Hintergrund Prävention

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Hintergrund
Prävention
Die präventive Diagnostik bei Patienten ohne klinische Symptome ist eine wichtige Strategie für die frühzeitige Behandlung und Kontrolle vieler Erkrankungen.
Die Vorsorge ist ein wichtiger Teil vieler öffentlicher Gesundheitsprogramme zur Bekämpfung
weit verbreiteter Erkrankungen. Neue diagnostische Technologien, die einen früheren Nachweis
bestimmter Erkrankungsrisiken ermöglichen, helfen bei der Steigerung der Effizienz dieser Programme und versprechen bessere Behandlungsergebnisse zu niedrigeren Kosten. So bietet die
molekulare Diagnostik die notwendigen Mittel für
die Entwicklung neuer Strategien im Kampf gegen
Krankheiten wie Tuberkulose oder Krebs.
Vorbeugen ist besser als heilen
Vorsorge ist eine Strategie im Gesundheitswesen, bei der konkrete Maßnahmen für die frühzeitige Erkennung und Behandlung bestimmter Erkrankungen bei Patienten ohne erkennbare Krankheitssymptome umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine Alternative zur kurativen Medizin, die in späteren Erkrankungsstadien in Form der Behandlung klinischer Symptome einsetzt.
Durch Vorsorgemaßnahmen können Leben gerettet und Leiden gelindert werden. Zudem können Präventionsprogramme dazu beitragen, die Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit
durch bestimmte Erkrankungen zu kontrollieren und die Ausgaben für die Behandlung von
Krankheiten im Gesundheitssystem erheblich zu senken.
Die American Cancer Society rechnet damit, dass trotz Fortschritten bei der Behandlung alleine
in diesem Jahr in den USA noch über eine halbe Million Menschen Krebserkrankungen zum Opfer fallen wird. 1 Krebs ist (nach Herzerkrankungen) dort die zweithäufigste Todesursache und
verantwortlich für fast für jeden vierten Todesfall. Hieraus resultierten auch massive wirtschaftliche Belastungen, die von der American Cancer Society für die USA im Jahr 2008 auf insgesamt
201,5 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. 2 Einer der wichtigsten Faktoren hierbei sind die
kostspieligen Therapien. Dabei geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass
mindestens ein Drittel aller Krebsfälle vermeidbar wäre 3 und dass Vorsorge die kosteneffizienteste langfristige Strategie zur Kontrolle dieser Krankheit darstellt. 4
Entsprechend existieren bereits einige groß angelegte Vorsorgeprogramme. Die ersten Initiativen dieser Art wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Kontrolle von Syphilis (durch Bluttests) und Diabetes (durch Urintests) eingeführt. Ihr Erfolg hat den Wert der Krankheitsvorbeugung unterstrichen und prägt den Präventionsgedanken bis zum heutigen Tag. Mit zunehmenden Fortschritten in der medizinischen Forschung und der Entwicklung neuer Diagnosetechnologien wurde das Prinzip erfolgreich auf andere Erkrankungen wie Krebs, bestimmte Infektionskrankheiten und genetische Defekte übertragen.
Dennoch werden die bestehenden Möglichkeiten zur Vorsorge nach wie vor nicht ausreichend
ausgeschöpft. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, so zum Beispiel Schwierigkei-
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ten bei der Erstattung neuartiger Testverfahren, Festhalten an veralteten Technologien, individuelles Verhalten sowie die bestehende Tendenz im Gesundheitswesen, Krankheiten eher zu behandeln als ihnen durch Vorsorge zu begegnen. Gleichwohl hat die präventive Diagnostik ein
großes Potenzial. Um es auszuschöpfen müssen Vorsorgemaßnahmen jedoch kostengünstig
und zuverlässig bei weiten Schichten der Bevölkerung umsetzbar sein.
Dies wird durch neue diagnostische Technologien gefördert, die immer ausgeklügelter und empfindlicher werden. Mithilfe neuester Methoden können selbst geringste Spuren im menschlichen
Körper schlummernder Krankheiten entdeckt werden, bevor sie aktiv werden. Durch Fortschritte
in der Molekularbiologie werden neue Biomarker gefunden, die bei der Einschätzung des Risikos
für viele weitere Krankheiten helfen. Und es wird an neuen Wegen zur Erkennung von Faktoren
geforscht, die die Entwicklung einer Krankheit begünstigen, um die Effektivität von Vorsorgeprogrammen weiter zu erhöhen – zum Beispiel durch die Bestimmung von Menschen, bei denen
eine im Körper schlummernde Erkrankung am ehesten aktiv wird.
Kampf gegen weltweite Gesundheitsprobleme
Tuberkulose (TB) war lange Zeit eine der größten und hartnäckigsten Gefahren für die globale
Gesundheit. Die aktive Erkrankung ist in der Regel zwar heilbar (auch wenn antibiotikaresistente
Stämme zunehmen), die Behandlung gestaltet sich aber sehr langwierig und erfordert eine absolute Therapietreue der Patienten. Unbehandelt kann Tuberkulose zum Tod führen. Laut der
WHO entwickelten im Jahr 2013 weltweit etwa 9 Millionen Patienten eine aktive Tuberkulose, 1,5
Millionen Menschen fielen ihr im gleichen Zeitraum zum Opfer. 5 Die Erreger können als latente
Infektion über Monate oder Jahre in den Lungen verbleiben. Die WHO schätzt, dass dies auf ein
Drittel der Weltbevölkerung zutrifft, wobei rund jeder Zehnte der Betroffenen im Laufe seines
Lebens eine aktive Form der Erkrankung entwickelt. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem oder anderen Primärerkrankungen.
In den westlichen Ländern konzentriert sich die
TB-Vorsorge daher auf entsprechende Risikogruppen. Dazu gehören u.a. immungeschwächte Patienten nach Organtransplantationen oder HIVInfizierte; Personen, die bestimmte Medikamente
wie sogenannte TNF-Alpha-Blocker gegen rheumatoide Arthritis einnehmen; Gesundheitspersonal; Personen, die in beengten Verhältnissen leben
und Kinder, vor allem wenn sie Kontakt zu einem
Tuberkulose-Patienten hatten.
Die Behandlung von Patienten mit latenten Tuberkuloseinfektionen gestaltet sich zunehmend
einfacher. Experten betrachten Präventionsmaßnahmen sowie die Behandlung aktiver und latenter TB-Infektionen daher als den erfolgversprechendsten Weg, um die Belastung durch die
Krankheit nachhaltig zu senken. „Das endgültige Ziel muss lauten, Tuberkulose auszurotten“,
sagt etwa Dr. Lee Reichman vom Global Tuberculosis Institute in New Jersey. „Um das zu erreichen müssen wir Patienten mit aktiver TB effektiv nach dem DOTS-Schema behandeln. Wir
müssen Menschen auf latente Tuberkulose testen und bei Bedarf behandeln, damit sie keine
aktive TB entwickeln. Und wir brauchen einen TB-Impfstoff. Weltweit haben wir aber noch einen
weiten Weg zu gehen.“
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QIAGEN ist weltweit führend im Kampf gegen TB
und verändert mit seinen QuantiFERON-TB Gold
(QFT) und QuantiFERON-TB Gold Plus (QFTPlus) Tests die Sicht der Welt auf diese Krankheit.
Die beiden blutbasierten Tests bieten Hilfestellung
beim zuverlässigen Nachweis von Infektionen mit
dem Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis und sind eine moderne Alternative zum über
100 Jahre alten Tuberkulin-Hauttest (TST oder
Mantoux). Die QIAGEN-Verfahren messen die
Immunantwort des Patienten auf das TB-Bakterium und eignen sich zur einmaligen Testung wie
auch zur regelmäßigen Kontrolle von Personen mit einem erhöhten Risiko für eine latente TBInfektion. QFT-Plus zeichnet sich als die neueste Generation des Testverfahrens hierbei durch
ein verbessertes klinisches Profil sowie durch Optimierungen beim Arbeitsablauf aus, die einen
noch effizienteren Einsatz des Verfahrens in groß angelegten Screening-Programmen erlauben.
Sowohl QFT als auch QFT-Plus erfordern nur eine Arztvisite zur Blutabnahme, die Ergebnisse
liegen innerhalb von 24 Stunden vor. Demgegenüber produziert der Hauttest signifikant mehr
falsch positive Ergebnisse, die im Rahmen von zwei Arztbesuchen über 2-3 Tage ausgelesen
werden müssen. Der Hauttest nimmt damit mehr Zeit in Anspruch und ist zudem subjektiv, womit
eine hohe Variabilität der Ergebnisse einhergeht. QFT und QFT-Plus sind in vielen internationalen Märkten wie den USA, Europa, China und Japan zugelassen.
Der Kampf gegen ein so weit verbreitetes und hartnäckiges Gesundheitsproblem erfordert kontinuierliche und beträchtliche Anstrengungen. Das endgültige Ziel besteht in der Ausrottung der
Krankheit – somit ist klar, dass der Diagnose und Behandlung latenter wie aktiver TB-Infektionen
eine wesentliche Bedeutung zukommt. Bessere Testmethoden, mit denen sich aktive Erkrankungen und latente Infektionen besser nachweisen lassen und die bei der Identifizierung von
latent infizierten Patienten mit einem besonders hohen Erkrankungsrisiko für aktive TB helfen,
können maßgeblich zur Erreichung dieses Ziels beitragen. QIAGEN forciert daher weitere Innovationen in diesem Bereich durch eigene Entwicklungsarbeit sowie Kooperationen mit externen
Partnern.
Die Last durch Krebs mindern
QIAGEN ist ebenfalls weltweit führend bei Tests
für das humane Papillomavirus (HPV). Die Produkte des Unternehmens sind ein wichtiger Bestandteil vieler Vorsorgeprogramme für Gebärmutterhalskrebs und helfen auf diese Weise, weltweit
Leben zu retten.
Gebärmutterhalskrebs ist die weltweit zweithäufigste Krebsart bei Frauen. Als ihre primäre Ursache gelten Infektionen mit bestimmten Typen des
Humanen Papillomavirus. HPV ist leicht übertragbar. Es wird geschätzt, dass 70 bis 80 % aller Frauen im Laufe ihres Lebens eine HPV-Infektion
durchlaufen. Infizierte können das Virus in sich tragen, ohne Symptome zu zeigen, und es damit
unbemerkt weiterverbreiten.
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Die WHO schätzt, dass Gebärmutterhalskrebs jährlich bei über 500.000 Frauen diagnostiziert
wird und gut 250.000 Todesfälle fordert. 6 Das lässt sich jedoch verhindern. HPV-Tests weisen
Infektionen mit Hochrisikotypen des Virus nach, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können.
Dies ermöglicht eine frühzeitige Behandlung betroffener Frauen noch vor der Entstehung der
Krankheit. Der digene HPV-Test von QIAGEN ist in zahlreichen Ländern zugelassen und wird
derzeit am häufigsten in Kombination mit einem herkömmlichen Papanicolaou-Test (Pap-Test)
bei Frauen über 30 angewendet. Der Pap-Test hilft beim Nachweis abnormaler Zellen, während
der digene HPV-Test zum Nachweis von 13 Hochrisikotypen des Virus dient. Auf diese Weise
können krankhafte Zellveränderungen frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Bei dem
Pap-Test handelt es sich allerdings um ein subjektives Verfahren, weil die Zellen von einer Laborfachkraft mikroskopisch untersucht werden müssen. Jeder einzelne Pap-Test bietet zudem
auch nur eine Sicherheit von 50 bis 80 Prozent dafür, dass die Krankheit erkannt wird. Aber in
Kombination mit dem digene HPV-Test liegt die Empfindlichkeit für den Nachweis von CIN 2+
(Zervikale Intraepitheliale Neoplasie) erwiesenermaßen bei bis zu 100 Prozent.
Die überwiegende Mehrheit aller Gebärmutterhalskrebs-Fälle (80 Prozent) tritt in Schwellenländern auf. Darum ist QIAGEN mit Unterstützung durch die Bill & Melinda Gates-Stiftung eine Kooperation mit der Organisation Program for Appropriate Technology in Health (PATH) eingegangen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde eine spezielle Version des HPV-Tests für den
Einsatz in abgelegenen und ressourcenarmen Regionen der Welt entwickelt – careHPV. Der
Test ist leicht anzuwenden, für die Durchführung sind weder fließendes Wasser noch ein Stromanschluss erforderlich. Der Test wurde 2012 in China zugelassen und ist seit Anfang 2013 kommerziell verfügbar. QIAGENs digene HPV-Test und der careHPV Test gelten als bzw. entwickeln
sich damit zu einem Standardverfahren im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs
1
American Cancer Society 2014: http://www.cancer.org/cancer/news/news/cancer-statistics-report-deaths-down-20-percent-in-2decades
2
American Cancer Society 2014: www.cancer.org/cancer/cancerbasics/economic-impact-of-cancer
3
WHO 2014: http://www.who.int/features/factfiles/cancer/en/index.html
4
WHO 2014: http://www.who.int/cancer/prevention/en/
5
WHO 2015: http://www.who.int/tb/publications/global_report/gtbr14_executive_summary.pdf?ua=1
6
WHO 2014: http://globocan.iarc.fr/Default.aspx
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