Cetrotide II-11

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Cetrotide 0,25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Durchstichflasche enthält:
0,26 - 0,27 mg Cetrorelixacetat, entsprechend 0,25 mg Cetrorelix.
Nach Rekonstitution mit dem beigefügten Lösungsmittel beträgt die Cetrorelix-Konzentration 0,25
mg/ml.
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Verhinderung eines vorzeitigen Eisprungs bei Patientinnen, die sich einer kontrollierten ovariellen
Stimulation gefolgt von einer Eizellenentnahme und Techniken der assistierten Reproduktion
unterziehen.
In klinischen Studien wurde Cetrotide 0,25 mg in Verbindung mit humanem menopausalen
Gonadotropin (HMG) verwendet. Begrenzte Erfahrungen in Verbindung mit rekombinantem FSH
deuten jedoch auf eine vergleichbare Wirksamkeit hin.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cetrotide 0,25 mg soll nur von einem Spezialisten mit Erfahrungen auf diesem Gebiet verordnet
werden.
Cetrotide 0,25 mg wird subkutan in die untere Bauchwand injiziert.
Die erste Anwendung von Cetrotide 0,25 mg muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, wobei
Gegebenheiten zur sofortigen Behandlung möglicher pseudoallergischer Reaktionen unmittelbar zur
Verfügung stehen müssen. Die Folgeanwendungen dürfen selbständig vorgenommen werden, solange
sich die Patientin über die Anzeichen einer Überempfindlichkeit, die Folgen einer solchen Reaktion
und die Notwendigkeit einer sofortigen medizinischen Intervention im klaren ist.
Der Inhalt einer Durchstichflasche (0,25 mg Cetrorelix) wird einmal täglich ,in 24-stündigem Abstand,
entweder morgens oder abends verabreicht. Nach der ersten Anwendung wird empfohlen, die Patientin
30 Minuten lang unter ärztlicher Aufsicht zu halten, um zu gewährleisten, dass keine
allergische/pseudoallergische Reaktion nach der Injektion auftritt. Medizinische Einrichtungen für
eine Behandlung solcher Reaktionen müssen sofort verfügbar sein.
2
Verabreichung morgens: Die Behandlung mit Cetrotide 0,25 mg sollte am Tag 5 oder 6 der
Ovarienstimulation (etwa 96 bis 120 Stunden nach Beginn der Ovarienstimulation) mit urinären oder
rekombinanten Gonadotropinen beginnen und über den Zeitraum der Verabreichung von
Gonadotropinen fortgeführt werden, einschließlich des Tages, an dem die Ovulation ausgelöst wird.
Verabreichung abends: Die Behandlung mit Cetrotide 0,25 mg sollte am Tag 5 der Ovarienstimulation
(etwa 96 bis 108 Stunden nach Beginn der Ovarienstimulation) mit urinären oder rekombinanten
Gonadotropinen beginnen und über den Zeitraum der Verabreichung von Gonadotropinen fortgeführt
werden, bis zum Vorabend des Tages, an dem die Ovulation ausgelöst werden soll.
Bezüglich der Hinweise zur Handhabung siehe Abschnitt 6.6.
4.3
Gegenanzeigen
· Überempfindlichkeit gegen Cetrorelixacetat oder andere strukturelle Analoga von GnRH, exogene
Peptidhormone oder D-Mannitol.
· Schwangerschaft und Stillzeit.
· Postmenopausale Frauen.
· Patientinnen mit mittelschweren und schweren Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht ist bei Frauen mit Anzeichen und Symptomen aktiver Allergien oder bekannter
allergischer Prädisposition in der Anamnese geboten. Bei Frauen mit schwerer Allergieneigung ist von
der Behandlung mit Cetrotide abzuraten.
Während oder nach der Ovarienstimulation kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom auftreten.
Dieses Ereignis muss als ein intrinsisches Risiko der Stimulationsprozedur mit Gonadotropinen
angesehen werden.
Ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom sollte symptomatisch behandelt werden, beispielsweise mit
Ruhen, intravenösen Elektrolyten/Kolloiden und Heparintherapie.
Eine Unterstützung der lutealen Phase sollte entsprechend der Praxis des reproduktionsmedizinischen
Zentrums erfolgen.
Bislang liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Verabreichung von Cetrotide 0,25 mg im Rahmen
einer wiederholten ovariellen Stimulation vor. Daher sollte Cetrotide 0,25 mg in Wiederholungszyklen nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung verwendet werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die über
Zytochrom P450 metabolisiert oder auf andere Weise glucuronidiert oder konjugiert werden,
unwahrscheinlich sind. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen allgemein verwendeten
Arzneimitteln kann jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Cetrotide 0,25 mg ist nicht zur Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit vorgesehen
(siehe Abschnitt 4.3 “Kontraindikationen“).
3
Untersuchungen an Tieren haben gezeigt, dass Cetrorelix einen dosisabhängigen Einfluss auf die
Fertilität, die Fortpflanzungsleistung und die Schwangerschaft hat. Bei Verabreichung der Substanz
während der empfindlichen Phase der Tragezeit traten keine teratogenen Wirkungen auf.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Aufgrund des pharmakologischen Wirkungsspektrums ist es unwahrscheinlich, dass Cetrorelix die
Verkehrstüchtigkeit oder die Sicherheit im Umgang mit Maschinen beeinträchtigt.
4.8
Nebenwirkungen
Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (wie Rötung, Schwellung oder Pruritus) wurden berichtet.
Für gewöhnlich handelte es sich um leichtgradige und vorübergehende Reaktionen. Nach Berichten
aus klinischen Studien, traten diese nach mehrfachen Injektionen von 0,25 mg Cetrorelix mit einer
Häufigkeit von 9,4% auf. Seltene Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen, darunter auch
pseudoallergische/anaphylaktische Reaktionen wurden berichtet.
Gelegentlich ist über Übelkeit und Kopfschmerzen berichtet worden.
Gelegentlich kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom auftreten. Dies ist ein intrinsisches Risiko
des Stimulationsverfahrens (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“).
4.9
Überdosierung
Überdosierung beim Menschen kann zu einer Wirkungsverlängerung führen. Es ist aber
unwahrscheinlich, dass sie mit akuten toxischen Effekten verbunden ist.
In Untersuchungen zur akuten Toxizität an Nagetieren wurden unspezifische toxische Symptome nach
intraperitonealer Verabreichung von Cetrorelix-Dosen beobachtet, welche um mehr als das 200fache
über der nach subkutaner Applikation pharmakologisch wirksamen Dosis lagen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: LHRH-Antagonist, ATC-Code: H01CC02
Cetrorelix ist ein Antagonist des Luteinisierungshormon-Releasinghormons (LHRH). LHRH bindet an
Membranrezeptoren auf Zellen der Hypophyse. Cetrorelix konkurriert mit endogenem LHRH um die
Besetzung dieser Rezeptoren. Durch dieses Wirkprinzip kontrolliert Cetrorelix die Ausschüttung von
Gonadotropinen (LH und FSH).
Cetrorelix hemmt dosisabhängig die Ausschüttung von LH und FSH aus der Hypophyse. Die
Hemmwirkung tritt unmittelbar - ohne einen initialen stimulatorischen Effekt - ein und wird unter
Dauerbehandlung aufrecht erhalten.
Bei Frauen verzögert Cetrorelix einen LH-Anstieg und damit die Ovulation.
Bei Frauen, die sich einer ovariellen Stimulation unterziehen, ist die Wirkungsdauer von Cetrorelix
dosisabhängig. Nach einer Einzeldosis von 3 mg Cetrorelix wurde eine Wirkungsdauer von
mindestens 4 Tagen ermittelt. Am Tag 4 betrug die Suppression etwa 70%. Bei einer Dosierung von
0,25 mg pro Injektion wird die Wirkung von Cetrorelix durch wiederholte Injektionen alle 24 Stunden
aufrecht erhalten.
4
Sowohl bei Tieren als auch beim Menschen waren die hormonantagonistischen Wirkungen von
Cetrorelix nach Absetzen der Behandlung voll reversibel.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die absolute Bioverfügbarkeit von Cetrorelix nach subkutaner Injektion liegt bei 85%.
Die Werte für die totale Plasma-Clearance und die renale Clearance betragen 1,2 ml x min-1 x kg-1 bzw.
0,1ml x min-1 x kg-1. Das Verteilungsvolumen (Vd,area) ist 1,1 l x kg-1. Die Werte für die mittlere
terminale Plasmahalbwertszeit nach intravenöser bzw. subkutaner Verabreichung betragen etwa 12
Stunden bzw. 30 Stunden. Der Unterschied weist auf den Einfluss der Absorptionsvorgänge an der
Injektionsstelle hin. Eine lineare Plasma-Pharmakokinetik wird nach subkutanen Einzeldosen (0,25
mg - 3 mg Cetrorelix) sowie nach täglicher Gabe über einen Zeitraum von 14 Tagen beobachtet.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei Ratten und Hunden konnten nach akuter, subakuter und chronischer subkutaner Gabe keine
toxikologischen Zielorgane für Cetrorelix bestimmt werden. Bei Hunden wurden weder nach
intravenöser, intraarterieller noch nach paravenöser Gabe von Cetrorelix in Dosierungen, die
deutlich über den für die Anwendung am Menschen vorgesehenen Dosierungen lagen, Anzeichen
für arzneimittelbedingte lokale Reizerscheinungen oder Unverträglichkeit beobachtet.
Cetrorelix zeigte im Gen- und Chromosomen-Mutationstest kein mutagenes oder klastogenes
Potential.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
D-Mannitol; Wasser für Injektionszwecke
6.2
Inkompatibilitäten
Cetrorelix ist inkompatibel mit verschiedenen Bestandteilen gebräuchlicher parenteral zu
verabreichender Lösungen und darf daher nur unter Verwendung von Wasser für Injektionszwecke
aufgelöst werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Die Lösung ist unmittelbar nach Herstellung zu verwenden.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen mit 1 oder 7 Durchstichflaschen aus Typ-I-Glas mit je 55,7 mg Pulver zur Herstellung
einer Injektionslösung, verschlossen mit einem Gummistopfen.
Zusätzlich enthalten die Packungen für jede Durchstichflasche:
5
1 Fertigspritze (mit Gummistopfen verschlossene Kartusche aus Typ-I-Glas) mit 1 ml Lösungsmittel
zur Herstellung von Parenteralia
1 Injektionsnadel (20 gauge)
1 hypodermische Injektionsnadel für die subkutane Injektion (27 gauge)
2 Alkoholtupfer.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Cetrotide 0,25 mg darf nur mit dem beigefügten Lösungsmittel unter vorsichtiger, kreisender
Bewegung aufgelöst werden. Heftiges Schütteln mit Blasenbildung ist zu vermeiden.
Die Lösung darf nicht verwendet werden, wenn sie Partikel enthält oder eine Trübung aufweist.
Entnehmen Sie den gesamten Inhalt der Durchstichflasche. Damit wird gewährleistet, dass der
Patientin eine Dosis von mindestens 0.23 mg Cetrorelix verabreicht wird.
Die Lösung ist unmittelbar nach der Herstellung zu verwenden.
Die Injektionsstelle sollte täglich gewechselt werden.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Serono Europe Limited
56 Marsh Wall
London E14 9TP
Vereinigtes Königreich
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/99/100/001
EU/1/99/100/002
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13. April 1999
10.
STAND DER INFORMATION
6
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Cetrotide 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Durchstichflasche enthält:
3,12 - 3,24 mg Cetrorelixacetat, entsprechend 3 mg Cetrorelix.
Nach Rekonstitution mit dem beigefügten Lösungsmittel beträgt die Cetrorelix-Konzentration 1
mg/ml.
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Verhinderung eines vorzeitigen Eisprungs bei Patientinnen, die sich einer kontrollierten ovariellen
Stimulation, gefolgt von einer Eizellenentnahme und Techniken der assistierten Reproduktion
unterziehen.
In klinischen Studien wurde Cetrotide 3 mg in Verbindung mit humanem menopausalen Gonadotropin
(HMG) verwendet. Begrenzte Erfahrungen in Verbindung mit rekombinantem FSH deuten jedoch auf
eine vergleichbare Wirksamkeit hin.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cetrotide 3 mg soll nur von einem Spezialisten mit Erfahrungen auf diesem Gebiet verordnet werden.
Cetrotide 3 mg wird subkutan in die untere Bauchwand injiziert.
Die erste Anwendung von Cetrotide 3 mg muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, wobei
Gegebenheiten zur sofortigen Behandlung möglicher pseudoallergischer Reaktionen unmittelbar zur
Verfügung stehen müssen. Die Folgeanwendungen dürfen selbständig vorgenommen werden, solange
sich die Patientin über die Anzeichen einer Überempfindlichkeit, die Folgen einer solchen Reaktion
und die Notwendigkeit einer sofortigen medizinischen Intervention im klaren ist.
Der Inhalt einer Durchstichflasche (3 mg Cetrorelix) ist am Tag 7 der Ovarienstimulation (etwa 132
bis 144 Stunden nach Beginn der Ovarienstimulation) mit urinären oder rekombinanten
Gonadotropinen zu verabreichen. Nach der ersten Anwendung wird empfohlen, die Patientin 30
Minuten lang unter ärztlicher Aufsicht zu halten,, um zu gewährleisten, dass keine
allergische/pseudoallergische Reaktion nach der Injektion auftritt. Medizinische Einrichtungen für
eine Behandlung solcher Reaktionen müssen sofort verfügbar sein.
Falls der Reifungsgrad der Follikel keine Auslösung der Ovulation am fünften Tag nach Injektion von
Cetrotide 3 mg zulässt, sollen beginnend 96 Stunden nach der Injektion von Cetrotide 3 mg bis zum
Tag der Auslösung der Ovulation zusätzlich einmal täglich 0,25 mg Cetrorelix (Cetrotide 0,25 mg)
verabreicht werden.
7
Bezüglich der Hinweise zur Handhabung siehe Abschnitt 6.6.
4.3
Gegenanzeigen
· Überempfindlichkeit gegen Cetrorelixacetat oder andere strukturelle Analoga von GnRH, exogene
Peptidhormone oder D-Mannitol.
· Schwangerschaft und Stillzeit.
· Postmenopausale Frauen.
· Patientinnen mit mittelschweren und schweren Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht ist bei Frauen mit Anzeichen und Symptomen aktiver Allergien oder bekannter
allergischer Prädisposition in der Anamnese geboten. Bei Frauen mit schwerer Allergieneigung ist von
der Behandlung mit Cetrotide abzuraten.
Während oder nach der Ovarienstimulation kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom auftreten.
Dieses Ereignis muss als ein intrinsisches Risiko der Stimulationsprozedur mit Gonadotropinen
angesehen werden.
Ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom sollte symptomatisch behandelt werden, beispielsweise mit
Ruhen, intravenösen Elektrolyten/Kolloiden und Heparintherapie.
Eine Unterstützung der lutealen Phase sollte entsprechend der Praxis des reproduktionsmedizinischen
Zentrums erfolgen.
Bislang liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Verabreichung von Cetrotide 3 mg im Rahmen einer
wiederholten ovariellen Stimulation vor. Daher sollte Cetrotide 3 mg in Wiederholungszyklen nur
nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung verwendet werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die über
Zytochrom P450 metabolisiert oder auf andere Weise glucuronidiert oder konjugiert werden,
unwahrscheinlich sind. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen allgemein verwendeten
Arzneimitteln kann jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Cetrotide 3 mg ist nicht zur Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit vorgesehen (siehe
Abschnitt 4.3 “Kontraindikationen“).
Die Ergebnisse von Untersuchungen an Tieren haben gezeigt, dass Cetrorelix einen dosisabhängigen
Einfluss auf die Fertilität, die Fortpflanzungsleistung und die Schwangerschaft hat. Bei Verabreichung
der Substanz während der empfindlichen Phase der Tragezeit traten keine teratogenen Wirkungen auf.
8
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Aufgrund des pharmakologischen Wirkungsspektrums ist es unwahrscheinlich, dass Cetrorelix die
Verkehrstüchtigkeit oder die Sicherheit im Umgang mit Maschinen beeinträchtigt.
4.8
Nebenwirkungen
Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (wie Rötung, Schwellung oder Pruritus) wurden berichtet.
Für gewöhnlich handelte es sich um leichtgradige und vorübergehende Reaktionen. Nach Berichten
aus klinischen Studien traten diese nach mehrfachen Injektionen von 0,25 mg Cetrorelix mit einer
Häufigkeit von 9,4% auf. Seltene Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen, darunter auch
pseudoallergische/anaphylaktische Reaktionen wurden berichtet.
Gelegentlich ist über Übelkeit und Kopfschmerzen berichtet worden.
Gelegentlich kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom auftreten. Dies ist ein intrinsisches Risiko
des Stimulationsverfahrens (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“).
4.9
Überdosierung
Überdosierung beim Menschen kann zu einer Wirkungsverlängerung führen. Es ist aber
unwahrscheinlich, dass sie mit akuten toxischen Effekten verbunden ist.
In Untersuchungen zur akuten Toxizität an Nagetieren wurden unspezifische toxische Symptome nach
intraperitonealer Verabreichung von Cetrorelix-Dosen beobachtet, welche um mehr als das 200fache
über der nach subkutaner Applikation pharmakologisch wirksamen Dosis lagen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: LHRH-Antagonist, ATC-Code: H01CC02
Cetrorelix ist ein Antagonist des Luteinisierungshormon-Releasinghormons (LHRH). LHRH bindet an
Membranrezeptoren auf Zellen der Hypophyse. Cetrorelix konkurriert mit endogenem LHRH um die
Besetzung dieser Rezeptoren. Durch dieses Wirkprinzip kontrolliert Cetrorelix die Ausschüttung von
Gonadotropinen (LH und FSH).
Cetrorelix hemmt dosisabhängig die Ausschüttung von LH und FSH aus der Hypophyse. Die
Hemmwirkung tritt unmittelbar - ohne einen initialen stimulatorischen Effekt - ein und wird unter
Dauerbehandlung aufrecht erhalten.
Bei Frauen verzögert Cetrorelix einen LH-Anstieg und damit die Ovulation.
Bei Frauen, die sich einer ovariellen Stimulation unterziehen, ist die Wirkungsdauer von Cetrorelix
dosisabhängig. Nach einer Einzeldosis von 3 mg Cetrorelix wurde eine Wirkungsdauer von
mindestens 4 Tagen ermittelt. Am Tag 4 betrug die Suppression etwa 70%. Bei einer Dosierung von
0,25 mg pro Injektion wird die Wirkung von Cetrorelix durch wiederholte Injektionen alle 24 Stunden
aufrecht erhalten.
Sowohl bei Tieren als auch beim Menschen waren die hormonantagonistischen Wirkungen von
Cetrorelix nach Absetzen der Behandlung voll reversibel.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
9
Die absolute Bioverfügbarkeit von Cetrorelix nach subkutaner Injektion liegt bei 85 %.
Die Werte für die totale Plasma-Clearance und die renale Clearance betragen 1,2 ml x min-1 x kg-1 bzw.
0,1 ml x min-1 x kg-1. Das Verteilungsvolumen (Vd,area) ist 1,1 l x kg-1. Die Werte für die mittlere
terminale Plasmahalbwertszeit nach intravenöser bzw. subkutaner Verabreichung betragen etwa 12
Stunden bzw. 30 Stunden. Der Unterschied weist auf den Einfluss des Absorptionsvorganges an der
Injektionsstelle hin. Eine lineare Plasma-Pharmakokinetik wird nach subkutanen Einzeldosen (0,25
mg - 3 mg Cetrorelix) sowie nach täglicher Gabe über einen Zeitraum von 14 Tagen beobachtet.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei Ratten und Hunden konnten nach akuter, subakuter und chronischer subkutaner Gabe keine
toxikologischen Zielorgane für Cetrorelix bestimmt werden. Bei Hunden wurden weder nach
intravenöser, intraarterieller noch nach paravenöser Gabe von Cetrorelix in Dosierungen, die
deutlich über den für die Anwendung am Menschen vorgesehenen Dosierungen lagen, Anzeichen
für arzneimittelbedingte lokale Reizerscheinungen oder Unverträglichkeiten beobachtet.
Cetrorelix zeigte im Gen- und Chromosomen-Mutationstest kein mutagenes oder klastogenes
Potential.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
D-Mannitol, Wasser für Injektionszwecke
6.2
Inkompatibilitäten
Cetrorelix ist inkompatibel mit verschiedenen Bestandteilen gebräuchlicher parenteral zu
verabreichender Lösungen und darf daher nur unter Verwendung von Wasser für Injektionszwecke
aufgelöst werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Die Lösung ist unmittelbar nach Herstellung zu verwenden.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 1 Durchstichflasche aus Typ-I-Glas mit 167,7 mg Pulver zur Herstellung einer
Injektionslösung, verschlossen mit einem Gummistopfen.
Zusätzlich enthält die Packung:
1 Fertigspritze (mit Gummistopfen verschlossene Kartusche aus Typ-I-Glas) mit 3 ml
Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia
1 Injektionsnadel (20 gauge)
1 hypodermische Injektionsnadel für die subkutane Injektion (27 gauge)
2 Alkoholtupfer.
10
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Cetrotide 3 mg darf nur mit dem beigefügten Lösungsmittel unter vorsichtiger, kreisender Bewegung
aufgelöst werden. Heftiges Schütteln mit Blasenbildung ist zu vermeiden.
Die Lösung darf nicht verwendet werden, wenn sie Partikel enthält oder eine Trübung aufweist.
Entnehmen Sie den gesamten Inhalt der Durchstichflasche. Damit wird gewährleistet, dass der
Patientin eine Dosis von mindestens 2,82 mg Cetrorelix verabreicht wird.
Die Lösung ist unmittelbar nach der Herstellung zu verwenden.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Serono Europe Limited
56 Marsh Wall
London E14 9TP
Vereinigtes Königreich
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/99/100/003
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13. April 1999
10.
STAND DER INFORMATION
11
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