Carbamazepin-Teva - medikamente-per

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Gebrauchsinformation:
Information für den Anwender
Carbamazepin-Teva®
200 mg Tabletten
Zur Anwendung bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren
Wirkstoff: Carbamazepin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn
diese dieselben Symptome haben wie Sie.
- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
1. Was ist Carbamazepin-TEVA® 200 mg und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Carbamazepin-TEVA® 200 mg
beachten?
3. Wie ist Carbamazepin-TEVA® 200 mg einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Carbamazepin-TEVA® 200 mg aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST CARBAMAZEPIN-TEVA® 200 MG UND WOFÜR WIRD ES
ANGEWENDET?
Carbamazepin-TEVA 200 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von epileptischen Anfallserkrankungen und anderen Anfallskrankheiten sowie
bestimmten Schmerzzuständen sowie zur Vorbeugung bei bestimmten
psychischen Störungen.
Carbamazepin-TEVA® 200 mg wird angewendet
-
-
zur Behandlung von Epilepsie
bei Erwachsenen:
- entweder als alleinige Therapie (Monotherapie)
- oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel gegen
Anfallskrankheiten (Antiepileptikum)
- Behandlung partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung
- Behandlung generalisierter Anfälle: tonisch-klonische Krämpfe
bei Kindern:
- entweder als alleinige Therapie (Monotherapie)
- oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel gegen Anfallskrankheiten (Antiepileptikum)
- Behandlung partieller Anfälle mit oder ohne sekundärer
Generalisierung
- Behandlung generalisierter Anfälle: tonisch-klonische Krämpfe
Carbamazepin ist nicht wirksam bei Absenzen und myoklonischen
Anfällen (unterschiedliche Formen epileptischer Anfälle).
zur Behandlung von anfallsartig auftretenden Gesichtsschmerzen
(Trigeminus- und Glossopharyngeus-Neuralgien).
zur Prophylaxe von Rückfällen manisch-depressiver Psychosen, insbesondere bei Patienten, die auf eine Therapie mit Lithium nicht ansprechen, die nicht mit Lithium behandelt werden dürfen oder dieses nicht
vertragen.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CARBAMAZEPINTEVA® 200 MG BEACHTEN?
Carbamazepin-TEVA® 200 mg darf nicht eingenommen werden
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Carbamazepin oder strukturell verwandten Arzneistoffen (z. B. trizyklische Antidepressiva) oder
einen der sonstigen Bestandteile von Carbamazepin-TEVA 200 mg sind
wenn bei Ihnen früher eine Schädigung des Knochenmarks
(Knochenmarkhypoplasie) vorlag
wenn Sie an Überleitungsstörungen des Herzens (atrioventrikulärem
Block) leiden
wenn Sie bereits früher an einer akuten intermittierender Porphyrie
(bestimmter erblicher Stoffwechseldefekt) gelitten haben.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Carbamazepin-TEVA® 200 mg
ist erforderlich
-
wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden, da
Carbamazepin-TEVA 200 mg dann nur nach strenger Nutzen-RisikoAbwägung durch Ihren behandelnden Arzt und entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden dürfen:
- Veränderungen des Blutbildes
- gestörter Natriumstoffwechsel
- schwere Herz-, Leber- und Nierenfunktionsstörungen (siehe Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ und Abschnitt
3 „Wie ist Carbamazepin-TEVA 200 mg einzunehmen?“)
- einer besonderen Form von Muskelerkrankungen (myotone Dystrophie): Weiterleitungsstörungen am Herzen sind wahrscheinlich
- wenn Sie schwanger sind oder stillen.
- wenn Sie bereits Arzneimittel gegen Depressionen [Monoaminoxidase (MAO) -Hemmer] einnehmen. MAO-Hemmer sollten mindestens
zwei Wochen vor der Einnahme von Carbamazepin-TEVA 200 mg
abgesetzt werden. Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, damit er Ihre
klinische Situation beurteilen kann.
- wenn es bei Ihnen zum Auftreten von Fieber, Halsschmerzen, Hautausschlag, Geschwüren im Mundbereich, Neigung zu Blutergüssen,
punkt- bzw. fleckförmige Haut- bzw. Schleimhautblutungen (Purpura),
Übelkeit, Gelbfärbung der Haut und Lebervergrößerung kommt, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren behandelnden Arzt, damit dieser
unverzüglich das Blutbild kontrollieren kann.
- wenn Sie an schweren Herz- /Kreislauferkrankungen (kardiovaskuläre
Erkrankungen) oder Nierenschäden leiden oder sich in einem fortgeschrittenen Alter befinden, da in diesen Fällen eine besondere Überwachung durch Ihren Arzt erforderlich ist. Die Dosierung sollte in
jedem einzelnen Fall angepasst werden. (siehe Abschnitt 3 „Wie ist
Carbamazepin-TEVA 200 mg einzunehmen?“).
- wenn Sie bereits an Bewusstseinstrübung (Absenzen) und myoklonischen Anfällen (unterschiedliche Formen epileptischer Anfälle) leiden,
da Carbamazepin-TEVA 200 mg diese verstärken oder auch auslösen
kann. In diesen Fällen dürfen Sie Carbamazepin-TEVA 200 mg nicht
einnehmen.
- wenn es bei Ihnen zu Behandlungsbeginn zu einer Verschlimmerung
der Anfälle kommt.
Die Behandlungseinleitung mit einem Antiepileptikum kann bei den
Patienten gelegentlich zu einer Verschlimmerung der Anfälle führen, den
Ausbruch von Anfällen oder das Auftreten eines neuen Anfalltyps auslösen. Dies ist unabhängig von den Fluktuationen, die bei bestimmten
Epilepsie-Erkrankungen beobachtet wurden. Die Ursachen dieser
Verschlimmerungen können die Wahl eines für die Anfälle oder das epileptische Syndrom des Patienten ungeeigneten Arzneimittels, die Änderung eines gleichzeitig angewendeten Antiepileptikums oder eine pharmakokinetische Interaktion mit diesem bzw. toxische Wirkungen oder
eine Überdosierung sein. Hierfür kann es keine andere Erklärung als die
einer paradoxen Reaktion geben.
- wenn Sie Carbamazepin-TEVA 200 mg in hohen Dosen einnehmen.
Hohe Carbamazepindosen können möglicherweise verborgene (latente) Psychosen zum Ausbruch bringen und möglicherweise bei älteren
Patienten Unruhe oder Verwirrung auslösen.
- wenn Sie orale Verhütungsmittel („Pille“) einnehmen, da Carbamazepin-TEVA 200 mg deren Wirksamkeit verringern kann
- hinsichtlich der gleichzeitigen Einnahme von Johanniskraut (Hypericum
perforatum). Die gleichzeitige Einnahme kann zu niedrigen PlasmaKonzentrationen und damit zu reduzierter Wirksamkeit von Carbamazepin mit dem Risiko von Anfällen führen (siehe Abschnitt 2 „Bei
Einnahme von Carbamazepin-TEVA 200 mg mit anderen Arzneimitteln“).
Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Carbamazepin-TEVA 200 mg behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich
selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem
Arzt in Verbindung.
Schwere Hautreaktionen können selten während der Behandlung mit
Carbamazepin-TEVA 200 mg auftreten. Das Risiko kann durch einen
Bluttest erkannt werden bei Personen, die han-chinesischer oder thailändischer Abstammung sind. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt, bevor Sie
mit der Einnahme von Carbamazepin-TEVA 200 mg beginnen, wenn Sie
han-chinesische oder thailändische Vorfahren haben.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen noch beachtet werden?
-
Carbamazepin darf nur unter strenger ärztlicher Überwachung angewendet werden.
- wenn Sie an grünem Star (Glaukom), Harnverhalten, Leber- oder
Nierenkrankheit, Herzinsuffizienz leiden, oder sich in einem fortgeschrittenem Alter befinden, da dann eine besondere Überwachung
und eine individuelle Dosisanpassung durch Ihren Arzt erforderlich ist.
- Blut- und Leberuntersuchungen sind vor Behandlungsbeginn,
während der ersten fünf Monate einmal monatlich und anschließend
2- bis 4-mal im Jahr oder bei jedem Anzeichen einer klinischen
Toxizität durchzuführen.
Ein schwaches Absinken der Leukozyten- oder Thrombozytenzahl wird
während der Behandlung mit Carbamazepin häufig beobachtet, ist
aber in der Regel nur vorübergehend.
- Carbamazepin muss abgesetzt werden, wenn es zu schweren Hautreaktionen [einschließlich Lyell-Syndrom (toxische epidermale Nekrolyse),
Stevens-Johnson-Syndrom und akuter generalisierter exanthematischer Pustolose], schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, Veränderungen der Leberfunktion oder einer schwerwiegenden Veränderung
des Blutbildes (Leukopenie, Thrombozytopenie), die mit klinischen
Erscheinungen einhergeht, kommt. Bei schweren Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen darf Carbamazepin-TEVA 200 mg nicht erneut
gegeben werden.
- Vom Alkoholgenuss wird eindringlich abgeraten, da Carbamazepin
dessen Wirkungen steigern kann.
- Abruptes Absetzen von Carbamazepin kann Anfälle auslösen. Abhängig vom jeweiligen Fall kann über die Notwendigkeit einer vorübergehenden Behandlung mit einem rasch wirkenden Antiepileptikum entschieden werden.
- Wegen einer möglichen Lichtüberempfindlichkeit (Photosensibilität)
sollten Sie es vermeiden, sich während der Behandlung mit Carbamazepin-TEVA 200 mg übermäßig der Sonne auszusetzen.
Carbamazepin-TEVA 200 mg sollte nicht gleichzeitig mit Voriconazol
(Mittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen) eingesetzt werden, da Carbamazepin über bestimmte Leberenzyme die Wirksamkeit von Voriconazol
verringern und so den Erfolg der Behandlung mit Voriconazol gefährden
kann.
Kinder
Die Tabletten sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet (Aspirationsgefahr) (siehe Abschnitt 3 „Wie ist Carbamazepin-TEVA 200 mg einzunehmen?“).
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten ist eine besondere Überwachung angezeigt.
Bei Einnahme von Carbamazepin-TEVA® 200 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet
haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
handelt.
Da Monoaminoxidase-Hemmer (MAOH) mit trizyklischen Antidepressiva
(Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) strukturverwandt sind,
sollte Carbamazepin-TEVA 200 mg nicht in Kombination mit MAOH eingenommen werden. MAOH sollten mindestens 2 Wochen vor Beginn der
Therapie mit Carbamazepin-TEVA 200 mg abgesetzt werden, wenn es die
klinische Situation zulässt.
Wechselwirkungen mit anderen Antiepileptika (Arzneimittel gegen Anfallsleiden)
Arzneimittel gegen Anfallsleiden (Antikonvulsiva), die bekanntermaßen
Wechselwirkungen mit Carbamazepin-TEVA 200 mg auslösen können,
sind Valproinsäure, Ethosuximid, Felbamat, Lamotrigin, Phenobarbital und
Phenytoin.
Messungen der jeweiligen Plasmaspiegel können von Patient zu Patient
unterschiedliche Ergebnisse erbringen. Diese Wechselwirkungen sind in
der Regel auch wechselseitig.
Phenobarbital und Primidon können ebenfalls die Plasmaspiegel von
Carbamazepin-TEVA 200 mg beeinflussen.
Gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin-TEVA 200 mg mit Clobazam,
Clonazepam, Primidon, Tiagabin und Flunarizin kann zu Veränderungen
der Plasmakonzentrationen eines oder beider Antikonvulsiva führen.
Daher wird empfohlen, die Plasmaspiegel der Antikonvulsiva regelmäßig
zu überwachen und die Dosierung, falls erforderlich, anzupassen.
Beeinflussung der Plasmakonzentration anderer Arzneimittel durch
Carbamazepin-TEVA 200 mg
Carbamazepin kann die Aktivität bestimmter Leberenzyme erhöhen und
dadurch die Plasmaspiegel anderer Arzneimittel senken.
Die Wirkung einiger anderer, gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, die
auf die gleiche Weise wie Carbamazepin abgebaut werden, kann deshalb
abgeschwächt oder sogar aufgehoben werden. Daher ist bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin und einem der folgenden Wirkstoffe die
Dosierung, besonders zu Beginn oder Ende der Carbamazepin-Behandlung, gegebenenfalls den klinischen Erfordernissen anzupassen:
Midazolam, Alprazolam (angstlösende Mittel), Kortikosteroide (z. B. Prednisolon, Dexamethason), Cyclosporin (Mittel zur Hemmung von Abwehrmechanismen nach Organtransplantationen), Tacrolimus, Sirolimus
(Arzneimittel zur Unterdrückung einer Immunantwort), Digoxin (Mittel zur
Behandlung von Herzerkrankungen), Tetrazykline, z. B. Doxycyclin
(Antibiotikum), Haloperidol, Bromperidol, Clozapin, Risperidon, Quetiapin
(Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen) und andere
Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva wie Imipramin, Amitriptylin,
Nortriptylin und Clomipramin (Arzneimittel zur Behandlung von
Depressionen), Methadon, Tramadol (beides Schmerzmittel), Theophyllin
(Mittel zur Behandlung schwerwiegender Atemwegserkrankungen),
Dihydropyridine wie Felodipin, Hydrochinin, Chinidin (Überwachung des
klinischen Status von EKG und Plasmakonzentration), blutgerinnungshemmende Mittel wie Warfarin, Phenprocoumon, Dicumarol, hormonelle
Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung), Progabid,
Proteaseinhibitoren zur Therapie der HIV-Infektion wie Saquinavir (Risiko
einer reduzierten Wirksamkeit) und Indinavir, Itraconazol, Voriconazol,
Praziquantel, Caspofungin (Mittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen),
Fentanyl, Phenazon, Methylphenidat.
Der Einsatz von Carbamazepin-TEVA 200 mg in Kombination mit
Nefazodon (Antidepressivum) wird nicht empfohlen, da dieser zu einer
starken Senkung der Nefazodon-Plasmaspiegel bis hin zum Wirkverlust
führen kann.
Östrogene (weibliche Sexualhormone):
Die Kombination von Carbamazepin-TEVA 200 mg und hormonellen empfängnisverhütenden Mitteln (orale Kontrazeptiva) wird nicht empfohlen
(siehe Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Carbamazepin-TEVA 200 mg ist erforderlich“), da die Wirksamkeit der Kontrazeptiva
verringert und so die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht
sein kann. Um das Risiko eines Versagens des Kontrazeptivums zu verringern, sollte eine zuverlässige nicht-hormonelle Verhütungsmethode
eingesetzt werden.
Bei der Kombination von Carbamazepin-TEVA 200 mg mit oralen Kontrazeptiva können Zwischenblutungen oder Schmierblutungen auftreten.
Darüber hinaus kann Carbamazepin-TEVA 200 mg eine Hormon-Ersatztherapie negativ beeinflussen.
Auswirkungen anderer Arzneistoffe auf den Carbamazepin-Plasmaspiegel
Rifampicin (Antibiotikum) verringert die Carbamazepin-Plasmaspiegel.
Andererseits kann es die Plasmakonzentration des aktiven Metaboliten
von Carbamazepin, Carbamazepinepoxid, erhöhen.
Der Carbamazepin-Plasmaspiegel kann durch andere Enzyminduktoren
wie Theophyllin (Mittel zur Behandlung schwerwiegender Atemerkrankungen), Doxorubicin und Cisplatin (Mittel zur Behandlung von
Tumorerkrankungen) gesenkt werden.
Auf Grund der wechselseitigen Beeinflussung, insbesondere bei gleichzeitiger Verabreichung mehrerer Antiepileptika, empfiehlt es sich, die
Plasmaspiegel zu kontrollieren und die Dosierung von CarbamazepinTEVA 200 mg gegebenenfalls anzupassen.
Erhöhte Plasmakonzentration von Carbamazepin
Die Plasmakonzentration von Carbamazepin kann durch CYP3A4-Inhibitoren [Azol-Antimykotika (z. B. Itraconazol, Ketoconazol, Fluconazol),
Makrolid-Antibiotika (z. B. Clarythromycin, Erythromycin, Josamycin
(Wirkstoffe zur Behandlung bakterieller Infektionen)], Isoniazid (Wirkstoffe
zur Behandlung der Tuberkulose), Calciumantagonisten [z. B. Verapamil,
Diltiazem (Wirkstoffe zur Behandlung der Angina pectoris)], Acetazolamid
(Arzneimittel zur Behandlung des Glaukoms), Dextropropoxyphen/
Propoxyphen (Schmerzmittel), selektive Serotonin-WiederaufnahmeHemmer (SSRI’s) wie z. B. Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin
(ein toxisches Serotonin-Syndrom kann ausgelöst werden), Viloxazin,
Danazol, Nicotinamid (in hohen Dosierungen bei Erwachsenen), möglicherweise auch durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von
Magen-Darmgeschwüren), Desipramin, Nefazodon (depressionslösende
Mittel) und Terfenadin erhöht werden. Erhöhte Plasmaspiegel von
Carbamazepin können zu den unter Nebenwirkungen genannten Symptomen (z. B. Schwindel, Müdigkeit, Gangunsicherheit, Doppeltsehen) führen.
Daher sollte die Carbamazepin-Plasmakonzentration bei Auftreten solcher
Symptome überprüft und die Dosis nötigenfalls verringert werden.
Andere Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin-TEVA 200 mg und Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen)
oder Metoclopramid (Arzneimittel zur Behandlung von Magen-DarmStörungen) kann das Auftreten neurologischer Nebenwirkungen begünstigen. Darüber hinaus kann die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin
und Neuroleptika das Risiko eines Stevens-Johnson-Syndroms erhöhen.
Es wird darauf hingewiesen, dass, insbesondere die gleichzeitige Anwendung von Lithium (Mittel zur Behandlung und Vorbeugung bestimmter
geistig-seelischer Erkrankungen) und Carbamazepin-TEVA 200 mg die das
Nervensystem schädigende Wirkung beider Wirkstoffe verstärken kann.
Auf folgende Anzeichen ist zu achten: unsicherer Gang (Ataxie),
Zuckungen bzw. Zittern der Augen (horizontaler Nystagmus), gesteigerte
Muskeleigenreflexe, Muskelzucken. Diese neurologischen Störungen sind
in der Regel bei Absetzen der Lithium-Behandlung reversibel.
Die Leberschädlichkeit von Isoniazid (Mittel zur Behandlung der
Tuberkulose) kann durch Carbamazepin-TEVA 200 mg erhöht werden. Die
kombinierte Gabe von Carbamazepin-TEVA 200 mg und einigen harntreibenden Mitteln (Hydrochlorothiazid, Furosemid) kann zu einem verminderten Gehalt des Blutserums an Natrium (symptomatische Hyponatriämie)
führen.
Die antidiuretische Aktivität von Desmopressin kann bei gleichzeitiger
Anwendung von Carbamazepin verstärkt sein. Eine Überwachung der
biologischen Funktionen und eine Anpassung der DesmopressinDosierung sind notwendig. Die Wirksamkeit von Arzneimitteln zur
Muskelerschlaffung (Muskelrelaxantien wie z. B. Pancuronium) kann
durch Carbamazepin-TEVA 200 mg beeinträchtigt werden. Dadurch ist
eine raschere Aufhebung der neuromuskulären Blockade möglich.
Patienten, die mit Muskelrelaxantien behandelt werden, sollten diesbezüglich überwacht und deren Dosierung gegebenenfalls erhöht werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Isotretinoin (Wirkstoff zur Aknebehandlung)
und Carbamazepin-TEVA 200 mg sollten die Carbamazepin-Plasmaspiegel
kontrolliert werden. Carbamazepin scheint die Ausscheidung (Elimination)
von Schilddrüsenhormonen zu verstärken und den Bedarf an diesen bei
Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion zu erhöhen. Deshalb sind bei
Patienten, die eine Substitutionsbehandlung erhalten, zu Beginn und am
Ende einer Behandlung mit Carbamazepin-TEVA 200 mg die Schilddrüsenparameter zu bestimmen. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung
der Schilddrüsenhormonpräparate vorzunehmen. Johanniskraut
(Hypericum perforatum) kann in manchen Fällen auf Grund einer
Aktivierung (Induktion) bestimmter Leberenzyme (CYP450-Enzyme) den
Carbamazepin-Stoffwechsel verändern. Trotz der beruhigenden Ergebnisse
einer gut durchgeführten in-vitro Arzneimittel-Wechselwirkungsstudie
sollte Hypericum perforatum nicht in Kombination mit CarbamazepinTEVA 200 mg angewendet werden. Falls ein Patient bereits Hypericum
perforatum anwendet, sollte es langsam abgesetzt werden. Die PlasmaKonzentration des Antiepileptikums sollte überwacht werden und seine
Dosierung, wenn nötig angepasst werden.
Die induktive Wirkung von Hypericum perforatum kann noch mindestens
2 Wochen nach Absetzen andauern.
Die schwerwiegenden hämatologischen Nebenwirkungen von Clozapin
können durch die Kombination mit Carbamazepin verstärkt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin-TEVA 200 mg und Paracetamol (Schmerzmittel) kann die Bioverfügbarkeit von Paracetamol verringern.
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamezepin-TEVA 200 mg und Procarbazin kann zu einer erhöhten Anzahl von Überempfindlichkeitsreaktionen
(Hautausschlag, Hypereosinophilie) führen.
Bei Einnahme von Carbamazepin-TEVA® 200 mg zusammen mit
Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Carbamazepin-TEVA 200 mg sollten Sie
Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Carbamazepin-TEVA
200 mg in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird. Auch
sollten Sie während der Behandlung mit Carbamazepin-TEVA 200 mg auf
den Genuss von Grapefruitsaft verzichten, da bei gleichzeitiger Einnahme
die Plasmaspiegel von Carbamazepin erhöht und so die Wirkung von
Carbamazepin-TEVA 200 mg verstärkt sein kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder
Apotheker um Rat.
Carbamazepin-TEVA 200 mg darf während der Schwangerschaft und
Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt verordnet werden.
Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass unter der Therapie mit
Carbamazepin Missbildungen (z. B. Neuralrohrdefekte) beim ungeborenen Kind häufiger auftreten als in der Normalpopulation. Es ist bisher
ungeklärt, in welchem Maße die Behandlung und/oder die Krankheit für
die Fehlbildung verantwortlich ist. Beim Neugeborenen kann es gelegentlich zu Blutungsstörungen innerhalb der ersten 24 Lebensstunden
kommen. Wenn Sie unter der Therapie mit Carbamazepin-TEVA 200 mg
schwanger werden oder planen schwanger zu werden, informieren Sie
bitte umgehend Ihren behandelnden Arzt, denn es ist erforderlich, dass
eine Schwangerschaft sorgfältig geplant und überwacht wird.
Wenn Sie schwanger sind oder planen schwanger zu werden
- sollte die Notwendigkeit der Behandlung neu überdacht werden
- sollte bei Epilepsie Carbamazepin-TEVA 200 mg möglichst als
Monotherapie verordnet werden, da sich das Risiko von Fehlbildungen bei einer Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika
erhöht. Es sollte nur die jeweils kleinstmögliche wirksame Dosierung
eingenommen werden. Dabei kann die Überwachung der Menge an
ungebundenem Carbamazepin im Blut hilfreich sein (siehe Abschnitt
3 „Wie ist Carbamazepin-TEVA 200 mg einzunehmen?“).
Es ist zu berücksichtigen, dass während der Schwangerschaft eine effiziente antiepileptische Carbamazepin-Therapie nicht unterbrochen werden
darf, da die Verschlimmerung der Krankheit schädlich für Mutter und
Fetus ist. Die Einnahme von Folsäure vor (2 Monate) und während der
Schwangerschaft kann sinnvoll sein um das mögliche Risiko von
Fehlbildungen, (insbesondere von Neuralrohrdefekten) beim ungeborenen Kind zu verringern. Um den Blutungsstörungen beim Neugeborenen
vorzubeugen erscheint eine Behandlung der Mutter mit Vitamin K1 einen
Monat vor Entbindung und die Gabe einer angemessenen Dosis für das
Neugeborene wirksam.
Stillzeit
Carbamazepin, der Wirkstoff von Carbamazepin-TEVA 200 mg, tritt in
geringen Mengen in die Muttermilch über. Auf Grund des möglichen
Auftretens von Nebenwirkungen beim Neugeborenen wird Stillen
während der Behandlung aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Wenn
beim Säugling ein überhöhtes Schlafbedürfnis festgestellt wird, sollte
abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Durch das Auftreten zentralnervöser Nebenwirkungen wie z. B. Schwindel,
Schläfrigkeit, Benommenheit, Müdigkeit, zu Beginn der Behandlung, bei
Einnahme höherer Dosen und/oder bei gleichzeitiger Einnahme anderer,
ebenfalls am Zentralnervensystem angreifender Arzneimittel kann Carbamazepin-TEVA 200 mg auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das
Reaktionsvermögen - unabhängig von der Auswirkung des zu behandelnden Grundleidens - soweit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven
Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder das
Arbeiten ohne sicheren Halt vermindert wird. Dies gilt in verstärktem Maße
im Zusammenwirken mit Alkohol. Sie können dann auf unerwartete und
plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren
Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen
Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten
Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von
Carbamazepin-TEVA® 200 mg
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie CarbamazepinTEVA 200 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen
bekannt ist, dass Sie an einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten
Zuckern leiden.
3. WIE IST CARBAMAZEPIN-TEVA® 200 MG EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Carbamazepin-TEVA 200 mg immer genau nach der
Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker
nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Behandlung mit Carbamazepin-TEVA 200 mg wird einschleichend in
einer niedrigen Anfangsdosis, je nach Art und Schwere des Krankheitsbildes, individuell begonnen. Die Dosierung ist genauestens dem individuellen klinischen Ansprechen anzupassen und auf zwei oder drei
Einzeldosen pro Tag zu verteilen.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Epilepsie
Es wird empfohlen, die antiepileptische Therapie nach Möglichkeit als
Monotherapie durchzuführen. Die antiepileptische Behandlung sollte täglich und über einen langen Zeitraum, manchmal auf unbestimmte Zeit,
erfolgen. Die Teilbarkeit der 200 mg Tabletten ermöglicht es, die Behandlung einschleichend in Intervallen von zwei bis fünf Tagen so einzuleiten,
dass die optimale Dosis innerhalb von ca. zwei Wochen erreicht wird.
Initialdosis
Erhaltungsdosis
Erwachsene
100-200 mg
1- bis 2-mal täglich
400-600 mg morgens
und abends
Kinder 6-10 Jahre
100 mg 1-mal täglich
100-200 mg morgens
und 100-400 mg abends
Kinder 10-15 Jahre
100 mg 1-mal täglich
200-400 mg morgens
und 400-600 mg abends
Die Dosierungen sollten sich an der Anfallskontrolle und der Entwicklung
einer klinischen Intoleranz orientieren. Plasmaspiegel sind ein Hinweis
darauf, ob sich ein Patient innerhalb oder außerhalb des therapeutischen
Bereichs befindet und können so fehlende Anfallskontrolle oder das Auftreten von Nebenwirkungen erklären. Dies kann besonders bei Anwendung
einer Kombinationstherapie hilfreich sein. Therapeutische Plasmaspiegel
von Carbamazepin liegen bei einer Dosis von 400-1200 mg/Tag, in der
Regel zwischen 4-13 mikrog/l. Bei einigen Patienten kann eine Erhöhung
der Carbamazepin-Tagesdosis notwendig sein, besonders wenn sie
zusammen mit anderen Antiepileptika eingesetzt wird. Eine Tageshöchstdosis von 1600-2000 mg kann erforderlich sein. Die Verordnung von
Carbamazepin erfordert eine regelmäßige Überwachung (siehe Abschnitt
2 „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Carbamazepin-TEVA 200 mg
ist erforderlich“). Wenn die Behandlung von einer anderen Substanz auf
Carbamazepin umgestellt wird oder die Umstellung auf ein anderes
Antiepileptikum erforderlich wird, sollte diese Umstellung schrittweise
erfolgen.
Anfallsartig auftretende Gesichtsschmerzen (Trigeminus-Neuralgie),
anfallsartige Schmerzen unbekannter Ursache im Rachenraumbereich
(genuine Glossopharyngeus-Neuralgie):
Die Anfangsdosis beträgt 200-400 mg Carbamazepin/Tag (entsprechend
1-2 Tabletten Carbamazepin-TEVA 200 mg täglich). Die Dosierung wird
erhöht, bis der Patient schmerzfrei ist. In der Regel ist eine Dosierung von
600-800 mg Carbamazepin/Tag (entsprechend 3-4 Tabletten Carbamazepin-TEVA 200 mg täglich) ausreichend. Die maximale Tagesdosis
beträgt 1600 mg Carbamazepin (entsprechend 8 Tabletten CarbamazepinTEVA 200 mg pro Tag). Danach sollte die Dosis allmählich reduziert werden, bis die geringste, am besten wirksame Dosis erreicht ist. Ein
Beenden der Therapie kann nach einigen Behandlungswochen möglich
sein, falls der Schmerz nicht wieder auftritt.
Psychiatrie
Prophylaxe manisch-depressiver Phasen:
Die Anfangsdosis beträgt 100-400 mg Carbamazepin pro Tag (entsprechend ½-2 Tabletten Carbamazepin-TEVA 200 mg pro Tag) in mehreren
Einzeldosen. Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 400-600 mg Carbamazepin/Tag (entsprechend 2-3 Tabletten Carbamazepin-TEVA 200 mg
täglich) in mehreren Einzeldosen und wird so lange erhöht, bis eine
Kontrolle der Symptome oder aber eine Gesamtdosis von 800 mg
Carbamazepin pro Tag (entsprechend 4 Tabletten Carbamazepin-TEVA
200 mg täglich) in mehreren Einzeldosen erreicht ist.
Die maximale Tagesdosis beträgt 1600 mg Carbamazepin (entsprechend
8 Tabletten Carbamazepin-TEVA 200 mg).Die Prophylaxe manisch-depressiver Phasen ist eine Langzeitbehandlung. Falls Carbamazepin in Ausnahmefällen in Kombination mit Lithium zur Prophylaxe manisch-depressiver Phasen eingesetzt wird, die durch Lithium-Behandlung allein nicht
kontrolliert werden können, muss der Carbamazepin-Plasmaspiegel unter
8 mikrog/ml gehalten und Lithium in einer niedrigen therapeutischen
Dosierung (0,3-0,8 mval/L) eingesetzt werden, um Arzneimittelinteraktionen zu vermeiden. Die Einschränkung der Reaktionsfähigkeit tritt
besonders im Verlauf einer Kombinationstherapie mit Lithium auf.
Hinweis:
Diese Tabletten sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet
(Aspirationsgefahr; siehe Abschnitt 2 „Kinder“). Die Trinksuspension ist
für Kinder unter 6 Jahren besser geeignet. Das Präparat sollte Kindern
unter 3 Jahren nicht in einer Dosis von mehr als 200 mg pro Tag verabreicht werden; grundsätzlich sollte es nicht in hoher Dosierung angewendet werden, bevor die individuelle Verträglichkeit geprüft worden ist.
Die für manchen Patienten erforderliche Dosis kann von den oben stehenden Empfehlungen für Anfangs- und Erhaltungsdosis auf Grund einer
Metabolisierungsrate, die durch Autoinduktion von Leberenzymen oder
durch Arzneimittelinteraktionen erhöht ist, erheblich abweichen. Bei
Patienten mit schweren Herz-Kreislauferkrankungen, Leberfunktionsstörungen oder Nierenschäden und älteren Patienten kann eine reduzierte Dosis ausreichend sein (siehe Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der
Einnahme von Carbamazepin-TEVA 200 mg ist erforderlich“).
Art der Anwendung
Die Tabletten werden mit etwas Wasser während oder nach den Mahlzeiten eingenommen.
Folgende Nebenwirkungen treten dosisabhängig und, insbesondere bei
Behandlungsbeginn auf und können sich innerhalb weniger Tagen spontan oder falls die Dosierung vorübergehend reduziert wird, zurückbilden:
Schwindel, Kopfschmerzen, unsicherer Gang (Ataxie), Benommenheit,
Erschöpfung, Doppeltsehen, Übelkeit, Erbrechen.
Nebenwirkungen aufgeführt nach Organsystemen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Blutbildveränderungen wie z. B. vermehrte (Leukozytose, Eosinophilie) oder verminderte Anzahl (Leukopenie) weißer Blutkörperchen oder
der Blutplättchen (Thrombozytopenie). Nach Literaturangaben tritt davon
am häufigsten eine gutartige Leukopenie in 10 % der Fälle vorübergehend,
in 2 % anhaltend, auf. Sehr selten: lebensbedrohliche Blutzellschäden, z. B.
Agranulozytose, Anämie (aplastische, hämolytische, megaloplastische),
reine rote Zellen-Aplasie, Retikulozytose, Folsäuremangel und Lymphknotenschwellungen (Lymphadenopathie), Vergrößerung der Milz.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: verzögerte, mehrere Organsysteme betreffende Überempfindlichkeitsreaktionen mit Fieber, Hautausschlag, Gefäßentzündung (Vaskulitis),
Lymphknotenschwellung, Gelenkschmerzen (Arthralgie), veränderte
Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie, Eosinophilie), Vergrößerung
von Leber und Milz oder veränderte Leberfunktionswerte können in verschiedenen Kombinationen auftreten und auch andere Organe wie
Lungen, Nieren, Pankreas und Herzmuskel betreffen.
Sehr selten: akute allergische Allgemeinreaktion und aseptische Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Myoklonien und Eosinophilie. Nicht bekannt:
Überempfindlichkeitsreaktionen.
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich: unzureichende Absonderung des antidiuretischen Hormons.
Selten: Anschwellen der männlichen Brustdrüsen (Gynäkomastie) oder
Milchfluss (Galakthorrhö).
Sehr selten: Wasserintoxikation mit Lethargie, Erbrechen, Kopfschmerzen,
geistiger Verwirrung und neurologischen Abnormalitäten.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Carbamazepin kann den Serum-Kalziumspiegel durch beschleunigten Stoffwechsel des 25-OH-Cholecalciferols senken. Dies kann vereinzelt zu einer Knochenerweichung (Osteomalazie) führen. Sehr selten: Von
zwei Fällen akuter intermittierender Porphyrie wurde berichtet.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: depressive Verstimmungen, aggressives Verhalten, Denkerschwernis, Antriebslosigkeit, Halluzinationen, Ohrensausen (Tinnitus). Eine
verborgene (latente) Psychose kann durch die Behandlung mit Carbamazepin aktiviert werden. Verwirrtheit und Unruhe bei älteren Patienten.
Sehr selten: Phobien, Stimmungsschwankungen einschließlich Manie.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel, Schläfrigkeit, Sedierung, Benommenheit, Erschöpfung,
Ataxie (ataktische und zerebrale Störungen). Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Selten: unwillkürliche Bewegungen wie Asterixis, Ticks oder Nystagmus.
Bei älteren Patienten oder Patienten mit zerebralen Schäden können dyskinetische Störungen wie orofaziale Dyskinesien (unwillkürliche Bewegungen im Gesichtsbereich wie Grimassieren) und choreoathetotische
Störungen (unwillkürliche Bewegungen) auftreten. Sehr selten: Sprechstörungen, Parästhesien, Muskelschwäche, periphere Neuritis, Lähmungserscheinungen der Beine und Geschmacksstörungen. Die meisten dieser
Nebenwirkungen verschwinden innerhalb der ersten 8-14 Behandlungstage
von selbst oder nach vorübergehender Dosisverringerung. Daher sollte die
Behandlung mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden, die dann allmählich erhöht wird. Carbamazepin kann ein malignes neuroleptisches
Syndrom verursachen, besonders, wenn es in Kombination mit Neuroleptika eingesetzt wird.
Augenerkrankungen
Selten: vorübergehende Sehstörungen wie Akkommodationsstörungen,
Doppeltsehen, Nystagmus, Linsentrübung. Sehr selten: Einzelfälle von
Konjunktivitis und Retinotoxizität.
Ohren- und Labyrintherkrankungen
Sehr selten: veränderte Wahrnehmung von Tonhöhen, übersteigerte oder
verminderte Hörschärfe.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) und, besonders bei älteren Patienten und
Patienten mit bekannten Herzfunktionsstörungen, Überleitungsstörungen
am Herzen (AV-Block) mit Bewusstseinsverlust (Synkopen), erhöhter oder
erniedrigter Blutdruck (Hyper- oder Hypotonie).
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Vaskulitis. Sehr selten: Verschlechterung einer vorbestehenden koronaren Herzkrankheit, besonders bei älteren Patienten oder
Patienten mit bekannten Herzfunktionsstörungen. Unbekannt: Venenentzündung (Thrombophlebitis) und Thromboembolien.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und des Mediastinums
Sehr selten: pulmonale Überempfindlichkeitsreaktionen mit Fieber, Dyspnö,
Pneumonitis oder Pneumonie (Alveolitis), Lungenfibrose.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Appetitverlust, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen.
Selten: Durchfall, Verstopfung. Sehr selten: Oberbauchschmerzen, Schleimhautentzündungen im Mund-Rachen-Bereich (Stomatitis, Gingivitis,
Glossitis). Diese Erscheinungen klingen in der Regel in den ersten 8-14 Behandlungstagen wieder von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduktion ab (niedrige Initialdosis). Carbamazepin kann in sehr seltenen
Fällen eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) verursachen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Erhöhung der Transaminasen, Gelbsucht. Sehr selten: Leberentzündungen (Hepatitis in unterschiedlicher Form: cholestatische, hepatozelluläre, granulomatöse, gemischte Formen), Leberversagen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: allergische Hautreaktionen mit oder ohne Fieber wie z.B. Bläschenbildung (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus). Gelegentlich: Haarausfall
(Alopezie), Schwitzen (Hyperhidrosis). Sehr selten: Veränderungen in der
Haut-Pigmentation, Akne, Schwitzen, Hisurtismus, großblättrige schuppenförmige Hautentzündungen (exfoliative Dermatitis, Erythrodemie),
blasige Ablösung der Haut (Lyell-Syndrom), Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), Hautrötungen mit scheiben- oder knotenförmigen Veränderungen und Einblutungen (Erythema exsudativum multiforme et nodosum, Stevens-Johnson-Syndrom), kleinfleckige Hautblutungen und
Purpura Lupus erythematodes (Lupus erythematodes disseminatus)
generalisierte exanthematische Pustulose.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Arthralgie, Muskelschmerzen oder Krämpfe.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Nierenfunktionsstörungen wie Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie), Blut im Urin (Hämaturie), verminderte Harnproduktion (Oligurie)
andere Beschwerden beim Harnlassen (Dysurie, Pollakisurie und Harnverhalten). Sehr selten: Nierenversagen, möglicherweise auf den antidiuretischen Effekt des Carbamazepins zurückzuführen, interstitielle Nephritis und
erhöhte BUN/Azotämie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüsen
Sehr selten: sexuelle Funktionsstörungen wie Impotenz, verminderte Libido,
verminderte männliche Fruchtbarkeit.
Untersuchungen
Häufig: erhöhtes Gamma-GT (infolge der hepatischen Enzyminduktion),
meist ohne klinische Bedeutung. Gelegentlich: Erhöhung der alkalischen
Phosphatasen. Selten: erhöhtes Cholesterol, einschließlich HDS-Cholesterol und Triglyzeriden, erhöhter Blutdruck. Unbekannt: veränderter
Schilddrüsenfunktionstest: L-Thyroxin (FT4, T4, T3) verringert, TSH erhöht,
meist ohne klinisches Erscheinungsbild verringerte Folsäure (Plasma),
verringertes Vitamin B12, erhöhte Homocysteinwerte im Blut.
Dauer der Anwendung
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der jeweiligen Indikation und der
individuellen Reaktion des Patienten und wird durch den behandelnden
Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck
haben, dass die Wirkung von Carbamazepin-TEVA 200 mg zu stark oder
zu schwach ist.
Sollten Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie
sofort Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls
erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann. Insbesondere bei
Auftreten von Fieber, Halsschmerzen, allergischen Hautreaktionen wie
Hautausschlag mit Lymphknotenschwellungen und/oder grippeähnlichen
Krankheitsbeschwerden unter der Behandlung mit Carbamazepin-TEVA
200 mg muss sofort der Arzt aufgesucht sowie das Blutbild untersucht
werden. Bei schweren allergischen Reaktionen ist Carbamazepin-TEVA
200 mg sofort abzusetzen. Die Notfallbehandlung sollte in der raschen
Ausscheidung (Eliminierung) des (der) eingenommenen Präparates
(Präparate) bestehen. Eine stationäre Behandlung sollte sofort erfolgen
und die Vitalfunktionen sollten überwacht werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation
angegeben sind.
Wenn Sie eine größere Menge Carbamazepin-TEVA 200 mg eingenommen
haben als Sie sollten
ist in jedem Fall unverzüglich ein Arzt (z. B. Vergiftungsnotruf) um Rat zu
fragen, der den Schweregrad der Überdosierung beurteilt und die erforderlichen Maßnahmen festlegt.
Bei Überdosierung von Carbamazepin-TEVA 200 mg können die unter
Nebenwirkungen genannten unerwünschten Symptome verstärkt in Erscheinung treten.
Die äußeren Anzeichen und Symptome einer Überdosierung betreffen
das zentrale Nervensystem sowie das Herzkreislauf (kardiovaskuläre)
System und die Atemwege.
Zentrales Nervensystem
ZNS-Depression, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Unruhe, Halluzinationen,
Koma, verschwommenes Sehen, undeutliches Sprechen, Dysarthrie, Augenzittern (Nystagmus), Bewegungsstörungen (Ataxie), Dyskinesie, anfangs
Hyperreflexie, später Hyporeflexie. Krämpfe, psychomotorische Störungen,
Myoklonie, Hypothermie.
Atemwege
Atemdepression, Lungenödem.
Herz-Kreislauf-System
verschiedenartige Herzrhythmusstörungen (Tachykardie), Veränderungen
des Blutdrucks (Hypotension und gelegentlich Hypertension), Arrhythmien,
Überleitungsstörungen mit einer Verbreiterung des QRS-Komplexes;
Synkopen.
Magen-Darm-Trakt
Erbrechen, verzögerte Magenentleerung, reduzierte Darmtätigkeit.
Nierenfunktion
Harnprobleme (Harnverhalten, Oligurie oder Anurie); Flüssigkeitsretention,
Wasservergiftung durch den ADH-ähnlichen Effekt des Carbamazepins.
Laborergebnisse
Hyponatriämie, eventuell metabolische Azidose, eventuell Hyperglykämie, erhöhte Aktivität der Muskel-Kreatinin-Phosphokinase. Ein spezifisches Gegenmittel bei Vergiftungen mit Carbamazepin-TEVA 200 mg gibt
es bislang nicht. Die Behandlung einer Überdosierung mit CarbamazepinTEVA 200 mg ist abhängig von den auftretenden Krankheitszeichen und
muss in der Regel im Krankenhaus erfolgen.
Wenn Sie die Einnahme von Carbamazepin-TEVA® 200 mg vergessen
haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme
vergessen haben, sondern fahren Sie wie im Dosierungsschema vorgesehen fort.
Wenn Sie die Einnahme von Carbamazepin-TEVA® 200 mg abbrechen
Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn Unverträglichkeiten
oder eine Änderung in Ihrem Krankheitsbild eintreten. Keinesfalls dürfen
Sie das Arzneimittel eigenmächtig absetzen. Sie können damit den
Therapieerfolg gefährden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen
Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Carbamazepin-TEVA 200 mg Nebenwirkungen
haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
sehr häufig:
häufig:
gelegentlich:
selten:
mehr als 1 von 10 Behandelten
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000
Behandelten
sehr selten:
weniger als 1 von 10 000 Behandelten oder unbekannt
nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar
5. WIE IST CARBAMAZEPIN-TEVA® 200 MG AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton/Blister nach
„verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25 °C lagern.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Was Carbamazepin-TEVA® 200 mg enthält
Der Wirkstoff ist: Carbamazepin.
1 Tablette enthält 200 mg Carbamazepin.
Die sonstigen Bestandteile sind: Poly(O-Carboxymethylstärke)-Natrium,
Glycerol, Ethylcellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Lactose-Monohydrat, Magnesium(stearat, palmitat, oleat).
Wie Carbamazepin-TEVA® 200 mg aussieht und Inhalt der Packung
Die Tabletten sind weiß bis cremefarben, rund und haben eine Bruchkerbe. Oberhalb der Bruchkerbe weist die Tablette die Prägung „C“ auf
und unterhalb der Bruchkerbe die Prägung „200“.
Die Tablette kann in zwei gleiche Hälften geteilt werden.
Carbamazepin-TEVA 200 mg ist in Packungen mit 50, 100 und 200 Tabletten
erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
TEVA GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Hersteller
Teva UK Ltd.
Brampton Road, Eastbourne
East Sussex, BN 22 9AG
Vereinigtes Königreich
Telefon: 00 44 1323 501111
Telefax: 00 44 1323 520020
oder:
Pharmachemie B.V.
Swensweg 5
2003 RN Haarlem
Niederlande
Telefon: 00 31 23 5 147 147
Telefax: 00 31 23 5 312 879
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Frankreich:
Niederlande:
Italien:
Carbamazépine Teva 200 mg, comprimé sécable
Carbamazepine 200 PCH, tabletten 200 mg
Carbamazepina TEVA 200 mg compresse
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2011.
Dieses Arzneimittel ist verschreibungspflichtig.
Versionscode: Z01
322K019761111
N199986.01-Z01
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