Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Mathematik Prof. Dr. M. Staudacher Lineare Algebra und analytische Geometrie I? WS 2011/12 Übungsblatt 11, Abgabe spätestens bis in der VL am Do. 26.01. um 13.15 Uhr 1 [Matrizengleichungen] Es seien die reellen Matrizen A= 1 −1 −1 2 1 0 , B= 1 −2 2 1 , 2 C= 1 −1 −3 0 3 1 2 1 gegeben. Finden Sie die Lösungsmengen der Matrizengleichungen A · X = B und Y · A = C. (4 Punkte) 2 [Basen, Matrizendarstellungen] a) Sei C die Matrix 3 C = −1 1 1 −1 2 2 5 3 und sei F : R4 → R3 definiert durch F (x) = C · x. B von R3 mit 1 MBA (F ) = 0 0 0 1 2 Finden Sie eine Basis A von R4 und eine Basis 0 0 0 1 0 0 . 0 0 0 b) Sei n eine natürliche Zahl und V := {f ∈ R[t] : deg f ≤ n} der Vektorraum der reellen Polynome vom Grad kleiner oder gleich n. Sei die Abbildung θ definiert durch θ : V −→ V, f 7→ f 0 , wobei wir mit f 0 dasjenige Polynom bezeichnen, das durch Ableitung von f nach t entsteht. Dazu sei noch a ∈ R eine beliebige Konstante und die Abbildung η gegeben durch: η : V −→ V, η(f )(t) := f (t + a). Hier ist t+a für a ∈ R als Polynom in R[t] zu verstehen. Zeigen Sie, dass θ und η lineare Abbildungen sind und bestimmen Sie jeweils deren Matrixdarstellungen bezüglich der Basis B = (1, t, . . . , tn ) von V . (5 Punkte) 3 [Koordinatensysteme] a) Sei K ein Körper und (k1 , · · · , kn ) eine Basis von Kn . Sei zudem V ein beliebiger K -Vektorraum mit der Basis BV = (v1 , · · · , vn ) und sei ΦBV : Kn → V der Isomorphismus definiert durch ΦBV (ei ) = vi für i = 1, . . . , n, wobei (e1 , . . . , en ) die kanonische Basis von Kn ist. Wir sagen, dass ΦBV das von BV erzeugte Koordinatensystem ist. Zeigen Sie, dass (ΦBV (k1 ), · · · , ΦBV (kn )) eine Basis von V ist. b) Sei m ∈ N, m > 3 fest, und sei W der reelle Vektorraum der Polynome vom Grad kleiner m in der Variablen t. Für W nehmen wir die Basis BW = (w1 , . . . , wm ) mit j=2 t − 2, tm−1 − t2 , j = m . wj = j−1 t , sonst ∗ Sei ΦBW : Rm → W das von BW erzeugte Koordinatensystem. Bestimmen Sie eine Basis BW = ∗ ∗ (w1 , · · · , wm ) von W mit den Eigenschaften 1 m−1 1 1 .. 2 w1∗ = ΦBW 0 , w2∗ = ΦBW . , w3∗ = ΦBW . . .. 1 .. . 0 m 0 (5 Punkte) 4 [Matrizenmultiplikation, untere Dreiecksmatrizen] Eine Matrix A = (aij ) ∈ M (n, m), n, m ∈ N heißt untere Dreiecksmatrix, falls aij = 0 ∀i < j, und echte untere Dreiecksmatrix, falls aij = 0 ∀i ≤ j. a) Zeigen Sie unter ausschließlicher Verwendung der Definition der Matrizenmultiplikation, dass das Produkt zweier unterer Dreiecksmatrizen wieder eine untere Dreiecksmatrix ist. b) Sei A ∈ M (n, m) eine echte untere Dreiecksmatrix. Bestimmen Sie eine notwendige und hinreichende Bedingung für die Wohldefiniertheit von Ak für alle k ∈ N. c) Sei A ∈ M (n, m) eine beliebige echte untere Dreiecksmatrix, die der Bedingung in b) genügt. Zeigen Sie, dass die Menge {Ak : k ∈ N} eine endliche Menge ist. (6 Punkte)