Merck, Array BioPharma und Pierre Fabre initieren Phase-III

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4. Juni 2016
Merck, Array BioPharma und Pierre Fabre initieren
Phase-III-Studie in BRAF-mutierten Darmtumoren
•
BEACON CRC Studie untersucht die Wirksamkeit der Kombination
aus Erbitux® (Cetuximab), Binimetinib und Encorafenib bei BRAFmutierten, metastasierten Kolorektalkarzinomen (mCRC)
Darmstadt,
4.
Juni
2016
–
Merck,
ein
führendes
Wissenschafts-
und
Technologieunternehmen, hat zusammen mit dem US-amerikanischen BiotechUnternehmen Array BioPharma Inc. aus Boulder (Colorado, USA) sowie dem
französischen Pharmaunternehmen Pierre Fabre Ltd. aus Paris den Start einer
prospektiven, randomisierten, globalen Phase-III-Studie mit Patienten mit BRAFmutiertem, metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) bekannt gegeben. Ziel ist
die Untersuchung der Wirksamkeit einer neuen Kombination aus Erbitux®
(Cetuximab) - einer Standardbehandlung für mCRC vom RAS-Wildtyp - und
Encorafenib mit oder ohne Binimetinib. Die Studie BEACON CRC (Binimetinib,
Encorafenib And Cetuximab Combined to treat BRAF-mutant Colorectal Cancer)
wird die Wirksamkeit und Sicherheit dieser zwei neuartigen Kombinationsschemata
bei Patienten mit BRAF-mutierten Tumoren im Vergleich zu einem Regime nach
Wahl des Prüfarztes - entweder Erbitux plus Irinotecan oder Erbitux plus FOLFIRI bewerten.
„Diese Studie, die sich speziell mit Tumoren mit Mutationen im BRAF-Gen befasst,
ist ein Beispiel für unser kontinuierliches Engagement zur Untersuchung von Erbitux
als Basistherapie in Kombination mit anderen Präparaten“, sagte Luciano Rossetti,
Executive Vice President und Leiter der globalen Forschung und Entwicklung im
Biopharma-Geschäft von Merck. „Es herrscht eindeutig Bedarf an wirksamen
Behandlungsschemata für mCRC-Patienten mit BRAF-mutierten Tumoren. Die
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Ergebnisse der BEACON-CRC-Studie werden uns hoffentlich die benötigten
prospektiven Daten liefern, die uns diesem Ziel einen Schritt näher bringen.“
Das Kolorektalkarzinom ist eine der am schwierigsten zu behandelnden Krebsarten.
Geschätzte 10% dieser Tumoren tragen eine onkogene Mutation im BRAF-Gen.1 In
Studien ist beobachtet worden, dass Patienten mit BRAF-mutiertem mCRC ein
kürzeres progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben aufweisen.2 Es werden
weitere Behandlungsschemata benötigt, um diese Krebstypen wirksam bekämpfen
zu können.
„Vorausgegangene Studien deuten auf ein geschätztes medianes Gesamtüberleben
von unter sechs Monaten bei Patienten mit BRAF-mutierten Dickdarmtumoren, die
nach
systemischer
Erstlinientherapie
Krankheitsprogression
gezeigt
haben“,
erläuterte Professor Josep Tabernero, Leiter des Instituts für Onkologie der Klinik
Vall d’Hebron in Barcelona. „Die BEACON-CRC-Studie wird eine innovative
Kombination
als
potenzielle
neue
Behandlungsoption
für
diese
Patienten
untersuchen, denen aktuell nur wenige gute Optionen bleiben.“
„Wir freuen uns, zusammen mit Merck den Start dieser innovativen Studie für
Patienten mit BRAF-mutiertem metastasiertem Kolorektalkarzinom verkünden zu
können“, sagte Dr. Victor Sandor, Chief Medical Officer von Array BioPharma. „Die
vielversprechenden Ergebnisse unserer Phase-II-Studie lassen darauf schließen,
dass eine gleichzeitige Hemmung von EGFR und Enzymen in der MAPK-Signalkette
potenziell das Therapieergebnis für diese Patientenpopulation verbessern kann. Wir
erwarten mit Spannung die Ergebnisse dieser weiteren Untersuchung.“
Rund 650 Patienten sollen bis 2018 in die Studie aufgenommen werden. Nach einer
Einführungsphase zur Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit von Erbitux plus
Encorafenib
(BRAF-Inhibitor)
und
Binimetinib
(MEK-Inhibitor)
erhalten
die
Studienteilnehmer randomisiert eine dieser neuartigen Kombinationen oder ein
Schema nach Wahl des Prüfarztes. Primärer Endpunkt der Studie ist das
Gesamtüberleben.
Zu
den
wichtigsten
sekundären
Endpunkten
zählen
progressionsfreies Überleben, objektive Ansprechrate, Ansprechdauer, Sicherheit
und
Verträglichkeit.
Die
Studie
schließt
auch
eine
Bewertung
der
gesundheitsbezogenen Lebensqualität ein.
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Literatur
1. Barras D. Biomark Cancer. 2015; 7(Suppl 1):9–12.
2. Saridaki Z. PLoS One. 2013 Dec 18;8(12):e84604. doi: 10.1371.
3. Vaughn CP et al. Genes Chromosomes Cancer 2011;50(5):307−12.
4. Bokemeyer C et al. Eur J Cancer 2015: 51(10): 1243-52.
5. Van Cutsem E et al. J Clin Oncol 2015;33(7):692–700.
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7. Lenz H et al. Ann Oncol 2014;25(Suppl 4) Abstract 501O.
8. Ferlay J, Soerjomataram I, Ervik M, Dikshit R, Eser S, Mathers C, Rebelo M, Parkin DM, Forman D,
Bray F. GLOBOCAN 2012 v1.0, Cancer Incidence and Mortality Worldwide: IARC CancerBase No.
11 [Internet]. Lyon, France: International Agency for Research on Cancer; 2013. Abrufbar unter:
http://globocan.iarc.fr, letzter Abruf im Mai 2015
BRAF-Mutationen
Das BRAF-Gen ist ein wichtiger Akteur in der Mitogen-aktivierten Proteinkinase (MAPK)-Signalkette, die
durch den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) vermittelt wird und großen Einfluss auf
Zellwachstum und -proliferation sowie auf Zellmigration, -tod und –überleben nimmt.1
Metastasiertes Kolorektalkarzinom (mCRC)
Etwa die Hälfte aller Patienten mit mCRC weist Tumoren vom RAS-Wildtyp auf und die andere Hälfte
RAS-Mutationen.3 Studienergebnisse zur Bewertung des RAS-Mutationsstatus bei Patienten mit mCRC
haben belegt, dass monoklonale Antikörpertherapien, die sich gegen den epidermalen
Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) richten, wie z. B. Erbitux® (Cetuximab), das Behandlungsergebnis bei
Patienten mit mCRC vom RAS-Wildtyp verbessern können.4-7 Das Kolorektalkarzinom (CRC) ist der
dritthäufigste Krebstyp weltweit mit einer geschätzten Erkrankungsrate von über 1,36 Millionen neuen
Patienten pro Jahr.7 Es wird geschätzt, dass weltweit jedes Jahr 694.000 Menschen an CRC sterben.
Damit entfallen 8,5 % aller krebsbedingten Todesfälle auf diesen Krebstyp, womit das CRC die
Fast
55
%
der
diagnostizierten
vierthäufigste
krebsbedingte
Todesursache
darstellt.8
Kolorektalkarzinome entfallen auf Industrieländer. Grundsätzlich sind die Erkrankungs- und Sterberaten
bei Männern erheblich höher als bei Frauen.8.
Erbitux (Cetuximab)
Erbitux® ist ein hochwirksamer monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1, der gezielt den epidermalen
Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) blockiert. Als monoklonaler Antikörper unterscheidet sich Erbitux in
seiner Wirkweise von nicht-selektiven Standardchemotherapien dadurch, dass er spezifisch an den EGFR
bindet. Durch diese Bindung wird die Aktivierung des Rezeptors und das nachgeschaltete
Signalleitungssystem gehemmt, wodurch sowohl die Invasion der Tumorzellen in gesundes Gewebe als
auch die Ausbreitung der Tumoren in neue Körperregionen (Metastasierung) vermindert wird. Darüber
hinaus wird angenommen, dass es die Fähigkeit der Tumorzellen, die durch Chemo- und Strahlentherapie
verursachten Schäden zu reparieren, sowie die Ausbildung neuer Blutgefäße in den Tumoren verringert,
was zu einer generellen Hemmung des Tumorwachstums zu führen scheint.
Als häufigste Nebenwirkung tritt bei Behandlung mit Erbitux ein akneartiger Hautausschlag auf, der
wiederum mit einem guten Ansprechen auf die Therapie zu korrelieren scheint. Bei etwa 5 Prozent aller
Patienten können unter der Behandlung mit Erbitux Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten; bei etwa
der Hälfte handelt es sich um schwere Reaktionen.
Erbitux ist in über 90 Ländern weltweit für die Behandlung von Kolorektalkarzinomen und
Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN) zugelassen. Merck hat die Vermarktungsrechte
für Erbitux außerhalb der USA und Kanada 1998 in Lizenz von ImClone LLC, einer 100-prozentigen
Tochtergesellschaft von Eli Lilly and Company, erworben. Merck hat sich dem Ziel der Förderung von
Krebstherapien verschrieben und untersucht derzeit neuartige therapeutische Ansätze in hoch
spezifischen Bereichen.
Binimetinib und Encorafenib
Die Proteinkinasen MEK und RAF spielen eine Schlüsselrolle im RAS-RAF-MEK-ERK-Signalweg. Die
Forschung hat belegt, dass dieser Signalweg mehrere wichtige Zellaktivitäten reguliert wie Proliferation,
Differenzierung, Migration, Überleben und Angiogenese. Es wurde gezeigt, dass bei vielen
Krebserkrankungen eine fehlgeleitete Aktivierung von Proteinen in dieser Signalkette auftritt. Beispiele
Dies ist zum Beispiel beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, Melanom, Kolorektalkarzinom und beim
Schilddrüsenkarzinom der Fall. Bei Binimetinib handelt es sich um einen niedermolekularen MEK-Inhibitor
und bei Encorafenib um einen niedermolekularen RAF-Inhibitor, die auf bestimmte Schlüsselenzyme in
dieser Signalkette abzielen. Derzeit laufen drei Phase-III-Studien mit diesen Wirkstoffen in folgenden
Indikationen: NRAS-mutiertes Melanom (NEMO, mit Binimetinib), BRAF-mutiertes Melanom (COLUMBUS,
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mit Binimetinib und Encorafenib) und BRAF-mutiertes Kolorektalkarzinom (BEACON CRC, mit Binimetinib
und Encorafenib).
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Merck
Merck ist ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life
Science und Performance Materials. Rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien
weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biopharmazeutischen Therapien zur Behandlung von
Krebs oder Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissenschaftliche Forschung und
Produktion bis hin zu Flüssigkristallen für Smartphones oder LCD-Fernseher. 2015 erwirtschaftete Merck
in 66 Ländern einen Umsatz von 12,85 Milliarden Euro.
Gegründet 1668 ist Merck das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Die
Gründerfamilie ist bis heute Mehrheitseigentümerin des börsennotierten Konzerns. Merck mit Sitz in
Darmstadt besitzt die globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Einzige Ausnahmen sind die USA
und Kanada, wo das Unternehmen als EMD Serono, MilliporeSigma und EMD Performance Materials
auftritt.
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