsenist,abernunüberdasWasserhinaus‐ gewachsenistundesüberwundenhatunddahernichtmehrvomWasser beflecktwird,ebensoistderTathāgata indiesemjetzigenLeben inder Weltentstandenund inihr gewachsen,abernunüberdieWelthinaus‐ gewachsenundhatsieüberwundenundwirddahernichtmehrvonder Weltbefleckt.“284 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: ZuS:„Dharma“bzw.P:„Dhamma“: DannwennesreinumdieGegebenheiten–wiez.B.dieFünfGruppenund ihreBeschaffenheiten–geht,nichthingegenumZusammenhänge,sei’s zwischenihnenuntereinanderodersei’smitAnderem,geb‘ich„Dharma“ mit„Gegebenheit“wieder.WoerhingegenumsolcheZusammenhänge geht–sei’ssolchedesKarmansoderseien’ssolcheder12‐er‐Ketteoder seien‘sirgendwelcheandere–geb‘ich„Dharma“mit„Zusammenhänge unterdenGegebenheiten “wieder. ZuS:„Loka“:P: DieserAusdruckistgenausovieldeutigwiederAusdruckD:„Welt“.In jenenBereichendesPhilosophierens,indenensaubergearbeitetwerden soll,istdannproKontextderjeweiligeSinndiesesAusdruckszuermit‐ telnundanzugeben. a Hinsichtlich:„IchstreitenichtmitderWelt...“ist„Welt“natürlich imSinnemeinerHinzufügungzuverstehen,gemäß:„ŚravakasundBrāh‐ maṇasaufdemErdenrundoderjedenfallsaufdemRosenapfel‐Erdteil“. b Andersist„Welt“in„...ebensoistderTathāgatainderWeltent‐ standen“:MitBlickaufSN12.44sowieSN12.43wähl‘ichhierfür„Welt“ keineEntsprechung„Weltall“oder„Erde,Erdenrund“oder„philoso‐ phischunbedarfteMenschenwieauchPhilosophenvonnicht‐buddhisti‐ scherAusrichtung“oder...,sondern„durchDürstennachdemSeindes 284ZuP:„loka“:SsiehedieDeutungsversucheim 141 Postskriptum. Empfundenenbzw.VorgestelltenunddarausdurchNāma‐Rūpa durch Formen‐Begreifen durchAnschauung‐Begriff erstellteWelt“:285die‐ seepistemologischerstelltdurchdieersten7Gliederder12‐er‐Kettedes EntstehensdurchVorheriges,dabeijedocherstelltaufdemmetaphýsi‐ schenFehlwissenüberdiesessoErstelltsein,welchessich–mitBlickauf dasDürstenunddasAnhaften–ständigselbsterneuertdurchdasHand‐ in‐HandgehendeGetriebensein durchUnwissenheitzurUnwissenheit , diesesverstandengemäßMN9. Dannaberistmit:„...ebensoistderTathāgata indiesemjetzigen Leben inderWeltentstandenund inihr gewachsen,abernunüberdie Welthinausgewachsenundhatsieüberwundenundwirddahernicht mehrvonderWeltbefleckt“mit:„inderWeltentstandenund inihr ge‐ wachsen“nichtdieBanalitätgemeint,dassderLeibimMutterleibent‐ standenundsodannbiszurPubertätgewachsenist,sondernvielmehr, dassseineWeltsichtdurchdievonderUmweltübernommeneBegriff‐ lichkeitentstandenistunddasssiesichviaeigenesNachdenkenweiter‐ entwickelthat. Undebensoistmit:„...aber erist nunüberdieWelthinausge‐ wachsenundhatsieüberwundenundwirddahernichtmehrvonder Weltbefleckt“nichtsozuverstehen,erhättesichgemäßderLehredes JainismusandenoberenRanddesWeltallsbegeben odergarnochdar‐ überhinaus undhättedaherallesMaterielleabgestreift. Vielmehristerüberjede–aufeinervorgegebenenEbenedesReflek‐ tierensimDürstennachdemSeindesEmpfundenenundVorgestellten erstellte–Welthinausgegangenundwirdvonkeinervonihrmehrdurch Dürstenund Anhaftenbefleckt.SiehehierzuSN2285undSN22.86. DiessetztdasNicht‐AnhaftenandenWort‐Bedeutungenvoraus. SiehehierzuDN9: „AberdiessindbloßeWörter,bloßeAusdrücke,bloßeArtendesSpre‐ chens,bloßeBezeichnungeninderüblichenVerwendung,derersichder TathāgataohnejeglichesFehl‐Verstehen solchenGebrauchenszum ZweckderKommunikation bedient.“ SiehehierzuauchMN139: „Mansolltenichtauf seinemeigenen lokalenDialektbestehen;und mansolltesichnichtüberdennormalenSprachgebrauch indemGebiet, indemmansichgeradeaufhält ,hinwegsetzen. 285Statt„EmpfundenenundVorgestellten“kannnatürlichauch–diesmitBlickaufdie Naturwissenschaften–geschriebenwerden:„GemessenemundTheorie‐Gestaltetem“. DasDürstenwürdesichdannimDenkenoderSprechenderfolgendenArtenausdrüc‐ ken:„DieUr‐ElementederMateriesindinWirklichkeitdieQuarks“sowie:„DieUr‐Ele‐ mentederMateriesindinWirklichkeitdieStrings“. 142 Sobestehtmanauf seinemeigenen lokalenDialekt;undsosetztman sich indemGebiet,indemmansichgeradeaufhält ,überdendortnor‐ malenSprachgebrauchhinweg:DanennensieinverschiedenenGegen‐ dendenselbenGegenstandda„Teller“unddort„Tasse“,auchda„Schüs‐ sel“unddort„Gefäß“,auchda„Untertasse“unddort„Pfanne“,auchda „Topf“unddort„Kanne“undnochanderswo„Becken“.Wiesieihnindie‐ seroderjenerGegend, ausdermanstammt ,auchimmernennen,so sprichtman seither entsprechend,klammertsichandenbetreffenden Ausdruck,undbestehtdarauf:„Nurdiese Bezeichnung istrichtig,jede anderehingegenverkehrt!“ Dochsobestehtmannichtauf seinemeigenen lokalenDialekt;undso setztmansich indemGebiet,indemmansichgeradeaufhält ,nicht überdendortnormalenSprachgebrauchhinweg:Danennensieinver‐ schiedenenGegendendenselbenGegenstandda„Teller“unddort„Tas‐ se“,auchda„Schüssel“unddort„Gefäß“,auchda„Untertasse“unddort „Pfanne“,auchda„Topf“unddort„Kanne“undnochanderswo„Becken“. WiesieihnindieseroderjenerGegend, indiemankommt ,auchimmer nennen,sosprichtman dem entsprechend,ohnesichanden inderGe‐ gend,ausdermanstammt,gebräuchlichen Ausdruckzuklammern;und mandenktvielmehr:„DieseEhrwürdigen286sprechen,wieesscheint,auf solcheArtvondiesemGegenstand!“.“ Sūtra22.95:Schaum Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiAyojjhāamUferdesGanges. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DaseieinegroßerSchaummasse,diedieserGanges mitsichführt.287EinMannmitguterBeobachtungsgabeerblickesie,un‐ tersuchesiegründlich,unddenkegenaudarübernach;ihmwürdesie sodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wienursollt‘ineiner Schaummasseein ihrWesenausmachender Kernenthaltensein?! 286Das„dieseEhrwürdigen“istvonBuddhaŚākyamuniaufgarkeinenFallironisch gemeint;vielmehrpflegterHochachtungvorAllen,diedereinstinirgendeinemLeben dieBefreiungerzielenwerden,undsomit:vorAllen! IndemichandieserSichtfesthalte,verwerf‘ichallesanBerichtetem,dasdemzuwi‐ derläuft,underacht‘esalsnicht‐authentisch. 287DasVerschmutzenihrerUmweltistwohlimWesenszugderMenschenmitangelegt. 143 SoverhältessichauchmitderForm:„EinejedeForm,obsieeinmal waroderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeigeneoderdievon etwasAnderemist,obsiesichinderNäheoderinderFernebefindetob sievongrob stofflich eroderhingegenvonfein ‐stofflich erArtist,ob sievonniedereroderabervonhoherBeschaffenheitist:siebetrachtet einBhikṣu,untersuchtsiegründlich,unddenktgenaudarübernach;ihm wirdsiesodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wienursollt‘in derFormein ihrWesenausmachender Kernenthaltensein?! DaseiHerbstzeit,wennRegeninschwerenTropfenaufeineWasser‐ oberflächefällt:dabildensichdannkleineBlasen,diesichabersogleich wiederauflösen.EinMannmitguterBeobachtungsgabeerblickesie,un‐ tersuchesiegründlich,unddenkegenaudarübernach;ihmwürdensie sodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wienursollt‘ineiner solchenBlaseein ihrWesenausmachender Kernenthaltensein?! SoverhältessichauchmitderEmpfindung:„EinejedeEmpfindung, obsieeinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird,obsiedieeigene oderdievonetwasAnderemist,obsieinderNäheoderinderFerneer‐ folgt,obsievongrob geistig eroderhingegenvonfein geistig erArtist, obsievonniedereroderabervonhoherBeschaffenheitist:siebetrachtet einBhikṣu,untersuchtsiegründlich,unddenktgenaudarübernach;ihm wirdsiesodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wienursollt‘in derEmpfindungein ihrWesenausmachender Kernenthaltensein?! DaseiderSommermonat,wennzurMittagszeiteineLuftspiegelung erscheint.EinMannmitguterBeobachtungsgabeerblickesie,untersuche siegründlich,unddenkegenaudarübernach;ihmwürdensiesodannals kernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wienursollt‘ineinersolchenLuft‐ spiegelungein ihrWesenausmachender Kernenthaltensein?! SoverhältessichauchmitderUnterscheidung:„EinejedeUnter‐ scheidung,obsieeinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird,obsie dieeigeneoderdievonetwasAnderemist,obsieinderNäheoderinder Ferneerfolgt,obsievongrob geistig eroderhingegenvonfein geistig er Artist,obsievonniedereroderabervonhoherBeschaffenheitist:siebe‐ trachteteinBhikṣu,untersuchtsiegründlich,unddenktgenaudarüber nach;ihmwirdsiesodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wie nursollt‘inderUnterscheidungein ihrWesenausmachender Kernent‐ haltensein?!288 DaseieinMann,deraufderSuchenachKernholzmiteinerscharfen AxtinderHandeinenWaldbetritt;dortsäheereinenhochgewachsenen 288DiesistauchdieLehredesHerákleitos,zuderaberPlátọninseinerIdeenlehredie gegensätzlicheAnsichtvertritt. 144 Bananenstamm,denersodannanderWurzelfälle,danndieSpitzeab‐ schneide,undschließlichvomStammnacheinanderdieBlattscheiden ablöst:erwürdedabeinichteinmalaufGrünholzkommen,geschweige dennaufKernholz.EinMannmitguterBeobachtungsgabeerblickedies, untersuchediesgründlich,unddenkegenaudarübernach;ihmwürde dieserBananenstammsodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer. Wienursollt‘ineinemsolchenBananenstammein ihrWesenausma‐ chender Kernenthaltensein?! SoverhältessichauchmitdenGestaltungen:„EinejedederGestal‐ tungen,obsieeinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird,obsiedie eigeneoderdievonetwasAnderemist,obsieinderNäheoderinder Ferneerfolgt,obsievongrob geistig eroderhingegenvonfein geistig er Artist,obsievonniedereroderabervonhoherBeschaffenheitist:siebe‐ trachteteinBhikṣu,untersuchtsiegründlich,unddenktgenaudarüber nach;ihmwirdsiesodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wie nursollt‘indenGestaltungenein ihrWesenausmachender Kernent‐ haltensein?! DaseieinZaubereroderseinGehilfe;unddieserzeigeseineZauber‐ kunststücke beispielsweise aneinerStraßenkreuzung.EinMannmit guterBeobachtungsgabeerblickediese Zauber‐Vorführung ,untersuche siegründlich,unddenkegenaudarübernach;ihmwürde dasVorgeführ‐ te sodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wienursollt‘insol‐ chenZauberkunststückenein ihrWesenausmachender Kernenthalten sein?! SoverhältessichauchmitdemBewusstsein:„EinejedesBewusst‐ sein,289obereinmalwaroderjetztistodereinmalseinwird,oberder eigeneoderdervonetwasAnderemist,oberinderNäheoderinder Ferneerfolgt,obervongrob geistig eroderhingegenvonfein geistig er Artist,obervonniedereroderabervonhoherBeschaffenheitist:diesen betrachteteinBhikṣu,untersuchtsiegründlich,unddenktgenaudarüber nach;ihmwirdsiesodannalskernloserscheinen,alshohl,alsleer.Wie nursollt‘indemBewusstseinein ihrWesenausmachender Kernent‐ haltensein?! IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdieserDarlegungendasGehörte dannindieserWeiseuntersucht undschließlichdiesesUntersuchte richtigerkennt ,ziehtersichvonderFormzurück,wieauchvonder 289EinBewusstseinistnichtirgendeinGegenstand,sonderneineAufeinanderfolgevon auseinanderhervorgehendenAugenblicks‐Bewusstseinszuständen. JenachKontextwird–wieobenebenfalls–mit„Bewusstsein“aberaucheineinzelner derartigerBewusstseinszustandverstanden. 145 Empfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestaltungen,vomBe‐ wusstsein.LöstersolchermaßenseinAnhaften andiesenFünfGrup‐ pen ,sowirderbefreit.DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBe‐ freiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendet derReinheitswandel,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... die‐ seWelt!“:dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan. ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. UndderBhagavanfasstedasGesagtesodannindiesemMerkvers zusammen:290 „DemSchaumball aufdemWasser gleichtdieForm.Und derWasserblaseähneltdieEmpfindung. DemLuftphantom istgleichdieUnterscheidung . WiederBananenstammistkernlosdieGestaltung. UndGaukelkünstenähneltdasBewusstsein. DerSonnenheldhataufgezeigtdiesalles! Wennmanesgründlichuntersuchtundnachdenkt, erkenntalshohlundleermanesdannweise.291 DerLeib–wieihnderWeisheitsreinehatbeschrieben– wirdfortgeworfendann,wenndreierleiihmmangelt: WennLebenskraft,Bewusstsein,Wärmeausihmschwinden, istereinLeichnam,ohneLeben,FraßfürAnd’re. VonsolcherArtistdiesGebilde,diesesBündel; EinGaukelwerkistes,vondemnurTorenschwätzen. AlsMörderzeigtsich dasGebildederFünfGruppen ; jedocheinWesenskernistdarinnichtzufinden. SomögeaufmerksamnunTagundNachtdieGruppen derkrafterfüllteBhikṣuachtsam–wachsamsehen! DasFesselwerkzerreiß‘er,wirksichselberZuflucht!292 BedrohtvonFeuer,293mög‘nachTodlosemerstreben!“ 290Dieserwirdaberhöchstwahrscheinlichnichtvonihm,sondernvoneinemseiner Jüngerstammen,ichrate:vomBhikṣuVaṅgīsa,diesteilswegendesinnerenRhythmus‘ undteilswegenderWortwahlwie„Sonnenheld“. 291DiedreinachfolgendenStrophenhabeneinegeringfügig‐andereRhythmik;siesind wohldervorangehendenspäterersthinzugefügtworden. 292DiesistzuverstehengemäßSN22.43,wieauchgemäßDN16. 293Zu„Feuer“sieheu.a.:SN22.61„DasBrennen“sowieSN35.28„Allesbrennt!“. 146 Postskriptum: Ganzseltennurwird–jedenfallsdemÜberlieferungsstandnach– vonBuddhaŚākyamunidieAnātman‐Lehresopointiertformuliertwiein diesemSūtra,hiernatürlichgleichfallsnichtmiteinerdirektenAussage, sondernmiteinerrhetorischenFrage;dennesisteineheikleSache,et‐ was,dassichdemDenkenundSprechenentzieht,zudenkenundzu sprechen. DenndieWortfolge:„EsgibtkeinĀtman“erscheintinmetaphýsi‐ scherHinsichtalseinefalscheBehauptung,istjedochinepistemologi‐ scherundinmétaphysischerHinsichteinsinnleeresGerede unddaher insemantischerHinsichtkeinesinnvolleAussage . Sūtra22.96:Kuhmist 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsicheinBhikṣuzumBhagavan,begrüß‐ teihnehrerbietig,setztesichihmzurSeitehin,undbegannmitihmdas folgendeWechselgespräch: „Herr!GibtesirgendeineFormoderirgendeineEmpfindungoder irgendeineUnterscheidungoderirgendwelcheGestaltungenoderirgend‐ einBewusstsein,dasunvergänglichist,dasbeständigist,dasunverän‐ derlichist,dasewigist,dasewigdauerndindergleichenWeisebesteht?“ „Nein!EineFormodereineEmpfindungodereineUnterscheidung oderirgendeinederGestaltungenodereinBewusstsein,dasunvergäng‐ lichist,dasbeständigist,dasunveränderlichist,dasewigist,dasewig dauerndindergleichenWeisebesteht:soetwasgibtesnicht!“ DaraufhinhobderBhagavanmit demFingernagel ein winzig‐klei‐ nes StückKuhmistauf,294zeigteesdemBhikṣu,undstelltefest: „Bhikṣu!NichteinmalsovielamBestehen einesLebewesens gibt es,dasunvergänglichist,dasbeständigist,dasunveränderlichist,das 294DenKuhmisthatmansichnichtsovorzustellen,wieihnunsereStallküheproduzie‐ ren,sei’simStallodersei’seinpaarTageimJahrlangaufderWeide,sondernwieihn beispielsweiseaufMayorcadie wenigendortnochstets freilaufendenRindervonsich geben,derimAussehenwieauchindrphysikalischenBeschaffenheitdemderPferde‐ äpfelähnelt. 147 ewigist,dasewigdauerndindergleichenWeisebesteht!Würd‘esje‐ dochwenigstenssovielamBestehen einesLebewesens geben,dasun‐ vergänglichist,dasbeständigist,dasunveränderlichist,dasewigist,das ewigdauerndindergleichenWeisebesteht,dannwärenichtauszuma‐ chen,wieeinHeilswandelzurvollständigenAuflösungdesErleidensfüh‐ renkönnte; dennwennesirgendeinewigUnveränderlichesgäbe,das jetztdasErleidenmitbestimmt,dannwürdesichdiesesjadannbeimBe‐ gehendesHeilsnichtverändern;unddieseswürdedannunverändert dasBestehendesErleidensweiterbewirken .295 WeilesjedochnichteinmalsovielamBestehen einesLebewesens gibtes,dasunvergänglichist,dasbeständigist,dasunveränderlichist, dasewigist,dasewigdauerndindergleichenWeisebesteht,darumist zuersehen,dassundwiedieserHeilswandelzurvollständigenAuflösung desErleidensführt; dennweildiesesErleidendurcheineveränderliche undvergänglicheUrsacheentstandenist–denndieUnwissenheitistent‐ standenunddaherveränderlichundvergänglich–,deswegenkanndie UrsachedesErleidensbeseitigtwerden,undmitihrauchdasErleiden selbst. 296 ... 297 Vergänglichundunbeständigsind Form–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstsein ;sounzuverlässigsindsie, undso trostlos .Deswegenistesangebracht,die mitdemAnhaftenverbunde‐ ne Hinwendungzuihnenaufzugeben,sichsolchermaßenzuentsüchti‐ gen,dadurchfreivom Anhaftenan 298ihnenwerden!“ 295IrgendeineErläuterungvonderArtdesobenvonmirHinzugefügten,diespäteraber nichtmehrverstandenunddaherweggelassenwordenist,mussBuddhaŚākyamuni diesemBhikṣugegebenhaben;dennsonstbleibtseineBehauptungunbegründetals Behauptungstehen,was–wieandereSūtraszeigen–nichtseineArtist. 296IrgendeineErläuterungvonderArtdesobenvonmirHinzugefügten,diespäteraber nichtmehrverstandenunddaherweggelassenwordenist,mussBuddhaŚākyamuni diesemBhikṣugegebenhaben;dennsonstbleibtseineBehauptungunbegründetals Behauptungstehen,was–wieandereSūtraszeigen–nichtseineArtist. 297Obenfolgteine–auchinDN17wiedergegebenespätererfundene–Geschichtemit aberwitzigemInhalt:derBuddhaseiineinemseinerfrüherenLeben aufdemRosen‐ apfelkontinent eingekrönterKönigmit84.000Palästenund84.000Frauenund84.000 Elefantenund84.000...gewesen. WelchezahlenmystischeBedeutungdieAnzahl84.000habenkönnte,istmirunklar. Zwargilt:84.000 84⋅1.000 12⋅7⋅103 3⋅4⋅7 ⋅ 2⋅5 3 25⋅3⋅53⋅7; aberdamitkannichnichtsanfangen. 298Danachzustreben,freivonder eigenen Formzuwerden,daskämedemBegehen desWegeszumjainistisch‐katharischenBefreiungsziel–demzudiesemZweckbewusst herbeigeführtenHungertod–gleich.AlsoistnichtdasZiel,vondenFünfGruppenselber freizukommen,sondernvomAnhaftenandiesenFünfGruppen,verkürzt undnicht ganzunmissverständlich gesagt:vondenFünfAnhaftungsgruppen. 148 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwardieserBhikṣus überdesBhagavan‘sWorte. Sūtra22.97:EineFingernagelspitzeErde Sūtra22.98:Kuhmist 2 299 Sūtra22.99:DerLederriemen 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Nichtzuermitteln300isteinAnfangdesSaṃsāras!Und nichtfestzustellenisteinAusgangspunkt,vondemabdieLebewesen– behindertdurchUnwissenheitundgefesselt301durchBegierde–herum‐ wandernundherumirren! EswirdeineZeitkommen,inderdasgroßeWeltmeerseinWasser verliertundaustrocknetundnichtmehrbesteht;abereinEndedesErlei‐ densfürdieLebewesen,solang‘siedurchUnwissenheitbehindertund durchBegierdegefesseltsind,gibtesnicht:Dasseigesagt! EswirdeineZeitkommen,inderdasgroßeErdenrundbrennt302 undzerstörtwirdundnichtmehrbesteht;abereinEndedesErleidens fürdieLebewesen,solang‘siedurchUnwissenheitbehindertunddurch Begierdegefesseltsind,gibtesnicht:Dasseigesagt! DiesesBehindertseindurchUnwissenheitunddiesesGefesseltsein durchBegierdehatmansichanfolgendemBeispielzuvergegenwärti‐ gen: DaseieinHund,dermiteinemLederriemenaneinenstarkenPfos‐ 299DiesesSūtraenthältvonSN22.96dasbisobenzurFN296markierteAnfangsstück. PostskriptumAusgesagte. 300Siehehierzudasim 301WernachdenUrsprüngenvonPlátọn’sHöhlengleichnissucht,dersolltediealtindi‐ schenPhilosophienimallgemeinenunddiePhilosophieBuddhaŚākyamuni’simbeson‐ derenaufgarkeinenFallaußerAchtlassen! 302Hierist„brennen“natürlichimalltäglichenSinnzuverstehen,oderauchimphysika‐ lischenSinndergegenwärtigenAstronomie,nämlichdann,wenndieSonneihreletzten VorräteanWasserstoffverbrennt. 149 tenfestgebundenist,derdeshalbständigumdiesenPfostenherumläuft, ihnumkreist.Ebensoverhältessichmiteinem Menschen ,derindieser Lehrenichtgeschultist:ErerachteteinederGruppenForm–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseinalsdasSelbstoderdas SelbstineinersolchenGruppeoderdasSelbstalsdieseGruppenbesit‐ zendoderdasSelbstalsineinerdieserGruppen weilend .Erläuft–be‐ hindertdurchUnwissenheitundgefesseltdurchBegierde–ständigum dieseGruppenherumundumkreistsie.Dadurchwirdernichtbefreit vom Anhaftenan 303Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen– Bewusstsein;dadurchwirdernichtbefreitvonGeborenwerden,vonAl‐ tern‐in‐Todhaftigkeit,vonKummer–Schmerz–Leid–Betrübnis–Verzweif‐ lung:Diesseigesagt! Daseihingegenein indieserLehre geschulterEdlerJünger:Dieser erachtetnichteinederGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–BewusstseinalsdasSelbstoderdasSelbstineinersolchen GruppeoderdasSelbstalsdieseGruppenbesitzendoderdasSelbstalsin einerdieserGruppen weilend .Erläuftdahernicht–behindertdurch UnwissenheitundgefesseltdurchBegierde–ständigumdieseGruppen herum;erumkreistsienichtmehr.Dadurchwirderbefreitvom Anhaf‐ tenan Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein; dadurchwirderbefreitvonGeborenwerden,vonAltern‐in‐Todhaftig‐ keit,304vonKummer–Schmerz–Leid–Betrübnis–Verzweiflung:diessei gesagt!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DieseFormulierungen:„nichtzuermitteln“sowie:„nichtfestzustel‐ len“sindcharakteristischfürBuddhaŚākyamuni’sVermeidenjeglichen AussagensüberUnendlicheswieauchüberalles,wasdasgrundsätzlich Erfahrbareüberschreitet,kurzgesagt:jeglicherMetaphysík. AuchbeiderBeschreibungdes–beiseinerErwachungerlangten– DreifachenWissenshaternichtetwagesagt,ersehenunallevergange‐ nenLeben,sondernvielmehr,erkönnesiederReihenachzurückverfol‐ 303LässtmandieseHinzufügungweg,danngleitetdieAussageineinegefährliche–weil denHeilswegBuddhaŚākyamuni’sunterminierende–NähezurSoteriologieYājñavalk‐ ya’s. 304ErwirdwedervomAlternnachJahreszahlennochvomSterbennachAblaufder Lebenszeit–nachdesBuddha’sWorten:wenn’shochkommt,dann120Jahre–befreit. DenneinsolchesAlternundeinsolchesSterbenunterliegtdeneisernenGesetzender Natur. 150 gen,solang‘erdieswolle undesihmdieZeitermögliche ,also:grund‐ sätzlichnurendlichlang,wielangediesesZurückverfolgenderKettevon aufeinanderfolgendenvergangenenLebenauchseinmag. NB:WieumfangreichdieÜbertreibungdessen,wasBuddhaŚākya‐ muniwohldiesbezüglichtatsächlichgesagthat,imVerlaufdernachfol‐ gendendreiJahrhundertedermündlichenTradierungbiszurschriftli‐ chenFixierunggewesenseinmag,wirdkaumnochzuermittelnsein. NNB:ZurRechtfertigungderHinzufügung„ Anhaftenan “siehedie entsprechendenStellenimnachfolgendenSN22.100. Sūtra22.100:DerLederriemen 2 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!NichtzuermittelnisteinAnfangdesSaṃsāras!Und nichtfestzustellenisteinAusgangspunkt,vondemabdieLebewesen– behindertdurchUnwissenheitundgefesseltdurchBegierde–herum‐ wandernundherumirren! DiesesBehindertseindurchUnwissenheitunddiesesGefesseltsein durchBegierdehatmansichanfolgendemBeispielzuvergegenwärti‐ gen: DaseieinHund,dermiteinerLeineaneinenstarkenPfostenfestge‐ bundenist:Wennergeht,sogehterimBereichebendiesesPfostens; wennersteht,sostehterimBereichebendiesesPfostens;wennersitzt, sositzterimBereichebendiesesPfostens;wennerliegt,soliegterim BereichebendiesesPfostens. Ebensoverhältessichmiteinem Menschen ,derindieserLehre nichtgeschultist:ErerachteteinederGruppenForm–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–BewusstseininsolcherWeise:„Diesist Mein;diesbinIch;diesistmeinSelbst!“:Wennergeht,sogehterim BereichebendieserFünfGruppendesAnhaftens;wennersteht,sosteht erimBereichebendieserFünfGruppendesAnhaftens;wennersitzt,so sitzterimBereichebendieserFünfGruppendesAnhaftens;wenner liegt,soliegterimBereichebendieserFünfGruppendesAnhaftens. Daher,ihrBhikṣus,sollmanoftüberseineneigenenGeistnachden‐ ken:„LangeZeithindurchistdieserGeistdurchGier–Hass–Verblendung 151 beflecktundbeschmutztworden!“ DenndurchBefleckungenundBeschmutzungendesGeistessinddie Lebewesenbeflecktundbeschmutztworden.AberdurchReinigungund KlärungdesGeisteswerdendieLebewesengereinigtundgeklärt. IhrBhikṣus!Habtihrschoneinmaleinmit„Wanderbild“305bezeich‐ netesGemäldegesehen?“ „Ja,Herr!“ „Wegendervielfältigen Zuständedes GeistesisteinsolchesGemäl‐ deinsovielfältigerWeisemalerischgestaltet.Vielfältigeraberalsdas dortGemalteistderGeist inseinemZuständen . Daher,ihrBhikṣus,sollmanoftüberseineneigenenGeistnachden‐ ken,überihnsoreflektieren:„LangeZeithindurchistdieserGeistdurch Gier–Hass–Verblendungbeflecktundbeschmutztworden!“ DenndurchBefleckungenundBeschmutzungendesGeistessinddie Lebewesenbeflecktundbeschmutztworden.AberdurchReinigungund KlärungdesGeisteswerdendieLebewesengereinigtundgeklärt. Nichtseh‘ichauchnureineandereGruppe vonGegenständen ,die vielfältigerwärealsdie Gruppeder Tiere.Aufgrund derUnterschiede derZustände des jeweiligen Geistessindsieinsounterschiedlicher Weisegestaltet.Abernochvielfältigerals dieGruppe derTiereistder Geist inseinenZuständen .“ ... 306 ... 307 Daher,ihrBhikṣus,sollmanoftüberseineneigenenGeistnachden‐ ken:„Ja!LangeZeithindurchistdieserGeistdurchGier–Hass–Verblen‐ dungbeflecktundbeschmutztworden!“ 305BeieinemsolchenWanderbildhandeltessichumeinRollbildausLeinen,daseinige Wander‐ŚramaṇasmitsichführtenunddassiedenumBelehrungBittendenzeigten underklärten:AufdiesemBildwareinerseitsderWeginsUnheilundandererseitsder WeginsHeildargestellt. Ineinerderpseudo‐platonischenSchriftenwirdeinsolchesWanderbildbeschrieben; siehe:KarlPfaff„AeschinesdesSokratikersGespräche,undCebesdesThebanersGe‐ mälde“1827,nacherzähltin:WilhelmK.Essler„SokratischeGesprächeundplatonische Wandbilder“Frankfurt/M.22012,in:‹www.w‐k‐essler.de›. 306EsfolgteinweiteresGleichnis,dasherzlichwenigzurErhellungbeiträgtunddasich daherobenweglasse;eslautet: „DaseieinFärberodereinMaler,dermitdenFarbenGelb–Blau–Rotaufirgendeinen gutgeglättetenUntergrund–sei’seineWandodereineHolztafelodereineLeinwand– dasBildniseinerFrauodereinesMannesaufträgt.Ebenso,ihrBhikṣus,lässtderuner‐ fahreneWeltlingimmerwiederForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstseinentstehen.“ Ichvermute,dasshierinspätererZeitirgendeinAbtsichhathervortunwollen. Interessantdaranistaber,dasshiernurdiedreiGrundfarbenGelb–Blau–Rotaufge‐ führtwerden,ohneWeißals–angebliche–vierteGrundfarbe. 307ZusammenhangloswerdenhiernochTeileausSN22.59angefügt. 152 DenndurchBefleckungenundBeschmutzungendesGeistessinddie Lebewesenbeflecktundbeschmutztworden.AberdurchReinigungund KlärungdesGeisteswerdendieLebewesengereinigtundgeklärt. DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DerSatz:„Vielfältigerals...istderGeist inseinenZuständen “er‐ scheinthieralsquasinebenbeieingeschoben. MeinerSichtnachverdienterjedochallerhöchsteBeachtung;denn ererinnertandas–einJahrhundertspätererfolgte–TheoremvonHẹrá‐ kleitosvonEphesos:„DerPsychẹ́ desGeistes Grenzenkannstdu nichtausfindigmachen,auchwenndujeglichenWegdurchschreitest:so tiefenGrundhatsie!“.UnddieserinnertauchanSọkrátẹs:Jemandhatte ihmdasWerkdesHẹrákleitoszumLesenüberreicht;underhatihnso‐ dannTagespätergefragt,wieerdarüberdenke;daraufhatSọkrátẹsge‐ antwortet:„Wasichdavonverstandenhabe,daszeugtvoneinemhohen Geist,und–wieichglaube–auchdas,wasichdavonnichtverstandenha‐ be;nurbedarfesdazueinesdelischenTauchers.“ IchwerdedieVermutungnichtlos,dassjenerSatz:„Vielfältiger...ist derGeist“derRestbestandeinerdasParasaṃgatebetreffenden–unddie HörerderbeidenunterenKlassenderGeistesschulungdaherüberfordert habenden–DarlegungBuddhaŚākyamuni’sauchinBeziehungzumFloß‐ Gleichnisist,somitzumHöchstendessen,waszwarnichtmehrdenkbar undaussagbarist,woraufaberdurchNegativ‐Beispielehingewiesen werdenkann. Sūtra22.101:DerBeilgriff oder:dasSchiff Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DieVernichtungdesGetriebenseinssprech‘ichdemzu, der dieZusammenhängeunterdenGegebenheiten kenntund siedar‐ überhinausauchschließlichunvermittelt sieht,nichthingegendem,der sienichtkenntund daher auchnichtsieht. ZurVernichtungdesGetriebenseins durchUnwissenheitinUnwis‐ 153 senheit gelangtmanimErkennenundimSehen derArtdesBestehens derFünfGruppenForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstsein : ⋆„Soist dieBeschaffenheit derForm;soistdasEntstehender Form;soistdasVergehenderForm.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit derEmpfindung;soistdasEntstehen derEmpfindung;soistdasVergehenderEmpfindung.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit derUnterscheidung;soistdasEntste‐ henderUnterscheidung;soistdasVergehenderUnterscheidung.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit derGestaltungen;soistdasEntstehen derGestaltungen;soistdasVergehenderGestaltungen.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit desBewusstseins;soistdasEntstehen desBewusstseins;soistdasVergehendesBewusstseins.“ Im ErkennenundimSehenhiervon gelangt man zurVernichtung desGetriebenseins durchUnwissenheitinUnwissenheit .308 DerWegzumVergehenderFünfArtendesAnhaftensanjededieser GruppenbestehtimEdlenAchtfachenPfad,bestehendaus:RechterAn‐ sicht,RechterGesinnung,RechterRede,RechtemTun,RechterLebensge‐ staltung,RechterAnstrengung,RechterAchtsamkeit,RechterSammlung. AufdiesemPfadistdieEntfaltungdesGeistesanzustreben. 309 EinemBhikṣu,dersichnichthingebungsvolldieserGeistesentfal‐ tungwidmet,magvielleichtdieserWunschaufsteigen:„Mögedochmein GeistohneAnhaftenvomGetriebensein310befreitwerden!“;unddennoch erfolgtdiesdannnicht.Willerwissen,warumdiesnichterfolgt,soist ihmzuantworten:„WeildudichnichthingebungsvollderGeistesentfal‐ tunggewidmethast!“;erhatsienichtentfaltet:indenVierPfeilernder Achtsamkeit, ... 311und insgesamt imEdlenAchtfachenPfad. 308SiehehierzudieBemerkungenim Postskriptum. 309OhneeinensolchenÜbergangstehtderfolgendeAbsatzrechtzusammenhanglos nachdemvorhergehenden. Natürlichistdavonauszugehen,dassBuddhaŚākyamunivieldetaillierterüberdiesen PfadderGeistesentfaltunggesprochenhat;aberdasistkaumnochrekonstruierbar. 310IndenbeidenunterenKlassenderGeistesschulung,dienochohneBezugnahmezur vollständigen 12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorherigesvonstattengeht,bezieht sichAnhaftenprimäraufvorherigesGetriebenseinundDürstenprimäraufvorherige Unwissenheit. 311Ichlass‘obenweg:„indenVierRechtenBemühungen,indenVierGrundlagengeistli‐ cherKräfte,indenFünfGeistlichenFähigkeiten,indenFünfGeistlichenKräften,inden Sieben zur Erwachung leitenden Gliedern;dennsieerscheinenmiralsscholastische Verfestigungenvon–gemäßDN33undDN34durchŚāriputrazuErinnerungszwecken erstellten–Aufzählungen. DassessichdabeiumdasErgebniseinerScholastikhandelt,erkenntmanbesonders 154 VergleichbaristdiesmiteinerHenne,dieihreEiernichtgutbebrü‐ tet,sienichtausbrütet,dieKükendarinsomitnichtzurvollständigen Entwicklungbringt.Siemagsichdannwünschen:„DieseKükenmögen dochihreEischaledurchbrechenundausihnenvollständigansTages‐ lichttreten!“.AbereswirddannebenbeidiesemWunschbleiben;denn siehatdieseEiernichtgutbebrütet. 312 EinemBhikṣuhingegen,dersichhingebungsvolldieserGeistesent‐ faltungwidmet,dessenGeistwird–auchdann,wenninihmnichtdieser Wunschaufsteigen:„MögedochmeinGeistohneAnhaftenvomGetrie‐ benseinbefreitwerden!“–dennochvomGetriebenseinbefreit.Willman wissen,warumdiesdennocherfolgt,soistzuantworten:„Weilersich hingebungsvollderGeistesentfaltunggewidmethat!“;erhatsieentfaltet: indenVierPfeilernderAchtsamkeit, ... und insgesamt imEdlenAcht‐ fachenPfad. VergleichbaristdiesmiteinerHenne,dieihreEiergutbebrütet,sie ausbrütet,dieKükendarinsomitzurvollständigenEntwicklungbringt. Auchwennsiesichdannnichtwünscht:„DieseKükenmögendochihre EischaledurchbrechenundausihnenvollständigansTageslichttreten!“, sowerdendieseschließlichdennochdieEierschalendurchbrechenund ausihnenvollständigansTageslichttreten;dennsiehatdieseEiergut bebrütet. 313 EinBhikṣu,derinsolcherWeiseseinenGeistentfaltet,wirddabei sicherlichkaumdiewinzig‐kleinenFortschrittebemerken,dieerdabei TagfürTagerzielt;wohlwirderirgendwannansichselberfeststellen, dasserindieseroderjenerHinsichtderGeistesentfaltungeinenbemer‐ kenswertenFortschritterzielthat. DiesistvergleichbarmitdemBeileinesZimmermannsodereines Zimmermann‐Gesellens:ImGriffdiesesBeilswerdensich wegender ständigenBenützung irgendwannvondenFingernhervorgerufeneEin‐ buchtungenzeigen,ohnedassdieserweiß:„Sovielist andiesenStellen desGriffsvomHolz heuteabgenütztworden,sovielgestern,undsoviel deutlichdaran,dassmanfadenscheinigeInterpretationenheranzuziehenhat,umden Unterschiedvon„geistlicheKräfte“und„geistlicheFähigkeiten“anzugeben.Entstanden istdieseDoppelspurhöchstwahrscheinlichdadurch,dassdiebeidenBegriffeausunter‐ schiedlichennachfolgendenTeilschulenstammen,diesichnichtzueinergemeinsamen Begrifflichkeithabeneinigenkönnen,sodassdieKompilatorenderSammlungendann schließlichbeideBegrifflichkeiten–umdesliebenFriedenswillen–nebeneinander‐ gestellthaben. 312Sokürz‘ichobendiesen–inderTextvorlageinverdächtigerWeiseausgewalztdar‐ gestellten–Gleichnissozusammen,diesnichtohnedieBemerkung,dassichdieses Gleich‐nisnichtalsAuthentischerachte. 313WiegemäßFN312gesagt. 155 vorgestern!“:ErerkenntundsiehtvielmehrnurAbgenütztesalsabge‐ nützt. IngleicherWeise,ihrBhikṣus,weißdaeinBhikṣu,dersichhinge‐ bungsvollderGeistesentfaltungwidmet,durchausnicht:„Sovielistheu‐ tevomGetriebenseingeschwunden,sovielgestern,undsovielvorges‐ tern!“:ErerkenntundsiehtvielmehrnurGeschwundenesalsgeschwun‐ den. Diesistzudemvergleichbarmiteinem zumBefahrender Meere erstelltem Boot,dessenPlankenmitStrickenzusammengehaltenwer‐ den.MitdiesemseieinhalbesJahrlangdasWeltmeerbefahrenworden, ohnedassdiedabeitäglichandenStrickenerfolgtengeringfügigenAb‐ nützungensichirgendwiebemerkbargemachthätten . 314Sodannjedoch seiesanLandgezogenworden,wodieseStricke wechselweise von WindundSonne ausgetrocknet undvomRegendurchnässtwerden: Diesebeginnendannzufaulen;undsielassensichdaraufhinleichtablö‐ sen. IngleicherWeise,ihrBhikṣus,lösensichdabeieinemBhikṣu,der sichhingebungsvollderGeistesentfaltungwidmet, voneinembestimm‐ tenPunktdieserGeistesentfaltung ganzleichtdieFesselnundfaulen ab.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: Ichgehe–ohnediesanhandderTextvorlagengutundüberzeugend begründenzukönnen–festdavonaus,dassBuddhaŚākyamunisehrklar undeindeutighinsichtlichderFünfGruppen u.a. diesesunterschieden hat: 1 :dasgrobevs.dasfeineEntstehen–Vergeheneinerjedensolchen GruppeeinesjedenIndividuums;sowie 2 :dasamIndividuumanKörperlichemundGeistigemzuBeobach‐ tendevs.dasinihmanKörperlichemundGeistigemWirkende,unddass erbeidemdarinjeweilsWirkenden–d.h.:bezüglichderkörperlichenEn‐ ergienunddergeistigenKräfte–unterschiedenhat: a dieaktualwirkenden kinetischen Energienbzw.Kräfte,und 314AusbestimmtenPflanzenfasernhergestellteundgutgewundeneStrickefaulenin Salzwassernichtundzerreißendanndarinauchnicht. MitsolchermaßenhergestelltenBootenhabenTeilederFlottedervormaligenPharao‐ nenÄgyptensindenJahrhundertenvorderExplosionderInselSantorindenKontinent Afrikaumrundetundwohlauch–diesmitBlickaufPlátọn’s„Timaios“gesagt“–vonTe‐ neriffaausdenWegnachAmerikahin‐undzurückgelegt. 156 b dielatentwirkenden potentiellen Energienbzw.Kräfte. Zu 1 :DieseUnterscheidungwirdineinigenwenigenBodhisattva‐ yāna‐Schulenthematisiert;bekanntistmirdievonGescheTandimRab‐ tenunddessenHauptschülerLamaGonsarTulku. DasaugenblicklicheEntstehen–VergehenderForm Gestalt –d.h.: desbeiMenschenhauptsächlichmitSehenanMateriellemzuErmitteln‐ de–hateineDauervonungefähr5⋅10‐2s. DasaugenblicklicheEntstehen–Vergehendes–jeweilsnachträglich zubeobachtendenBewusstseinszustands kurzundmissverständlich gesagt:desBewusstseins –istfürunsimVerinnerlichenUngeübtenicht zuermitteln.Menschenhingegen,diedasBeobachtenihresBewusstseins durchdenjeweilsnachfolgendenBewusstseinszustand zurVollendung gebrachthaben,bestimmendessenDaueralsungefährden65‐tenTeil derDauerdesLautesdesFingerschnalzenseineskräftigenErwachsenen. Ichhabediesgemessen;undalsErgebnishatsichdabeialsDauerunge‐ fähr5⋅10‐6sergeben.315 WieeingrobesDeutenvon„VergehendesBewusstseins“ineiner nichtaufderLehreYājñavalkya’s–oderaufeinersonstigenĀtman‐Leh‐ re–gegründetenWeiseerfolgensoll,istmirrätselhaft. DenneinBewusstseins zustand istnachderLehreBuddhaŚākya‐ muni’snichteinfürsichselbstexistierenderGegenstand,sondernein Bewusstsein‐von‐Etwas,unddiesnichtnurimZustanddestrübenund erinnerungslosenTiefschlafs,sondernauchnochimZustanddesKlaren Lichts,indemzwarderAufmerksamkeitkeinGegenstandgegebenist, wohlaberderAchtsamkeiteiner,nämlich:ebenderdieserdagänzlich ungerichtetenAufmerksamkeit. AberdieswarsicherlichnochnichtderUnterrichts‐Gegenstandder beidenunterenKlassenderGeistesschulung,sondernersteinsolcherder 3‐tenKlasse.DochsindhiervonindenmirzugänglichenTextennurSpu‐ renzuermitteln316 Zu 2 :ZudieserDoppel‐Unterscheidung,dieBuddhaŚākyamuni sicherlichgekannthabenwird,sindaberindenmirzugänglichenTexten nichteinmalSpurenvonHinweisenzufinden:DiedreiJahrhundertebis zurschriftlichenFixierungdesGehörtenundBerichtetensindebendoch einerechtlangeZeit;undindieserhatte–zwarnichtunbedingtdiePra‐ xiswohlaber–diePhilosophieBuddhaŚākyamuni’smehreresanAuf‐ undAb‐Bewegungenzuerleidengehabt. 315Siehehierzudasim Anhang2Beschriebene. 316Siehehierzuu.a.SN12.61undSN12.62. 157 Sūtra22.102:Vergänglichkeit Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSieger‐Haingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DashäufigausgeübteHervorbringenundAufrechter‐ haltenderVorstellungderVergänglichkeit vonallemEntstandenen vernichtetjedeSinnlichkeits‐Gier,vernichtetjedeWerdens‐Gier,317ver‐ nichtetjedeUnwissenheit,undentwurzeltjedeEinbildung derArt :„Ich bin“.318 ... 319 Siebewirktdieszunächst durchdasErkennenund schließlich durchdasSehenderZusammenhängegemäß derEinsicht : ⋆„Soist dieBeschaffenheit derForm;soistdasEntstehender Form;soistdasVergehenderForm.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit derEmpfindung;soistdasEntstehen derEmpfindung;soistdasVergehenderEmpfindung.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit derUnterscheidung;soistdasEntste‐ henderUnterscheidung;soistdasVergehenderUnterscheidung.“ 317DerAusdruckS:„bhava“:PhateinargweitesBedeutungsspektrum,zudemauch a „sein“,„b „Dasein“ „Vorhandensein“ ? ,und c „Werden“ einschließlichdesun‐ freierfolgtenWerdens,desGewordenwerdens gehören. Damitkann a „Sein“wohlnichtgemeintsein;dennmankannnurnachGewordenem odernachTatsächlich‐WerdendemodernachVielleicht‐Werdendemgreifenunddaran anhaftenkann;aufeinSeinhingegenkannmannichtdurchDanach‐GreifenundDaran‐ Anhaftengieren.EinesolcheSeins‐GiermagzwarinPlátọn’sLehre,nichtjedochin Plátọn’sLebenvorhandensein. Damitkann b Vorhandenseins‐Giereigentlichebenfallsnichtgemeintsein;dennihr ÜberwindenkämeimkrassenFalldemSuizid‐WunschgleichundimmoderatenFall demGleichgültigkeits‐Wunsch,keinesfallsjedochdemÜber‐alles‐Hinausgeheneines Voll‐Erwachten. Dannbleibtnoch c mitWerdens‐Gier.Unddiesvermut‘ichdanneben. AbervollständigsicherbinichmirdarinandieserStellenicht. 318DieVorstellung:„Ichbin“ „Ichhab‘einSein“ gehtüberS:„moha“ D:„Verblen‐ dung,Irrung“ hinausundgehörtzumgrundsätzlicherenS:„avidyā“ D:„Unwissen‐ heit,Fehlwissen“ 319EsfolgendreiGleichnisse,dieallenfallseinfacheGemüterüberzeugenkönnen,und dieichdaherweglasse.Vermutlichhatmansiehineingenommen,alsmanhierzunächst vorhandeneanspruchsvolleArgumentenichtmehrverstandenundzunächstverstüm‐ meltweitergereichtundschließlichvollständiggetilgthat. 158 ⋆„Soist dieBeschaffenheit derGestaltungen;soistdasEntstehen derGestaltungen;soistdasVergehenderGestaltungen.“ ⋆„Soist dieBeschaffenheit desBewusstseins;soistdasEntstehen desBewusstseins;soistdasVergehendesBewusstseins.““ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DerAusdruckS:„Bhava“:PhateinargweitesBedeutungsspektrum, zudemauch a „Sein“, b „Dasein“ „Vorhandensein“ ? ,und c „Werden“ einschließlichdesunfreierfolgtenWerdens,desGeworden‐ werdens gehören. Mit„Bhava“kann a Seinwohlnichtgemeintsein;dennmankann nurnachGewordenemodernachTatsächlich‐Werdendemodernach Vielleicht‐Werdendemgreifenunddarananhaften;aufeinSeinhingegen kannmannichtdurchDanach‐GreifenundDaran‐Anhaftengieren. Damitkann b Vorhandenseineigentlichebenfallsnichtgemeint sein;denndasÜberwindenderGiernachdemVorhandenseinkämeim krassenFalldemSuizid‐WunschgleichundimwenigerkrassenFalldem Gleichgültigkeits‐Wunsch,keinesfallsjedochdemWunschzumErreichen desZustandsdesÜber‐alles‐HinausgeheneinesVoll‐Erwachten. Dannbleibtnoch c Werdenübrig.Unddiesvermut‘ichdanneben. Undichvermutezudem,dassdiesdieGierist:indenWirbelwindendes Gewordenwerdensbzw.indenMeeresstrudelndesGewordenwerdens dieangenehmstenSeitendieseseinemselberheteronomZukommenden zuerhaschen. AbervollständigsicherbinichmirdarinandieserStellenicht. Teil11:...vagga Anteile‐Abschnitt Sūtra22.103:DieAnteile Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: 159 „IhrBhikṣus!DiesevierAnteilegibtes: ⟡derAnteildes BestehensderAnsichtvondereigenen Identität; ⟡derAnteildesEntstehens derAnsichtvondereigenen Identität; ⟡derAnteildesVergehens derAnsichtvondereigenen Identität; ⟡derAnteildesWeges,derzumZuendegehen derAnsichtvonder eigenen Identitätleitet.320 DiesistderAnteilder BestehensderAnsichtvondereigenen Iden‐ tität,nämlich:diefünfGruppendesAnhaftens:desAnhaftensander ei‐ genen Form,desAnhaftensander eigenen EmpfindungsamtGefühl, desAnhaftensander eigenen Unterscheidung,desAnhaftensanden eigenen Gestaltungen desGeistes ,desAnhaftensam eigenen Be‐ wusstsein. DiesistderAnteildesEntstehens derAnsichtvondereigenen Identität,nämlich:diesesBegehren,dasmitbeglückenderLusteinher‐ gehtundsichanDiesemundJenemerfreut,unddasdadurchweitere Geborenwerdenhervorbringt,321undzwar:dasBegehrennachSinnlich‐ keit,dasBegehrennach Werden ,dasBegehrennach Verbleiben .322 DiesistderAnteildesVergehens derAnsichtvondereigenen Identität,nämlich:dasrestloseVerschwindensolchenBegehrens,dessen Beenden,dessenZurücklassen,dessenMissachten,desSich‐Befreiens davon. DiesistderAnteildesWeges,derzumZuendegehen derAnsicht vondereigenen Identitätleitet,nämlich:derEdleAchtfachePfad,be‐ stehendaus:RechterAnsicht,RechterGesinnung,RechterRede,Rech‐ temTun,RechterLebensgestaltung,RechterAnstrengung,RechterAcht‐ samkeit,Rechter Geistes‐ Sammlung. 320Mit„Identität“isthiernatürlichnichtdieaufdenVorgangdesErfassensbezogene Identität,sonderndieunbezogene–die angeblich aussichselbstherausbestehende– IdentitätdereigenenPersongemeint. DassdiesdieReduzierungderVierEdlenWahrheitenaufdasAuffassungsvermögen dererstenfünfJüngeristwieauchaufdasAuffassungsvermögenallerjenerJünger,für diedasDarlegenzumindestvonTeilender12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorheri‐ ges noch nichtangebrachtist,dasliegtaufderHand. 321Soschreib‘ichstattBBD:„thatleadstorenewedexistence“bzw.stattNPK:„dasWie‐ dergeburterzeugende“. DassjeneJüngereinfacherenGemütsausdenbeidenunterenKlassenderGeistesschu‐ lung,denendasaugenblicklicherfolgendeEntstehen‐Vergehen noch nichtzuvermit‐ telngewesenist,diesnichtalseinenandauerndenVorgang,sondernalseinenproLe‐ bensendeeinmaligenVorganghabenverstehenmüssen,bedarfwohlkeinerweiteren Begründung. 322Zudiesem–vondenStandard‐Übersetzungenäußerlichwieauchinhaltlichmerklich abweichenden–WiedergebenvonS:„bhava“und„vibhava“siehedieAusführungenim Postskriptum. 160 Dies,ihrBhikṣus,sinddievierAnteile!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postkriptum: DerAusdruckS:„Bhava“hat,wiegesagt,einargbreitesBedeutungs‐ spektrum,indiesemsowohldenSinngehaltvonD:„Sein“alsauchden vonD:„Werden“. NPKübersetzt„Bhava“mit„Dasein“und„Vibhava“mit„Nichtsein“. BBDübersetzt„Bhava“mit„existence“und„vVibhava“mit„exterm‐ ination“. Allediese–zugegeben:gängigen–Deutungengehendavonaus,es gäb‘indenLebeweseneinenSelbstvernichtungstrieb,einBegehren,das demTriebzurSinnlichkeitunddemzum Weiter‐ Bestehenwenigstens annäherndanStärkegleicht.IchteiledieseAnsichtnicht. MitBlickvorallemaufMN45geh‘ichhiervielmehrdavonaus,dass allesderartigeBegehrenaufbestimmteArtendesnicht‐buddhistischen linkshändigenTantrasbezogensind:„Bhava“aufdasEntstehenjenes höchstensinnlichenEntzückens,und„Vibhava“aufdas„Nicht‐Verge‐ hen“jeneshöchstensinnlichenEntzückens,gemäßNietzsche: „...dennalleLustwillEwigkeit,willtiefe,tiefeEwigkeit!“ Sūtra22.104:DasErleiden323 Sūtra22.105:DieIdentitätdesLebewesens324 Sūtra22.106:ZuDurchschauendes Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: 323DiesesSūtraentstehtausdemvorherigenSN22.103durchErsetzenvon„der An‐ sichtvondereigenen Identität“durch„Erleiden“,abgesehenvomEinleitungssatz. 324DiesesSūtraist–abgesehenvomEinleitungssatz–identischmitdemSN22.103. 161 „IhrBhikṣus!DaszuDurchschauendewillicheuchaufweisen,und dieDurchschauung,sowiedenDurchschauenden. DiesistdaszuDurchschauende:Form–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstsein.325 DiesistdasDurchschauen:dieVernichtungvonGier;dieVernich‐ tungvonHass,dieVernichtungvonVerblendung. DiesistderDurchschauende:derArhat,326dieserEhrwürdigevon solchemNamenundsolcherHerkunft.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.107:Śramaṇas 1 Sūtra22.108:Śramaṇas 2 Sūtra22.109:DerindenStromEingetretene Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!EinenEdlenJünger,derbeidiesenFünfGruppendes AnhaftensdessenEntstehenunddessenVergehen,auchdessenGenuss unddessenElend,undzudemauchdasEntkommenvondemAnhaften daran wirklichkeitsgemäßversteht,denbezeichne ich mit„eininden StromEingetretener“.DenneristnichtmehrdenniederenWeltenverfal‐ 325MangehtganzgewissnichtfehlinderAnnahme,dassdieserInhaltsangabeeine ausführliche–wenngleichebenimVerlaufdernachfolgendenJahrhunderteleider verlorengegangene–DarlegungdieserFünfGruppengefolgtist. 326Zuvermutenist,dassinder1‐tenKlassederGeistesschulung–andersalsdannwohl bereitsinder2‐tenKlasse–dieBegriffeS:„moha“undS:„avidyā“nochnichtgenauun‐ terschiedenunddahernochnichtstrengauseinandergehaltenwordensind. UndwerindenTheravāda‐ÜberlieferungenRestevonUnterrichtsbestandteilender höherenKlassenderGeistesschulungermittelnwill,dermusseben–miteinerVermu‐ tungdeswenigstensungefährenLehrplanssolcherhöherenKlassenimSinn–sichauf Spurensuchebegeben. 162 len;erist durchdiesesVerstehen gesichert;ergehtdemZielderErwa‐ chungentgegen.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.110:DerArahant Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!EinBhikṣu,derbeidiesenFünfGruppendesAnhaftens dessenEntstehenunddessenVergehen,auchdessenGenussunddessen Elend,undzudemauchdasEntkommenvondemAnhaften daran wirk‐ lichkeitsgemäßerkannt unddiesesErkanntevollständigverinnerlicht hat,der aufdiesemWeg durchNicht‐Anhaftenbefreitist,denbezeichne ich mit„Arhat“.DennseinGetriebenseinistvernichtet;seinHeilswan‐ delistvollendet;erhatgetan,waszutungewesenist;erhatdieBürde abgelegt;erhatseinZielerreicht;erhatdieFesselndesGewordenwer‐ denszerstört;eristvollständigbefreitdurchHöchstesWissen.“327 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.111:DieBegierdezurücklassen 1 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!WasimmerhinsichtlichForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–BewusstseindabeiBegierde–Gier–Lustist,das lasstzurück,dasgebtauf!WirdBegierde–Gier–LustnachForm–Empfin‐ 327DaskannsonureinHörerberichten,derMN9nichtkennt,derSN12.2nichtkennt, der...nichtkennt. 163 dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinaufgegebengleich einerentwurzeltenPalmyra‐Palme,dannsindsiezumNicht‐Seinge‐ brachtworden;328unddannkönnensienichtwieder zumSein entste‐ hen!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.112:DieBegierdezurücklassen 2 329 Teil12:Dhamma...vagga Dharma‐Berichter‐Abschnitt Sūtra22.113:Unwissenheit Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsicheinBhikṣuzumBhagavan,begrüß‐ teihnehrerbietig,setztesichihmzurSeitehin,undfragteihn: „Herr!Gesagtwird unsvondenÄlterenunterdenBhikṣus :„Unwis‐ senheit“:WasistdabeidieUnwissenheit?UndinwiefernistmaninUn‐ wissenheitgesunken?“ „Bhikṣu!Daseiein indieserLehre ungeschulter Mensch :Dieser verstehtnichtdas Bestehenvon Form–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–Bewusstsein;erverstehtnichtdasEntstehenvonForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein;erversteht nichtdasBeendenvonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstsein;underverstehtnichtdenzumBeendenvonForm– Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–BewusstseinleitendenWeg. Dasnenntman indieserLehre „Unwissenheit“;undaufdieseArt istmaninUnwissenheitgesunken!“ 328HierbeispielsweisekannmannochdieAbdrückeeinesvormaligenFundamentsder vollständigen–unddasaugenblicklicherfolgendeEntstehen‐Vergehenbeinhaltende– 12‐er‐KettedesEntstehendurchVorheriges–hierbeivorallemdasDürstennachdem SeindesEmpfundenen–erkennenoderzumindesterahnen. 329DiesesSūtraentstehtausdemvorherigenSN22.111,indemdenAusdrücken„Be‐ gierde–Gier–Lust“noch„Sich‐Anschließen,Anhaften,Sich‐Festlegen,Sich‐Eingewöhnen, Sich‐geistig‐Hinneigen“hinzugefügtwird. 164 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwardieserBhikṣu überdieseAntwortdesBhagavans. Postskriptum: IchhabeganzerheblicheZweifelanderAnnahme,diewäredie BeschreibungeinersotatsächlicherfolgtenBegebenheit: DieseAusführungistdasInhaltsverzeichnisdesUnterrichtsstoffs der1‐tenKlasse.DassdanndaeinBhikṣudiesenganzenLehrstoffver‐ pennthabe,unddassersichdeswegenzumBuddhabegebenhabe,um sodanndiese–ohneeinschlägigeKenntnissenichtzuverstehende–In‐ haltsangabezuerhalten,dasmagglauben,werwill. Verdächtigistzudem,dassdieserBhikṣunamenlosbleibt:DerAutor diesesSūtrashatsichdamitderPflichtenthoben,hierRossundReiter zunennen. FürsichalleinistdieseSacheallerdingsnochkeineausrei‐ chendeRechtfertigungzumZweifelnanderAuthentizitätdesSūtras. IchhabeinderAntwortdenAusdruck„Weltling“durch„Mensch“ ersetzt,diesinderAbsicht,diesesabfälligeWortnichtdemBuddhazu unterstellen.FürmichistdieserAusdruckallerdingsGrundgenugfürdie Annahme,dassdiesesanspruchsloseSūtrairgendwannnachdemDahin‐ scheidenBuddhaŚākyamuni’sineinemKlosterentstandenist,dasan GeistesschulungnurüberdenUnterrichtsstoffder1‐tenSchulungsklasse verfügthat. Sūtra22.114:Wissen Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. Aneinemder nachfolgenden TagebegabsichdieserBhikṣu er‐ neut zumBhagavan,begrüßteihnehrerbietig,setztesichihmzurSeite hin,undfragteihn: „Herr!Gesagtwird unsvondenÄlterenunterdenBhikṣus :„Wis‐ sen“:WasistdabeidasWissen?UndinwiefernistmanzuWissenge‐ langt?“ „Bhikṣu!Daseiein indieserLehre geschulterEdlerJünger:Dieser verstehtdas Bestehenvon Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestal‐ tungen–Bewusstsein;erverstehtdasEntstehenvonForm–Empfindung– Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein;erverstehtdasBeenden vonForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein; underverstehtdenzumBeendenvonForm–Empfindung–Unterschei‐ 165 dung–Gestaltungen–BewusstseinleitendenWeg. Dasnenntman indieserLehre „Wissen“;undaufdieseArtistman zuWissengelangt!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwardieserBhikṣu überdieseAntwortdesBhagavans. Postskriptum: DengenauenUnterschiedzwischenWissenundWeisheit,denŚāri‐ putragemäßMN74beimMithöreneinesaufhöchsterEbenegeführten Disputsverstandenhat,dersicheinemzudemauchbeimepistemolo‐ gischausgerichtetenUntersuchendesFloß‐GleichnissesvonMN22er‐ schließenkann:dieseristdemAutordieseswieauchdesvorangegange‐ nenSūtrasunbekanntgewesen,bzw.wennbekanntgewesen,dannje‐ denfallsverschlossengeblieben. NB:Auchhiermüssteeigentlich„Beendenvon“durch„Beendendes Anhaftensan“ersetztwerden. DennbeispielsweiseBuddhaŚākyamunibesaßauchnachdemErrei‐ chenderErwachungweiterhineineForm;undauchdieKontinuitätder viergeistigenGruppenhörtedakeinesfallszubestehenauf. Sūtra22.115:DieZusammenhängedarlegen 1 Sūtra22.116:DieZusammenhängedarlegen 2 Sūtra22.117:DieStricke Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Daseiein indieserLehre ungeschulter Mensch . DiesererachtetdaseineoderanderevonForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–BewusstseinalsdasSelbstoderdasSelbstalsdas eineoderanderevondiesenFünfGruppenbesitzendoderdieeineoder andereGruppedavonalsimSelbst vorhanden oderdasSelbstalsinder 166 einenoderanderenGruppedavonvorhanden.Einsolcher Mensch ... istgefesseltmitdenStrickenvonForm–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–Bewusstsein,gefesseltinnenundaußen,330ohnedasnahe UferodergardieferneKüstezusehen:Gefesseltwirdergeboren,gefes‐ seltereiltihnderTod;331undgefesseltgehtervondieserzuranderen Welt.332 „IhrBhikṣus!Daseiein indieserLehre geschulterEdlerJünger. DiesererachtetnichtdaseineoderanderevonForm–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–BewusstseinalsdasSelbstoderdasSelbst alsdaseineoderanderevondiesenFünfGruppenbesitzendoderdieei‐ neoderandereGruppedavonalsimSelbst vorhanden oderdasSelbst alsindereinenoderanderenGruppedavonvorhanden.Einsolcherge‐ schulterEdleJünger ... istungefesseltmitdenStrickenvonForm–Emp‐ findung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein,ungefesseltinnen undaußen,dasnaheUferwie dannauch dieferneKüstefindend:Erist vomErleidenbefreit;diesseigesagt!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesesSūtrabeziehtsichaufArtenderĀtman‐Lehren,wiesiewohl erstindemviertelJahrtausendnachdemDahinscheidenBuddhaŚākya‐ muni’sindendiversenphilosophischenSchulenAlt‐Indiensgelehrtund besprochenwordensind. BuddhaŚākyamunihatsichnievonanderenLehrmeinungenabge‐ schirmt,sondernsichvielmehrmitdiesenauseinandergesetzt.Indiesem SūtrahingegenfindetdasgenaueGegenteilstatt,nämlich:keinsolches undaußen“indiesemZusammenhangheißenmag,istmir gänzlichschleierhaft.VermutlichistesaussolchenSūtras,indenenauchdieFünfGrup‐ penandererLebeweseninBetrachtgezogenwerden,ohnejeglichesNachdenkenund Überlegensinnwidrigübernommenworden. NB:DasGefesselt‐WerdendurchdieFünfGruppendessen,wasmananeinemselber alsKörperlichessowiealsGeistigesbemerkt,kommtYājñavalkya’sgegengreifengleich. 331HiersinddieAusdrücke„Geburt“und„Tod“natürlichimalltäglichenSinnzuver‐ stehen,zumalderKontextkeineSpurvoneinemBezugzur12‐er‐KettedesEntstehens durchVorherigesaufweist. 332DieAutorendiesesSūtraswerdenzwardasWort„Welt“kaumimepistemologischen Sinnverstandenhaben;aberfürPhilosophenistesangebracht,esineinemsolchenSinn zuverstehen,gemäß:natürlichbleibensieindiesemUniversum;aberdieErlebnisse sinddanngemäßderdann–zumindestgeringfügig–anderenArtvonNāma‐Rūpa vomBegreifendesGeformten unterschiedslosenGewogesvonErscheinungen eben andere,nämlich:dieeineranderenWelt. 330Was„gefesseltinnen 167 argumentativeAuseinandersetzten,sondernvielmehrein–mitdrohen‐ demUntertonerfolgtes–AbschirmenvonsolchenLehren,unddiesoffen‐ sichtlichdeswegen,weilmansich–ganzandersalsderBuddha–ihnen argumentativnichtgewachsengefühlthat. DennochscheintmirdarineinauthentischerKernoderzumindest derBezugaufeinensolchenzutagezuliegen,nämlich:deraufdasinMN 22wiedergegebenenFloß‐GleichnisBuddhaŚākyamuni’s. WasdarinallerdingsmitderUnterscheidungvonnahemUferund vonfernerKüstegemeintseinkann,darüberkannmanzwar–vonmei‐ nerAnnahmeder4KlassenderGeistesschulungausgehend–Vermutun‐ genanstellen,aberwohlkaumohneeinederartigeAnnahme: DasnaheUferwäredemnachdasgänzlicheAusrodendes Anhaftens,somit:dasErgebnisder1‐tenKlassederGeistesschulung.Und dieferneKüstewäredannderZustand,densichBuddhaŚākyamuniund Śāriputraund...undNāgārjunaund...zuEigengemachthaben,demnach: dasErgebnisder4‐tenKlassederGeistesschulung. Sūtra22.118:DieBefragung 1 Sūtra22.119:DieBefragung 2 Sūtra22.120:DieFesselung Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!IchwilleuchdiefesselndenDingedarlegenwieauch hierzudieFesseln! DiefesselndenDingesind:Form–Empfindung–Unterscheidung–Ge‐ staltungen–Bewusstsein. DieFesselnhierzusinddie aufsieausgerichtete Begierdeund die ausderBegierdehervorgehende Gier.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. 168 Sūtra22.121:DasAnhaften Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!IchwilleuchdiezumAnhaftenverleitendenDingedar‐ legenwieauchhierzudasAnhaften! DiezumAnhaftenverleitendenDingesind:Form–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein. DieAnhaftendaranerfolgtdurchdie aufsieausgerichtete Begier‐ deund dieausderBegierdehervorgehende Gier.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesebeidenSūtrasSN22.120undSN22.121zeichnensichvorden meistenanderendadurchaus,dasssieunzweideutigbesagen,dasses nichtdasameigenenKörperundameigenenGeistBemerkteist,das zumAnhaftenund dadurch zumGefesseltwerdenführt,sondernviel‐ mehrderdurchBegierdeundGiergestalteteGeistdesdiesesBemerkte Bemerkenden. Sūtra22.122:DieTugend Postskriptum: DieseslangatmigeSūtraistnichtBuddhaŚākyamuni,sondernŚāri‐ putraindenMundgelegtworden.WiederholtwirdderLehrinhaltder1‐ tenKlassederGeistesschulungfürfünfStufendesGeisteszustands:die StufederTugendhaftigkeit,diedesStromeintritts,diederEinmalwieder‐ kehr;diederNichtwiederkehr,diederArhatschaft:Fürsieallegelten demnach–derAnsichtderAutorendiesesSūtrasgemäß–diegleichen LehrinhalteunddiegleichenAusübungswege. Natürlichistesnichtgänzlichausgeschlossen,dasserdemMahā‐ KoṭṭhitadurchdasstereotyperfolgendeWiederholendesBetrachtens 169 vonVergänglichkeit–Leidhaftigkeit–Leerheit–UnselbsthaftigkeitderFünf Gruppendieshateinhämmernwollen;aber... Interessantdaranist,dassdieseinederrechtwenigenStellenvon DN,MN,ANundSNist,andenenAusdrückewie„leer“und„Leerheit“ S:„śunya“und„śunyatā“ erscheinen. WichtigdaranistderabschließendeHinweis,dassaucheinArhat diesesBetrachtenweiterzuführenhat,dadiesihmzuAchtsamkeitund klarerEinsichtleiten;dennohnedasunentwegterfolgendeAuffrischen diesesZustandskönntediesersonstineinglückseligesDahindösenver‐ kümmern. Sūtra22.123:Geschult333 Sūtra22.124:Kappa 1 Sūtra22.125:Kappa 2 Teil13:Avijjāvagga Unwissenheit‐Abschnitt Sūtra22.126:DemEntstehenunterworfen 1 Sūtra22.127:DemEntstehenunterworfen 2 Sūtra22.128:DemEntstehenunterworfen 3 Sūtra22.129:Genuss 1 333DiesesSūtraerhältmanausdemvorhergehendenSN22.122durchErsetzenvon„tu‐ gendhaft“durch„geschult“. 170 Sūtra22.130:Genuss 2 Sūtra22.131:DasEntstehen 1 Sūtra22.132:DasEntstehen 2 Sūtra22.133:Koṭṭhita 1 Sūtra22.134:Koṭṭhita 2 Sūtra22.135:Koṭṭhita 3 Teil14:...vagga Heiße‐Glut‐Abschnitt Sūtra22.136:HeißeGlut Sūtra22.137–139:Vergänglich 1 – 3 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Nachdem,wasvergänglichist,solltetihrdasBegehren unddasGierenaufgeben.Vergänglichsind:Form–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstsein;nachjederdieserGruppesolltet ihrdasBegehrenunddasGierenaufgeben!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. 171 Sūtra22.140–142:Leidhaft 1 – 3 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Nachdem,wasleidhaftist,solltetihrdasBegehren unddasGierenaufgeben.Leidhaftsind:Form–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstsein;nachjederdieserGruppesolltetihr dasBegehrenunddasGierenaufgeben!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.143–145:Nicht‐Selbst 1 – 3 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Nachdem,wasunselbsthaftist,solltetihrdasBegeh‐ renunddasGierenaufgeben.Unselbsthaftsind:Form–Empfindung–Un‐ terscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein;nachjederdieserGruppesoll‐ tetihrdasBegehrenunddasGierenaufgeben!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.146–149:VerinnerlichenderAbwendung 1 – 4 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ 172 sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiesistfüreinenEdlenSohn,derausVertrauenindie Hauslosigkeitgezogenist,einderLehre334gemäßes Verhalten :dasser beiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinin derVertiefungdesSich‐Abwendens335hiervonweilt,wobeiersichderen Vergänglichkeit,derenLeidhaftigkeit,derenUnselbsthaftigkeitvergegen‐ wärtigt. IndemerbeiForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstseininVertiefungdesSich‐Abwendenshiervonweilt,wobeiersich derenVergänglichkeit,derenLeidhaftigkeit,derenUnselbsthaftigkeit vergegenwärtigt,verstehter sodanndieseFünfGruppen Form–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein. IndemerForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Be‐ wusstseinversteht,wirderbefreitvom Anhaftenan Form–Empfin‐ dung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein unddamitvomGe‐ fesseltwerdenandiesesTodhafte ,wirddamitbefreitvonKummer– Schmerz–Leid–Betrübnis–Verzweiflung,wirdbefreitvomErleiden;dies seigesagt!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Teil15:Diṭṭhivagga Ansichten‐Abschnitt Sūtra22.150:ImInneren Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ HieristP:„dhamma“bzw.S:„dharma“sicherlichmit„Lehre vondenZusammen‐ hängen unterdenGegebenheiten “zuübersetzen. 335IndenbeidenunterenKlassenwirddasSich‐AbwendenzweifellosalsWiderwillen‐ Entwickelnverstandenwordensein,hingegenindenbeidenoberenKlassen a ein Neutral‐BleibenundAusgewogen‐BleibendesGeistes, b verbundenmiteinemAb‐ stand‐NehmendurchReflektieren,washierheißt:durchBetrachtendesHingezogen‐ werdensunddesAnhaftensanAnteilendieserGruppen;dennsolchesBetrachtener‐ folgtvoneinemausreichendgroßenAbstandzumBetrachtetenaus. 334 173 sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas alsbestehendempfundenwird ,entstehen durchAnhaftendaranFreudundLeid?“ „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als bestehend empfundenwerden–sei’seinedieserGruppenoder seien‘salledieseGruppen– ,336dannentstehendurchdasAnhaftendar‐ animInnerenFreud‘undLeid, undzwar:Freud‘beimEntstehenvon AngenehmemundbeimVergehenvonUnangenehmem,undLeidbeim VergehenvonAngenehmemundbeimEntstehenvonUnangenehmem: AnVergänglichementstehtvergänglicheFreud‘sowievergängliches Leid.Vergänglichesaberistleidhaft,isteinErleiden. 337 Wiesehtihrdas,ihrBhikṣus:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinbeständigoderabervergänglich?“ „Siesindvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“338 „Esistleidhaft,Herr!“ „KannjedochohneAnhaftenandem,wasvergänglichundleidvoll undderVeränderungunterworfenist,innerlichFreud‘wieauchLeid entstehen?“ „Nein,Herr!“339 336Soversteh‘ichdieverkürzteAussage:„WennForm–Empfindung–Unterscheidung– Gestaltungen–Bewusstseindaist...“;denndiesesindjazeitlebensimmerda,sodass diesdannkeineechteeinschränkendeBedingungwäre. HingegenistdieAufmerksamkeitnichtbeständigaufsiegereichtet;undwenndiese nichtimBlickfelddesGeistessind,dawirktnaturgemäßauchkeinAnhaftenanihnen. 337EntwederistnachfolgendderzweiteTeilvonSN22.59übergangslosangehängtwor‐ den,oderesisteinzunächstsoodersoähnlichgearteterÜbergangimVerlaufderÜber‐ lieferungverlorengegangen;ichvermute:letzteres. 338Wiegesagt:Mit„freudvoll“isthiernichtdieweltliche–weilvonmancherleiäußeren hier: weltlichen Bedingungenabhängige–Freudegemeint,sonderndieüberweltli‐ che–weilnurvoninnerenundzudemautonomen hier: überweltlichen Bedingun‐ genabhängig–Freude. Undganzentsprechendistdas„leidhaft“aufdieHeteronomiebezogen. 339VonjetztabbiskurzvordemAbschlussklaffendieWiedergabenvonBBDundvon 174 „IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdies gründlichuntersucht, dabeidasErgebnissolchenUntersuchensalsrichtigerkennt,unddasso ErkanntedaraufhindurchVerinnerlichen einsieht,ziehtersichvonder Formzurück,wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung, vondenGestaltungen,vomBewusstsein340.Löstersolchermaßensein Anhaften andiesenFünfGruppen ,sowirderbefreit.DerBefreitewird danngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuEr‐ wirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.151:Mein‐Ich‐Selbst Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas alsseiendempfundenwird ,erachtetman durchAnhaftendaranunddurchFestklebendarandieDingegemäß: „DiesistMein;diesbinIch;diesistmeinSelbst!“?“ „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als seiend empfundenwerden–sei’seinedieserGruppenodersei‐ en‘salledieseGruppen– ,dannerachtetmandurchdasAnhaftendaran NPKetwasargweitauseinander.IchhaltemichdabeiandievonBBD. DiesesAuseinanderklaffenwiederholtsichbisSN22.159. 340Wiegesagt:Die–äußerstwichtige–Fragehierzulautet,wiesichdenndasBewusst‐ seineinesMenschenvomBewusstseinlösenkann:Erkanndiesnatürlichnicht;aberer kannsichvomAnhaftenamBewusstsein–vonderAufeinanderfolgederauseinander hervor‐gehendenBewusstseinszustände–lösen,nämlich:durchiteriertesReflektieren. 175 unddurchFestklebendarandieDingegemäß:„DiesistMein;diesbin Ich;diesistmeinSelbst!“; dennmanwillmananVergänglichemetwas angeblichBeständigesermitteln .341 Wiesehtihrdas,ihrBhikṣus:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinbeständigoderabervergänglich?“ „Siesindvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft,Herr!“ „KannjedochohneAnhaftenandem,wasvergänglichundleidvoll undderVeränderungunterworfenist,dieAnsicht:„DiesistMein;dies binIch;diesistmeinSelbst!“aufkommen?“ „Nein,Herr!“ „IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdies gründlichuntersucht, dabeidasErgebnissolchenUntersuchensalsrichtigerkennt,unddasso ErkanntedaraufhindurchVerinnerlichen einsieht,ziehtersichvonder Formzurück,wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung, vondenGestaltungen,vomBewusstsein.LöstersolchermaßenseinAn‐ haften andiesenFünfGruppen ,sowirderbefreit.DerBefreitewird danngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuEr‐ wirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra22.152:DasSelbstunddieWelt Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas alsbestehendempfundenwird ,entsteht durchAnhaftendaranunddurchFestklebendaraneinesolcheAnsicht: „WasdasSelbstist,dasistdieWelt;nachmeinemDahinscheidenwerd‘ ichunvergänglichseinundbeständig,somitewigundnichtmehrder 341EntwederistnachfolgendderzweiteTeilvonSN22.59übergangslosangehängtwor‐ den,oderesisteinzunächstsoodersoähnlichgearteterÜbergangimVerlaufderÜber‐ lieferungverlorengegangen;ichvermute:letzteres. 176 Veränderungunterworfen!“?“342 „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als bestehend empfundenwerden–sei’seinedieserGruppenoder seien‘salledieseGruppen– ,dannerachtetmandurchdasAnhaftendar‐ anunddurchFestklebendarandieDingegemäß:„DiesistMein;diesbin Ich;diesistmeinSelbst!“;sowillmananVergänglichemetwasBeständi‐ gesermittelthaben,waseinUndingist. 343 Wiesehtihrdas,ihrBhikṣus:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinbeständigoderabervergänglich?“ „Siesindvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft,Herr!“ „KannjedochohneAnhaftenandem,wasvergänglichundleidvoll undderVeränderungunterworfenist,dieAnsicht:„WasdasSelbstist, dasistdieWelt;nachmeinemDahinscheidenwerd‘ichunvergänglich seinundbeständig,somitewigundnichtmehrderVeränderungunter‐ worfen!“aufkommen?“ „Nein,Herr!“ „IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdies gründlichuntersucht, dabeidasErgebnissolchenUntersuchensalsrichtigerkennt,unddasso ErkanntedaraufhindurchVerinnerlichen einsieht,ziehtersichvonder Formzurück,wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung, vondenGestaltungen,vomBewusstsein.Löstersolchermaßensein Anhaften andiesenFünfGruppen ,sowirderbefreit.DerBefreitewird danngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuEr‐ wirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus 342MiristkeinÜbersetzerbekannt,derwenigstensandieserStelleaufdieSoteriologie Yājñavalkya’sverweist. 343EntwederistnachfolgendderzweiteTeilvonSN22.59übergangslosangehängtwor‐ den,oderesisteinzunächstsoodersoähnlichgearteterÜbergangimVerlaufderÜber‐ lieferungverlorengegangen;ichvermute:letzteres. 177 überdessenWorte. Sūtra22.153:Würd‘ichnichtgewesensein344 Sūtra22.154–158:FalscheAnsicht Sūtra22.159:Ānanda Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsichderEhrwürdigeĀnandazumBha‐ gavan,345begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin.So‐ dannbaterihn: „Herr!Gutwär‘es,wennmirderBhagavaneinekurzeDarlegungder Zusammenhänge unterdenGegebenheitendesHeilswegs 346geben würde!DasGehörtewürd‘ichdanneinsam–zurückgezogen–unermüd‐ lich–eifrig–entschlossen verinnerlichen !“ „Ānanda!“, begannsodannderBhagavan .„Wiesiehstdudas:Sind Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinbestän‐ digoderabervergänglich?“ „Siesindvergänglich,Herr!“ „Das,wasvergänglichist:Istdasleidhaftoderfreudvoll?“ „Esistleidhaft,Herr!“ „Istesangebracht,das,wasvergänglichundleidvollundderVerän‐ derungunterworfenist,zuerachtenals:„DiesistMein;diesbinIch;dies istmeinSelbst!“?“ „Nein,Herr!“ „Ānanda!IndemeinEdlerHörerdies gründlichuntersucht,dabei dasErgebnissolchenUntersuchensalsrichtigerkennt,unddassoEr‐ 344DienachfolgendensechsSūtrassindgeringfügigeVariationenderhiervorausgegan‐ genendreiSūtras. 345DemnachwardergetreueĀnandazudieserZeitnochnichtderHelferBuddhaŚā‐ kyamuni’s.UndmitBlickaufdieerhalteneDarlegungdarfdavonausgegangenwerden, dassessichumdieerstenMonatenachdemEintrittĀnanda’sindenOrdengehandelt hat. 346Hiergeb‘ichP:„dhamma“bzw.S:„dharma“mitD:„Zusammenhänge unterden GegebenheitendesHeilswegs wieder. 178 kanntedaraufhindurchVerinnerlichen einsieht,ziehtersichvonder Formzurück,wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung, vondenGestaltungen,vomBewusstsein.LöstersolchermaßenseinAn‐ haften andiesenFünfGruppen ,sowirderbefreit.DerBefreitewird danngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuEr‐ wirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdi‐ geĀnandaüberdessenWorte. 179 Inhaltsverzeichnis desKapitels23 Rādhasaṃyutta Rādha‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra23.01:Māra Sūtra23.23:Māra 181 182 180 Sūtra23.01:Māra Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsichderEhrwürdigeRādhazumBha‐ gavan,begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin.So‐ dannbegannerdasfolgendeWechselgespräch: „Herr!Gesagtwird vondenÄlterenunterdenBhikṣus :„Māra“:In welcherWeisebestehtdennnunMāra?“ „In denGruppen Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltun‐ gen–Bewusstseinkann347Māra vorhanden sein:sei’salsMörderoder sei’salsErmordeter. IstnunMāratatsächlichineinerdieserGruppen vorhanden,dann erachte diesenBefallderbetreffendenGruppe als Krankheit:348sei’salsGeschwür,sei’salsStachel,sei’sals einsonstiges Übel,jedenfalls:alsdasGrund‐Übel.Werdiessosieht,dersiehtesrich‐ tig!“349 „DiesesRichtigeSehen,Herr,welchenZweckhates?“ „DasRichtigeSehen,Rādha,hatdieAbwendungzumZweck!“ „DieseAbwendung,Herr,welchenZweckhatsie?“ „DieAbwendung,Rādha,hatdieEntsüchtigungzumZweck!“ „DieEntsüchtigung,Herr,welchenZweckhatsie?“ „DieEntsüchtigung,Rādha,hatdieBefreiungzumZweck!“ „DieBefreiung,Herr,welchenZweckhatsie?“ „DieBefreiung,Rādha,hatdasNirvāṇazumZweck!“ „DasNirvāṇa,Herr,welchenZweckhates?“ „Rādha!Duhast jetzt denBereichdes sinnvollen Fragensüber‐ schritten!Denn indeiner FragekannmandenBegriff „Nirvāṇa“ nicht 347DaskleineWörtchen„kann“darfnichtübersehenwerden.Dennauchbeieinem ErwachtensindForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinvor‐ handen,abereben:ohneMāra! 348DasseinerzeitlicheärztlicheVorgehenbestandin:Anamnese–Diagnose–Prognose– Therapie,dabeiwohlzumeistdiesomatischenKrankheitenbetreffend,undseltennur diepsychischen,undniediementalen. NunisteineKrankheitstetseineUnausgewogenheit,einUngleichgewicht;unddie VierEdlenWahrheitenhandelnvonebendiesermentalenKrankheitundvonihrerBe‐ hebung. 349DasRichtigeSehenistinseinemvollenUmfangebendieRechteAnsicht,diesesZug‐ pferddesEdlenAchtfachenPfads.SiehehierzuANXXX. 181 fassen.350 Sovielnurkannman,diesenBegriffbetreffend,sagen: „Indas NirvāṇamündeterHeilswandel;dasNirvāṇaistdessenZiel;dasNirvāṇa istdessenBestimmung!“.“351 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdi‐ geRādhaüberdessenWorte. Sūtra23.02:Lebewesen352 Sūtra23.03–22:DemMāraunterworfen Sūtra23.23:Māra Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsichderEhrwürdigeRādhazumBhaga‐ van,begrüßteihnehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin.Sodann baterihn: „Herr!Gutwär‘es,wennmirderBhagavaneinekurzeDarlegungder Zusammenhänge unterdenGegebenheitendesHeilswegs gebenwür‐ de!DasGehörtewürd‘ichdanneinsam–zurückgezogen–unermüdlich– eifrig–entschlossen verinnerlichen !“ „Rādha!“, begannsodannderBhagavan .„DusolltestallesBegehren undjeglicheGierhinsichtlichdem,waseinMāraist,hinterDirzurücklas‐ sen undesfürimmerundendgültigaufgeben ! DasnunistalleseinMāra,nämlich:Form–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstsein.353 350DasWortP:„nibbāna“bzw.S:„nir‐vāṇa“beschreibtmitD:„Nicht‐Brennen“nur ei‐ nenTeildessen ,wasdieserZustanddesGeistesnichtist. 351SiehehierzuauchMN44;vgl.hierzuauchSN48.42. 352DiesesSūtraistbestimmtnichtauthentisch. InseinerüberliefertenFormhatesmit:„ReißniederdieForm,...,reißniederdasBe‐ wusstsein!“dieAbgrenzungzurSoteriologieYājñavalkya’smerklichüberschritten. ZwarkannmandiesenFehlermitHinzufügungenwie:„Reißniederdas Anhaftenan der Form,...,reißniederdas Anhaftenam Bewusstsein!“korrigieren;abereinenson‐ derlichenTiefgangderDarlegungwirdmandarinauchdanachnochnichtermitteln können. 353HieristMāra,kurzgesagt,dieKausalität,nämlich:dieVergänglichkeit desBeste‐ 182 Rādha!Indemdudies gründlichuntersuchst,dabeidasErgebnis solchenUntersuchensalsrichtigerkennst,unddassoErkanntedarauf‐ hindurchVerinnerlichen einsieht,ziehstdusichvonderFormzurück, wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung,vondenGestal‐ tungen,vomBewusstsein.LöstdusolchermaßendeinAnhaften andie‐ senFünfGruppen ,sowirstdubefreit. DerBefreitewirddanngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;under erkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswan‐ del,erwirktdaszuErwirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweiß ernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdi‐ geRādhaüberdessenWorte. Sūtra23.24–46:DemErleidenunterworfen henden ,dieLeidhaft desBestehenden ,dasder augenblicklichen VeränderungUn‐ terworfen‐Sein desBestehenden ,somit:dieSubstanzlosigkeit desBestehenden ,die Kernlosigkeit desBestehenden ,dieLeerheit desBestehendenvoneigenständigem Bestehen . 183 Inhaltsverzeichnis desKapitels24 Diṭṭhisaṃyutta Ansichten‐Gruppierung Einzelnachweise Teil01:Sotāpattivagga Stromeintritt‐Abschnitt Sūtra24.01:DieWinde Teil02:Dutiyagamanavagga[ZweiterAbschnitt] Sūtra24.19:DieWinde Teil03:Tatiyagamanavagga[DritterAbschnitt] Sūtra24.45:DieWinde Teil04:Catutthagmanavagga[VierterAbschnitt] Sūtra24.71:DieWinde 184 185 194 194 197 198 199 199 Teil01:Sotāpattivagga Stromeintritt‐Abschnitt Sūtra24.01:DieWinde Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas als bestehend erachtetwird ,undbeim Anhaftenworan,beimKlebenworanentstehteinederartigeAnsicht: „DieWindewehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebä‐ rennicht;SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernverhar‐ renunbeweglichwieeinPfeiler!“?“354 „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als bestehend erachtetwird ,undbeimAnhaftenworan,beim KlebenworanentstehenentstehteinederartigeAnsicht:„DieWinde wehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht; SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbe‐ weglichwieeinPfeiler!“! IhrBhikṣus,wasmeintihr:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen 354SiehehierzudieBemerkungenim Postskriptum. 185 nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Gewissnicht,Herr!“355 „Wasdagesehen,gehört,getastet,erkannt,ermittelt,untersucht, überdachtwird,istdiesvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Ganzgewissnicht,Herr!“ „IhrBhikṣus!SowieeinemEdlenJüngerhinsichtlichdiesersechs Fälle356derZweifelgeschwundenist,sosindbeiihmauchgeschwunden: derZweifelam Bestehendes Erleidens,derZweifelamEntstehendes Erleidens,derZweifelamVergehendesErleidens,derZweifelandem zumVergehendesErleidensführendenPfad:DiesergiltalseinEdler Jünger,derinden zurBefreiungführenden Stromeingetretenist;erist nichtmehrandieniedereWelt357gebunden:Fest ister inseinerBe‐ stimmung hinausgerichtetzur Erwachung!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesesSūtramachteineninhomogenenEindruck;undeswirktwie einText,derausBruchstückenandererTetezusammengefügtworden ist. VondereingangszitiertenThese:„DieWinde...Pfeiler!“undvom abschließendenTeil:„IhrBhikṣus!Sowie...Erwachung!“abgesehen,ist derverbleibendeHauptteilinallenweiterenSūtrasdieserAnsichten‐ 355EsfolgtnuneinEinschub,dereineTeil‐Wiederholungist,vermutlichausderTradie‐ rungeineranderenOrdensniederlassungkommend.DerEinschubendetmit:„Ganzge‐ wissnicht,Herr!“ 356DiesesechsFällesindwohl: Gesehenes–Gehörtes–Gerochenes–Geschmecktes–Getastetes–Gedachtes. 357FüreinfacherGemüteristmit„niedereWelt“dasTripelTierwelt–Hungergeisterwelt –Höllenwesenweltgemeint.FürandereGemüterist„niedere“einAdjektivzu„Welt“, wobei„Welt“gemäß u.a. SN12.44zuverstehenist. 186 Gruppierungderselbe;undderabschließendeTeilistzudeminallenSū‐ trasdiesesStromeintritt‐Abschnittsderselbe. GanzoffensichtlichgehenalleSūtrasdieserGruppierung24inihrer überliefertenFormsonichtaufBuddhaŚākyamunizurück,sondernsind nachihmwährendeinerZeitderphilosophischenDekadenzentstanden: a EsfindetkeineintellektuelleAuseinandersetzungmitLehrmei‐ nungenandererSchulenstatt;vielmehrwerdendiesesoverzerrtund verunstaltetdargestellt,dassauchdaseinfachsteGemütimOrdendie SinnlosigkeitdessoDargestellten–undfürdiegegnerischeLehrmeinung gehaltenen–einsehenkann. b DamitdiesinderOrdensgemeinschaftstabilbleibt,isteserfor‐ derlich,dieMitgliederdahingehendeinzustimmen,sichphysischund verbalvondenGegnernfernzuhalten,sichabzuschirmen,sichvonder philosophischenUmweltzuisolieren. c DieverzerrteundverunstalteteDarstellungwirdalsVerfahren eingesetzt,umdieMitgliederdereigenenGemeinschaftpsychischdahin zubringen,mitdenAnderenerstüberhauptnichtzureden. DerartigesistauchgegenwärtiginargvielenbuddhistischenTradi‐ tionenzubeobachten. AlsBeispielmagmansichvergegenwärtigen,wieeinerseitsimBud‐ dhismusdieLehredesJainismusdargestelltwird,undwieandererseits imJainismusdieLehredesimJainismusdargestelltwird,sowieumge‐ kehrt,wieeinerseitsimJainismusdieLehredesBuddhismusdargestellt wird,undwieandererseitsimBuddhismusdieLehredesBuddhismus dargestelltwird.358 WenndemnachhierdieLehreeinergegnerischenSchuleunwohl‐ wollenddargestelltwirdmit:„DieWindewehennicht;dieFlüssefließen nicht;dieSchwangerengebärennicht;SonneundMondgehenwederauf nochunter,sondernverharrenunbeweglichwieeinPfeiler!“,dannwird manmitkriminalistischemGespürsuchenmüssen,wasdawohlindie RichtungdertatsächlichengegnerischenLehrmeinungweist.Hatman dabeiPlátọn’sLehrevondenunveränderlichenewigenIdeen Unter‐ schieden nichtausdemBlickverloren,sogelangtmanzuderVermu‐ tung,dassdawohlsoetwasgelehrtwordenistwie:„Unveränderlichund festwieeinPfeilersinddieIdeen„Wind“und„Nicht‐Wehen“wieauch „Fluss“und„Nicht‐Fließen“sowie...“ WoeinesolcheLehreihrenAusgangspunktgehabthat–obinIndien oderimPerserreichoderinÄgyptenoderbeidenEleaten,undwiesie 358DieseArtderverkürzendenEntstellungundVerunstaltunggegnerischerLehren findetmanhaufenweiseauchbeiPlátọnundbeiAristotélẹs. 187 sichvonwoauswohinausgebreitethat,daswirdwohl–nachderVer‐ nichtungderpersisch‐babylonisch‐ägyptischenKulturdurchAlexander denGroßen Barbaren niemehrzuermittelnsein. Sūtra24.02:Mein–Ich–Selbst359 Sūtra24.03:DasSelbstunddieWelt360 Sūtra24.04:Wär‘ichnichtgewesen361 Sūtra24.05:Niemandemwirdetwasgegeben Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„Die Winde...Pfeiler!“durchdieLehredesAjitaKeśakambakin:362 „Miteiner durcheinenBrāhmaṇavollzogenen Opferungwird nie‐ mandemetwas gegeben–verliehen–dargebracht. GutewieauchschlechteHandlungenführennichtzuden ihnenent‐ sprechenden AuswirkungenundErgebnissen ineinemspäterenLeben; denneinWandernvon dieserWelt zur nächstenWelt,363soetwasgibt 359DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdie–anYājñavalkya’sLehreanklingende–These: „Diesistmein;diesbinIch;diesistmeinSelbst!“ 360DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchYājñavalkya’sHeilslehre,kurzgefasst: „Diesistdas beständige Selbst; und diesist desSelbstsunbeständige Welt:Nach demDahinscheidenwerd‘ichunvergänglich–beständig–ewig–unveränderlichsein!“ 361DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „Wär‘ichnichtgewesen,würd‘mirnichtswiederfahren.Ichwerde dereinst nicht sein; somit wirdmir dann nichtswiderfahren.“ 362SieheauchDN2. Zudeutenversuchthab‘ichdieseunschönwiedergegebeneLehreinmeinemBuch „BuddhaŚākyamuniI“,veröffentlichtin:‹www.w‐k‐essler.de›. 363DerAusdruck„Welt“ist–gemäßderandiehunderteinschlägigenStellenimSN– auchhiernichtimrealistisch‐materialistischenSinn,sondernvielmehrimidealistisch‐ phänomenalistischenSinnzuverstehen:Manwandertnicht unbedingt voneinerGa‐ 188 esnicht. Unddeshalb gibtesauchnichteinenVaterodereineMutter aus einemfrüherenLeben . UndirgendwelcheLebewesenohne einenalsFormsehbarenoder auchalsFormtastbaren Körper,soetwasgibtesebenfallsnicht.364 Darum kann esauchkeinenŚramaṇaoderBrāhmaṇageben,der einhöchstesundfehlerfreiesWissen vomWandern vondieserWelt365 zurnächstenerlangthat. DennderMenschist,wiejedesandereLebewesen,ausdenVierGro‐ ßenGrundstoffen Erde–Wasser–Feuer–Luft zusammengesetzt;undso‐ wieerstirbt,kehrtvonihmderErd‐AnteilzurErdezurück,derWasser‐ AnteilzumWasser,derFeuer‐AnteilzumFeuer,undderLuft‐Anteilzur Luft:Sowirder–aufeinerBahrevonvierPersonenzumVerbrennungs‐ laxiezunächsten,sondernvonder selbsterstellten WeltdiesesLebenszur selbst‐er‐ stellten WeltdesnächstenLebens. 364AuchindieserWiedergabewerdenhauptsächlichfürBaudhasanstößigeAnsichten dargestellt,unddiesezudemineinersichanAristotélẹsundanBismarckorientieren‐ denVerstümmelung.DaserschwerteineRekonstruktionungemein. GemäßdieserBeschreibungstreitetAjitaKeśakambalinoffenkundignichtnurjegliche ArtvonWiedergeburt,sondernauchjeglicheArtvonZwischenzustandzwischendie‐ semunddemnächstenLebenab.DannaberdarfdarausmiteinigemRechtangenom‐ menwerden,dassursprünglichauchimSüdlichenBuddhismusvondenHörern–Berich‐ terneinevonBuddhaŚākyamunigehörteLehrevomZwischenzustandweiterberichtet wordenist,wenngleichdiesedann–vielleicht,wiemangemäßOSTvermutendarf:un‐ terdemEinflussdesjainistischenMaterialismus‐Realismus–dortindenzweibisdrei JahrhundertennachdemTodBuddhaŚākyamuni‘sgrößtenteils–abernichtüberall!– verlorengegangenist. NB:So,wiederSüdlicheBuddhismusderGefahrausgesetztwar undist ,derAnsicht desJainismuszuerliegen,sowar undist derNördlicheBuddhismusderGefahraus‐ gesetzt,derAnschauungYājñnavalkya‘szuerliegen,undindenchinesisch‐japanischen AusrichtungendesNördlichenBuddhismuszudem,denLehrendesTaoismus,sowieim tibetischenBuddhismus,denAusformungenderBön‐Religionanheimzufallen. UndgelegentlichkanndieGefahrvonbeidenSeitendrohen,wieetwabeiAyyaKhe‐ ma,diedieNovizinnen‐WeihevomSüdlichenunddieVoll‐OrdinationvomChinesi‐ schenBuddhismuserhaltenhatunddieindenletztenTagenihresLebensnotierte,sie werdejetztbaldindenUrgrundzurückkehren. 365IndenTextenderBrāhmaṇa‐Sammlungenstehtmehrheitlich„dieseWelt“für„irdi‐ scheWelt“,somitfür„aufoderunterderErdoberfläche,einschließlichderVögel“,und „jeneWelt“für„himmlischeWelt“,somitfür„WeltderGöttersamtihrerGehilfen wie etwadenGandharvas “. BeiBuddhaŚākyamunihingegenstehtnahezuimmer„dieseWelt“für„indiesemLe‐ benerlebteWelt“,sodann„Zwischen‐Welt“für„imZwischenzustand alsGandharva oderSaṃbhavesinodersonstwie erlebteWelt“,und„jeneWelt“für„imnächstenLeben erlebteWelt“. Siehez.B.:MN38sowie:SN2.12.11‐12. 189 platzgetragen–dortdenGrundstoffenzurückgegeben. DieLehrevomWeiterlebennachdemTod,diesenärrischeAnsicht, sieistfalsch.Undweransieglaubt,derhofftvergeblichaufdas,woraner glaubt.DennobernuneinToroderabereinWeiserist:sowieseinKör‐ per nachdemTod zerfällt, wirder dadurchzerstört,wirderdadurch vergehen,hatmitseinemTodseinWeiterbesteheneinEndeerlangt.“ Sūtra24.06:DasAusführeneinerHandlung Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„Die Winde...Pfeiler!“durchdieLehredesPūraṇaKāśyapa:366 „DerAusführendeeinerHandlungwieauchderAnstiftendezueiner Handlung–wer beispielsweiseAndere zerstückeltoder auchsie zer‐ stückelnlässt,wer Andere verbrenntoder sie verbrennenlässt,wer beiAnderen KummerundSchmerzverursacht,werverursacht,dass Anderen dasLebengenommenwird,wieauch,dass Anderen etwas genommenwird,was diese nicht unbedrängt hergegebenhaben,wer Einbruchbegeht,werBeuteeinsteckt,werRäubereienbegeht,werHin‐ terhaltlegt,werEhebruchbegeht,werLügenerfindetundsieweiter‐ reicht:derbegehtdamitnichtsZerstörerisches, nichtszumUnheilfüh‐ rendes,nichtsUnheilsames . WürdejemandmiteinerrasiermesserscharfenDrehklingeaus allen Bewohnern diesesganzenErdenrundseineformloseMassemachen, nämlich:einen einzigenriesen‐ großenHaufenvon durchgemahlenem Fleisch,dannhättedas fürihn nichtsUnheilsameszurAuswirkung; dannwürdeihmdarauskeinUnheilerwachsen. WürdejemandvomsüdlichenGanges‐Uferab allesLebendige tö‐ ten,umbringen,zerstückeln,oderdasZerstückelnverursachen,würdeer daallesniederbrennenoderdasNiederbrennenverursachen,dannhätte das fürihn nichtsUnheilsameszurAuswirkung;dannwürdeihmdar‐ auskeinUnheilerwachsen. WürdeumgekehrtjemandvomnördlichenGanges‐Uferab allen MenschenNahrungundallesSonstige,dessensiebedürfen, gebenoder solchesGebenveranlassen, allenGötternopfernodersolcheOpferungen veranlassen, dannhättedas fürihn nichtsHeilsameszurAuswirkung; 366SieheauchDN2. Zudeutenversuchthab‘ichdieseunschönwiedergegebeneLehreinmeinemBuch „BuddhaŚākyamuniI“,veröffentlichtin:‹www.w‐k‐essler.de›. 190 dannwürdeihmdarauskeinHeilerwachsen. DenndurchGeben,durchSelbstbeherrschung,durchEnthaltsam‐ keit,durchWahrhaftigkeit,durchallesdaswirdnichtsVerdienstvolles erreicht;undaussolchemgehtdaherauchnichtsVerdienstvollesher‐ vor.“ Sūtra24.07:DieBeschmutzungderLebewesen Postskriptum: DiesesSūtraentstehtSN24.01durchErsetzungderThese:„Die Winde...Pfeiler!“durcheinedamaligeLehrevonĀjivikas:367 „DieBeschmutzungderLebewesenhatkeineUrsachenundUmstän‐ de;ohneUrsachenundUmständewerdendieLebewesenbeschmutzt. DieReinigungderLebewesenhatkeineUrsachenundUmstände;ohne UrsachenundUmständewerdendieLebewesengereinigt.Esgibtkeine Kraft;esgibtkeineEnergie.EsgibtkeinemannhafteKraft;esgibtkeine mannhafteAnstrengung.AlleLebewesen,alles,wasdaatmet,alleGe‐ schöpfe,alles,wasdalebt:sieallesindohneKraft,ohneEnergie,ohne Selbstkontrolle.GestaltetdurchdasSchicksal,durchUmstände,durch FremdursachenerlebensieGlückwieauchLeidindensechsKlassen.“368 Sūtra24.08:SiebenArtenvonSachen Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„Die Winde...Pfeiler!“durchdieLehredesPakudhaKātyāyan:369 „Diefolgendensieben Artenvon Dingensindungeschaffenund können somit auchnichthergestelltwerden;siesindnichtausetwas 367SiewarmöglicherweiseeinenachdemToddesMaskarinGośālavonseinenJüngern weiterentwickelteLehre,hierallerdingsverunstaltetwiedergegeben. Zudeutenversuchthab‘ichdessenLehreinmeinemBuch„BuddhaŚākyamuniI“, veröffentlichtin:‹www.w‐k‐essler.de›. 368DiesesechsKlassensindnichtdiederunterschiedlichenLebewesennachbuddhisti‐ scherKlassifizierung,sonderndiesechsEbenendesVollendungswegesgemäßderĀji‐ vika‐Lehre:Schwarz–Blau–Rot–Gelb–Weiß–Blütenweiß. WasdieseFarbenbesagen, weißichnicht. 369SieheauchDN2. Zudeutenversuchthab‘ichdieseunschönwiedergegebeneLehreinmeinemBuch „BuddhaŚākyamuniI“,veröffentlichtin:‹www.w‐k‐essler.de›. 191 AnderemhervorgegangenundbringenauchselbernichtsAnderesher‐ vor;unveränderlichundfestsinddieseBestehenden,unerschütterlich undunvergänglich,ohnesichwechselseitigirgendwiezubeeinflussen, ohne dasVermehrenoder dasVerminderndesBestandsdesjeweils Anderenzubewirken.Diesesiebensind:Erdkörper,Wasserkörper, Feuerkörper,Luftkörper,370Freude,Schmerz,Lebenskraft. ... EsgibtkeinenErmordetenundkeinenMörder,keinenHörerund keinenBerichter,371keinenErkennendenundkeinenzumErkennenFüh‐ renden. UndwerauchimmereinemMenschendasHauptmiteinemschar‐ fenSchwertabschlägt,derraubtdiesemdadurchnichtetwadasLeben, sondernführtlediglichdiescharfeSchneidedurchdieHohlräume,die zwischen deneinzelnenTeilen diesersiebenGrundstoffebestehen. ... ... EsgibtsiebenArtenvonMenschen,siebenKlüfte. ... Esgibt 8.400.000GroßeWeltzeitalter.372Erst,nachdemdiesedurchwandertund durchkreistsind,werdenTorenwieWeisedemErleideneinEndeberei‐ ten. Diesjedochgibtesdabeinicht:„DurchsolcheTugend,durchsolche Gelübde,durchsolcheBuße,durchsolchenReinheitswandelwerd‘ich einnochnichtvölligausgereiftesKarmanzurReifebringenundalsvöllig ausgereifteAuswirkungdurcherlebenderselbenendenlassen!“:Soet‐ wasgibtesnicht. DerKreislaufistzeitlich durchdieseGroßenWeltzeitalter bemes‐ sen;einAbnehmeodereinzunehmendiesesDurchwanderns entspre‐ chenddererfolgtenHandlungen gibtesnicht.Wieeinhingeworfenes Garnknäuelsichvorwärtsbewegendabrollt,ebensoerlebenTorenwie WeiseimAbrollenihrerLebenLustundLeid.“ Sūtra24.09:EwigistdieWelt373 370Wiegesagt:DasWortS:„kāya“istzwarzumeistmit„Körper“zuübersetzen;doch dannundwannistderAusdruck„Körper“inkontext‐abhängigerWeiseimübertrage‐ nenSinnzuverstehen. Hierist„X‐Körper“zulesenals:„dieGesamtheitdessen,wasX‐artigist“,wobei„X“ dannfürirgendeinender7Grundbestandteilesteht. 371DasistimŚrāvakayānanatürlichalsFrontalangrifferachtetworden. 372Die7ArtenvonMenschensindwohlgemäßFN375zuverstehen. DieZahl8.400.000 21⋅4⋅105 3⋅4⋅7⋅105 22⋅3⋅7⋅105 hattezweifelloseine zahlenmystischeBedeutung;ichkannsiejedochnichtzahlenmystischdeuten. 373DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „Wär‘ichnichtgewesen,würd‘mirnichtswiederfahren.Ichwerde dereinst nicht 192 Sūtra24.10:NichtewigistdieWelt374 Sūtra24.11:BegrenztistdieWelt375 Sūtra24.12:UnbegrenztistdieWelt376 Sūtra24.13:GeistundKörpersindEines377 Sūtra24.14:GeistundKörpersindVerschiedenes378 Sūtra24.15:DerTathāgatabesteht379 sein; somit wirdmir dann nichtswiderfahren.“ 374DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „NichtewigistdieWelt.“ NB:DenAutorendieserSūtrasisthierwieauchimFolgendenentgangen,dassnicht einunddieselbeUrsache–siehedenTextvonSN24‐01!–gegensätzlicheWirkungen habenkann. 375DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „BegrenztistdieWelt.“ 376DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „UnbegrenztistdieWelt.“ 377DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „GeistundKörpersindeines.“ MitS:„kāya“ D:„Körper ‐kräfte “ isthiernatürlichnichtdiesehbareundtastbare Formbzw.Gestalt S:„rūpa“ gemeint,sondernvielmehrdiefein‐undfeinststoffli‐ chenEnergien,diedieBewegungendesGeistesermöglichenundunterstützen. 378DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „GeistundKörpersindVerschiedenes.“ 379DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DerTathāgatabestehtnachdemTodweiter.“ 193 Sūtra24.16:DerTathāgatabestehtnicht380 Sūtra24.17:DerTathāgatabestehtundbestehtnicht381 Sūtra24.18:DerTathāgatabestehtwedernochnicht382 Teil02:Dutiyagammanavagga ZweiterAbschnitt Sūtra24.19:DieWinde Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ 380DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DerTathāgatabestehtnachdemTodnichtweiter.“ 381DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DerTathāgatabestehtnachdemTodweiterundnichtweiter.“ NB:Die–vonmirgeteilte–üblicheDeutungdieserkontradiktorischanmutendenAus‐ sageistwohlalseineKonjunktionvonzweiunvollständigformuliertenSätzenzuver‐ stehen,gemäß:„ErbestehtindieserHinsichtweiter,underbestehtinjenerHinsicht nichtweiter.“ 382DiesesSūtraentstehtausSN24.01durchErsetzungderThese:„DieWinde... Pfeiler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DerTathāgatabestehtnachdemTodwederweiternochnichtweiter.“ Die–vonmirgeteilte–üblicheDeutungdieserkontradiktorischanmutendenAussage istwohlalseineKonjunktionzweierAussagenmiteinemfürdenGegenstandsbereich unvollständigbestimmtenBegriff„lebtweiter“bzw.„lebtnichtweiter“aufzufassen. GemäßBuddhaŚākyamunigilthingegennicht,dassdieseAussagenzwarsinnvoll,je‐ dochnichtentscheidbarsind,sonderndasssiesinnlossind,weilandieserStelledie Grenzedessinnvollen–äußerenwieinneren–Redensüberschrittenwordenist. Siehehierzuu.a.SNBuchIVGruppierung44. 194 sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas als bestehend erachtetwird ,undbeim Anhaftenworan,beimKlebenworanentstehteinederartigeAnsicht: „DieWindewehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebä‐ rennicht;SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernver‐ harrenunbeweglichwieeinPfeiler!“?“ „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als bestehend erachtetwird ,undbeimAnhaftenworan,beim KlebenworanentstehenentstehteinederartigeAnsicht:„DieWinde wehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht; SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbe‐ weglichwieeinPfeiler!“! IhrBhikṣus,wasmeintihr:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Gewissnicht,Herr!“ „Wasdagesehen,gehört,getastet,erkannt,ermittelt,untersucht, überdachtwird,istdiesvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ 195 „Ganzgewissnicht,Herr!“ „IhrBhikṣus!WoessomiteinErleidengibt,daentstehtdurchAnhaf‐ tenamErleiden383–durchKlebenamErleiden–einederartigeAnsicht: „DieWindewehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangeren gebärennicht;SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondern verharrenunbeweglichwieeinPfeiler!“!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesesSūtra–das,vomAbschlussabgesehen,einewortwörtliche WiederholungdesSūtrasSN24.01ist,erwecktebenwegendiesesande‐ renAbschlussesdenEindruckeinergrößerenAncienität. Dienächsten17SūtrassindeineWiederholungderSūtrasSN24.02‐ 18mitdiesemanderenAbschluss. Sūtra24.20–36:Mein–Ich–Selbstetc.384 Sūtra24.37:DasSelbstistformhaft385 Sūtra24.38:DasSelbstistformlos386 383Insbesonderehieristesunmissverständlich,dassnicht„Leiden“ „Schmerzenha‐ ben“ ,sondern„Erleiden“ „derHeteronomie Kausalität unterliegen“ gemeintist. Denn–vonMasochistenabgesehen–haftetniemandaneingetretenenleiblichenoder seelischenSchmerzen.SehrwohlaberhaftenfastalleLebewesenandemheteronomzu Erhaschenden. 384DerAbschlussjedesdieser17SūtrasistidentischmitdemvonSN24.01;ansonsten sindsiejeweilsidentischmitdenSūtrasSN24.02–18. AuchhierwirdkeineRücksichtdaraufgenommen,dassesdocheigentlichnichtan‐ geht,dasseinZustand–angeblich–sowohleinebestimmteWirkungalsauchdiegegen‐ teiligeWirkunghiervonverursacht. 385DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistformhaft;undnachdemTodweiltesunbeeinträchtigt.“ 386DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistformlos;undnachdemTodweiltesunbeeinträchtigt.“ 196 Sūtra24.39:DasSelbstistformhaftundformlos387 Sūtra24.40:DasSelbstistwederformhaftnochformlos388 Sūtra24.41:DasSelbstistglücklich389 Sūtra24.42:DasSelbstisttraurig390 Sūtra24.43:DasSelbstistglücklichundtraurig391 Sūtra24.44:DasSelbstistwederglücklichnochtraurig392 Teil03:Tatiyagammanavagga DritterAbschnitt 387DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistformhaftundformlos;undnachdemTodweiltesunbeeinträchtigt.“ 388DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistwederformhaftnochformlos;undnachdemTodweiltesunbeein‐ trächtigt.“ 389DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistausschließlichglücklich;undnachdemTodweiltesunbeeinträchtigt.“ 390DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistausschließlichtraurig;undnachdemTodweiltesunbeeinträchtigt.“ 391DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistsowohlglücklichalsauchtraurig;undnachdemTodweiltesunbeein‐ trächtigt.“ 392DiesesSūtraentstehtausSN24.19durchErsetzungderThese:„DieWinde...Pfei‐ ler!“durchdieLehreeinerdamaligenSchule: „DasSelbstistwederglücklichnochtraurig;undnachdemTodweiltesunbeeinträch‐ tigt.“ 197 Sūtra24.45:DieWinde Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas als bestehend erachtetwird ,undbeim Anhaftenworan,beimKlebenworanentstehteinederartigeAnsicht: „DieWindewehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebä‐ rennicht;SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernver‐ harrenunbeweglichwieeinPfeiler!“?“ „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als bestehend erachtetwird ,undbeimAnhaftenworan,beim KlebenworanentstehenentstehteinederartigeAnsicht:„DieWinde wehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht; SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbe‐ weglichwieeinPfeiler!“! IhrBhikṣus,wasmeintihr:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Gewissnicht,Herr!“ „Wasdagesehen,gehört,getastet,erkannt,ermittelt,untersucht, überdachtwird,istdiesvergänglichoderunvergänglich?“ 198 „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Ganzgewissnicht,Herr!“ „IhrBhikṣus!Wasdavergänglichist,dasistleidhaft, dasistein Erleiden .WoeinsolchesErleidenvorhandenist,daentstehtbeimAn‐ haftendaranundbeimKlebendaraneinederartigeAnsicht:„DieWinde wehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht; SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbe‐ weglichwieeinPfeiler!“!“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: DiesesSūtra–das,vomAbschlussabgesehen,einewortwörtliche WiederholungdesSūtrasSN24.01ist,erwecktebenwegendiesesande‐ renAbschlussesdenEindruckeinergrößerenAncienität. Dienächsten17SūtrassindeineWiederholungderSūtrasSN24.02‐ 18mitdiesemanderenAbschluss. Sūtra24.46–70:Mein–Ich–Selbstetc.393 Teil04:Catutthagammanavagga VierterAbschnitt Sūtra24.71:DieWinde 393DerAbschlussjedesdieserSūtrasistidentischmitdemvonSN24.45;ansonstensind siejeweilsidentischmitdenSūtrasdesZweitenAbschnitts. AuchhierwirdkeineRücksichtdaraufgenommen,dassesdocheigentlichnicht angeht,dasseinZustandsowohleineBestimmteWirkungalsauchdiegegenteilige Wirkunghiervon–angeblich–verursacht. 199 Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Wennwas als bestehend erachtetwird ,undbeim Anhaftenworan,beimKlebenworanentstehteinederartigeAnsicht: „DieWindewehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebä‐ rennicht;SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernver‐ harrenunbeweglichwieeinPfeiler!“?“ „ImBhagavan,Herr,“ antwortetensieihm ,„habenunsereLehren ihreWurzeln;denBhagavanhabenwirals Lehrer ;denBhagavanhaben wiralsRückhalt.Gutwär‘esdaher,vomBhagavandenSinndieserWorte dargelegtzuerhalten; denn dieBhikṣuswerdendasvomBhagavanGe‐ hörtebewahren!“ „Sohörtzu,ihrBhikṣus,undachtetaufdasdas,wasichnunsagen werde!“ „Ja,Herr!“versprachensieihm.UndderBhagavanbegann: „WennForm–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusst‐ sein als bestehend erachtetwird ,undbeimAnhaftenworan,beim KlebenworanentstehenentstehteinederartigeAnsicht:„DieWinde wehennicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht; SonneundMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbe‐ weglichwieeinPfeiler!“! IhrBhikṣus,wasmeintihr:SindForm–Empfindung–Unterschei‐ dung–Gestaltungen–Bewusstseinvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Gewissnicht,Herr!“ „Wasdagesehen,gehört,getastet,erkannt,ermittelt,untersucht, überdachtwird,istdiesvergänglichoderunvergänglich?“ „Vergänglich,Herr!“ „Wasdavergänglichist,istdasleidhaftodererfreulich?“ „Leidhaft,Herr!“ 200 „KannnunaberohneAnhaftenandem,wasvergänglich–leidhaft– veränderlichist,einederartigeAnsichtentstehen:„DieWindewehen nicht;dieFlüssefließennicht;dieSchwangerengebärennicht;Sonne undMondgehenwederaufnochunter,sondernverharrenunbeweglich wieeinPfeiler!“?“ „Ganzgewissnicht,Herr!“ „IhrBhikṣus!DemnachistjedeArtvonForm–Empfindung–Unter‐ scheidung–Gestaltungen–Bewusstsein,obvergangenodergegenwärtig oderkünftig,obvongroberodervonfeinerBeschaffenheit,obvonniede‐ rerodervonhoherArt, obvonanderenLebewesenodervoneinemsel‐ ber :allesdassolltewirklichkeitsgemäßmitfehlerfreierEinsichterach‐ tetwerdenentsprechend:„DiesistnichtMein;diesbinnichtIch;diesist nichtmeinSelbst!“ „IhrBhikṣus!IndemeinEdlerHörerdies gründlichuntersucht, dabeidasErgebnissolchenUntersuchensalsrichtigerkennt,unddasso ErkanntedaraufhindurchVerinnerlichen einsieht,ziehtersichvonder Formzurück,wieauchvonderEmpfindung,vonderUnterscheidung, vondenGestaltungen,vomBewusstsein.LöstersolchermaßenseinAn‐ haften andiesenFünfGruppen ,sowirderbefreit.DerBefreitewird danngewahr:„ Dasist dieBefreiung!“;undererkennt:„Versiegt ist dasGeborenwerden,vollendetderReinheitswandel,erwirktdaszuEr‐ wirkende:Nichtmehrist ... dieseWelt!“:Dasweißernun.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra24.72–96:Mein–Ich–Selbstetc.394 394DerAbschlussjedesdieserSūtrasistidentischmitdemvonSN24.71;ansonstensind siejeweilsidentischmitdenSūtrasdesZweitenAbschnitts. AuchhierwirdkeineRücksichtdaraufgenommen,dassesdocheigentlichnicht angeht,dasseinZustandsowohleineBestimmteWirkungalsauchdiegegenteilige Wirkunghiervon–angeblich–verursacht. 201 Inhaltsverzeichnis desKapitels25 Okkantisaṃyutta Eintritts‐Gruppierung Einzelnachweise395 Sūtra25.01:DasAuge 203 Auch dieseGruppierungenthältgenau10Sūtras.DaheristdieVermutung,dasSN seianfangsaufgenau50⋅10Sūtrasangelegtgewesen,dassesjedoch–andersalsbeiDN 34–irgendwanneinenDammbruchmitnachfolgenderErosiondesDammserlittenhat, keineswegsabwegig. 395 202 Sūtra25.01:DasAuge Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!Sehsinn–Hörsinn–Riechsinn–Schmecksinn–Tastsinn– Denksinn:396sieallesindvergänglich,unbeständig,veränderlich. WerdiesemsoDargelegtenaufentschlosseneArtVertrauenentge‐ genbringt,deristmit„im‐Vertrauen‐Ergebener“zubezeichnen:Erhat diesichereBahndesRichtigenbetreten;eristeingetretenindieEbene derHohenMenschen;erhathintersichgelassendenBereichderweltlich ausgerichtetenMenschen.Eristnichtmehrdazu geneigt ,eineHand‐ lung vonKörper–Rede–Geist durchzuführen,dieihninBereichedes Höllischen,desGespenstischen,desTierischenlenkenwürde.397Erkann nichtdahinscheiden,ohnedieFruchtdiesesStromeintrittsverwirklicht zuhaben. WerdiesessoDargelegtennachausreichendemÜberlegenaufeine Artverstandenhat,dasssieihmhinreichendklargewordensind,derist mit„der‐Lehre‐Ergebener“zubezeichnen:398ErhatdiesichereBahndes Richtigenbetreten;eristeingetretenindieEbenederHohenMenschen; erhathintersichgelassendenBereichderWeltlinge.Eristnichtmehr dazu geneigt ,eineHandlung vonKörper–Rede–Geist durchzuführen, dieihninBereichedesHöllischen,desGespenstischen,desTierischen lenkenwürde.Erkannnichtdahinscheiden,ohnedieFruchtdieses Stromeintrittsverwirklichtzuhaben. 396IchfolgeHHKdarin,dassich„Auge–Ohr–Nase–Zunge–Körper–Geist“gemäß„Seh‐ sinn–Hörsinn–Riechsinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“verstehe,somitalsSinnes‐ fähigkeitundnichtalsphysischesOrgan.Denndassdie äußeren Organeveränderlich sind,daseinzusehenistkeinKunststück. 397FürdieEinfach‐VertrauensergebenensinddieszweifellosäußereErscheinungswei‐ sen.FürdieNicht‐Einfach‐VertrauensergebenensinddiesinnereZustände. 398P:„saddānusāri“istzweifellosmitD:„Vertrauen‐Ergebener“wiederzugeben.Wie hingegenP:„dhammānusāri“hinsichtlichderVielfaltderBedeutungenvonP:„dham‐ ma“ bzw.S:„dharma“ zuübersetzenist,darübergehendiemeinungenauseinander. Ichentscheidemich–hiermitderWiedergabe„Lehre“für„dhamma“–für„der‐Lehre‐ Ergebener“. 203 IhrBhikṣus!WerdiesessoDargelegteerkenntundeinsieht,derist mit„In‐den‐Strom‐Eingetretener“zubezeichnen:AnniedereWelten399 isternichtmehrgebunden;gesichertisteraufseinemWeghinzurEr‐ wachung.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra25.02:DieFormen400 Sūtra25.03:DasBewusstsein401 Sūtra25.04:DieBerührung402 Sūtra25.05:DieEmpfindung403 399ZumVerständnisdesFachbegriffs„Welt“sieheSN12.44hinsichtlichSN12.43. 400DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch:„Form–Schall–Geruch–Geschmack– Tastung–Gedanken“ Gesehenes–Gehörtes–Gerochenes–Geschmecktes–Getastetes– Gedachtes“ . 401DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch:„Seh‐Bewusstsein–Hör‐Bewusstsein– Riech‐Bewusstsein–Schmeck‐Bewusstsein–Tast‐Bewusstsein–Denk‐Bewusstsein“. NB:Nochnichtdieganze,12‐er‐KettedesEntstehensausVorherigem,aberimmerhin derepistemologischeTeilhiervonwirdhierinsSpielgebracht,wenngleichüberdiverse Sūtrasverstreut.UndebendiesnährtdieVermutung,dassdieBerichterzwarinStich‐ punktendavonvernommen,jedochnichtdiebetreffendeLehreselbererhaltenhaben. 402DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch:„Seh‐Berührung–Hör‐Berührung–Riech‐ Berührung–Schmeck‐Berührung–Tast‐Berührung–Denk‐Berührung“. EineBerührungistdasZusammenkommendesvonderSinneskrafterfasstenSinnes‐ gegenstandmitdementsprechendenSinnesbewusstsein.DasErgebnishiervonist–ge‐ mäßder12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorausgegangenes–eineSinnesempfindung samtderdamiteinhergehendenGefühls‐Bewertung,kurz:demGefühl . 403DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch: „Seh‐Empfindung–Hör‐Empfindung–Riech‐Empfindung–Schmeck‐Empfindung–Tast‐ Empfindung–Denk‐Empfindung“. DieEmpfindunggeht–wiegesagt–stetsmiteinerGefühls‐Bewertungeinher:Istdiese negativ,soistdasEmpfundeneunangenehm;istsie ungefähr Null,soistsie 204 Sūtra25.06:DieWahrnehmung404 Sūtra25.07:DasWollen405 Sūtra25.08:DasErgreifen406 Sūtra25.09:DieGegebenheiten407 Sūtra25.10:DieGruppen408 unerheblich;istsiepositiv,soistsieangenehm. DieEmpfindung unterAußerachtlassungdesGefühls führtzurWahrnehmungund damit–dasWahrgenommenealsSeiendesmissverstehend–zumDürsten nachdem So‐SeindesSo‐Wahrgenommenen . DasGefühl unterAußerachtlassungderEmpfindung führtzumWollen.unddamit zumAnhaften amBestehenbleibendesalsangenehmEmpfundenensowieamVerge‐ hendesalsunangenehmEmpfundenen . 404DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch: „Seh‐Wahrnehmung–Hör‐Wahrnehmung–Riech‐Wahrnehmung–Schmeck‐Wahrneh‐ mung–Tast‐Wahrnehmung–Denk‐Wahrnehmung“. EineWahrnehmung–hieralsFachbegriffverstanden–istdannoffensichtlicheinezeit‐ lich undggf.auchräumlich sowiebegrifflichgeordneteEmpfindung,geordnetgemäß KENdurchS:„nāma‐rūpa“. 405DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch: „Gesehenes‐Wollen–Gehörtes‐Wollen–Gerochenes‐Wollen–Geschmecktes‐Wollen– Getastetes‐Wollen–Gedachtes‐Wollen“. 406DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch: „Seh‐Ergreifen–Hör‐Ergreifen–Geruch‐Ergreifen–Geschmack‐Ergreifen–Tastung‐Er‐ greifen–Gedanken‐Ergreifen“. 407DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch: „Erd‐Grundstoff–Wasser‐Grundstoff–Feuer‐Grundstoff–Luft‐Grundstoff–Raum‐Gege‐ benheit–Bewusstseins‐Gegebenheit“. 408DiesesSūtraentstehtausSN25.01durchErsetzungvon:„Sehsinn–Hörsinn–Riech‐ sinn–Schmecksinn–Tastsinn–Denksinn“durch: „Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein“. 205 Inhaltsverzeichnis desKapitels26 Uppādasaṃyutta Entstehung‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra26.01:DasAuge 207 206 Sūtra26.01:DasAuge Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!WasdadesSehsinns–Hörsinns–Riechsinns–Schmeck‐ sinns–Tastsinns–DenksinnsEntstehenist,dessenBestehen,dessenHer‐ vorgehen,dessenOffenbarwerden:dasallesistdesErleidensEntstehen– Bestehen–Hervorgehen–Offenbarwerden,desKrankseinsEntstehen–Be‐ stehen–Hervorgehen–Offenbarwerden,desAlterns‐in‐TodhaftigkeitEnt‐ stehen–Bestehen–Hervorgehen–Offenbarwerden. WasjedochdadesSehsinns–Hörsinns–Riechsinns–Schmecksinns– Tastsinns–DenksinnsVergehenist,dessenBeenden,dessenAbsterben: dasallesistdesErleidensVergehen–Beenden–Absterben,desKrankseins Vergehen–Beenden–Absterben,desAlterns‐in‐Todhaftigkeit‐Vergehen– Beenden–Absterben.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: VerfasstistdiesesSūtrainderSprechweiseYājñavalkya’s;undviel‐ leichthatseinAutorauchBuddhaŚākyamunialsjemanden miss‐ ver‐ standen,derdieverunstalteteLehreYājñavalkya’swiederaufrichtet. ImSinneBuddhaŚākyamuni‘sistdiesesSūtrajedochsozuverste‐ hen,dassnichtdasEntstehen–Bestehen–Hervorgehen–Offenbarwerden dereinzelnenSinneskräfte,sonderndasEntstehen–Bestehen–Hervorge‐ hen–OffenbarwerdendesGlaubensaneineigenständigesEntstehen–Be‐ stehen–Hervorgehen–OffenbarwerdendereinzelnenSinneskräfteeinEr‐ leidenist,einKranksein,eintodhaftesAltern,kurzundungut:eindem MāraVerfallensein.UnddasentsprechendegiltfürdasVergehen–Been‐ den–Absterben:nichtdasAufhörendieserKräfteistdamitgemeint,son‐ dernvielmehrdasAufhörendesGlaubensaneineigenständigesEntste‐ hen–Bestehen–Hervorgehen–OffenbarwerdendereinzelnenSinneskräf‐ te. DasTodhafteandiesemGlaubenistdiemitihmeinhergehendeHe‐ teronomiedesGeistes,dessenFremdbestimmtheit,dessenderKausali‐ 207 tät,unddessenindiesemSinndemTodUnterworfensein. Sūtra25.02–10:DieFormenetc.409 409DieStrukturdieserSūtrasinsdievomvorangehendenSN25.01.DieThemenjedes derSūtrasSN25.01–10sindjeweilsdievonSN24.02–10. 208 Inhaltsverzeichnis desKapitels27 Kilesasaṃyutta Beschmutzung‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra27.01:DasAuge 210 209 Sūtra26.01:DasAuge Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DieaufdenSehsinn–Hörsinn–Riechsinn–Schmeck‐ sinn–Tastsinn–DenksinnhinausgerichteteBegierdeundLustisteineBe‐ schmutzungdesGeistes. HatnunabereinBhikṣudiesesechsfacheBeschmutzungdesGeistes hintersichgelassen,dannneigtsichseinGeistzurEntsagung. Eindurch vollständige EntsagunggefestigterGeististeiner,der dasunvermittelteSehendereinzusehendenSachenausübt.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra25.02–10:DieFormenetc.410 410DieStrukturdieserSūtrasinsdievomvorangehendenSN25.01.DieThemenjedes derSūtrasSN25.01–10sindjeweilsdievonSN24.02–10. 210 Inhaltsverzeichnis desKapitels28 Sāriputtasaṃyutta Śāriputra‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra28.01:DieErsteVertiefung Sūtra28.10:Sucimukhī 211 212 217 Sūtra28.01:DieErsteVertiefung Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederEhrwürdigeŚāriputrabeiŚrāvastīinAnā‐ thapiṇḍada’sKloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsichdieser,nachdemersichamMorgen angekleidethatte,mitMantelundSchaleversehennachŚrāvastīumAl‐ mosenspeise.NachdiesemAlmosengangbegabersichindenBlinden‐ waldundsetztesichdortandenFußeinesBaumesnieder,umdortden Tagzuverbringen.GegenAbenderhobersichausdieserZurückgezogen‐ heit411undbegabsich zurück zuAnāthapiṇḍada’sKlosterimSieger‐ hain. DorterblicktederEhrwürdigeĀnandadenihmsichnahendenŚāri‐ putra,gingaufihnzu,undbegann:412 „Heiter413sindDeineGesichtszüge,BruderŚāriputra;undreinund hellscheintDeinAntlitz!AufwelcherEbene derSammlungdesGeistes weiltedennheutederEhrwürdigeŚāriputra?“ „Bruder!GanzgetrenntvondenVergnügungenandenGegenstän‐ denderSinneundvondenunheilsamenZuständendesGeistesweilteich da,nachdenkendunduntersuchend,indervonderZurückgezogenheit gezeugtenruhegeborenenFreudeundGlückseligkeit;soerreichteichda dieErsteVertiefungdesGeistes;undichweiltedarin.Dochdabeiwar mirnichtgegenwärtig:„IcherreichenundieErsteVertiefung!“oder:„Ich weilenuninderErstenVertiefung!“oder:„IchverlassenundieErste Vertiefung!“.“ „SicherlichdeswegensinddabeiimGeistdesEhrwürdigenŚāriput‐ ra’skeine dieVertiefungenstörendeundzerstörende Gedankenaufge‐ treten,weilerdieEinbildungenvonIchundMeinunddieNeigungenzu solchenEinbildungenschonseitlangerZeitgänzlichentwurzelthat!“ ErfreutundbeglücktwarderEhrwürdigeĀnandaüberdesEhrwür‐ digenŚāriputra’sWorte. 411DieZurückgezogenheitisthier–zwaraucheineäußereaber–hauptsächlicheinein‐ nere,wiediesauchananderenStellendeutlichgemachtwird. 412ĀnandawurdenachseinemOrdenseintrittŚāriputra’sSchülerundirgendwannauch seinHelfer,seinSekretär.DieletztenzweiJahrzehntedesWirkensBuddhaŚākyamuni’s warerdanndessenHelferundSekretär. 413DasWort„heiter“istnichtimweinseligenSinnzuverstehen,sondern–wiebeim HinaufblickenzumHimmel–gemäß„unbewölkt,ungetrübt“. 212 Postskriptum: Dassdie10SūtrasdiesesKapitels28nichtalsauthentischzuerach‐ tensind,bedarfwohlkeinereingehendenBegründung. Siesindaberdeswegeninteressantundwichtig,weilsieanzeigen, dassŚāriputra a dievierzurErwachungleitendenVertiefungenbe‐ herrschthat,zudem b diemitdenVertiefungenderRaum‐Unendlich‐ keitundderBewusstseins‐UnendlichkeitverbundenenGeistes‐Zustände derGrenzenlosigkeitvonFormenundBegriffen,ferner c diezweiVer‐ tiefungendesGeistes,diedervormaligePrinzSiddhārthaGautamanach demAuszugindieHauslosigkeitbeizweiLehrerngelernthatte,und d schließlichnochdieYājñavalkya‐VertiefungdesZustandsdesKlaren Lichts,inderdiegeistigenTätigkeiten–hierallerdingsnichtauskarmi‐ schenGründensondern–durchWachenaufdieAufmerksamkeitaufeine nicht‐gerichtetehellwacheAufmerksamkeitweitestgehendzumRuhen gelangen. NB:DasNachdenkenüberdieseVertiefungbewirktunmittelbardas VerlassendieserVertiefung. Sūtra28.02:DieZweiteVertiefung Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdieZweiteVertiefung,diedalautet: „Bruder!NachdemVollendendesNachdenkensundUntersuchens ließichdiesesausklingen;undichhieltnunmitfestemSelbstvertrauen meinenjetzteinigunddaherauchruhiggewordenenGeist gesammelt aufdasErgebnisjenesNachdenkensundUntersuchensgerichtet .Da‐ durchgewannichdie–vonNachdenkenundUntersuchennunmehrfreie undausderSammlungdesGeistesgeborene–FreudeundGlückseligkeit; undicherreichteaufdiesemWegdieZweiteVertiefungdesGeistes;und ichweiltedarin.Dochdabeiwarmirnichtgegenwärtig:„Icherreichenun dieZweiteVertiefung!“oder:„IchweilenuninderZweitenVertiefung!“ oder:„IchverlassenundieZweiteVertiefung!“.“ Sūtra28.03:DieDritteVertiefung Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ 213 tiefungdurchdieDritteVertiefung,diedalautet: „Bruder! Auch dieseGlückseligkeitdaraufhinausklingenlassend, weilteichnuninHeiterkeit,inderStilledesausgewogenenundgleich‐ mütigen414Geistes,deseinsichtigenundgeistesgegenwärtigenBewusst‐ seins,underlebtedabeiimKörper415jeneGlückseligkeit,welchedieEd‐ lenbeschreibenmit:„glückseligweilendinGleichmutundAchtsamkeit“. AufsolcheWeiseerreichteich nunauch dieDritteVertiefungdesGeis‐ tes;undichweiltedarin.Dochdabeiwarmirnichtgegenwärtig:„Icher‐ reichenundieDritteVertiefung!“oder:„IchweilenuninderDrittenVer‐ tiefung!“oder:„IchverlassenundieDritteVertiefung!“.“ Sūtra28.04:DieVierteVertiefung Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdieVierteVertiefung,diedalautet: „Bruder!NachdemZurücklassenvonGlückundPein –beidesauch vondiesersehrfeinenArt– unddembereitszuvorerfolgtenendgültigen VersiegenvonallemFrohsinnundTrübsinngewannichdurchdendar‐ auserwachsenden vollendeten GleichmutdasFreudlos‐Leidlose,und mitdiesemdieReinheitderAchtsamkeit.SoerreichteichdieVierteVer‐ tiefungdesGeistes;undichweiltedarin.Dochdabeiwarmirnichtgegen‐ wärtig:„IcherreichenundieVierteVertiefung!“oder:„Ichweilenunin derViertenVertiefung!“oder:„IchverlassenundieVierteVertiefung!“.“ Sūtra28.05:DasRaum‐Unendlichkeits‐Gebiet Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdiedesRaum‐Unendlichkeits‐Gebiets,diedalautet: „Bruder!NachgänzlichemÜberschreitenallerForm‐Wahrnehmun‐ 414DerAusdruck„Gleichmut“wird–umesderWichtigkeitwegenzuwiederholen–hier stetssinngleichmit„Geistesausgewogenheit“unddahersinnentgegengesetztzu „Gleichgültigkeit“verwendet. 415Mit„Körper“[:D,S:„kāya“]isthierzweifellosdas–dieTätigkeitendesGeistesaus‐ führendeundnunmehrzumEinklangmitsichselbstgelangte–feinstofflicheund feinststofflicheEnergiesystemgemeint,nichthingegender–vergleichsweisegrobe– VerbandderElementarteilchenmitihrenelektromagnetischenFeldernoderdernoch gröberedesNervengeflechts. 214 gen,416nachdemEndenallenWahrnehmensvonBeschränkungenvon Sinnes‐Gegebenheiten,nachdemNicht‐BeachtenallerVielheits‐Wahr‐ nehmungen:dagewahrteichdasGebietderRaum‐Unendlichkeit.Ich betrates;undichverweilteaufdieserGrundlagederRaum‐Unendlich‐ keit.Dochdabeiwarmirnichtgegenwärtig:„IcherreichenundasGebiet derRaum‐Unendlichkeit!“oder:„IchweilenunimGebietderRaum‐Un‐ endlichkeit!“oder:„IchverlassenundasGebietderRaum‐Unendlich‐ keit!“.“ Sūtra28.06:DasBewusstseins‐Unendlichkeits‐Gebiet Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdiedesBewusstseins‐Unendlichkeits‐Gebiets,diedalau‐ tet: „Bruder!NachgänzlichemÜberschreitendesGebietsderRaum‐Un‐ endlichkeitweilteichsoimGebietderBewusstseins‐Unendlichkeit:„Un‐ endlichistdasBewusstsein!“.417Dochdabeiwarmirnichtgegenwärtig: „IcherreichenundasGebietderBewusstseins‐Unendlichkeit!“oder:„Ich weilenunimGebietderBewusstseins‐Unendlichkeit!“oder:„Ichverlasse nundasGebietderBewusstseins‐Unendlichkeit!“.“418 Sūtra28.07:DasNichtetwasheits‐Gebiet Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdiedesNichtetwasheits‐Gebiets,diedalautet: „Bruder!NachgänzlichemÜberschreitendesGebietsderBewusst‐ seins‐UnendlichkeitweilteichsoimGebietderNichtetwasheit:„Nicht hatdaetwaseinSein!“.419Dochdabeiwarmirnichtgegenwärtig:„Ich 416D:„Form“ S:„rūpa“ stehthiernichtfürGesehenes,sondernallgemeinfürSinn‐ lich‐Wahrnehmbares. 417SosahdiesspäterauchHẹrákleitosvonEphesos:„DerPsychẹ́ Grenzenkannstdu nichtauffinden,obduauchjeglichenWegabschreitenwürdest:sotiefenGrundhatsie!“ 418MöglicherweisewarendasErreichendesRaum‐Unendlichkeits‐Gebietsunddes Bewusstseins‐UnendlichkeitsgebietsbereitsbeiĀrāḍāKālāmadieVorstufenzum ErreichendesNichtetwasheits‐Gebiets. 419DieüblichenÜbersetzungenlauten:„Nichtsist“bzw.:„Nichtistdairgendetwas“ bzw.:„Thereisnothing“.MitsolchenWiedergabenzeigendiebetreffendenÜbersetzer 215 erreichenundasGebietderNichtetwasheit!“oder:„IchweilenunimGe‐ bietderNichtetwasheit!“oder:„IchverlassenundasGebietderNichtet‐ washeit!“.“ Sūtra28.08:DasGebietderWeder‐Unterscheidung‐noch‐ Nichtunterscheidung Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdiedesGebietsderWeder‐Unterscheidung‐noch‐Nichtun‐ terscheidung,420diedalautet: „Bruder!NachgänzlichemÜberschreitendesGebietsderNichtet‐ washeitweilteichimGebietderWeder‐Unterscheidung‐noch‐Nichtun‐ terscheidung.Dochdabeiwarmirnichtgegenwärtig:„Icherreichenun dasGebietderWeder‐Unterscheidung‐noch‐Nichtunterscheidung!“oder: „IchweilenunimGebietderWeder‐Unterscheidung‐noch‐Nichtunter‐ scheidung!“oder:„IchverlassenundasGebietderWeder‐Unterschei‐ dung‐noch‐Nichtunterscheidung!“.“ NB:DerZustanddesWeder‐Unterscheidens‐noch‐Nichtunterschei‐ densistvonheiklerArt.Ersehenkannmandiesso: DasNicht‐Unterscheiden aufderReflexionsebene1vonUnterschie‐ denaufderEbene0 bestehtdarin, aufderEbene0 keineUnterschei‐ dungenzumachen;diessetztjedoch aufderEbene1 das Ebene‐2‐ Un‐ terscheidenvon Ebene‐1‐ Unterscheidungund Ebene‐1‐ Nichtunter‐ scheidungvoraus,sodass aufder Reflexions‐ Ebene2 immerhinein Unterscheidenstattfindet.UmauchaufderEbene2zurNichtunterschei‐ dungzugelangen,muss aufder Reflexions‐ Ebene3 immerhineinUn‐ terscheidenstattfinden...;undfüreinenausdemTraumderUnwissen‐ heitvollständigErwachtenhörtaufkeinerEbenedesReflektierensauf: Vielmehristerüberdiesalleshinausgegangen S:„Parasaṃgate“ . DiesesÜber‐Alles‐Hinausgehenkannzwar–imSinnedespragmati‐ schenFundamentalunterschiedsvonVerwendenundErwähnenzwar getan,abernichtgedacht/gesagtwerden;dennjedesDenken/Reden an,dasssienichtnurvonderalt‐griechischenSeins‐PhilosophiekeineKenntnishaben, sondernauch,dasssiedasSūtraSN24.01entwedernichtkennenoder,fallssieesken‐ nen,esnichtverstehen. 420WiesodieÜbersetzerdasWortP:„saññā“bzw.S:„saṃ‐jñā“ „Zusammen‐Wissen“ durchE:„perception“undD:„Wahrnehmung“wiedergeben,dasistundbleibtfürmich unergründlich.IchwählemitHelmutGassnerD:„Unterscheidung“. 216 darüberfindetaufeinerderReflexionsebenenstattundsomitnichtim ZustanddesÜber‐Alles‐Hinausgegangen‐Sein,sondernzuvor,weitzuvor. Sūtra28.09:DasGebietdesAufhörensvonUnterscheidung undEmpfindung Postskriptum: DiesesSūtraentstehtausSN26.01durchErsetzungderErstenVer‐ tiefungdurchdiedesGebietsdesAufhörensvonUnterscheidungund Empfindung,421diedalautet: „Bruder!NachgänzlichemÜberschreitendesGebietsderWeder‐Un‐ terscheidung‐noch‐NichtunterscheidungweilteichimGebietdesAufhö‐ rensvonUnterscheidungundEmpfindung.Dochdabeiwarmirnichtge‐ genwärtig:„IcherreichenundasGebietdesAufhörensvonUnterschei‐ dungundEmpfindung!“oder:„IchweilenunimGebietdesAufhörens vonUnterscheidungundEmpfindung!“oder:„IchverlassenundasGebiet desAufhörensvonUnterscheidungundEmpfindung!“.“ NB:DersoerreichteZustandist–meinerSichtdeDingenach–eben der,denYājñavalkyaalsdenBefreiungszustandausderkausalenDeter‐ minationerachtethat.ZweifelloshatnichtnurŚāriputradiesenZustand gekanntundseinErreichengekonnt,sondernauchBuddhaŚākyamuni. Beidejedochhabenzweifellosgewusst,dassdieserZustand–derdem desKlarenLichtsdesTodesgleicht–einderVergänglichkeitunterliegen‐ derunddamiteinleidhafterZustandist:SiehabendessenAusübenda‐ herzwarnichtverboten,aberauchnichtempfohlen. Sūtra28.10:Sucimukhī Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederEhrwürdigeŚāriputrabeiRājagṛhaimBam‐ bus‐HainamBuntvogel‐Futterplatz. AneinemdieserTagebegabsichdieser,nachdemersichamMorgen angekleidethatte,mitMantelundSchaleversehennachRājagṛha;und dortgingerumAlmosenspeisevonHauszuHaus.422NachdiesemAlmo‐ 421WiesodieÜbersetzerdasWortP:„saññā“bzw.S:„saṃ‐jñā“ „Zusammen‐Wissen“ durchE:„perception“undD:„Wahrnehmung“wiedergeben,dasistundbleibtfürmich unergründlich.IchwählemitHelmutGassnerD:„Unterscheidung“. 422DerAbschlussdiesesSūtraslegtdieVermutungnahe,dassdieMitgliederdesOrdens 217 sengangverzehrteerdassoerhalteneBrockenmahlaneinerMauerge‐ lehnt. ZuihmbegabsichdadieWander‐ŚramaṇīSucimukhī423undbegann mitihmdiesesWechselgespräch: „Śramaṇa!IsstDunachuntengewandt?“ „Ichessenichtnachuntengewandt,Schwester!“ „Dann,Śramaṇa,isstDualsonachobengewandt?“ „Ichessenichtnachobengewandt,Schwester!“ „Dann,Śramaṇa,isstDuwohlnachdenHaupthimmelsrichtungen derEbene gewandt?“ „IchessenichtnachdenHaupt‐Himmelsrichtungen derEbene ge‐ wandt,Schwester!“ „Dann,Śramaṇa,isstDualsonachdenZwischen‐Himmelsrichtungen derEbene gewandt?“ „IchessenichtnachdenZwischen‐Himmelsrichtungen derEbene gewandt,Schwester!“ „Śramaṇa!AufjedemeinerFragen ... hastDumirgeantwortet:„Ich essenichtso,Schwester!“:Wie,Śramaṇa,isstDudenndann?“ „Schwester!VondenjenigenBrāhmaṇasundŚramaṇas,diedurch dieniedereKunstderGeomantie424–dieseverkehrteArtdesLebens‐ wandels–ihrenLebensunterhaltbestreiten,sagtman,dasssienachun‐ tengewandtessen. VondenjenigenBrāhmaṇasundŚramaṇas,diedurchdieniedere KunstderAstrologie–dieseverkehrteArtdesLebenswandels–ihrenLe‐ bensunterhaltbestreiten,sagtman,dasssienachobengewandtessen. VondenjenigenBrāhmaṇasundŚramaṇas,dieBotengängeundAuf‐ trags‐Durchführungen425–dieseverkehrteArtdesLebenswandels–ihren Lebensunterhaltbestreiten,sagtman,dasssienachdenHaupt‐Himmels‐ richtungen derEbene gewandtessen. VondenjenigenBrāhmaṇasundŚramaṇas,diedurchdieniedere KunstdesWahrsagensausHand‐LesenundÄhnlichem–dieseverkehrte BuddhaŚākyamuni’sumdieseZeitherumbeidenmeistenHäusernnichteinmaleinen kleinenBrockenanSpeiseerhaltenhaben. 423IhrNameistmit„GutesGesicht“bzw.„ReinesGesicht“wiederzugeben. 424DieGeomantieistdie–derGeometriezugeordnete–KunstderBestimmungderQua‐ litätvonLandstrichen:sei’szumZweckderErrichtungeinerneuenResidenzvoneinem durchVatermordzumRājagewordenenSohn,derdannverständlicherweisedenOrt seiner Un‐ Tathatmeidenwollen,sei’sfürmilitärischeZwecke,sei’sfürZweckeder Landwirtschaft,sei’sfürZweckeder.... DieGeomantiehatzurGeometrieinRaum‐HinsichteinähnlichesVerhältniswiedie AstrologiezurAstronomieinZeit‐Hinsicht. 425NichtseltenhatdazudieSpionageimbenachbartenKönigreichgehört. 218 ArtdesLebenswandels–ihrenLebensunterhaltbestreiten,sagtman, dasssienachdenZwischen‐Himmelsrichtungen derEbene gewandt essen. Schwester!IchbestreitemeinenLebensunterhaltnichtdurcheine solcheverkehrteArtdesLebenswandel,wie:Geomantie,Astrologie,Bo‐ tengängeundAuftrags‐Durchführungen,Wahrsagerei!InrechterWeise geh‘ichaufdieSuchenachdemAlmosenmahl;unddasinrechteWeise erhaltene Almosenmahlverzehr‘ich!“ DaraufhinbegabsichdieWander‐ŚramaṇīSucimukhīinRājagṛha vonStraßezuStraßeundvonPlatzzuPlatzundverkündete:„Rechtmä‐ ßigundtadelsfreiessendieŚramaṇasdesŚākyaputra’sdieSpeisen!Gebt ihnendaherAlmosen‐Speisen!“ Postskriptum: ObdiesesSūtraauthentischist,darandürfenZweifelangemeldet werden.Dennessiehtsehrdanachaus,dasseszuspäterenZeitender Degenerationerstelltwordenist,zuderdieBürgeres–mitnichtvonder HandzuweisendenGründen–bevorzugten,nichtmehrdemOrdender Baudhas,sonderndenMitgliedernandererOrdendieAlmosenspeisen zukommenzulassen. DaherwirbtdieŚramaṇerīeines–wohlalsmoralischeinwandfrei erachteten–anderenOrdensfürdieMitgliederdesOrdensdes–bereits verstorbenen–Buddhas,unddeswegenwerdenebendieseMitglieder desBaudha‐Ordens–ebensoindirektwieunmissverständlich–aufgefor‐ dert,sichsolchenArtendesFehlverhaltenstunlichstzuenthalten. 219 Inhaltsverzeichnis desKapitels29 Nāgasaṃyutta Nāga‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra29.01:WasdasHöhereist 220 221 Sūtra29.01:DerGrundtext Sūtra29.02:WasdasHöhereist Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiesevierArtenderGeburtvonNāgas426gibtes,näm‐ lich: ⟡ausdemEigeboreneNāgas, ⟡ausderGebärmuttergeboreneNāgas, ⟡ausderFeuchtigkeitgeboreneNāgas,sowie ⟡ leiblich‐ unvermitteltgeboreneNāgas. HöheralsdieausdemEigeborenenNāgassinddieausderGebär‐ muttergeborenensowiedieausderFeuchtigkeitgeborenensowiedie leiblich‐ unvermitteltgeborenenNāgas. HöheralsdieausdemEigeborenensowiedieausderGebärmutter geborenenNāgassinddieausderFeuchtigkeitgeborenensowiedie leiblich‐ unvermitteltgeborenenNāgas. HöheralsdieausdemEigeborenensowiedieausderGebärmutter geborenensowiedieausderFeuchtigkeitgeborenenNāgassinddie leiblich‐ unvermitteltgeborenenNāgas. Dies,ihrBhikṣus,sinddievierArtenderGeburtvonNāgas.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. 426Unklaristmir,wasindiesemSūtraunterS:„nāga“:Pzuverstehenist: NYPgibtdiesesWortmitD:„Schlangen‐Dämon“wieder;dasistjedochnurschwermit demTextdesSūtrasinEinklangzubringen. BBDverzichtetaufeineÜbersetzung–d.h.:ergibtP:„nāga“mit„E:„nāga“wieder–, weistjedochinseinerFN284daraufhin,dassdamitdieGesamtheitderLebewesen– einschließlichderHimmels‐Wesen–gemeintseinkann;dieserscheintmirhieralsdas Wahrscheinlichere. InMN24steht„nāga“für„MenschvonhoherWeisheitinvollendetemGleichmut Geistesausgewogenheit Gleichgültigkeit “. 221 Postskriptum: Demnachscheinendie leiblich‐ unvermitteltgeborenenNāgasjene zusein,dieinformloserWeisewiedergeborenwerden. DieausderFeuchtigkeitgeborenenNāgassinddannwohlteilsdie himmlischenLebewesen–d.h.:dieAsuras,DevasundBrahmās–undteils dieniederenLebewesen–diePretasundHöllenbewohner–,wobeieinfa‐ cheGemüterdiesalsKörper‐ZuständeundwenigereinfacheGemüter diesalsGeist‐Zuständeverstehenwerden,etwa:wennjemandphysisch oderpsychischinhöllischenZuständenseinLebenfristet. NB:WerdenZweifelanderAuthentizitätderSūtrasdieserGruppie‐ rungnichttilgenkann,demseiversichert,dasseinsolcherZweifelauch michplagt. Sūtra29.03–50:DieHandlungs‐Ursachen427 427InnirgendwotiefgreifenderWeisewerdenHandlungenalsUrsachenfürdassooder anderserfolgendenachtodlicheWiedererscheinenaufgeführt. 222 Inhaltsverzeichnis desKapitels30 Supaṇṇasaṃyutta Supaṇṇa‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra30.02:Werwastragenkann 223 224 Sūtra29.01:DerGrundtext Sūtra29.02:Werwastragenkann Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiesevierArtenderGeburtvonSupaṇṇas428gibtes, nämlich: ⟡ausdemEigeboreneSupaṇṇas, ⟡ausderGebärmuttergeboreneSupaṇṇas, ⟡ausderFeuchtigkeitgeboreneSupaṇṇas,sowie ⟡ leiblich‐ unvermitteltgeboreneSupaṇṇas. DieausdemEigeborenenSupaṇṇastragen429dieausdemEigebo‐ renenNāgas,nichtjedochdieausderGebärmuttergeborenensowiedie ausderFeuchtigkeitgeborenensowiedie leiblich‐ unvermitteltgebore‐ nenNāgas. DieausderGebärmuttergeborenenSupaṇṇastragendieausdemEi geborenensowiedieausdemMutterschoßgeborenenNāgas,nichtje‐ dochdieausderFeuchtigkeitgeborenensowiedie leiblich‐ unvermit‐ teltgeborenenNāgas. DieausderFeuchtigkeitgeborenenSupaṇṇastragendieausdemEi 428Unklaristmir,wasindiesemSūtraunterS:„supaṇṇa“:Pzuverstehenist: NPKgibtdiesesWortmitD:„Greif“wieder,dasinderAnsicht,diesesWortseisinn‐ gleichmitS:„garuḍa“ P:„garuḷa“ ;dasistjedochnurschwermitS:„su‐“:P D: „gut,heilbringend,...“ inEinklangzubringen. BBDverzichtetauchhieraufeineÜbersetzung;d.h.:ergibtP:„supaṇṇa“mit„E:„su‐ paṇṇa“wieder. Ichkannnichtermitteln,inwelcheRichtungichblickensollte,umdashierRichtigezu erraten. InMN24steht„nāga“für„MenschvonhoherWeisheitinvollendetemGleichmut Geistesausgewogenheit Gleichgültigkeit “. 429IchkannkeinehalbwegssichereAuskunftdarübergeben,washierwohlmit„tragen“ gemeintseinkönnte.Fallsmit„supaṇṇa“einSchutzengelo.ä.gemeintist,dannkönnte „tragen“irgendwieverstandenwerden;aberdieseDeutungistausdemÄrmelgeschüt‐ telt. 224 geborenensowiedieausderGebärmuttergeborenensowiedieausder FeuchtigkeitgeborenenNāgas,nichtjedochdie leiblich‐ unvermittelt geborenenNāgas. Die leiblich‐ unvermitteltgeborenenSupaṇṇastragendieausdem EigeborenensowiedieausderGebärmuttergeborenensowiedieaus derFeuchtigkeitgeborenensowiedie leiblich‐ unvermitteltgebore‐nen Nāgas. Dies,ihrBhikṣus,sinddievierArtenderGeburtvonSupaṇṇas.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra30.03–46:DieHandlungs‐Ursachen430 430DieSūtrasSN30.03–46entsprechendenSūtrasSN29.07–50. 225 Inhaltsverzeichnis desKapitels31 Gandhabbasaṃyutta Gandharva‐Gruppierung Einzelnachweise Teil01:Sotāpattivagga Stromeintritt‐Abschnitt Sūtra31.01:DerGrundtext Sūtra31.02:DasguteVerhalten 226 227 227 24 Sūtra31.01:DerGrundtext Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiesezurGandharva‐KörperschaftgehörendenDevas willicheuchzeigen!Hörtzuundachtetaufdas,wasichsagenwerde!“ „Ja,Herr!“,antwortetensieihm.UndderBhagavanbegann: „IhrBhikṣus!DiessinddiezudenGandharvas431gehörendenDevas, nämlich: •dieimWurzel‐DuftwohnendenDevas, •dieimKernholz‐DuftwohnendenDevas, •dieimGrün‐DuftwohnendenDevas, •dieimBaumrinden‐DuftwohnendenDevas, •dieimBorken‐DuftwohnendenDevas, •dieimBlätter‐DuftwohnendenDevas, •dieimBlüten‐DuftwohnendenDevas, •dieimFrüchte‐DuftwohnendenDevas, •dieimSaft‐DuftwohnendenDevas,sowie •dieimsonstigenDuftwohnendenDevas. Dies,ihrBhikṣus,sinddieunterdieGandharva‐Körperschaftfallen‐ denDevas.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra31.02:DasguteVerhalten Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsicheinBhikṣuzuihm,begrüßteihn ehrerbietig,undsetztesichihmzurSeitehin. 431ÜblicherweisesinddieGandharvasdieniederenDevas,welchedenoberenDevasals Musikantendienen.HierjedocherscheinensiealsortsgebundeneDuft‐Götter. 227 „Herr!“,fragteerihnsodann.„WasistdieUrsacheundderGrund dafür,dassdajemandmitdemAuseinanderbrechendesKöpersnach demTod432inderGemeinschaftderDevasderGandharva‐Körperschaft wiedergeborenwird?“ „Bhikṣu!“, antworteteihmdaderBhagavan. „Daübtsichjemandin GedankenundWortenundWerkeningutemVerhalten.433Unddieserha‐ benunvernommen:„DieDevasausderGandharva‐Körperschaftsind langlebig,schönundglücklich!“;underwünschtsich nunmehrvollerIn‐ brunst :„Mög‘ichdochmitdemAuseinanderbrechendesKöpersnach demTodinderGemeinschaftderDevasderGandharva‐Körperschaft wiedergeborenwerden!“: ErwirddannmitdemAuseinanderbrechendesKöpersnachdem TodinderGemeinschaftderDevasderGandharva‐Körperschaftwieder‐ geborenwerden. DennmitseinemheilsamenLebenundmitseinem sehnendenAusrichtenaufdiesenBereichdesBestehenshater dieUrsa‐ cheunddenGrunddafürerstellt,dassernachdemTodbeimAuseinan‐ derbrechendesKöpersinderGemeinschaftderDevasderGandharva‐ Körperschaftwiedergeborenwird.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra31.03–112:DieAuswirkungendesGebens 432DenAusdruck:„mitdemAuseinanderbrechendesKörpersnachdemTod“versteh‘ ichgemäßderBodhisattvayāna‐SchulevonGescheTandimRabtenso:Mit„Tod“istder ZustanddesKlarenLichtsdesTodesgemeint;hiersindfeinststofflicherundnicht‐ feinststofflicherKörpernochvereint;unddasEndediesesZustandsistdanndasEnde desTodes.Dennmit:„AuseinanderbrechendesKörpers“istdasAuseinanderbrechen dergeist‐verbundenenfeinststofflichenEnergienmitdennicht‐feinststofflichenEner‐ giengemeint;dienicht‐feinststofflichenEnergienverbleibenbeiderForm,dernun‐ mehreinLeichnamist. DenngemäßKZWgilt:S:„kāya“ D:„Körper,körperlichesEnergiensystem,Körper‐ schaft“ S:„rūpa“ „Form,Gestalt,Sehbares‐Tastbares“ . 433InderNāga‐Körperschaftwieauch–scheinbarzumindestteilweise–inderSupaṇṇa‐ Körperschaftkann’seineminunterschiedlicherWeiseergehen. VielleichtisteinSupaṇṇaeineArtvonGenius,dereinLebewesenindessenLebenszeit begleitet;undabhängigdavon,wieesdemBegleitetenergeht,erlebtdannder–ansich gute–BegleiterpsychischgelegentlichFreudeunddannundwannauchLeid. InderGandharva‐KörperschaftwiderfährteinemhingegenwährendderganzenLe‐ benszeit–vonderZeitdesSterbensalseinsolcherDevanatürlichabgesehen–aus‐ schließlichFreudvolles. 228 Inhaltsverzeichnis desKapitels32 Valāhasaṃyutta Wolkengötter‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra32.01:DerGrundtext 230 229 Sūtra32.01:DerGrundtext Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiesezurWolkengötter‐KörperschaftgehörendenDe‐ vas434willicheuchzeigen!Hörtzuundachtetaufdas,wasichsagenwer‐ de!“ „Ja,Herr!“,antwortetensieihm.UndderBhagavanbegann: „IhrBhikṣus!DiessinddiezudenWolkengötterngehörendenDevas, nämlich: ⋆dieinkaltenWolkenwohnendenDevas, ⋆dieinwarmenWolkenwohnendenDevas, ⋆dieinSturmwolkenwohnendenDevas, ⋆dieinWindwolkenwohnendenDevas,sowie ⋆dieinRegenwolkenwohnendenDevas,. Dies,ihrBhikṣus,sinddieunterdieWolkengötter‐Körperschaftfal‐ lendenDevas.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Postskriptum: GemäßSN32.03giltfürkalteTage:„EsgibtdaDevasmitdemNa‐ men„inkaltenWolkenwohnendeDevas“.Wenndieseneinmalsozu‐ muteist:„Jetztwollenwiruns wieder einmalindieserunseigenen Weisevergnügen!“,dannwirdes,ihremWünschengemäß, auchunter‐ halbihrerWolken kalt.“ Manmög’smirbittenachsehen,dassich auch dieseganzeGruppie‐ rung32nichtalsauthentischerachte. Sūtra31.02–57:DieWolken 434InwelcheretymologischenBeziehungP:„valāha“ S:„XXX“ zuD:„Walhalla“ steht,weißichnicht.AberesliegtaufderHand,dassdieHimmlischen–soweitsietem‐ poräreinesWohnsitzesbedürfen–dieseningeeignetenWolkennehmen. 230 Inhaltsverzeichnis desKapitels33 Vacchagottasaṃyutta Vacchagotra‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra33.01–05:Unkenntnis 232 231 Sūtra33.01–05:Unkenntnis Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagebegabsichderWander‐ŚramaṇaVacchagotra zumBhagavan,tauschtemitihmfreundlicheundzuvorkommendeWorte derBegrüßungaus,undsetztesichihmzurSeitehin. „Was,Herr,“fragteerdenBhagavansodann,„istdenndiedieUrsache undderGrunddafür,dassaufdemErdenrundsovieleunterschiedliche Ansichtenentstehen undbestehen ,wie: •„EwigistdasWeltall“, •„Nicht‐ewigistdasWeltall“, •„EndlichistdasWeltall“, •„UnendlichistdasWeltall“, •„GeistundKörpersinddasselbe“, •„GeistundKörpersindvoneinanderverschieden“, •„DerTathāgatabestehtnachdemTod noch “, •„DerTathāgatabestehtnachdemTodnicht“, •„DerTathāgatabestehtnachdemTod nochweiter ,underbesteht nachdemTodnicht weiter “,sowie •„WederbestehtTathāgatabestehtnachdemTod nochweiter ,noch bestehternachdemTodnicht weiter “?“ „Vaccha!“, antworteteihmderBhagavan . ⟡„WegenderUnwissenheithinsichtlich derArt desBestehens 1 derForm desdurchdiesechsSinneErfassten , 2 derEmpfindung alsErgebnisdesErfassens,samtGefühlswert , 3 derUnterscheidung desEmpfundenenimZusammenfassendes darunterzueinanderGehörenden,samtderGefühlsbewertungen , 4 derGestaltungen dessoUnterschiedenendurchdieBegleitkräfte desBewusstseinsimGeist ,und 5 desBewusstseins inseinersechsfachenGliederung ,ferner ⟡wegenderUnwissenheithinsichtlichderArtdesEntstehensvon der durchUnwissenheitgeprägtenAnsichtdesBestehensvon Form–Emp‐ findung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein, ⟡wegenderUnwissenheithinsichtlichderArtdesVergehensvon der durchUnwissenheitgeprägtenAnsichtdesBestehensvon Form–Emp‐ findung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstsein,und 232 ⟡wegenderUnwissenheithinsichtlichdesPfadesderzumVergehen von derdurchUnwissenheitgeprägtenAnsichtdesBestehensvon Form–Empfindung–Unterscheidung–Gestaltungen–Bewusstseinführt: diesistUrsacheundGrunddafür,dassaufdemErdenrundsoviele unterschiedlicheAnsichtenentstehen undbestehen .“435 DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra33.06–55:DieHandlungs‐Ursachen436 Postskriptum: DieseSūtrasentstehenausdenSūtrasSN33.01–05,dadurchdassin ihnen„Unwissenheit“ersetztwirddurch: SN33.06–10:„Nicht‐Sehen“, SN33.11–15:„Nicht‐Durchschauen“, SN33.16–20:„Nicht‐Verstehen“, SN33.21–25:„Nicht‐Durchdringen“, SN33.26–30:„Nicht‐Ermitteln“, SN33.36–40:„Nicht‐Beurteilen“, SN33.41–45:„Nicht‐Unterscheiden“, SN33.46–50:„Nicht‐Untersuchen“, SN33.51–55:„Nicht‐unvermittelt‐Sehen“. 435DieskannsoundifferenziertnichtdieLehreBuddhaŚākyamuni’sgewesensein, nämlich:dassdiegleicheUrsachegegensätzlicheAnsichtenbewirkt,wie:„Endlichist dasWeltall“und„UnendlichistdasWeltall“. IchnehmediesdaheralsdieSchablonederspäterenbuddhistischenScholastik. 436DieSūtrasSN30.03–46entsprechendenSūtrasSN29.07–50. 233 Inhaltsverzeichnis desKapitels34 Jhānasaṃyutta Dhyāna‐Gruppierung Einzelnachweise Sūtra34.01:EintretenindieVertiefungdesGeistes 234 235 Sūtra34.01:DasEintretenindieVertiefungdesGeistes Sohab’ichesgehört: ZueinerZeitweiltederBhagavanbeiŚrāvastīinAnāthapiṇḍada’s Kloster,dasimSiegerhaingelegenist. AneinemdieserTagewandteersichandie beiihmversammelten Bhikṣusundsprach:„IhrBhikṣus!“;unddieseantwortetenihmaufmerk‐ sam:„Ja,Herr!“.SodannsprachderBhagavanzuihnen: „IhrBhikṣus!DiesevierArtendesSich‐Vertiefensgibtes,nämlich: ⟡DerSich‐Vertiefendeist,dieVertiefungbetreffend,geschicktim Auf‐ rechterhalten derVertiefung,abernichtgeschicktimEintretenindie Vertiefung. ⟡DerSich‐Vertiefendeist,dieVertiefungbetreffend,geschicktimEin‐ tretenindieVertiefung,abernichtgeschicktim Aufrechterhalten der Vertiefung. ⟡DerSich‐Vertiefendeist,dieVertiefungbetreffend,wedergeschickt im Aufrechterhalten derVertiefung,nochgeschicktimEintretenindie Vertiefung. ⟡DerSich‐Vertiefendeist,dieVertiefungbetreffend,sowohlgeschickt imEintretenindieVertiefungalsauchim Aufrechterhalten derVertie‐ fung.“ DiessprachderBhagavan.ErfreutundbeglücktwarendieBhikṣus überdessenWorte. Sūtra34.02–55:DasVerweileninderVertiefung Postskriptum: DieseSūtrasentstehenausdenSūtrasSN33.01–05,dadurchdassin ihnen„dieVertiefungbetreffend,geschicktim Aufrechterhalten der Vertiefung,abernichtgeschicktimEintretenindieVertiefung“ersetzt wirddurchAusdrückewie:„kundigdesVerweilensin“,„kundigdesSich‐ Erhebensin“,„kundigdesGegenstandsder“,usw. DiesistdasEndedesBuchsderGruppen 235 Photo 236 Anhänge Anhang1: Zur–aufeineVorlesungvonLamaGonsarTulkuzurückgehende– GliederungdesGeistessiehemeine–vonvornhereinverkehrten–Versu‐ chedesräumlichenDarstellensdesunräumlichenGeistesimMayagüez‐ Seminar,veröffentlichtin: www.w‐k‐essler.de . InKurzfassungkanndiessowiedergegebenwerden: 1 VergleichbarmitdenAufeinanderfolgenvonauseinanderhervor‐ gehendenelektromagnetischenZuständen,dieZuständeohneZustands‐ trägersind,ebensobestehtderGeisteinerPersonauseinerAufeinander‐ folgenvonauseinanderhervorgehendengeistigenZuständen,dieZu‐ ständeohneZustandsträgersind.JedereinzelnedieserZuständehateine Dauervonungefähr5⋅10‐6Sekunden. 2 JedereinzelnedieserZuständeistunterteilbarineinenBewusst‐ seinszustandundineinenBegleitzustand.DerBegleitzustandistunter‐ teilbarindiebewusstseinsverbundenenBegleitzuständeundindiesons‐ tigen–indasBewusstseineinströmendenundeseinfärbenden–geistigen Begleitumstände,vondenensicheinigeunheilsamauswirken,andere unbedeutsam,undwiederumandereheilsam.DerBewusstseinszustand wiederumkannunterschiedenwerdenineinenaufdiefünfäußerenSin‐ nebezogenenundaufeinenderdreiinnerenSinnebezogenen,wobei dieseinnerenSinneallerdings–andersalsineinigenvorbuddhistischen Philosophien–inderTheravāda‐Überlieferungerstaunlicherweisenicht unterschiedenwerden. 3 JedereinzelnedieserZuständekanneingröbereroderfeinerer oderfeinsterZustandsein.VergröberungenerfolgendurchZusammen‐ fassung Klassenbildung vonfeinerenZuständenviaFormundBegriff viaRūpaundNāma wobeidengröberenZuständendannnurdasin‐ haltlichGeformteundbegrifflichUnterschiedenegegenwärtigist. 237 Anhang2: Die12‐er‐KettedesEntstehensdurchVorherigeswirdnahezuim‐ mer–mitAusnahmeeinervonLamaGonsarTulkuinFrankfurtvorge‐ stelltenVarianteeinesVerständnissesdesaugenblicklicherfolgenden Entstehens–VergehensjedesdieserGlieder–imgrobenVerständnisge‐ deutetundvorgetragen,sei’saufzweiLebenverteilt,odersei’sgarauf dreiLebenbezogen. NacheinemerneutenStudiumvonDN15–verbundenmitderAn‐ nahme,dassdiesesSūtrainseinemKernvielleichtschonaufdem1–ten Konzilformuliert,wenngleichvomAbtdesKlostersdieserKonzilsstätte nichtakzeptiertwordenist–binichzuderAnsichtgelangt,dassbereits damalsdiesesMissverständnisderMehrere‐Lebens‐Theorieunterden AbsolventenderbeidenunterenSchulen–soweitdiesealsLauscherwe‐ nigstensdieStichpunktedieser12‐er‐Ketteerhaschthaben–aufgetreten istundvorherrschendgewordenist,dassalsoBuddhaghosahiernichts grundsätzlichNeueserfundenhat. NB:InDN15wirddie12‐er‐Kettezueiner9‐er‐Kettereduziert:Es fehlendaanGliedern:Unwissenheit,Gestaltungen,Sechser‐Bereich. DassderSechser‐Bereichfehlt,zeigtan,dassdieAutorendiesen MittelteilderKettenichtepistemologischverstandenhaben,wasdie Vermutungstärkt,dasssienichtinEpistemologiegeschultwarenund daherausder–wieichmeine:nichtunterderHöhederPhilosophieYāj‐ ñavalkya‘anzusiedelnde–PhilosophieBuddhaŚākyamuni’seinehaus‐ backeneVolksphilosophiezusammengestellthaben. Dagegenist–fürMenschen,dienichtdieMöglichkeiteinerintensiv erfolgtenAusbildunginTheoretischerPhilosophiegehabthaben–über‐ hauptnichtseinzuwenden;undfürsieistdiesdanngenausowenigetwas Verkehrtes,wiediesfürdieerstenFünfJünger–undauchdanachfür überneunZehntelderOrdensmitglieder–etwasVerkehrtesgewesenist. DieFrage,diemansich–eigentlich!–zustellenhat,lautet:„Istdies, wasmanbisinunsereTageindenüblichenBüchernzurbuddhistischen Philosophieliest,wirklichdasNon‐plus‐UltraderPhilosophieBuddha Śākyamuni’sgewesen,undistseinePhilosophiedemnachweitunterhalb derHöhenderalt‐indischenPhilosophieanzusiedeln?“ WeresbeidenüblichenDarstellungenbelässt,derbeantwortetdie‐ seFrage–sicherlichungewollt–mit„Ja!“ Ichhingegenbeantwortesiedezidiertmit„Nein!“ 238 Anhang3: DerSechser‐BereichwirdindenSūtrasmehrheitlichimSinneeines Sechser‐Kāyasverstanden:alsinsechsTeilegegliederteKāyas kör‐ perlichenKräftenbzw.Fähigkeiten desErfassensvon–äußerensowie auchinneren–GegenständensamtderenHinführenzumihnengemäßen Bewusstsein.IneinigenFällenerweckenKurzfassungenvonSūtrasden Eindruck,dassdamitnichtdieKraft desErfassenseinesGegenstands , sondernzudemauchder durchdieseKrafterfasste Gegenstandmitge‐ meintist. DasseshierbeikeineswegsumwahrnehmbareOrganewieAuge, Ohr,...undsomitnichtumRūpasgeht,sondernvielmehrumKāyas,dies scheintm.W.erstmalsHeckerklargesehenzuhaben. IchmöchtedeswegenseinewichtigeAusführungzudieserFrageun‐ gekürztwiedergeben:437 437Natürlichbrauch‘ichdeswegennichtinjederHinsichtmitihmübereinzustimmen. Ichweigermichinsbesondere,seineÜbersetzungvonP:„upādāna“mitD:„Ergreifen“ mitzumachen,sonderverwende–inAnlehnunganNPK’sWort„Anhangen“dieWieder‐ gabe„Anhaften“,inAnlehnungan„Kleben“. 239 240 241 242 243 244 245 246 Nachwort AuffallendistindieserGruppierungvonGruppen,dassinderüber‐ wiegendenAnzahlvonAbschnittengenau10Sūtrasenthaltensind.Ver‐ gegenwärtigtmansichDN34,sodrängtsicheinemdieVermutungauf, dasshier–wiedort–derGruppierungeinfestesSchemavorgegebenwor‐ denist,dasjedochhier–andersalsdort–allennachträglicherfolgten Aufblähungsversuchennichthatstandhaltenkönnen,wieauch,dass nichtfürjedeGruppedasZehner‐Schemaunverletztgebliebenist. AberichersparemirimHinblickaufmeinAlterdaszeitaufwendige JahreverschlingendediesbezüglichevergleichendeUntersuchendieser– größtenteilssehrwertvollen–Texte;undichüberlasseeinsolchesNach‐ forschenkünftigenGenerationen. SelbstBBDundNPKverzichtenzumeistdarauf,blankeWieder‐ holungenzuwiederholen,sondernbeschränkensichdanndarauf,zu notieren,dassdawaswovonwiederholtwird. NB:AuchMNist–allemAnscheinnach–soangelegtworden,dass spätereHinzufügungennichtmöglichseinsollten,nämlich:in3Kapitel zujeweils5Abschnittenmitjeweils10Sūtras.DasletzteKapitelaberhat einernachträglichenHinzufügung–ichvermute:von2Sūtras,Rāhulabe‐ treffend,dieschlechtabgewiesenwerdenkonnten–dannnichtstandhal‐ tenkönnen. NNB:MitBlickaufeinalt‐griechischesDramawärezuerwartenge‐ wesen,dassdiesesBuchIIIderKulminationspunktdesSNist.Aberledig‐ lichdasKapitel22kanninhaltlichmitdenBüchernIundIImithalten.438 Wiesoesnichtgelungenist,einigederwichtigenInhalteausKapitel22in dienachfolgendenKapitelzuverfrachten,wirdwohlnichtmehrzuer‐ mittelnsein. Goethe‐UniversitätzuFrankfurtamMain 04April2017 WilhelmK.Essler 438EineVolks‐PhilosophienebenderUniversitäts‐Philosophiehat–fürdieüberwie‐ gen‐deMehrheitderBürger–durchausihrengroßenWert. ObdeswegenaucheineVolks‐PhilosophieanstellederUniversitäts‐Philosophieein erheblicherWertzuEigenist,dasisteineganzandereFrage. 247 248 BuddhaŚākyamuni 249 250