Nützliche Formeln zur Einsteins Notation Wir verwenden im Folgenden die Einsteinsche Summationskonvention: Es ist über doppelt auftretende Indizes, die jeweils oben und unten stehen, zu summieren. • Vierervektoren und metrischer Tensor: 0 0 x x 1 1 x −x , (xµ ) = (xµ ) = 2 −x2 . x x3 −x3 (1.1) Einen Vierervektor mit oberem Index nennt man kontravarianten Vektor, einen Vierervektor mit unterem Index heißt kovarianter Vektor. Der kovariante Vektor besitzt bei den räumlichen Komponenten im Vergleich zum kontravarianten Vektor zusätzliche Minuszeichen. Diese Vektoren führt man ein, um ein Skalarprodukt der vierdimensionalen Raumzeit definieren zu können und zwar als Skalarprodukt eines kontravarianten mit einem kovarianten Vierervektor: 0 0 x x 1 −x1 x 0 2 1 2 2 2 3 2 xµ xµ = (1.2) x2 · −x2 = (x ) − (x ) − (x ) − (x ) . x3 −x3 Mittels des metrischen Tensors, welcher in Matrixschreibweise die Gestalt 1 0 0 0 0 −1 0 0 (g µν ) = 0 0 −1 0 = (gµν ) , 0 0 0 −1 (1.3) hat, lassen sich kontravariante Vektoren in kovariante umschreiben und umgekehrt (was nichts anderes bedeutet, als Indizes hoch- und runterzuziehen): 0 0 1 0 0 0 x x 1 1 0 −1 0 0 x −x · = (xµ ) = (gµν )(xν ) = (1.4) 0 0 −1 0 x2 −x2 . 0 0 0 −1 x3 −x3 2 In Komponentenschreibweise lautet das dann: xµ = gµν xν , (1.5) also beispielsweise für µ = 1: x1 = g10 x0 + g11 x1 + g12 x2 + g13 x3 = −x1 , (1.6) wegen g10 = g12 = g13 = 0 und g11 = −1. Fassen wir also zusammen: xµ = g µν xν , xµ = gµν xν . (1.7) Bei der Ableitung wird das Vorzeichen der Raumkomponenten im Vergleich zur Indexstellung umgekehrt gewählt: ∂/∂x0 µ ¶ ∂/∂x1 ∂ (∂µ ) = = (1.8) ∂/∂x2 , ∂xµ ∂/∂x3 µ (∂ µ ) = ∂ ∂xµ ¶ ∂/∂x0 −∂/∂x1 = −∂/∂x2 . −∂/∂x3 (1.9) Dies hat den Sinn, dass ∂µ (aν xν ) = aν δµ ν = aµ , ∂ µ (aν xν ) = aν δ µν = aµ . (1.10) gilt. Man muss also die Ableitung ∂µ auf xµ bzw. ∂ µ auf xµ wirken lassen (dann heben sich die Minuszeichen der Raumkomponenten gerade weg). • Indexstellung des metrischen Tensors: Ebenso lassen sich die Indizes des metrischen Tensors hoch- und runterziehen (und zwar mit dem metrischen Tensor selbst): gµ ν = gµ% g %ν , oder in Matrixschreibweise 1 0 0 0 1 0 0 0 1 0 −1 0 0 0 −1 0 0 0 (gµ ν ) = 0 0 −1 0 · 0 0 −1 0 = 0 0 0 0 −1 0 0 0 −1 0 (1.11) 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 . (1.12) 0 1 Also ist der metrische Tensor mit einem oberen und unteren Index nichts anderes als die vierdimensionale Einheitsmatrix (in Indexschreibweise als Kroneckersymbol 3 geschrieben): g µ ν = δµ ν , g µν = δ µν , gµ ν = g µν . (1.13) • Dirac-Gleichung in kovarianter Schreibweise: (i~∂µ γ µ − mc14 )ψ(x) = 0 . Es gibt eine Freiheit in der Wahl der γ-Matrizen: – Dirac-Darstellung: ¶ µ 12 02 0 γ = , 02 −12 – Majorana-Darstellung: µ ¶ 02 σ 2 0 γ = , σ 2 02 µ 2 γ = 02 −σ 2 σ 2 02 µ γ m = 02 σm −σ m 02 ¶ . µ 3 ¶ iσ 02 γ = , 02 iσ 3 1 ¶ , µ ¶ −iσ 1 02 γ = . 02 −iσ 1 3 (1.14) (1.15a) (1.15b) • Clifford-Algebra: {γ µ , γ ν } = γ µ γ ν + γ ν γ µ = 2g µν 14 . (1.16) Durch Kontraktion mit dem metrischen Tensor kann man wieder Indizes hoch- und runterziehen. Damit gilt ebenso {γ µ , γν } = 2g µν 14 = 2δ µν 14 , (1.17) {γµ , γν } = 2gµν 14 . (1.18) und Die Clifford-Algebra sagt uns, was passiert, wenn man zwei γ-Matrizen vertauscht: γ µ γ ν = 2g µν 14 − γ ν γ µ , (1.19) also γ µ γ ν = −γ ν γ µ für µ 6= ν , (1.20) (γ 0 )2 = 14 , (1.21) (γ 1 )2 = (γ 2 )2 = (γ 3 )2 = −14 . 4 Darüber hinaus gilt noch γ 0 (γ µ )† γ 0 = γ µ . (1.22) Was (γ µ )† ist, kann man sich in den einzelnen Darstellungen selbst herleiten :-) • Kommutator für γ-Matrizen: ½ [γ µ , γ ν ] = γ µ γ ν − γ ν γ µ = 2γ µ γ ν 0 für µ 6= ν . für µ = 6 ν (1.23) • γ5 -Matrix: γ5 = γ 5 = iγ 0 γ 1 γ 2 γ 3 , = i εµν%σ γ µ γ ν γ % γ σ , 4! {γ 5 , γ µ } = 0 . εµν%σ ist das antisymmetrische Levi-Cività-Symbol in vier Dimensionen: 1 für µ, ν, %, σ zyklisch aus {0, 1, 2, 3} −1 für µ, ν, %, σ antizyklisch aus {0, 1, 2, 3} . εµν%σ = 0 sonst (1.24) (1.25) • Lorentz-Transformationen von Vierervektoren: x0µ = Λµν xν , x0µ = Λµν xν . (1.26) Wegen der Invarianz des Vierer-Skalarproduktes muss gelten: ! x0µ x0µ = Λµν xν Λµ% x% = Λµν Λµ% xν x% = xν xν = δ ν% xν x% . (1.27) Damit dies gilt, muss Λµν Λµ% = δ ν% , (1.28) sein, also ist (Λ−1 )µν = Λµν , (Λ−1 )µν = Λµν . (1.29) • Transformationsgesetz für Spinoren: ψ 0 (x0 ) = S(Λ)ψ(x) , 0 ψ (x0 ) = ψ 0† (x0 )γ 0 = ψ † (x)S † (Λ)γ 0 , (1.30) (1.31) 5 mit µ ¶ i αβ , S(Λ) = exp − σαβ ω 4 i σαβ = [γα , γβ ] . 2 (1.32) Weiterhin gilt: Λµν γ µ = S(Λ)−1 γ ν S(Λ) , (1.33) und ½ µ ¶¾ µ ¶ i i αβ αβ det(S) = det exp − σαβ ω = exp − Sp(σαβ )ω = 1, 4 4 (1.34) wobei wir det(exp(A)) = exp(Sp(A)) , (1.35) für eine Matrix A und die Zyklizität der Spur zur Berechnung von i i Sp(σαβ ) = (Sp(γα γβ ) − Sp(γβ γα )) = (Sp(γα γβ ) − Sp(γα γβ )) = 0 , (1.36) 2 2 verwendet haben. • Man kann mittels der Spinoren ψ, ψ und den γ-Matrizen folgende sogenannte Bilinearen (linear sowohl in ψ als auch ψ) konstruieren. Diese besitzen ein bestimmtes Transformationsverhalten unter Lorentztransformationen und sind in der Teilchenphysik wichtig. Tensor Anzahl Klassifizierung 1 1 4 6 4 Skalar Pseudoskalar Vektor Tensor 2. Stufe Pseudovektor S(x) = ψ(x)ψ(x) P (x) = ψ(x)γ 5 ψ(x) V µ (x) = ψ(x)γ µ ψ(x) T µν (x) = ψ(x)σ µν ψ(x) Aµ (x) = ψγ 5 γ µ ψ(x) • Lorentztensoren: Allgemein ist ein Tensor charakterisiert über sein Transformationsverhalten beim Wechsel des Koordinatensystems. – Tensor 0. Stufe (Skalar): S 0 (x0 ) = S(x) – Tensor 1. Stufe (Vektor): V 0µ (x0 ) = Λµν V ν (x) – Tensor 2. Stufe: T 0µν (x0 ) = Λµ% Λν σ T %σ (x) . – .. 6 – Tensor n-ter Stufe: T 0µν... %σ... (x0 ) = Λµα Λν β . . . Λ%γ Λσδ . . . T αβ... γδ... (x) Lösungen zu einigen Fragestellungen Zum Tensorprodukt von Matrizen In Aufgabe trat das Problem auf, ob der Operator Sz,1 ⊗ Sz,2 derselbe ist wie (Sz ⊗ 12 )(12 ⊗ Sz ). Dies gilt nicht für beliebige Matrizen, sondern nur für quadratische, deren Dimensionalität mit der der jeweiligen Einheitsmatrix übereinstimmt. Es gilt also allgemein (A ⊗ 1n )(1n ⊗ B) = A ⊗ B , (1) sofern A und B als N × N -Matrizen gewählt werden. Dies lässt sich allgemein zeigen (wenn man beachtet, dass die Matrizen A ⊗ 12 bzw. 12 ⊗ B in N × N -Blockmatrizen unterteilt ist: A11 1n A12 1n . . . B 0 ... A11 B A12 B . . . (A ⊗ 1n )(1n ⊗ B) = A21 1n A22 1n . . . · 0 B . . . = A21 B A22 B . . . = A ⊗ B . (2) .. .. .. .. . . .. .. .. .. . . . . . . . . . Zur entarteten Störungstheorie Der ungestörte Hamiltonoperator besitzt die Eigenwerte E1 = 0 , E2 = E3 = A~2 , zu den Eigenräumen 0 ERE1 =0 = s 1 , 0 ERE2 =E3 =A~2 (3) 1 0 = r 0 + t 0 . 0 1 (4) Der Eigenwert A~2 ist also zweifach entartet und der zugehörige Zustandsraum zweidimensional. Wir führen die Bezeichnungen 0 1 0 |1i(0) = 1 , |2i(0) = 0 , |3i(0) = 0 , (5) 0 0 1 ein. Berechnet man mit der entarteten Störungstheorie die Energiekorrekturen erster Ordnung, so kommt man auf (siehe Musterlösung): ∆E = B~2 , bzw. ∆E = −B~2 . (6) Zu zugehörigen Zustandskorrekturen nullter Ordnung folgen aus den Eigenvektoren der betrachteten Matrix (wobei diese mit einer 0 in der Mitte auf den dreidimensionalen Zustandsraum erweitert werden müssen): 1 1 1 1 1 1 0 = √ (|2i(0) + |3i(0) ) , |3i = √ 0 = √ (|2i(0) − |3i(0) ) . (7) |2i = √ 2 1 2 2 −1 2 Es handelt sich also in nullter Ordnung um feste Linearkombinationen der ungestörten Eigenvektoren (Mischung!). Da wir den entarteten Unterraum betrachet haben, ändern sich genau die Energien E2 und E3 . Eine der beiden wird um B~2 nach oben und die andere um B~2 nach unten verschoben. Welche der beiden ist egal, weil sie ja vor Anlegen der Störung gleich waren. Der Zustand |2i gehört zur nach oben verschobenen Energie und der Zustand |3i zur nach unten verschobenen. Zum Interkombinationsverbot Die Frage ist aufgekommen, warum Übergänge mit ∆S = 1 (sogenannte Spinflips) wie sie beispielsweise zwischen Ortho- und Parahelium stattfinden könnten, verboten sind (Interkombinationsverbot). Zur Wiederholung: Ein Heliumatom, dessen beide Elektronen sich in einem antisymmetrischen Singulettzustand mit S = 0 befinden, bezeichnet man als Parahelium. Befinden sich beide Elektronen in einem symmetrischen Triplettzustand mit S = 1, spricht man von Orthohelium. Die Wellenfunktion des Heliumatoms setzt sich aus Orts- und Spinanteil zusammen: |ψi = |ϕ± i ⊗ |S, M i, wobei |ϕ+ i einen symmetrischen und |ϕ− i einen antisymmetrischen Ortsanteil (gegenüber Vertauschung beider Elektronen) darstellt. |S, M i ist der Spinanteil mit dem Gesamtspin S und der Gesamtspineinstellung M . Der Singulettzustand ist |0, 0i und es gibt drei Triplettzustände, nämlich |1, −1i, |1, 0i und |1, 1i. Elektronen sind Spin-1/2-Teilchen, also Fermionen. Nach dem Pauliprinzip muss die Gesamtwellenfunktion von identischen Fermionen antisymmetrisch bezüglich derer Vertauschung sein. Ist der Ortsanteil symmetrisch, so ist der Spinanteil antisymmetrisch und umgekehrt. (Die Symmetrie des Spinanteils legt also die Symmetrie des Ortsanteils fest und umgekehrt.) Bei Parahelium ist der Ortsanteil symmetrisch (|ϕ+ ) und bei Orthohelium antisymmetrisch (|ϕ− i). Unter Vernachlässigung von Wechselwirkungen, die durch den Spin des Elektrons hervorgerufen werden (also beispielsweise Spin-Bahndrehimpuls-Wechselwirkung oder Wechselwirkungen im B-Feld des Kerns) ist der Hamiltonoperator des Heliumatoms spinunabhängig: H= 2 µ 2 X p 2e2 − 2m 4πε0 ri i i=1 ¶ + e2 1 . 4πε0 |r1 − r2 | (8) Der erste Term in der Summe sind die kinetischen Energie beider Elektronen, der zweite Term ist die potentielle Energie im Coulombpotential des Atomkerns. Der dritte Term beschreibt schließlich die Selbstwechselwirkung beider Elektronen aufgrund der Coulombschen Abstoßung. Betrachten wir eine Momentaufnahme des Heliumatoms, bei der wir den Ort beider Elektronen beliebig genau bestimmen. Die Energie des Heliumatoms in diesem Zustand hängt nicht davon ab, welches der beiden Elektronen sich auf welchem Platz befindet. Man könnte ebenso gut beide Elektronen vertauschen, was nichts an der Energie ändern würde. (Dies folgt aus dem Prinzip der identischen Teilchen.) Der Operator, welche solche Vertauschungen des Ortes zweier identischer Teilchen (in unserem Falle Elektronen) vollzieht, ist der sogenannte Transpositionsoperator P. Dieser Operator, angewendet auf einen Ortseigenzustand, ergibt die Eigenwerte ±1, je nachdem, ob der Zustand symmetrisch oder antisymmetrisch bezüglich der Vertauschung zweier Teilchen ist. Da wir jedoch oben angemerkt haben, dass sich die Energie des Heliumatoms nicht ändern wird, wenn wir den Ort beider Elektronen vertauschen, muss der Transpositionsoperator P mit dem Hamiltonoperator vertauschen: [P, H] = 0 . Hieraus folgt, dass auch der Zeitentwicklungsoperator µ ¶ i U = exp − Ht , ~ (9) (10) mit P vertauscht: [P, U ] = 0 . (11) Dies wiederum hat zur Folge, dass sich die Symmetrie eines Zustands |ϕi unter Vertauschung zweier Elektronen nicht mit der Zeit ändert: P|ϕ(t)i = PU |ϕ(0)i = U P|ϕ(0)i = ±U |ϕ(0)i = ±|ϕ(t)i , (12) die Eigenwerte des Transpositionsoperators (also ±1 je nach Symmetrie bzw. Antisymmetrie) hängen also nicht von der Zeit ab, sondern nur vom anfänglichen Wert! Dies ist der Grund, warum bei Parahelium kein Spinflip ∆S = 1 bzw. bei Orthohelium kein Spinflip ∆S = −1 auftritt. Sonst müsste sich nämlich die Symmetrie des Ortsanteils ändern, damit die Gesamtwellenfunktion, sich sich aus Orts- und Spinanteil zusammensetzt, weiterhin antisymmetrisch ist. Diese gesamte Argumentation bricht dann zusammen, wenn der Operator (8) zusätzlich spinabhängige Wechselwirkungsterme enthält. Dies ist in der Natur der Fall (schon wegen der Spin-Bahn-Kopplung und dem inneren Magnetfeld des Heliumatoms). Diese Wechselwirkungen sind jedoch klein, weshalb man sie oben in erster Näherung auch vernachlässigt hat. Deshalb werden zwar im Prinzip Spinflips ∆S = ±1 (also Übergänge zwischen Para- und Orthohelium) stattfinden, sie werden jedoch stark unterdrückt sein. 2 Lösungen zu einigen Fragestellungen Zu Singulett- und Triplettzuständen Wir betrachten ein System, das aus zwei Spin-1/2 zusammengesetzt ist. Wir wollen den Gesamtspinoperator S2 ausdrücken durch die Operatoren der einzelnen Spins. Dazu verwenden wir S2 = (S1 + S2 )2 = S21 + S22 + 2S1 · S2 , (1) 2S1 · S2 = 2(Sx,1 Sx,2 + Sy,1 Sy,2 + Sz,1 Sz,2 ) = ¾ ½ 1 1 (S+,1 + S−,1 )(S+,2 + S−,2 ) − (S+,1 − S−,1 )(S+,2 − S−,2 ) + Sz,1 Sz,2 = =2 4 4 = S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 + 2Sz,1 Sz,2 (2) Somit können wir den Spinoperator S2 des Gesamtspins durch die Spinoperatoren der einzelnen Spins ausdrücken: S2 = S21 + S22 + S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 + 2Sz,1 Sz,2 . (3) Betrachten wir nun die Wirkung der Spinoperatoren der einzelnen Spins auf deren Eigenzustände: S21 |±i = ~2 S1 (S1 + 1)|±i = S+ |+i = 0 , 3 2 ~ |±i , 4 S+ |−i = ~|+i , Sz |+i = ~Sz |+i = ~ |+i , 2 S22 |±i = ~2 S2 (S2 + 1)|±i = S− |−i = 0 , 3 2 ~ |±i . 4 S− |+i = ~|+i , ~ Sz |−i = ~Sz |−i = − |−i . 2 (4a) (4b) (4c) Damit gilt nun S2 |+, +i = S21 |+, +i + S22 |+, +i + S+,1 S−,2 |+, +i + S−,1 S+,2 |+, +i + 2Sz,1 Sz,2 |+, +i = µ ¶2 3 3 ~ ! = ~2 |+, +i + ~2 |+, +i + 2 |+, +i = 2~2 |+, +i = ~2 S(S + 1)|+, +i . 4 4 2 (5) Hieraus lesen wir S = 1 ab. Weiterhin gilt: Sz |+, +i = Sz,1 |+, +i + Sz,2 |+, +i = ~ ~ ! |+, +i + |+, +i = ~|+, +i = ~Sz |+, +i . 2 2 (6) Daraus ergibt sich Sz = 1. Also ist |+, +i Eigenzustand zu den Gesamtspinoperatoren S2 und Sz . Der Gesamtspin ist S = 1 und Sz = 1. Schauen wir uns nun den Zustand |+, −i and: S2 |+, −i = S21 |+, −i + S22 |+, −i + S+,1 S−,2 |+, −i + S−,1 S+,2 |+, −i + 2Sz,1 Sz,2 |+, −i = µ ¶µ ¶ 3 ~ ~ 3 − |+, −i = ~2 |+, −i + ~2 |−, +i . = ~2 |+, −i + ~2 |+, −i + ~2 |−, +i + 2 4 4 2 2 (7) |+, −i ist somit kein Eigenzustand zum Gesamtspinoperator S2 . Dies gilt ebenso für |−, +i: S2 |−, +i = S21 |−, +i + S22 |−, +i + S+,1 S−,2 |−, +i + S−,1 S+,2 |−, +i + 2Sz,1 Sz,2 |−, +i = µ ¶µ ¶ 3 ~ ~ 3 |−, +i = ~2 |−, +i + ~2 |+, −i . = ~2 |−, +i + ~2 |−, +i + ~2 |+, −i + 2 − 4 4 2 2 Also gilt für diesen Zustand: ¾ ½ ¾ ½ 1 1 ! 2 2 S √ (|+, −i + |−, +i) = 2~ √ (|+, −i + |−, +i) = 2 2 ½ ¾ 1 ! 2 = ~ S(S + 1) √ (|+, −i + |−, +i) , 2 (8) (9) also handelt es sich um einen Eigenzustand zum Gesamtspinoperator S2 , wobei S = 1 ist. ½ ¾ ½ ¾ 1 1 ! S2 √ (|+, −i − |−, +i) = 0 = ~2 S(S + 1) √ (|+, −i − |−, +i) , 2 2 (10) womit das ein Eigenzustand zu S2 ist. Es ist darüber hinaus S = 0. 2 1. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig Webseite: www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 28.10.2008 Hinweis: Tutoriumsanmeldung (22.10.08 17:00-27.10.08 12:00): www.physik.uni-karlsruhe.de/Tutorium/WS0809/TheorieE/ Aufgabe 1 Hermitesch adjungierte Operatoren: (4 Punkte) Zeigen Sie unter Verwendung der Definition des zu A Hermitesch adjungierten Operators A† hψ|A† |φi = hφ|A|ψi∗ (1) dass gilt a) b) (A† )† = A (λA)† = λ∗ A† c) d) (A + B)† = A† + B † (AB)† = B † A† . Aufgabe 2 (6 Punkte) Eigenwerte und Eigenvektoren eines Operators: Betrachten Sie in einem dreidimensionalen Vektorraum den Operator, der in einer orthonormierten Basis {|u1 i, |u2 i, |u3 i} durch folgende Matrix gegeben ist : √ 0 √ − 2 0√ h̄ω0 (2) H= 0 − 2 √ 2 . 2 0 2 0 a) (4 Punkte) Ist H Hermitesch? Berechnen Sie Eigenwerte und Eigenvektoren der Matrix. (Geben Sie ihre normierte Entwicklung nach den Basisvektoren {|u1 i, |u2 i, |u3 i} an.) b) (2 Punkte) Zeigen Sie, dass die Eigenvektoren den Orthogonalitätsbedingungen und der Vollständigkeitsrelation genügen. Aufgabe 3 (10 Punkte) δ-Funktions-Doppelmuldenpotential: Betrachten Sie einen Doppelmulden-Potentialtopf V (x) = −c[δ(x) + δ(x − d)], c > 0. Lösen Sie die Schrödinger-Gleichung für E < 0 und zeigen Sie, dass die Energien der gebundenen Zustände durch E = −h̄2 ρ2 /2m, wobei ρ Lösung der Gleichung ρh̄2 e−ρd = ± 1 − (3) mc ist, gegeben sind. Finden Sie die Energien aller Eigenzustände für die Grenzfälle ρd << 1 und ρd >> 1. Für welche Abstände d existiert nur ein Eigenzustand mit E < 0? 2. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 04.11.2008 Aufgabe 4 Messprozess an einem Spin-1/2: Betrachten Sie ein Teilchen mit Hamiltonoperator (9 Punkte) 1 H = − h̄ωσz 2 und weiteren Observablen Sx = h̄2 σx und Sz = h̄2 σz mit 0 1 1 0 σx = ; σz = . 1 0 0 −1 Zur Zeit t ≤ 0 sei das Teilchen im Grundzustand |Ψ0 i. (a) (2 Punkte) Was ist der Zustand |Ψ0 i? Berechnen Sie hΨ0 |σx |Ψ0 i und hΨ0 |σz |Ψ0 i. (b) (3 Punkte) Bei t0 = 0 wird die Observable Sx gemessen, und zu einem späteren Zeitpunkt t1 > 0 wird eine Messung von Sz vorgenommen. Welche Werte a bzw. b können sich mit welchen Wahrscheinlichkeiten ergeben? Was ist die gemeinsame Wahrscheinlichkeit, bei der ersten Messung a und bei der zweiten Messung b für alle Kombinationen von a und b zu erhalten? (c) (2 Punkte) Was sind die Observablen SzH (t) und SxH (t) im Heisenberg-Bild? (d) (2 Punkte) Berechnen Sie hΨ0 |SxH (t1 )SxH (0)|Ψ0 i bzw. 1 hΨ0 |SxH (t1 )SxH (0) + SxH (0)SxH (t1 )|Ψ0 i. 2 Aufgabe 5 (6 Punkte) Messprozess an zwei Spins: Betrachten Sie ein System von Spin- 12 -Teilchen (i = 1, 2) mit den 4 Basiszuständen |+, +i, |+, −i, |−, +i, und |−, −i, die die gemeinsamen Eigenzustände von Sz,1 und Sz,2 bezeichnen. Das System sei zur Zeit t = 0 im Zustand 1 1 1 |Ψ(0)i = √ |+, +i + |+, −i + |−, −i. 2 2 2 (a) (3 Punkte) Zur Zeit t = 0 werde S1,z gemessen. Was ist die Wahrscheinlichkeit den Messwert −h̄/2 zu erhalten? Was ist der Zustand nach der Messung? Wenn danach S1,x gemessen wird, welche Ergebnisse sind möglich und mit welchen Wahrscheinlichkeiten? (b) (3 Punkte) Wenn gleichzeitig S1,z und S2,z gemessen werden, was ist die Wahrscheinlichkeit entgegengesetzte bzw. gleiche Werte zu finden? bitte wenden Aufgabe 6 (5 Punkte) Rabi-Oszillationen eines Spins im zeitabhängigen Magnetfeld: ~ ~0 + B ~ 1 (t), das sich aus Betrachten Sie einen Spin in einem zeitabhängigen Magnetfeld B(t) =B ~ 0 = B0~ez in z-Richtung und einem zeitlich in der x−y-Ebene rotierenden einem statischen Teil B ~ · ~σ ~ 1 (t) = B1 {cos(ωt)~ex − sin(ωt)~ey } zusammensetzt. Die Zeeman-Kopplung −µB B Anteil B führt auf den Hamiltonoperator H = −µB B0 σz − µB B1 {cos(ωt)σx − sin(ωt)σy } . Der statische Anteil B0 definiert die Larmorfrequenz ω0 = 2µB B0 /h̄. (a) (1 Punkt) Berechnen Sie die Zeitenentwicklung der Wellenfunktion Ψ(t) für den Fall B1 = 0. Welche Rolle spielt die Larmorfrequenz? (b) (3 Punkte) Wir betrachten nun den allgemeinen Fall B1 6= 0. Transformieren Sie ins mit der Frequenz ω mitrotierende Bezugssystem, indem Sie die zeitabhängige unitäre Transformai tion U = e 2 ωtσz auf die Wellenfunktion und den Hamiltonoperator anwenden. Zeigen Sie, dass die Zeitentwicklung der Wellenfunktion Ψ′ (t) = U † Ψ(t) im mitrotierenden Bezugssystem durch den Hamiltonoperator H′ = − h̄(ω − ω0 ) h̄Ω σx + σz 2 2 bestimmt wird. Berechnen Sie die sogenannte Rabifrequenz Ω. (c) (1 Punkt) Berechnen Sie für den sogenannten Resonanzfall, ω = ω0 , die Zeitenentwicklung der Wellenfunktion Ψ′ (t) direkt durch Lösen der Schrödingergleichung im mitrotierenden Bezugssystem. Interpretieren Sie das Ergebnis vom Standpunkt des ursprünglichen Laborsystems aus. Werbung der Fachschaft Physik: 3. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 11.11.2008 Aufgabe 7 (5 Punkte) Wechselwirkende Spins: Betrachten Sie zwei wechselwirkende Spin- 12 -Teilchen (i = 1, 2) mit folgendem Hamilton-Operator H = −J (Sx,1 Sx,2 + Sy,1 Sy,2 + Sz,1 Sz,2 ) (1) (a) (3 Punkte) Schreiben Sie den Hamiltonoperator als 4x4 Matrix in den vier Basiszuständen |+, +i, |+, −i, |−, +i, und |−, −i, die die gemeinsamen Eigenzustände von Sz,1 und Sz,2 bezeichnen. (b) (2 Punkte) Bestimmen Sie die Eigenzustände und Energieeigenwerte des Hamilton-Operators, indem Sie die Matrix in (a) diagonalisieren. Aufgabe 8 (6 Punkte) Zeitunabhängige nichtentartete Störungstheorie: Ein System werde durch den Hamiltonoperator H = H0 + λW mit einem rellen Entwick(0) lungsparameter λ ≪ 1 beschrieben. Die Eigenwerte En zu H0 seien alle nichtentartet, und (0) die entsprechenden Eigenvektoren seien |Ψn i. (0) (a) (3 Punkte) Berechnen Sie die Korrekturen zu den Wellenfunktionen |Ψn i in zweiter Ordnung Störungstheorie. (0) (b) (3 Punkte) Berechnen Sie die Korrekturen zu den Eigenwerten En Störungstheorie (3 Punkte). Aufgabe 9 Zeitunabhängige entartete Störungstheorie: Betrachten Sie den Hamiltonoperator in dritter Ordnung (9 Punkte) H = aL2 + bL2z + cL2y wobei L, Lz , Ly Drehimpulsoperatoren sind und c ≪ a, b gelten soll. Wir wollen den letzten Term (cL2y ) in erster Ordnung Störungstheorie behandeln. (a) (2 Punkte) Berechnen Sie zunächst das Energiespektrum für c = 0. Die Eigenfunktionen sind die Kugelflächenfunktionen Ylm (ϑ, ϕ) = hr|l, mi mit l = 0, 1, 2, . . . und m = 0, ±1, ±2, . . . , ±l. Wie oft sind die Zustände |l, mi entartet? (b) (2 Punkte) Berechnen Sie die Korrekturen zum Energiespektrum für die Zustände |l, 0i in erster Ordnung nichtentarteter Störungstheorie. (c) (5 Punkte) Berechnen Sie nun die Korrekturen zum Energiespektrum für die paarweise entarteten Zuständen |l, mi, |l, −mi in erster Ordnung Störungstheorie. Für welche m wird die Entartung durch die Störung aufgehoben? [Hinweis: Drücken Sie L2y durch L2 , L2z und L2± aus, wobei L+ und L− die gewöhnlichen Kletteroperatoren sind.] 4. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 18.11.2008 Aufgabe 10 Zeitunabhängige entartete Störungstheorie: Betrachten Sie ein Teilchen mit Spin-1, das durch den Hamiltonoperator (5 Punkte) H = ASz2 + B(Sx2 − Sy2 ) beschrieben werde, wobei Si jeweiles 3x3 Spinmatrizen sind: 0 1 0 0 −i 0 h̄ h̄ 1 0 1 , Sx = √ Sy = √ i 0 −i , 2 2 0 1 0 0 i 0 1 Sz = h̄ 0 0 0 0 0 0 0 . −1 (a) (3 Punkte) Betrachten Sie den Term mit B als Störung, d.h. nehmen Sie an, dass A ≫ B gelte. Berechnen Sie das Energiespektrum in erster Ordnung Störungstheorie. (b) (2 Punkte) Berechnen Sie das exakte Energiespektrum und vergleichen Sie mit dem Ergebnis der Störungstheorie. Aufgabe 11 (6 Punkte) Clebsch-Gordan-Koeffizienten: Betrachten Sie zwei Spin- 12 -Teilchen mit den Gesamtspineigenzuständen |S, M i, wobei die vier möglichen Zustände der Singlettzustand mit S = 0, M = 0 und die drei Triplettzustände mit S = 1, M = {−1, 0, 1} sind. Die Spineigenzustände der einzelnen Teilchen sind |s1 , m1 i und |s2 , m2 i mit si = 12 und mi = ± 21 , wobei i = 1, 2. (a) (2 Punkte) Drücken Sie die Gesamtspineigenzustände |S, M i durch die Produkt-Spineigenzustände |s1 , s2 ; m1 , m2 i ≡ |s1 , m1 i ⊗ |s2 , m2 i der einzelnen Teilchen aus. [Hinweis: In Aufgabe 7 haben Sie die Produkt-Eigenzustände |+, +i = |−, +i = 1 1 1 1 | , ; + , + i, 2 2 2 2 1 1 1 1 | , ; − , + i, 2 2 2 2 1 1 1 1 |+, −i = | , ; + , − i, 2 2 2 2 1 1 1 1 |−, −i = | , ; − , − i 2 2 2 2 verwendet, um die Singlett- und Triplettzustände auszurechnen.] S,s1 ,s2 (b) (2 Punkte) Bestimmen Sie die Koeffizienten CM,m ≡ hs1 , s2 ; m1 , m2 |S, M i in der Glei1 ,m2 chung X |S, M i = hs1 , s2 ; m1 , m2 |S, M i |s1 , s2 ; m1 , m2 i (1) m1 ,m2 [M=m1 +m2 ] wobei m1 und m2 über die erlaubten Werte ± 12 läuft. s1 ,s2 ,S (c) (2 Punkte) Bestimmen Sie die Koeffizienten Dm ≡ hS, M |s1 , s2 ; m1 , m2 i in der Glei1 ,m2 ,M chung X |s1 , s2 ; m1 , m2 i = hS, M |s1 , s2 ; m1 , m2 i |S, M i (2) S,M s1 ,s2 ,S S,s1 ,s2 erfüllt ist. und zeigen Sie explizit, dass die Gleichung Dm = CM,m 1 ,m2 1 ,m2 ,M Aufgabe 12 (9 Punkte) Zeitabhängige Störungstheorie: Wir wollen hier den Übergang vom 2p zum 1s Niveau des Wasserstoffatoms unter Aussendung von Lichtstrahlung der Frequenz ω betrachten. Fermi’s Goldene Regel nimmt in diesem Falle in der sogenannten Dipolnäherung die folgende Form an 2 2π 2πe2 h̄ω (0) (0) (3) W2p→1s = h21m|er|100i δ(E21m − E100 − h̄ω) h̄ V (hier ist V das Volumen des Systems). Der Einheitsvektor e ist der Polarisationsvektor des ausgesandten Lichts. (a) (6 Punkte) Berechnen Sie das Matrixelement h21m|er|100i, welches in die Übergangswahrscheinlichkeit eingeht, für die drei Fälle, dass der Polarisationsvektor in x-, y-, und in z-Richtung zeigt. (b) (2 Punkte) Berechnen Sie die Frequenz der ausgesandten Lichtstrahlung. (c) (1 Punkt) Wenn wir, anstatt des Übergangs 2p → 1s einen Übergang np → 1s betrachten, für welche Werte der Quantenzahl m kann dann das Matrixelement hn1m|er|100i ungleich Null werden? [Hinweis: Die ungestörten Eigenfunktionen des Wasserstoffatoms sind hr|nlmi0 = Rnl (r)Ylm (ϑ, ϕ), (0) und die Energien En = −EI /n2 mit EI = me4 /2h̄2 =13.6 eV. Sie benötigen die radialen Anteile 2 R10 (r) = p 3 e−r/a0 a0 und die Kugelflächenfunktionen Y00 (ϑ, ϕ) 1 =√ 4π Y10 (ϑ, ϕ) = r r −r/2a0 1 e R21 (r) = p 24a30 a0 3 cos ϑ 4π Y1±1 (ϑ, ϕ) =∓ r 3 sin ϑe±iφ . 8π Verwenden Sie er = r (ex sin ϑ cos ϕ + ey sin ϑ sin ϕ + ez cos ϑ) ±iϕ (4) und entwickeln Sie cos ϑ und sin ϑe nach Kugelfunktionen. Für das Winkelintegral ist die Orthogonalitätsrelation der Kugelfunktionen hilfreich.] 5. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 25.11.2008 Aufgabe 13 (6 Punkte) Quanten-i-SWAP: Betrachten Sie zwei wechselwirkende Spin- 12 -Teilchen (i = 1, 2) mit folgendem Hamilton-Operator H=− J (S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 ) , h̄2 (1) wobei S±,j = Sx,j ± iSy,j mit j = {1, 2}. (a) (2 Punkte) Schreiben Sie den Hamiltonoperator als 4x4 Matrix in den vier Basiszuständen |+, +i, |+, −i, |−, +i, und |−, −i, die die gemeinsamen Eigenzustände von Sz,1 und Sz,2 bezeichnen. (b) (3 Punkte) Wir wollen nun den Hamiltonoperator H ein Zeitintervall t = τ auf einen beliebigen Zustand der beiden Spins wirken lassen und die Zeitentwicklung dieses Zustands betrachten. Bestimmen Sie die 4x4 Zeitenwicklungs-Matrix U = e−iHτ /h̄ als Funktion des Parameters γ = Jτ /h̄. (b) (1 Punkt) Zeigen Sie, dass die Zeitentwicklung, die dem Wert γ = π/2 eintspricht, bis auf Vorfaktoren i zum Vertauschen der beiden Spins führt (sogn. i-SWAP-Quantenbit). Aufgabe 14 (4 Punkte) Unschärferelation für Spins: Betrachten Sie einen Spinzustand in der Parametrisierung auf der Bloch-Kugel: θ φ θ φ α (2) |Ψi = exp(i ) cos( ) exp(−i ) |+i + sin( ) exp(i ) |−i . 2 2 2 2 2 Zeigen Sie explizit, dass die Unschärferelation ∆σx · ∆σy ≥ mit ∆σi = 1 |h[σx , σy ]i| 2 (3) p hσi2 i − hσi i2 , i = {x, y} erfüllt ist. bitte wenden Aufgabe 15 Übergangswahrscheinlichkeiten: Wir betrachten ein System mit einer zeitabhängigen Störung H = H0 + V (t), (10 Punkte) (4) wobei für den zeitunabhängigen Teil H0 die Eigenwerte und Eigenzustände bekannt seien. In den Vorlesungen haben Sie die Übergangswahrscheinlichkeit pro Zeit Wf ←i von einem Anfangszustand |ii in einen Endzustand |f i für eine zeitabhängige periodische Störung V (t) = V eǫt e−iωt (5) im adiabatischen Limes, ǫ → 0, berechnet. Wir betrachten im folgenden den Fall, dass die Matrixelemente hz|V |ii für alle Zustände |zi mit Ez − Ei = h̄ω verschwinden und somit die ersten nichtverschwindenden Terme in einer Störungsentwicklung von zweiter Ordnung sind. (a) (5 Punkte) Wiederholen Sie die Rechnung aus der Vorlesung für den Term zweiter Ordnung im Zeitentwicklungsoperator 2 Z t Z t′ i ′ − dt dt′′ VI (t′ )VI (t′′ ), h̄ −∞ −∞ (6) wobei VI (t′ ) = eiH0 t/h̄ V (t)e−iH0 t/h̄ die Störung im Wechselwirkungsbild ist. Zeigen Sie, dass Wf ←i 2π = h̄ X hf |V |zihz|V |ii 2 δ(Ef − Ei − 2h̄ω) Ez − Ei − h̄ω (7) z gilt, wobei |ii, |f i und |zi Eigenzustände von H0 sind. Die Zustände |zi werden als Zwischenzustände bezeichnet. (b) (5 Punkte) Betrachten Sie nun die Störung V (t) = V eǫt cos(ωt). (8) im adiabatischen Limes und nehmen Sie an, dass die Matrixelemente hz|V |ii für alle Zustände |zi mit Ez − Ei = ±h̄ω verschwinden. Mitteln Sie Wf ←i über eine Schwingungsperiode. Wie lautet für diesen Fall Wf ←i ? Zeigen Sie dazu, dass im Limes ǫ → 0 nur Terme proportional zu δ(Ef − Ei ± 2h̄ω) und zu δ(Ef − Ei ) übrigbleiben. Interpretieren Sie das Ergebnis, indem Sie Anfangs-, Zwischen- und Endzustände in einem Energieniveauschema graphisch darstellen. 6. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 02.12.2008 Aufgabe 16 (5 Punkte) Rotationsinvarianz von Zweispinzuständen: Betrachten Sie zwei Spin- 12 -Teilchen (i = 1, 2), die sich in einem Spin-Singulett-Zustand 1 |Si = √ (|+, −i − |−, +i) 2 (1) bezüglich der z-Achse befinden. (a) (3 Punkte) Zeigen Sie, dass der Spin-Singulett-Zustand rotationsinvariant bezüglich der Wahl der gemeinsamen Quantisierungsachse der beiden Spins ist. Wählen Sie dazu eine Basis mit eine rotierten Quantisierungsachse und entwickeln Sie den Singulett-Zustand bzgl. der neuen Basisvektoren. (b) (2 Punkte) Zeigen Sie, dass der Spin-Triplett-Zustand mit m = 0 1 |T0 i = √ (|+, −i + |−, +i) 2 (2) nicht rotationsinvariant ist. Aufgabe 17 (15 Punkte) Bellsche Ungleichungen: Wir betrachten eine Quelle, die paarweise zwei Spin- 12 -Teilchen in einem Spin-Singulett-Zustand Ψ aussendet. Diese sollen in entgegengesetzte Richtungen davonfliegen und zwei Stern-GerlachDetektoren weit enfernt von der Quelle passieren. Detektor 1 misst den Spin von Teilchen 1 bezüglich der Quantisierungsachse ~a, und Detektor 2 misst den Spin von Teilchen 2 bezüglich der Quantisierungsachse ~b. Wir bezeichnen die entsprechenden Messwerte der Spins, multipliziert mit h̄2 , durch A~a und B~b . Beide können also nur die Werte 1 oder −1 annehmen. (a) Quantenmechanische Beschreibung: (5 Punkte) |Si Berechnen Sie die kombinierte Wahrscheinlichkeit P~a~b , der Messung von A~a und B~b , wenn die Teilchen sich vor der Messung im Spin-Singulett-Zustand befinden. Zeigen Sie, dass diese Wahrscheinlichkeit nicht von der Reihenfolge der Messung abhängt. (b) Klassische Theorie mit “versteckten” Parametern (5 Punkte) Wir nehmen nun an, in der Quelle werden die Teilchen 1 und 2 mit verborgenen Parametern λ ausgestattet, die jedes mögliche spätere Messresultat bereits vorherbestimmen. Sei A~a (λ) das Messergebnis an Teilchen 1, gemessen entlang der Achse ~a, und B~b (λ) das Messergebnis an Teilchen 2, gemessen entlang der Achse ~b. Beide Messungen können nur die Werte 1 oder −1 annehmen. Speziell seien A unabhängig von ~b, B unbhängig von ~a, und λ unabhängig von ~a und ~b (Lokalitätsannahme). EsRsei ρ(λ) eine unbekannte Wahrscheinlichkeitsverteilung der versteckten Variablen λ mit ρ(λ) dλ = 1. Der (klassische) gemeinsame Erwartungswert für eine Messung von A an 1 und B an 2 ist gegeben durch Z E~a~b = A~a (λ)B~b (λ)ρ(λ) dλ. (3) Die beiden Messungen werden weit genug voneinander durchgeführt, um die Lokalitätsannahme zu gewährleisten. Das werde dadurch erreicht, dass zur Messungen an 1 jeweils zufällig eine der beiden Achsen ~a und ~a′ gewählt werde, und zur Messungen an 2 jeweils zufällig eine der beiden Achsen ~b und ~b′ . Die Wahl erfolge so kurz vor der Messung, dass keine Kommunikation zwischen den Detektoren oder zwischen Detektoren und Quelle möglich ist (Annahme einer maximalen Kommunikationsgeschwindigkeit, der Lichtgeschwindigkeit). Es werden jeweils viele Messungen durchgeführt, um möglichst viele Werte λ “auszutesten”. Daraus werden die vier Erwartungswerte E~a~b , E~a~b′ , E~a′~b und E~a′~b′ bestimmt. Jede Messung trägt zu einem der Erwartungswerte bei. Zeigen Sie, dass dann die folgende Ungleichung gilt: −2 ≤ E~a~b − E~a~b′ + E~a′~b + E~a′~b′ ≤ 2. (4) Diese Ungleichung ist die Bellsche Ungleichung in der Form von Clauser, Horne, Shimony und Holt (CHSH-Ungleichung). R R [Hinweis: Verwenden Sie | (a + b)dλ| ≤ (|a| + |b|)dλ.] (c) (5 Punkte) Berechnen Sie quantenmechanisch die entsprechende Größe |Si ~ a~b C |Si = E |Si ~ a~b′ −E |Si ~ a′~b +E |Si ~ a′~b′ +E , (5) und zeigen Sie, dass es Werte für die vier Richtungen gibt, für die Bellsche Ungleichung |C |Si | ≤ 2 verletzt wird. Interpretieren Sie dieses Resultat. 7. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 09.12.2008 Aufgabe 18 (3 Punkte) Normalkoordinaten: In der Vorlesung haben Sie die Normalkoordinaten für eine Kette von Oszillatoren hergeleitet. Zeigen Sie, dass die Vertauschungsrelationen [xk , p†k′ ] = ih̄δk,k′ gelten. Aufgabe 19 Spin-Bahn-Kopplung: (8 Punkte) (a) (3 Punkte) Betrachten Sie ein Elektronengas mit dem Hamiltonoperator H= P~ 2 + αP ~σ · P~ , 2m (1) ~ der Elektronen-Impulsoperator ist und ~σ der Vektor der Pauli-Spinmatrizen wobei P~ = −ih̄∇ darstellt. Bestimmen Sie die Eigenwerte und Eigenvektoren des Hamiltonoperators. Zeichnen Sie das Energiespektrum als Funktion des Impulses. Wie sind die Spinvektoren bezüglich der Impulsvektoren in den Eigenzuständen ausgerichtet? (b) (5 Punkte) Wiederholen Sie die Betrachtungen aus a) für den Hamiltonoperator H= h i P~ 2 + αR ~σ × P~ . 2m z (2) Dieser Hamiltonoperator beschreibt die Rashba-Spin-Bahn-Kopplung und ist wichtig für die Theorie zweidimensionaler Elektronengase. Aufgabe 20 (9 Punkte) Benzen-Ring: Ein Benzen-Molekül ist aus sechs identischen Atomen C1 , C2 , . . ., C6 aufgebaut, welche ein reguläres Hexagon formen. Von chemischen Standpunkt aus besitzt es 3 Doppelbindungen, d.h. 6 leicht bewegliche Außenelektronen. Wir wollen diese 6 Elektronen nun als unabhängig voneinander betrachten und ihr Energiespektrum bestimmen. Betrachten Sie dazu ein Elektron, das bei jedem der sechs Atome lokalisiert sein kann. Wir nennen den Zustand, bei dem das Elektron am n-ten Atom lokalisiert ist |φn i. Die Elektronenzustände seien auf die sechs Ortszustände |φn i beschränkt, welche als orthogonal angenommen werden sollen (die Spinentartung dieser Zustände spielt für die folgende Berechnung nur insofern eine Rolle, als dass jeder Zustand mit zwei Elektronen besetzt werden kann). (a) (3 Punkte) Definieren Sie einen Operator R durch die folgenden Beziehungen: R|φ1 i = |φ2 i, R|φ2 i = |φ3 i, . . ., R|φ6 i = |φ1 i. Finden Sie die Eigenwerte und Eigenvektoren von R. Zeigen Sie, dass die Eigenvektoren von R eine Zustandsbasis bilden. (b) (6 Punkte) Vernachlässigt man die Wahrscheinlichkeit für das Elektron von einem Atom zum Nachbaratom zu hüpfen, so ist seine Energie durch einen Hamiltonoperator H0 bestimmt, dessen Eigenzustände die sechs Zustände |φn i sind, mit dem sechsfach entartetetn Eigenwert E0 . Wir beschreiben nun eine mögliche Hüpfbewegung des Elektrons zu benachbarten Atomen durch eine Störung W zum Hamiltonoperator H0 . W ist durch die Beziehungen W |φ1 i = −t|φ6 i − t|φ2 i, W |φ2 i = −t|φ1 i − t|φ3 i, . . ., W |φ6 i = −t|φ5 i − t|φ1 i gegeben. Zeigen Sie, dass R mit dem Hamiltonoperator H = H0 + W kommutiert. Bestimmen Sie daraus die Eigenzustände und Eigenwerte von H. Was ist die Grundzustandsenergie des Benzen-Moleküls, wenn man sechs Elektronen in die niedrigsten Zustände einfüllt? Beachten Sie dabei die Spinentartung der Niveaus. Sind die Elektronen lokalisiert? 8. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 13.01.2009 [Hinweis: Die erste Klausur findet am Dienstag, dem 16. Dezember, von 17:30-19:30 Uhr im Gaede-Hörsaal statt. Bitte bringen Sie ihren Studentenausweis mit. Als Hilfsmittel ist eine handbeschriebene A4-Seite (einseitig beschrieben) zugelassen. Die Ausgabe der Klausuren erfolgt am 13. Jaunuar 2009 in den Übungen.] Aufgabe 21 Jaynes-Cummings-Modell: In der Vorlesung haben Sie den Hamiltonoperator H = H0 + H1 mit 1 H0 = h̄ωa† a − h̄ωeg σz , 2 H1 = h̄g σ+ a + σ− a† betrachtet. (8 Punkte) (1) (a) (5 Punkte) Leiten Sie die folgenden Heisenbergschen Bewegungsgleichungen her: ȧ(t) σ̇z (t) = −iωa(t) − igσ− (t), σ̇− (t) = −iωeg σ− (t) − igσz (t)a(t), † = 2ig σ+ (t)a(t) − a (t)σ− (t) (2) Berechnen Sie ṅ(t), wobei n = a† a. (b) (3 Punkte) Schreiben Sie den Operator H1 im Wechselwirkungsbild bezüglich H0 , d.h. berechnen Sie eiH0 t/h̄ H1 e−iH0 t/h̄ . Aufgabe 22 (8 Punkte) Atom im Strahlungsfeld: Wir verallgemeinern nun den Hamiltonoperator der letzten Aufgabe etwas, um die Wechselwirkung eines Atoms (am Platz ~r0 = ~0) mit mehreren Feldmoden mit Wellenvektoren ~k beschreiben zu können: H ′ = H0′ + H1′ mit H0′ = X ~ k 1 h̄ω~k a~† a~k − h̄ωeg σz k 2 H1′ = X ~ k h̄g~k σ+ a~k + a~† σ− , k (3) wobei g~k reell ist. (a) (2 Punkte) Schreiben Sie den Operator H1′ im Wechselwirkungsbild bezüglich H0′ , d.h. ′ ′ berechnen Sie eiH0 t/h̄ H1′ e−iH0 t/h̄ . (b) (6 Punkte) Berechnen Sie unter Verwendung der Goldenen Regel der Quantenmechanik die Übergangsraten Γ e→g sowie Γ g→e . Die Indizes n und n′ symbolisieren hier die Verteilung n→n′ n→n′ der Photonenzahlen auf die Moden, n ≡ {n~k }, n′ ≡ {n~′k }. Interpretieren Sie das Ergebnis. (bitte wenden) Aufgabe 23 Vertauschungsrelationen von elektrischen und magnetischen Feldern: Die elektrischen und magnetischen Felder im Schrödinger-Bild sind durch Xq ~ ~ ~ r ) = √1 2πh̄ω~k ~e~k,λ a~k,λ eik~r + a~† e−ik~r E(~ k,λ V ~ k,λ s X 2πh̄c2 1 ~ ~ ~k × ~e~ ~ r) = √ B(~ a~k,λ eik~r + a~† e−ik~r k,λ k,λ ω~k V ~ (4 Punkte) (4) (5) k,λ gegeben. Berechnen Sie den Kommutator [Ex (~r), By (~r ′ )] (6) für elektrisches und magnetisches Feld. Aufgabe 24 Zeitabhängige Dichtematrix: Gegeben Sei ein Hamiltonoperator in der Form Ea H= ∆∗ (t) (4 Punkte) ∆(t) Eb . Berechenen Sie die zeitabhängige Dichtematrix ρaa (t) ρab (t) ρ̂(t) = ρba (t) ρbb (t) (7) (8) für ∆(t) = ∆0 e−iωt mit h̄ω = Ea − Eb (dies nennt man den Resonanzfall). Aufgabe 25 (4 Punkte) Reduzierte Dichtematrix: ~1 · S ~2 . Betrachten Sie zwei antiferromagnetisch gekoppelte Spins mit S = 12 : Ĥ = S a) (2 Punkte) Das System sei im Grundzustand. Schreiben Sie die Dichtematrix ρ̂ in der Basis |↑↑i, |↑↓i, |↓↑i, |↓↓i auf. Überprüfen Sie explizit, dass es sich bei Ihrem Ergebnis um einen reinen Zustand handelt. ~1 als Messgröße interessiert. Bestimb) (2 Punkte) Nehem Sie jetzt an, dass nur der Spin S men Sie die reduzierten Dichtematrix, indem Sie den zweiten Spin “ausspuren”: ρred αβ = P red ρ . Zeigen Sie, dass ρ̂ einen gemischten Zustand beschreibt (obwohl ρ̂ rein αγ,βγ γ=↑,↓ ist). 9. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig Vorrechnen: Dienstag, 20.01.2009 Aufgabe 26 (10 Punkte) Wigner-Verteilungsfunktion: Die Wigner-Verteilungsfunktion ist durch die Dichtematrix ρ̂ bestimmt, und lautet in einer Dimension Z ∞ ′ dx′ hx − x′ /2|ρ̂|x + x′ /2ieipx /h̄ . (1) P (x, p) = −∞ (a) (1 Punkt) Drücken Sie die Wigner-Verteilungsfunktion für einen reinen Zustand mit der Dichtematrix ρ̂ = |ΨihΨ| durch die Wellenfunktion Ψ(x) aus. (b) (3 Punkte) Zeigen Sie, dass wenn der Operator  eine beliebige (skalare) Observable beschreibt, der Erwartungswert von  durch Z ∞ Z ∞ dp hAi ≡ Tr(Âρ̂) = dx A(x, p)P (x, p) (2) 2πh̄ −∞ −∞ mit A(x, p) = Z ∞ ′ dx′ hx − x′ /2|Â|x + x′ /2ieipx /h̄ (3) −∞ gegeben ist. Dies hat die Form eines Erwartungswertes in der klassischen Physik (die “Verteilungsfunktion” ist hier jedoch quantenmechanischer Natur und kann deshalb auch negative Werte annehmen, siehe das Beispiel in der Abbildung rechts.) (c) (1 Punkt) Zeigen Sie, dass die Dichte ρ(x) = hx|ρ̂|xi durch Z ∞ dp P (x, p) (4) ρ(x) = 2πh̄ −∞ gegeben ist. Wigner-Verteilungsfunktion für n-Photonenzustände. a) n=0, b) n = 1, c) n = 5. (Quelle:wikipedia.org). (d) (2 Punkte) Zeigen Sie, dass die Übergangswahrscheinlichkeit zwischen zwei Zuständen Ψ und Φ durch die entsprechenden Wigner-Verteilungsfunktionen PΨ und PΦ in folgender Weise ausgedrückte werden kann: Z ∞ 2 Z ∞ Z ∞ dp ∗ = PΨ (x, p)PΦ (x, p). (5) dx dx Ψ(x) Φ(x) −∞ −∞ 2πh̄ −∞ (e) (3 Punkte) Zeigen Sie, dass die Bewegungsgleichung für freie Teilchen mittels P (x, p) durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden kann: p ∂P (x, p) ∂P (x, p) + = 0. ∂t m ∂x (Diese Gleichung ist analog der für eine klassische Verteilungsfunktion). (6) Aufgabe 27 Dirac-Matrizen: In der Vorlesung sind die Dirac-Matrizen 0 σi αi = , σi 0 (5 Punkte) β= 1 0 0 −1 , (7) eingeführt worden. (a) (3 Punkte) Zeigen Sie, dass die Matrizen in Gl. (7) die algebraischen Relationen αi αj + αj αi = 2δ ij 1, αi β + βαi = 0, (αi )2 = β 2 = 1 (8) erfüllen. (b) (2 Punkte) Zeigen Sie, dass aus Gl. (7) und γ 0 = β, γ i = βαi , die Darstellung 0 σi 1 0 i 0 γ = , γ = −σ i 0 0 −1 (9) folgt sowie die Relation γ µ γ ν + γ ν γ µ = 2g µν 1 mit dem metrischen Tensor g µν (10) gilt. Aufgabe 28 (5 Punkte) Dirac-Gleichung im homogenen Magnetfeld: Ein Elektron mit der Ladung q = −e und der Ruhemasse m bewege sich in einem homogenen ~ = (0, 0, B). Dieses Magnetfeld kann durch das Vektorpotential A ~ = (0, Bx, 0) Magnetfeld B beschrieben werden. φ1 (a) (2 Punkte) Schreiben Sie den Spinor Ψ in der Dirac-Gleichung in der Form Ψ = φ2 und leiten Sie aus der zeitunabhängigen Dirac-Gleichung für ein Elektron im Magnetfeld ~ eine Eigenwertgleichung für den zweikomponentigen Spinor φ1 her, indem Sie den Spinor B φ2 eliminieren. Verwenden Sie dazu die Matrizen αi und β. (b) (2 Punkte) Lösen Sie diese Eigenwertgleichung mit Hilfe des Ansatzes φ1 (x, y, z) = χ1 (x)ei(ky y+kz z) (11) und bestimmen Sie die Energieeigenwerte. [Hinweis: Das Eigenwertproblem lässt sich auf die Schrödingergleichung für einen verschobenen harmonischen Oszillator zurückführen, deren Lösung Sie als bekannt voraussetzen können.] (c) (1 Punkt) Welche Energieeigenwerte erhält man im nichtrelativistischen Grenzfall? 10. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 27.01.2009 [Hinweis: Die zweite Klausur findet am Mittwoch, dem 11. Februar, von 17:30-19:30 Uhr im Audimax statt. Bitte bringen Sie ihren Studentenausweis mit. Als Hilfsmittel ist ein handbeschriebenes A4-Blatt (beidseitig beschrieben) zugelassen. Die Ausgabe der Klausuren erfolgt am 13. Februar 2009 anstatt des Beratungstutoriums im Seminarraum 2.17 des Physikhochhauses.] Aufgabe 29 (13 Punkte) Lorentztransformation von Bilinearformen: Unter einer Lorentztransformation transformieren sich die Koordinaten eines Ereignisses (xµ ) µ und die Dirac-Spinoren (Ψ) gemäß x′ = Λµν xν und Ψ′ (x′ ) = S(Λ)Ψ(x), mit S −1 γ µ S = Λµν γ ν . † 0 5 Weiterhin sei Ψ = Ψ γ und γ = iγ 0 γ 1 γ 2 γ 3 . Wir erinnern daran, dass detΛ = ±1 ist; für Raumspiegelungen ist das Vorzeichen −1. Zeigen Sie, dass sich die folgenden bilinearen Formen unter (orthochronen) Lorentztransformationen wie angegeben transfromieren wie ein (a) (1 Punkt) Skalar: x′ yµ′ = xµ yµ (1) Ψ (x′ )Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)Ψ(x) (2) Ψ (x′ )γ µ Ψ′ (x′ ) = Λµν Ψ(x)γ ν Ψ(x) (3) µ (b) (2 Punkte) Skalar: ′ (c) (2 Punkte) Vektor: ′ (d) (3 Punkte) antisymmetrischer Tensor: ′ Ψ (x′ )σ µν Ψ′ (x′ ) = Λµρ Λν σ Ψ(x)σ ρσ Ψ(x) (4) (e) (4 Punkte) Pseudovektor: ′ Ψ (x′ )γ 5 γ µ Ψ′ (x′ ) = (detΛ)Λµν Ψ(x)γ 5 γ ν Ψ(x) (5) Zeigen Sie dazu, dass S −1 γ 5 S = (detΛ)γ 5 . (f) (1 Punkt) Pseudoskalar: ′ Ψ (x′ )γ 5 Ψ′ (x′ ) = (detΛ)Ψ(x)γ 5 Ψ(x). (6) (bitte wenden) Aufgabe 30 Infinitesimale Lorentztransformationen: (7 Punkte) (a) (4 Punkte) Zeigen Sie, dass die N -fache Anwedung der infinitesimalen Drehung im MinkowskiRaum 0 0 0 0 ϑ 0 1 0 0 (7) Λ=1+ 0 −1 0 0 N 0 0 0 0 im Limes N → ∞ auf eine Drehung um die z-Achse mit Drehwinkel ϑ führt. (b) (3 Punkte) In der Vorlesung haben Sie die infinitesimale Drehung Λν µ = g νµ + ∆ω νµ mit infinitesimalen und antisymmetrischen ∆ω νµ betrachtet. Zeigen Sie, dass mit τ= 1 ∆ω µν (γµ γν − γν γµ ) 8 (8) die Gleichung γ ρ τ − τ γ ρ = ∆ω ρν γν erfüllt ist. (9) 11. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig www-tfp.physik.uni-karlsruhe.de/Lehre/ Vorrechnen: Dienstag, 03.02.2009 [Hinweis: Die zweite Klausur findet am Mittwoch, dem 11. Februar, von 17:30-19:30 Uhr im Audimax statt. Bitte bringen Sie ihren Studentenausweis mit. Als Hilfsmittel ist ein handbeschriebenes A4-Blatt (beidseitig beschrieben) zugelassen. Die Ausgabe der Klausuren erfolgt am 13. Februar 2009 anstatt des Beratungstutoriums im Seminarraum 2.17 des Physikhochhauses.] Aufgabe 31 (4 Punkte) Epstein-Formel und Hellmann-Feyman-Theorem: Betrachten Sie einen Hamiltonoperator H ≡ H(~λ) mit stationären Eigenwerten En ≡ En (~λ) und Eigenvektoren |Ψn i ≡ |Ψn (~λ)i, die (stetig und differenzierbar) von einem Parameter ~λ abhängen. Die Eigenvektoren seien orthonormal, so dass hΨm |Ψn i = δnm , hΨm |H|Ψn i = En δnm . Bilden Sie von diesen Gleichungen jeweils auf beiden Seiten die Ableitung bezüglich ~λ und zeigen Sie, dass für m 6= n die Epstein-Formel ~ ~ ~ |Ψn i = hΨm |∇~λ H|Ψn i hΨm |∇ λ En − Em (1) folgt, und für m = n das Hellmann-Feynman-Theorem ~ ~ H|Ψn i = ∇ ~ ~ En . hΨn |∇ λ λ (2) Aufgabe 32 (5 Punkte) ~ Berry-Feld für dreidimensionalen adiabatischen Parameter λ: Für einen dreidimensionalen adiabatischen Parameter ~λ kann die Berry-Phase mittels des Stokesschen Theorems geschrieben werden als Z I Z h i ~~ ×C ~ n (~λ) df~ ≡ ~ n (~λ)df~ ~ n (~λ)d~λ = ∇ Q (3) γn (C) = C λ C S S ~ n (~λ) = ∇ ~~ ×C ~ n (~λ) und C ~ n (~λ) = ImhΨn |∇ ~ ~ Ψn i. Hier ist S die von der geschlossenen mit Q λ λ Kurve C eingeschlossenen Fläche. Desweiteren nehmen wir an, dass |Ψn i und En Eigenvektoren und Eigenwerte der Schrödingergleichung H(~λ)|Ψn (~λ)i = En (~λ)|Ψn (~λ)i sind. ~ n (~λ) mittels des Kreuzprodukts geschrieben werden kann als (a) (2 Punkte) Zeigen Sie, dass Q X ~ n (~λ) = Im ~ ~ Ψn |Ψm i × hΨm |∇ ~ ~ Ψn i. Q h∇ (4) λ λ m (b) (1 Punkt) Zeigen Sie, dass der Term mit m = n in Gl. 4 verschwindet. (c) (2 Punkte) Verwenden Sie die Epstein-Formel aus Aufgabe 31, um zu zeigen dass ~ n (~λ) = Im Q ~ ~ H|Ψm i × hΨm |∇ ~ ~ H|Ψn i X hΨn |∇ λ λ . 2 (En − Em ) m6=n (5) Aufgabe 33 Berry-Phase für Spin- 12 im zeitabhängigen Magnetfeld: (8 Punkte) ~ ~ H = −h̄µe~σ B(t) Betrachten Sie den Hamiltonoperator für einen Spin- 12 im Magnetfeld B(t), mit dem magnetischen Moment µe . Der Vektor des Magnetfeldes bewege sich während des Zeitintervalls [0, T ] adiabatisch entlang einer geschlossenen Kurve C. Wir können dann das ~ Magnetfeld B(t) als adiabatischen Parameter ~λ(t) auffassen. Der Hamiltonoperator ist dann ~ nur implizit zeitabhängig über B(t). Die beiden stationären Spin-Eigenvektoren zum Hamilton~ = −~σ B ~ seien mit |Ψ± (B)i ~ bezeichnet. Die Eigenwerte sind E± (B) ~ = ∓h̄µe |B|. ~ operator H(B) ~ und n = ±, m = ± als (a) (4 Punkte) Zeigen Sie unter Verwendung von Gl. (5) [mit ~λ = B Quantenzahlen], dass das Berry-Feld durch ~ ± (B) ~ = ± ~eB Q 2B 2 (6) gegeben ist. Leiten Sie daraus die Berry-Phase γ± (C) her, und zeigen Sie, dass ihr Betrag durch den halben Raumwinkel gegeben wird, den die Kurve vom Koordinatenursprung ~ = 0 aus gesehen aufspannt. B (b) (4 Punkte) Leiten Sie die Ergebnisse aus Teilaufgabe (a) explizit her, indem Sie die Parameterisierung durch Polarwinkel ϑ, φpbezüglich der z-Achse verwenden, wobei die Feldkomponenten die Gleichungen tan ϑ = Bx2 + Bz2 /Bz und tan φ = By /Bx erfüllen, und die Eigenvektoren durch ~ |Ψ+ (B)i ~ |Ψ− (B)i ϑ ϑ = cos |↑i + eiφ sin |↓i 2 2 ϑ ϑ iφ = sin |↑i − e cos |↓i. 2 2 (7) (8) gegeben sind. Der Anfangswert bei t = 0 sei der Eigenvektor für einen Spin, der in Richtung ~ 0 ≡ B(t ~ = 0) ausgerichtet ist, |Ψ(B ~ 0 )i = |Ψ+ (B ~ 0 )i. Wir wollen uns auf des Magnetfeldes B den Fall beschränken, dass ϑ zeitlich konstant bleibt. Zeigen Sie, dass die Berry-Phase in diesem Fall durch γ± (C) = ±2π sin2 ( ϑ2 ) = ± 21 Ω(C) gegeben ist, wobei Ω(C) der Raumwinkel der Kurve C vom Koordinatenursprung gesehen ist. Aufgabe 34 Drehimpulserhaltung: (3 Punkte) ~ mit dem Dirac(a) (1 Punkt) Berechnen Sie den Kommutator des Bahndrehimpulses L Hamiltonoperator HD = c~ α·~ p + βmc2 . (b) (1 Punkt) Berechnen Sie den Kommutator des Spinoperators mit dem Dirac-Hamiltonoperator. (c) (1 Punkt) Zeigen Sie, dass der Operator des Gesamtdrehimpulses mit dem Dirac-Hamiltonoperator vertauscht. 12. Übung zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig Vorrechnen: Dienstag, 10.02.2009 [Hinweis: Die zweite Klausur findet am Mittwoch, dem 11. Februar, von 17:30-19:30 Uhr im Audimax statt. Bitte bringen Sie ihren Studentenausweis mit. Als Hilfsmittel ist ein handbeschriebenes A4-Blatt (beidseitig beschrieben) zugelassen. Die Ausgabe der Klausuren erfolgt am 13. Februar 2009 anstatt des Beratungstutoriums im Seminarraum 2.17 des Physikhochhauses.] Aufgabe 35 Klein-Paradoxon: Betrachten Sie die Dirac-Gleichung ∂ ∂Ψ(t, x) = −ih̄cα1 + V (x) + mc2 β Ψ(t, x) ih̄ ∂t ∂x für ein quantenmechanisches Stufenpotential V0 V (x) = 0 : : (10 Punkte) x≥0 . x<0 (1) (2) Wir betrachten ein einfallenden Teilchens mit Energie E > mc2 , und wir wollen den speziellen Fall betrachten, dass V0 − E > mc2 ist. (a) (5 Punkte) Zeigen Sie, dass eine Lösung durch Ψt (t, x) Ψ(t, x) = Ψin (t, x) + Ψr (t, x) : x≥0 : x<0 (3) (4) mit Ψin (t, x) Ψr (t, x) Ψt (t, x) = = = r r t E + mc2 2mc2 r r E + mc2 2mc2 E + mc2 2mc2 1 0 0 cp E+mc2 1 0 0 exp cp − E+mc 2 1 0 0 cq E−V0 +mc2 i (px − Et) h̄ exp i (−px − Et) h̄ (5) (6) exp i (qx − Et) h̄ p √ gegeben ist, wobei cp = E 2 − m2 c4 , und cq = (E − V0 )2 − m2 c4 . Berechnen Sie aus der Stetigkeitsbedingung für Ψ(t, x) bei x = 0 die Reflexions und Transmissionskoeffizienten r und t. Was ergibt sich für V0 = 2E? (b) (5 Punkte) Berechnen Sie die Stromdichten jin = Ψ†in cα1 Ψin , jr = Ψ†r cα1 Ψr , und jt = Ψ†t cα1 Ψt , sowie die Verhältnisse jr /jin und jt /jin . Interpretieren Sie das Ergebnis. Aufgabe 36 (4 Punkte) Eichinvarianz der Berry-Phase: Wir wollen hier einen weiteren, alternativen, Beweis der Eichinvarianz der Berry-Phase disku~ tieren. Diskretisieren Sie dazu eine geschlossene Kurve C des Parameters PN λ, mit den diskreten Werten ~λ0 , ~λ2 , . . . ~λN , ~λN +1 ≡ ~λ0 . Die Berry-Phase ist dann durch i=0 [∆φn ]i,i+1 gegeben, P Q wobei [∆φn ]i,i+1 = arghΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 i. Zeigen Sie (unter Verwendung von ln = ln ), dass dann die Berry-Phase durch den Ausdruck n o γn (C) = Im ln Ψn (~λ0 )Ψn (~λ1 ) Ψn (~λ1 )Ψn (~λ2 ) · · · Ψn (~λN )Ψn (~λ0 ) (7) gegeben ist. Warum ist diese Größe explizit eichinvariant? Aufgabe 37 (6 Punkte) Clebsch-Gordan-Koeffizienten: Ein Elektron mit Spin s = 12 habe den Bahndrehimpuls l = 1. Ermitteln Sie die möglichen ~ +L ~ und berechnen Sie die zugehörigen ClebschEigenzustände des Gesamtdrehimpulses J~ = S Gordan-Koeffizienten. Hinweis: die richtigen Koeffizienten finden Sie z.B. unter www.sprace.org.br/PDG/2008/reviews/rpp2008-rev-clebsch-gordan-coefs.pdf Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 1. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 1 4 Punkte (a) hψ|(A† )† |φi = hφ|A† |ψi∗ = (hψ|A|φi∗ )∗ = hψ|A|φi 1 Punkt (b) hψ|(λA)† |φi = hφ|λA|ψi∗ = λ∗ hφ|A|ψi∗ = λ∗ hψ|A† |φi = hψ|λ∗ A† |φi 1 Punkt (c) hψ|(A + B)† |φi = hφ|A + B|ψi∗ = hφ|A|ψi∗ + hφ|B|ψi∗ = hψ|A† |φi + hψ|B † |φi 1 Punkt (d) Wir benutzen hier die Notation |ψ ′ i = B|ψi. hψ|(AB)† |φi = hφ|AB|ψi∗ = hφ|A|ψ ′ i∗ = hψ ′ |A† |φi = hψ ′ |φ′ i wobei wir hier die Notation |φ′ i = A† |φi benutzen, und hψ|(AB)† |φi = hφ′ |ψ ′ i∗ = hφ′ |B|ψi∗ = hψ|B † |φ′ i = hψ|B † A† |φi Aufgabe 2 1 Punkt 6 Punkte (a) 0 ~ω0 √ H= − 2 2 0 √ − 2 0√ 0 2 . √ 2 0 Die Matrix ist reell und symmetrisch, also Hermitesch. Die charakteristische Gleichung für die Eigenwerte λ lautet: −λ √0 0 − ~ω 2 − ~ω ~ω 0 0 √ √ −λ = 0. ⇒ 2 2 ~ω 0 √0 −λ 2 ~2 ω02 λ~2 ω02 −λ λ2 − + = 0, 2 2 (1) 1 Punkt (2) (3) so dass λ1 = 0, λ2 = ~ω0 , λ3 = −~ω0 . 1 Punkt (Alle Eigenwerte sind nichtentartet.) Die Eigenvektoren ~ei der Matrix H genügen der folgenden Gl.: (H − λi I) ~ei = 0, i c1 ~ei = ci2 . ci3 (4) (5) |ei i = ci1 |u1 i + ci2 |u2 i + ci3 |u3 i. (6) Für λ1 erhalten wir: √0 0 0 − ~ω c11 2 − ~ω ~ω c12 = 0, √0 √0 0 2 2 ~ω c13 √0 0 0 (7) Wir erhalten daraus dann die Eigenvektoren des Operators H in der Basis |u1 i, |u2 i, |u3 i, 2 also c12 = 0, c11 = c13 1 ~e1 = α 0 . 1 ⇒ (8) Aus den Normierungsbedingungen hei |ei i = 1 bzw. (~ei )∗~ei = 1, (9) folgt α2 = 1/2 ⇒ 1 1 0 . ~e1 = √ 2 1 Für λ2 −~ω0 − ~ω √0 2 0 √0 − ~ω 2 −~ω0 ~ω √0 2 (10) 0 c2 12 c2 = 0, c23 −~ω0 ~ω √0 2 ⇒ 1√ ~e2 = α′ − 2 , −1 (12) Aus (9) bekommen wir (α′ )2 = 4 und 1√ 1 ~e2 = − 2 . 2 −1 Und schließlich haben wir für λ3 √0 ~ω0 − ~ω 0 c31 2 − ~ω ~ω √0 √ 0 c3 = 0, ~ω0 2 2 2 ~ω 0 c33 √ ~ω0 0 (11) (13) ⇒ (14) 2 1 1 √ . ~e3 = 2 2 −1 (15) 2 Die Entwicklung nach den Basisvektoren lautet: |ei i |e1 i |e2 i |e3 i = hu1 |e1 i|u1 i + hu2 |e2 i|u2 i + hu3 |e3 i|u3 i = ci1 |u1 i + ci2 |u2 i + ci3 |u3 i, 1 1 = √ |u1 i + √ |u3 i 2 2 1 1 1 = |u1 i − √ |u2 i − |u3 i 2 2 2 1 1 1 = |u1 i + √ |u2 i − |u3 i. 2 2 2 ⇒ (16) (17) (18) (19) Für die Eigenvektoren und deren Entwicklung in Basisvektoren gibt es 2 Punkte (b) Die Orthogonalitätsbedingung lautet: hei |ej i = δij . he1 |e2 i he1 |e3 i he2 |e3 i (20) 1 1 1 1 1 1 1 √ hu1 | + √ hu3 | = |u1 i − √ |u2 i − |u3 i = √ − √ = 0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 √ hu1 | + √ hu3 | = |u1 i + √ |u2 i − |u3 i = √ − √ = 0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 hu1 | − √ hu2 | − hu3 | |u1 i + √ |u2 i − |u3 i = − + = 0, = 2 2 2 2 4 2 4 2 2 (21) (22) (23) usw. (oder äquivalent kann man auch zeigen, dass ~e∗i ~ej = δij ). Die Vollständigskeitrelation lautet: X |ei ihei | = 1. 1 Punkt (24) i Wir berechnen explizit: |e1 ihe1 | = |e2 ihe2 | = |e3 ihe3 | = 1 1 (|u1 i + |u3 i) (hu1 | + hu3 |) = (|u1 ihu1 | + |u3 ihu3 | + |u1 ihu3 | + |u3 ihu1 |) , 2 2 1 1 1 1 1 1 |u1 ihu1 | + |u2 ihu2 | + |u3 ihu3 | − √ |u1 ihu2 | + √ |u3 ihu2 | − |u1 ihu3 | + ..., 4 2 4 4 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 |u1 ihu1 | + |u2 ihu2 | + |u3 ihu3 | + √ |u1 ihu2 | − √ |u3 ihu2 | − |u1 ihu3 | + ..., 4 2 4 4 2 2 2 2 somit X |ei ihei | = |u1 ihu1 | + |u2 ihu2 | + |u3 ihu3 | = 1. (25) (26) (27) 1 Punkt i 3 Aufgabe 3 10 Punkte V(x) d 0 x I II III Abbildung 1: Potenzialtopf aus zwei δ-Funktionen (diese sind in dieser Darstellung durch Lorentzfunktionen approximiert). Die Schrödinger-Gleichung für das Potenzial (Abb. 2) lautet: −~2 ∂ 2 − cδ(x) − cδ(x − d) Ψ(x) = EΨ(x). 2m ∂x2 (28) Aus (28) bekommen wir ΨI (x) = ρx Ae ; 1 Punkt x < 0, = B1 e + B2 e−ρx ; 0 < x < d, = Ce−ρ(x−d) ; x > d, (29) √ ρx wobei ρ = −2mE/~ ist und E < 0. (ΨIII kann auch in der Form Ce gewählt werden, aber die Form (29) ist bequemer.) Randbedingungen: 1 Punkt ρx ΨII (x) ΨIII (x) Ψ(0+) = Ψ(0−) 2mc Ψ′ (0+) − Ψ′ (0−) = − 2 Ψ(0) ~ Ψ(d+) = Ψ(d−) 2mc Ψ′ (d+) − Ψ′ (d−) = − 2 Ψ(d) ~ Es folgt (30) (31) ⇒ somit (30) (31) (32) (33) ⇒ A = B1 + B2 2mc ρB1 − ρB2 − ρA = − 2 A ⇒ ~ ρ~2 B1 = −1 + B2 , mc C= ⇒ (35) (36) C = B1 eρd + B2 e−ρd 2mc −ρC − ρB1 eρd + ρB2 e−ρd = − 2 C ⇒ ~ (32) (33) (34) 2B2 e−ρd B2 e−ρd = mc = [siehe 2mc − ρ~2 + 1 − ρ~2 + 2 ⇒ (37)] = B1 eρd + B2 e−ρd B1 = B2 e Aus (36) und (40) bekommen wir ! 1 ρ~2 −2ρd e −1 = −1 + mc − ρ~ mc 2 + 1 2 ρ~2 , e−2ρd = 1− mc −2ρd 1 mc − ρ~ 2 + 1 ⇒ −1 (37) (38) (39) ! (40) ⇒ 4 und schließlich: ρ~2 −ρd e =± 1− . mc (41) Für die Herleitung gibt es 3 Punkte Wir diskutieren nun diese Gleichung. Die rechte Seite ist eine lineare Funktion von ρ. Die linke Seite ist eine Exponentialfunktion von ρ, und die Lösung kann graphisch gefunden werden. Es wird dann klar, dass es für das Minusvorzeichen immer einen Schnittpunkt (also eine Lösung) gibt, jedoch für das Plusvorzeichen nur wenn die lineare Funktion keine zu große negative Steigung hat. Für den Fall ρd ≪ 1 kann man die Exponentialfunktion entwickeln: ρ~2 1 2 . 1 − ρd + (ρd) + . . . = ± 1 − 2 mc Für das Minusvorzeichen ergibt sich die Lösung ρ− = 2 . ~2 d + mc (42) und somit E− = − 1 4mc2 · 2 . 2~2 1 + mcd 2 ~ 1 Punkt Für das Plusvorzeichen existiert in diesem Grenzfall keine Lösung, außer für den Fall d = ~2 /mc + ǫ mit ǫ > 0, ǫ ≪ 1. In diesem Fall folgt aus den quadratischen Gliedern ρ+ = 2ǫ/d. (ρ− d ist für diesen Fall nicht ≪ 1). In allen anderen Fällen wäre nur ρ = 0 möglich, für ρ = 0 ist aber die Energie E = 0, und wir betrachten nur Zustände mit E < 0. Die Bedingung ρ− d ≪ 1 erfordert d ≪ ~2 /mc. Im Falle von d = 0 erhalten wir die Lösung eines einfachen Deltapotentials mit Vorfaktor 2c, also E− (d = 0) = −4mc2 /2~2 . Für den Fall ρd ≫ 1 wird die Exponentialfunktion e−ρd sehr klein, das heißt, dass man in Gl. 41 auf der rechten Seite in erster Näherung ρ~2 /mc gleich 1 setzen kann. Wir schreiben daher ρ= mc −α ~2 (43) und setzen dies in Gleichung 41 ein, und entwickeln nach kleinen α. Es ergibt sich mit der Abkürzung ρ0 = e−ρ0 d (1 + αd) = ± mc ~2 : α~2 . mc Auflösen nach α ergibt α= e−ρ0 d −de−ρ0 d ± ~2 mc = e−ρ0 d ρ0 ≈ ±ρ0 e−ρ0 d . −e−ρ0 d ρ0 d ± 1 (44) Wir haben hier benutzt, dass e−ρ0 d ρ0 d ≪ 1 ist wenn ρ0 d ≫ 1 gilt. Wir erhalten also die beiden Lösungen mcd mc (45) ρ± = 2 1 ∓ e − ~ 2 ~ und damit E± = − 2 mcd mc2 1 ∓ e − ~2 2 2~ 2 Punkte Dies ergibt für unendlich große Abstände die Energie für einen einzelnen Potentialtopf. Die Energie ist zweifach entartet, das heißt sie entspricht zwei orthogonalen Wellenfunktionen (für die zwei entkoppelten Potentialtöpfe). Wenn d < ∞, spalten die Energien dieser Zustände auf, die Energie eines der Zustände sinkt ab, und die Energie des anderen steigt an. Die Energie E+ steigt mit abnehmendem d immer weiter an (und E− sinkt ab), bis ein kritischer Wert für d erreicht wird, unterhalb dessen E+ positiv wird (das heißt, keinen gebundenen Zustand mehr darstellt). 5 Dass wissen wir schon, da es oben für kleine d nur eine Lösung mit E < 0 gab. Den kritischen Wert erhalten wir, indem wir in Gl. 41 den Anstieg der Exponentialfunktion gleich dem Anstieg der rechten Seite setzen: −ρd = − ρ~2 mc und damit für die Bedingung, dass nur ein Eigenzustand für E < 0 existiert: d< ~2 mc 2 Punkte Man nennt den Zustand zu E− den bindenden Zustand, und den zu E+ den antibindenden Zustand. Der Grund ist, dass das obige Modell relevant für das Verständniss der chemischen Bindung zweier Atome ist. 6 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.1 Aufgabe 1 a.) hψ|(A† )† |φi = hφ|A† |ψi∗ = (hψ|A|φi∗ )∗ = hψ|A|φi ⇔ (A† )† = A . (1) hψ|(λA)† |φi = hφ|λA|ψi∗ = λ∗ hφ|A|ψi∗ = λ∗ hψ|A† φi ⇔ (λA)† = λ∗ A† . (2) b.) c.) hψ|(A + B)† |φi = hφ|A + B|ψi∗ = hφ|A|ψi∗ + hφ|B|ψi∗ = hψ|A† |φi + hψ|B † |φi ⇔ (A + B)† = A† + B † . (3) d.) Zunächst berechnen wir hψ|(AB)† |φi = hφ|AB|ψi∗ = hψ 0 |A† |φi = hψ 0 |φ0 i , (4) wobei wir die Definitionen |ψ 0 i ≡ B|ψi und |φi = A† |φi verwendet haben. Weiterhin gilt dann: hψ 0 |φ0 i = hφ0 |ψ 0 i∗ = hφ0 |B|ψi∗ = hψ|B † |φ0 i = hψ|B † A† |φi , (5) und somit (AB)† = B † A† . Aufgabe 2 a.) 0 ~ω 0 H † = √ −1 2 0 ∗ −1 0 0 ~ω 0 0 1 = √ −1 2 1 0 0 −1 0 0 1 = H . 1 0 (6) Ja, H ist hermitesch :-) Kommen wir zu den Eigenwerten, die durch Nullsetzen des charakteristischen Polynoms folgen: √ E√ ~ω0 / 2 0 √ det(E13 − H) = det ~ω0 / 2 E √ −~ω0 / 2 = 0 −~ω0 / 2 E √ ¶ µ µ √ √ ¶ ~ω0 E √ −~ω0 / 2 ~ω0 / 2 −~ω0 / 2 = E det − √ det = 0 E −~ω0 / 2 E 2 ¶ µ ~2 ω02 ~2 ω02 ! − E = E(E 2 − ~2 ω02 ) = 0 . (7) = E E2 − 2 2 Hieraus ergeben sich die Eigenwerte E1 = 0 , E2 = ~ω0 , E3 = −~ω0 . (8) Nun zu den Eigenvektoren! Der i-te Eigenvektor soll mit e(i) bezeichnet werden. In der Basis {|u1 i, |u2 i, |u3 i} besitzt dieser die Darstellung (i) (i) (i) e(i) = c1 |u1 i + c2 |u2 i + c3 |u3 i , (9) (i) (i) (i) mit den Komponenten c1 , c2 und c3 . In der Standarddarstellung 1 0 0 |u1 i = 0 , |u2 i = 1 , |u3 i = 0 , 0 0 1 lässt sich der i-te Eigenvektor dann schreiben als (i) c 1(i) (i) e = c2 . (i) c3 (10) (11) 1.) Eigenvektor zu E1 = 0: 0√ ~ω0 / 2 0 0 1 1 0 0 0 √ ~ω0 / 2 0 √ −~ω0 / 2 (1) c 0 √ 0 1 0 . = −~ω0 / 2 c(1) 2 (1) 0 0 c3 (1) c 0 0 1(1) −1 c2 = 0 . (1) 0 0 c (12) (13) 3 Der Rang der Matrix (die Anzahl linear unabhängiger Zeilen bzw. Spalten) ist also 2 und der Lösungsraum des Gleichungssystems damit eindimensional. Wir wählen als freie Konstante e3 . Aus der ersten Gleichung folgt e2 = 0 und aus der zweiten e1 = e3 . Damit ergibt sich der Lösungsraum 1 (14) ERE1 =0 = 0 e3 , e3 ∈ C . 1 √ e3 wird durch die Forderung nach Normierung des Eigenvektors zu 1/ 2 festgelegt. Damit gilt nun: EVE1 =0 = e(1) 1 1 = √ 0 . 2 1 (15) 2.) Eigenvektor zu E2 = ~ω0 : ~ω0√ ~ω0 / 2 0 √ 2 0 0 1 0 −1 √ ~ω0 / 2 ~ω0√ −~ω0 / 2 (2) c 0 √ 0 1 0 . = −~ω0 / 2 c(2) 2 (2) 0 ~ω0 c3 (2) c1 0 0 (2) 0 0 . = c2 √ (2) 0 2 c (16) (17) 3 Auch hier ist der Lösungsraum 2 . Aus der dritten √ eindimensional und wir wählen als freie Konstante e√ Gleichung folgt dann e3 = 1/ 2e2 und aus der ersten Gleichung ergibt sich e1 = −1/ 2e2 . −1 1 √ ERE2 =~ω0 = √ 2 e2 , e2 ∈ C . (18) 2 1 √ Durch Normierung legen wir e2 fest auf 1/ 2 und damit ist der normierte Eigenvektor gegeben durch: EVE2 =~ω0 = e(2) −1 √ 1 = 2 . 2 1 (19) 2 3.) Eigenvektor zu E3 = −~ω0 : √ ~ω0 / 2 −~ω0√ −~ω0 / 2 −~ω√0 ~ω0 / 2 0 √ − 2 0 0 1 0 −1 (3) c 0 √ 0 1 0 . = −~ω0 / 2 c(3) 2 (3) 0 −~ω0 c3 (3) c1 0 0 (3) 0 . 0 = c2 √ (3) 0 − 2 c (20) (21) 3 Auch hier ist der Lösungsraum√eindimensional und wir wählen als freie Konstante e√ 2 . Aus der dritten Gleichung folgt dann e3 = −1/ 2e2 und aus der ersten Gleichung ergibt sich e1 = 1/ 2e2 . 1 √1 ERE2 =~ω0 = √ 2 e2 , e2 ∈ C . (22) 2 −1 √ Durch Normierung legen wir e2 fest auf 1/ 2 und damit ist der normierte Eigenvektor gegeben durch: EVE2 =~ω0 = e(3) 1 1 √ = 2 . 2 −1 (23) b.) Wir überprüfen die Orthogonalität der Eigenvektoren: hi|ji = δij , wobei |ii = e(i) der i-te Eigenvektor ist (in der Bra-Ket-Schreibweise). −1 √ ¡ ¢ 1 1 √ 1 h1|2i = e|1 · e2 = √ 1 0 1 · 2 = √ (1 · (−1) + 0 · 2 + 12 ) = 0 , (24) 2 2 2 2 1 1 ¡ h1|3i = e|1 · e3 = √ 1 2 h2|3i = e|2 · e3 = 1¡ −1 2 √ ¢ 1 √1 1 0 1 · 2 = √ (−1 · 1 + 0 · 2 + 1 · (−1)) = 0 , 2 2 2 −1 √ ¢ 1 √1 √ 1 2 1 · 2 = ((−1) · 1 + ( 2)2 + 1 · (−1)) = 0 . 2 4 −1 (25) (26) Nun noch zu der Vollständigkeit, die 3 X |iihi| = 13 , (27) i=1 besagt. |1ih1| = e1 · e|1 1 1 ¡ 0 · 1 = 2 1 0 1 1 1 = 0 2 1 ¢ −1 ¡ ¢ √ √ 1 |2ih2| = e2 · e|2 = 2 · −1 2 1 = 4 1 1 ¡ √ ¢ 1 √ |3ih3| = e3 · e|3 = 2 · 1 2 −1 = 4 −1 0 0 0 1 0 , 1 √ 1 − 2 √ −1 1 √ − 2 √2 2 , 4 2 1 −1 √ 2 −1 1 √ √ 1 2 2 − 2 . √ 4 −1 − 2 1 (28) (29) (30) 3 Schlussendlich gilt also: 1 1 0 1 √ 1 1 |1ih1| + |2ih2| + |3ih3| = 0 0 0 + − 2 2 4 1 0 1 −1 1 0 0 = 0 1 0 = 13 , 0 0 1 √ − 2 √2 2 −1 1 √ 1 √ 2 + 2 4 −1 1 √ 2 2 √ − 2 −1 √ − 2 = 1 (31) und die Vollständigkeit ist gewährleistet. Aufgabe 3 Wir unterteilen die x-Achse in drei Bereiche: (1) : (−∞, 0) , (2) : (0, d) , (3) : (d, +∞) . (32) Wegen E < 0 und somit E < V handelt es sich bei den obigen drei Bereichen um klassisch verbotene Gebiete. Damit sind exponentiell ansteigende bzw. abfallende Lösungsansätze zu verwenden: ψ1 (x) = A exp(%x) , r %= − ψ2 (x) = B exp(%x) + C exp(−%x) , ψ3 (x) = D exp(−%(x − d)) , 2mE . ~2 (33a) (33b) An den Punkten x = 0 und x = d (wo das Potential durch eine δ-Funktion beschrieben wird), muss die Wellenfunktion auf jeden Fall stetig sein. Damit lautet das erste Paar von Anschlussbedingungen: ψ1 (0) = ψ2 (0) ⇔ A = B + C , (34a) ψ2 (d) = ψ3 (d) ⇔ B exp(%d) + C exp(−%d) = D . (34b) Die Forderung, dass auch die Ableitung der Wellenfunktion stetig (und damit die Wellenfunktion stetig differenzierbar ist), muss bei Potentialen, die in bestimmten Punkten einen unendlichen Wert annehmen, fallen gelassen werden. Die Ableitung macht in diesen Fällen einen Sprung. Betrachten wir hierzu die zeitunabhängige Schrödingergleichung für ein Potential der Form V (x) = −cδ(x − d): − ~2 d2 ψ(x) − cδ(x − d)ψ(x) = Eψ(x) . 2m dx2 (35) Durch Integration über ein kleines Intervall [d − ε, d + ε] erhält man: ~2 − 2m à ! ¯ ¯ Z+ε Z+ε dψ ¯¯ dψ ¯¯ − − c δ(x)ψ(x) dx = E ψ(x) dx , dx ¯x=d+ε dx ¯x=d−ε −ε (36) −ε woraus schließlich folgt: ¯ ¯ dψ ¯¯ dψ ¯¯ 2m − = − 2 cψ(0) . ¯ ¯ dx x=d+ dx x=d− ~ (37) Angewendet auf das spezielle Problem hier mit den Ableitungen dψ1 = A% exp(%x) , dx dψ2 = B% exp(%x) − C% exp(−%x) , dx dψ3 = D% exp(%x) , dx (38) führt auf das nächste Paar von Anschlussbedingungen: B−C −A=− 2m cA , %~2 (39a) 4 −D − B exp(%d) + C exp(−%d) = − 2m cD . %~2 (39b) Wir erhalten somit folgendes lineares Gleichungssystem mit vier Unbekannten: A 0 1 −1 −1 0 B 0 0 exp(%d) exp(−%d) −1 . M C = 0 , M = −1 + 2mc/(%~2 ) 1 −1 0 D 0 0 − exp(%d) exp(−%d) exp(%d) + 2mc/(%~2 ) (40) Das Gleichungssystem besitzt genau dann eine nichttriviale Lösung für den Lösungsvektor (A, B, C, D)| , wenn die Koeffizientendeterminante M verschwindet. Aus det(M ) = 0 ergibt sich die angegebene Bedingung µ ¶ %~2 exp(−%d) = ± 1 − . (41) mc Dabei handelt es sich um eine transzendente Gleichung für %, die sich durch elementare Umformungen nicht nach % auflösen lässt. Wir unterscheiden deshalb zwei Fälle, nämlich %d ¿ 1 und %d À 1. Schauen wir uns zunächst %d ¿ 1 an. Unter dieser Bedingung können wir die Exponentialfunktion auf der linken Seite (41) entwickeln und erhalten: µ ¶ %~2 2 1 − %d + O((%d) ) = ± 1 − . (42) mc 1.) Pluszeichen auf der rechten Seite: µ ¶ %~2 ~2 1 − %d + O((%d) ) = 1 − ⇒% d− + O((%d)2 ) = 0 . mc mc 2 (43) Der erste Term verschwindet entweder für % = 0 oder d = ~2 /(mc). Es müssen jedoch auch die Terme höherer Ordnung verschwinden, was nur für % = 0 möglich ist. Für % = 0 verschwindet jedoch die Energie und das ist nach der Aufgabenstellung ausgeschlossen, da nach Lösungen mit E < 0 gesucht ist. 2.) Minuszeichen auf der rechten Seite: 1 − %d = −1 + %~2 2 ⇒%= . ~2 mc d + mc (44) Damit folgt für die Energie E=− ~2 %2 2mc2 ~2 4 1 =− = − 2 ¡ ¢2 . ¡ ¢ 2 2 dmc 2m 2m d + ~ ~ 2 + 1 (45) ~ mc Die Bedingung %d ¿ 1 ist wegen (44) äquivalent zu d ¿ ~2 /(mc). Im Falle d = 0, also wenn der Abstand zwischen den beiden δ-Peaks verschwindet, folgt aus (45) die Energie eines einzigen δ-förmigen Potentialtopfes mit einem zusätzlichen Faktor 2c. Für %d À 1 wird die Exponentialfunktion auf der linken Seite von (41) klein. Dann muss auch die rechte Seite klein sein. Deshalb setzen wir 1− %~2 = α, mc (46) wobei α klein ist. Daraus folgt durch Auflösen nach % %= mc mc − 2 α := %0 − β , ~2 ~ %0 = mc , ~2 β= mc α. ~2 (47) Einsetzen in Gleichung (41) führt auf exp(−%0 d)(1 + βd) = ± β~2 , mc (48) 5 und Auflösen nach β ergibt: β= exp(−%0 d) −d exp(−%0 d) ± ~2 mc = exp(−%0 d)%0 ≈ ±%0 exp(−%0 d) . − exp(−%0 d)%0 d ± 1 Es gibt also zwei Lösungen für % und für die Energie: ( ½ µ ¶¾ µ ¶2 ) mc mcd mc2 mcd %± = 2 1 ∓ exp − 2 , E± = − 2 1 ∓ exp − 2 . ~ ~ 2~ ~ (49) (50) Für d 7→ ∞ verschwindet die Exponentialfunktion und man erhält die Energie für einen einzelnen δ-förmigen Potentialtopf. Es handelt sich um zwei Zustände zu derselben Energie E = −mc2 /(2~2 ); die Energie ist also zweifach entartet. Sind die beiden Potentialtöpfe unendlich weit voneinander entfernt, sind sie im Wesentlichen voneinander entkoppelt und bemerken sich gegenseitig nicht mehr. Die beiden Zustände entsprechen dann zwei orthogonalen Wellenfunktionen (je eine Wellenfunktion pro Potentialtopf). Wenn d kleiner wird, sich die beiden Potentialtöpfe also annähern, dann spaltet sich das entartete Energieniveau zu zwei verschiedenen Energieniveaus auf. E+ steigt dann immer weiter an und E− sinkt ab. Dies passiert so lange, bis E+ einen kritischen Wert für d erreicht und positiv wird. Dieser kritischer Wert folgt aus (41), in dem man die Gleichung graphisch löst. Dazu setzen wir x = %d und erhalten somit f (x) = ±g(x) , f (x) = exp(−x) , g(x) = 1 − ~2 x. mcd (51) Die Gleichung mit dem Minuszeichen besitzt stets eine Lösung x > 0 (und damit % > 0) für alle Steigungen. Die Gleichung mit dem Minuszeichen besitzt besitzt mindestens eine Lösung und zwar x = 0 und somit % = 0. Aus % = 0 folgt jedoch E = 0 und damit scheidet diese Lösung aus, da wir nach gebundenen Zuständen mit E < 0 suchen. Je nachdem, wie die Steigung der Geraden g(x) ist in Bezug auf die Steigung der Exponentialfunktion f (x) = exp(−x) am Nullpunkt gibt es eine weitere Lösung mit x > 0 (% > 0) oder x < 0 (% < 0). Für einen Schnittpunkt bei x < 0 muss ~2 ~2 ⇔d> , (52) mcd mc sein. Diese weitere Lösung besitzt jedoch keine physikalische Bedeutung, da % ≥ 0 sein muss. Eine Lösung mit % > 0 gibt es dann für f 0 (x = 0) < g 0 (x = 0) ⇔ − exp(−x)|x=0 < − d > dkrit , dkrit = ~2 . mc (53) 6 Dieses Modell ist schon eine sehr gute Näherung für ein einfaches zweiatomiges Molekül, wie beispielsweise das Wasserstoffmolekül H2 . Für große Abstände gibt es zwei Zustände mit E < 0. Der mit niedrigerer Energie, also E− , ist der stabilere und man nennt diesen den bindenden Zustand. Der mit höherer Energie, also E+ , ist instabil und der sogenannte antibindende Zustand. Diese Zustände sind dann nichts anderes als die aus der Atom- und Molekülphysik bekannten Orbitale: Wie schon oben erwähnt, ist das bindende Orbital (links) energetisch stabiler als das antibindende (rechts). Im bindenden Orbital ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der beiden Elektronen zwischen den Atomkernen am größten. Die Elektronen dienen also gewissenmaßen als Kitt und schirmen die Ladung der positiv geladenen Kerne (und damit die Coulombsche Kraft) gegeneinander ab, womit die Kerne zusammengehalten werden. Beim antibindenden Orbital ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen am Rand größer als zwischen den Atomkernen. Diese Konfiguration ist instabil; die Kernladungen werden nicht gegeneinander abgeschirmt und die die Elektronen ziehen die Kerne buchstäblich auseinander. Dass die Konfiguration energetisch instabiler ist, erkennt man auch daran, dass es eine Knotenebene zwischen den beiden Kernen gibt, also ein Bereich, wo die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der beiden Elektronen verschwindet. Analog zu Seilwellen in der klassischen Mechanik steigt die Anzahl der Knoten (und Bäuche) mit zunehmender Frequenz/Energie an (Grundschwingung, 1.Oberschwingung, 2.Oberschwingung, . . . ). Berücksichtigt man zusätzlich die Spins der beiden Elektronen, so ist nach dem Pauliprinzip klar, dass zwei Elektronen nur dann den bindenden Zustand besetzen können, wenn sie eine entgegengesetzt gerichtete z-Komponente des Spins haben (antiparallele Einstellung). Ist die z-Komponente gleich, so wechselt eines der beiden Elektronen in das antibindende Orbital und es kann sich kein H2 -Molekül bilden. Das Doppelmuldenpotential besitzt auch andere Anwendungen, beispielsweise um das Tunneln des N-Atoms im Ammoniakmolekül (NH3 ) durch die Ebene zu beschreiben, die von den drei H-Atomen aufgespannt wird: 7 8 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 2. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 4 9 Punkte (a) 1 H = − ~ωσz = 2 −~ω/2 0 0 ~ω/2 . (1) Grundzustand: hΨ0 |H|Ψ0 i = min. (2) Man misst entweder E1 = −~ω0 /2 oder E2 = ~ω0 /2 E = min{E1 , E2 } = −~ω0 /2. Alternativ: ⇒ Der Grundzustand ist der Zustand mit der Energie |Ψ0 i = α1 |u1 i + α2 |u2 i, (3) wobei {|u1 i, |u2 i} eine orthonormierte Basis ist, und |α1 |2 + |α2 |2 = 1. Dann ist X ~ω0 ⇒ hΨ0 |ui iHij huj |Ψ0 i = |α1 |2 H11 + |α2 |2 H22 = |α1 |2 (−~ω0 ) + hHi = 2 ij |α1 |2 = 1 ⇒ (4) (5) EGS = −~ω0 /2 und |Ψ0 i = |u1 i. Daraus folgt 1 Punkt hΨ0 |σz |Ψ0 i = (σz )11 = 1, 1 Punkt hΨ0 |σx |Ψ0 i = (σx )11 = 0. (b) Sx = ~ 2 0 1 1 0 . (6) Die Eigenwerte sind: λ1 = ~/2 und λ2 = −~/2. Und die Eigenvektoren sind: 1 1 1 1 e~1 = √ , e~2 = √ , 1 −1 2 2 1 1 |e1 i = √ |u1 i + √ |u2 i, für λ1 , 2 2 1 1 |e2 i = √ |u1 i − √ |u2 i, für λ2 . 2 2 1 1 |Ψ0 i = he1 |Ψ0 i|e1 i + he2 |Ψ0 i|e2 i = √ |e1 i + √ |e2 i 2 2 (7) (8) (9) ⇒ (10) man misst λ1 mit der Wahrscheinlichkeit 1/2 und man misst λ2 mit der Wahrscheinlichkeit 1/2. Nach der Messung sind |e1 i und |e2 i die zugehörigen Zustände zu λ1 und λ2 . 1 Punkt Sz = ~ 2 1 0 0 −1 . (11) Die Eigenwerte sind: λ1 = ~/2 und λ2 = −~/2. Und die Eigenvektoren sind: |f1 i = |u1 i, |f2 i = |u2 i, für λ1 , (12) für λ2 . (13) 1 |f1 i = he1 |f1 i|e1 i + he2 |f1 i|e2 i = √ |e1 i + 2 1 |f2 i = √ |e1 i − 2 1 √ |e2 i 2 1 √ |e2 i 2 (14) (15) Daraus folgt |e1 i = |e2 i = 1 √ |f1 i + 2 1 √ |f1 i − 2 1 √ |f2 i 2 1 √ |f2 i 2 (16) ⇒ (17) i √1 e 2 ωt |f1 i 2 i √1 e− 2 ωt |f2 i 2 1 Punkt ⇒ die (i) für 0 < t < t1 befindet sich das System im Zustand |Ψ(t)i = + Wahrscheinlichkeit einer Messung von λ1 ist 1/2 und von λ2 ist 1/2. (ii) dasselbe gilt wenn sich das System für t < t1 im Zustand |e2 i befindet: für 0 < t < t1 befindet sich das i i System im Zustand |Ψ(t)i = √12 e 2 ωt |f1 i − √12 e− 2 ωt |f2 i ⇒ die Wahrscheinlichkeit einer Messung von λ1 ist 1/2 und von λ2 ist 1/2. λ1 λ2 λ1 1/4 1/4 1 Punkt λ2 1/4 1/4 (c) SzH (t) = eiHt/~ Sz e−iHt/~ = ~ 2 e−iω0 t/2 0 SxH (t) = eiHt/~ Sx e−iHt/~ = ~ 2 e−iω0 t/2 0 0 eiω0 t/2 0 eiω0 t/2 1 0 0 −1 0 1 1 0 eiω0 t/2 0 eiω0 t/2 0 0 e−iω0 t/2 0 e−iω0 t/2 = Sz , = ~ 2 0 eiω0 t e−iω0 t 0 2 Punkte d.) hΨ0 | = hu1 | (18) −iω t ~2 0 e 01 , 0 eiω0 t1 4 iω t ~2 0 e 01 SxH (0)SxH (t1 ) = . 0 e−iω0 t1 4 (19) SxH (t1 )SxH (0) = (20) ~2 −iωo t1 , e 4 (21) 1 ~2 [SxH (t1 )SxH (0) + SxH (0)SxH (t1 )]11 = cos(ω0 t1 ). 2 4 (22) hΨ0 |SxH (t1 )SxH (0)|Ψ0 i = [SxH (t1 )SxH (0)]11 = 1 hΨ0 |SxH (t1 )SxH (0) + SxH (0)SxH (t1 )|Ψ0 i = 2 2 Punkte 2 . Aufgabe 5 6 Punkte Wir betrachten zunächst ein einzelnes Teilchen. Der Operator Sz kann geschrieben werden als Projektor Sz = λ+ |+ih+| + λ− |−ih−| ~ = |+ih+| − |−ih−| , 2 (23) wobei λ+ = +~/2 und λ− = −~/2. Analog kann man Sx schreiben als Sx = = = λ+ |+ix x h+| + λ− |−ix x h−| ~ ~ |+i + |−i h+| + h−| − |+i − |−i h+| − h−| 4 4 ~ |+ih−| + |−ih+| , 2 (24) sowie Sy = = = λ+ |+iy y h+| + λ− |−iy y h−| ~ ~ |+i + i|−i h+| − ih−| − |+i − i|−i h+| + ih−| 4 4 i~ |+ih−| − |−ih+| . − 2 (25) (man beachte, dass das Vorzeichen von i sich beim komplex konjugieren umdreht, also z.B. (i|−i)∗ = −ih−|). (a) Wir brauchen noch die Projektoren auf die Unterräume jeweils eines Spins. Der Projektor auf den Zustand |+i des ersten Spins ist ist P1,z (+) = |+, +ih+, +| + |+, −ih+, −| (26) und der auf den Zustand |−i ist P1,z (−) = |−, +ih−, +| + |−, −ih−, −|. (27) Zur Zeit t = 0 werde nun der Eigenwert −~/2 von S1,z gemessen. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt hΨ(0)|P1,z (−)|Ψ(0)i = 1 4 1 Punkt und der Zustand nach der Messung ist |−, −i. Ähnlich erhalten wir den Projektor auf den Zustand |±ix des ersten Spins, 1 |+, +ih+, +| ± |+, +ih−, +| + |−, +ih−, +| ± |−, +ih+, +| P1,x (±) = 2 1 + |+, −ih+, −| ± |+, −ih−, −| + |−, −ih−, −| ± |−, −ih+, −| 2 1 Punkt (28) Nach der Messung am Zustand |−, −i erhalten wir dann den Wert ±~/2 jeweils mit Wahrscheinlichkeit 12 . 1 Punkt (b) Die Wahrscheinlichkeit, für beide Spins ~/2 zu messen, ist 21 . Die, für beide Spins −~/2 zu messen, ist 41 . Die Wahrscheinlichkeit, für Spin 1 den Wert ~/2 und für Spin 2 den Wert −~/2 zu messen, ist 14 . Die Wahrscheinlichkeit, für Spin 1 den Wert −~/2 und für Spin 2 den Wert ~/2 zu messen, ist 0. Damit ist die Wahrscheinlichkeit 3 Punkte gleiche Werte zu finden 43 und die Wahrscheinlichkeit entgegengesetzte Werte zu finden 41 . 3 Aufgabe 6 5 Punkte (a) Die Wellenfunktion ist ein Spinor, dessen Zeitentwicklung für B1 = 0 sich aus ~ω0 i~∂t Ψ(t) = − σz Ψ(t) 2 ergibt. Die Lösung dieser Dgl. ist i Ψ(t) = e 2 ω0 tσz Ψ(0). (29) 1 Punkt Die Larmorfrequenz beschreibt hier die Präzession des Erwartungswertes des Spins um die z-Achse. Das kann einfach gezeigt werden, indem man die Erwartungswerte von σx , σy , und σz mit Ψ(t) bildet: i i i i i i hσx i(t) = hΨ(0)|e− 2 ω0 tσz σx e 2 ω0 tσz |Ψ(0)i = cos(ω0 t)hσx i(0) + sin(ω0 t)hσy i(0) hσy i(t) = hΨ(0)|e− 2 ω0 tσz σy e 2 ω0 tσz |Ψ(0)i = cos(ω0 t)hσy i(0) − sin(ω0 t)hσx i(0) hσz i(t) = hΨ(0)|e− 2 ω0 tσz σz e 2 ω0 tσz |Ψ(0)i = hσz i(0) (Diese Herleitungen waren nicht notwendig gefordert). (b) Die Transformation ergibt i Ψ′ (t) = U † Ψ(t) = e− 2 ωtσz Ψ(t). (30) Die Schrödingergleichung lautet i~∂t [U † Ψ(t)] = (U † HU )[U † Ψ(t)] + [i~∂t U † ]U [U † Ψ(t)] := H ′ [U † Ψ(t)] 1/2 Punkt und mit [i~∂t U † ]U = i i i i ~ω σz 2 1/2 Punkt e− 2 ωtσz σx e 2 ωtσz = cos(ωt)σx + sin(ωt)σy e− 2 ωtσz σy e 2 ωtσz = cos(ωt)σy − sin(ωt)σx 1/2 Punkt 1/2 Punkt ergibt sich unter Verwendung von cos2 (ωt) + sin2 (ωt) = 1 H ′ = −µB B1 σx + ~(ω − ω0 ) σz . 2 Die Rabifrequenz ist Ω = 2µB B1 /~. (31) 1 Punkt (c) Für den Resonanzfall haben wir ~Ω σx H′ = − 2 und die Wellenfunktion ergibt sich aus ~Ω i~∂t Ψ′ (t) = − σx Ψ′ (t). 2 Die Lösung dieser Dgl. ist i Ψ′ (t) = e 2 Ωtσx Ψ′ (0). (32) (33) 1 Punkt Dies beschreibt eine Präzession des Spins im mitrotierenden Bezugssystem um die x-Achse mit der Rabifrequenz Ω. Im ursprünglichen Bezugssystem führt das auf eine Spiralbewegung der Spitze des Spinvektors auf einer Kugeloberfläche, wobei der Präzessionsbewegung um die z-Achse mit Larmorfrequenz die sogannaten Rabi-Oszillationen überlagert sind, eine (für B1 ≪ B0 ) langsame Oszillation der z-Komponente des Spins zwischen Nordpol und Südpol der Kugel. 4 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.2 Aufgabe 4 a.) Es ist die zeitunabhängige Schrödingergleichung, also das Eigenwertproblem der Energie H|Ψ0 i = E|Ψ0 i zu lösen. Mit dem Hamiltonoperator H = −1/2~ωσz folgen die Eigenwerte 1 E|+i = − ~ω , 2 E|−i = 1 ~ω , 2 (1) mit den zugehörigen Eigenvektoren µ ¶ µ ¶ 1 0 |+i = , |−i = . 0 1 (2) Der Grundzustand als Zustand niedrigster Energie ist gegeben durch µ ¶ 1 |Ψ0 i = |+i = , 0 (3) mit der zugehörigen Energie E|+i . b.) Die Eigenwerte von Sx sind gegeben durch S|+ix = 1 und S|−ix = −1 mit den zugehörigen Eigenzuständen µ ¶ µ ¶ 1 1 1 1 1 1 = √ (|+i + |−i) , |−ix = √ = √ (|+i − |−i) . |+ix = √ (4) 1 −1 2 2 2 2 Bei t < 0 befindet sich das Teilchen im Grundzustand |Ψ0 i. Dann wird bei t = 0 eine Messung von Sx durchgeführt. Wir drücken deshalb |Ψ0 i durch die Eigenvektoren von Sx aus: µ ¶ 1 1 |Ψ0 i = = √ (|+ix + |−ix ) . (5) 0 2 Dann ergeben sich die Wahrscheinlichkeiten, Zustände |+ix und |−ix zu messen, durch Projektion auf die jeweiligen Unterräume mit den Projektoren ( Wahrscheinlichkeitsoperatoren“) P|+ix = |+ixx h+| und P|−ix = ” |−ixx h−|. W|+i = h+|P|+ix |+i = h+|+ixx h+|+i = |x h+|+i|2 = 1 , 2 (6) 1 . 2 (7) bzw. W|−i = h+|P|−ix |+i = h+|−ixx h−|+i = |x h−|+i|2 = Man misst also |Ψ1,Sx =~/2 i = |+ix bzw. |Ψ1,Sx =−~/2 i = |−ix jeweils mit der Wahrscheinlichkeit 1/2 und das System befindet sich unmittelbar nach der Messung im Zustand |Ψ1,Sx =~/2 i = |+ix bzw. |Ψ1,Sx =−~/2 i = |−ix . Für 0 < t < t1 entwickeln sich die Zustände nach der zeitabhängigen Schrödingergleichung. Es gilt dann in der Basis der Eigenzustände von Sz : ³ω ´ ³ ω ´ o 1 n |Ψ1,Sx =~/2 i = √ exp i t |+i + exp −i t |−i , 2 2 2 (8) sofern Sx = ~/2 gemessen wurde und ³ω ´ ³ ω ´ o 1 n |Ψ1,Sx =−~/2 i = √ exp i t |+i − exp −i t |−i , 2 2 2 (9) wenn Sx = −~/2 gemessen wurde. Zum Zeitpunkt t1 wird eine Messung von Sz durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeiten ergeben sich dieses Mal durch Projektion mittels der Projektoren P|+i = |+ih+| bzw. P|−i = |−ih−|: W|+i = hΨ1,Sx =~/2 |P|+i |Ψ1,Sx =~/2 i = hΨ1,Sx =~/2 |+ih+|Ψ1,Sx =~/2 i = |h+|Ψ1,Sx =~/2 i|2 = 1 , 2 (10) W|−i = hΨ1,Sx =~/2 |P|−i |Ψ1,Sx =~/2 i = hΨ1,Sx =~/2 |−ih−|Ψ1,Sx =~/2 i = |h−|Ψ1,Sx =~/2 i|2 = 1 , 2 (11) und sofern bei der ersten Messung Sx = ~/2 gemessen wurde oder W|+i = hΨ1,Sx =−~/2 |P|+i |Ψ1,Sx =−~/2 i = hΨ1,Sx =−~/2 |+ih+|Ψ1,Sx =−~/2 i = |h+|Ψ1,Sx =−~/2 i|2 = 1 , 2 (12) W|−i = hΨ1,Sx =−~/2 |P|−i |Ψ1,Sx =−~/2 i = hΨ1,Sx =−~/2 |−ih−|Ψ1,Sx =−~/2 i = |h−|Ψ1,Sx =−~/2 i|2 = 1 , 2 (13) und wenn bei der ersten Messung Sx = −~/2 gemessen wurde. Man misst also die Eigenwerte Sz = ~/2 bzw. Sz −~/2 jeweils mit den Wahrscheinlichkeiten 1/2, unabhängig vom Ergebnis der zuvor durchgeführten Messung von Sx . Die Wahrscheinlichkeiten für Messung von Eigenwerten Sx und Sz ergeben sich durch Multiplikation der einzelnen Wahrscheinlichkeiten (Pfadregel der Wahrscheinlichkeitsrechnung) und wir fassen die Ergebnisse in folgender Tabelle zusammen: 1.Messung |+ix |+ix |−ix |−ix 2.Messung |+i |−i |+i |−i gesamte Wahrscheinlichkeit 1/4 1/4 1/4 1/4 Andere Messergebnisse sind nicht möglich und wie erwartet ist die Summe aller Wahrscheinlichkeiten gleich Eins. c.) Wir verwenden den Zeitentwicklungsoperator µ ¶ µ ¶ i i U (t) = exp − Ht = exp ωtσz . ~ 2 Damit können wir Sz,H sofort ausrechnen: µ ¶ µ ¶ i ~ i ~ † Sz,H (t) = U (t)Sz U (t) = exp − ωtσz σz exp ωtσz = σz = Sz , 2 2 2 2 (14) (15) da U (t) mit σz vertauscht. Um Sx,H zu berechnen, schreiben wir U (t) wie folgt um: ¶ X µ ¶n ∞ 1 i i ωtσz = ωt σzn = 2 n! 2 n=0 µ ¶ µ ¶2n+1 ∞ ∞ 2n X 1 X i 1 i = ωt σz2n + ωt σz2n+1 = (2n)! 2 (2n + 1)! 2 n=0 n=0 ³ω ´ ³ω ´ = 1 cos t + iσz sin t . 2 2 µ U (t) = exp (16) 2 Nun zur Berechnung von Sx,H (t): ³ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´o ~n Sx,H (t) = 1 cos t − iσz sin t σx 1 cos t + iσz sin t = 2 2 2 2 2 n ³ ´ ³ ´o n ³ ´ ³ ´o ~ ω ω ω ω = 1 cos t − iσz sin t σx cos t + σy sin t = 2 2 2 2 2 n ³ ´ ³ ´ ³ ´ ³ ´o ~ ω ω ω ω = σx cos2 t + 2σy sin t cos t − σx sin2 t = 2 2 2 2 2 cos2 (ω/2t) − 2i sin(ω/2t) cos(ω/2t) 0 ~ − sin2 (ω/2t) = 2 2 cos (ω/2t) + 2i sin(ω/2t) cos(ω/2t) 0 − sin2 (ω/2t) ¶ µ ~ 0 exp(−iωt) = . 0 2 exp(iωt) = (17) d.) Siehe Musterlösung :-) Etwas zur Interpretation: Das symmetrisierte Matrixelement, das man hier berechnen soll, ist eine Korrelationsfunktion in der Zeit und beschreibt Korrelationen der x-Komponente des Spins zu Zeiten 0 und t1 im Grundzustand. Korrelationen zwischen zwei Größen können (müssen aber nicht) einen Hinweis darauf liefern, ob ein kausalar Zusammenhang zwischen diesen Größen besteht. Der symmetrisierte Ausdruck hat die Haupteigenschaften einer klassischen Autokorrelationsfunktion bezüglich der Zeit (und ist außerdem reell), der unsymmetrisierte jedoch nicht. (Dieser ist nicht einmal eine Messgröße, weil dessen Ergebnis komplex ist.) Eine Autokorrelationsfunktion ist ein Maß für die Ähnlichkeit einer Funktion mit der zugeordneten Funktion mit verschobenem Argument. Im Gleichgewicht sollte die Korrelation für vergangene Zeiten und für zukünftige Zeiten dieselbe sein, wenn nur der Zeitabstand zu t = 0 gleich ist. Dies wird durch die Symmetrisierung gewährleistet. Aufgabe 5 Ein quantenmechanisches System befinde sich in einem Zustand |Ψi, der nicht notwendigerweise Eigenzustand |ϕn i des Hamiltonoperators sein muss. Dieser Zustand |Ψi kann jedoch nach Eigenzuständen entwickelt werden: X |Ψi Cn |ϕn i , (18) n wobei die Cn zunächst noch unbekannte Entwicklungskoeffizienten sind. Die Wahrscheinlichkeit Wm , dass sich das System im Eigenzustand |ϕm i befindet, ist gegeben durch das Betragsquadrat des Koeffizienten Cm , also Wm = |Cm |2 . Das gesuchte Betragsquadrat |Cm |2 ist der Erwartungswert des Projektors ( Wahrscheinlich” keitsoperators“) des jeweiligen Unterraums, der durch den gesuchten Zustand |ϕm i aufgespannt wird. Dieser Projektor ist gegeben durch Pm = |ϕm ihϕm | und man erhält dann: à ! ¯ ¯2 ¯X ¯2 ¯X ¯2 X ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ hΨ|Pm |Ψi = hΨ|ϕm ihϕm |Ψi = ¯hϕm | Cn |ϕn i ¯ = ¯ Cn hϕm |ϕn i¯ = ¯ Cn δmn ¯ = |Cm |2 . (19) n n n Bei einem Mehrteilchensystem funktioniert das Ganze analog. Ein Mehrteilchen-Eigenzustand |ϕn1 ,n2 ,... i wird geschrieben als Tensorprodukt von Einteilchenzuständen |ϕn1 i, |ϕn2 i, . . . (wobei durch die Indizes n1 , n2 , . . . die Zustände unterschieden werden): |ϕn1 ,n2 ,... i = |ϕn1 i ⊗ |ϕn2 i ⊗ . . . ≡ |ϕn1 , ϕn2 , . . .i . (20) In der zuletzt aufgeführten Form schreibt man üblicherweise einen solchen Zustand auf. (In dieser Kurzschreibweise kann man die Tensorproduktzeichen ⊗“ weglassen und muss nicht jeden Einteilchenzustand komplett ” ausschreiben.) Ein beliebiger Zustand lässt sich dann nach diesen Mehrteilchenzuständen entwickeln: X Cn1 ,n2 ,... |ϕn1 ϕn2 . . .i . (21) |Ψi = n1 ,n2 ,... Zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich das m-te Teilchen im Zustand |ϕm i befindet, benötigt man den Projektor auf den Unterraum, der von den Zuständen |ϕn1 ϕn2 . . . ϕm . . .i aufgespannt wird. Der 3 aufgespannte Unterraum ist eine Linearkombination der eben aufgeführten Zuständen mit allen möglichen n1 , n2 , . . . (wobei m festgehalten wird): X Pn1 ,n2 ,... = |ϕn1 ϕn2 . . .ihϕn1 ϕn2 . . . | . (22) n1 ,n2 ,... a.) Wir messen die z-Komponente des Spins. Der Projektor auf den Zustand |+i des ersten Spins ist gegeben durch P1,z (+) = |+, +ih+, +| + |+, −ih+, −| , (23) und der auf den Zustand |−i des ersten Spins: P1,z (−) = |−, +ih−, +| + |−, −ih−, −| . (24) Die Wahrscheinlichkeit, zum Zeitpunkt t = 0 den Eigenwert −~/2 von S1,z zu messen, ergibt sich als Erwartungswert des Projektors P1,z : W1,−~/2 = hΨ|P1,z (−)|Ψi , 1 1 1 |Ψi = √ |+, +i + |+, −i + |−, −i . 2 2 2 Damit ergibt sich also: µ ¶ 1 1 1 W1,−~/2 = √ h+, +| + h+, −| + h−, −| {|−, +ih−, +| + |−, −ih−, −|} × 2 2 2 ¶ µ 1 1 1 × √ |+, +i + |+, −i + |−, −i = 2 2 2 µ ¶ 1 1 1 1 1 = √ h+, +| + h+, −| + h−, −| |−, −i = . 2 2 2 4 2 (25) (26) Das System befindet sich nach der Messung im Zustand, auf den der Projektor P1,z (−) projiziert hat. In diesem Falle ist das der Zustand |−, −i. Um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass der Spin des ersten Teilchens in x-Richtung den Wert ~/2 bzw. −~/2 hat, benötigen wir die Projektoren auf die jeweiligen Unterräume: P1,x (+) = |+, +ixx h+, +| + |+, −ixx h+, −| , (27) bzw. P1,x (−) = |−, −ixx h−, −| + |−, +ixx h−, +| . (28) Wir stellen die Zwei-Spin-Zustände als Tensorprodukt von Ein-Spin-Zuständen dar und drücken diese über die Eigenzustände des Spinoperators in z-Richtung aus: 1 1 1 |+, +ix = |+ix ⊗ |+ix = √ (|+i + |−i) ⊗ √ (|+i + |−i) = (|+, +i + |+, −i + |−, +i + |−, −i) , 2 2 2 (29) 1 1 1 |+, −ix = |+ix ⊗ |−ix = √ (|+i + |−i) ⊗ √ (|+i − |−i) = (|+, +i − |+, −i + |−, +i − |−, −i) . 2 2 2 (30) Berechnen wir nun die Projektoren. Dazu zum ersten Term: 1 1 (|+, +i ± |+, −i ± |−, +i + |−, −i) (h+, +| ± h+, −| ± h−, +| + h−, −|) = 2 2 1n = |+, +ih+, +| ± |+, +ih+, −| ± |+, +ih−, +| + |+, +ih−, −| 4 ± |+, −ih+, +| + |+, −ih+, −| + |+, −ih−, +| ± |+, −ih−, −| [P1,x (±)]Term 1 = ± |−, +ih+, +| + |−, +ih+, −| + |−, +ih−, +| ± |−, +ih−, −| o + |−, −ih+, +| ± |−, −ih+, −| ± |−, −ih−, +| + |−, −ih−, −| , (31) 4 und zum zweiten: 1 1 (|+, +i ∓ |+, −i ± |−, +i − |−, −i) (h+, +| ∓ h+, −| ± h−, +| − h−, −|) = 2 2 1n = |+, +ih+, +| ∓ |+, +ih+, −| ± |+, +ih−, +| − |+, +ih−, −| 4 ∓ |+, −ih+, +| + |+, −ih+, −| − |+, −ih−, +| ± |+, −ih−, −| ± |−, +ih+, +| − |−, +ih+, −| + |−, +ih−, +| ∓ |−, +ih−, −| o − |−, −ih+, +| ± |−, −ih+, −| ∓ |−, −ih−, +| + |−, −ih−, −| . [P1,x (±)]Term 2 = Die Summe beider Term ist der gesuchte Projektor: ´ ³ ´ 1 n³ P1,x (±) = |+, +ih+, +| ± |+, +ih−, +| + |−, +ih−, +| ± |−, +ih+, +| 2 ³ ´ ³ ´o + |+, −ih+, −| ± |+, −ih−, −| + |−, −ih−, −| ± |−, −ih+, −| . (32) (33) Unser System befindet sich wegen der ersten Messung immer noch im Zustand |−, −i. Die Wahrscheinlichkeit, in x-Richtung einen Spin von ±~/2 zu messen, ergibt sich als Erwartungswert des Projektors P1,x (±) bezüglich des Zustandes |−, −i: 1 1 1 h−, −|P1,x (±)|−, −i = ± h−, −|+, −i + h−, −|−, −i = . 2 2 2 (34) Die Wahrscheinlichkeit ist somit 1/2, unabhängig vom Vorzeichen der Spineinstellung in x-Richtung. b.) Wir unterscheiden die vier möglichen auftretenden Fälle: 1.) Beide Spins gleich und positiv: ~/2: P~/2,~/2 = |+, +ih+, +| , W~/2,~/2 = hΨ|P~/2,~/2 |Ψi = hΨ|+, +ih+, +|Ψi = (35) 1 . 2 (36) 2.) Erster Spin ~/2, zweiter Spin −~/2: P~/2,−~/2 = |+, −ih+, −| , W~/2,−~/2 = hΨ|P~/2,−~/2 |Ψi = hΨ|+, −ih+, −|Ψi = (37) 1 . 4 (38) 3.) Erster Spin −~/2, zweiter Spin ~/2: P−~/2,~/2 = |−, +ih−, +| , (39) W−~/2,~/2 = hΨ|P−~/2,~/2 |Ψi = hΨ|−, +ih−, +|Ψi = 0 . (40) 4.) Beide Spins gleich und negativ: −~/2 P−~/2,−~/2 = |−, −ih−, −| , W−~/2,−~/2 = hΨ|P−~/2,−~/2 |Ψi = hΨ|−, −ih−, −|Ψi = (41) 1 . 4 (42) Somit ist die gesamte Wahrscheinlichkeit, dass beide Spins denselben Wert haben, gleich 3/4 und die Wahrscheinlichkeit für unterschiedlichen Spinwerte beträgt 1/4. 5 Aufgabe 6 a.) Die Zeitentwicklung der Wellenfunktion wird bestimmt über den Zeitentwicklungsoperator µ ¶ µ ¶ X µ ¶n ∞ i i 1 i U (t) = exp − Ht = exp µB B0 σz = µB B0 σz = ~ ~ n! ~ n=0 µ ¶2n µ ¶2n+1 ∞ ∞ X X 1 2n µB B0 1 µB B0 = i σz2n + i i2n σz2n+1 = (2n)! ~ (2n + 1)! ~ n=0 n=0 ¶ µ ¶ µ ¶ µ µ B B0 µB B0 exp(iµB B0 /~) 0 = cos 1 + i sin σz = . 0 exp(−iµB B0 /~) ~ ~ (43) b.) Die Transformation lautet: ¶ µ i ψ 0 (t) = U † ψ(t) = exp − ωtσz ψ(t) . 2 Daraus folgt die Schrödingergleichung für diesen Zustand ψ 0 (t) µ ¶ ∂ ∂ i~ (U † ψ(t)) = (U † HU )[U † ψ(t)] + i~ U † U (U † ψ(t)) := H 0 [U † ψ(t)] . ∂t ∂t Wir führen nun die unitäre Transformation des Hamiltonoperators durch: µ ¶ ∂ ~ω H10 i~ U † U = σz , ∂t 2 H20 H30 (44) (45) (46) µ ¶ µ ¶ i i = U H2 U = exp − ωtσz σx exp ωtσz = 2 2 n ³ω ´ ³ω ´ o n ³ω ´ ³ω ´ o = cos t 1 − i sin t σz σx cos t 1 + i sin t σz = ³ ω2 ´ ³2ω ´ ³ ω 2´ ³ω ´ 2 = cos2 t σx − sin2 t σx + 2 sin t cos t σy = 2 2 2 2 = cos(ωt)σx + sin(ωt)σy , (47) µ ¶ µ ¶ i i = U H3 U = exp − ωtσz σy exp ωtσz = 2 2 n ³ω ´ ³ω ´ o n ³ω ´ ³ω ´ o = cos t 1 − i sin t σz σy cos t 1 + i sin t σz = ³ ω2 ´ ³2ω ´ ³ ω 2´ ³ω ´ 2 = cos2 t σy − sin2 t σy − 2 sin t cos t σx = 2 2 2 2 = cos(ωt)σy − sin(ωt)σx , (48) † † H 0 = U † (H1 + H2 + H3 )U = © ª = −µB B0 σz − µB B1 cos2 (ωt)σx + cos(ωt) sin(ωt)σy − sin(ωt) cos(ωt)σy + sin2 (ωt)σx = = −µB B0 σz − µB B1 σx = ~(ω − ω0 ) ~Ω σz − σx , 2 2 (49) mit der Larmorfrequenz ω0 = 2µB B0 , ~ (50) und der Rabifrequenz Ω= 2µB B1 . ~ (51) 6 c.) Im Resonanzfall, also bei ω = ω0 , ist die zeitabhängige Schrödingergleichung i~ ∂ψ(t) = H 0 ψ(t) , ∂t H0 = − ~Ω σx , 2 zu lösen. Deren Lösung ist gegeben durch: µ ¶ ½ µ ¶ µ ¶ ¾ Ω Ω Ω ψ(t) = exp i σx t ψ(0) = cos t 1 + i sin t σx ψ(0) . 2 2 2 Berechnen wir die Erwartungswerte in x-, y- und z-Richtung: µ ¶ µ ¶ ¾ ½ µ ¶ µ ¶ ¾¯ ¯½ E Ω Ω Ω Ω ~D ¯ ¯ Ψ(0)¯ cos t 1 − i sin t σx σy cos t 1 + i sin t σx ¯Ψ(0) = hSy i(t) = 2 2 2 2 2 ½ µ ¶ µ ¶ ¾½ µ ¶ ¾¯ µ ¶ ¯ D E Ω ~ Ω Ω Ω ¯ ¯ = Ψ(0)¯ cos t 1 − i sin t σx t σy + i sin t σz ¯Ψ(0) = cos 2 2 2 2 2 ~ = hΨ(0)|{cos(2ωt)σy + sin(2ωt)σz }|Ψ(0)i = 2 = cos(2ωt)hSy i(0) + sin(2ωt)hSz i(0) . (52) (53) (54) Analog folgt: hSz i(t) = cos(2ωt)hSz i(0) − sin(2ωt)hSy i(0) , (55) hSx i(t) = hSx i(0) . (56) und Daraus lesen wir ab, dass der Spinvektor in x-Richtung konstant bleibt, in y- und z-Richtung jedoch oszilliert. Der Spin vollführt also eine Präzessionsbewegung (analog zum Drehimpuls beim klassischen Kreisel) durch: Führen wir die inverse Transformation (zurück ins Laborsystem durch), so erkennt man, dass der Präzessionsbewegung um die z-Achse eine langsame Oszillation der z-Komponente des Spins (Rabi-Oszillation) überlagert ist. Der Spinvektor bewegt sich dann entlang einer Kugeloberfläche: 7 8 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 3. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 7 5 Punkte (a) und 0 0 |−, −i = 0 1 0 0 |−, +i = 1 0 0 1 |+, −i = 0 0 1 0 |+, +i = 0 0 (1) H = −J (Sx,1 Sx,2 + Sy,1 Sy,2 + Sz,1 Sz,2 ) (2) Wir berechnen S+,1 = Sx,1 + iSy,1 Dies, und analoge 0 0 ~ 0 0 S+,1 = 0 0 2 0 0 S−,1 Sz,1 1 h i 0 = ~ |+, +ih−, +| + |+, −ih−, −| = ~ 0 (0, 0, 1, 0) + 0 Rechnung für die restlichen Matrizen führt auf 2 0 0 2 0 0 ~ 0 0 0 0 0 2 . S+,2 = 0 0 2 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 ~ 0 = 2 2 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 −1 1 ~ 0 = 2 0 0 0 0 0 0 S−,2 0 ~ 2 = 2 0 0 Sz,2 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 1 0 0 ~ 0 −1 0 = 2 0 0 1 0 0 0 (3) (4) (5) 0 0 . 0 −1 Der Hamiltonoperator ausgedrückt durch die obigen Größen ist J H = − S−,1 S+,2 + S+,1 S−,2 + 2Sz,1 Sz,2 2 Damit erhält man duch direktes Einsetzen 1 0 0 0 ~2 0 −1 2 0 H = −J 4 0 2 −1 0 0 0 0 1 0 1 (0, 0, 0, 1) 0 0 (6) (7) (8) Das Ergebnis kann man auch direkt erhalten indem man alle 16 Matrixelemente des Hamiltonoperators H berechnet. Für die Herleitung gibt es 3 Punkte (b) Die Eigenwerte 1 0 0 −1 A= 0 2 0 0 (2) (1) der Matrix 0 0 2 0 −1 0 0 1 (3) (9) (4) sind λA = λA = λA = 1 und λA = −3. Damit sind die Eigenwerte von H (1) (2) (3) λH = λH = λH = − ~2 J ; 4 Die Eigenvektoren sind 1 0 (2) (1) ~eH = 0 ~eH = 0 0 0 0 1 (4) λH = (3) ~eH 3~2 J . 4 1 Punkt 0 1 1 =√ 2 1 0 (4) ~eH 0 1 1 =√ 2 −1 0 1 Punkt Die drei entarteten Eigenwerte bilden sogenannte Triplett-Zustände (da dreifach entartet), der restliche nichtentartete Eigenwert gibt einen Singlett-Zustand. Aufgabe 8 6 Punkte Wir wiederholen zunächst die Standardherleitung für die Energien in erster und zweiter Ordnung Störungstheorie sowie für die Eigenfunktionen in erster Ordnung Störungstheorie. Wir bezeichnen λW mit V . Die Schrödingergleichung lautet H|ni = En |ni. (10) Wir nehmen an, wir haben die Schrödingergleichung in nullter Ordnung gelöst: H0 |ni0 = En(0) |ni0 . (11) Die Eigenfunktionen bilden ein Orthonormalsystem, d.h. können so gewählt werden, dass 0 hn|mi0 (12) = δnm gilt. Die Phasen der Wellenfunktionen |ni in (11) können frei gewählt werden. Wir fordern, dass sein soll. In erster Ordnung erhalten wir H0 |ni1 + V |ni0 = En(0) |ni1 + En(1) |ni0 , 0 hm|ni reell (13) sowie aus der Normierungsbedingung 0 hn|ni1 + 1 hn|ni0 = 2Re 0 hn|ni1 = 0. Da jedoch 0 hn|ni1 0 hn|ni1 laut Voraussetzung reell sein soll, folgt daraus =0. (15) Wir operieren auf (13) von links mit En(1) = (14) 0 hn|V 0 hn|, (16) |ni0 . Operieren wir in (13) von links jedoch mit 0 hk|H|ni1 und benutzen (11). Damit erhalten wir + 0 hk|V |ni0 = En(0) 0 hk|ni1 0 hk|, wobei k 6= n, so ergibt sich (17) 2 was wegen 0 hk|ni1 = 0 hn|H (0) = En 0 hn| zu 0 hk|V |ni0 (0) (0) En − Ek (18) bzw. |ni1 = 0 hk|V |ni0 |ki0 (0) (0) k6=n En − Ek X (19) , führt. Wir schreiben nun die Terme zweiter Ordnung der Schrödingergleichung auf: H0 |ni2 + V |ni1 = En(0) |ni2 + En(1) |ni1 + En(2) |ni0 und operieren zunächst von links mit auf En(2) = 0 hn|, (20) was unter Verwendung von 0 hn|H (0) = En 0 hn| und 0 hn|ni1 X | 0 hk|V |ni0 |2 (0) k6=n =0 (21) (0) En − Ek führt. (a) Nun operieren wir in (20) stattdessen von links mit 0 hk|H|ni2 wobei k 6= n. Das ergibt + 0 hk|V |ni1 = En(0) 0 hk|ni2 + En(1) 0 hk|ni1 + En(2) 0 hk|ni0 oder unter Verwendung von 0 hk|V 0 hk| 0 hk|H (0) = Ek 0 hk| und 0 hk|ni0 (22) = δkn = 0 (wir hatten n 6= k vorausgesetzt), (0) |ni1 = (En(0) − Ek ) 0 hk|ni2 + En(1) 0 hk|ni1 . (23) Nun können wir (16) und (18) einsetzen. Dies führt zu 1 (1) hk|V |ni − E hk|ni 0 1 0 1 0 hk|ni2 = n (0) (0) En − Ek X 0 hm|V |ni0 hk|V |ni 1 0 0 = hk|V |mi0 − 0 hn|V |ni0 (0) (0) (0) (0) (0) 0 (0) En − Ek E − E E − E n m n m6=n k (24) Das Matrixelement mit k = n erhalten wir aus der Normierungsbedingung hn|ni = 1. Die Terme zweiter Ordnung sind 2 hn|ni0 + 1 hn|ni1 + 0 hn|ni2 = 0 und hier verwenden wir wieder, dass Das ergibt also 0 hn|ni2 =− (25) 0 hn|ni reell sein soll, d.h. in zweiter Ordnung muss 0 hn|ni2 1 X 0 hn|V |mi0 0 hk|V |ni0 1 1 X | 0 hn|V |ki0 |2 . hm|ki = − 1 hn|ni1 = − 0 0 (0) (0) (0) (0) (0) (0) 2 2 2 2 m,k6=n En − Em En − Ek k6=n (En − Ek ) wobei wir 0 hm|ki0 = δkm und 0 hn|V |ki0 0 hk|V |ni0 = | 0 hn|V |ki0 |2 benutzt haben. Nun entwickeln wir |ni2 nach dem vollständigen Satz von Eigenfunktionen |ki0 : X X |ni2 = 0 hk|ni2 |ki0 + 0 hn|ni2 |ni0 0 hk|ni2 |ki0 = reell sein. (26) (27) k6=n k und erhalten |ni2 = X m,k6=n " 0 hk|V |mi0 0 hm|V |ni0 (0) (0) (0) (0) (En − Em )(En − Ek ) # |ki0 − X k6=n " 0 hn|V |ni0 0 hk|V |ni0 (0) (0) (En − Ek )2 # # " 1 X | 0 hn|V |ki0 |2 |ki0 − |ni0 (0) (0) 2 2 k6=n (En − Ek ) 3 (28) Für diesen Teil der Aufgabe gibt es 3 Punkte Um nun die Korrekturen zur Energie in dritter Ordnung zu erhalten, schreiben wir alle Terme dritter Ordnung der Schrödingergleichung auf: H0 |ni3 + V |ni2 = En(0) |ni3 + En(1) |ni2 + En(2) |ni1 + En(3) |ni0 und operieren von links mit 0 hn|H|ni3 Das ergibt + 0 hn|V |ni2 = En(0) 0 hn|ni3 + En(1) 0 hn|ni2 + En(2) 0 hn|ni1 + En(3) 0 hn|ni0 Nun ist wieder En(3) = 0 hn|. (29) 0 hn|V 0 hn|ni0 = 1, und 0 hn|ni1 = 0, weiterhin 0 hn|H|ni3 (0) = En 0 hn|ni3 , (30) somit erhalten wir |ni2 − En(1) 0 hn|ni2 . (31) Einsetzen von (16) und (26) ergibt # # " " X 0 hn|V |ni0 0 hk|V |ni0 X 0 hk|V |mi0 0 hm|V |ni0 (3) En = 0 hn|V |ki0 0 hn|V |ki0 − (0) (0) (0) (0) (0) (0) (En − Ek )2 k6=n m,k6=n (En − Em )(En − Ek ) " # X | 0 hn|V |ki0 |2 1 1 X | 0 hn|V |ki0 |2 hn|V |ni . hn|V |ni + − 0 0 0 0 (0) (0) (0) (0) 2 2 (En − E )2 (En − E )2 k6=n k6=n k (32) k Die letzten beiden Terme heben sich weg, und wir haben En(3) = X m,k6=n " 0 hn|V |ki0 0 hk|V |mi0 0 hm|V |ni0 (0) (0) (0) (0) (En − Em )(En − Ek ) Für diesen Teil der Aufgabe gibt es # − 0 hn|V |ni0 X k6=n " | 0 hn|V |ki0 |2 (0) (0) (En − Ek )2 # . (33) 3 Punkte 4 Aufgabe 9 9 Punkte (a) Die ungestörten Energielevels sind (0) Elm = al(l + 1)~2 + bm2 ~2 1 Punkt Alle Zustände |l, 0i mit m = 0 sind einfach, die restlichen Zustände |l, mi mit m 6= 0 jeweils doppelt entartet, wobei |l, mi und l, −mi jeweils dieselbe Energie besitzen. 1 Punkt (b) Wir schreiben L2y = 1 2L2 − 2L2z − L2+ − L2− , 4 (34) was aus L2 = L2x + L2y + L2z folgt. Die Korrektur zu den nichtentarteten Zuständen |l, 0i ergibt sich somit aus (1) El0 = hl, 0|cL2y |l, 0i = 1 Punkt c l(l + 1)~2 . 2 1 Punkt (c) Für jedes entartete Paar |l, mi und |l, −mi muss eine 2x2-Matrix konstruiert werden, die die Elemente hl, m′ |cL2y |l, m′′ i (35) hat, und diese muss diagonalisiert werden, um die Energielevels in erster Ordnung entarteter Störungstheorie zu finden. Wir erhalten für die diagonalen Elemente aus (34) hl, m′ |cL2y |l, m′ i = c l(l + 1) − (m′ )2 ~2 . 2 1 Punkt Für die nichtdiagonalen Elemente erhalten wir hl, m′ |cL2y |l, m′′ i = 0 (36) außer wenn m′′ = m′ ± 2. Da für die betrachteten Zuständs-Paare m′ = −m′′ gilt, kann das nur für m′ = ±1 erfüllt werden. Für m′ = ±1 erhalten wir c hl, 1|cL2y |l, −1i = hl, −1|cL2y |l, 1i = − l(l + 1)~2 . 4 1 Punkt Zusammen mit den diagonalen Elementen ergibt eine Diagonalisierung der resultierenden 2x2-Matrix für die ungestörten Zustände zu m = ±1 die beiden Korrekturen zu den Energieeigenwerten (1) c [3l(l + 1) − 2] ~2 , 4 1 Punkt (1) c [l(l + 1) − 2] ~2 . 4 1 Punkt Elα1 = Elα2 = Für die restlichen ungestörten Niveaus |l, ±mi ergibt sich keine Aufspaltung in erster Ordnung (sie tritt tatsächlich erst in Ordnung |m| auf), und die Energiekorrekturen sind für m 6= ±1 durch (1) Elm = c l(l + 1) − (m)2 ~2 . 2 (37) gegeben. 1 Punkt 5 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.3 Aufgabe 7 a.) Wir betrachten im Folgenden Spin-1/2-Systeme. Der Hilbertraum H1/2 eines einzelnen Spinoperators (also Sx , Sy oder Sz ) ist zweidimensional, weil seine Zustände von einer zweidimensionale Basis aufgespannt werden. Gewöhnlich benutzt man dazu die Eigenzustände von Sz : ¯ ¯ À µ ¶ À µ ¶ ¯1 1 ¯1 1 1 0 = , |−i = ¯¯ , − = . (1) |+i = ¯¯ , 0 1 2 2 2 2 Bei dem in der Aufgabe angegebenen System handelt es sich um ein Zwei-Spin-System, das aus zwei Spin-1/2Teilchen besteht. Dessen Hilbertraum ist ein Produktraum aus zwei Spin-1/2-Systemen H1/2,1/2 = H1/2 ⊗ H1/2 , (2) und somit vierdimensional. Man benötigt also eine Basis aus vier Zuständen, um ihn aufspannen zu können. Dies sind die Produktzustände 1 µ ¶ µ ¶ 0 1 1 |+, +i = |+i ⊗ |+i = ⊗ = (3) 0 , 0 0 0 0 µ ¶ µ ¶ 1 1 0 |+, −i = |+i ⊗ |−i = ⊗ = (4) 0 , 0 1 0 0 µ ¶ µ ¶ 0 1 0 = ⊗ (5) |−, +i = |−i ⊗ |+i = 1 , 0 1 0 und 0 µ ¶ µ ¶ 0 0 0 |−, −i = |−i ⊗ |−i = ⊗ = 0 . 1 1 1 (6) Der Hamiltonoperator operiert auf diesem vierdimensionalen Raum und ist gegeben durch: H = −J(Sx,1 Sx,2 + Sy,1 Sy,2 + Sz,1 Sz,2 ) . (7) Es ist bei Rechnungen immer geschickt, die Operatoren Sn,x bzw. Sn,y (hier für n = 1, 2) durch entsprechende Auf- und Absteigeoperatoren auszudrücken: Sn,x = 1 (Sn,+ + Sn,− ) , 2 Sn,y = 1 (Sn,+ − Sn,− ) . 2i Damit können wir den Hamiltonoperator wie folgt umschreiben: · ¸ 1 1 H = −J (S+,1 + S−,1 )(S+,2 + S−,2 ) − (S+,1 − S−,1 )(S+,2 − S−,2 ) + Sz,1 Sz,2 = 4 4 J = − [S+,1 S+,2 + S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 + S−,1 S−,2 4 − S+,1 S+,2 + S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 − S−,1 S−2 + 4Sz,1 Sz,2 ] = J = − [S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 + 2Sz,1 Sz,2 ] . 2 (8) (9) Wir berechnen nun die einzelnen Matrixelemente des Hamiltonoperators. Für Auf- und Absteigeoperatoren gilt im Allgemeinen, wenn man diese auf einen Gesamtdrehimpulseigenzustand |j, mi anwendet: p J± |j, mi = ~ j(j + 1) − m(m ± 1)|j, m ± 1i , (10) wobei j die Gesamtdrehimpulsquantenzahl und m ∈ {−j, −j + 1, . . . , +j} die magnetische Drehimpulsquantenzahl ist. Speziell für Spin-1/2 (mit verschwindendem Drehimpuls) gilt: ¯ ¯ ¯ À À À ¯1 1 ¯1 1 ¯1 1 S+ |+i = S+ ¯¯ , = 0 , S− |−i = S− ¯¯ , − = ~ ¯¯ , = ~|+i , (11a) 2 2 2 2 2 2 ¯ ¯ À À ¯1 1 ¯1 1 S− |+i = S− ¯¯ , = ~ ¯¯ , − = ~|−i , 2 2 2 2 ¯ À ¯1 1 S− |−i = S− ¯¯ , − = 0. 2 2 (11b) S1,+ , S2,+ , S1,− , S2,− , S1,z und S2,z sind 4 × 4-Matrizen, wobei der erste Index angibt, auf welchen zweidimensionalen Unterraum die Matrix wirkt. Eine solche Matrix lässt sich somit in verschiedene Blöcke aufteilen. Im Wesentlichen gilt: S1,+ = S+ ⊗ 12 , S2,− = 12 ⊗ S− , S2,+ = 12 ⊗ S+ , S1,z = Sz ⊗ 12 , S1,− = S− ⊗ 12 , (12a) S2,z = 12 ⊗ Sz . (12b) Die Matrix links von ⊗“ wirkt auf den Unterraum des ersten Spins (also den ersten beiden Komponenten ” eines Zustandes |•, •i) und die Matrix rechts von ⊗“ wirkt auf den den des zweiten Spins (also die letzten ” beiden Komponenten eines Zustandes |•, •i). Beispielsweise gilt dann: µ ¶ ~ ~ |+, −i = h+, −|Sz,1 Sz,2 |+, −i = h+, −|(Sz ⊗ 12 )(12 ⊗ Sz )|+, −i = h+, −| · − 2 2 ~2 ~2 = − h+, −|+, −i = − . (13) 4 4 Wir berechnen die Darstellung des Hamiltonoperators in der Basis {|+, +i, |+, −i, |−, +i, |−, −i}. Dazu werten wir die einzelnen Matrixelemente aus: H11 = h+, +|H|+, +i = o J~2 Jn =− h+, +|S+1 S−2 |+, +i + h+, +|S−,1 S+2 |+, +i +2 h+, +|Sz,1 Sz,2 |+, +i = − . {z } | 2 | 4 | {z } {z } =0 =0 2 = ~4 H12 = h+, +|H|+, −i = o Jn =− h+, +|S+1 S−2 |+, −i + h+, +|S−,1 S+2 |+, −i +2 h+, +|Sz,1 Sz,2 |+, −i = 0 . {z } | 2 | {z } | {z } =0 =0 =0 =0 =0 (17) =0 H22 = h+, −|H|+, −i = o J~2 Jn =− h+, −|S+1 S−2 |+, −i + h+, −|S−,1 S+2 |+, −i +2 h+, −|Sz,1 Sz,2 |+, −i = . {z } | 2 | 4 {z } | {z } =0 (16) =0 H14 = h+, +|H|−, −i = o Jn =− h+, +|S+1 S−2 |−, −i + h+, +|S−,1 S+2 |−, −i +2 h+, +|Sz,1 Sz,2 |−, −i = 0 . {z } | 2 | {z } | {z } =0 (15) =0 H13 = h+, +|H|−, +i = o Jn h+, +|S+1 S−2 |−, +i + h+, +|S−,1 S+2 |−, +i +2 h+, +|Sz,1 Sz,2 |−, +i = 0 . =− {z } | 2 | {z } | {z } =0 (14) (18) 2 =− ~4 2 H23 = h+, −|H|−, +i = o Jn J~2 =− h+, −|S+1 S−2 |−, +i + h+, −|S−,1 S+2 |−, +i +2 h+, −|Sz,1 Sz,2 |−, +i = − . {z } | 2 | 2 | {z } {z } =0 =~2 =0 H24 = h+, −|H|−, −i = o Jn =− h+, −|S+1 S−2 |−, −i + h+, −|S−,1 S+2 |−, −i +2 h+, −|Sz,1 Sz,2 |−, −i = 0 . {z } | 2 | {z } | {z } =0 =0 =0 =0 2 =0 (22) =0 H44 = h−, −|H|−, −i = o Jn J~2 =− h−, −|S+1 S−2 |−, −i + h−, −|S−,1 S+2 |−, −i +2 h−, −|Sz,1 Sz,2 |−, −i = − . {z } | 2 | 4 {z } | {z } =0 (21) =− ~4 H34 = h−, +|H|−, −i = o Jn =− h−, +|S+1 S−2 |−, −i + h−, +|S−,1 S+2 |−, −i +2 h−, +|Sz,1 Sz,2 |−, −i = 0 . {z } | 2 | {z } | {z } =0 (20) =0 H33 = h−, +|H|−, +i = o J~2 Jn =− . h−, +|S+1 S−2 |−, +i + h−, +|S−,1 S+2 |−, +i +2 h−, +|Sz,1 Sz,2 |−, +i = {z } | 2 | 2 | {z } {z } =0 (19) (23) 2 =− ~4 Da H hermitesch ist, folgen die an der Hauptdiagonalen gespiegelten Elemente durch komplexe Konjugation aus den obigen. Da diese alle reell sind, folgt: 1 J~2 0 H=− 4 0 0 0 −1 2 0 0 2 −1 0 0 0 . 0 1 (24) b.) Zu bestimmen sind 1 0 0 −1 A= 0 2 0 0 Eigenwerte und Eigenvektoren der Matrix 0 0 2 0 . −1 0 0 1 (25) Da die Matrix schon blockdiagonal ist, müssen nur die Eigenwerte und Eigenvektoren der 2 × 2-Untermatrix µ ¶ −1 2 , (26) 2 −1 bestimmt werden. Die Eigenwerte sind 1 und -3 und die zugehörigen normierten Eigenvektoren µ ¶ µ ¶ 1 1 1 1 √ √ , . 1 −1 2 2 (27) Die restlichen beiden Eigenwerte lassen sich von der Diagonalen von A direkt ablesen: diese sind gleich 1. Damit sind die Energieniveaus E (1) = E (2) = E (3) = − J~2 , 4 E (4) = 3J~2 , 4 (28) 3 und Energieeigenzustände gegeben durch: 1 0 0 0 (1) (2) e = 0 = |+, +i , e = 0 , 0 1 e(3) 0 1 1 = √1 (|+, −i + |−, +i) , =√ 2 1 2 0 (29a) e(4) 0 1 1 = √1 (|+, −i − |−, +i) . =√ 2 −1 2 0 (29b) Die ersten drei Zustände gehören zur Energie −~2 J/4, welche somit dreifach entartet ist. Man bezeichnet diese Zustände auch als Triplet-Zustände. Diese Zustände sind symmetrisch bezüglich Vertauschen der beiden Spins. Der vierte Eigenzustand gehört zur Energie 3~2 J/4; diese ist also einfach entartet. Der vierte Zustand verhält sich asymmetrisch, wenn die beiden Spins vertauscht werden. (Es ergibt sich derselbe Zustand, jedoch mit einem zusätzlichen Minuszeichen als Vorfaktor.) Entartung ist immer die Folge der Invarianz eines physikalischen Systems unter einer Transformation (Symmetrie). Die Transformation hier ist eine Drehung in jeweils beiden zweidimensionalen Spin-Unterräumen, welche durch die Liegruppe à 3 ! X σa SU(2) ⊗ SU(2) , SU(2) ∈ exp i θa , (30) 2 a=1 beschrieben werden, wobei σ 1 , σ 2 und σ 3 die Paulimatrizen und θa (für a = 1, 2, 3) reelle Parameter (Eulerwinkel) sind. Diese Darstellung mit den Paulimatrizen ist die sogenannte Spin-1/2-Darstellung der SU(2). Der Produktraum der beiden Räume H(j1 ) und H(j2 ) (in denen Zustände mit Gesamtdrehimpuls j1 bzw. j2 gegeben sind) zerfällt in eine direkte Summe von irreduziblen Darstellungen. Im Allgemeinen gilt für beliebige Drehimpulse: j1 ⊗ j2 = (j1 + j2 ) ⊕ (j1 + j2 − 1) ⊕ . . . ⊕ |j1 − j2 | . (31) In diesem Falle mit j1 = j2 = 1/2 gilt 1 1 ⊗ = 1 ⊕ 0. 2 2 (32) Diese Schreibweise bedeutet, dass der vierdimensionale Produktraum H1/2 ⊗ H1/2 (der durch die vierdimensionalen Zustände |+, +i, |+, −i, |−, +i und |−, −i aufgespannt wird) zerfällt in eine direkte Summe von irreduziblen Darstellungen. (Das sind im Wesentlichen Unterräume, die unter sich selbst transformieren. Durch SU(2)-Transformationen kommt man aus einem solchen Unterraum nicht heraus.) Es gibt dann also eine Spin1-Darstellung der Dimension 3, welche von den Triplett-Zuständen |+, +i = |1, 1i , |−, −i = |1, −1i , 1 √ (|+, −i + |−, +i) = |1, 0i , 2 (33) aufgespannt werden und eine Spin-0-Darstellung der Dimension 1, welche vom Singulett-Zustand 1 √ (|+, −i − |−, +i) = |0, 0i , 2 (34) aufgespannt wird. Hierbei sind |•, ◦i Zustände, bei denen • für den gesamten Spin steht und ◦ für die Spineinstellung. Der Entartungsgrad hängt mit der Dimensionalität der jeweiligen Räume zusammen. Aufgabe 8 Das ungestörte Problem ist charakterisiert durch die zeitunabhängige Schrödingergleichung, also das Eigenwertproblem des Hamiltonoperators: H0 |n0 i = En(0) |n0 i , (35) (0) wobei |n0 i die ungestörten Zustände sind und En die ungestörten Energieniveaus zu den Zuständen |n0 i. Die (0) Energien En und Zustände |n0 i werden als bekannt vorausgesetzt; wir nehmen also an, dass das ungestörte 4 System, welches durch H0 charakterisiert ist, bereits gelöst wurde. Dann wird eine Störung eingeschaltet, die durch einen Operator der Form λV beschrieben wird. Hierbei ist V der eigentliche Störoperator (das Potential) und λ ein Parameter, der charakteristisch für die Größe der Störung ist. Das gestörte Problem lautet somit: (H0 + λV )|ni = En |ni , (36) wobei |ni die gestörten Eigenzustände des Operators H0 + λV sind und En die zugehörigen Energieniveaus. Im Allgemeinen lässt sich dieses Problem nicht analytisch lösen und man ist darauf angewiesen, dass der Störparameter klein ist. Dann lässt sich eine sogenannte Störungsrechnung durchführen. Dabei nimmt man an, dass sich die Zustände |ni und Energien En nach dem Parameter λ entwickeln lassen in der Form |ni = |n0 i + λ|n1 i + λ2 |n2 i + λ3 |n3 i + . . . , (37) En = En(0) + λEn(1) + λ2 En(2) + λ3 En(3) + . . . . (38) und Diese Entwicklungen setzen wir oben ein und erhalten: £ ¤ (H0 + λV ) |n0 i + λ|n1 i + λ2 |n2 i + λ3 |n3 i + . . . = ´£ ³ ¤ = En(0) + λEn(1) + λ2 En(2) + λ3 En(3) + . . . |n0 i + λ|n1 i + λ2 |n2 i + λ3 |n3 i + . . . . (39) Das Ganze wird nun nach Potenzen von λ sortiert. Sammelt man alle Terme ∼ λ, so führt dies auf λ(H0 |n1 i + V |n0 i = En(0) |n1 i + En(1) |n0 i) = 0 . (40) Eine weitere Bedingung ist, dass der Zustand des gestörten Problems, also |ni, normiert sein soll: ¡ ¢¡ ¢ hn|ni = hn0 | + λhn1 | + λ2 hn2 | + λ3 hn3 | + . . . |n0 i + λ|n1 i + λ2 |n2 i + λ3 |n3 i + . . . = ! = hn0 |n0 i + λ(hn0 |n1 i + hn1 |n0 i) + λ2 (hn0 |n2 i + hn1 |n1 i + hn2 |n0 i) + . . . = 1 . (41) Daraus folgt also ! hn0 |n1 i + hn1 |n0 i = hn0 |n1 i + hn0 |n1 i∗ = 2Re(hn0 |n1 i) = 0 . (42) Betrachtet werden muss also nun: H0 |n1 i + V |n0 i = En(0) |n1 i + En(1) |n0 i . (43) (0) Hier multiplizieren wir von links mit hn0 | und verwenden hn0 |H0 = En hn0 |: En(0) hn0 |n1 i + hn0 |V |n0 i = En(0) hn0 |n1 i + En(1) hn0 |n0 i , (44) woraus sich En(1) = hn0 |V |n0 i , (45) ergibt. Die gestörten Eigenzustände in erster Ordnung in λ erhalten wir, indem wir von links mit hk0 | 6= hn0 | multiplizieren: (0) Ek hk0 |n1 i + hk0 |V |n0 i = En(0) hk0 |n1 i + En(1) hk0 |n0 i , (46) woraus sich dann hk0 |n1 i = hk0 |V |n0 i (0) (0) En − Ek , (47) ergibt. Das sind gerade die Entwicklungskoeffizienten einer Entwicklung von |n1 i nach den Eigenvektoren |k0 i, wobei n 6= k ist. Allgemein gilt also: |n1 i = X k6=n |k0 ihk0 |n1 i = X hk0 |V |n0 i (0) k6=n (0) En − Ek |k0 i . (48) 5 Die Energiekorrekturen zweiter Ordnung folgen aus der Bedingung, dass der Koeffizient ∼ λ2 verschwinden muss: H0 |n2 i + V |n1 i = En(0) |n2 i + En(1) |n1 i + En(2) |n0 i . (49) Wir multiplizieren von links mit hn0 | und erhalten: En(0) hn0 |n2 i + hn0 |V |n1 i = En(0) hn0 |n2 i + En(1) hn0 |n1 i + En(2) hn0 |n0 i , und daraus folgt En(2) = hn0 |V |n1 i = hn0 |V = X |hk0 |V |n0 i|2 (0) k6=n X hk0 |V |n0 i |k i = (0) 0 (0) k6=n (50) En − Ek X hn0 |V |k0 ihk0 |V |n0 i (0) k6=n (0) En − Ek = (51) . (0) En − Ek a.) Um die gestörten Energieniveaus in zweiter Ordnung zu erhalten, müssen wir mit hk0 | (für k 6= n) durchmultiplizieren: hk0 |H0 |n2 i + hk0 |V |n1 i = En(0) hk0 |n2 i + En(1) hk0 |n1 i + En(2) hk0 |n0 i . (52) Bei einem hermiteschen Operator sind die Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten orthogonal zueinander. Also gilt hk0 |n0 i = δkn = 0 und es folgt weiter: (0) hk0 |V |n1 i = (En(0) − Ek )hk0 |n2 i + En(1) hk0 |n1 i . (53) Das kann nach hk0 |n2 i aufgelöst werden. Weiterhin benötigen wird dann die Zustandskorrektur 1.Ordnung |n1 i, die wir jedoch zuvor schon ausgerechnet haben. Damit gilt: ³ ´ 1 (1) hk0 |n2 i = (0) hk |V |n i − E hk |n i = 0 1 0 1 n (0) En − Ek ¶ X µ hm0 |V |n0 i hk V |n i 1 0 0 . hk0 |V |m0 i − hn0 |V |n0 i (0) = (0) (54) (0) (0) (0) (0) − E − E En − Ek E E m n n m6=n k Wir entwickeln die Zustandskorrekturen 2.Ordnung nach den bekannten Energieeigenzuständen des ungestörten Systems: X X |k0 ihk0 |n2 i + |n0 ihn0 |n2 i . (55) |k0 ihk0 |n2 i = |n2 i = k k6=n hk0 |n2 i haben wir schon berechnet. Wir benötigen also noch hn0 |n2 i und das folgt aus der Normierungsbedingung hn|ni = 1 (und zwar aus dem Term ∼ λ2 ): hn2 |n0 i + hn1 |n1 i + hn0 |n2 i = 0 , (56) hn0 |n2 i + hn2 |n0 i∗ + hn1 |n1 i = 2Re(hn0 |n2 i) + hn1 |n1 i = 0 . (57) also Somit gilt: 1 1 X hn0 |V |m0 i hk0 |V |n0 i 1 X |hn0 |V |k0 i|2 hn0 |n2 i = − hn1 |n1 i = − hm0 |k0 i = − . (0) (0) (0) (0) (0) (0) 2 2 2 2 m,k6=n En − Em En − Ek k6=n (En − Ek ) Damit müssen wir jetzt nur noch einsetzen und erhalten das Endergebnis: " # # " X X hn0 |V |n0 ihk0 |V |n0 i hk0 |V |m0 ihm0 |V |n0 i |n2 i = |k0 i |k0 i − (0) (0) (0) (0) (0) (0) (En − Ek )2 m,k6=0 (En − Em )(En − Ek ) k6=n " # 1 X |hn0 |V |k0 i|2 − |n0 i . (0) (0) 2 (En − E )2 k6=n (58) (59) k 6 b.) Siehe Musterlösung :-) Aufgabe 9 Bei einem Hamiltonoperator, der nur L2 enthält, tritt eine (2l + 1)-fache Entartung der Energie auf. Die Entartung kommt zustande von der großen Symmetrie des Hamiltonoperators bezüglich Drehungen (Transformationen unter der Drehgruppe SO(3)) und der Transformation L 7→ −L. a.) Da [L2 , Lz ] = 0 ist, besitzen die Operatoren L2 und Lz einen gemeinsamen Satz von Eigenzuständen, nämlich |l, mi, wobei hr|l, mi = Ylm (ϑ, ϕ) die Kugelflächenfunktionen sind. Damit erhalten wir sofort die Energienievaus, indem wir dem Hamiltonoperator auf diese Zustände |l, mi anwenden und beachten, dass L2 |l, mi = ~l(l + 1)|l, mi , Lz |l, mi = m~|l, mi , (59) gilt: (0) El,m = a~2 l(l + 1) + b~2 m2 . (60) Zustände |l, 0i (m = 0) sind einfach entartet. Die restlichen Zustände |l, mi mit m 6= 0 sind doppelt entartet, weil m quadratisch vorkommt. Die Zustände |l, mi und |l, −mi besitzen also dieselbe Energie. Hier wird die Entartung teilweise aufgehoben, weil durch L2z ein symmetriebrechender Term eingeführt wird. H ist jetzt nur noch invariant bezüglich Drehungen in der x-y-Ebene (Drehgruppe SO(2)) und unter L 7→ −L. b.) Siehe Musterlösung :-) c.) (0) Im Allgemeinen betrachtet man ein Energieniveau En , das f -fach entartet ist, zum dem also die Energieeigenzustände |φna i gehören mit a = 1, 2, . . ., f . Um die Energiekorrekturen erster Ordnung und die Eigenzustände nullter Ordnung zu erhalten, muss man für die entarteten Zustände die Matrix V11 V12 . . . V1f V21 V22 . . . V2f Vb = . (61) .. .. , .. .. . . . Vf 1 Vf 2 . . . V f f mit den Matrixelementen Vαβ = hφnα |Vb |φnβ i betrachten und diese diagonalisieren. Die Eigenwerte sind die Energiekorrekturen erster Ordnung und die Eigenzustände sind die zugehörigen Eigenzustände nullter Ordnung. Durch eine beliebig kleine Störung mischen also die entarteten Eigenzustände sofort. Hier sind die zu untersuchenden Matrixelemente gegeben durch hl, m0 |cL2y |l, m00 i. Für m0 6= ±1 und m00 6= ±1 verschwinden die Nichtdiagonalelemente. Die Matrix muss also nicht diagonalisiert werden und es folgen die Energiekorrekturen erster Ordnung: hl, m0 |cL2y |l, m0 i = ¤ c£ l(l + 1) − m02 ~2 . 2 Für m0 = ±1 und m00 = ±1 sieht die Matrix folgendermaßen aus: µ ¶ 1 2 2 2[l(l + 1) − 1] −l(l + 1) b V = ~ c . −l(l + 1) 2[l(l + 1) − 1] 4 Diagonalisierung der Matrix führt auf: µ ¶ 1 3l(l + 1) − 2 0 Vb 0 = ~2 c2 . 0 l(l + 1) − 2 4 (62) (63) (64) 7 Die Energiekorrekturen 1.Ordnung sind also gegeben durch (1) El,m=1 = c 2 ~ [3l(l + 1) − 2] , 4 (1) El,m=−1 = c 2 ~ [l(l + 1) − 2] , 4 (65) und die zugehörigen normierten Eigenzustände nullter Ordnung lauten: 1 e(1) = √ (|1, 1i + |1, −1i) , 2 1 e(2) = √ (|1, 1i − |1, −1i) . 2 (66) Wohlgemerkt handelt es sich hierbei um Eigenzustände nullter Ordnung (!) Störungstheorie, was man daran sehen kann, dass diese nicht vom Parameter c abhängen, durch den die Störung charakterisiert ist. Die Eigenzustände des ungestörten Systems mischen also bei einer beliebig kleinen Störung bereits miteinander. Wir erkennen, dass die Entartung für m = ±1 in erster Ordnung Störungstheorie aufgehoben wird. (Für Zustände mit m 6= ±1 passiert dies erst auf m-ter Ordnung Störungstheorie.) Dies liegt daran, dass die Symmetrie des Hamiltonoperators durch den Störterm weiter gebrochen wird. Hier liegt nur noch die Symmetrie bezüglich der Transformation L 7→ −L vor. 8 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 4. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 10 5 Punkte (a) Der ungestörte Hamiltonoperaor ist H = ASz2 , und hat die beiden Eigenwerte E0 = 0 und E1 = ~2 A. Der Eigenwert E1 ist zweifach entartet und gehört zu den Eigenzuständen von Sz mit m = ±1. 1 Punkt Wir berechnen den Störungsterm: 1 0 ~ B B(Sx2 − Sy2 ) = 0 2 2 1 0 2 1 1 0 0 − 0 2 1 −1 0 Wir müssen die Säkulargleichung o n (1) Det hm|B(Sx2 − Sy2 )|m′ i − E1 δmm′ = 0 −1 0 0 = ~2 B 0 1 1 0 1 0 0 . 0 0 (1) (2) für den 2x2-Unterraum der durch die Zustände m = ±1 aufgespannt wird lösen. Sie lautet !) ( (1) −E1 ~2 B (1) = [E1 ]2 − ~4 B 2 = 0. Det (1) ~2 B −E1 (3) (1) Die beiden Lösungen sind E1,± = ±~2 B. Der Eigenwert E0 ändert sich nicht in erster Ordnung. 2 Punkte (b) Die exakte Lösung ergibt sich durch Diagonalisierung des gesamten Hamiltonoperators 2 ~ A 0 ~2 B 0 0 . H= 0 2 2 ~ B 0 ~ A (4) Ein Eigenwert ist E0 = 0 und die anderen beiden sind gegeben durch E1,± = ~2 (A ± B). Zufällig ergab also die Störungstheorie schon das exakte Resultat. 2 Punkte Aufgabe 11 6 Punkte (a) Die Lösung ergibt sich einfach durch Auflösen der Singlett- und Triplettzustände (siehe Aufgabe 7) |0, 0i = |1, 1i = |1, 0i = |1, −1i = 1 √ (|+, −i − |−, +i) 2 |+, +i 1 √ (|+, −i + |−, +i) 2 |−, −i, (5) (6) (7) (8) was auf |0, 0i |1, 1i |1, 0i |1, −1i 1 1 1 1 1 1 1 1 1 √ | , , ,− i − | , ,− , i 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 = | , , , i 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 = √ | , , ,− i + | , ,− , i 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 = | , ,− ,− i 2 2 2 2 = (9) (10) (11) (12) führt. 2 Punkte (b) Wir vergleichen nun einfach mit der Formel X hs1 , s2 ; m1 , m2 |S, M i |s1 , s2 ; m1 , m2 i ≡ |S, M i = X m1 ,m2 m1 ,m2 [M=m1 +m2 ] [M=m1 +m2 ] S,s1 ,s2 |s1 , s2 ; m1 , m2 i CM,m 1 ,m2 und erhalten folgende nichtverschwindende Clebsch-Gordan-Koeffizienten: 1 1 1 1 h , ; , − |0, 0i 2 2 2 2 1 1 1 1 h , ; − , |0, 0i 2 2 2 2 1 1 1 1 h , ; , |1, 1i 2 2 2 2 1 1 1 1 h , ; , − |1, 0i 2 2 2 2 1 1 1 1 h , ; , − |1, 0i 2 2 2 2 1 1 1 1 h , ; − , − |1, −1i 2 2 2 2 = = = 1 0, 1 , 1 C0, 12 ,− 12 = √ 2 2 2 1 0, 12 , 21 C0,− 1 , 1 = − √ 2 2 2 1, 1 , 1 C1, 12 , 12 = 1 (13) 2 2 = = = 1 1, 1 , 1 C0, 12 ,− 12 = √ 2 2 2 1 1, 12 , 21 C0,− 1 , 1 = √ 2 2 2 1, 1 , 1 C−1,− 21 ,−21 = 1. 2 2 Alle anderen Koeffizienten sind Null. 2 Punkte (c) Wir lösen die obigen Gleichungen nach den Produkt-Eigenzuständen auf: 1 1 1 1 | , , ,− i 2 2 2 2 1 1 1 1 | , ,− , i 2 2 2 2 1 1 1 1 | , , , i 2 2 2 2 1 1 1 1 | , ,− ,− i 2 2 2 2 = = 1 √ (|1, 0i + |0, 0i) 2 1 √ (|1, 0i − |0, 0i) 2 (14) (15) = |1, 1i (16) = |1, −1i (17) und vergleichen mit der Formel X X s ,s ,S 2 |s1 , s2 ; m1 , m2 i = hS, M |s1 , s2 ; m1 , m2 i |S, M i. ≡ Dm11 ,m |S, M i. 2 ,M S,M S,M 2 Das ergibt die folgenden Koeffizienten 1 1 1 1 h0, 0| , ; , − i 2 2 2 2 1 1 1 1 h1, 0| , ; , − i 2 2 2 2 1 1 1 1 h0, 0| , ; − , i 2 2 2 2 1 1 1 1 h1, 0| , ; − , i 2 2 2 2 1 1 1 1 h1, 1| , ; , i 2 2 2 2 1 1 1 1 h1, −1| , ; − , − i 2 2 2 2 = = = = 1 1 , 1 ,0 D 12 ,− 21 ,0 = √ 2 2 2 1 1 1 2 , 2 ,1 D 1 ,− 1 ,0 = √ 2 2 2 1 1 1 , ,0 D− 21 , 21 ,0 = − √ 2 2 2 1 1 1 , ,1 D− 21 , 21 ,0 = √ 2 2 2 1 1 = , ,1 D 12 , 12 ,1 = 1 2 2 1 = , 1 , 1 D− 21 ,− 21 ,−1 = 1 2 2 Alle anderen Koeffizienten sind Null. Die Symmetrien sind klar ersichtlich. 2 Punkte Aufgabe 12 9 Punkte Vertiefende Bemerkungen: Die Wechselwirkung von Atomen mit elektromagnetischen Feldern wird durch den Hamiltonoperator H= 1 2 {p − eA(r, t)} + eΦ(r, t) + V (r) 2m (18) bestimmt, wobei V ein Potential (z.B. Potential des Atomkerns) ist, und A und Φ das Vektor- und skalare Potential des elektromagnetischen Feldes darstellen. Die Elektronenladung sei e = −|e| und p = −i~∇. In der Dipolnäherung schreibt man A(r, t) ≈ A(r0 , t) und Φ(r, t) ≈ Φ(r0 , t), wobei r0 die Position des Atoms ist (die Wellenlänge des Lichts ist viel größer als die Ausdehnung des Atoms). Man wählt dann die Eichung der elektronischen Wellenfunktion folgendermaßen: ie Ψ(r, t) = e ~ A(r0 ,t)·(r−r0 ) e − ie ~ Rt t0 Φ(r0 ,t′ )dt′ Ψ̃(r, t). (19) Diese Eichtransformation geht Hand in Hand mit einer entsprechenden Eichtransformation der Potentiale, Ã(r, t) = A(r, t) − A(r0 , t), Φ̃(r, t) = Φ(r, t) − Φ(r0 , t) + ∂t A(r0 , t) · (r − r0 ) (20) Die beiden Terme A(r, t) − A(r0 , t) und Φ(r, t) − Φ(r0 , t) vernachlässigt man (von der Größenordnung aB /λ, wobei aB der Bohrsche Radius und λ die Lichtwellenlänge ist), und erhält somit H̃ = 1 2 p + V (r) + e(r − r0 ) · E(r0 , t). 2m (21) Das ist der Hamiltonoperator in Dipolnäherung. Wir setzen das Wasserstoffatom in den Koordinatenursprung (r0 = 0) und bezeichnen mit e den Polarisationsvektor des (emittierten oder absorbierten) elektrischen Felds E. Wir konzentrieren uns somit auf die Matrixelemente des Operators e · r. (a) (0) Der ungestörte Grundzustand für das Wasserstoffatom ist |1, 0, 0i0 , und En = −EI /n2 sind die ungestörten Energieniveaus des Wasserstoffatoms. Das Matrixelement ist mit er = r(ex sin θ cos φ, ey sin θ sin φ, ez cos θ) gegeben durch Z d3 rR21 (r)Y1m (θ, φ)∗ r ex sin θ cos φ+ey sin θ sin φ+ez cos θ ·R10 (r)Y00 (θ, φ). 1 Punkt 0 h2, 1, m|er|1, 0, 0i0 = In diesem Matrixelement können wir d3 r = r2 drdΩ schreiben. Es ist r r 1 4π 0 8π ±1 Y1 (ϑ, ϕ), Y00 (ϑ, ϕ) = √ , Y (θ, φ) ∓ sin θe±iφ = cos θ = 3 3 1 4π 1 Punkt 3 und somit 0 h2, 1, m|er|1, 0, 0i0 = = 1 √ 3 Z drr3 R21 (r)R10 (r) Z dΩ Y1m (θ, φ)∗ · Y 1 (θ, φ) + Y1−1 (θ, φ) Y 1 (θ, φ) − Y1−1 (θ, φ) √ √ − ey 1 + ez Y10 (θ, φ) · − ex 1 2 i 2 Z ex + iey −ex + iey 1 √ √ δm,1 + √ dr r3 R21 (r)R10 (r) δm,−1 + ez δm,0 , 3 2 2 wobei wir die Orthogonalität der Kugelfunktionen benutzt haben. Für das radiale Integral Z ∞ I= dr r3 R21 (r)R10 (r) (22) 2 Punkte (23) 0 betrachten wir 2 R10 = p 3 e−r/a0 , a0 r −r/2a0 1 , e R21 = p 3 24a0 a0 und somit Z Z 3 I = dr r R21 (r)R10 (r) = ∞ dr 0 a 28 r4 √ e−3r/2a0 = √0 4 . 63 a4 6 (24) (25) Damit wird 0 h2, 1, m|er|1, 0, 0i0 a0 2 8 = √ 5 23 −ex + iey ex + iey √ δm,1 + √ δm,−1 + ez δm,0 , 2 2 2 Punkte Es treten also nur Übergänge mit m = 0, ±1 auf. Mann nennt dies eine Auswahlregel. Dies sind ‘erlaubte’ Übergänge, andere Übergänge sind ‘verboten’. Der Polarizationsvektor e des Lichts steht senkrecht auf der Ausbreitungsrichtung, wie wir aus der Elektrodynamik wissen. Übergänge mit m = 0 emittieren linear polarisiertes Licht, Übergänge mit m = ±1 zirkular polarisiertes Licht. Sind alle drei Übergänge gleich wahrscheinlich ist das emittierte Licht unpolarisiert. (b) Die Frequenz der Lichtstrahlung wird durch die Delta-funktion in dem Ausdruck für die Goldene Regel der Quantenmechanik definiert. Nämlich 1 3 3me4 (0) (0) ~ω = E21m − E100 = EI 1 − = EI = = 10.2eV. 2 Punkte 4 4 8~2 mit EI = me4 /2~2 = 13.6eV. Sie liegt im ultravioletten Bereich. Sichtbares Licht wird bei anderen Übergängen (mit geringeren Energiedifferenzen) emittiert. (c) Wenn der Übergang np → 1s stattfindet, dann ändert sich an der Überlegung in a) nichts bis auf das radiale Integral. Das heißt, die Quantenzahl m kann immer nur die drei Werte −1, 0, 1 annehmen. 1 Punkt 4 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.4 Aufgabe 10 Der allgemeine Gruppenbegriff Eine Gruppe G ist eine Menge mit einer Verknüpfung ◦ (Gruppenverknüpfung), so dass folgende Eigenschaften gelten: 1.) Abgeschlossenheit bezüglich der Gruppenverknüpfung: Aus g1 ◦ g2 = g3 folgt g3 ∈ G, sofern g1 , g2 ∈ G. 2.) Assoziativität bezüglich der Verknüpfung ◦: (g1 ◦ g2 ) ◦ g3 = g1 ◦ (g2 ◦ g3 ) = g1 ◦ g2 = ◦g3 . 3.) Existenz eines neutralen Elements e bezüglich ◦: g ◦ e = e ◦ g = g. 4.) Existenz eines inversen Elements g −1 bezüglich ◦: g ◦ g −1 = g −1 ◦ g = e. Ist die Gruppenverknüpfung zusätzlich noch kommutativ, gilt also g1 ◦ g2 = g2 ◦ g1 , so handelt es sich um eine kommutative oder auch abelsche Gruppe. Das Besondere an einer Liegruppe ist, dass ihr zusätzlich eine topologische Struktur zugrunde liegt. Die Gruppe SU(N ) und speziell die SU(2) Im Folgenden werden die Liegruppe SU(N ) betrachten, der sowohl in der Teilchen- als auch der Festkörperphysik eine große Rolle zukommt. Bei der SU(N ) (spezielle unitäre Gruppe in N Dimensionen) handelt es sich um die Menge aller N × N -Matrizen Z mit mit U † U = U U † = 12 (unitär!) und det(U ) = 1 (dafür steht das Attribut speziell“). Man kann ein Element U der Gruppe schreiben in der Form ” à ! X a a U = exp −i , (1) θ T a wobei T a die sogenannten Generatoren der Gruppe und θa (a = 1, 2, . . ., Anzahl der Generatoren) Parameter sind. (Die θa spannen den Parameterraum der Gruppe auf.) Die Generatoren sind somit Objekte, welche solche Gruppenelemente erzeugen können. Deshalb werden sie manchmal auch als Erzeugende bezeichnet. Im Allgemeinen besitzt die Gruppe SU(N ) N 2 − 1 Generatoren. Woher kommt das? Schauen wir uns dazu an, welche Eigenschaften die Generatoren erfüllen müssen. Aus (1) folgt das hermitesch konjugierte Element à ! X U † = exp i θa (T † )a , (2) a wenn wir annehmen, dass sich die Liegruppe reell (θa = (θ∗ )a ) parametrisieren lässt. (Komplexe Anteile stecken in den Generatoren.) Um die Gruppeneigenschaft U † U = U U † = 1N zu erfüllen, muss à ! X ! a a † a (3) exp i θ (T − (T ) ) = 1N , a gelten und dies ist genau dann der Fall, wenn T = T † ist, die Generatoren also hermitesch sind. Aus der zweiten Bedingung det(U ) = 1 folgt mit det(exp(U )) = exp(Sp(U )) (wobei Sp“ für die Spur der Matrix steht, ” also die Summe der Diagonalelemente): ) !) ( !) ( à ( à X X X ! a a a a a a θ Sp(T ) = 1 , (4) θ T = exp i θ T = exp Sp i det exp i a a a a was mit Sp(T ) = 0 gilt, also sofern die Generatoren spurlos sind. Eine komplexe spurlose N × N -Matrix, die dazu noch hermitesch sein soll, hat gerade N 2 − 1 freie Parameter (Übung :-) Die Generatoren T a genügen einer sogenannten Liealgebra. Zur Bildung einer Liealgebra benötigt man eine Verknüpfung ◦, die linear bezüglich Addition und Multiplikation mit einer Konstanten ist, (αa + βb) ◦ c = α(a ◦ c) + β(b ◦ c) , (5) antisymmetrisch ist a ◦ b = −b ◦ a , (6) und die Jacobi-Identität erfüllt: a ◦ b ◦ c + b ◦ c ◦ a + c ◦ a ◦ b = 0. (7) Eine Verknüpfung, die das leistet, ist der bereits aus den Grundlagen der Quantenmechanik wohlvertraute Kommutator [•, •] (Übung :-) Für zwei Generatoren T a , T b einer Liegruppe gilt also [T a , T b ] = 2 NX −1 f abc T c , (8) c=1 wobei T c ein weiterer Generator ist. Die f abc bezeichnet man als Strukturkonstanten; diese sind charakteristisch für eine bestimmte Gruppe. Genau eine solche Beziehung (8) bezeichnet man als Liealgebra. Zu jeder Liegruppe gibt es sogenannte Darstellungen. Eine Darstellung ist eine Abbildung r von Gruppenelementen g auf komplexe n × n-Matrizen M , also r : G → Mat(C, n), g 7→ M (g) , (9) so dass sich diese n × n-Matrizen multiplikativ so verhalten wir die Gruppenelemente. Gilt also g1 ◦ g2 = g3 , dann folgt daraus n X Mij (g1 )Mjk (g2 ) = Mik (g1 ◦ g2 ) = Mik (g3 ) . (10) j=1 Eine Darstellung (bzw. der Darstellungraum V (j) ) heißt irreduzibel, wenn V als invariante Unterräume nur den Nullraum {0} und V selbst hat. Invariante Unterräume sind Räume, die durch Anwenden von Gruppenoperationen unter sich selbst transformieren, also immer nur Elemente ihres eigenen Raums erzeugen. Nun zur Liegruppe SU(2)! Dabei handelt es sich um die Menge aller unitären 2×2-Matrizen U mit Determinante eins. Eine solche Matrix lässt sich in der Form µ ∗ ¶ a b U= , |a|2 + |b|2 = 1 , (11) −b∗ a schreiben, wobei a und b komplexe Zahlen sind. (Man kann nachrechnen, dass eine solche Matrix die Eigenschaften U † U = U U † = 12 und det(U ) = 1 erfüllt.) Setzt man nun a = r + is und b = x + iy an, so ergibt sich aus |a|2 + |b|2 = 1: r2 + s2 + x2 + y 2 = 1 , (12) was die Oberfläche einer vierdimensionalen Kugel beschreibt. Diese Oberfläche bezeichnet man auch als Sphäre S 3 (wobei die 3“ die Dimensionalität der Oberfläche (Hyperfläche) angibt, die um eins niedriger ist als die ” Dimension der Kugel selbst.) Diese Sphäre ist die topologische Struktur, welche der SU(2) innewohnt. Die Liegruppe SU(2) besitzt 22 − 1 = 3 Generatoren. Diese sind die Paulimatrizen (dividiert durch 2, wobei dieser Vorfaktor Konvention ist): [Ti , Tj ] = i 3 X k=1 εijk Tk , Ti = σi , 2 σ1 = µ ¶ µ 0 1 0 , σ2 = 1 0 i ¶ µ −i 1 , σ3 = 0 0 0 −1 ¶ . (13) Man kann nachprüfen, dass die σi /2 hermitesch und spurlos sind (Übung :-) Die Strukturkonstanten der SU(2) sind also (bis auf einen Faktor i) gegeben durch den total antisymmetrischen Levi-Civita-Tensor: 1 für (i, j, k) zyklisch aus (1, 2, 3) −1 für (i, j, k) antizyklisch aus (1, 2, 3) . εijk = (14) 0 sonst Die Gruppe des Gesamtdrehimpulses j ist die SU(2). Speziell im Falle der SU(2) ist die Eigenschaft von invarianten Unterräumen, dass sie mittels der Auf- und Absteigeoperatoren J± nur unter sich selbst transformieren. Man kommt also nicht aus dem Raum heraus, wenn man die J± anwendet. Die Vektoren |j, mi (mit m = j, 2 j − 1, . . ., −j) bilden die Basis einer irreduziblen Darstellung V (j) , wobei j die Werte 0, 1/2, 1, 3/2, 2, . . . annehmen kann. Ein jeder solchen Darstellungraum besitzt die Dimension 2j + 1. Zur Wiederholung: p J+ |j, mi = j(j + 1) − m(m + 1)|j, m + 1i , (15a) J− |j, mi = p j(j + 1) − m(m − 1)|j, m − 1i , (15b) Jz |j, mi = m|j, mi . (15c) Irreduziblität bedeutet hier also gerade, dass sich j nicht ändert, wenn man J± auf einen Vektor |j, mi anwendet, sondern nur m. Koppelt man verschiedene Drehimpulse j1 und j2 miteinander, die jeweils in den Räumen H(j1 ) bzw. H(j2 ) gegeben sind, so leben die gekoppelten Drehimpulse im Produktraum H(j1 ) ⊗ H(j2 ) . Dieser Produktraum lässt sich schreiben als direkte Summe von irreduziblen Darstellungen: H(j1 ) ⊗ H(j2 ) = (j1 + j2 ) ⊕ (j1 + j2 − 1) ⊕ . . . ⊕ |j1 − j2 | . (16) Beispielsweise wird die erste irreduzible Darstellung (j1 + j2 ) von 2(j1 + j2 ) + 1 Zustandsvektoren {|j1 + j2 , j1 + j2 i, |j1 + j2 |j1 + j2 − 1i, . . . , |j1 + j2 , −(j1 + j2 )i} aufgespannt. Im Allgemeinen spricht man von einer D(j) Darstellung. Diese Darstellungsräume transformieren sich (wie oben erwähnt) unter sich selbst. Die direkte Summe drückt im Wesentlichen aus, dass die Darstellungen zu einer blockdiagonalen Matrix zusammengefasst werden: 0 0 0 0 0 0 . .. .. 0 σi /2 . . .. 0 .. .. (1) 0 . 0 Ji 0 . Ji = (17) .. . .. (3/2) 0 . . . . 0 J . i . .. .. .. 0 . . . . . . .. .. . 0 ... ... ... ... (1) Hierbei sind σi /2 die Generatoren der Spin-1/2-Darstellung, die Ji die Generatoren der Spin-1-Darstellung (3/2) (das sind die Matrizen, die in der Aufgabe angegeben sind), Ji die Generatoren der Spin-3/2-Darstellung usw. Die Spin-1/2-Darstellung wirkt nur auf zwei Vektoren (die man als Eigenvektoren der Matrix σ 3 wählt), µ ¶ µ ¶ 0 1 , (18) , |−i = |+i = 1 0 während die Spin-1-Darstellung auf die Vektoren des Tripletts 1 0 1 |1, 1i = |+, +i = 0 , |1, 0i = √ (|+, −i + |−, +i) = 1 , 2 0 0 0 |1, −1i = |−, −i = 0 , 1 (19) wirkt usw. Die direkte Summe erweitert im Wesentlichen einen Darstellungsraum und füllt die Basisvektoren durch Nullen auf. Beispielsweise gilt für die Kopplung zweier Spin-1/2: H(1/2) ⊗ H(1/2) = 1 ⊕ 0 , und dieser Darstellungraum 1 ⊕ 0 wird die durch Vektoren 0 1 1 0 1 |1, 1i = |+, +i = 0 , |1, 0i = √2 (|+, −i + |−, +i) = 0 , 0 0 0 0 0 0 1 |1, −1i = |−, −i = 1 , |0, 0i = √2 (|+, −i − |−, +i) = 0 . 1 0 (20) (21a) (21b) 3 Aufgabe 11 a.) Dies haben wir bereits in Aufgabe 7 gemacht: 1 |1, 0i = √ (|+, −i + |−, +i) , 2 |1, 1i = |+, +i , |1, −1i = |−, −i , (22) als die symmetrischen Triplettzustände und den antisymmetrischen Singulettzustand 1 |0, 0i = √ (|+, −i − |−, +i) . 2 (23) b.) S,s1 ,s2 Die sogenannten Clebsch-Gordon-Koeffizienten CM,m beschreiben im Wesentlichen einen Basiswechsel von 1 ,m2 Eigenzuständen |S, M i und Eigenzuständen |s1 , s2 ; m1 , m2 i. Dazu schieben wir den Einsoperator X 1= |s1 , s2 ; m1 , m2 ihs1 , s2 ; m1 , m2 | , (24) m1 ,m2 ein und erhalten: X X S,s ,s 1 2 |S, M i = |s1 , s2 ; m1 , m2 ihs1 , s2 ; m1 , m2 |S, M i ≡ CM,m |s1 , s2 ; m1 , m2 i , 1 ,m2 m1 ,m2 (25) m1 ,m2 mit den Clebsch-Gordon-Koeffizienten S,s1 ,s2 CM,m ≡ hs1 , s2 ; m1 , m2 |S, M i . 1 ,m2 (26) Die Clebsch-Gordon-Koeffizienten, für die M 6= m1 + m2 gilt, verschwinden. Es gilt nun |S, M i = |s1 , s2 ; m1 , m2 i , m1 + m2 = M , (27) also S,s1 ,s2 CM =m1 +m2 ,m1 ,m2 = 1 . (28) Wenden wir den Absteigeoperator J− = J1,− + J2,− auf (27) an, so ergibt sich für die linke Seite der Gleichung p J− |S, M i = ~ S(S + 1) − M (M − 1)|S, M − 1i , (29) und für die rechte Seite p (J1,− + J2,− )|s1 , s2 ; m1 , m2 i = ~ s1 (s1 + 1) − m1 (m1 − 1)|s1 , s2 ; m1 − 1, m2 i p + ~ s2 (s2 + 1) − m2 (m2 − 1)|s1 , s2 ; m1 , m2 − 1i . (30) Damit gilt also s s S,s1 ,s2 CM −1,m1 −1,m2 = s1 (s1 + 1) − m1 (m1 − 1) , S(S + 1) − M (M − 1) S,s1 ,s2 CM −1,m1 ,m2 −1 = s2 (s2 + 1) − m2 (m2 − 1) . S(S + 1) − M (M − 1) (31) Auch hier gilt M 0 = m01 + m02 mit M 0 = M − 1 und m01 = m1 − 1 bzw. m02 = m2 − 1. Dies ist bei jedem Schritt so, da auf der linken Seite M immer um Eins erniedrigt wird und auf der rechten Seite m1 bzw. m2 um Eins erniedrigt werden. Somit tragen nur die Clebsch-Gordon-Koeffizienten für M = m1 + m2 bei; alle anderen verschwinden. Deshalb kann man die obige Summe von vorn herein auf M = m1 + m2 einschränken und man erhält X X S,s ,s 1 2 CM,m |S, M i = |s1 , s2 ; m1 , m2 ihs1 , s2 ; m1 , m2 |S, M i ≡ |s1 , s2 ; m1 , m2 i . (32) 1 ,m2 m1 ,m2 m1 +m2 =M m1 ,m2 Im Prinzip können wir die Clebsch-Gordon-Koeffizienten aus Aufgabenteil (a) einfach ablesen. Wir wollen diese jedoch mittels der eben angegebenen Technik berechnen. Für den ersten Zustand gilt |1, 1i = |+, +i , (33) 4 wobei wir direkt 1, 1 , 1 h+, +|1, 1i = C1, 12 , 12 = 1 , (34) 2 2 ablesen. Als nächstes wenden wir den Absteigeoperator J− = J1,− + J2,− auf den ersten Zustand an: √ J− |1, 1i = ~ 2|1, 0i , (J1,− + J2,− )|+, +i = J1,− |+, +i + J2,− |+, +i = ~|−, +i + ~|+, −i , (35a) (35b) woraus sich dann ergibt: 1 |1, 0i = √ (|−, +i + |+, −i) . 2 (36) Jetzt können wir direkt ablesen: 1 1, 1 , 1 h−, +|1, 0i = C0,−2 12, 1 = √ , 2 2 2 1 1, 1 , 1 h+, −|1, 0i = C0, 12 ,−2 1 = √ . 2 2 2 Wenden wir den Absteigeoperator J− = J1,− + J2,− erneut auf |1, 0i an, folgt: √ J− |1, 0i = ~ 2|1, −1i , ½ (J1,− + J2,− )| 1 √ (|−, +i + |+, −i) 2 ¾ √ 1 1 = √ J2,− |−, +i + √ J1,− |+, −i = ~ 2|−, −i , 2 2 (37) (38a) (38b) woraus |1, −1i = |−, −i , (39) folgt und somit 1, 1 , 1 2 2 h−, −|1, −1i = C−1,− = 1. 1 ,− 1 2 (40) 2 Die Clebsch-Gordon-Koeffizienten zum Gesamtspin S = 0 erhalten wir nicht durch Anwenden eines Absteigeoperators J− , weil dieser nur auf die m-Quantenzahlen wirkt. Man setzt deshalb eine allgemeine Linearkombination der Form |0, 0i = α|+, −i + β|−, +i , (41) mit zu bestimmenden Koeffizienten α und β an. Dieser Zustand muss senkrecht auf |1, 0i stehen, also h1, 0|0, 0i = 0 gelten. Hieraus folgt dann α = −β und nach Normierung erhalten wir: 1 |0, 0i = √ (|−, +i − |−, +i) , 2 (42) also 1 0, 1 , 1 h−, +|0, 0i = C0,−2 12, 1 = √ , 2 2 2 1 0, 1 , 1 h+, −|0, 0i = C0, 12 ,−2 1 = − √ . 2 2 2 (43) Alle anderen Clebsch-Gordon-Koeffizienten verschwinden. Aufgabe 12 Die Wechselwirkung von Atomen mit elektromagnetischer Strahlung wird beschrieben durch den Hamiltonoperator H= 1 2 (p − eA(r, t)) + eΦ(r, t) + V (r) , 2m (44) 5 wobei V das Potential (des Atomkerns), A das Vektorpotential und Φ das skalare Potential ist. e ist die Elementarladung. In der Dipolnäherung nähert man die Potentiale durch die am Punkte r0 , welches die Position des Atoms angibt, an: A(r, t) ≈ A(r0 , t) , Φ(r, t) ≈ Φ(r0 , t) . Die Physik ändert sich nicht unter einer Eichtransformation des Viererpotentials, also µ ¶ eµ = Aµ + ∂ µ Λ , Aµ = Φ , Aµ 7→ A A (45) (46) wobei wir Zt λ = A(r0 , t)(r − r0 ) − Φ(r0 , t) dt , (47) t0 wählen. Dies geschickt, weil dann in den separaten Transformationen e t) = A(r, t) − A(r0 , t) , A(r, e t) = Φ(r, t) − Φ(r0 , t) + ∂t A(r0 , t)(r − r0 ) , Φ(r, (48) die Terme A(r, t) − A(r0 , t) und Φ(r, t) − Φ(r0 , t) auftreten, die man in der Dipolnäherung vernachlässigt. Daraus folgt dann der Hamiltonoperator e = H0 + HI , H H0 = p2 + V (r) , 2m HI = e(r − r0 ) · E(r0 , t) , (49) folgt. Es sei nun r0 = 0 (Verschiebung des Koordinatensystems, so dass der Ursprung am Ort des Wasserstoffatoms liegt). Wenn e der Polarisationsvektor der Strahlung ist, folgt die angegebene Formel. c.) Physikalisch ist es einsichtig, dass nur Übergänge |2, 1, mi 7→ |1, 0, 0i bei Zuständen |2, 1, mi mit m ∈ {−1, 0, 1} stattfinden. In der Aufgabe wird die Dipolnäherung betrachtet, die sogenannte führende Ordnung in der Störungstheorie. Man entwickelt hier im Wesentlichen nach der elektromagnetischen Feinstrukturkonstanten α= e2 , 4πε0 ~c (50) und man erkennt, dass die Übergangswahrscheinlichkeit proportional zu e2 , also α ist. Dies bedeutet, dass der Übergang unter Emission eines einzelnen Photons stattfindet. Dies erkennt man auch am Argument der δ-Funktion, welches Energieerhaltung ausdrückt: (0) (0) E2lm − E100 = ~ω , (0) (51) (0) wobei E2lm , E100 die ungestörten Energien der Zustände |2, l, mi und |1, 0, 0i und ~ω die Energie des abegstrahlten Photons ist. Neben der Energie muss auch der Drehimpuls erhalten sein. Dabei muss man ins Gedächtnis rufen, dass ein Photon ein Boson, genauer ein Spin-1-Teilchen, ist. Da sich die Drehimpulsquantenzahl um ∆l = −1 ändert, muss ein Drehimpuls ~ wegtransportiert werden und dies erledigt gerade das Photon. Wie wir schon in Aufgabe 7 und 11 gesehen haben, lebt ein Spin-1-Teilchen in der Triplett-Darstellung, welche von den symmetrischen Zuständen |1, 1i (j = 1, m = 1), |1, 0i (j = 1, m = 0) und |1, −1i (j = 1, m = −1) aufgespannt wird. Ein Photon kann sich also in keinem Zustand mit m ≥ 2 oder m ≤ −2 befinden und somit sind nur Überhänge mit m = −1, 0 oder +1 möglich, wobei es die folgenden drei Möglichkeiten gibt: 1.) |2, 1, 1i 7→ |1, 0, 0i: Hierbei gilt ∆m = −1, das Photon muss also Jz = ~ wegtransportieren. Es befindet sich daher im Zustand |1, 1i. 2.) |2, 1, 0i 7→ |1, 0, 0i: Es ist ∆m = 0 und das Photon befindet sich im Zustand |1, 0i. 3.) |2, 1, −1i 7→ |1, 0, 0i: Es gilt ∆m = 1. Das Photon muss also Jz = ~ an das Wasserstoffatom abgeben und nimmt danach den Zustand |1, −1i ein. 6 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 5. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 13 6 Punkte (a) 1 0 |+, +i = 0 0 0 1 |+, −i = 0 0 und 0 0 |−, +i = 1 0 0 0 |−, −i = 0 1 (1) J (S+,1 S−,2 + S−,1 S+,2 ) . ~2 Wir berechnen H=− S+,1 = Sx,1 + iSy,1 Dies, und analoge 0 0 ~ 0 0 S+,1 = 2 0 0 0 0 S−,1 0 ~ 0 = 2 2 0 (2) 1 h i 0 = ~ |+, +ih−, +| + |+, −ih−, −| = ~ 0 (0, 0, 1, 0) + 0 Rechnung für die restlichen Matrizen führt auf 2 0 0 2 0 0 ~ 0 0 0 0 0 2 . S+,2 = 0 0 2 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 Damit erhalten wir 0 0 0 0 0 1 H = −J 0 1 0 0 0 0 S−,2 0 ~ 2 = 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 1 (0, 0, 0, 1) . 0 0 (3) (4) 0 0 . 0 0 (5) 0 0 . 0 0 2 Punkte (b) Wir entwickeln den Operator U = e−iHt/~ in eine Taylorreihe, und verwenden, dass 0 0 0 0 0 1 0 0 H2 = J2 0 0 1 0 , 0 0 0 0 (6) und somit H 2n 0 2n 0 =J 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 , 0 0 H 2n+1 0 2n+1 0 = −J 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 . 0 0 (7) Damit können wir die Reihe 1 0 0 0 cos Jτ i sin Jτ ~ ~ U = 0 i sin Jτ cos Jτ ~ ~ 0 0 0 wieder aufsummieren, und erhalten 0 1 0 0 0 0 = 0 cos γ i sin γ 0 . 0 0 i sin γ cos γ 0 0 0 0 1 1 3 Punkte (c) Wir setzen 1 0 U = 0 0 γ = π/2 ein, was auf 0 0 0 0 i 0 i 0 0 0 0 1 (8) führt. Wir wenden dies auf einen Vektor a b c d (9) and und erhalten a ic ib . d (10) Das ist gerade bis auf Vorfaktoren i der ursprüngliche Spinvektor mit vertauschten Spin-Indizes. Aufgabe 14 1 Punkt 4 Punkte Wir berechnen zunächst die Erwartungswerte hσx i hσy i = sin(θ) cos(φ) = sin(θ) sin(φ) hσz i = cos(θ). (11) Damit erhalten wir (∆σx )2 = 1 − sin2 (θ) cos2 (φ) (∆σy )2 = 1 − sin2 (θ) sin2 (φ) 2 (12) 2 (∆σz ) = 1 − cos (θ). Somit wird ∆σx · ∆σy = q cos2 (θ) + sin4 (θ) sin2 (φ) cos2 (φ). 2 Punkte Für die rechte Seite verwenden wir [σx , σy ] = 2iσz , was auf 1 |h[σx , σy ]i| = |hσz i| = |cos(θ)| 2 führt. Offensichtlich ist q 1 ∆σx · ∆σy = cos2 (θ) + sin4 (θ) sin2 (φ) cos2 (φ) ≥ |cos(θ)| = |h[σx , σy ]i| . 2 1 Punkt 1 Punkt 2 Aufgabe 15 5 Punkte (a) Wir berechnen das Übergangselement 0 hΨf |Ψi i = 0 hf |UI (t, −∞)|ii0 , (13) wobei wir den zweiten Term in der Störungsentwicklung des Zeitentwicklungsoperators einsetzen, 2 Z t Z t′ i − dt′ dt′′ VI (t′ )VI (t′′ ). ~ −∞ −∞ (14) Um die Notation zu vereinfachen, lassen wir von hier ab die Indices 0 an den ungestörten Zuständen weg. Das führt auf 2 Z t Z t′ ′ ′ ′ ′ ′′ ′′ ′′ ′′ i − hf | dt′ dt′′ eiH0 t /~ V e−iωt eǫt e−iH0 t /~ eiH0 t /~ V e−iωt eǫt e−iH0 t /~ |ii. 1 Punkt ~ −∞ −∞ P ′ ′′ Wir schieben nun eine 1, d.h. 1 = z |zihz|, zwischen die beiden Exponentialfunktionen e−iH0 t /~ und eiH0 t /~ . Damit können wir nun überall H0 durch die entsprechenden ungestörten Eigenwerte Ez = ~ωz ersetzen: 2 X Z t Z t′ ′ ′′ i − hf |V |zihz|V |ii dt′ dt′′ ei(ωf −ωz −ω−iǫ)t ei(ωz −ωi −ω−iǫ)t ~ −∞ −∞ z 1 Punkt Wir führen das Integral aus, und erhalten X hf |V |zihz|V |ii e2ǫt e−2iωt 1 i(ωf −ωi )t e . 2 ~ ωf − ωi − 2ω − 2iǫ z ωz − ωi − ω − iǫ 1 Punkt Wir erhalten daraus die Übergangswahrscheinlichkeit pro Zeit, 2 X hf |V |zihz|V |ii e2ǫt d 1 Wf ←i = dt ~2 ωf − ωi − 2ω − 2iǫ z ωz − ωi − ω − iǫ X hf |V |zihz|V |ii 2 4ǫe4ǫt 1 = ~4 |ωf − ωi − 2ω − 2iǫ|2 ωz − ωi − ω − iǫ (15) z Wir verwenden nun lim ǫ→0 2ǫ = 2πδ(ωf − ωi − 2ω). (ωf − ωi − 2ω)2 + (ǫ)2 (16) In den Termen innerhalb der Summe über die Zwischenzustände z können wir ǫ = 0 setzen, da bei ωz − ωi = ω, bzw. bei Ez − Ei = ~ω ja gerade nach Voraussetzung die Matrixelemente hz|V |ii alle verschwinden sollen, und somit kein Deltafunktionsbeitrag aus diesem Nenner entstehen kann. Damit erhalten wir Wf ←i 2π = 4 ~ Wf ←i X hf |V |zihz|V |ii 2 δ(ωf − ωi − 2ω) ωz − ωi − ω 2π = ~ (17) z X hf |V |zihz|V |ii 2 δ(Ef − Ei − 2~ω). z Ez − Ei − ~ω (18) Für den Rest der Herleitung gib es 2 Punkte Es ist wichtig, dass zuerst die Summe über die Zwischenstände ausgeführt werden muss, und erst dann das Betragsquadrat genommen wird. Man sieht, dass die Energieerhaltung Ef = Ei + 2~ω fordert. Es werden also zwei Energiequanten vom Störungsfeld absorbiert. 3 (b) Wir scheiben cos ωt = (eiωt + e−iωt )/2 und berechnen wie in a) 1 4 2 X Z t Z t′ ′ ′ ′ ′′ ′′ ′′ i ′ − dt hf |V |zihz|V |ii dt′′ ei(ωf −ωz −iǫ)t (eiωt +e−iωt )ei(ωz −ωi −iǫ)t (eiωt +e−iωt ) 1 Punkt ~ −∞ −∞ z Es ergibt sich nach dem Integrieren ( X hf |V |zihz|V |ii X hf |V |zihz|V |ii ei(ωf −ωi )t e−2iωt e2ǫt e2iωt e2ǫt + + 2 4~ ωf − ωi − 2ω − 2iǫ z ωz − ωi − ω − iǫ ωf − ωi + 2ω − 2iǫ z ωz − ωi + ω − iǫ X 2(ωz − ωi − iǫ)hf |V |zihz|V |ii e2ǫt + ωf − ωi − 2iǫ z (ωz − ωi − iǫ)2 − ω 2 ) 1 Punkt Wir bilden davon das Betragsquadrat und differenzeren nach t. Danach nehmen wir den Grenzübergang ǫ → 0 vor. In den Termen innerhalb der z-Summen können wir wieder ǫ = 0 setzen, da an den Stellen ωz = ωi ± ω bzw. Ez = Ei ± ~ω die Matrixelemente hz|V |ii verschwinden sollen. Diese Terme tragen somit nicht zu Deltafunktionen beim Grenzübergang ǫ → 0 bei. Beim Bilden des Betragsquadrates bekommen wir die drei Betragsquadrate der drei Summanden in der geschweiften Klammer des letzten Ausdrucks sowie gemischte Terme. Die gemischten Terme sind zeitabhängig und verschwinden, wenn man über die Schwingungsperiode mittelt. Es bleiben also nur drei Terme übrig: 2 X hf |V |zihz|V |ii 2 2π 1 X hf |V |zihz|V |ii Wf ←i = δ(Ef − Ei − 2~ω) + δ(Ef − Ei + 2~ω)+ z Ez − Ei + ~ω ~ 4 z Ez − Ei − ~ω X 2(E − E )hf |V |zihz|V |ii 2 z i δ(E − E ) . + f i (Ez − Ei )2 − (~ω)2 2 Punkte z Die Energieerhaltung, ausgedrückt durch die Deltafunktionen, sowie die Energienenner zeigen vier Prozesse: A) Die Absorption zweier Energiequanten ~ω vom Störungsfeld unter Besetzung eines Zwischenzustands Ez mit Ez ≈ Ei + ~ω und Endzustand Ef = Ei + 2~ω (erster Term). B) Die Emission zweier Energiequanten ~ω ins Störungsfeld, wobei sich das System in einem angeregten Zustand befinden muss. Die Emission direkt von Ei nach Ef < Ei ist verboten, aber über den Zwischenzustand Ez ≈ Ei − ~ω nach Ef = Ei − 2~ω erlaubt (zweiter Term). C) Die Absorption eines Energiequants ~ω, Besetzung eines Zwischenzustands mit Ez ≈ Ei + ~ω, und anschließende Emission eines Quants ~ω führt auf einen Zustand derselben Energie Ef = Ei zurück. Selbiges gilt für den Fall, dass das System angeregt ist, und zunächst ein Energiequant ~ω abgibt, Ez ≈ Ei − ~ω, und danach eines wieder aufnimmt. Diese beiden Prozesse müssen kohärent addiert werden, d.h. sie werden erst addiert und dann wird das Betragsquadrat gebildet (dritter Term). Bei den Übergängen in die Zwischenzustände ist die Energie nur unscharf definiert, da die Zwischenzustände nur kurzzeitig besetzt werden. Deshalb können auch Werte mit Ez 6= Ei ± ~ω auftreten. Die vier Typen aufeinanderfolgender Absorptions- und Emissionsprozesse kann man auch graphisch darstellen. Für eine Diskussion der vier Prozesse (graphisch oder verbal) gibt es 1 Punkt Befindet sich das System anfangs im Grundzustand, so sind nur die zwei Prozesse mit anfänglicher Absorption eines Energiequants erlaubt. Schließlich ist es noch interessant den Fall ω = 0 zu betrachten: eine adiabatisch eingeschaltete zeitlich konstante Störung. In diesem Fall ergibt sich Wf ←i 2π = ~ X hf |V |zihz|V |ii 2 δ(Ef − Ei ), Ez − Ei (19) z vorausgesetzt, die Matrixelemente hf |V |ii verschwinden alle. Man beachte auch, dass der Nenner zu keiner Divergenz bei Ez = Ei führt, da die Matrixelemente im Zähler für diesen Fall verschwinden. 4 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.5 Aufgabe 13 Klassischer Computer Bits (0 oder 1) Wort 0 0 1 0 1 Quantencomputer Quantenbits (Qubits) Wort ↑ ↑ ↓ ↑ ↓ Die Informationsspeicherung in einem klassischen Computer erfolgt über Bits, welche die Werte 0 oder 1 annehmen können. Ein Bit wird realisiert über einen elektronischen Schaltkreis mittels Transistoren (metastabile Kippstufe, Flip-Flop). Mehrere dieser Bits können zu sogenannten Wortn zusammengefasst werden. Beim Quantencomputer spielen die Quantenbits (auch Qubits) die Rolle der Bits und dienen der Speicherung von Information. Ein Qubit ist im Wesentlichen ein Spin-1/2-Zustand. Der große Unterschied zum klassischen Bit ist, dass ein Qubit nicht nur zwei Werte annehmen kann, sondern dass es sich dabei um die Überlagerung (Superposition) zweier Spin-1/2-Zustände µ ¶ µ ¶ 1 0 |0i = | ↑i = , |1i = | ↓i = , (1) 0 1 handelt, also |ψi = α|0i + β|1i , |α|2 + |β|2 = 1 , (2) wobei die letzte Bedingung |ψi normiert. Mehrere dieser Qubits fasst man in Wortn zusammen. Im Falle von N Qubits verwendet man folgende Basis |0i = |0i ⊗ |0i ⊗ |0i ⊗ |0i ⊗ . . . ≡ |0, 0, 0, 0, . . .i , (3a) |1i = |1i ⊗ |0i ⊗ |0i ⊗ |0i ⊗ . . . ≡ |1, 0, 0, 0, . . .i , (3b) |2i = |0i ⊗ |1i ⊗ |0i ⊗ |0i ⊗ . . . ≡ |0, 1, 0, 0, . . .i , (3c) .. . |ni = |1i ⊗ |1i ⊗ |1i ⊗ |1i ⊗ . . . ≡ |1, 1, 1, 1, . . .i . (3d) In einem Wort lassen sich die genannten Basiszustände überlagern: |ψi = N 2X −1 Cn |ni . (4) n=0 Ein Programm auf diesem Quantencomputer ist nichts anderes als die Manipulation von Qubits, welche durch einen Kontroll-Hamiltonoperator beschrieben wird. Ein Beispiel für einen solchen Hamiltonoperator ist N X X i j H(t) = − [Bxi (t)Sxi + Bzi (t)Szi ] + J ij (t)S+ S− , i=1 (5) i<j mit S± = Sx ± iSy , (Sx , Sy , Sz ) = ~ (σx , σy , σz ) . 2 (6) Man kann Qubits also beispielsweise durch ein äußeres Magnetfeld B(t) oder durch Selbstwechselwirkung beschrieben über einen Austauschterm mit J ij (beispielsweise Ferro- oder Antiferromagnet) beeinflussen. Bei dem System in der Aufgabe handelt es sich um ein Wort bestehend aus vier Qubits mit der Basis {|0, 0i, |1, 0i, |0, 1i, |1, 1i} ≡ {|0i, |1i, |2i, |3i} . (7) Der Hamiltonoperator ist ein Kontrollhamiltonoperator der letztgenannten Art, wobei J ii = 0 ist; die zeitliche Entwicklung der Qubits (welche man in Aufgabenteil (b) berechnet) erfolgt durch ihre Selbstwechselwirkung; der Zustand des Worts ändert sich also im Laufe der Zeit. In Aufgabenteil (c) wird der Wortzustand a b (8) |ϕi = c = a|0i + b|1i + c|2i + d|3i , d betrachtet. Der Zeitentwicklungsoperator führt (modulo Faktoren i) auf einen neuen Vektor a ic 0 |ϕ i = ib = a|0i + ic|1i + ib|2i + d|3i , d (9) was nichts anderes als einem Vertauschen beider Spins, der sogenannten SWAP-Operation entspricht. Man kann nachrechnen, dass für den Zeitentwicklungsoperator auf Aufgabenteil (b) folgendes gilt (Additionstheoreme!): 1 0 0 0 0 cos(γ + δ) i sin(γ + δ) 0 Uγ · Uδ = (10) 0 i sin(γ + δ) cos(γ + δ) 0 , 0 0 0 1 wobei γ und δ zwei Winkel ∈ [0, 2π] sind. Beispielsweise gilt also Uπ/4 · Uπ/4 = Uπ/2 , (11) und bezeichnen wir Uπ/2 ≡ USWAP , (12) so gilt also Uπ/4 ≡ U√SWAP . (13) √ √ Man kann also eine SWAP-Operation definieren. Analog gibt es NOT, usw., Operationen, welche bei einem klassischen Computer nicht realisiert sind. Aufgabe 14 Als erstes überprüfen wir, ob der angegebene Zustand auf eins normiert ist: µ ¶ µ ¶ µ ¶ ¸ µ ¶ ¯ ³ α ´¯2 · φ θ φ θ ¯ ¯ hΨ|Ψi = ¯exp i ¯ cos exp i h+| + sin exp −i h−| × 2 2 2 2 2 · µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ ¸ θ φ θ φ × cos exp −i |+i + sin exp i |−i = 2 2 2 2 µ ¶ µ ¶ µ ¶ θ θ θ 2 2 h+|+i + sin {exp(−iφ)h−|+i + exp(iφ)h+|−i} + sin h−|−i = = cos 2 2 2 µ ¶ µ ¶ θ θ = sin2 + cos2 = 1. 2 2 Passt! Wir berechnen nun die Erwartungswerte des Spins in x-, y- und z-Richtung: · µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ ¸ θ φ θ φ hσ+ i = hΨ|σ+ |Ψi = cos exp i h+| + sin exp −i h−| × 2 2 2 2 µ ¶ µ ¶ φ θ × sin exp i |+i = 2 2 µ ¶ µ ¶ θ 1 θ cos exp(iφ) = sin(θ) exp(iφ) , = sin 2 2 2 (14) (15a) 2 · µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ ¸ θ φ θ φ exp i h+| + sin exp −i h−| × hσ− i = hΨ|σ− |Ψi = cos 2 2 2 2 µ ¶ µ ¶ θ φ × cos exp −i |−i = 2 2 µ ¶ µ ¶ θ θ 1 = sin cos exp(−iφ) = sin(θ) exp(−iφ) , 2 2 2 · µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ ¸ θ φ θ φ hσz i = hΨ|σz |Ψi = cos exp i h+| + sin exp −i h−| × 2 2 2 2 · µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ ¸ θ φ θ φ × cos exp −i |+i − sin exp i |−i = 2 2 2 2 µ ¶ µ ¶ θ θ − sin2 = cos θ . = cos2 2 2 (15b) (15c) Verwenden wir schließlich σ± = 1 (σx ± iσy ) , 2 (16) bzw. σx = σ+ + σ− , σy = −i(σ+ − σ− ) , (17) so folgt: ½ hσx i = sin(θ) ½ hσy i = sin(θ) ¾ 1 (exp(iφ) + exp(−iφ)) = sin(θ) cos(φ) , 2 1 (exp(iφ) − exp(−iφ)) 2i (18a) ¾ = sin(θ) sin(φ) , (18b) und hσz i = cos(θ) . (18c) Weiterhin gilt wegen σx2 = σy2 = σz2 = 12 : hσx2 i = hΨ|σx2 |Ψi = hΨ|Ψi = 1 , hσy2 i = 1 , hσz2 i = 1 . (19) Damit können wir wiederum die Schwankungsquadrate ausrechnen: (∆σx )2 = hσx2 i − hσx i2 = 1 − sin2 (θ) cos2 (φ) , (20a) (∆σy )2 = hσy2 i − hσy i2 = 1 − sin2 (θ) sin2 (φ) , (20b) (∆σz )2 = hσz2 i − hσz i2 = 1 − cos2 (θ) . (20c) Damit gilt also q (∆σx ) · (∆σy ) = 1 − sin2 (θ) + sin4 (θ) sin2 (φ) cos2 (φ) = q cos2 (θ) + sin4 (θ) sin2 (φ) cos2 (φ) . (21) Für die rechte Seite benötigt man die Kommutatorrelation [σx , σy ] = 2iσz und damit ergibt sich 1 1 |h[σx , σy ]i| = · 2|hΨ|σz |Ψi| = |hΨ|σz |Ψi| = | cos(θ)| , 2 2 und somit gilt schließlich: q 1 (∆σx ) · (∆σy ) = cos2 (θ) + sin4 (θ) sin2 (φ) cos2 (φ) ≥ | cos(θ)| = |h[σx , σy ]i| . 2 (22) (23) 3 Dass der Zustand |Ψi tatsächlich auf einer Kugel (der Blochkugel) liegt“, sieht man nicht direkt am Zustand ” selbst. Ein Spinzustand wie |Ψi existiert nämlich im zweidimensionalen Spinraum, der erst einmal nichts mit unserem dreidimensionalen Anschauungsraum zu tun hat. Man sieht dies erst an den Erwartungswerten des Spins (bzw. der Paulimatrizen) in x-, y- und z-Richtung, also (15). Daraus erkennt man unschwer, dass es sich um die Parametrisierung einer Kugel handelt. θ entspricht also dem Polarwinkel und φ dem Azimuthalwinkel, wenn man Kugelkoordinaten im dreidimensionalen Anschauungsraum verwendet. Man erkennt noch etwas anderes: Im Spinzustand |Ψi kommen die Winkel θ und φ dividiert durch einen Faktor 2 vor. Man kommt also erst wieder dann zum anfänglichen Zustand zurück, wenn man θ bzw. φ um 4π verschiebt, während im dreidimensionalen Raum eine Verschiebung um 2π ausreicht. Dies liegt daran, dass die Spingruppe SU(2) (die Drehungen im zweidimensionalen Spinraum beschreibt) nur lokal isomorph ist zur Drehgruppe SO(3) (durch die Drehungen im dreidimensionalen Raum parametrisiert werden). Anders ausgedrückt: SU(2) besitzt einen diskreten invarianten Unterraum Z2 = {−1, 1} mit zwei Elementen, während SO(3) nur 1 als invarianten Unterraum besitzt. Einfach ausgedrückt: Drehungen im Spinraum sind eben was anderes als Drehungen im dreidimensionalen Raum :-) Aufgabe 15 Zeitabhängige Störungstheorie führt man am Geschicktesten im Wechselwirkungsbild durch. Wir betrachten ein quantenmechanisches System mit dem Hamiltonoperator H = H0 + V (t) , (24) wobei H0 der Hamiltonoperator des ungestörten Systems und V (t) der zeitabhängige Störoperator ist. Zur Wiederholung: 1.) Es gibt das Schrödingerbild, in dem die zeitliche Entwicklung des quantenmechanischen Systems allein in den Zuständen steckt. Die Operatoren sind dagegen zeitunabhängig. 2.) Dann gibt es das Heisenbergbild, in dem die Zustände zeitunabhängig sind und die Operatoren einer zeitlichen Entwicklung unterliegen. 3.) Als drittes und letztes schließlich das Wechselwirkungsbild. In dieser Darstellung sind sowohl Zustände als auch Operatoren zeitabhängig. Der Vorteil gegenüber den beiden anderen Bildern ist jedoch, dass die Zeitentwicklung von Zuständen nur über den Störoperator V (t) erfolgt und die Zeitentwicklung von Operatoren nur über H0 . Damit ist explizit die Störung vom ungestörten System entkoppelt. Das System befinde sich zum Zeitpunkt t0 = −∞ im Anfangszustand |ii. (Dieser sei ein Eigenzustand des ungestörten Systems.) Die zeitliche Entwicklung dieses Zustandes im Wechselwirkungsbild erfolgt über den Zeitentwicklungsoperator Zt i UI (t, −∞) = T exp − dt0 VI (t0 ) , (25) ~ −∞ wobei T der Zeitordnungsoperator ist. Wie oben schon erwähnt, wird die Zeitentwicklung eines Zustandes im Wechselwirkungsbild einzig und allein durch den Störoperator V (t) (hier VI (t) im Wechselwirkungsbild) vermittelt. Der Zustand des Systems ist zur Zeit t gegeben durch |ψ(t)i = UI (t, −∞)|ii , (26) und ist jedoch kein Eigenzustand des ungestörten Systems mehr. Die Übergangsamplitude A|ii7→|f i dafür, dass sich das System zum Zeitpunkt t in einem Eigenzustand |f i befindet, ergibt sich durch Projektion auf diesen Zustand A|ii7→|f i = hf |ψ(t)i = hf |UI (t, −∞)|ii , (27) und die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Übergang ist das Betragsquadrat dieser Amplitude: W|ii7→|f i = |A|ii7→|f i |2 = |hf |UI (t, −∞)|ii|2 . (28) Der dritte Term in der Entwicklung lautet dann: µ i − ~ ¶2 Z t Zt dt −∞ 0 0 dt00 VI (t0 )VI (t00 ) . (29) −∞ 4 Jetzt müssen wir noch den Störoperator V (t) ins Wechselwirkungsbild bringen. Hierbei gilt µ ¶ µ ¶ i i H0 t V (t) exp − H0 t , VI (t) = exp ~ ~ (30) und damit erhalten wir speziell für die zeitabhängige periodische Störung 0 µ ¶2 D ¯ Zt µ ¶ µ ¶ Zt i i i ¯ 0 − H0 t0 V exp(−iωt0 ) exp(εt0 ) exp − H0 t0 × f¯ dt dt00 exp ~ ~ ~ −∞ −∞ µ ¶ µ ¶¯ E i i 00 00 00 00 ¯ × exp H0 t V exp(−iωt ) exp(εt ) exp − H0 t ¯i . ~ ~ (31) An dieser Stelle wäre es von Vorteil, wenn wir die Operatoren H0 loswerden könnten. Hierbei müssen wir beachten, dass H0 im Allgemeinen nicht notwendigerweise mit dem Störoperator V (t) vertauscht, also [H0 , V (t)] 6= 0! exp(i/~H0 t0 ) ganz links können wir auf hf | wirken lassen und exp(−i/~H0 t00 ) ganz rechts auf |ii. Da sowohl |ii als auch |f i Eigenzustände zu H0 sind, gilt µ ¶ µ ¶ i i 0 0 hf | exp H0 t = hf | exp Ef t = exp(iωf t0 )hf | , (32a) ~ ~ µ ¶ µ ¶ i i exp − H0 tt |ii = exp − Ei t |ii = exp(−iωi t)|ii . ~ ~ (32b) Um die beiden H0 in der Mitte loszuwerden, schieben wir ein vollständiges System von Eigenzuständen von H0 ein, also X 1= |zihz| , (33) z und erhalten: (2) UI 0 µ ¶2 X Zt D ¯ Zt i ¯ 0 = − exp(i(ωf − ωi )t) f ¯ dt dt00 V exp(−iωt0 ) exp(εt0 )× ~ z −∞ −∞ ¶ µ ¶ µ ¯E i i ¯ 0 00 H0 t V exp(−iωt00 ) exp(εt00 )¯i = × exp − H0 t |zihz| exp ~ ~ ¶2 X µ i hf |V |zihz|V |iiI , = − ~ z (34) mit Zt Zt 0 dt0 I= −∞ dt00 exp[i(ωf − ωz − ω − iε)t0 ] exp[i(ωz − ωi − ω − iε)t00 ] . (35) −∞ An dieser Stelle werten wir noch das Integral I aus. Hierbei ist zu beachten, dass die Integrationsvariable des ersten Integrals als Grenze des zweiten vorkommt! Zt dt0 exp[i(ωf − ωz − ω)t0 + εt0 ] I= −∞ 1 = i(ωz − ωi − ω) + ε 1 t00 =t0 exp[i(ωz − ωi − ω)t00 + εt00 ]|t00 =−∞ = i(ωz − ωi − ω) + ε Zt dt0 exp[i(ωf − ωi − 2ω)t0 + 2εt0 ] = −∞ 1 1 exp[i(ωf − ωi − 2ω)t + 2εt] . = i(ωz − ωi − ω) + ε i(ωf ωi − 2ω) + 2ε (36) Damit folgt dann: (2) UI (t, −∞) = exp(2t(ε − iω)) X hf |V |zihz|V |ii 1 exp(i(ωf − ωi )t) . 2 ~ ωf − ωi − 2ω − 2iε z ωz − ωi − ω − iε (37) 5 Die Übergangswahrscheinlichkeit pro Zeit ergibt sich durch Bildung des Betragsquadrats und Ableitung nach der Zeit: ¯ ¯2 X hf |V |zihz|V |ii ¯¯ dW|ii7→|f i 1 d ¯¯ exp(2εt) = 2 ¯ ¯ = dt ~ dt ¯ ωf − ωi − 2ω − 2iε z ωz − ωi − ω − iε ¯ ¯X hf |V |zihz|V |ii ¯2 4ε exp(4εt) 1 ¯ ¯ (38) = 4 ¯ ¯ . ~ (ωf − ωi − 2ω)2 + 4ε2 z ωz − ωi − ω − iε Nach Voraussetzung verschwinden Matrixelemente hz|V |ii für Übergänge mit Ez − Ei = ~ω. Damit können wir in der Summe sofort ε = 0 setzen, ohne eine Divergenz durch den Nenner zu erzeugen :-) Nun wird noch die Darstellung der δ-Funktion als Grenzwert der Funktionenfolge (Lorentzkurve) δε (x − a) = 1 ε , π (x − a)2 + ε2 (39) für ε 7→ 0 verwendet und wir erhalten das Ergebnis aus der Musterlösung: W|ii7→|f i = 2π ¯¯X hf |V |zihz|V |ii ¯¯2 ¯ ¯ δ(Ef − Ei − 2~ω) . ~ z ωz − ωi − ω − iε (40) b.) Zur Berechnung der Integrale ist es am Geschicktesten, die Kosinusfunktion über komplexe Exponentialfunktionen auszudrücken: 1 (exp(iωt) + exp(−iωt)) . 2 cos(ωt) = (41) Damit können wir den dritten Term des Zeitentwicklungsoperators wie folgt schreiben: µ ¶2 X i 1 − hf |V |zihz|V |ii × I , 4 ~ z (42) with Zt Zt 0 dt0 I= −∞ dt00 exp[i(ωf − ωz − iε)t0 ] {exp(iωt0 ) + exp(−iωt0 )} × −∞ × exp[i(ωz − ωi − iε)t00 ] {exp(iωt00 ) + exp(−iωt00 )} . (43) Im Prinzip handelt es sich hierbei um die Summe von vier Integralen der Form Zt I (n) = Zt 0 dt0 −∞ dt00 exp[(iω1 + ε)t0 ] exp(iω2 t0 ) exp((iω3 + ε)t00 ) exp(iω4 t00 ) = −∞ Zt dt0 exp[(i(ω1 + ω2 ) + ε)t0 ] = −∞ = 0 1 exp[(i(ω3 + ω4 ) + ε)t00 ]t−∞ = i(ω3 + ω4 ) + ε 1 1 exp[(i(ω1 + ω2 + ω3 + ω4 ) + 2ε)t] . i(ω3 + ω4 ) + ε i(ω1 + ω2 + ω3 + ω3 ) + 2ε (44) Damit können wir die vier Integrale ausrechnen: I (1) = 1 1 exp[(i(ωf − ωi + 2ω) + 2ε)t] , i(ωz − ωi + ω) + ε i(ωf − ωi + 2ω) + 2ε (45) I (2) = 1 1 exp[(i(ωf − ωi ) + 2ε)t] , i(ωz − ωi + ω) + ε i(ωf − ωi ) + 2ε (46) I (3) = 1 1 exp[(i(ωf − ωi ) + 2ε)t] , i(ωz − ωi − ω) + ε i(ωf − ωi ) + 2ε (47) 6 I (4) = 1 1 exp[(i(ωf − ωi − 2ω) + 2ε)t] , i(ωz − ωi − ω) + ε i(ωf − ωi − 2ω) + 2ε Damit lautet die Übergangsamplitude: o 1 n A|ii7→|f i = 2 I (1) + I (4) + (I (2) + I (3) ) = 4~ ( exp(i(ωf − ωi )t) exp(2(iω + ε)t) X hf |V |zihV |ii = 2 4~ ωf − ωi + 2ω − 2iε z ωz − ωi + ω − iε exp(2(−iω + ε)t) X hf |V |zihz|V |ii + ωf − ωi − 2ω − 2iε z ωz − ωi − ω − iε ) exp(2εt) X 2(ωz − ωi − iε)hf |V |zihz|V |ii + . ωf − ωi − 2iε z (ωz − ωi − iε)2 − ω 2 (48) (49) Wir definieren nun der Einfachheit :-) halber: A≡ exp(2(iω + ε)t) S1 , ωf − ωi + 2ω − 2iε S1 = X hf |V |zihz|V |ii , ωz − ωi + ω − iε z (50a) B≡ exp(2(−iω + ε)t) S2 , ωf − ωi − 2ω − 2iε S2 = X hf |V |zihz|V |ii , ωz − ωi − ω − iε z (50b) C≡ exp(2εt) S3 , ωf − ωi − 2iε X 2(ωz − ωi − iε)hf |V |zihz|V |ii . (ωz − ωi − iε)2 − ω 2 z S3 = (50c) Wir haben also das Betragsquadrat des Ausdrucks exp(i(ωf − ωi )t) (A + B + C) , 4~2 (51) zu bilden, um die Wahrscheinlichkeit W|ii7→|f i zu berechnen. Dabei treten Betragsquadratterme |A|2 , |B|2 , |C|2 und sechs Mischterme (wie beispielsweise AB ∗ ) auf. Jeweils zwei dieser Mischterme kann man kombinieren und dann geschickt über z + z ∗ = 2Re(z) , z ∈ C, (52) berechnen. Wir führen diese Berechnung für die Kombination AB ∗ + A∗ B explizit durch. In den Summen S1 , S2 (und auch S3 ) stecken nur Imaginärteile, die proportional zu ε sind. Die Bildung des Realteils von S1 S2∗ bedeutet also nicht anderes als den Grenzwert ε 7→ 0 von S1 S2∗ zu bilden: ½ ¾ exp(4t(−iω + ε)) ∗ ∗ ∗ ∗ AB + A B = 2Re(AB ) = 2Re S1 S2 = (ωf − ωi − 2ω − 2iε)(ωf − ωi + 2ω + 2iε) ½ ¾ exp[4t(−iω + ε)] (S1 S2 )|ε=0 = = 2Re (ωf − ωi − 2ω)(ωf − ωi + 2ω) − 8iεω + 4ε2 ¾ ½ exp[4t(−iω + ε)][(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 ) + 8iεω] (S1 S2 )|ε=0 = = 2Re [(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 ) − 8iεω][(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 ) + 8iεω] ( ) £ ¤ exp(4εt) [cos(4ωt) − i sin(4ωt)] (ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 ) + 8iεω = 2Re (S1 S2 )|ε=0 = [(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 )]2 + 64ε2 ω 2 © 2 exp(4εt) Re [(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 )] cos(4ωt) 2 2 2 2 2 [(ωf − ωi + 4(ω + ε )] + 64ε ω © ª ª + 8εω cos(4ωt) − [(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 )] sin(4ωt) i + 8εω sin(4ωt) (S1 S2 )|ε=0 = © ª 2 exp(4εt) [(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 )] cos(4ωt) + 8εω sin(4ωt) = (S1 S2 )|ε=0 . (53) [(ωf − ωi )2 + 4(ω 2 + ε2 )]2 + 64ε2 ω 2 = )2 Leitet man nun diesen Ausdruck nach der Zeit ab und bildet den Grenzwert ε 7→ 0, so erkennt man, dass dieser leider nicht verschwindet (wie es nach der ursprünglichen Aufgabenstellung) gedacht war. Die Aufgabenstellung wurde jetzt aber dahingehend abgeändert, dass eine Mittelung über alle Frequenzen durchgeführt wird, was 7 Terme wie cos(ωt) und sin(ωt) zum Verschwinden bringt. Unter dieser Voraussetzung verschwinden dann auch alle Mischterme :-) Dann kann man schließlich die Zeitableitung bilden und ε gegen null gehen lassen. Unter Verwendung von lim ε7→0 4ε = 2πδ(ωf − ωi ) , (ωf − ωi )2 + (2ε)2 und analog für die anderen Terme ergibt sich dann das Ergebnis aus der Musterlösung: ( ¯X hf |V |zihz|V |ii ¯2 π ¯¯X hf |V |zihz|V |ii ¯¯2 ¯ ¯ W|ii7→|f i = ¯ ¯ δ(Ez − Ei + 2~ω) + ¯ ¯ δ(Ef − Ei − 2~ω) 2~ E − E + ~ω E − E − ~ω z i z i z z ) ¯X 2(E − E )hf |V |zihz|V |ii ¯2 ¯ ¯ z i +¯ ¯ δ(Ef − Ei ) . (Ez − Ei )2 − (~ω)2 z (54) (55) Nun zur physikalischen Interpretation. Aus dem Ergebnis ließt man ab, dass in zweiter Ordnung Störungstheorie Übergänge von |ii ≡ |Ei i nach |f i ≡ |Ef i (bzw. umgekehrt) unter Zuhilfenahme von beliebigen Zwischenzuständen |zi ≡ |Ez i stattfinden. (Dies erkennt man an der Summe über z.) Um zu verstehen, was genau sich hier physikalisch abspielt, benötigen wir die Heisenbergsche Energie-Zeit-Unbestimmtheitsrelation: ~ . (56) 2 Diese ist anders zu interpretieren als die aus Theorie D bekannte Orts-Impuls-Unbestimmtheitsrelation ∆E · ∆t ≥ ~ , (57) 2 wobei hier ∆p und ∆x keine von der Messapparatur abhänge Messfehler sind, sondern prinzipielle Unbestimmtheiten von Impuls und Ort, die aus den Eigenschaften der Quantentheorie heraus folgen. (57) besagt im Wesentlichen, dass Ort und Impuls gleichzeitig nicht beliebig genau gemessen werden können. Das ist eine Folge der Nichtvertauschbarkeit des Orts- und Impulsoperators. In (56) sind ∆E und ∆t jedoch keine Ungenauigkeiten, weil man der Zeit auch in der Quantenmechanik keinen Operator zuordnet; diese ist wie auch in der klassischen Mechanik ein einfacher Parameter. In einem quantenmechanischen System ist ∆E die Abweichung vom mittleren Wert der Energie hEi, die das System über ein Zeitintervall ∆t annehmen kann. Hierbei muss ∆p · ∆x ≥ ∆t ¿ ~ , 2∆E (58) sein, so dass die Wahrscheinlichkeitsdichte ψ ∗ ψ der Wellenfunktion ψ (welche diesen Zustand der Energie hEi + ∆E beschreibt) konstant (stationär, also von der Zeit unabhängig) ist. Damit ist es beispielsweise möglich, dass aus dem Vakuum heraus ein virtuelles Teilchen entsteht, dass sich nach der Zeit ∆t ∼ ~/(2∆E) wieder vernichtet. (Man spricht dabei von Vakuumfluktuationen.) Der klassische Energieerhaltungssatz ist also für einen sehr kurzen Zeitraum ∆t verletzt, denn das Vakuum hat hEi = 0. Genau etwas Ähnliches kann sich hier abspielen, wobei wir die verschiedenen Fälle, die auftreten, getrennt durchsprechen wollen. Die Zwischenzustände |Ez i sind alle Eigenzustände, die der Hamiltonoperator hergibt; wobei Übergänge mit großem Energieabstand zwischen |Ez i und |Ei i bzw. |Ef i unterdrückt sind (Nenner!). Im Wesentlichen tragen Zwischenzustände nahe bei |Ei i bzw. |Ef i bei. Übergänge von |Ef i nach |Ez i laufen durch Emission/Absorption eines virtuellen Photons ab, sofern sich |Ez i unter- oder oberhalb von |Ef i befindet. Da alle diese virtuellen Prozesse stattfinden können, ist über die Amplituden (nicht über die Betragsquadrate, oder Wahrscheinlichkeiten!) zu summieren, was einer sogenannten kohärenten Summation entspricht. Eine Summe über die Betragsquadrate ist inkohärent und berücksichtigt quantenmechanische Interferenzeffekte nicht. 1.) Das System befindet sich anfänglich in einem angeregten Zustand |Ef i. Unter Emission/Absorption virtueller Photonen nimmt das System den intermediären Zustand |Ez i ein und geht dann in den energetisch stabilen Zustand mit Energie |Ei i über: Ez Ef Ei 8 2.) Das System befindet sich anfangs im energetisch niedrigsten Zustand |Ei i und geht durch Emission/Absorption virtueller Photonen über einen Zwischenzustand |Ez i in den angeregten Zustand |Ef i über. Ez Ef Ei 3.) Hier gibt es zwei Fälle. Im ersten Fall befindet sich das System im Zustand |Ei i wird dann durch Absorption eines virtuellen Photons auf den Zustand |Ez i angeregt und fällt danach durch Emission eines virtuellen Photons wieder auf den Zustand |Ei i zurück. Im zweiten Fall befindet sich das System im angeregten Zustand |Ef i, emittiert/absorbiert ein virtuelles Photon und nimmt damit den Zwischenzustand |Ez i ein und absorbiert/emittiert zu guter Letzt wieder ein virtuelles Photon, um sich erneut im angeregten Zustand |Ef i zu befinden. Ez Ez Ef Ef Ei Ei 9 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 6. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 16 5 Punkte (a) Ein allgemeine Rotationsmatrix für einen Spinvektor ist durch α α α U = e−i 2 ~n·~σ = cos( ) − i~n · ~σ sin( ) 2 2 (1) gegeben, wobei wir eine Drehung um die Achse ~n um den Winkel α durchführen. Wenn wir für ~n die Polarwinkel nx = cos(θ) cos(φ), ny = cos(θ) sin(φ), nz = sin(θ) einführen, können wir dies auch als cos(γ)eiδ i sin(γ)e−iφ U= (2) i sin(γ)eiφ cos(γ)e−iδ mit cos(γ)eiδ = cos( α2 ) + i sin(θ) sin( α2 ), sin(γ) = cos(θ) sin( α2 ) schreiben. Wir wenden nun dieselbe Drehung auf beide Spins eines Singulett-Zustands an. Wir schreiben für den Spin-Singulett-Zustand 1 1 0 0 1 √ ⊗ − ⊗ (3) 0 1 1 0 2 und verwenden den Drehoperator U ⊗ U . Wir erhalten 1 cos(γ)eiδ i sin(γ)e−iφ i sin(γ)e−iφ cos(γ)eiδ √ ⊗ − ⊗ i sin(γ)eiφ cos(γ)e−iδ cos(γ)e−iδ i sin(γ)eiφ 2 was wir als 1 0 1 0 1 −iδ −iφ iφ iδ √ + cos(γ)e ⊗ i sin(γ)e + i sin(γ)e cos(γ)e 1 0 1 0 2 1 0 1 0 1 iφ iδ −iδ −iφ −√ + i sin(γ)e ⊗ cos(γ)e + cos(γ)e i sin(γ)e 1 0 1 0 2 umschreiben können. Wir multiplizieren aus und erhalten 1 1 0 0 1 2 2 2 2 √ [cos (γ) + sin (γ)] ⊗ − [sin (γ) + cos (γ)] ⊗ 0 1 1 0 2 was sich auf den ursprünglichen Singulett-Zustand 1 1 0 0 1 √ ⊗ − ⊗ 0 1 1 0 2 reduziert. Das beweist die Rotationsinvarianz. (4) (5) (6) (7) 3 Punkte (b) Wir wiederholen die Überlegungen aus a) für den Zustand 1 1 0 0 1 √ ⊗ + ⊗ . 0 1 1 0 2 (8) In diesem Falle erhalten wir beim ausmultiplizieren 1 1 1 0 0 i(δ−φ) −i(δ−φ) √ 2i cos(γ) sin(γ)e ⊗ + 2i sin(γ) cos(γ)e ⊗ 0 0 1 1 2 1 1 0 0 1 [cos2 (γ) − sin2 (γ)] ⊗ + [cos2 (γ) − sin2 (γ)] ⊗ +√ 0 1 1 0 2 (9) was sich auf 1 1 0 0 1 √ cos(2γ) ⊗ + ⊗ 0 1 1 0 2 i 0 1 0 1 + √ sin(2γ) ei(δ−φ) ⊗ ⊗ + e−i(δ−φ) 1 0 1 0 2 (10) reduziert. Der Triplett-Zustand |T0 i ist nicht rotationsinvariant, sondern mischt mit dem Zuständen |T1 i und |T−1 i. 2 Punkte Aufgabe 17 15 Punkte (a) Da der Singulett-Zustand rotationsinvariant ist, können wir o.b.d.A. die z-Achse als die ~a-Achse wählen und den Vektor ~b in die x − z-Ebene legen. Der polare Winkel zwischen beiden sei θ. Eine Messung von A~a an ~a gibt dann mit Wahrscheinlichkeit 21 jeweils die Werte 1 oder −1 (dasselbe gälte für B~b , falls dies zuerst gemessen √ würde). Misst man den Wert √ 1, so ist der Zustand danach |+i ⊗ |−i/ 2. Misst man den Wert -1, so ist der Zustand danach −|−i ⊗ |+i/ 2. Wir rotieren nun den Spin des zweiten Teilchens um die y-Achse mit der Rotationsmatrix cos( 2θ ) − sin( θ2 )) −i θ2 σy U =e = (11) sin( 2θ ) cos( θ2 ) und führen die Eignevektoren |+i~b und |−i~b bezüglich der Achse ~b ein. Das ergibt im ersten Falle |+i ⊗ √ √ (− sin( θ2 )|+i~b + cos( θ2 )|−i~b )/ 2, und im zweiten Falle −|−i ⊗ (cos( 2θ )|+i~b + sin( θ2 )|−i~b )/ 2. 2 Punkte Die kombinierte Wahrscheinlichkeiten ergeben sich aus der Tabelle B~b 1 -1 A~a 2 θ 1 1 2 θ 2 sin ( 2 ) 2 cos ( 2 ) 2 1 1 θ θ 2 2 cos ( 2 ) 2 sin ( 2 ) und sind sin2 ( θ2 ) für A~a B~b = 1 und cos2 ( 2θ ) für A~a B~b = Wenn wir stattdessen zuerst B~b messen, dann erhalten 1 -1 −1. 2 Punkte wir dasselbe Ergebnis, mit θ → −θ. Die Wahrscheinlichkeiten sind dann dieselben. 1 Punkt Wenn die Achsen ~a und ~b gleich sind, θ = 0, dann erhält man mit Sicherheit A~a B~b = −1. Sind die Achsen antiparallel, θ = π, so erhält man mit Sicherheit A~a B~b = 1. Stehen die Achsen senkrecht aufeinander, so ist die kombinierte Wahrscheinlichkeit für 1 und −1 gleich und 12 . In diesem Falle sind die Messergebnisse völlig unkorreliert. (b) Wir betrachten die Größe Z h i C= A~a (λ) + A~a′ (λ) B~b (λ) − A~a (λ) − A~a′ (λ) B~b′ (λ) ρ(λ) dλ 1 Punkt Es ist |C| ≤ Z A~a (λ) + A~a′ (λ) B~b (λ) − A~a (λ) − A~a′ (λ) B~b′ (λ) ρ(λ) dλ. 1 Punkt Da A~a (λ) und A~a′ (λ) nur die Werte 1 oder −1 annehmen kann, ist |A~a (λ) − A~a′ (λ)| ≤ 2. Dasselbe gilt für |A~a (λ) + A~a′ (λ)|. 1 Punkt Weiter ist immer einer der beiden Summanden im Integranden Null. Zusammen mit |B~b (λ)| = |B~b′ (λ)| = 1 2 folgt |C| ≤ 2. Es ist aber andrerseits durch einfaches Ausmultiplizieren Z h i A~a (λ)B~b (λ) + A~a′ (λ)B~b (λ) − A~a (λ)B~b′ (λ) + A~a′ (λ)B~b′ (λ) ρ(λ) dλ C= 1 Punkt (12) und somit |C| = |E~a~b − E~a~b′ + E~a′~b + E~a′~b′ | ≤ 2 1 Punkt (c) Der Erwartungswert für A~a B~b ist gegeben durch 1 hS|(~a · ~σ ) ⊗ (~b · ~σ |Si = h+| ⊗ h−| − h−| ⊗ h+| (~a · ~σ ) ⊗ (~b · ~σ ) |+i ⊗ |−i − |−i ⊗ |+i 2 1 = h+|~a · ~σ |+i ⊗ h−|~b · ~σ |−i − h+|~a · ~σ |−i ⊗ h−|~b · ~σ |+i 2 − h−|~a · ~σ |+i ⊗ h+|~b · ~σ |−i + h−|~a · ~σ |−i ⊗ h+|~b · ~σ |+i 1 − az bz − (ax − iay )(bx + iby ) − (ax + iay )(bx − iby ) − az bz = 2 = −~a · ~b (13) (14) (15) (16) hS|(~a · ~σ ) ⊗ (~b · ~σ |Si = − cos(θ~a − θ~b ) 2 Punkte Damit wird C |Si = − cos(θ~a − θ~b ) + cos(θ~a − θ~b′ ) − cos(θ~a′ − θ~b ) − cos(θ~a′ − θ~b′ ) 1 Punkt Wir wählen nun z.B. die Werte θ~a = 0, θ~b = −3π/4, θ~a′ = π/2, θ~b′ = −π/4 und erhalten C |Si = √12 + √12 + √ √1 + √1 = 2 2 > 2. 1 Punkt 2 2 Das Ergebnis zeigt, dass die Quantenmechanik inkonsistenz mit der Annahme von Lokalität und versteckten Variablen ist. 1 Punkt Bemerkung: Wir haben hier jedoch keine relativistisch invariante Beschreibung gewählt und müssen uns eigentlich noch Gedanken darüber machen, was eine Koinzidenzmessung bedeutet, bzw. wie wir die Messergebnisse einander eindeutig zuordnen können, wenn bei der Messung selbst kein Informationsaustausch erlaubt sein soll. 3 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.6 Aufgabe 16 a.) Spinvektoren transformieren unter der SU(2). Drehungen im SU(2)-Raum (Spinraum) erfolgen über die Matrix ³α´ ³α´ U2 = 12 cos + in · σ sin . (1) 2 2 Wir müssen nun SU(2)-Drehungen im Produktraum zweier Spins durchführen, weshalb die entsprechende Matrix die Produktmatrix ist: n ³α´ ³ α ´o n ³α´ ³ α ´o U4 ≡ U ⊗ U = 12 cos + in · σ sin ⊗ 12 cos + in · σ sin = 2 2 2 ³ ´ ³α´ ³α´ ³2α ´ α = cos2 (12 ⊗ 12 ) + i sin cos {12 ⊗ (n · σ) + (n · σ)12 } − sin2 (n · σ) ⊗ (n · σ) . (2) 2 2 2 2 Wir führen über σx = σ+ + σ− , σy = −i(σ+ − σ− ) , (3) Auf- und Absteigeoperatoren ein und erhalten mit dem Einheitsvektor nx sin ϑ cos ϕ n = ny = sin ϑ sin ϕ , nz cos ϑ (4) dann: n · σ = nx (σ+ + σ− ) − iny (σ+ − σ− ) + nz σz = (nx − iny )σ+ + (nx + iny )σ− + nz σz = = sin ϑ exp(−iϕ)σ+ + sin ϑ exp(iϕ)σ− + cos ϑσz . (5) Beachten wir σ+ |+i = 0 , σ+ |−i = |+i , σ− |−i = 0 , σ− |+i = |−i , σz |+i = |+i , σz |−i = −|−i , (6) so ergibt sich: n · σ|+i = sin ϑ exp(iϕ)|−i + cos ϑ|+i , (7) n · σ|−i = sin ϑ exp(−iϕ)|+i − cos ϑ|−i . (8) und Damit können wir den Zustand |+, −i transformieren: ³α´ ³α´ ³α´ U ⊗ U (|+i ⊗ |−i) = cos2 |+, −i + i sin cos {sin ϑ exp(−iϕ)|+, +i − cos ϑ|+, −i} 2³ ´ 2 2 ³ ´ α α cos {sin ϑ exp(iϕ)|−, −i + cos ϑ|+, −i} + i sin 2 2 ³α´ © − sin2 sin2 ϑ|−, +i − sin ϑ cos ϑ exp(iϕ)|−, −i 2 ª + sin ϑ cos ϑ exp(−iϕ)|+, +i − cos2 ϑ|+, −i . Für den Zustand |−, +i folgt entsprechend: ³α´ ³α´ ³α´ U ⊗ U (|−i ⊗ |+i) = cos2 |−, +i + i sin cos {sin ϑ exp(iϕ)|−, −i + cos ϑ|−, +i} 2³ ´ 2 2 ³ ´ α α cos {sin ϑ exp(−iϕ)|+, +i − cos ϑ|−, +i} + i sin 2´ 2 ³α © 2 − sin2 sin ϑ|+, −i − sin ϑ cos ϑ exp(iϕ)|−, −i 2 ª + sin ϑ cos ϑ exp(−iϕ)|+, +i − cos2 ϑ|−, +i . (9) (10) Man kann nun nachrechnen, dass der Singulett-Zustand invariant unter einer Transformation Drehung um √ (SU(2) × SU(2))-Raum ist (wir multiplizieren mit 2 durch, damit wir nicht immer den Normierungsfaktor √ 1/ 2 des Singulettzustandes mitschleppen müssen :-) ³α´ √ 2(U ⊗ U )|Si = cos2 [|+, −i − |−, +i] 2 ³α´ + sin2 [(sin2 ϑ + cos2 ϑ)|+, −i − (sin2 ϑ + cos2 ϑ)|−, +i] = 2 √ = |+, −i − |−, +i = 2|Si . (11) Der Singulett-Zustand ist also invariant unter Drehungen im Produktraum SU(2) × SU(2). Zustände mit Spinquantenzahl S = 0 oder Drehimpulsquantenzahl L = 0 sind immer invariant bezüglich Drehungen in den zugehörigen Räumen. Beim Drehimpuls handelt es sich jedoch um Drehungen im dreidimensionalen Anschauungsraum, welche durch die aus der Mechanik bekannten Drehmatrizen (über die Generatoren der Drehgruppe SO(3)) beschrieben werden. Ein anschauliches Beispiel für den Drehimpuls l liefert das Wasserstoffatom. In diesem haben die Orbitale, welche zu l = 0 gehören (also die n-s-Orbitale in der Sprache der Spektroskopieleute) kugelsymmetrische Gestalt und sind damit invariant unter Drehungen im dreidimensionalen Raum. b.) Der Aufgabenteil funktioniert analog und man stellt fest, dass die Triplettzustände nicht invariant unter (SU(2) × SU(2))-Rotationen sind, sondern gegenseitig mischen. Aufgabe 17 Die Quantentheorie war zu ihren Anfängen sehr stark umstritten unter den damaligen bedeutenden Physikern. Im Wesentlichen spaltete sich die Physikerschaft in zwei Lager. Da gab es zum einen die Kopenhagener ” Schule“ um Bohr und die Göttinger Schule“ um Heisenberg, welche die Quantentheorie als statistische Theorie ” akzeptierten, die Aussagen über Wahrscheinlichkeiten trifft. Auf der anderen Seite gab es Leute wie Einstein, Schrödinger und de Broglie, welchen diese statistische Natur der Theorie überhaupt nicht in den Kram passte und Magenschmerzen bereitete (siehe Einstein mit seinem bekannten Ausspruch: Gott würfelt nicht.“) ” Betrachten wir nun dazu ein Beispiel, welche diese Problematik beschreibt, nämlich den Zerfall eines instabilen Teilchens, etwa eines freien Neutrons. Experimentiert man mit vielen zerfallenden Neutronen und misst die Zeitdauer, nach der diese zerfallen, so wird man feststellen, dass diese nicht für alle Neutronen exakt gleich ist. Aus dem statistischen Mittel ergibt sich die mittlere Lebensdauer τ eines Neutrons und diese kann mit Methoden der Quantentheorie berechnet werden. Was die Quantentheorie jedoch nicht leistet, ist, vorauszusagen, zu welcher exakten Zeitdauer ein bestimmtes Neutron zerfallen wird, denn Neutronen sind quantenmechanisch gesehen identische Teilchen und keines besitzt eine Eigenschaft gegenüber eines anderen Neutrons, die für einen früheren oder späteren Zerfall verantwortlich sein sollte. Die Quantentheorie ist also eine nicht deterministische Theorie. Es nun aber so, dass die Quantentheorie nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sein muss. Noch in ihren Anfangsjahren wurde die Idee aufgeworfen, dass ein physikalisches System Freiheitsgrade aufweisen könnte, welche durch die Quantentheorie eben nicht beschrieben werden können. Diese Freiheitsgrade können dem System selbst entspringen oder der unmittelbaren Umgebung. Betrachten wir speziell die zerfallenden Neutronen. Vielleicht gibt es Mechanismen der Umgebung, die bei einem einzelnen Neutron dafür sorgen, dass dieses schneller zerfällt als ein anderes. Das könnten zufällige heftige Vakuumfluktuationen (also virtuelle TeilchenAntiteilchen-Paare, die aus dem Vakuum heraus stets erzeugt und wieder vernichtet werden) an einem ausgezeichneten Punkt der Raum-Zeit sein, an dem sich das betreffende Neutron befindet. Solche Einflüsse, von der die Quantentheorie erst einmal nichts weiß, werden als verborgene Parameter bezeichnet. Diese sollen keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeitsvorhersagen der Quantentheorie haben. Der Mathematiker Neumann hat im Jahre 1932 bewiesen, dass es keine verborgenen Parameter in der Quantentheorie geben kann. Dies führte dazu, dass solche Diskussionen zunächst im Untergrund verschwanden . . . Nach 1950 fanden jedoch de Broglie, Bell und Bohm heraus, dass Neumann Voraussetzungen für seinen Beweis gebrauchte, welche für physikalische Anwendungen zu streng waren, was erneut die Diskussion um die verborgenen Parameter anfachte. Aus der Bellschen Ungleichung in Aufgabe 17 folgt, dass es einen Parameterbereich gibt, in dem das quantenmechanische Ergebnis im Widerspruch zum Ergebnis steht, wenn man mit verborgenen Parametern rechnet. Diese Beobachtung kann man immer dann machen, wenn ein verschränkter quantenmechanischer Zustand im 2 Spiel ist und genau das ist der Singulettzustand in der Aufgabe. Was ist ein verschränkter Zustand? Im Allgemeinen lassen sich Hilberträume H1 , H2 , . . . verschiedener physikalischer Teilsysteme zu einem gesamten Hilbertraum H kombinieren, welcher das Tensorprodukt der einzelnen Hilberträume ist: H = H1 ⊗ H2 ⊗ . . . . (12) Jeder Hilbertraum Hn wird durch ein System aus Basisvektoren {|1in , |2in , . . .} , (13) aufgespannt. Dann lässt sich ein beliebiger Zustand |ψin schreiben als X |ψin = Ci |iin . (14) i Kombiniert man beispielsweise Hn1 und Hn2 mit Hilfe des Tensorprodukts, so benötigt man eine Basis des entstandenen Produktraumes. Diese lautet {|1iin1 ⊗ |1in2 , |2in1 ⊗ |2in2 , . . . . (15) Ein Produktzustand lässt sich also nach diesen Eigenvektoren entwickeln: à ! X X X X 00 |ψin1 ⊗ |ψin2 = Ci |iin1 Cj0 |jin2 = Ci Cj0 |iin1 ⊗ |jin2 ≡ Cij |iin1 ⊗ |jin2 . i j i,j (16) i,j Wir erkennen hier, dass sich die Koeffizienten in der Entwicklung nach den neuen Eigenvektoren |iin1 ⊗ |jin2 , 00 00 = Ci Cj0 separieren lassen; ein solcher Zustand ist nicht verschränkt. Verschränkte in der Form Cij also Cij Zustände sind dagegen von der Form X 00 Cij |iin1 ⊗ |jin2 , (17) i,j 00 wobei sich Cij nicht als Produkt zweier Entwicklungskoeffizienten Ci und Cj0 (für alle i und j) schreiben lässt. Im Falle der Aufgabe handelt es sich um zwei Spin-1/2-Systeme, die miteinander kombiniert werden. Die Basisvektoren der einzelnen Spinräume sind bekannt µ ¶ µ ¶ 0 1 , (18) , |−i = |+i = 1 0 und ebenso die des Produktraums: 1 0 0 1 |+, +i = 0 , |+, −i = 0 , 0 0 0 0 |−, +i = 1 , 0 0 0 |−, −i = 0 . 1 (19) Ein Zustand |+, −i ist also kein verschränkter Zustand, weil er sich in der Form |+i ⊗ |−i schreiben lässt. Dagegen ist jedoch der Singulettzustand 1 |Si = √ (|+, −i − |−, +i) , 2 (20) sehr wohl verschränkt; er lässt sich nicht gemäß (16) aufteilen. Zum wieder zurück zur ursprünglichen Thematik. Die Bellsche Ungleichung kommt sich nicht mit der Quantentheorie in die Haare, sofern das physikalische System aus einem statistischen Gemisch gemäß (16) faktorisierbarer Zustände besteht, wenn also jedem Teilsystem Eigenschaften zugeordnet werden können, die nur für das jeweilige Teilsystem charakteristisch sind. Dies ist in verschränkten Systemen nicht möglich; ein solches lässt sich nur als Ganzes betrachten. 3 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 7. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 18 3 Punkte Wir betrachten eine lineare Kette von n Oszillatoren mit Abstand a, so dass die Gleichgewichtspositionen bei x = ja mit j = 1, . . . , n sind. Wir verwenden periodische (Born- von Kármán-) Randbedingungen, d.h. xn+1 = x1 , pn+1 = p1 . Aus der Vorlesung wissen wir, dass n 1 X xk = √ xj e−ikja n j=1 (1) n 1 X pj e−ikja , pk = √ n j=1 (2) 2π wobei k Vielfache von na sind. Es gelten die Vertauschungsrelationen [xj , pj ′ ] = δjj ′ . Damit erhalten wir unter † Verwendung von pj = pj [xk , p†k′ ] = n n ′ ′ 1 X −i(kj−k′ j ′ )a 1 X −ikja e [xj , pj ′ ]eik j a = e δjj ′ , n ′ n ′ j,j =1 2 Punkte j,j =1 also n [xk , p†k′ ] 1 − δk,k′ 1 X −i(k−k′ )ja e = δk,k′ + = n j n ′ e−i(k−k )na − 1 1 − ei(k−k′ )a ! = δk,k′ . 1 Punkt Das war zu zeigen. [Bemerkung: Die obige Konvention ist u.a. die in Cohen-Tannoudji. Die Normalkoordinaten werden oft auch geschickterweise mit verschiedenen Fouriertransformationen für xk und pk definiert, so dass dann im Gegensatz zu oben die Vertauschungsrelationen [xk , pk′ ] = δkk′ gelten. ] Aufgabe 19 8 Punkte (a) Wir suchen eine Rotationsmatrix im Spinraum, die den Hamiltonoperator diagonalisiert, d.h. ′ H =U P~ 2 + αP ~σ · P~ 2m ! U† = P~ 2 + αP A′ σz 2m (3) ~ √ mit zu bestimmendem A′ . Dazu verwenden wir Impulseigenfunktionen eik~r / V , so dass der Impuloperator durch ~p = ~~k ersetzt werden kann. Wir drehen dazu die ~p-Richtung im Spinraum in die Richtung ~ez , d.h. wir drehen um die Achse ~n = (~ p × ~ez )/|~ p × ~ez | = (~ p × ~ez )/|~ p| sin(α), und zwar um den Winkel α, dem Winkel zwischen ~ez und p~. Da α der Polarwinkel ist, ist sin(α) immer positiv. Wir wissen schon, dass die gesuchte Rotationsmatrix die Form α α α U = e−i 2 ~n·~σ = cos( ) − i~n · ~σ sin( ) 2 2 (4) hat. Wir müssen also α α α α cos( ) − i~n · ~σ sin( ) (~ p · ~σ ) cos( ) + i~n · ~σ sin( ) 2 2 2 2 (5) (~a · ~σ )(~b · ~σ ) = ~a · ~b + i(~a × ~b) · ~σ , (6) berechnen. Wir verwenden die Idendität was insbesondere (~ p · ~σ )(~n · ~σ ) = i(~ p × ~n) · ~σ = i i [~ p × (~ p × ~ez )] · ~σ = [pz (~ p · ~σ ) − |~ p|2 σz ] |~ p| sin(α) |~ p| sin(α) (7) und (~n · ~σ )(~ez · ~σ ) = i(~n × ~ez ) · ~σ = i [pz σz − (~ p · ~σ )] |~ p| sin(α) (8) nach sich zieht. Damit wird (~n · ~σ )(~ p · ~σ )(~n · ~σ ) = = = i (~n · ~σ ) pz (~ p · ~σ ) − |~ p|2 (~ez · ~σ ) |~ p| sin(α) 2 1 2 2 |~ p | p σ − |~ p | (~ p · ~ σ ) + p p (~ p · ~ σ ) − |~ p | σ z z z z z 2 |~ p|2 sin (α) 1 − 2 2 (|~ p|2 − p2z )(~ p · ~σ ) = −(~ p · ~σ ) |~ p| sin (α) (9) (10) (11) und α α α α cos( ) − i~n · ~σ sin( ) (~ p · ~σ ) cos( ) + i~n · ~σ sin( ) = 2 2 2 2 (12) α α α α cos2 ( )(~ p · ~σ ) − i sin( ) cos( ) [(~n · ~σ )(~ p · ~σ ) − (~ p · ~σ )(~n · ~σ )] + sin2 ( )(~n · ~σ )(~ p · ~σ )(~n · ~σ ) = 2 2 2 2 (13) h 2 α α i 1 cos2 ( ) − sin2 ( ) (~ p · ~σ ) + sin(α) |~ p| σz − |~ p| cos(α)(~ p · ~σ ) = |~ p|σz . 2 2 |~ p| sin(α) Damit ist A′ = |~ p|, und in Impulsdarstellung 2 p~2 ~p ′ + αP ~σ · ~ p U† = + αP |~ p|σz . H =U 2m 2m (14) 1 Punkt Die Eigenwerte und Eigenvektoren des Hamiltonoperators sind somit E± = ~2 |~k|2 ± ~αP |~k| 2m |~k, ±i = |~ki ⊗ U (~k)|±iz 1 Punkt mit der obigen (~k-abhängigen) Rotationsmatrix U und rellen Wellenvektoren ~k, die die Impulseigenwerte √ ~ ~p = ~~k bestimmen. Die Impulseigenfunktionen sind in Ortsdarstellung eik~x / V . Die Spins sind entlang ±~k ausgerichtet. In der Abbildung 1 ist die Dispersion abgebildet. 1 Punkt (b) Wir wiederholen die Betrachtungen aus a). Wir suchen eine Rotationsmatrix im Spinraum, die den Hamiltonoperator diagonalisiert, d.h. ! h i P~ 2 P~ 2 ′ H =U U† = + αR ~σ × P~ + αR A′ σz (15) 2m 2m z mit zu bestimmendem A′ . Im Impulsraum schreiben wir dazu [~σ × ~p]z = (~σ × ~ p) · ~ez = (~ p × ~ez ) · ~σ . 1 Punkt 2 Abbildung 1: Dispersion E± = ~2 |~ k|2 2m ± ~αP |~k|. Damit können wir die Betrachtungen aus a) verwenden, indem wir dort p~ durch p~ × ~ez ersetzen. Das heißt, wir rotieren um die Achse ~n = (~ p × ~ez ) × ~ez /|(~ p × ~ez ) × ~ez |. Da aber (~ p × ~ez ) × ~ez = pz ~ez − p~ ist, und dies gleich −px~ex − py ~ey ≡ −P~⊥ , ist ~n = −~ p⊥ /|~ p⊥ |. Wir rotieren um diese Achse um den Winkel von π/2. 1 Punkt Wir erhalten π π π U = e−i 4 ~n·~σ = cos( ) − i~n · ~σ sin( ). (16) 4 4 Wir müssen also hier 1 (1 − i~n · ~σ ) {(~ p × ~ez ) · ~σ } (1 + i~n · ~σ ) 2 (17) mit ~n = −~ p⊥ /|~ p sin(α)| berechnen. Wir können (~ p × ~ez ) = (~ p⊥ × ~ez ) verwenden. Wir erhalten 1 p~⊥ · ~σ p~⊥ · ~σ 1+i {(~ p⊥ × ~ez ) · ~σ } 1 − i . 2 |~ p⊥ | |~ p⊥ | (18) Es ist (~ p⊥ · ~σ )[(~ p⊥ × ~ez ) · ~σ ] = −i|~ p⊥ |2 (~ez · ~σ ) (19) und (~ p⊥ · ~σ )[(~ p⊥ × ~ez ) · ~σ ](~ p⊥ · ~σ ) = |~ p⊥ |2 [(~ez × ~ p⊥ ) · ~σ ] (20) Damit wird p~⊥ · ~σ p~⊥ · ~σ 1 1+i {(~ p⊥ × ~ez ) · ~σ } 1 − i = 2 |~ p⊥ | |~ p⊥ | (21) 1 [(~ez × p~⊥ ) · ~σ ] + [(~ p⊥ × ~ez ) · ~σ ] + 2|~ p⊥ |(~ez · ~σ ) = |~ p⊥ |~ez · ~σ . 2 (22) 3 Wir erhalten also daraus 2 ~p p~2 H′ = U + αR [~σ × p~]z U † = + αR |~ p⊥ |σz 2m 2m 1 Punkt Die Eigenwerte und Eigenvektoren des Hamiltonoperators sind somit E± = ~2 |~k|2 ± ~αR |~k⊥ | 2m |~k, ±i = |~ki ⊗ U (~k)|±iz 1 Punkt ~k, die die Impulseigenwerte ~p = ~~k bestimmen. mit der obigen Rotationsmatrix U und rellen Wellenvektoren √ i~ k~ x p ×~ez , also senkrecht Die Impulseigenfunktionen sind in Ortsdarstellung e / V . Die Spins sind in Richtung ±~ zu den Wellenvektoren ~k ausgerichtet. In der Abbildung 2 sind die Dispersion und die Spinausrichtungen zu sehen. 1 Punkt Abbildung 2: Dispersion und Spinausrichtungen für den Rashba-Hamiltonoperator. Die Spins sind hier rot gezeichnet, und die Impulsvektoren grün. 4 Aufgabe 20 9 Punkte (a) Der Operator R rotiert die Zustände um ein Atom weiter. Sechsfache Anwendung führt zum Ausgangszustand zurück. R6 |φi i = |φi i. Das bedeutet, das die Eigenwerte von R die Beziehung r6 = 1 erfüllen müssen. Dies sind gerade die sechs Einheitswurzeln, rn = ei 2π 6 n = ei nπ 3 (23) mit n = 0, . . . , 5. Die entsprechenden Eigenvektoren |ni erhält man, indem man die Beziehung R|ni = rn |ni (24) verwendet. Entwickelt man die Eigenvektoren nach den |φi i, also |ni = 6 X i=1 ani |φi i (25) so erhalten wir (wir definieren φ7 ≡ φ1 ) R 6 X i=1 ani |φi i = 6 X i=1 ani |φi+1 i = 7 X i=2 an,i−1 |φi i = rn 6 X i=1 ani |φi i, (26) und nach ausprojizieren die Rekursionsrelationen an,i−1 = rn ani = ei nπ 3 ani . 1 Punkt mit n = 0, . . . , 5, i = 2, . . . , 7, und an,7 ≡ an,1 . Damit sind die Eigenvektoren: 1 1 1 π 2π −i 1 e 3 e−i 3 −i 2π −e−i π3 3 1 1 1 1 e √ √ hi|2i = hi|0i = √ hi|1i = 1 6 6 6 1 −1 π 2π 1 −e−i 3 e−i 3 π 2π 1 −e−i 3 −e−i 3 1 1 1 π −1 −e−i 3 −e−i 2π 3 −i 2π e 3 −e−i π3 1 1 1 1 hi|3i = √ hi|5i = √ hi|4i = √ 1 −1 6 −1 6 6 1 −e−i π3 e−i 2π 3 π 2π −1 e−i 3 e−i 3 (27) (28) Die Eigenvektoren sind alle orthogonal aufeinander, d.h. linear unabhängig, und spannen somit den Zustandsraum auf. 2 Punkte (b) Es gilt H0 |φi i = E0 |φi i (29) und W |φi i = −t(|φi−1 i + |φi+1 i) (30) mit φ7 ≡ φ1 und φ0 ≡ φ6 . Wenden wir auf H0 den Operator R an so erhalten wir RH0 |φi i = E0 R|φi i = E0 |φi+1 i = H0 |φi+1 i = H0 R|φi i. (31) Wenden wir R auf W an, so ergibt sich RW |φi i = −tR(|φi−1 i + |φi+1 i) = −t(|φi i + |φi+2 i) = W |φi+1 i = W R|φi i. (32) 5 Wir haben hier das Problem periodisch fortgesetzt, aber man kann auch explizit die Fälle einzeln prüfen. Damit haben wir gezeigt, dass R(H0 + W ) = (H0 + W )R gilt. 2 Punkte Wir wissen somit, dass R und H ein gemeinsames Set von Eigenvektoren besitzt. 1 Punkt Wir benötigen nur noch die entsprechenden Eigenwerte. Wir erhalten durch direktes Einsetzten ǫ0 = E0 − 2t ǫ1 = ǫ5 = E0 − t ǫ2 = ǫ4 = E0 + t ǫ3 = E0 + 2t 1 Punkt Wir sehen, dass die Energien E0 ± t je zweifach entartet sind. Daher kann man als Eigenvektoren auch Linearkombinationen der entsprechenden Eigenvektoren nehmen, z.B. 0 1 −1 0 −1 1 1 −1 ′ ′ hi|1 i = hi|5 i = (33) 2 0 2 −1 1 0 1 1 für die Energie E0 − t (jeweils bindende Kombination bei gegenüberliegenden Bindungen, “Doppelbindungen”) und 0 1 1 0 −1 1 1 −1 ′ ′ hi|4 i = (34) hi|2 i = 2 0 2 1 1 0 −1 −1 für die Energie E0 + t (antibindende Kombinationen bei gegenüberliegenden Bindungen). Den Grundzustand erhält man, indem man die 6 Elektronen in die niedrigsten Niveaus füllt. Es gehen 2 nach ǫ0 , und vier nach ǫ1 = ǫ5 . Damit ist die Grundzustandsenergie Eg = 6E0 − 8t. 1 Punkt Die Elektronen sind delokalisiert. Die beiden Elektronen im untersten Niveau ǫ0 bilden einen Ring mit gleicher Aufenthaltswahrscheinlichkeit an jedem Atom. Die vier Elektronen im nächsthöheren Niveau bilden Doppelbindungen an jeweils zwei gegenüberliegenden Bindungen, wobei alle 3 Konfigurationen gleichberechtigt sind. 1 Punkt [Bemerkung: Die oft übliche Darstellung durch 3 Doppelbindungen in zwei resonierenden Zuständen ist somit hier nicht realisiert. Seine Energie läge bei 6E0 − 6t, also 2t über der oben gefundenen. Jedoch haben wir hier völlig die Wechselwirkungen zwischen den Elektronen vernachlässigt. Die Wahrheit liegt irgedwo in der Mitte.] 6 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.7 Aufgabe 19 a.) Der Hamiltonoperator ist ein Operator, der sowohl im Ortsraum H(x) als auch im Spinraum H(s=1/2) lebt. Er besteht nämlich zum einem aus dem Impulsoperator p, der im Ortsraum ein Differentialoperator ist und zum anderen aus dem Spinoperator σ für Spin 1/2. Eigenvektoren müssen somit ein direktes Produkt sein, bei dem ein Teil des direkten Produkts im Ortsraum lebt und der andere Teil im Spinraum. Die Eigenvektoren im Ortsraum sind die Impulseigenfunktionen ¶ µ i p · x = exp(ik · x) . (1) exp ~ Diese produzieren den Eigenwert ~k, sofern H auf sie wirkt. Damit lautet der Hamiltonoperator im Impulsraum: H= p2 + αp σ · p . 2m (2) H kann nun als Matrix geschrieben und diagonalisiert werden. Dies ist möglich, mit der bekannten SU(2)Rotationsmatrix ³ α ´ ³α´ ³α´ U = exp −i n · σ = cos − in · σ sin , (3) 2 2 2 und zwar so, dass p in Richtung der z-Achse zeigt. Dann geht nämlich das Produkt σ · p über in σz |p|, wobei σz die dritte Pauli-Matrix ist. Diese ist bekanntlich diagonal und somit ist es dann auch H :-) Sei |ψ 0 i ein Eigenvektor zu H 0 . Dann erhalten wir die Eigenvektoren zu H aus folgender Betrachtungsweise. H 0 = U HU † ⇒ H 0 |ψ 0 i = h|ψ 0 i , U HU † |ψ 0 i = U H(U † |ψ 0 i) = h|ψ 0 i ⇔ H(U † |ψ 0 i) = h(U † |ψ 0 i) . (4) Damit sind die Eigenvektoren von H zum Eigenwert h gegeben durch U † |±i. Die Bestimmung der Eigenwerte ist jedoch einfach zu Fuß als unter Benutzung der Transformationsmatrix U . Betrachten wir eine allgemeine hermitesche 2 × 2-Matrix: ¶ µ H11 H12 , H11 , H22 ∈ R H12 ∈ C . (5) H= ∗ H22 H12 Deren Eigenwerte können einfacher mittels des charakteristischen Polynoms berechnet werden: ¶ µ λ − H11 −H12 = (λ − H11 )(λ − H22 ) − |H12 |2 = det(λ12 − H) = det ∗ −H12 λ − H22 ! = λ2 − λ(H11 + H22 ) + H11 H22 − |H12 |2 = 0 . Daraus folgt dann: (6) p 2 H 2 − |H |2 ) (H11 + H22 )2 − 4(H11 12 22 = 2 1p 1 = (H11 + H22 ) ± (H11 − H22 )2 + 4|H12 |2 . 2 2 λ1/2 = (H11 + H22 ) ± (7) Der Hamiltonoperator H ist hier gegeben durch µ 2 ¶ p /(2m) + αp pz αp (px − ipy ) H= . αp (px + ipy ) p2 /(2m) − αp pz Damit folgen die Eigenwerte E1/2 1 = 2 = ½ p2 + αp pz + 2m p2 ± αp |p| . 2m µ p2 − αp pz 2m ¶¾ 1 + 2 (8) s½ p2 + αp pz − 2m µ p2 − αp pz 2m ¶¾2 + 4αp2 (p2x + p2y ) = (9) b.) Ebenso kann man hier die Matrixdarstellung des Hamiltonoperators aufstellen: µ ¶ p2 /(2m) αp (ipx + py ) H= . αp (−ipx + py ) p2 /(2m) (10) Damit gilt: E1/2 1 = 2 µ 2¶ p 1q 2 2 p2 2 + ± αp |p⊥ | , 4αp (px + p2y ) = 2m 2 2m px p⊥ = py . 0 (11) Eine direkte Berechnung der Eigenwerte erweist sich hier also als einfacher. (Das muss jedoch nicht immer so sein.) Aufgabe 20 a.) Wir bezeichnen die Ket-Vektoren |φn i in der Spaltenvektordarstellung als e(n) für n = 1, . . ., 6. Es gilt dann (n) für die k-te Komponente (in der ersten Spalte): ek,1 = δk,n . Aus R|φ1 i = |φ2 i ergibt sich dann 6 X (1) Ri,j ej,1 = j=1 6 X ! (2) Ri,j δj,1 = Ri,1 = ei,1 = δi,2 , (12) j=1 und somit R2,1 = 1 und Ri,1 = 0 für i 6= 2. Aus R|φ2 i = |φ3 i folgt 6 X (2) Ri,j ej,1 = j=1 6 X ! (3) Ri,j δj,2 = Ri,2 = ei,2 = δi,3 , (13) j=1 also R3,2 = 1 und Ri,2 = 0 für i 6= 3. Dieses Vorgehen setzt sich so fort und es folgt daraus R4,3 = 1, R5,4 = 1 und R6,5 = 1, wobei alle anderen Elemente in den Spalten verschwinden. Abschließend kommen wir dann zu R|φ6 i = |φ1 i, das wir nochmal ausführlicher auswerten: 6 X (6) Ri,j ej,1 = j=1 also resultiert aussieht: 0 1 0 R= 0 0 0 6 X ! (1) Ri,j δj,6 = Ri,6 = ei,1 = δi,1 , (14) j=1 R1,6 = 1 und Ri,6 = 0 für i 6= 1. Wir wissen nun, wie die Matrixdarstellung von R explizit 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 . 0 0 0 Zur Berechnung der Eigenwerte haben wir die λ 0 0 0 −1 λ 0 0 0 −1 λ 0 det(λ16 − R) = det 0 0 −1 λ 0 0 0 −1 0 0 0 0 ¶ µ 1 ! = λ5 λ − 5 = 0 . λ (15) Nullstellen des charakteristischen Polynoms zu finden: 0 −1 λ 0 0 0 0 −1 0 λ 0 0 0 0 0 −1/λ 2 0 0 λ 0 0 0 0 −1/λ = det = 0 0 0 λ 0 0 0 −1/λ3 0 0 0 0 λ λ 0 −1/λ4 −1 λ 0 0 0 0 0 λ − 1/λ5 (16) 2 Hieraus folgt also die Gleichung λ6 − 1 = 0 und somit ³π ´ λ = exp i n ≡ rn , 3 (17) für n ∈ {0, 1, . . . , 5}, also die sechsten Einheitswurzeln. Die Einheitsvektoren müssen eine Linearkombination der Basisvektoren |φi i sein: R 6 X an,i |φi i = i=1 6 X an,i |φi+1 i = i=1 7 X ! an,i−1 |φi i = rn i=2 6 X an,i |φi i . (18) i=1 Damit können die einzelnen Komponenten der Eigenvektoren über die Rekursionsbeziehung µ ¶ iπ an,i−1 = exp − n an,i−1 , an,i = rn 3 (19) mit n ∈ {0, 1, . . . , 6} und i ∈ {2, 3, . . . , 7} berechnet werden. Dabei ist die Wahl von an,i−1 beliebig. Der Betrag von an,i−1 wird dann über die Normierung der Eigenvektoren festgelegt; es besteht jedoch immer noch die Freiheit, eine beliebige komplexe Phase zu wählen. Wir treffen für alle Eigenvektoren die Wahl an,i−1 = 1 (für n ∈ {0, 1, . . . , 5}). Damit folgt dann: an,i = an,1 , rni−1 (20) was wir exemplarisch für n = 0 durchführen: a0,i = a0,1 1 = i−1 = 1 , i−1 1 r0 (21) √ für i ∈ {2, . . . , 7}. Der erste Einheitsvektor besitzt also lauter Einsen und ist auf 1/ 6 zu normieren. Für den zweiten Einheitsvektor gilt: ³ π ´ a1,1 a1,i = i−1 = exp −i (i − 1) . (22) 3 r1 Analog funktioniert das Ganze für die restlichen Einheitsvektoren: µ ¶ a2,1 2π a3,1 a2,i = i−1 = exp −i (i − 1) , a3,i = i−1 = exp (−iπ(i − 1)) , 3 r2 r3 a4,i µ ¶ a4,1 4π = i−1 = exp −i (i − 1) , 3 r4 a5,i µ ¶ a5,1 5π = i−1 = exp −i (i − 1) , 3 r5 (23a) (23b) woraus dann schließlich die Einheitsvektoren aus der Musterlösung folgen. b.) Wir leiten nun ebenso eine Matrixdarstellung für den Operator W her: W |φ1 i = −t(|φ6 i + |φ2 i) ⇒ 6 X (1) Wi,j ej,1 = j=1 6 X ! Wi,j δj,1 = Wi,1 = −t(δi,6 + δi,2 ) , (24) j=1 also folgt W6,1 = W2,1 = −t. W |φ2 i = −t(|φ1 i + |φ − 3i) ⇒ 6 X (2) Wi,j ej,1 = j=1 6 X ! Wi,j δj,2 = Wi,2 = −t(δi,1 + δi,3 ) , (25) j=1 somit W1,2 = W3,2 = −t. Es folgt dann weiterhin W2,3 = W4,3 = −t , W3,4 = W5,4 = −t , W4,5 = W6,5 = −t , W5,6 = W1,6 = −t . (26) 3 Alle anderen Wi,j 0 1 0 W = −t 0 0 1 verschwinden und es gilt also: 1 0 0 0 1 0 1 0 0 0 1 0 1 0 0 . 0 1 0 1 0 0 0 1 0 1 0 0 0 1 0 (27) H0 ist eine Diagonalmatrix und besitzt die Form H0 = E0 16 . (28) H0 vertauscht somit mit R. Ebenso kann man leicht nachrechnen, dass W und R vertauschen: [W, R] = W R − RW = 0 . (29) Damit vertauscht R mit H = H0 +W , was bedeutet, dass R und H ein gemeinsames System von Eigenvektoren besitzen. Die Eigenwerte und Eigenvektoren von R haben wir bereits bestimmt. Jeder einzelne Eigenwert ist einfach entartet und besitzt einen eindimensionalen Eigenraum. Linearkombinationen dieser Eigenvektoren (zu verschiedenen Eigenwerten) sind also keine Eigenvektoren. Damit muss jeder dieser Eigenvektoren, die wir für R berechnet haben, auch Eigenvektor von H sein. Die Eigenwerte können wir also dadurch berechnen, indem wir H auf jeden einzelnen Eigenvektor anwenden (wobei wir dabei den Normierungsfaktor weglassen können, da er im Prinzip auf beiden Seiten der Gleichung steht): E0 −t 0 0 0 −t 1 1 −t E0 −t 0 1 1 0 0 0 −t 0 −t 0 0 · 1 = (E0 − 2t) 1 , H|1i = (30) 0 1 0 −t 0 −t 0 1 0 1 0 0 −t 0 −t 1 −t 0 0 0 −t 0 1 1 E0 −t 0 H|4i = 0 0 −t −t E0 −t 0 0 0 0 −t 0 −t 0 0 0 0 0 0 −t 0 0 −t −t 0 0 −t −t 1 1 −1 −1 0 0 · 1 = (E0 + 2t) 1 . −1 0 −1 1 −t 1 0 −1 −1 (31) Um H geschickt auf die anderen Eigenvektoren anwenden zu können, schreibt man die vorkommenden komplexen Zahlen am Besten in der kartesischen Darstellung (über den Zwischenschritt der Polardarstellung): exp(iϕ) = cos(ϕ) + i sin(ϕ) = x + iy . (32) Es gilt also 1 √ 1/2(1 − i 3) √ −1/2(1 + i 3) , |2i = −1 √ −1/2(1 − i 3) √ 1/2(1 + i 3) (33) und somit: E0 −t 0 H|2i = 0 0 −t −t E0 −t 0 0 0 0 −t 0 −t 0 0 0 0 0 0 −t 0 0 −t −t 0 0 −t 1 √ 1 √ −t 1/2(1 − i 3) 0 1/2(1 − i √3) √ −1/2(1 + i 3) 0 −1/2(1 + i 3) . = (E − t) · 0 −1 √ −1 √ 0 −1/2(1 − i 3) −t −1/2(1 − i 3) √ √ 0 1/2(1 + i 3) 1/2(1 + i 3) (34) 4 Zeigen wir noch ein weiteres Beispiel: 1 √ −1/2(1 + i 3) √ −1/2(1 − i 3) , |3i = 1 √ −1/2(1 − i 3) √ 1/2(1 + i 3) woraus dann folgt: E0 −t 0 H|3i = 0 0 −t −t E0 −t 0 0 0 0 0 −t 0 0 −t −t 0 0 −t 0 0 0 0 0 −t 0 −t (35) 1 √ 1 √ −t −1/2(1 + i 3) 0 −1/2(1 + i√3) √ −1/2(1 − i 3) 0 · = (E0 + t) −1/2(1 − i 3) . 0 1 1 √ √ −1/2(1 − i 3) −t −1/2(1 − i 3) √ √ 0 1/2(1 + i 3) 1/2(1 + i 3) (36) Analog ergibt sich H|5i = (E0 + t)|5i , H|6i = (E0 − t)|6i . (37) Es gibt somit die einfach entarteten Eigenwerte E0 + 2t und E0 − 2t (wobei der erste die größte und der zweite die kleine Energie ist) und die zweifach entarteten Eigenwerte E0 + t bzw. E0 − t. Zu den zweifach entarteten Energieniveaus kann man auch schönere Eigenvektoren aus Linearkombination der angegebenen bilden. (Jede Linearkombination von Eigenvektoren, die zu einem entarteten Eigenwert gehören, ist wieder Eigenvektor zu diesem Eigenwert.) Mit der Wahl c1 |2i + c2 |6i , i c2 = −c1 = √ ; 3 d1 |2i + d2 |6i , d2 = d∗1 = √ 1 (3 + i 3) , 6 (38) erhält man die beiden in der Musterlösung angegebenen Eigenvektoren zu E0 − t. Zu E0 + t folgen die angegebenen Eigenvektoren mit der Wahl e1 |3i + e2 |5i , i e1 = −e2 = √ ; 3 f1 |3i + f2 |5i , f1 = f2∗ = √ 1 (3 + i 3) . 6 (39) Die Konfiguration niedrigster Energie ergibt sich, indem man die niedrigsten Energieniveau jeweils zweifach besitzt (wegen des Pauliprinzips mit zwei Elektronen mit entgegengesetzter Spineinstellung in z-Richtung). Wir können also das einfach entartete Energieniveau E0 − 2t mit zwei Elektronen besetzen. Das nächst höhere Niveau E0 − t ist zweifach entartet und kann daher vier Elektronen aufnehmen. Damit folgt die Energie dieser Konfiguration: 2(E0 − 2t) + 4(E0 − t) = 6E0 − 8t . (40) Nun wieder zur physikalischen Interpretation. Benzen ist die offizielle (nach der International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC)) Bezeichnung, der im Volksmund“ besser als Benzol bekannten chemischen ” Substanz, welche durch die Summenformel C6 H6 gegeben ist. Die Kohlenstoffatome ordnen sich entlang eines sechseckigen Rings an, während an jedem Kohlenstoffatom ein weiteres Wasserstoffatom einfach gebunden ist. Die beiden Elektronen, welche wir in das Energieniveau E0 −2t gesteckt haben, sind an keines der Atomrümpfe fest gebunden, sondern können sich in einem Orbital bewegen, das sich über den kompletten Ring erstreckt. Je zwei der vier Elektronen im nächsthöheren Niveau E0 − t bilden eine Doppelbindung, wobei es drei mögliche Konfigurationen gibt. Jede Konfiguration enthält zwei Doppelbindungen, die sich im sechseckigen Ring gegenüber liegen: 5 Hierbei bedeuten einfache Linien Einfachbindungen und doppelte Linien Doppelbindungen. Der Kreis steht symbolisch für das Molekülorbital über den vollständigen Ring. Alle drei dieser Konfigurationen sind gleichberechtigt. Berücksichtigt man zusätzlich die Wechselwirkung zwischen den Elektronen, so kommt man auf folgende zwei Konfigurationen: Hier wechseln also Einfach- und Doppelbindungen einander ab. (Dabei handelt es sich um die Strukturformel von dem Chemiker Kekulé im Schlaf entdeckt worden sein soll.) Das Benzolmolekül könnte man sich dann als quantenmechanische Überlagerung dieser beiden Zustände vorstellen. In Wirklichkeit“ ist es so, dass je” des Kohlenstoffatom zwei Einfachbindungen mit benachbarten Kohlenstoffatomen und einem Wasserstoffatom eingeht. Kohlenstoff befindet sich jedoch in der vierten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente und besitzt daher vier äußere Elektronen (Valenzelektronen), die chemische Bindungen eingehen können. Die restlichen sechs Elektronen (eines von jedem Kohlenstoffatom) sind delokalisiert und können sich in einem großen Molekülorbital aufhalten, das über den kompletten sechseckigen Ring verläuft. 6 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 8. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 21 8 Punkte (a) Die Heisenbergschen Bewegungsgleichungen für einen Operator A(t) lauten i~Ȧ(t) = [A(t), H] = e−iHt/~ [A, H]eiHt/~ 1 Punkt Wir haben [a, H] = ~ω(aa† a − a† aa) + ~g(σ− aa† − σ− a† a) = ~ωa + ~gσ− , 1 Punkt und 1 [σ− , H] = − ~ωeg (σ− σz − σz σ− ) + ~g(σ− σ+ − σ+ σ− )a = ~ωeg σ− + ~gσz a 2 1 Punkt und [σz , H] = ~g(σz σ+ − σ+ σz )a + ~g(σz σ− − σ− σz )a† = −2~gσ+ a + 2~gσ− a† 1 Punkt woraus folgt ȧ(t) = −i(ωa(t) + gσ− (t)) σ̇− (t) = −i {ωeq σ− (t) + gσz (t)a(t)} Schließlich haben wir ṅ(t) = ig σ+ (t)a(t) − σ− (t)a† (t) σ̇z (t) = 2ig σ+ (t)a(t) − σ− (t)a† (t) . 1 Punkt (b) Wir haben † eiH0 t/~ = eiωta a e−i ωeg 2 tσz † = eiωta a n ω ω o eg t − iσz sin t 2 2 (1) n ω ω o eg eg cos t + iσz sin t . 2 2 (2) cos eg und † e−iH0 t/~ = e−iωta a ei ωeg 2 tσz † = e−iωta a Weiter ist † eiωta a a† = ∞ X † † (iωt)n † n † (a a) a = a† eiωtaa = a† eiωt(a a+1) n! n=0 (3) ∞ X † † (−iωt)n a(a† a)n = e−iωtaa a = e−iωt(a a+1) a, n! n=0 (4) und † ae−iωta a = also † † eiωta a a† e−iωta a = a† eiωt † † eiωta a ae−iωta a = ae−iωt 1 Punkt Wir bekommen unter Verwendung von σz σ± = ∓σ± n ω n ω ω o ω o eg eg eg eg cos t − iσz sin t σ+ cos t + iσz sin t = eiωeg t σ+ 2 2 2 2 n ω n ω ω o ω o eg eg eg eg cos t − iσz sin t σ− cos t + iσz sin t = e−iωeg t σ− 2 2 2 2 1 Punkt und erhalten H1 (t) = ~g(σ+ aei(ωeq −ω)t + σ− a† e−i(ωeq −ω)t ). 1 Punkt Aufgabe 22 8 Punkte (a) Wir gehen wie in Aufgabe 21 b vor unter Verwendung von [a~k , a~† ′ ] = δ~k~k′ , 1 Punkt k und erhalten durch analoge Rechnung, X H1′ (t) = ~g~k (σ+ a~k ei(ωeq −ω~k )t + σ− a~† e−i(ωeq −ω~k )t ). 1 Punkt k ~ k (b) Nach der Goldenen Regel der Quantenmechanik ist 2π X Γ e→g = |hg, n~′k |~g~k σ− a~†k |e, n~k i|2 δ(−~ωeg + ~ω~k (n~′k − n~k )) ′ ~ n→n 1 Punkt ~ k,λ Γ g→e = n→n′ 2π X |he, n~k |~g~k σ+ a~k |g, n~′k i|2 δ(~ωeg + ~ω~k (n~′k − n~k )). ~ 1 Punkt ~ k,λ Wir erhalten die Matrixelemente |hg, n~′k |σ− a~† |e, n~k i|2 = (n~k + 1) · δ(n~′k − n~k − 1) 1 Punkt |he, n~′k |σ+ a~k |g, n~k i|2 = n~k · δ(n~′k − n~k + 1) 1 Punkt Damit wird für die Photonen-Emission X Γ e→g = 2π g~k2 · (n~k + 1) · δ(ω~k − ωeg ) 1 Punkt k n→n′ ~ k,λ wobei die 1 der spontanen Emission und n~k der stimulierten Emission entspricht, und für die PhotonenAbsorption X Γ g→e = 2π g~k2 · n~k · δ(ωeg − ω~k ). 1 Punkt n→n′ ~ k,λ Wir können noch Γ e→g n→n′ 2 ωeg V = 2 3 2π c Z 2 ωeg V 2 2π c3 Z Γ g→e = n→n′ P ~ k,λ = 2V R d3 k (2π)3 = 2V R dk 2 (2π)3 k dΩ~ k schreiben, und ω~k = c|~k| = ωeg verwenden, um auf dΩ~k g~k2 · (n~k + 1) (5) dΩ~k g~k2 · n~k (6) zu kommen, wobei noch Winkelintegrale übrigbleiben, die eine anisotrope Verteilung der Strahlung erlauben. Der Betrag |~k| ist auf ωeg /c festgelegt. 2 Aufgabe 23 4 Punkte Wir erhalten [Ex (~r), By (~r ′ )] = X ′ ′ 1 ~ ~ 2π~c (e~k,λ )x [kz (e~k,λ )x − kx (e~k,λ )z ] eik(~r−~r ) − e−ik(~r−~r ) V (7) ~ k,λ = = ′ 2π~c X i~k(~r−~r′ ) ~ kz e − e−ik(~r−~r ) V ~ k ∂ 1 X i~k(~r−~r′ ) −i4π~c . e ∂z V (8) (9) ~ k Hier verwenden wir um von der ersten zur zweiten Zeile zu gelangen, dass ~k × ~e1 (~k) = k~e2 (~k) und ~k × ~e2 (~k) = −k~e1 (~k), und somit X X (e~k,λ )x [kz (e~k,λ )x − kx (e~k,λ )z ] = ~eλ (~k)~ex ~k × ~eλ (~k) · ~ey λ ~ k,λ = k h i ~e1 (~k)~ex ~e2 (~k)~ey − ~e1 (~k)~ey ~e2 (~k)~ex . (10) Wir verwenden die Identität (a × b)(c × d) = (ac)(bd) − (ad)(bc), und erhalten h i X ~eλ (~k)~ex ~k × ~eλ (~k)~ey = k ~e1 (~k) × ~e2 (~k) ~ex × ~ey λ = k~e~k · ~ez = kz . (11) Damit haben wir gezeigt, dass [Ex (~r), By (~r ′ )] = −i4π~c ∂ 3 δ (~r − ~r′ ). = −2ihcδ(x − x′ )δ(y − y ′ )δ ′ (z − z ′ ) ∂z Aufgabe 24 4 Punkte 4 Punkte Wir haben i~ρ̇(t) = [H, ρ(t)] (12) was auf die Gleichungen i~ρ̇aa = i~ρ̇bb i~ρ̇ab = = i~ρ̇ba = ∆ρba − ∆∗ ρab (13) ∗ −∆ρba + ∆ ρab (Ea − Eb )ρab + ∆(ρbb − ρaa ) (14) (15) (Eb − Ea )ρba + ∆∗ (ρaa − ρbb ) (16) führt. Da ρaa und ρbb reell sind, sowie ρab = ρ∗ba , erhalten wir durch subtrahieren der ersten beiden Gleichungen und Einsetzen von ∆ = ∆0 e−iωt und ~ω = Ea − Eb , ˙ = 2∆0 ρba e−iωt − c.c. i~(ρ̇aa − ρ̇bb ) ≡ i~δρ (17) und aus der vierten i~ρ̇ba = −~ωρba + ∆∗0 eiωt δρ. (18) Wir schreiben ∆0 = |∆|eiϕ und ρba = A(t)ei(ωt−ϕ) und erhalten i~Ȧ = |∆|δρ ˙ = 2|∆|A − c.c. i~δρ (19) oder −~2 Ä = 2|∆|2 A − c.c. ¨ = 2|∆|2 δρ + c.c. − ~2 δρ (20) 3 Aus den Lösungen dieser Gleichungen erhalten wir mit der Notation X = ℜ[X] + iℑ[X] i ρba (t) = ℜ[ρba (0)eiϕ ] + iℑ[ρba (0)eiϕ ] cos(Ωt) − δρ(0) sin(Ωt) e−iϕ eiωt 2 i ρab (t) = ℜ[ρab (0)e−iϕ ] + iℑ[ρab (0)e−iϕ ] cos(Ωt) + δρ(0) sin(Ωt) eiϕ e−iωt 2 δρ(t) = δρ(0) cos(Ωt) + 2ℑ[ρba (0)eiϕ ] sin(Ωt) = δρ(0) cos(Ωt) − 2ℑ[ρab (0)e−iϕ ] sin(Ωt) mit ~Ω = 2|∆|. D.h. der Realteil von ρba ei(ϕ−ωt) bzw. ρab e−i(ϕ−ωt) ist zeitunabhängig. Aus ρaa + ρbb = 1 ergibt sich schließlich (21) (22) (23) 2 Punkte 1 ρaa (t) = ρaa (0) cos(Ωt) + [1 − cos(Ωt)] + ℑ[ρba (0)eiϕ ] sin(Ωt) 2 1 Punkt 1 ρbb (t) = ρbb (0) cos(Ωt) + [1 − cos(Ωt)] + ℑ[ρab (0)e−iϕ ] sin(Ωt) 2 1 Punkt Aufgabe 25 4 Punkte i h ~1 · S ~2 = 1 (S ~1 + S ~2 = 0 ~1 + S ~2 )2 − S ~2 − S ~ 2 Grundzustand hat S H =S 1 2 2 a.) 1 ⇒ |Ψ0 i = √ (|↑↓i − |↓↑i) 2 0 0 1 ρ̂ = (|↑↓i − |↓↑i)(h↑↓| − h↓↑|) = 0 2 0 Rein, da ρ̂2 = ρ̂. 0 0 1 2 − 21 − 21 0 1 2 0 0 0 0 0 |↑↑i |↑↓i |↓↑i |↓↓i 1 Punkt 1 Punkt b.) Reduzierte Dichtenmatrix: ρred ↑↑ = ρ↑↑,↑↑ + ρ↑↓,↑↓ = 1 = ρred ↓↓ 2 red ρred ↑↓ = ρ↑↑,↓↑ + ρ↑↓,↓↓ = 0 = ρ↓↑ Also ist 1/2 0 ρ̂red = 0 1/2 gemischt, da 1/4 0 red 2 ρ̂ = 6= ρ̂red 0 1/4 1 Punkt 1 Punkt 4 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.8 Aufgabe 21 a.) Wir gehen aus von der Heisenbergschen Ungleichung i~Ȧ = [A, H] , (1) und berechnen die benötigten Kommutatoren: [a, H] = [a, H0 ] + [a, H1 ] = ~ω[a, a† ]a + ~gσ− [a, a† ] = ~ωa + ~gσ− . (2) Als nächstes müssen wir die Kommutatoren mit σ± berechnen. Unter Verwendung der (ansonsten so nicht üblichen) Definition σ± = σx ∓ iσy , 2 (3) erhält man: [σ± , σz ] = 1 1 [σx , σz ] ∓ i[σy , σz ] = −iσy ∓ i2 σx = ±σx − iσy = ±2 2 2 [σ+ , σ− ] = i −i 1 1 [σx , σy ] + [σy , σx ] = − σz − σz = −σz . 4 4 2 2 µ σx ∓ iσy 2 ¶ = ±2σ± , (4) und (5) Damit können wir die benötigten Kommutatoren berechnen: 1 [σ− , H] = [σ− , H0 ] + [σ− , H1 ] = − ~ωeg [σ− , σz ] + ~g[σ− , σ+ ]a = ~ωeg σ− + ~gσz a , 2 (6) [σz , H] = [σz , H0 ] + [σz , H1 ] = ~g[σz , σ+ ] + ~g[σz , σ− ]a† = −2~gσ+ a + 2~gσ− a† . (7) Hieraus ergeben sich dann die Formeln auf dem Übungsblatt: ȧ(t) = −i(ωa(t) + gσ− (t)) , (8a) σ̇( t) = −i(ωeg σ− (t) + gσz (t)a(t)) , (8b) σ̇z (t) = 2ig(σ+ (t)a(t) − σ− (t)a† (t)) . (8c) Unter Verwendung von [a† , H] = [a† , H0 ] + [a† , H1 ] = ~ω[a† , a† a] + ~g[a† , σ+ a] = ~ωa† [a† , a] + ~gσ+ [a† , a] = = −(~ωa† + ~gσ+ ) , (9) also ȧ† = i(ωa† + gσ+ ) , (10) ergibt sich weiter: ṅ(t) = ȧ† (t)a(t) + a† (t)ȧ(t) = i(ωa† (t) + gσ+ (t))a(t) − ia† (t)(ωa(t) + gσ− (t)) = = ig(σ+ (t)a(t) − σ− (t)a† (t)) . (11) Bemerkung Die ungewöhnliche Definition (3) wird verwendet, um mit σ+ vom Grundzustand zum angeregten Zustand zu gelangen: µ ¶ µ ¶ 1 0 g 7→ e , σ+ = . (12) 0 1 b.) Was wir benötigen, ist ¶ µ ³ ω ´ n ³ω ´ ³ ω ´o i eg eg eg exp H0 t = exp(iωta† a) exp −i tσz = exp(iωta† a) cos t − iσz sin t , ~ 2 2 2 und ¶ µ ´ ³ ω ´o ³ω n ³ω ´ i eg eg eg tσz = exp(−iωta† a) cos t + iσz sin t . exp − H0 t = exp(−iωta† a) exp i ~ 2 2 2 (13) (14) Damit ist es möglich, den Operator H1 im Wechselwirkungsbild bezüglich des ungestörten Hamiltonoperators H0 zu berechnen: µ ¶ µ ¶ i i H1I = exp H0 t H1 exp − H0 t = ~ ~ h n ³ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´o eg eg eg eg † = ~g exp(iωta a)a exp(−iωta† a) cos t − iσz sin t σ+ cos t + iσz sin t 2 2 2 2 n ³ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´oi eg eg eg eg exp(iωta† a)a† exp(−iωta† a) cos t − iσz sin t σ− cos t + iσz sin t . 2 2 2 2 (15) Hier verwenden wir die Baker-Campbell-Hausdorff-Formel: exp(A)B exp(−A) = ∞ X [A, B]n , n! n=0 [A, B]0 = B, [A, B]1 = [A, B], [A, B]2 = [A, [A, B]], . . . . (16) Mit A = iωta† a und B = a† folgt [A, B]0 = a† , [A, B]1 = iωt[a† a, a† ] = iωta† [a, a† ] = iωta† , [A, B]2 = (iωt)2 [a† a, [a† a, a† ]] = (iωt)2 a† , ... [A, B]n = (iωt)n a† . (17) (18) Somit gilt also: exp(iωt)a† exp(−iωta† a) = ∞ ∞ X X (iωt)n a† (iωt)n = a† = a† exp(iωt) . n! n! n=0 n=0 (19) Analog gilt unter Verwendung von [a† a, a] = [a† , a]a = −a: exp(iωta† a)a exp(−iωta† a) = ∞ ∞ X X (−iωt)n a (−iωt)n =a = a exp(−iωt) . n! n! n=0 n=0 (20) Nun müssen wir uns noch um den Spinanteil kümmern. Unter Verwendung von σz σ± = 1 1 ([σz , σ± ] + {σz , σ± }) = (∓2σ± ) = ∓σ± , 2 2 (21) folgt: n ³ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´o eg eg eg eg A1 = cos t − iσz sin t σ+ cos t + iσz sin t = 2 2 2 2 n³ ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´o eg eg eg eg = t σ+ − iσ+ sin t cos t + iσz sin t = 2 2 2 2 ³ ω ´o ³ω ´ ³ω ´ ³ω ´ n eg eg eg eg t − sin2 t σ+ − 2i sin t cos t σ+ = = cos2 2 2 2 2 = cos(ωeg t)σ+ − i sin(ωeg t)σ+ = exp(−iωeg t)σ+ . (22) 2 Analog erhalten wir: n ³ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´o eg eg eg eg A2 = cos t − iσz sin t σ− cos t + iσz sin t = 2 2 2 2 n³ ω ´ ³ ω ´o n ³ω ´ ³ ω ´o eg eg eg eg = t σ− + iσ− sin t cos t + iσz sin t = 2 2 2 2 n ³ω ´ ³ω ´ ³ω ´ ³ ω ´o eg eg eg eg = cos2 t − sin2 t σ− + 2i sin t cos t σ− = 2 2 2 2 = cos(ωeg t)σ− + i sin(ωeg t)σ− = exp(iωeg t)σ− . (23) Damit ergibt sich H1 im Wechselwirkungsbild: H1I = ~g[σ+ a exp(i(ωeg − ω)t) + σ− a† exp(−i(ωeg − ω)t)] . (24) Aufgabe 22 a.) Hier ist im Wesentlichen [ak,λ , a†k0 ,λ0 ] = δk,k0 δλλ0 zu berücksichtigen, was dafür sorgt, dass jeweils eine von zwei Summen über k und λ wegfällt. Dann erhält man ein analoges Ergebnis zum vorherigen Aufgabenteil mit dem Unterschied, dass zusätzlich über k summiert wird: H10 (t) = X H1 (t) = k,λ X n o ~gk σ+ ak,λ exp(i(ωeg − ωk,λ )t) + σ− a†k,λ exp(−i(ωeg − ωk,λ )t) . (25) k,λ b.) Wir betrachten den Hamiltonoperator H0 = HFeld + HAtom , HFeld = X ~ωk a†k,λ ak,λ , k,λ 1 HAtom = − ~ωeg σz . 2 (26) HFeld beschreibt das freie (nicht wechselwirkende) Strahlungsfeld. a†k,λ ak,λ = nk ist der Anzahloperator. Dessen Eigenwerte ist die Anzahl der Feldquanten (Photonen) mit Frequenz ωk,λ . HAtom beschreibt das freie Atom und zwar dessen Spinzustand. X H1 = ~gk (σ+ ak,λ + a†k,λ σ− ) , (27) k,λ beschreibt die Wechselwirkung des Strahlungsfeldes mit dem Atom. σ+ ak,λ führt zur Anregung des Atoms und Absorption eines Photons (weil ak,λ ein Photon vernichtet) und a†k,λ σ− führt dazu, dass das Atom unter Emission eines Photons (a†k,λ erzeugt ein Photon im Strahlungsfeld) in den Grundzustand zurückkehrt. gk ist eine Kopplungskonstante, welche die Stärke der Wechselwirkung beschreibt. Der P Störoperator für einen Übergang vom angeregten Zustand |e, nk i zum Grundzustand |g, nk i ist Ve7→g = k,λ ~gk σ− a†k,λ . Die zugehörige Energiebilanz ist Ee − Eg − ~ωeg = ~ωk (n0k − nk ) − ~ωeg . (28) ~ωeg ist zu subtrahieren, weil ein Photon emittiert wird. Der Störoperator für einen umgekehrten Übergang P lautet Vg7→e = k,λ ~gk σ+ ak,λ mit der Energiebilanz Ee − Eg + ~ωeg = ~ωk (n0k − nk ) + ~ωeg . (29) ~ωeg muss addiert werden, weil ein Photon absorbiert wird. Somit lauten nach Fermis goldener Regel Γi7→f = 2π |hf |V |ii|2 δ(Ef − Ei ± ~ω) , ~ (30) die Übergangswahrscheinlichkeiten: Γ e7→g0 = n7→n 2π X |hg, n0k |~gk σ− a†k,λ |e, nk i|2 δ(~ωk (n0k − nk ) − ~ωeg ) , ~ (31) k,λ 3 Γ g7→e0 = n7→n 2π X |he, nk |~gk σ+ ak,λ |g, n0k i|2 δ(~ωk (n0k − nk ) + ~ωeg ) . ~ (32) k,λ Unter Verwendung von √ σ− a†k,λ |e, nk i = nk + 1|g, nk + 1i , σ+ ak,λ |g, nk i = √ nk |e, nk − 1i , (33) ergibt sich: |hg, n0k |σ− a†k,λ |e, n(k)i|2 = (nk + 1)δ(n0k − nk − 1) , (34) |he, n0k |σ+ ak,λ |g, nk i|2 = nk δ(n0k − nk + 1) . (35) und Man erhält somit X Γ e7→g0 = 2π gk2 (nk + 1)δ(ωk,λ − ωeg ) , n7→n (36) k,λ wobei die 1 die spontane Emission und nk die stimulierte Emission beschreibt. Für die Absorption folgt: X Γ g7→e0 = 2π gk2 nk δ(ωeg − ωk,λ ) . (37) n7→n k,λ Wir können die Summe nun noch in ein Integral umschreiben. Betrachten wir dazu ein eindimensionales System der Länge L mit periodischen Randbedingungen, also ψ(x) = ψ(x + L). ! ! exp(ikx) = exp(ik(x + L)) ⇔ exp(ikL) = 1 = exp(2πin) , n ∈ Z. (38) Damit erhält man kL = 2πn ⇒ k = 2π n. L (39) k ist also quantisiert im Abstand von ∆k = 2π/L. Lassen wir die Länge L gegen Unendlich gehen, so wird k kontinuierlich und wir können die Summe über k durch ein Integral ersetzen: Z Z X X ∆k L L X L L7→∞ ∆k −−−−→ 2 · = = dk = dk . (40) ∆k 2π 2π π k,λ k,λ k,λ In drei Dimensionen folgt dann analog: X = k,λ Z Z Z L3 X V V 3 L7→∞ 3 2 (∆k) − − − − → 2 · d k = dk k dΩ . (2π)3 8π 3 4π 3 (41) k,λ Die zusätzlichen Faktoren 2 kommen von der Summe über die beiden (physikalischen) transversalen Polarisationen λ der Photonen. Außerdem ersetzen wir die diskreten Funktionen gk , ak,λ , a†k,λ , nk , ωk,λ durch ihre kontinuierlichen Pendants g(k), a(k), a† (k), n(k), ω(k). Man erhält somit (wobei die δ-Funktion) die Einschränkung ωk,λ = c|k| = ωeg liefert: Γ e7→g0 = V 2π 2 Γ g7→e0 = V 2π 2 n7→n n7→n Z Z dk k 2 g(k)2 (n(k) + 1)δ(ω(k) − ωeg ) = dΩ Z Z dΩ dk k 2 g(k)2 n(k)δ(ω(k) − ωeg ) = 2 ωeg V 2 2π c3 2 ωeg V 2π 2 c3 Z dΩ g(k)2 (n(k) + 1) , (42) Z dΩ g(k)2 n(k) . (43) 4 Aufgabe 23 Wir setzen die angegebenen Darstellungen des elektrischen und magnetischen Feldes in den Kommutator ein und beachten, dass wir in beiden Summen unterschiedliche k und λ wählen: ³ ´ 1 Xp [Ex (r), By (r)] = √ 2π~ωk ek,λ ak,λ exp(ik · r) + a†k,λ exp(−ik · r) , V k,λ s ³ ´ 2 X 2π~c 1 √ (k0 × ek0 ,λ0 ) ak0 ,λ0 exp(ik0 · r) + a†k0 ,λ0 exp(−ik0 · r) . (44) ωk0 V 0 0 k ,λ Wegen der Linearität des Kommutators, also " # X X XX b bD] b = ab[C, b D] b , bn , bm = bn , D b m] , [aC, C D [C n m n (45) m b D, b C bn , D b n und a, b ∈ C folgt: mit beliebigen Operatoren C, r 2π~c X X ωk [Ex (r), By (r0 )] = (ek,λ )x (k0 × ek0 ,λ )y × 0 V ω k k,λ k0 ,λ0 h i × ak,λ exp(ik · r) + a†k,λ exp(−ik · r), ak0 ,λ0 exp(ik0 · λ0 ) + a†k0 ,λ0 exp(−ik0 · r0 ) = r 2π~c X X ωk (ek,λ )x [kz (ek,λ )x − kx (ek,λ )z ] {[ak,λ , ak0 ,λ0 ] exp(i(k · r + k0 · r0 )) = 0 V ω k 0 k,λ k,λ +[ak,λ , a†k0 ,λ0 ] exp(i(k · r − k0 · r0 )) + [a†k,λ , ak0 ,λ0 ] exp(−i(k · r + k0 · r0 )) o +[a†k,λ , a†k0 ,λ0 ] exp(−i(k · r + k0 · r0 )) . (46) Unter Verwendung der Vertauschungsrelationen [ak,λ , ak0 ,λ0 ] = [a†k,λ , a†k0 ,λ0 ] = 0 , (47a) [ak,λ , a†k0 ,λ0 ] = δk,k0 δλ,λ0 , (47b) folgt dann weiter: [Ex (r), By (r0 )] = 2π~c X (ek,λ )x [kz (ek,λ )x − kx (ek,λ )z ] {exp(ik · (r − r0 )) − exp(−ik · (r − r0 ))} . V (48) k,λ ek,λ für λ = {1, 2} sind die transversalen (physikalischen) Polarisationen des Photons. Wählt man als Ausbreitungsrichtung der Photonen die z-Achse, also k = (0, 0, 1)| , so sind die beiden transversalen Polarisationsvektoren durch zwei Vektoren gegeben, welche die Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung (in diesem Falle die x-y-Ebene) aufspannen. Man kann prinzipiell zwei beliebige linear unabhängige Vektoren in der x-y-Ebene wählen, der Einfachheit halber sollen diese auch noch senkrecht aufeinander stehen. Dies erreicht man mit der Standardbasis 1 0 ek,1 = 0 , ek,2 = 1 . (49) 0 0 Es gilt somit (ek,λ )x (ek,λ )z = 0 für λ = 1, 2 und (ek,1 (ek,1 ) = 1 bzw. (ek,2 (ek,2 ) = 0. Damit kann man die Summe über λ = 1, 2 ausführen. Mit einer Substitution k 7→ −k fasst man beide Terme zusammen und schreibt dann kz als −i mal der Ableitung nach z, die auf exp(ik · (r − r0 )) wirkt: 1 X X 4π~ ∂ [Ex (r), By (r0 )] = kz exp(i(k · (r − r0 )) = −i4π~c exp[i(k · (r − r0 ))] . (50) V ∂z V k,λ k,λ 5 Führt man nun den Grenzübergang L 7→ ∞ (analog zur Aufgabe 23) durch, so wird k kontinuierlich und wir können die Summe durch ein Integral ersetzen und die Definition der kontinuierlichen δ-Funktion verwenden: µZ ¶ ∂ d3 k ∂ 0 0 [Ex (r), By (r )] = −i4π~c exp(ik · (r − r )) = −i4π~c δ (3) (r − r0 ) = ∂z (2π)3 ∂z = −2ihcδ(x − x0 )δ(y − y 0 )δ 0 (z − z 0 ) . (51) Aufgabe 24 Ist die Information über ein quantenmechanisches System nur in der Hinsicht bekannt, dass man weiß, mit welcher Wahrscheinlichkeit p1 , p2 , . . ., pm sich das System in einem der durch die Vektoren |1i, |2i, . . ., |mi beschriebenen Zustände befindet so handelt es sich um ein statistisches Gemisch. Dieses lässt sich mittels des Dichteoperators X pm |mihm| , (52) %= m beschreiben. Da die pm Wahrscheinlichkeiten sind, müssen diese die folgenden Eigenschaften haben: X pm ≥ 0 , pm = 1 . (53) m Kennt man %, lassen sich daraus alle messbaren physikalischen Größen ableiten, wie zum Beispiel Erwartungswerte von Observablen A hAi = Sp(%A) , (54) oder Wahrscheinlichkeiten dafür, dass sich das System in einem bestimmten Zustand befindet, also W|ξi = hξ|%|ξi . (55) Zwei statistische Gemische sind identisch, wenn sie dieselbe Dichtematrix besitzen. Die Zeitentwicklung der Dichtematrix ist durch folgende Bewegungsgleichung bestimmt: µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ Ea ∆(t) %aa (t) %ab (t) %aa (t) %ab (t) Ea ∆(t) i~%̇(t) = [H, %(t)] = · − · = ∆∗ (t) Eb %ba (t) %bb (t) %ba (t) %bb (t) ∆∗ (t) Eb µ ¶ Ea %aa (t) + ∆(t)%ba (t) Ea %ab (t) + ∆(t)%bb (t) = Eb %ba (t) + ∆∗ (t)%aa (t) Eb %bb (t) + ∆∗ (t)%ab (t) ¶ µ Ea %aa (t) + ∆∗ (t)%ab (t) Eb %ab (t) + ∆(t)%aa (t) = − Ea %ba (t) + ∆∗ (t)%bb (t) Eb %bb (t) + ∆(t)%ba (t) µ ¶ ∆(t)%ba (t) − ∆∗ (t)%ab (t) (Ea − Eb )%ab (t) − ∆(t)(%aa (t) − %bb (t)) = . (56) −(Ea − Eb )%ba (t) + ∆∗ (t)(%aa (t) − %bb (t)) ∆∗ %ab (t) − ∆(t)%ba (t) Dies führt damit auf die folgenden Gleichungen: i~%̇aa = ∆(t)%ba (t) − ∆∗ (t)%ab (t) , (57a) i~%̇bb = ∆∗ (t)%ab (t) − ∆(t)%ba (t) , (57b) i~%̇ab = (Ea − Eb )%ab (t) − ∆(t)(%aa (t) − %bb (t)) , (57c) i~%̇ba = −(Ea − Eb )%ba (t) + ∆∗ (t)(%aa (t) − %bb (t)) . (57d) und Es gilt %aa ∈ R und %bb ∈ R. Außerdem ist %ab = %∗ba . Durch Subtraktion von (57a) und (57b) und mittels ∆ = ∆0 exp(−iωt), ~ω = Ea − Eb : ˙ = 2∆0 %ba exp(−iωt) − 2∆∗ %∗ exp(iωt) . i~(%̇aa − %̇bb ) ≡ i~δ% 0 ba (58) 6 Wir schreiben ∆0 in der Eulerschen Darstellung als ∆0 = |∆| exp(iϕ). Nun ist es von Vorteil, %ba = A(t) exp(i(ωt− ϕ)) zu schreiben. Aus (58) ergibt sich dann: ˙ = 2|∆|A − 2|∆|A∗ = 2|∆|(A − A∗ ) = 4|∆|iIm(A) . i~δ% (59) Aus (57d) folgt entsprechend i~%̇ba = −~ω%ba + ∆∗0 exp(iωt)δ% , (60) bzw. mit den obigen Definitionen i~Ȧ exp(i(ωt − ϕ)) − ~ωA exp(i(ωt − ϕ)) = −~ωA exp(i(ωt − ϕ)) + |∆| exp(i(ωt − ϕ))δ% , (61) und somit: i~Ȧ = |∆|δ% . (62) Differentiation von (59) nach t und Einsetzen von (62) bzw. Differentiation von (62) nach t und Einsetzen von (59) führt auf −~2 Ä = 4|∆|2 iIm(A) , (63) ¨ = 4|∆|2 δ% , −~2 δ% (64) bzw. da δ% ∈ R. Zerlegt man nun A(t) direkt in Real- und Imaginärteil, so folgt zunächst aus (63): −~2 {Re(Ä) + iIm(Ä)} = 4|∆|2 iIm(A) . (65) Da auf der rechten Seite kein Realteil steht, kommt man auf Re(Ä) = 0 und somit Re(A) = C1 + C2 t. Für den Imaginärteil gilt 4|∆|2 Im(A) , ~2 Im(Ä) = − (66) also Im(A) = C3 cos(Ωt) + C4 sin(Ωt) , Ω= 2|∆| . ~ (67) Führen wir A(t = 0) = A(0) = A0 ein, so folgt C3 = Im(A0 ). Aus (62) ergibt sich i~Re(Ȧ) − ~Im(Ȧ) = |∆|δ% , (68) und entsprechend Re(Ȧ) = 0, also C2 = 0. Analog zu vorher resultiert dann auch C1 = Re(A0 ). Für den Imaginärteil gilt −~Im(Ȧ) = ~Ω{C3 sin(Ωt) − C4 cos(Ωt)} = |∆|δ% . (69) Aus (64) resultiert δ% = D1 cos(Ωt) + D2 sin(Ωt) , Ω= 2|∆| . ~ (70) Definieren wir δ%(t = 0) = δ%0 , so folgt D1 = δ%0 . Aus (69) erhalten wir D2 = ~Ω Im(A0 ) = 2Im(A0 ) , |∆| C4 = − |∆|δ%0 δ%0 =− . ~Ω 2 (71) Also haben wir alle Konstanten bestimmt und können schließlich die Lösung angeben: ¾ i Re(%ba (0) exp(iϕ)) + iIm(%ba (0) exp(iϕ)) cos(Ωt) − δ%0 sin(Ωt) exp(i(ωt − ϕ)) , 2 ½ δba (t) = (72a) 7 ½ δab (t) = ¾ i Re(%ab (0) exp(−iϕ)) + iIm(%ab (0) exp(−iϕ)) cos(Ωt) + δ%0 sin(Ωt) exp(−i(ωt − ϕ)) , 2 δ%(t) = δ%0 cos(Ωt) + 2Im(%ba (0) exp(iϕ)) sin(Ωt) . (72b) (72c) %aa und %bb lassen sich aus den beiden Gleichungen %aa − %bb = δ% , %aa + %bb = 1 , (73) zu %aa = 1 (1 + δ%) , 2 %bb = 1 (1 − δ%) . 2 (74) bestimmen. Setzen wir δ% ein, ergibt sich %aa (t) = 1 (1 + δ%0 cos(Ωt)) + Im(%ba (0) exp(iϕ)) sin(Ωt) . 2 (75) Unter Verwendung von %aa (0) = 1/2 + 1/2δ%0 können wir dies in der Form 1 %aa (t) = %aa (0) cos(Ωt) + (1 − cos(Ωt)) + Im(%ba (0) exp(iϕ)) sin(Ωt) , 2 (76) schreiben. Darüber hinaus gilt entsprechend %bb = 1 (1 − δ%0 cos(Ωt)) − Im(%ba (0) exp(iϕ)) sin(Ωt) , 2 (77) und mit %bb (0) = 1/2 − 1/2δ%0 ergibt sich: 1 %bb (t) = %bb (0) cos(Ωt) + (1 − cos(Ωt)) − Im(%ba (0) exp(iϕ)) sin(Ωt) . 2 (78) Aufgabe 25 a.) Zunächst definieren wir 1 0 |1i = |+, +i = 0 , 0 0 1 |2i = |+, −i = 0 , 0 0 0 |3i = |−, +i = 1 , 0 0 0 |4i = |−, −i = 0 . 1 (79) Der Grundzustand ist der Singulettzustand 1 |ψ0 i = √ (| + −i − | − +i) . 2 (80) Wir erhalten die Dichtematrix aus dem dyadischen Produkt dieses Zustands: %b = |ψ0 ihψ0 | = 1 (| + −i + | − +i)(h+ − | − h− + |) = 2 1 {| + −ih+ − | − | − +ih+ − | − | + −ih− + | + | − +ih− + |} = 2 0 0 0 0 1 1 0 1 −1 0 . = {|2ih2| − |3ih2| − |2ih3| + |3ih3|} = 2 2 0 −1 1 0 0 0 0 0 = (81) Wegen %b2 = %b handelt es sich um einen reinen Zustand. Äquivalent dazu ist Sp(%2 ) = 1. (Die Bedingung %b2 = %b besagt, dass % ein Projektor ist. Die Spur eines Projektors ist gerade gleich Eins.) 8 b.) Die reduzierte Dichtematrix ergibt sich durch Bildung der Spur über die Zustände des zweiten Spins: %bred b++,++ + %b+−,+− = %b1,1 + %b2,2 = 0 + +,+ = % 1 1 = , 2 2 (82) %bred b++,−+ + %b+−,−− = %b1,3 + %b2,4 = 0 + 0 = 0 , +,− = % (83) %bred b−+,++ + %b−−,+− = %b3,1 + %b4,2 = 0 + 0 = 0 , −,+ = % (84) und %bred b−+,−+ + %b−−,−− = %b3,3 + %b4,4 = −,− = % 1 1 +0= . 2 2 (85) Somit gilt %bred = 1 2 µ 1 0 0 1 ¶ . (86) Wegen 1 ) = 4 red 2 (b % µ 1 0 ¶ 0 6= %bred , 1 (87) handelt es sich um ein Gemisch und keinen reinen Zustand. 9 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 9. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 26 10 Punkte (a) Wir erhalten mit Ψ(x) = hx|Ψi die Beziehung Z ∞ ′ dx′ hx − x′ /2|ΨihΨ|x + x′ /2ieipx /~ PΨ (x, p) = (1) −∞ und damit PΨ (x, p) = Z ∞ ′ −∞ dx′ Ψ∗ (x + x′ /2)Ψ(x − x′ /2)eipx /~ 1 Punkt (b) Wir gehen von der Ortsdarstellung aus (die Spur ist unabhängig von der Darstellung), und haben für skalare Observable (falls Spins noch eine Rolle spielen, muss man einfach überall das Integral über x noch durch eine Summe über die diskreten Freiheitsgrade ergänzen), Z ∞ dxhx|Âρ̂|xi (2) hAi ≡ Tr(Âρ̂) = −∞ Das Integral Z ∞ Z ∞ dp A(x, p)P (x, p) dx 2π~ −∞ −∞ (3) kann mittels Z ∞ ′ A(x, p) = dx′ hx − x′ /2|Â|x + x′ /2ieipx /~ (4) −∞ und P (x, p) = Z ∞ ′ −∞ in Z ∞ −∞ dx Z ∞ −∞ dx′ hx − x′ /2|ρ̂|x + x′ /2ieipx /~ dp 2π~ Z ∞ −∞ dx′ hx − x′ /2|Â|x + x′ /2i (5) Z ∞ −∞ dx′′ hx − x′′ /2|ρ̂|x + x′′ /2ieip(x überführt werden, was unter Verwendung von Z ∞ dp ip(x′′ +x′ )/~ e = δ(x′′ + x′ ) −∞ 2π~ wiederum auf Z ∞ Z ∞ dx dx′ hx − x′ /2|Â|x + x′ /2ihx + x′ /2|ρ̂|x − x′ /2i −∞ ′′ +x′ )/~ 1 Punkt (6) 1 Punkt −∞ führt. Mit der Variablentransformation y = x − x′ /2, y ′ = x + x′ /2 (mit Jacobideterminante 1, wie leicht zu zeigen) ergibt sich Z ∞ Z ∞ Z ∞ ′ ′ ′ dy dy hy|Â|y ihy |ρ̂|yi = dyhy|Âρ̂|yi = Tr(Âρ̂). 1 Punkt −∞ −∞ −∞ (c) Analog zu (b) erhalten wir Z ∞ Z ∞ Z ∞ ′ dp ρ(x) = dx′ hx − x′ /2|ρ̂|x + x′ /2ieipx /~ = dx′ hx − x′ /2|ρ̂|x + x′ /2iδ(x′ ) = hx|ρ̂|xi. 1 Punkt −∞ 2π~ −∞ −∞ (d) Wir gehen wie in (b) vor und berechnen Z ∞ Z ∞ dp dx PΨ (x, p)PΦ (x, p) = 2π~ −∞ −∞ Z ∞ Z ∞ Z ∞ Z ∞ ′′ dp ′ ∗ ′ ′ ipx′ /~ dx Ψ (x + x /2)Ψ(x − x /2)e dx′′ Φ∗ (x + x′′ /2)Φ(x − x′′ /2)eipx /~ , (7) dx 2π~ −∞ −∞ −∞ −∞ was wir wieder unter Verwendung von Z ∞ dp ip(x′ +x′′ )/~ e = δ(x′ + x′′ ) 2π~ −∞ in Z ∞ dx −∞ Z (8) ∞ −∞ dx′ Ψ∗ (x + x′ /2)Ψ(x − x′ /2)Φ∗ (x − x′ /2)Φ(x + x′ /2) 1 Punkt überführen können. Mit der Variablentransformation y = x − x′ /2, y ′ = x + x′ /2 (mit Jacobideterminante 1, wie leicht zu zeigen) ergibt sich Z ∞ Z ∞ dy dy ′ Ψ∗ (y ′ )Ψ(y)Φ∗ (y)Φ(y ′ ) (9) −∞ −∞ was gleich Z ∞ −∞ Z dyΦ∗ (y)Ψ(y) ∞ −∞ ist, und damit Z ∞ dx −∞ (e) Z ∞ −∞ Z dy ′ Ψ∗ (y ′ )Φ(y ′ ) = ∞ −∞ 2 dyΦ∗ (y)Ψ(y) 1 Punkt Z ∞ 2 dp PΨ (x, p)PΦ (x, p) = dxΨ∗ (x)Φ(x) . 2π~ −∞ (10) Die Schödingergleichung für freie Teilchen lautet i~ ~2 ∂ 2 Ψ(x, t) ∂Ψ(x, t) , =− ∂t 2m ∂x2 i~ ∂Ψ∗ (x, t) ~2 ∂ 2 Ψ∗ (x, t) . = ∂t 2m ∂x2 (11) Wir zeigen, dass die Gleichung ∂P (x, p) p ∂P (x, p) + =0 ∂t m ∂x (12) dazu äquivalent ist. Dazu benutzen wir aus (a) Z ∞ ′ P (x, p) = dx′ Ψ∗ (x + x′ /2)Ψ(x − x′ /2)eipx /~ , (13) −∞ und berechnen ∂P (x, p) = i~ i~ ∂t Z ∞ −∞ ′ dx ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) Ψ(x − x′ /2) + Ψ∗ (x + x′ /2) ∂t ∂t ′ eipx /~ (14) 2 was auf 2 ∗ Z ∞ ~2 ∂ 2 Ψ(x − x′ /2) ipx′ /~ ∂ Ψ (x + x′ /2) ′ ∗ ′ ′ e Ψ(x − x /2) − Ψ (x + x /2) dx 2m −∞ ∂x2 ∂x2 1 Punkt führt (kann man durch ein paar Variablensubstitutionen zeigen). Dies wiederum kann umgeschrieben werden als Z ∂ 2 Ψ(x − x′ /2) ipx′ /~ ~2 ∞ ′ ∂ 2 Ψ∗ (x + x′ /2) ′ ∗ ′ e (15) Ψ(x − x /2) + Ψ (x + x /2) dx m −∞ ∂x∂x′ ∂x∂x′ und eine partielle Integration führt auf ′ ∂Ψ(x − x′ /2) ipx′ /~ x =∞ ~2 ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ′ ∗ ′ e − Ψ(x − x /2) + Ψ (x + x /2) ′ m ∂x ∂x x =−∞ Z ~2 ∞ ′ ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) ipx′ /~ − e − + dx m −∞ ∂x ∂x′ ∂x′ ∂x ∗ Z ∞ i~p ∂Ψ(x − x′ /2) ipx′ /~ ∂Ψ (x + x′ /2) − e . Ψ(x − x′ /2) + Ψ∗ (x + x′ /2) dx′ m −∞ ∂x ∂x 1 Punkt (16) Der zweite Term verschwindet, wie man sieht wenn man die Ableitungen nach x′ wieder in Ableitungen nach x umschreibt: ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) + = ∂x′ ∂x′ ∂x ∂x ∗ 1 ∂Ψ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) ∂Ψ∗ (x + x′ /2) ∂Ψ(x − x′ /2) − = 0. (17) + 2 ∂x ∂x ∂x ∂x Die restlichen Terme geben Z x′ =∞ ′ i~p ∞ ′ ∂ ~2 ∂ ∗ ′ ′ ipx′ /~ [Ψ (x + x /2)Ψ(x − x /2)]e [Ψ∗ (x + x′ /2)Ψ(x − x′ /2)]eipx /~ . (18) dx − ′ m ∂x m −∞ ∂x x =−∞ Der erste Term muss verschwinden, da keine Teilchenstromquellen im Unendlichen existieren sollen (Teilchenzahlerhaltung) und außerdem die Wellenfunktionen im Unendlichen immer verschwinden sollen (dieser Punkt wird oft nicht präzise diskutiert, aber selbst bei ebenen Wellen wird die Wellenfunktion für einen Kasten mit unendlich hohen Wänden berechnet, dessen Dimensionen man dann gegen unendlich gehen lässt; das eleminiert die Randterme und sichert, dass alle Wellenfunktionen einen kompakten Träger haben und normierbar sind). Damit bleibt nur der Term Z ∞ ′ i~p ∂ ∂P (x, p) p ∂P (x, p) =− . 1 Punkt i~ dx′ Ψ∗ (x + x′ /2)Ψ(x − x′ /2)eipx /~ = −i~ ∂t m ∂x −∞ m ∂x Aufgabe 27 5 Punkte (a) Es ist i j j i α α +α α = 0 σi σi 0 Ausmultiplizieren ergibt i j σ σ + σj σi αi αj + αj αi = 0 σj 0 0 σj + 0 σi σj + σj σi 0 σj σj 0 0 σi σi 0 . (19) . (20) Wie verwenden σ i σ j + σ j σ i = 2δ ij , was auf i j j i 1 Punkt ij α α + α α = 2δ 1 führt. Ähnlich ergibt sich 0 σi 1 αi β + βαi = σi 0 0 Schließlich ist i 2 i i i i 2(α ) = α α + α α = 21, (21) 1 Punkt 0 −1 2 β = 1 0 1 0 0 −1 + 0 −1 1 0 0 σi σi 0 0 −1 = 1. = 0 σi −σ i 0 + σi 0 0 −σ i = 0 (22) 1 Punkt 3 (b) Es ist γ i = βαi = 1 0 0 −1 0 σi σi 0 = 0 −σ i σi 0 . 1 Punkt Weiter gilt γ i γ j +γ j γ i = βαi βαj +βαj βαi = β(αi (βαj +αj β)−αi αj β+αj (βαi +αi β)−αj αi β) = −2β(δ ij 1)β = −2δ ij 1 führt. Analog, für µ = 0, ν 6= 0 bzw. ν = 0, µ 6= 0 ergibt sich γ 0 γ i + γ i γ 0 = β 2 αi + βαi β = β0 = 0. Schließlich ist 2(γ 0 )2 = 2β 2 = 21. Damit ist gezeigt, dass γ µ γ ν +γ ν γ µ = 2g µν 1 ist, wobei g 00 = 1, g 0i = g i0 = 0 und g ij = −δ ij für i = x, y, z. 1 Punkt Aufgabe 28 5 Punkte (a) Die stationäre Dirac-Gleichung lautet ∂ ∂ q 1 i~ − βmc2 Ψ = αi −i~ i − Ai Ψ. c ∂t ∂x c Die beiden gewünschten Teilgleichungen sind ∂ q 1 2 i (E − mc )φ1 = σ −i~ i − Ai φ2 c ∂x c (23) 1 Punkt (24) und 1 ∂ q 2 i (E + mc )φ2 = σ −i~ i − Ai φ1 . c ∂x c (25) Einsetzen der zweiten Gleichung in die erste ergibt 2 1 2 ∂ q i 2 4 −i~ φ = σ φ1 . E − m c − A 1 i c2 ∂xi c 1 Punkt (b) Wir setzten den Ansatz φ1 (x, y, z) = χ1 (x)ei(ky y+kz z) ein und erhalten 1 2 E − m2 c4 χ1 (x) c2 = = (26) q q x ∂ x ∂ y z y z −i~σ −i~σ + σ ~ky − Bx + ~kz σ + σ ~ky − Bx + ~kz σ χ1 (x) ∂x c ∂x c 2 2 ∂ q ~q −~2 2 + ~ky − Bx + ~2 kz2 − Bσ z χ1 (x) (27) ∂x c c Dies führt auf die Eigenwertgleichung 2 2 2 q ~q E 2 2 2 2 z 2 d χ1 − ~ky − Bx χ1 + − m c − ~ kz + Bσ χ1 = 0 ~ dx2 c c2 c 1 Punkt Eine solche Eigenwertgleichung ist bekannt vom harmonischen Oszillator. Wir führen die dimensionslose Variable r |q|B c~ky d2 ~c d2 ξ= x− , = (28) 2 ~c qB dξ |q|B dx2 ein und erhalten für die Spinkomponente in z-Richtung, σ = ±1, d2 2 − ξ + a σ χ1 (x) = 0, dξ 2 aσ = E2 c − m2 c3 − c~2 kz2 + ~qσB . ~|q|B (29) 4 Die Lösungen sind Hermitesche Polynome mit aσ = 2n + 1, n = 0, 1, 2, . . ., (n,σ) χ1 = !1/2 p 2 |q|B √ e−ξ /2 Hn (ξ). n n!2 π~c (30) Die Energieeigenwerte sind gegeben durch die Gleichung 2 En,σ = (2n + 1 − sign(q)σ)~c|q|B + m2 c4 + c2 ~2 kz2 (31) Im unseren Falle ist q = −e und 2n + 1 − sign(q)σ = 2n + 1 + σ = 2n′ , und (wegen ~kz = pz ) p En′ = ± (mc2 )2 + (cpz )2 + 2n′ ~ceB. 1 Punkt Der Fall σ = −1 entspricht n = n′ , und der Fall σ = 1 entspricht n′ = n + 1. Alle Zustände sind zweifach entartet bis auf den Zustand n′ = 0 (da n ≥ 0 sein muss), für den σ = −1 sein muss. [Hinweis: Graphen ist ein Material, in welchem die Leitungselektronen durch einen effektiven DiracHamiltonoperator mit Masse m = 0 und sogenanntem Pseudospin 21 beschrieben werden. Im Falle pz = 0 √ ergibt sich für Graphen eine Abhängigkeit der Landauniveaus En′ proportional zu n′ . Dieses Resultat, welches erst kürzlich sowohl experimentell als auch theoretisch eingehend untersucht wurde, ist aus unserem Resultat klar ersichtlich.] (c) Wir entwickeln die Energieeigenwerte, und erhalten für die positiven Lösungen r p2 2n′ ~ceB p2 ~e 2 En′ = mc 1 + 2z 2 + ≈ mc2 + z + n′ B. 2 4 m c m c 2m mc 1 Punkt 5 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.9 Aufgabe 26 a.) +∞ +∞ ¯ ¯ ¯ À¿ ¯ À À ¿ µ ¶ ¿ µ ¶ Z Z ¯ x0 ¯¯ ¯¯ i 0 x0 ¯¯ i 0 x0 x0 0 0 ¯ P (x, p) = dx x − ¯ %b ¯x + exp px = dx x − ¯ψ ψ ¯x + exp px 2 2 ~ 2 2 ~ −∞ −∞ ¶ ¶ µ ¶ µ µ x0 i 0 x0 ψ x− exp px . dx0 ψ ∗ x + 2 2 ~ +∞ Z = −∞ (1) b.) +∞ +∞ Z Z dp A(x, p)P (x, p) = dx 2π~ hAi = −∞ −∞ +∞ +∞ +∞ ¯ ¯ ¿ À µ ¶ Z Z Z dp x0 ¯¯ b ¯¯ i 0 x0 0 = dx dx x − ¯ A ¯x + exp px × 2π~ 2 2 ~ −∞ −∞ −∞ +∞ ¯ ¯ À µ ¶ ¿ Z i 00 x00 ¯¯ ¯¯ x00 00 exp px = × dx x− % b x + 2 ¯ ¯ 2 ~ −∞ Z∞ = −∞ +∞ +∞ ¯ ¯ ¯ ¯ ¿ À¿ À Z Z x0 ¯ b ¯¯ x00 ¯¯ ¯¯ x0 x00 0 dx dx dx00 x − ¯¯ A x − × % b x + x + ¯ 2 2 2 ¯ ¯ 2 −∞ −∞ +∞ Z × −∞ +∞ Z = +∞ Z dx −∞ −∞ dx µ ¶ i 0 00 (x + x )p = ~ ¯ ¯ ¯ ¯ À¿ À x00 ¯¯ ¯¯ x0 ¯¯ b ¯¯ x0 x00 x− δ(x0 + x00 ) = x − ¯ A ¯x + %b x + 2 2 2 ¯ ¯ 2 ¿ +∞ Z 0 dp exp 2π~ 00 dx −∞ +∞ +∞ ¯ ¯ ¯ ¯ ¿ À¿ À Z Z x0 ¯ b ¯¯ x0 ¯¯ ¯¯ x0 x0 = dx dx0 x − ¯¯ A x + x + % b x − = ¯ 2 2 2¯ ¯ 2 −∞ −∞ +∞ ¯ ¯ ¿ À Z x0 ¯¯ b ¯¯ x0 b%) . = Sp(Ab = dx x − ¯ Ab % ¯x − 2 2 (2) −∞ c.) +∞ Z %(x) = −∞ dp P (x, p) = 2π~ +∞ Z −∞ dp 2π~ +∞ ¯ ¯ À µ ¶ ¿ Z i 0 x0 ¯¯ ¯¯ x0 0 exp px = dx x − ¯ %b ¯x + 2 2 ~ −∞ +∞ ¯ ¯ ¿ À Z x0 ¯ ¯ x0 = dx0 x − ¯¯ %b ¯¯x + δ(x0 ) = hx|b %|xi . 2 2 −∞ (3) d.) +∞ ¶ µ ¶ µ µ ¶ Z x0 x0 i 0 0 ∗ P (x, p) = dx ψ x + ψ x− exp px = 2 2 ~ −∞ +∞ ¯ ¯ À ¿ Z x0 x0 ¯¯ ¯¯ 0 = δ(x0 ) = hx|b %|xi . dx x − ¯ %b ¯x + 2 2 (4) −∞ e.) Wir werden i~∂/∂t auf +∞ µ ¶ µ ¶ µ 0¶ Z x0 x0 ipx 0 ∗ P (x, p) = dx ψ x + ψ x− exp , 2 2 ~ (5) −∞ an: ³ +∞ ∗ Z ∂ψ x+ ∂P i~ = i~ dx0 ∂t ∂t x0 2 ´ −∞ ³ µ ¶ µ ¶ ∂ψ x − 0 0 x x ψ x− + ψ∗ x + 2 2 ∂t x0 2 ´ µ exp ipx0 ~ ¶ . (6) Unter Verwendung der Schrödingergleichung (und ihrer komplex konjugierten) i~ ∂ψ(x, t) ~2 ∂ 2 ψ(x, t) =− , ∂t 2m ∂x2 i~ ∂ψ ∗ (x, t) ~2 ∂ψ ∗ (x, t) = ,, ∂t 2m ∂x2 kommt man auf: ³ +∞ 2 ∗ Z ∂ ψ x+ ∂P ~ i~ = dx0 ∂t 2m ∂x2 2 x0 2 ´ −∞ (7) ³ µ ¶ µ ¶ ∂ψ x − 0 0 x x ψ x− − ψ∗ x + 2 2 ∂x2 x0 2 ´ Nun schreiben wir eine Ableitung nach x in eine Ableitung nach x0 um ³ ´ ´ ³ ³ 0 x0 ∂ψ x − x2 ∂ψ x − ∂ψ x− 2 ∂ψ(α) ∂α ∂ψ(α) ∂ψ(α) ∂α = = , = = 0 0 ∂x ∂α ∂x ∂α ∂x ∂α ∂x ∂x ³ ∂ψ x − x0 2 ´ ∂x also erhalten wir: = −2 ³ ∂ψ x − x0 2 ´ ∂x0 ³ +∞ 2 ∗ Z ∂ ψ x+ ∂P ~ i~ = dx0 ∂t m ∂x∂x0 2 −∞ ³ ∂ψ ∗ x + , ∂x x0 2 ´ x0 2 ´ =2 ³ ∂ψ ∗ x + ∂x0 x0 2 x0 2 . ´ (8) µ ¶ 1 − , 2 (9) ´ , ´ ³ µ ¶ µ ¶ ∂ 2 ψ x − x0 µ 0¶ 0 0 2 x x ipx ψ x− + ψ∗ x + exp . 2 2 ∂x∂x0 ~ (10) (11) Partielle Integration bezüglich x0 führt auf (wobei wir beachten müssen, dass die im Zuge der partiellen Integration auftretende Ableitung nach x0 auch auf die Exponentialfunktion wirkt): ´ ³ ¯x0 =+∞ µ ¶ µ ¶ ∂ψ x − x0 µ 0 ¶¯ 0 0 ¯ 2 ~ x x ∂P exp ipx ¯ = ψ x− + ψ∗ x + i~ ∂t m ∂x 2 2 ∂x ~ ¯¯ x0 =−∞ ´ ´ ³ ´ ´ ³ ³ ³ +∞ x0 x0 x0 x0 µ 0¶ ∗ ∗ Z ∂ψ x + 2 ∂ψ x − 2 ∂ψ x + 2 ∂ψ x − 2 ipx ~2 0 + exp − dx 2m ∂x ∂x0 ∂x0 ∂x ~ −∞ ³ ´ ³ ´ +∞ x0 µ ¶ µ ¶ ∂ψ x − x0 µ 0¶ ∗ Z x + 0 0 ∂ψ 2 2 x x i~p exp ipx . ψ x− + ψ∗ x + dx0 − m ∂x 2 2 ∂x ~ 2 ³ ∂ψ ∗ x + x0 2 ´ (12) −∞ 2 Der zweite Term verschwindet, wenn die Ableitungen nach x0 wieder in Ableitungen nach x umgeschrieben werden: ³ ´ ³ ´ ³ ´ ´ ³ 0 0 0 0 ∂ψ ∗ x + x2 ∂ψ x − x2 ∂ψ ∗ x + x2 ∂ψ x − x2 + = 0 ∂x ∂x0 ∂x ∂x ³ ´ ³ ´ ³ ´ ³ ´ 0 0 x0 x0 ∗ ∂ψ ∗ x + x2 ∂ψ x − x2 1 ∂ψ x + 2 ∂ψ x − 2 = − + = 0. (13) 2 ∂x ∂x ∂x ∂x Der Randterm der partiellen Integration kann mittels der Produktregel für Ableitungen noch weiter vereinfacht und auf die Form µ ¶ µ ¶ µ 0 ¶¯x0 =+∞ ~2 ∂ ∗ x0 x0 ipx ¯¯ ψ x+ , (14) ψ x− exp m ∂x 2 2 ~ ¯x0 =−∞ gebracht werden. Im Unendlichen verschwindet ψ bzw. ψ ∗ wegen der Quadratintegrabilität der Wellenfunktion und somit auch dieser Randterm. Der dritte Term lässt sich schließlich auch noch mittels der Produktregel umformen und man erhält schlussendlich: ∂P (x, p) i~p ∂ i~ =− ∂t m ∂x +∞ µ ¶ µ ¶ µ 0¶ Z x0 ipx p ∂P (x, p) x0 0 ∗ dx ψ x + ψ x− exp = −i~ , 2 2 ~ m ∂x (15) −∞ also die zu beweisende Gleichung ∂P (x, p) p ∂P (x, p) + = 0. ∂t m ∂x (16) Aufgabe 28 a.) 1 c µ ¶ µ ¶ ∂ q ∂ 2 i~ − βmc ψ = αi −i~ − Ai ψ , ∂t ∂xi c (17) mit µ αi = 0 σi σi 0 ¶ , µ 1 β= 0 0 −1 ¶ , 0 A = Bx , 0 µ ψ= φ1 φ2 ¶ . Durch Einsetzen ergibt sich µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶ 1 ∂ φ1 ∂ q φ1 σi φ2 σi φ2 i~ − mc = −i~ − Ai . −φ2 σi φ1 c ∂t φ2 ∂xi σi φ1 c Wir können nun beide Gleichungen getrennt behandeln und erhalten: µ ¶ µ ¶ 1 ∂ ∂ q i~ − mc φ1 = −i~ − Ai σi φ2 , c ∂t ∂xi c µ ¶ µ ¶ 1 ∂ ∂ q i~ + mc φ2 = −i~ − Ai σi φ1 . c ∂t ∂xi c (18) (19) (20a) (20b) Wenden wir auf (20a) den Operator i~ 1 ∂ + mc , c ∂t an und setzen dann (20b) ein, so ergibt sich weiter: ¶µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ 1 ∂ ∂ q 1 ∂ 1 ∂ + mc i~ − mc φ1 = −i~ − Ai σi i~ + mc φ2 , i~ c ∂t c ∂t ∂xi c c ∂t (21) (22) 3 µ − ¶ ½µ ¶ ¾2 q ~2 ∂ 2 ∂ 2 2 − m c φ = −i~ − A σi φ1 , i 1 c2 ∂t2 ∂xi c (23) also µ ¶ ½µ ¶ ¾2 E2 ∂ q 2 2 − m c φ = −i~ − A σi φ1 . 1 i c2 ∂xi c (24) Wir müssen nun die rechte Seite von (24) auswerten und beachten, dass über i = 1, 2, 3 zu summieren ist: ½ µ ¶ ³ ´ ¾ ∂2 q ∂ q ∂x R = −~2 σi σj + i~ B σi σy + x (σi σy + σy σi ) + Bx σy2 φ1 . (25) ∂xi ∂xj c ∂xi ∂xi c Wir verwenden [σi , σj ] = 2iεijk σk , {σi , σj } = 2δij 1 , (26) für σi σj = 1 ([σi , σj ] + {σi , σj }) = iεijk σk + δij 1 . 2 (27) Damit gilt σi σj ∂2 ∂2 ∂2 ∂2 = iεijk σk + δij 1= 1. ∂xi ∂xj ∂xi ∂xj ∂xi ∂j ∂x2i (28) Der erste Term verschwindet hier, weil ε antisymmetrisch und die zweite Ableitung symmetrisch in den Indizes i und j ist. Weiterhin ist ∂x/∂xi = δ1,i und somit: ½ µ ¶ ³ ´2 ¾ 2 q ∂ q 2 ∂ 1 + i~ B iσz + 2x R = −~ + Bx φ1 . (29) ∂x2i c ∂y c Mit dem angegebenen Ansatz φ1 (x, y, z) = χ1 (x) exp(i(ky y + kz z)) , (30) folgt dann weiter ½ ³q ´2 ¾ 2 q 2 ∂ χ1 2 2 2 2 R = −~ 1 + ~ ky 1 + ~ kz 1 − 2~ Bxky + Bx φ1 = ∂x2 c c ½ ¾ ³ ´2 ∂ 2 χ1 q q = −~2 1 + ~k − Bx + ~2 kz2 − ~ Bσz φ1 . y 2 ∂x c c (31) Wir kommen somit auf folgende Differentialgleichung: ½ ³ ´2 d2 q ~ − ~k − Bx χ1 + y dx2 c 2 µ E2 ~q − m2 c2 − ~2 kz2 + Bσz 2 c c ¶¾ χ1 = 0 , (32) b.) Zur Lösung dieser Differentialgleichung schauen wir uns zuerst die zeitunabhängige Schrödingergleichung des eindimensionalen quantenmechanischen harmonischen Oszillators an: Hψn (x) = En ψn (x) , also µ − H= −~2 d2 1 + mω 2 x2 , 2 2m dx 2 ¶ ~2 d2 1 2 2 ψn (x) = En ψn (x) . + mω x 2m dx2 2 Deren Lösungen sind gegeben durch ¶ µ ¶ µr ³ mω ´ 14 1 mω 2 1 mω √ x exp − x , ψn (x) = Hn π~ ~ 2 ~ 2n n! (33) (34) (35) 4 mit den Energieeigenwerten µ ¶ 1 En = ~ω n + , 2 (36) mit n ∈ N ∪ {0}. Wir wollen eine neue Variable χ = Cx einführen, um die Differentialgleichung (34) auf folgende Form zu bringen: µ − ¶ d2 2 e ψen (χ) . + χ ψen (χ) = E dχ2 (37) Setzen wir darin χ = Cx ein, ergibt sich µ ¶ 1 d2 2 2 en ψen (Cx) . − 2 2 + C x ψen (Cx) = E C dx (38) und ein Vergleich mit (34) liefert mit beiden Gleichungen 1 e C 2E = ~2 , 2mE mω 2 C2 = , e 2E E (39) mit den Lösungen e = 2 E, E ~ω r C= mω . ~ (40) Der numerische Vorfaktor der Wellenfunktion folgt aus deren Normierung. Da ψ(x) auf eins normiert ist, muss e dies auch ψ(χ) sein. +∞ +∞ +∞ ¯ ¯2 Z Z Z ¯ 1 ¯ 1 2 2 ¯ 1= dx |ψ(x)| = dχ |ψ(χ/C)| = dχ ¯ √ ψ(χ/C)¯¯ . C C −∞ −∞ (41) −∞ Damit muss also folgende Übersetzungsvorschrift für die Wellenfunktion gelten: r ³χ´ 1 mω ψ(x) = √ ψ , C= . C ~ C (42) In der neuen Variablen χ lautet die Differentialgleichung des harmonischen Oszillators (37) und deren Lösung zusammen mit den Energieeigenwerten: µ ¶ 1 1 χ2 e √ ψn (χ) = √ Hn (χ) exp − , 4 2 π 2n n! en = 2n + 1 . E (43) b.) Wir schreiben die Differentialgleichung (32) folgendermaßen um: ( ) µ ¶2 µ ¶2 2 2 qB ~ky c 2 d e χ1 = 0 , E e = E − m2 c2 − ~2 kz2 + ~q Bσz . − x− ~ χ1 + E 2 2 dx c qB c c (44) e − x0 ) finden, welche diese Differentialgleichung Nun müssen wir (analog zu vorher) eine Substitution ξ = C(x auf die Form µ 2 ¶ d 2 − ξ + aσ χ1 (x) = 0 , (45) dξ 2 e und aσ ergeben sich aus den folgenden Gleichungen: bringt. x0 = c~ky /(qB) kann man sofort ablesen. C r µ ¶2 e2 ~2 C 1 qB |q|B c e e = , = , ⇒ C= , aσ = E. (46) 2 e aσ e aσ c ~c ~|q|B C E 5 Damit ist die neue Differentialgleichung gegeben durch, wobei σ = ±1 die Eigenwerte der dritten Paulimatrix σz sind und die Ausrichtung des Spins vorgibt: µ ¶ d2 2 − ξ + a χ1 (x) = 0 , σ dξ 2 aσ = E2 c − m2 c3 − c~2 kz2 + ~qσB . ~|q|B (47) Die Lösungen und Eigenwerte der Gleichung (45) sind analog zu denen, die wir in (43) gefunden haben. Es gilt also µ 2¶ 1 1 ξ √ χ1 (ξ) = √ Hn (ξ) exp − . 4 2 π 2n n! (48) Weiterhin muss aσ = 2n + 1 mit n ∈ N ∪ {0} sein. Daraus lassen sich die Energieeigenwerte bestimmen, wobei q = sign(q)|q| ausgenutzt wird: 2 En,σ = (2n + 1 − sign(q)σ)~c|q|B + (mc2 )2 + (c~kz )2 . (49) In der Aufgabe handelt es sich um ein Elektron mit q = −e. Außerdem ist sign(q)σ eine ganze Zahl (entweder 1 oder -1), was man ausnutzen kann, um den Index n, welcher die Energieniveaus durchzählt, umzudefinieren: 2n + 1 − sign(q)σ = 2n + 1 + σ ≡ 2n0 . (50) Mit ~kz = pz gilt dann schlussendlich: p En0 = ± (mc2 )2 + (cpz )2 + 2n0 ~ceB . (51) Die negativen Energieniveaus stehen für Antiteilchen (Positronen) bzw. Löcher im Festkörper. σ = −1 entspricht n = n0 und σ = 1 entspricht n0 = n − 1. Alle Energien sind zweifach entartet bis auf die mit n0 = 0, da alle n0 6= 0 aus σ = 1 und σ = −1 konstruiert werden können. c.) Wir ziehen den Faktor (mc2 )2 > 0 aus der Wurzel heraus und verwenden r 2 En0 = ±mc 1+ 2n0 ~ceB p2 ~e p2z + ≈ mc2 + z + n0 B. 2 2 2 4 m c m c 2m mc (52) 6 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 10. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 29 13 Punkte (a) µ ′ x′ yµ′ = Λµν Λµν xν yν ′ = xµ yµ (1) ′ wobei Λµν Λµν = δνν ′ verwendet wurde. 1 Punkt (b) ′ Ψ (x′ )Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)S −1 SΨ(x) = Ψ(x)Ψ(x), ′ (2) † da Ψ (x′ ) = Ψ′ (x′ )γ 0 = Ψ† (x)S † γ 0 = Ψ(x)γ 0 S † γ 0 und γ 0 S † γ 0 = S −1 . 2 Punkte (c) ′ Ψ (x′ )γ µ Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)S −1 γ µ SΨ(x) = Ψ(x)S −1 (Λµν Sγ ν S −1 )SΨ(x) = Λµν Ψ(x)(S −1 S)γ ν (S −1 S)Ψ(x) (3) und somit wegen S −1 S = 1 ′ Ψ (x′ )γ µ Ψ′ (x′ ) = Λµν Ψ(x)γ ν Ψ(x). (4) 2 Punkte (d) ′ Ψ (x′ )σ µν Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)S −1 σ µν SΨ(x) = Ψ(x)S −1 i µ ν [γ , γ ] SΨ(x) 2 (5) und Einsetzen der Beziehung Sγ ν S −1 = Λµν γ µ , ′ Ψ (x′ )σ µν Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)S −1 i µ Λ ρ Sγ ρ S −1 , Λν σ Sγ σ S −1 SΨ(x) 2 (6) was ausgeschrieben ′ Ψ (x′ )σ µν Ψ′ (x′ ) = i µ ν Λ ρ Λ σ Ψ(x) S −1 Sγ ρ S −1 Sγ σ S −1 S − S −1 Sγ σ S −1 Sγ ρ S −1 S Ψ(x) 2 (7) ergibt, und somit i ′ Ψ (x′ )σ µν Ψ′ (x′ ) = Λµρ Λν σ Ψ(x) (γ ρ γ σ − γ σ γ ρ )Ψ(x) = Λµρ Λν σ Ψ(x)σ ρσ Ψ(x). 2 3 Punkte (e) ′ Ψ (x′ )γ 5 γ µ Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)S −1 γ 5 γ µ SΨ(x) = Λµν Ψ(x)S −1 (γ 5 Sγ ν S −1 )SΨ(x) = Λµν Ψ(x)(S −1 γ 5 S)γ ν Ψ(x) (8) und da S −1 γ 5 S = iS −1 γ 0 γ 1 γ 2 γ 3 S = iΛ0 α γ α S −1 γ 1 γ 2 γ 3 S = . . . = iΛ0 α Λ1 τ Λ2 σ Λ3 ρ γ α γ τ γ σ γ ρ (9) was auf S −1 γ 5 S = X 0 1 2 3 5 5 χ0123 ατ σρ Λ α Λ τ Λ σ Λ ρ γ = (detΛ)γ (10) ατ σρ führt, wobei (α, τ, σ, ρ) eine Permutation von (0, 1, 2, 3) ist, und χ0123 ατ σρ deren Charakter. Es wird ursprünglich zwar über alle (α, τ, σ, ρ) summiert, jedoch falls zwei Indices gleich sind, so heben sich die Terme gegenseitig in der Summe weg (kann man explizit zeigen), und nur die Permutationen bleiben übrig. Dies ist aber genau die Definition der Determinante. Somit folgt ′ Ψ (x′ )γ 5 γ µ Ψ′ (x′ ) = (detΛ)Λµν Ψ(x)γ 5 γ ν Ψ(x) (11) Für die Herleitung gibt es 4 Punkte (f) Wir gehen wie in (e) vor: ′ Ψ (x′ )γ 5 Ψ′ (x′ ) = Ψ(x)S −1 γ 5 SΨ(x) = (detΛ)Ψ(x)γ 5 Ψ(x). (12) 1 Punkt Aufgabe 30 7 Punkte (a) Wir betrachten 0 0 ϑ 0 0 Λ=1+ N 0 −1 0 0 0 1 0 0 0 0 . 0 0 (13) Wenn wir dies N mal anwenden, erhalten wir ΛN 0 0 ϑ = 1 + N 0 0 Nun ist aber 0 0 0 0 0 1 0 −1 0 0 0 0 0 0 −1 0 N 0 N X N! ϑm 0 = 0 (N − m)!m! N m m=0 0 0 1 0 0 2 0 0 = − 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 1 0 0 m 0 0 . 0 0 1 Punkt 0 0 0 0 0 0 1 0 (14) und somit 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 1 0 0 2n 0 0 = (−1)n 0 0 für beliebige ganzzahlige n > 0. 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 , 0 0 und 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 1 0 0 2n+1 0 0 = (−1)n 0 0 0 0 0 0 0 1 0 −1 0 0 0 0 0 0 0 0 (15) 1 Punkt 2 Somit erhalten 0 0 0 1 ΛN = 1+ 0 0 0 0 wir 0 0 1 0 0 ≤N/2 X N !(−1)m ϑ2m 0 + 2m 0 (N − 2m)!(2m)! N m=1 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 1 0 0 0 <N/2 X ϑ2m+1 N !(−1)m 0 . 0 (N − 2m − 1)!(2m + 1)! N 2m+1 m=0 0 Für N → ∞ geht 1 Punkt N! N (N − 1)(N − 2) · · · (N − n + 1) = →1 (N − n)!N n Nn (16) für jedes vorgegebene endliche n. Beide Teilreihen sind absolut konvergent. Wir können den Rest abschätzen, was zeigt, dass Glieder mit m ∼ N keine Rolle spielen wenn N → ∞, d.h. wir können das Argument für jede vorgegebene Teilsumme mit m ≤ N0 ≪ N durchführen. Somit erhalten wir im Limes N → ∞ lim ΛN N →∞ 1 0 = 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 + 0 0 0 0 0 1 wobei wir einen Teil der ersten Matrix erhalten wir 1 0 0 0 0 cos(ϑ) sin(ϑ) 0 N lim Λ = 0 − sin(ϑ) cos(ϑ) 0 N →∞ 0 0 0 1 0 0 1 0 0 ∞ X (−1)m 0 ϑ2m + 0 (2m)! m=0 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 1 0 0 0 ∞ X (−1)m 2m+1 0 ϑ 0 (2m + 1)! m=0 0 (17) als Term für m = 0 im zweiten Summanden verwendet haben. Somit 1 Punkt was eine Drehung um die z-Achse mit Drehwinkel ϑ ist. (b) Wir berechnen 1 1 K := γ ρ ∆ω µν (γµ γν − γν γµ ) − ∆ω µν (γµ γν − γν γµ )γ ρ . 8 8 (18) Wir kommutieren γ ρ durch, 1 Punkt γ ρ γµ γν = g ρσ γσ γµ γν = g ρσ (2gσµ γν − γµ γσ γν ) = 2g ρσ (gσµ γν − γµ gσν ) + g ρσ γµ γν γσ , (19) also γ ρ γµ γν − γµ γν γ ρ = 2g ρσ (gσµ γν − γµ gσν ) (20) und analog γ ρ γν γµ − γν γµ γ ρ = 2g ρσ (gσν γµ − γν gσµ ) (21) Damit erhalten wir K= 1 Punkt 1 ∆ω µν g ρσ (gσµ γν − γµ gσν − gσν γµ + γν gσµ ) 4 (22) In den Termen mit γµ können wir die Summationsindices µ und ν miteinander vertauschen und verwenden dabei ∆ω µν = −∆ω νµ . Das ergibt K= 1 ∆ω µν g ρσ (gσµ γν + γν gσµ + gσµ γν + γν gσµ ) = ∆ω µν g ρσ gσµ γν = g ρσ ∆ωσ ν γν = ∆ω ρν γν 4 1 Punkt 3 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.10 Aufgabe 29 Wir benötigen die Transformationsgesetze ψ 0 (x0 ) = Sψ(x) mit S −1 γ µ S = Λµν γ ν . Adjungieren wir die letzte Gleichung, so ergibt sich S † (γ µ )† (S −1 )† = Λµν (γ ν )† . Durch Einfügen von (γ 0 )2 = 1 folgt weiter: S † γ 0 γ 0 (γ µ )† γ 0 γ 0 (S −1 )† = Λµν γ 0 γ 0 (γ ν )† γ 0 γ 0 . | {z } | {z } γµ γν Multiplikation von links bzw. rechts mit γ 0 führt auf γ 0 S † γ 0 γ µ γ 0 (S −1 )† γ 0 = Λµν γ ν , also γ 0 S † γ 0 = S −1 , | {z } | {z } S −1 γ 0 (S −1 )† γ 0 = S . =S a.) x0µ yµ0 = Λµ% x% Λµσ xσ = δ% σ x% xσ = x% x% . (1) b.) 0 ψ (x0 )ψ 0 (x0 ) = ψ 0† (x0 )γ 0 ψ 0 (x0 ) = ψ † (x)S † γ 0 Sψ(x) = ψ † (x)γ 0 γ 0 S † γ 0 Sψ(x) = | {z } S −1 = ψ(x)S −1 Sψ(x) = ψ(x)ψ(x) . (2) c.) 0 ψ (x0 )γ µ ψ 0 (x0 ) = ψ † (x0 )γ 0 γ µ ψ 0 (x0 ) = ψ † (x)S † γ 0 γ µ Sψ(x) = ψ † (x) γ 0 S † γ 0 γ µ Sψ(x) = | {z } S −1 = ψ(x)S −1 µ µ ν γ Sψ(x) = Λ ν ψ(x)γ ψ(x) . (3) d.) Mittels der Definition σαβ = i [γα , γβ ] , 2 (4) ergibt sich: ª i© 0 ψ (x0 )σ µν ψ 0 (x0 ) = ψ † (x0 )S † γ 0 σ µν Sψ(x) = ψ(x)S −1 σ µν Sψ(x) = ψ(x) S −1 γ µ γ ν S − S −1 γ ν γ µ S ψ(x) = 2 o i n −1 µ −1 ν −1 ν −1 µ = ψ(x) S γ S S γ S − S γ S S γ S ψ(x) = Λµ% Λν σ ψ(x)σ %σ ψ(x) . (5) 2 | {z } | {z } | {z } | {z } Λµ% γ % Λν σ γ σ Λν σ γ σ Λµ% γ % e.) Mit der Definition γ 5 = iγ 0 γ 1 γ 2 γ 3 = i εµν%σ γ µ γ ν γ % γ σ , 4! (6) ergibt sich: i i εµν%σ S −1 γ µ SS −1 γ ν SS −1 γ % SS −1 γ σ = εµν%σ Λµα γ α Λν β γ β Λ%γ γ γ Λσδ γ δ = 4! 4! i µ ν % σ α β γ δ = εµν%σ Λ α Λ β Λ γ Λ δ γ γ γ γ = det(Λ)γ 5 , 4! S −1 γ 5 S = (7) unter Verwendung von det(Λ) = εµν%σ Λµ0 Λν 1 Λ%2 Λσ3 . Über α, β, γ und δ wird von 0 bis 3 summiert. Betrachten wir α 6= β 6= γ 6= δ, also eine beliebige Permutation von (0, 1, 2, 3). Eine bestimmte Anzahl von Transpositionen (Vertauschen benachbarter γ-Matrizen) führt auf die Reihenfolge (0, 1, 2, 3). Wegen γ α γ β = −γ β γ α für α 6= β bekommt von einen Vorfaktor (−1)N , wobei N die Anzahl der benötigten Transpositionen ist. Um den Ausdruck nach dieser Umformung auf Originalgestalt zu bringen, benennt man die Indizes µ, ν, %, σ entsprechend um und bringt das antisymmetrische ²-Symbol durch entsprechende N Permutationen wieder auf Originalgestalt. Der zusätzlich auftretende Faktor (−1)N hebt sich mit dem vorherigen (−1)N weg. Führen wir dies für eine Transposition durch: εµν%σ Λµ1 Λν 0 Λ%2 Λσ3 γ 1 γ 0 γ 2 γ 3 = −εµν%σ Λν 0 Λµ1 Λ%2 Λσ3 = −ενµ%σ Λµ0 Λν 1 Λ%2 Λσ3 = = εµν%σ Λµ0 Λν 1 Λ%2 Λσ3 . (8) Sind zwei Indizes gleich, trägt der entsprechende Term nicht bei: εµν%σ Λµ0 Λν 0 (γ 0 )2 = −ενµ%σ Λµ0 Λν 0 (γ 0 )2 = −εµν%σ Λµ0 Λν 0 (γ 0 )2 ⇒ εµν%σ Λµ0 Λν 0 (γ 0 )2 = 0 . (9) Damit gilt nun: 0 ψ (x0 )γ 5 γ µ ψ 0 (x0 ) = ψ † (x0 )γ 0 γ 5 γ µ ψ 0 (x0 ) = ψ † (x)S † γ 0 γ 5 γ µ Sψ(x) = = ψ(x)S −1 γ 5 γ µ Sψ(x) = ψ(x) S −1 γ 5 S S −1 γ µ S ψ(x) = (det Λ)Λµν ψ(x)γ 5 γ ν ψ(x) . (10) | {z } | {z } =det(Λ)γ 5 Λµν γ ν f.) Analog zu vorher zeigen wir das Transformationverhalten für den Pseudoskalar: 0 ψ (x0 )γ 5 ψ 0 (x0 ) = ψ 0† (x0 )γ 0 γ 5 ψ 0 (x0 ) = ψ † (x)S † γ 0 γ 5 Sψ(x) = ψ(x)S −1 γ 5 Sψ(x) = (det Λ)ψ(x)γ 5 ψ(x) . (11) Aufgabe 30 a.) Wir benötigen die Darstellung der Exponentialfunktion als Grenzwert einer Reihe, also ³ a ´n exp(a) = lim 1 + . n7→∞ n Berechnen müssen wir den folgenden Grenzwert: 0 0 0 0 µ ¶N 0 0 1 0 ϑB lim 14 + , B= 0 −1 0 0 = exp(ϑB) . N 7→∞ N 0 0 0 0 (12) (13) Die Exponentialfunktion exp(ϑB) berechnen wir wie üblich mit ihrer Reihendarstellung: exp(ϑB) = 14 − B 0 + ∞ X 1 1 ϑ2n B 2n + ϑ2n+1 B 2n+1 . (2n)! (2n + 1)! n=0 n=1 ∞ X (14) 2 Wir benötigen 0 0 0 B = 0 0 nun die geraden und ungeraden 0 0 0 0 0 1 0 0 2n n , B = (−1) 0 0 1 0 0 0 0 0 Damit folgt nun: 1 0 exp(ϑB) = 0 0 1 0 = 0 0 1 0 = 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 + 0 0 0 1 0 0 0 0 + 0 0 0 0 1 0 0 cos ϑ sin ϑ − sin ϑ cos ϑ 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 Potenzen der Matrix B: 0 0 0 0 0 1 0 0 2n+1 n , B = (−1) 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 ∞ X (−1)n 0 0 2n ϑ + 0 0 (2n)! n=0 0 0 0 0 0 0 0 cos(ϑ) + 0 0 1 0 −1 0 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 1 0 . 0 0 0 0 (15) 0 0 0 ∞ X (−1)n 2n+1 0 1 0 ϑ = −1 0 0 (2n + 1)! n=0 0 0 0 0 0 sin(ϑ) = 0 0 0 0 . 0 1 Die 3 × 3-Untermatrix cos ϑ sin ϑ 0 − sin ϑ cos ϑ 0 , 0 0 1 (16) (17) beschreibt eine Drehung um die z-Achse. b.) Was wir in der Aufgabe im Wesentlichen berechnen, ist der Kommutator der definierten Größe τ= 1 ∆ω µν (γµ γν − γν γµ ) , 8 ∆ω µν = −∆ω νµ , (18) mit der γ-Matrix γ µ . Es gilt also © ª 1 1 ∆ω %σ γ µ (γ% γσ − γσ γ% ) = ∆ω %σ (2δ µ% − γ% γ µ )γσ − (2δ µσ − γσ γ µ )γ% = 8 8 1 1 1 1 = ∆ω µσ γσ − ∆ω %µ γ% − ∆ω %σ γ% γ µ γσ + ∆ω %σ γσ γ µ γ% = 4 4 8 8 1 1 1 1 = ∆ω µσ γσ − ∆ω %µ γ% − ∆ω %σ γ% (2δ µσ − γσ γ µ ) + ∆ω %σ γσ (2δ µ% − γ% γ µ ) = 4 4 8 8 1 1 1 1 = ∆ω µσ γσ − ∆ω %µ γ% − ∆ω %µ γ% + ∆ω µσ γσ + τ γ µ . 4 4 4 4 γµτ = (19) Damit ist γµτ − τ γµ = 1 1 1 1 ∆ω µσ γσ − ∆ω %µ γ% − ∆ω %µ γ% + ∆ω µσ γσ = ∆ω µν γν , 4 4 4 4 (20) was aus der Asymmetrie von ∆ω µν folgt. 3 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 11. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 31 4 Punkte Wir gehen aus von ~ ~ hΨm |Ψn i = h∇ ~ ~ Ψm |Ψn i + hΨm |∇ ~ ~ Ψn i = 0 ∇ λ λ λ 1 Punkt sowie ~ ~ hΨm |H|Ψn i = h∇ ~ ~ Ψm |H|Ψn i + hΨm |∇ ~ ~ H|Ψn i + hΨm |H|∇ ~ ~ Ψn i = ∇ ~ ~ En δnm . ∇ λ λ λ λ λ (1) was auf ~ ~ Ψn i + hΨm |∇ ~ ~ H|Ψn i + Em hΨm |∇ ~ ~ Ψn i = ∇ ~ ~ En δnm . −En hΨm |∇ λ λ λ λ 1 Punkt führt. Mit n 6= m erhalten wir ~ ~ Ψn i + hΨm |∇ ~ ~ H|Ψn i = 0, (Em − En )hΨm |∇ λ λ 1 Punkt was zur gewünschten Epstein-Formel ~ ~ ~ Ψn i = hΨm |∇~λ H|Ψn i hΨm |∇ λ En − Em (2) führt, und für m = n erhalten wir ~ ~ H|Ψn i = ∇ ~ ~ En , hΨn |∇ λ λ 1 Punkt was das Hellmann-Feynman-Theorem ist. Aufgabe 32 5 Punkte (a) Es ist ~ n (~λ) = ∇ ~~ ×C ~ n (~λ) = Im∇ ~ ~ × hΨn |∇ ~ ~ Ψn i = Im Q λ λ λ X m ~ ~ Ψn i ~ ~ × hΨn |Ψm ihΨm ∇ ∇ λ λ 1 Punkt und ~ n (~λ) = Im Q X ~ ~ Ψn |Ψm i × hΨm |∇ ~ ~ Ψn i + ImhΨn |∇ ~~ ×∇ ~ ~ Ψn i h∇ λ λ λ λ (3) m Da die Rotation eines Gradienten verschwindet, ist der letzte Term 0, und X ~ n (~λ) = Im ~ ~ Ψn |Ψm i × hΨm |∇ ~ ~ Ψn i. Q h∇ λ λ 1 Punkt m (b) ~ ~ hΨn |Ψn i = h∇ ~ ~ Ψn |Ψn i + hΨn |∇ ~ ~ Ψn i = 0 den Term Für m = n haben wir wegen ∇ λ λ λ ~ ~ Ψn |Ψn i × hΨn |∇ ~ ~ Ψn i = −hΨn |∇ ~ ~ Ψn i × hΨn |∇ ~ ~ Ψn i = 0. Imh∇ λ λ λ λ 1 Punkt (c) Wir setzten in die Gleichung X ~ n (~λ) = Im ~ ~ Ψn |Ψm i × hΨm |∇ ~ ~ Ψn i Q h∇ λ λ (4) m die Epstein-Formel ~ ~ H|Ψn i hΨm |∇ λ En − Em ~ ~ Ψn i = hΨm |∇ λ (5) sowie die konjugierte dazu ~ ~ H|Ψm i hΨn |∇ λ En − Em ein und erhalten ~ ~ H|Ψm i × hΨm |∇ ~ ~ H|Ψn i X hΨn |∇ λ λ ~ n (~λ) = Im . Q 2 (En − Em ) ~ ~ Ψn |Ψm i = h∇ λ 1 Punkt 1 Punkt m6=n Aufgabe 33 8 Punkte (a) ~ Wir erhalten für diesen Fall mit B = |B| h i2 ~ − Em (B) ~ = (2~µe B)2 En (B) 1 Punkt und somit ~ n (B) ~ = Q X 1 1 1 Im ImhΨn |~σ × ~σ |Ψn i = ImhΨn |2i~σ|Ψn i (hΨn |~σ |Ψm i × hΨm |~σ |Ψn i) = 2 2 4B 2 4B 4B m Wir erhalten damit ~ ± (B) ~ = ± ~eB . Q 2B 2 Einsetzen in Z Z ~ ± (B)d ~ f~ = ~ ± (B)~ ~ eB B 2 dΩ γ± (C) = Q Q S (6) 1 Punkt 1 Punkt S ergibt 1 γ± (C) = ± 2 Z dΩ = ± S Ω(C) . 2 1 Punkt (b) Wir haben hΨ+ |∂~B~ Ψ+ i = ϑ ϑ ϑ ϑ cos h↑| + e−iφ sin h↓| ∂~B~ cos |↑i + eiφ sin |↓i 2 2 2 2 1 Punkt Auswerten der Ableitungen ergibt 2 2 1 ϑ ϑ ϑ ϑ ϑ ϑ 1 + sin cos ∂~B~ ϑ = i sin ∂~B~ φ. hΨ+ |∂~B~ Ψ+ i = − cos sin ∂~B~ ϑ + i∂~B~ φ sin 2 2 2 2 2 2 2 2 1 Punkt Analog erhalten wir hΨ− |∂~B~ Ψ− i. (Dort ergibt sich cos2 ϑ2 = 1 − sin2 ϑ2 , aber der Term mit 1 trägt zur BerryPhase, die ja modulo 2π definiert ist, nichts physikalisch neues bei und kann weggelassen werden). Somit erhalten wir I I 2 ϑ ~ 2 ϑ ~ ~ = ±2π sin2 ϑ , γ± (C) = ± ∂B~ φ sin dB = ± sin 1 Punkt ∂~B~ φdB 2 2 C 2 C da ϑ zeitlich konstant bleiben soll. Damit ist Ω(C) . γ± (C) = ±π(1 − cos ϑ) = ± 2 1 Punkt 2 Aufgabe 34 3 Punkte (a) Es ist ~ HD ] = (~r × p~)(c~ [L, α · p~ + βmc2 ) − (c~ α · p~ + βmc2 )(~r × p~) = (~r × ~p)(c~ α · p~) − (c~ α · p~)(~r × p~) (7) und somit ~ HD ] = cǫijk rj pk αm pm − cαm pm ǫijk rj pk . [L, (8) Wir benutzen rj pm − pm rj = i~δjm und erhalten ~ HD ] = i~cǫijk pk αj = i~c~ [L, α×~ p. 1 Punkt (b) Wir benutzen den Spinoperator 1 ~ 1 ~σ 0̂ ~ S = ~Σ = ~ 0̂ ~σ 2 2 (9) und erhalten ~ HD ] = [S, 1 ~c 2 ~σ 0̂ 0̂ ~σ 0̂ p~ · ~σ p · ~σ ~ 0̂ − 0̂ p~ · ~σ ~p · ~σ 0̂ ~σ 0̂ 0̂ ~σ (10) bzw. ~ HD ] = 1 ~c [S, 2 0̂ 2i~ p × ~σ 2i~ p × ~σ 0̂ = −i~c~ α × p~. 1 Punkt ~ HD ] = i~c~ [J, α × p~ − i~c~ α × p~ = 0. 1 Punkt (c) Es ist ~ + S, ~ J~ = L 3 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.11 Aufgabe 31 ∇λ hψm |ψn i = h∇λ ψm |ψn i + hψm |∇λ ψn i = 0 . (1) Gerade dies können wir verwenden, um die nächste Ableitung zu berechnen: ∇λ hψm |H|ψn i = h∇λ ψm |H|ψn i + hψm |∇λ H|ψn i + hψm |H|∇λ ψn i = = En h∇λ ψm |ψn + Em hψm |∇λ ψn i + hψm |∇λ H|ψn i = ∇λ En δnm . (2) Für n 6= m fällt auf der rechten Seite das Kronecker-Delta weg und wir erhalten: (Em − En )hψm |∇λ ψn i + hψm |∇λ H|ψn i = 0 , (3) bzw umgestellt für dies zur Epstein-Formel: hψm |∇λ ψn i = hψm |∇λ ψn i . En − Em (4) Für n = m trägt das Kronecker-Delta auf der rechten Seite bei und wir erhalten das Hellmann-FeynmanTheorem: hψn |∇λ H|ψn i = ∇λ En . (5) Aufgabe 32 a.) Wir berechnen eine einzige Komponente, von Qn , indem wir das Kreuzprodukt mit dem ε-Tensor schreiben: " # X £ ¤ (Qn )k = εijk ∇λi (Cn )j = εijk ∇λi Im hψn |∇λj ψn i = εijk Im ∇λi hψn |ψm ihψm |∇λj ψn i = m " # X X = εijk Im h∇λi ψn |ψm ihψm |∇λj ψn i + hψn |ψm ihψm |∇λi ∇λj ψn i . m (6) m Der zweite Term verschwindet, weil er ein Produkt aus einem symmetrischen und antisymmetrischen Anteil P (ε-Tensor!) in i und j ist. Die Produktregel wirkt nicht auf den konstanten Einsoperator 1 = m |ψm ihψm |, den wir eingeschoben haben. Damit gilt weiterhin " # X (Qn )k = Im εijk h∇λi ψn |ψm ihψm |∇λj ψn i , (7) m und somit: " # X Qn = Im h∇λ ψn |ψm i × hψm |∇λ ψn i . (8) m b.) Aus ∇λ hψn |ψn i = h∇λ ψn |ψn i + hψn |∇λ ψn i = 0 , (9) also h∇λ ψn |ψn i = −hψn |∇λ ψn i , (10) folgt, wenn wir den Term mit m = n betrachten: Im [h∇λ ψn |ψn i × hψn |∇λ ψn i] = −Im [hψn |∇λ ψn i × hψn |∇λ ψn i] = 0 . (11) c.) Mit Hilfe der Epstein-Formel hψm |∇λ ψn i = hψm |∇λ H|ψn i , En − Em (12) ihr komplex Konjugiertes h∇λ ψn |ψm i = hψn |∇λ H|ψm i , En − Em (13) und dem Ergebnis aus Aufgabenteil (b) ergibt sich: X hψn |∇λ H|ψm i × hψm |∇λ H|ψn i . Qn = Im (En − Em )2 (14) m6=n Aufgabe 33 a.) Im Allgemeinen gilt σx ∂/∂Bx ∇B (σ · B) = ∂/∂By (σx Bx + σy By + σz Bz ) = σy = σ . σz ∂/∂Bz (15) Wir führen eine passive Drehung des Koordinatensystems durch, so dass B in Richtung der z-Achse zeigt und erhalten damit: σ · B = |B|σ · eB = Bσz , (16) B = (σ · eB )eB = σz eB . (17) B Wir berechnen nun zunächst Qn mittels der direkten Formel (14). Dazu benötigen wir die Energiedifferenz zum Quadrat für n 6= m: σ = ∇B (σ · B) = ∇B B(σ · eB ) = (σ · eB ) (En (B) − Em (B))2 = (2~µe B)2 = 4~2 µ2e B 2 . (18) Weiterhin gilt: " # " # X X 1 1 (Qn )k = Im (hψn |σ|ψm i × hψm |σ|ψn i)k = Im εijk hψn |σi |ψm ihψm |σj |ψn i = 4B 2 4B 2 m m · ¸ 1 1 1 1 = Im [ε hψ |σ σ |ψ i] = Im ε hψ |[σ , σ ]|ψ i + ε hψ |{σ , σ }|ψ i = ijk n i j n ijk n i j n ijk n i j n 4B 2 4B 2 2 2 1 1 1 Im [εijk εijl hψn |iσl |ψn i] = Im[hψn |iδkl σl |ψn i] = hψn |σk |ψn i , = 2 2 4B 2B 2B 2 (19) und in Vektorschreibweise Qn = eB eB 1 hψn |σ|ψn i = hψn |σz |ψn i = ± 2 . 2B 2 2B 2 2B (20) Der B-Feld-Vektor bewegt sich entlang einer geschlossenen Kurve C. Mittels des Stokesschen Theorems kann das Integral längs der Kurve in ein Integral über die Fläche, welche diese Kurve umrandet, umgewandelt werden. Dabei wird B = |B| als radiale Variable benutzt; dΩ sei der Winkelanteil. Damit können wir schreiben: Z γ± (C) = Z Q± (B) · eB B 2 dΩ = ± Q± (B) df = S S 1 2 Z dΩ = ± Ω . 2 (21) S Das letztere gilt, wenn die eingeschlossene Fläche zu einer Kugel deformiert wird. 2 b.) Mittels und ∇B ϑ ∇B |ψ− i = cos 2 ergibt sich: µ ¶ µ ¶ µ ¶ ϑ ϑ ∇B ϑ ϑ |+i − i(∇B φ) exp(iφ) cos |−i + exp(iφ) sin |−i , 2 2 2 2 ½ hψ+ |∇B ψ+ i = µ ¶ µ ¶ ¾ µ ¶ ϑ ϑ ϑ 2 cos h+| + exp(−iφ) sin h−| |∇B ψ+ i = i(∇B φ) sin , 2 2 2 (22) ½ µ ¶ µ ¶ ¾ µ ¶ ϑ ϑ ϑ sin h+| − exp(−iφ) cos h−| |∇B ψ− i = i(∇B φ) cos2 = 2 2 2 ½ µ ¶¾ ϑ = i(∇B φ) 1 − sin2 . 2 (23) hψ− |∇B ψ− i = (24) Da die Berry-Phase bis auf modulo 2π unbestimmt ist, können wir bei hψ− |∇B ψ− i die zusätzliche 1 (die bei der Integration nur zu 2π führen würde) weglassen und erhalten: µ ¶ µ ¶I I I ϑ ϑ γ± = Im(hψ± |∇B ψ± i) = ± (∇B φ) sin2 = ± sin2 (∇B φ) dB = 2 2 C C C µ ¶ ϑ = ±π(1 − cos ϑ) . = ±2π sin2 (25) 2 Das letztere ist die Formel für eine Kugelkappe, welche die Kugel bis zu einem Winkel ϑ einschließt: Z Z Ω 1 1 = dΩ = dϕ dϑ sin ϑ = π(1 − cos ϑ) . 2 2 2 (26) Aufgabe 34 a.) [L, HD ] = [r × p, cα · p + βmc2 ] = [r × p, cα · p] + mc2 [r × p, β] (27) Betrachten wir nun eine einzige Komponente des letzen Ausdrucks: ¡ ¢ [r × p, cα · p] = c[εijk rj pk , αl pl ] = cεijk αl [rj pk , pl ] = cεijk αl rj [pk , pl ] + [rj , pl ] pk = | {z } | {z } =0 =i~δjl (28) = i~cεijk αj pk = i~c(α × p)i . Damit gilt also [L, HD ] = i~c(α × p) . (29) b.) Nun kommen wir zum Kommutator des Spinoperators mit dem Dirac-Hamiltonoperator. Diesen berechnet man am Besten in der Matrixschreibweise: [S, HD ] = [S, cα · p + βmc2 ] = [S, cα · p] = ½µ ¶ µ ¶ µ ¶ µ ¶¾ 1 σ 02 02 p·σ 02 p·σ σ 02 = ~c · − · = 02 σ p·σ 02 p·σ 02 02 σ 2 ½µ µ ¶ µ ¶ ¶¾ 1 1 0 σ(p · σ) 0 [σ, p · σ] 0 (p · σ)σ − . = ~c = ~c σ(p · σ) 0 [σ, p · σ] 0 (p · σ)σ 0 2 2 (30) Berechnen wir nun einen einzelnen Kommutator: [σ, p · σ]i = [σi , pj σj ] = pj [σi , σj ] = 2iεijk pj σk = 2i(p × σ)i . Damit ergibt sich schlussendlich: µ ¶ µ 02 p×σ 02 [S, HD ] = i~c = i~cp × p×σ 02 σ σ 02 (31) ¶ = i~c(p × α) . (32) 3 c.) Wir erkennen, dass sich die beiden Anteile aus Aufgabenteil (a) und (b) gerade wegheben: [J, HD ] = [L, HD ] + [S, HD ] = i~c(α × p) − i~c(α × p) = 0 . (33) Damit ist der Gesamtdrehimpuls (im Gegensatz zum Bahndrehimpuls und Spin) eine gute Quantenzahl und kann zusammen mit der Energie gleichzeitig beliebig genau gemessen werden. 4 Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 12. Übungsblatt Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 35 10 Punkte (a) Wir berücksichtigen, dass 0 0 0 1 0 0 1 0 α1 = 0 1 0 0 , 1 0 0 0 ist. Damit ist x 0 α1 0 = y y 0 , 0 x 1 0 β= 0 0 0 0 0 1 0 0 0 −1 0 0 0 −1 x x 0 0 β 0 = 0 −y y (1) . (2) Einsetzen der Lösungen in die Dirac-Gleichung ergibt im Bereich x < 0 cp cp 1 − E+mc 1 2 E+mc2 i px − i px i px − i px 0 0 0 0 e~ + r e ~ = cp e~ − r e ~ E 0 0 0 0 cp cp − E+mc2 1 1 E+mc2 1 1 i px − i px 0 0 e~ + r e ~ ,(3) + mc2 0 0 cp cp − E+mc 2 2 E+mc oder E− c2 p 2 c2 p 2 i i 2 2 ~ px = r −E + − mc + mc e e− ~ px , E + mc2 E + mc2 √ was durch cp = E 2 − m2 c4 gelöst wird, und Ecp i i mc3 p mc3 p Ecp px ~ =r e e− ~ px , − cp + − cp + E + mc2 E + mc2 E + mc2 E + mc2 was identisch erfüllt ist. Ähnlich ergibt sich im cq 1 E−V0 +mc2 0 0 e ~i qx = cq E 0 0 cq 1 2 E−V0 +mc oder c2 q 2 + V0 + mc2 , E − V0 + mc2 p was auf cq = (E − V0 )2 − m2 c4 führt, sowie Bereich x > 0 + V0 E= (E − V0 ) cq cq = cq − mc2 E − V0 + mc2 E − V0 + mc2 1 0 0 cq E−V0 +mc2 1 Punkt (4) + mc2 1 0 0 − E−Vcq 2 0 +mc i qx e ~ , (5) 1 Punkt (6) was identisch erfüllt ist. Wir verwenden nun die Stetigkeitsbedingungen bei x = 0: (1 + r) = t (7) und q p (1 − r) = t E + mc2 E − V0 + mc2 (8) was auf 1+ρ , 1−ρ r= 2 1−ρ 1 Punkt (V0 − E + mc2 )(E + mc2 ) (V0 − E − mc2 )(E − mc2 ) 1 Punkt t= mit ρ= s führt. Für den Fall V0 = 2E erhalten wir V0 − E = E und somit ρ= E + mc2 , E − mc2 r=− E , mc2 t=− E − mc2 mc2 1 Punkt (b) Wir verwenden a∗ 0 0 0 ∗ 0 b 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 a 1 0 0 0 0 b 0 = 2Re(a∗ b). Damit erhalten wir auf einfache Weise p p cp cp = , = −r2 , jr = −2cr2 jin = 2c 2mc2 m 2mc2 m (9) 1 Punkt sowie jt = t2 q E + mc2 . m E − V0 + mc2 Die Verhältnisse sind 2 1+ρ 2 , jr /jin = −r = − 1−ρ jt /jin = t2 q E + mc2 4ρ = t(1 − r) = − . p E − V0 + mc2 (1 − ρ)2 Für den Spezialfall V0 = E ist das Ergebnis besonders transparent; wir haben dann 2 E 2 − m 2 c4 E , jt /jin = − . jr /jin = − 2 mc m 2 c4 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt (10) Wie wir sehen, erhalten wir ein Minusvorzeichen für die transmittierte Komponente. Da wir keine einlaufenden Teilchen von rechts angenommen hatten, muss es sich hier um Antiteilchen handeln, die zu einem Stromfluss in entgegengesetzte Richtung zur Impulsrichtung führen. Die Reflektierte Komponente ist größer als 1, was man damit erklären muss, dass zusätzlich zur Reflektion die Möglichkeit eine Teilchen-AntiteilchenKonversion an der Grenzfläche besteht, bei der spontan ein Antiteilchen nach rechts und ein Teilchen nach links emittiert werden. Das führt zu einem Antiteilchenfluss nach rechts für x > 0 (entspricht Teilchenstromdichte nach links), und einem Teilchentstrom nach links für x < 0, der größer ist als der einfallende Teilchenstrom. Das Vakuum zerfällt bei Vorhandensein eines starken Potentials. 1 Punkt 2 Aufgabe 36 4 Punkte Wir diskretisieren eine geschlossene Kurve C des Parameters ~λ, mit den diskreten Werten ~λ0 , ~λ1 , . . . ~λN , ~λN +1 ≡ ~λ0 . Die Berry-Phase ist gegeben durch I ~ ~ Ψn (~λ)i · d~λ. ImhΨn (~λ)|∇ (11) γn (C) = λ C Wir verwenden, dass im Limes |d~λ| → 0 ~ ~ Ψn (~λ)i · d~λ = Im ln 1 + hΨn (~λ)|∇ ~ ~ Ψn (~λ)i · d~λ = arg 1 + hΨn (~λ)|∇ ~ ~ Ψn (~λ)i · d~λ . ImhΨn (~λ)|∇ λ λ λ Dies kann (äquidistant) diskretisiert werden mittels d~λ → (~λi+1 − ~λi ) ≡ ∆ · (~λi+1 − ~λi )/|~λi+1 − ~λi | ≡ ∆ · ~ei,i+1 , (mit anderen Worten ~λi+1 = ~λi + ∆ · ~ei,i+1 ), ! N X hΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 )i − hΨn (~λi )|Ψn (~λi )i γn (C) = lim arg 1 + ~ei,i+1 · ~ei,i+1 ∆ ∆→0 ∆ i=0 = lim ∆→0 N X i=0 N X arghΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 )i. arg 1 + hΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 )i − 1 = lim ∆→0 Die Berry-Phase ist dann näherungsweise durch [∆φn ]i,i+1 = Im lnhΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 )i. PN i=0 i=0 [∆φn ]i,i+1 gegeben, wobei 1 Punkt Wir approximieren das Kurvenintegral als N X N X N Y hΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 )i 1 Punkt Dies kann man nun direkt umschreiben in n o γn (C) = Im ln Ψn (~λ0 )Ψn (~λ1 ) Ψn (~λ1 )Ψn (~λ2 ) · · · Ψn (~λN )Ψn (~λ0 ) 1 Punkt [∆φn ]i,i+1 = Im lnhΨn (~λi )|Ψn (~λi+1 )i = Im ln i=0 i=0 i=0 Diese Größe ist explizit eichinvariant, da man jeden der Eigenvektoren Ψn (~λj ) mit j = 0, 1, 2, . . . , N mittels eines Faktors eiφj umeichen kann, ohne dass sich der Ausdruck in der geschweiften Klammer ändert. 1 Punkt Aufgabe 37 6 Punkte Wir starten mit dem Zustand 3 3 1 1 | , i = |1, ; 1, i, 2 2 2 2 1 Punkt und wenden darauf J− an, wobei wir die Formeln p J− |j, mi = ~ j(j + 1) − m(m − 1)|j, m − 1i p L− |l, ml i = ~ l(l + 1) − ml (ml − 1)|l, ml − 1i p S− |s, ms i = ~ s(s + 1) − ms (ms − 1)|s, ms − 1i (12) (13) (14) anwenden: √ 3 1 √ 1 1 1 1 1 1 3 3 J− | , i = ~ 3| , i = (L− + S− )|1, ; 1, i = ~ 2|1, ; 0, i + ~|1, ; 1, − i 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 (15) oder 3 1 | , i= 2 2 r 1 2 1 |1, ; 0, i + 3 2 2 r 1 1 1 |1, ; 1, − i. 3 2 2 1 Punkt 3 Wir wenden wieder J− an, ! r r 2 1 1 1 3 1 1 1 2~| , − i = (L− + S− ) |1, ; 0, i + |1, ; 1, − i 2 2 3 2 2 3 2 2 ! r r 1 1 1 2 1 2 1 2 1 |1, ; 0, − i + |1, ; 0, − i ~ √ |1, ; −1, i + 2 3 2 2 3 2 2 3 2 3 1 J− | , i = 2 2 = (16) oder 3 1 | ,− i = 2 2 r 1 1 1 |1, ; −1, i + 3 2 2 r 2 1 1 |1, ; 0, − i 3 2 2 1 Punkt Wieder wenden wir J− an: 3 1 J− | , − i = 2 2 = ! r r √ 3 3 1 1 1 1 2 1 ~ 3| , − i = (L− + S− ) |1, ; −1, i + |1, ; 0, − i 2 2 3 2 2 3 2 2 ! r r 1 1 4 1 1 1 |1, ; −1, − i + |1, ; −1, − i 3 2 2 3 2 2 (17) oder 3 3 1 1 | , − i = |1, ; −1, − i 2 2 2 2 1 Punkt Als nächstes brauchen wir die Eigenvektoren | 21 , mi. Der mit dem größten m ist | 21 , 21 i, der zu | 23 , 12 i orthogonal sein muss. Wir schreiben 1 1 1 1 1 1 | , i = α|1, ; 1, − i + β|1, ; 0, i 2 2 2 2 2 2 und fordern r r 2 1 β+ α=0 3 3 (18) (19) was mit α2 + β 2 = α2 + α2 /2 = 1 auf 1 1 | , i= 2 2 r 1 2 1 |1, ; 1, − i − 3 2 2 r 1 1 1 |1, ; 0, i 3 2 2 führt. Darauf wenden wir nun wieder J− an, ! r r 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 J− | , i = ~| , − i = (L− + S− ) |1, ; 1, − i − |1, ; 0, i 2 2 2 2 3 2 2 3 2 2 ! r r r 1 1 1 4 1 2 1 1 1 |1, ; 0, − i − |1, ; −1, i − |1, ; 0, − i = ~ 3 2 2 3 2 2 3 2 2 1 Punkt (20) oder 1 1 | ,− i = 2 2 r 1 1 1 |1, ; 0, − i − 3 2 2 r 2 1 1 |1, ; −1, i 3 2 2 1 Punkt Die Clebsch-Gordan-Koeffizienten lassen sich nun direkt ablesen. 4 Lösungsvorschlag zum Übungsblatt Nr.12 Aufgabe 35 a.) Wir benötigen die α1 - und die 0 0 µ ¶ 1 0 σ 0 0 2 α1 = = 0 1 σ 1 02 1 0 β-Matrix: 0 1 1 0 , 0 0 0 0 µ β= 12 02 02 12 ¶ 1 0 = 0 0 0 1 0 0 0 0 −1 0 0 0 . 0 −1 Wir verwenden nun die folgenden Abkürzungen: 1 r µ ¶ 2 0 , ψein (t, x) = E + mc exp i (px − Et) , ψin (t, x) = ψein (t, x) 0 2mc2 ~ 2 cp/(E + mc ) 1 r µ ¶ 2 0 , ψer (t, x) = R E + mc exp i (−px − Et) , ψr (t, x) = ψer (t, x) 0 2mc2 ~ 2 −cp/(E + mc ) 1 r µ ¶ 2 0 , ψet (t, x) = T E + mc exp i (px − Et) . ψt (t, x) = ψet (t, x) 0 2mc2 ~ 2 cq/(E − V0 + mc ) (1) (2a) (2b) (2c) Schauen wir uns zuerst die Dirac-Gleichung im Bereich x ≥ 0, also für ψt (t, x) an. Die linke Seite der DiracGleichung lautet: 1 1 µ ¶ ∂ψt (t, x) i 0 0 = E ψet (t, x) . i~ = i~ − E ψet (t, x) (3) 0 0 ∂t ~ cq/(E − V0 + mc2 ) cq/(E − V0 + mc2 ) Und nun zur rechten Seite: µ ¶ 1 ∂ 2 HD ψ(t, x) = −i~cα + V0 14 + mc β ψt (t, x) = ∂x 1 ¡ ¢ 0 = = cqα1 + V0 14 + mc2 β ψet (t, x) 0 cq/(E − V0 + mc2 ) cq/(E + V0 + mc2 ) 1 0 0 + V0 = ψet (t, x) cq 0 0 1 cq/(E − V0 + mc2 ) 1 0 2 + mc = 0 2 −cq/(E − V0 + mc ) 2 2 c q /(E + V0 + mc2 ) + V0 + mc2 0 = = ψet (t, x) 0 cq + (V0 − mc2 )cq/(E − V0 + mc2 ) 2 2 (c q + (V0 + mc2 )E − V02 − m2 c4 )/(E − V0 + mc2 ) 0 = = ψet (t, x) 0 Ecq/(E − V0 + mc2 ) E(E − V0 + mc2 )/(E − V0 + mc2 ) 0 = = ψet (t, x) 0 Ecq/(E − V0 + mc2 ) 1 0 . = E ψet (t, x) 0 2 cq/(E − V − 0 + mc ) (4) Kommen wir nun zum Bereich x < 0 (mit V0 = 0) und schauen uns die linke Seite der Dirac-Gleichung an: ½ ¾ ∂ψ(t, x) ∂ψin ∂ψr i~ = i~ + = ∂t ∂t ∂t 1 1 0 0 + E ψer (t, x) . = E ψein (t, x) (5) 0 0 2 2 cp/(E + mc ) −cp/(E + mc ) Für die rechte Seite gilt: 1 ¶ µ ∂ 0 = + mc2 β ψin (t, x) = (cpα1 + mc2 β)ψein (t, x) HD ψin (t, x) = −i~cα1 0 ∂x 2 cp/(E + mc ) 2 cp/(E + mc ) 1 0 0 2 + mc = = ψein (t, x) cp 0 0 2 1 −cp/(E + mc ) E 1 0 0 = E ψein (t, x) . = ψein (t, x) 0 0 © ª 2 2 2 cp/(E + mc ) cp 1 − mc /(E + mc ) (6) 2 µ ¶ ∂ HD ψr (t, x) = −i~cα1 + mc2 β ψr (t, x) = (−cpα1 + mc2 β)ψer (t, x) ∂x 1 0 = 0 −cp/(E + mc2 ) −cp/(E + mc2 ) 1 0 0 2 e = ψr (t, x) −cp + mc = 0 0 2 1 cp/(E + mc ) E 1 0 0 = ψer (t, x)E . = ψer (t, x) 0 0 © ª 2 2 2 −cp/(E + mc ) cp −1 + mc /(E + mc ) (7) Damit erfüllt ψt (t, x) die Diracgleichung für x ≥ 0 und ψin (t, x) + ψr (t, x) die Diracgleichung für x < 0. Reflexions- und Transmissionskoeffizient berechnen wir aus der Stetigkeitsbedingung bei x = 0: ψt (t, 0) = ψin (t, 0) + ψr (t, 0) . (8) Es gilt also 1 1 1 0 0 0 = +R , T 0 0 0 cq/(E − V0 + mc2 ) cp/(E + mc2 ) −cp/(E + mc2 ) und wir erhalten folgendes Gleichungssystem: µ ¶ µ ¶ µ ¶ 1 −1 T 1 · = . −cq/(V0 − E − mc2 ) cp/(E + mc2 ) R cp/(E + mc2 ) (9) (10) Wir führen die Definitionen α = E + mc2 , β = E − mc2 , γ = (V0 − E) + mc2 , δ = (V0 − E) − mc2 , ein, womit sich das Gleichungssystem auf die folgende Form bringen lässt: µ ¶ µ ¶ µ ¶ 1 T p1 p−1 = p · . R − γ/δ β/α β/α Die Lösung berechnet man am schnellsten mit der inversen Matrix: p p p µ ¶ µp ¶ µ ¶ µ ¶ 1 T 2 β/α/( β/α pβ/α 1 · p 1 p p− γ/δ) p p =p = p . R β/α γ/δ 1 ( β/α − γ/δ)/( β/α − γ/δ) β/α − γ/δ Führen wir die Bezeichnung s r γ·α (V0 − E + mc2 )(E + mc2 ) %≡ = , δ·β (V0 − E − mc2 )(E − mc2 ) (11) (12) (13) (14) ein, so folgt schlussendlich: T = 2 , 1−% R= 1+% . 1−% (15) Durch direktes Einsetzen ergibt sich der Spezialfall für V0 = 2E: %= E + mc2 , E − mc2 R=− E , mc2 T =− E − mc2 . mc2 (16) 3 b.) Kommen wir nun zu den Stromdichten: 0 0 µ ¶ 0 0 E + mc2 cp † 1 jin = ψin cα ψin = 1, 0, 0, · 0 1 2mc E + mc2 1 0 2 cp/(E + mc ) µ ¶ cp E + mc2 0 = 1, 0, 0, · = 2 0 2mc E + mc 1 1 1 0 0 · = 0 0 2 0 cp/(E + mc ) 0 1 0 0 E + mc2 p 2cp · = , 2 E + mc 2mc m (17) 0 0 0 1 1 µ ¶ 0 0 1 0 cp E + mc2 0 · = 1, 0, 0, − · jr = ψr† cα1 ψr = R2 2 0 1 0 0 0 2mc E + mc 2 1 0 0 0 −cp/(E + mc ) 2 −cp/(E + mc ) µ ¶ 2 cp E + mc2 p 0 2 E + mc = −R2 2cp =R 1, 0, 0, − · · = −R2 . (18) 2 2 0 2mc E + mc E + mc 2mc m 1 Analog zu den vorherigen beiden Stromdichten gilt dann: 0 µ ¶ 2 E + mc cq 0 † jt = ψt cα1 ψt = T 2 1, 0, 0, · 0 2mc E − V0 + mc2 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 1 0 0 · = 0 0 0 cq/(E − V0 + mc2 ) E + mc2 2cq E + mc2 q 2 · = −T . 2mc E − V − 0 + mc2 V0 − E − mc2 m Wir können die Stromdichten noch mittels der zuvor definieren Größen ausdrücken: √ √ αβ 2 αβ jin = , jr = −R , mc mc r √ T2 γ 2 γδ α jt = −T =− α . mc δ mc δ Die zu berechnenden Verhältnisse lauten nun µ ¶2 jr 1+% 2 = −R = − , jin 1−% = T2 und jt = −T 2 jin r α·γ 4% = − . β·δ (1 − %)2 Analog zu vorher erhält man den Spezialfall V0 = E durch direktes Einsetzen: µ ¶2 E E 2 − m2 c4 jr jt =− = − . , jin mc2 jin m2 c4 (19) (20a) (20b) (21a) (21b) (22) Der an der Barriere reflektierte Teilchenstrom ist wegen E > mc2 größer als der einlaufende Strom. Weiterhin besitzt der transmittierte Strom (welcher durch das Potential läuft) ein negatives Vorzeichen; es handelt sich also um einen nach links laufenden Strom, den es eigentlich nicht gegen dürfte, weil wir angenommen haben, dass kein Teilchen von rechts einläuft. Dieses mekrwürdige Verhalten von relativistischen Wellenfunktionen (Lösungen der Dirac-Gleichung) an einer Potentialstufe bezeichnet man als Kleinsches Paradoxon. Das Paradoxon wird durch die Tatsache aufgelöst, dass an der Potentialstufe Teilchen-Antiteilchen-Paare erzeugt werden. Die Stromdichte von Antiteilchen läuft entgegen der Stromrichtung von gewöhnlichen Teilchen. Die reflektierte Stromdichte ist also gegenüber der einlaufenden erhöht, weil ein zusätzliches Teilchen entstanden ist, das nach links läuft. Bei der transmittierten Stromdichte handelt es sich um ein nach rechts laufendes Antiteilchen. Bei Anwesenheit eines Potentials werden aus dem Vakuum somit Teilchen-Antiteilchen-Paare gebildet. 4 Aufgabe 36 Wir gehen von der kontinuierlichen Formulierung der Berry-Phase aus, also I γc (C) = Imhψn (λ)|∇λ ψn (λ)i dλ . (23) C Wir ersetzen die Integration durch eine Summe und erhalten γn (C) = N X Imhψn (λi )|∇λi ψn (λi )i · ∆λ . (24) i=0 Wir verwenden nun, dass für kleine Argumente ln(1 + x) = x + O(x2 ) , exp(x) = 1 + x + O(x2 ) , (25) gilt. Dies führt dann auf: γn (C) ≈ N X Im {ln [1 + hψn (λi )|∆λ · ∇λi ψn (λi )i]} = i=0 ≈ N X N X Im {ln [hψn (λi )|(1 + ∆λ · ∇λi )ψn (λi )i]} ≈ i=0 Im {ln [hψn (λi )| exp(∆λ · ∇λi )ψn (λi )i]} = i=0 N X Im {ln [hψn (λi )|ψn (λi + ∆λ)i]} (26) i=0 Hierbei haben wir benutzt, dass Ta = exp(a · ∇x ) , (27) der Translationsoperator ist, welcher das Argument einer Funktion f (x) um den Vektor a verschiebt. Dies lässt sich mittels der Taylorreihe zeigen: f (x + a) = ∞ X 1 (a · ∇)n f (x) = exp(a · ∇x )f (x) = Ta f (x) . n! n=0 (28) Mit Im[ln(x)] = arg(x) und ψn (λi + ∆λ) = ψn (λi+1 ) kommt man dann schließlich auf die angegebene Formel. Nach dieser Formel lässt sich die Berry-Phase für eine diskretisierte Kurve berechnen als die Summe der Phasendifferenzen [∆φn ]i,i+1 (was ja gerade die Argumentenfunktion besagt) zwischen benachbarten Kurvenpunkten λi und λi+1 : γn (C) = N X [∆φn ]i,i+1 , [∆φn ]i,i+1 = arg(hψn (λi )|ψn (λi+1 )i) . (29) i=0 Für eine allgemeine komplexe Zahl gilt: Im {ln (r exp(iϕ))} = Im {ln(r) + iϕ} = ϕ = arg(z) , (30) und damit folgt: (N ) ( "N #) N X X Y [∆φn ]i,i+1 = Im ln[hψn (λi )|ψn (λi+1 )i] = Im ln hψn (λi )|ψn (λi+1 )i . i=0 i=0 (31) i=0 Bei einer geschlossenen Kurve stimmt der Anfangs- mit dem Endpunkt überein (λN +1 = λ0 ) und wir erhalten: γn (C) = Im {ln [hψn (λ0 )|ψn (λ1 )ihψn (λ1 )|ψn (λ2 )i . . . hψn (λN )|ψn (λ0 )i]} . (32) Eicht man also die Kets über |ψn (λj )i 7→ |ψn0 (λj )i = exp(iφj )|ψn (λj )i , (33) um, so heben sich alle Faktoren exp(iφj ) weg, weil jedes Ket zusammen mit einem Bra vorkommt und diese werden: hψn (λj )| 7→ hψn0 (λj )| = exp(−iφj )hψn (λj )| , (34) Damit ist der Ausdruck explizit eichinvariant. Die Berry-Phase ist damit unabhängig von der Eichung und somit unabhängig von der gewählten Beschreibung. (Eine Eichtransformation ist nichts anderes als eine Änderung der Beschreibung des Systems.) Sie ist somit eine physikalische Größe. 5 Aufgabe 37 Wir betrachten den Bahndrehimpuls L und den Spin S. Diese koppeln zum Gesamtdrehimpuls J = L + S. J, L und S sind die Quantenzahlen von J, L und S; hierbei gilt J = L + S. Im Falle von Spin 1/2 ist S = 1/2. L ist ganzzahlig und ≥ 0 und J halbzahlig und ≥ 1/2 (wegen J = L + S). Die zugehörigen magnetischen Quantenzahlen sind MJ ∈ {−J, −J + 1, . . . , J}, Ml ∈ {−L, −L + 1, . . . , L} und Sz = {−1/2, 1/2} ist die SpinEinstellung in Richtung der Quantisierungsachse (z-Achse). J kann die Werte L + S, L + S − 1, . . ., |L − S| annehmen. Speziell für den Fall L = 1 und S = 1/2 (also den hier besprochenen) gilt ½ ¾ ½ ¾ ½ ¾ 3 1 3 1 1 3 1 1 J∈ , , MJ=3/2 ∈ − , − , , , MJ=1/2 ∈ − , , (35) 2 2 2 2 2 2 2 2 L ∈ {0, 1} , ML=1 ∈ {−1, 0, 1} , ML=0 ∈ {0} , (36) und S= 1 , 2 ½ Sz = 1 1 − , 2 2 ¾ . (37) Wir werden von der Schreibweise |J, MJ i = |L, ML i ⊗ |S, Sz i , Gebrauch machen. Außerdem benötigen wir p J− |J, MJ i = ~ J(J + 1) − MJ (MJ − 1)|J, MJ − 1i , L− |L, ML i = ~ S− |S, Sz i = ~ p L(L + 1) − ML (ML − 1)|L, ML − 1i , p S(S + 1) − Sz (Sz − 1)|S, Sz − 1i . (38) (39a) (39b) (39c) Den Zustand mit J = 3/2 und Mj = 3/2 enthält man durch Kombination von (l, ml ) = (1, 1) und (s, sz ) = (1/2, 1/2): ¯ À ¯ À ¯3 3 ¯ 1 1 ¯ , ¯ ¯ 2 2 = ¯1, 1; 2 , 2 . Eine Anwendung der Absteigeoperatoren liefert: r ¯ ¯ ¯ À À À √ ¯3 1 ¯3 3 3 5 3 1 ¯¯ 3 1 ¯ ¯ J− ¯ , =~ · − · , = ~ 3¯ , . 2 2 2 2 2 2 ¯2 2 2 2 Wir beachten, das J− = L− + S− und wenden diese Zerlegung auf die rechte Seite von (40) an: ¯ ¯ ¯ À À À √ ¯ ¯ ¯ √ 1 1 1 1 1 1 ¯ ¯ ¯ L− ¯1, 1; , = ~ 1 · 2 − 1 · 0 ¯1, 0; , = ~ 2 ¯1, 0; , , 2 2 2 2 2 2 s ¯ ¯ À µ ¶¯ À À ¯ ¯ 1 1 ¯¯ 1 1 3 1 1 1 ¯1, 1; 1 , − 1 . =~ · − · − , − = ~ S− ¯¯1, 1; , 1, 1; ¯ 2 2 2 2 2 2 ¯ 2 2 2 2 (40) (41) (42a) (42b) Damit gilt also: ¯ ¯ À r ¯ À À ¯3 1 2 ¯¯ 1 ¯¯ 1 1 1 1 ¯ , ¯ 2 2 = 3 ¯1, 0; 2 , 2 + √3 ¯1, 1; 2 , − 2 . Eine erneute Anwendung der Absteigeoperatoren, dieses mal auf (43), führt zu: s ¯ ¯ À µ ¶¯ À À ¯3 1 ¯3 1 1 ¯¯ 3 1 3 5 1 ¯ ¯ =~ · − · − ,− = 2~ ¯ , − , J− ¯ , 2 2 2 2 2 2 ¯2 2 2 2 (43) (44a) 6 ¯ ¯ ¯ À À À p √ ¯ ¯ ¯ 1 1 1 1 1 1 ¯ ¯ ¯ L− ¯1, 0; , = ~ 1 · 2 − 0 · (−1) ¯1, −1; , = ~ 2 ¯1, −1; , , 2 2 2 2 2 2 s ¯ ¯ À µ ¶¯ À À ¯ ¯ 1 1 3 1 1 ¯¯ 1 1 1 1 1 ¯ ¯ 1, 0; , − S− ¯1, 0; , =~ · − · − = ~ ¯1, 0; , − , 2 2 2 2 2 2 ¯ 2 2 2 2 ¯ ¯ ¯ À À À √ ¯ ¯ ¯ √ 1 1 1 1 1 1 ¯ ¯ ¯ L− ¯1, 1; , − = ~ 1 · 2 − 1 · 0 ¯1, 0, , − = ~ 2 ¯1, 0, , − , 2 2 2 2 2 2 ¯ À ¯ 1 1 ¯ S− ¯1, 1; , − = 0. 2 2 Damit können wir den neuen Zustand aufschreiben: ( ¯ ¯ À À r ¯ À r ¯ À) ¯3 1 ¯ ¯ ¯ 1 1 1 1 2 1 2 1 2 1 ¯ ,− ¯ ¯ ¯ = ¯ 2 2 = 2 √3 ¯1, −1; 2 , 2 + 3 ¯1, 0; 2 , − 2 + 3 ¯1, 0; 2 , − 2 ¯ À r ¯ À 1 1 1 1 1 ¯¯ 2 ¯¯ 1, 0; + , − . = √ ¯1, −1; , 2 2 3¯ 2 2 3 Eine letzte Anwendung auf (45) liefert dann: r ¯ ¯ ¯ À À À √ ¯3 3 ¯3 1 3 5 3 1 ¯¯ 3 3 ¯ ¯ J− ¯ , − =~ · − · ,− = ~ 3¯ ,− , 2 2 2 2 2 2 ¯2 2 2 2 ¯ À ¯ 1 1 ¯ L− ¯1, −1; , = 0, 2 2 ¯ ¯ À À ¯ ¯ 1 1 1 1 ¯ ¯ S− ¯1, −1; , = ~ ¯1, −1; , − , 2 2 2 2 ¯ ¯ ¯ À À À p √ ¯ ¯ ¯ 1 1 1 1 1 1 ¯ ¯ ¯ L− ¯1, 0; , − = ~ 1 · 2 − 0 · (−1) ¯1, −1; , − = ~ 2 ¯1, −1; , − , 2 2 2 2 2 2 ¯ À ¯ 1 1 S− ¯¯1, 0; , − = 0. 2 2 ¯ ¯ ¯ ¯ À ½ À À¾ À ¯3 3 ¯ 1 1 ¯¯ 2 ¯¯ 1 1 1 1 ¯ ,− ¯1, −1; 1 , − 1 . √ √ √ = , − + , − = 1, −1; 1, −1; ¯2 2 ¯ 2 2 2 2 2 2 3 3¯ 3¯ (44b) (44c) (44d) (44e) (45) (46a) (46b) (46c) (46d) (46e) (47) Zustände mit J = 1/2 erreicht man durch Absteigeoperatoren nicht, weil diese ja nur die MJ -Quantenzahl erniedrigen. Damit müssen wir den Zustand mit (J, MJ ) = (1/2, 1/2) aus Zuständen mit (l, ml ) und (s, sz ) konstruieren. MJ = 1/2 kann einerseits durch die Kombination ml = 1 und sz = −1/2 und andererseits durch ml = 0 und sz = 1/2 erreicht werden. Andere Möglichkeiten gibt es nicht. Damit muss gelten: ¯ ¯ ¯ À À À ¯1 1 ¯ ¯ ¯ , ¯1, 0; 1 , 1 + β ¯1, 1; 1 , − 1 . = α (48) ¯2 2 ¯ ¯ 2 2 2 2 Aus der Bedingung, dass dieser Zustand senkrecht auf |3/2, 1/2i steht und selbst normiert ist, also r ¯ ¯ ¿ À ¿ À 3 1 ¯¯ 1 1 1 ! 1 1 ¯¯ 1 1 ! 2 , , =α + β√ = 0, , , = 1, 2 2¯2 2 3 2 2¯2 2 3 p √ √ folgt ersten β = − 2α und schließlich α = 1/ 3 und β = − 2/3. Somit gilt: ¯ ¯ À À r ¯ À ¯1 1 1 ¯¯ 1 1 2 ¯¯ 1 1 ¯ , ¯ 2 2 = √3 ¯1, 0; 2 , 2 − 3 ¯1, 1; 2 , − 2 . Erneute Anwendung der Absteigeoperatoren liefert s ¯ ¯ À µ ¶¯ À À ¯1 1 ¯1 1 1 3 1 1 ¯¯ 1 1 ¯ ¯ J− ¯ , =~ · − · − ,− = ~¯ ,− , 2 2 2 2 2 2 ¯2 2 2 2 (49) (50) (51a) 7 ¯ ¯ ¯ À À À p √ ¯ ¯ ¯ 1 1 1 1 1 1 ¯ ¯ ¯ L− ¯1, 0; , = ~ 1 · 2 − 0 · (−1) ¯1, −1; , = ~ 2 ¯1, −1; , , 2 2 2 2 2 2 (51b) ¯ ¯ À À ¯ ¯ 1 1 1 1 ¯ ¯ S− ¯1, 0; , = ~ ¯1, 0; , − , 2 2 2 2 (51c) ¯ ¯ ¯ À À À √ ¯ ¯ ¯ √ 1 1 1 1 1 1 L− ¯¯1, 1; , − = ~ 1 · 2 − 1 · 0 ¯¯1, 0; , − = ~ 2 ¯¯1, 0; , − , 2 2 2 2 2 2 ¯ À ¯ 1 1 ¯ S− ¯1, 1; , − = 0. 2 2 ¯ ¯ ¯ À À ¯ À¾ r À ½ √ ¯ ¯1 1 ¯ 1 1 1 1 1 2 √ ¯¯ 1 1 ¯ ,− ¯1, 0; , − ¯1, −1; , √ = + − · 1, 0; , − = 2 2 ¯2 2 ¯ ¯ ¯ 2 2 2 2 3 2 2 3 r ¯ ¯ À À 1 1 2 ¯¯ 1 ¯¯ 1 1 √ 1, −1; , = − 1, 0; , − . 3¯ 2 2 2 2 3¯ (51d) (51e) (52) Nach der Phasenkonvention von Condon und Shortley wählt man die Koeffizienten hL, ML ; S, Sz |J, MJ = Ji reell und positiv. Dann sind alle Clebsch-Gordon-Koeffizienten reell. 8 1. Klausur zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig [Hinweis: Bitte halten Sie ihren Studentenausweis bereit. Als Hilfsmittel ist eine handbeschriebene A4-Seite (einseitig beschrieben) zugelassen. Die Ausgabe der Klausuren erfolgt am 13. Januar 2009 in den Übungen. Die Gesamtzahl der Punkte ist 28. Davon müssen Sie lediglich 25 Punkte erreichen, um 100 % der geforderten Punktzahl zu erhalten. ] Aufgabe 1 (3 Punkte) Hadamard-Gatter: In der Quanteninformationsverarbeitung spielt das Hadamard-Gatter ein wichtige Rolle, i 1 1 . (1) H= √ 1 −1 2 (a) (1 Punkt) Zeigen Sie, dass der Operator H unitär ist. (b) (2 Punkte) Zeigen Sie, dass für ein geeignet gewähltes α der Operator eiα(σx +σz )/ Hadamard Gatter erzeugt. Bestimmen Sie α. √ 2 das Aufgabe 2 (9 Punkte) Wechselwirkende Spins: Betrachten Sie zwei wechselwirkende Spin- 12 -Teilchen (i = 1, 2) mit folgendem Hamilton-Operator H= 4J 4J ′ Sz,1 Sz,2 2 (Sx,1 Sx,2 + Sy,1 Sy,2 ) + h̄ h̄2 (2) wobei J und J ′ reelle Parameter sind. (a) (2 Punkte) Schreiben Sie den Hamiltonoperator als 4x4 Matrix in den vier Basiszuständen |+, +i, |+, −i, |−, +i, und |−, −i, die die gemeinsamen Eigenzustände von Sz,1 und Sz,2 bezeichnen. (b) (3 Punkte) Bestimmen Sie die Eigenzustände und Energieeigenwerte des Hamilton-Operators, indem Sie die Matrix in (a) diagonalisieren. (c) (3 Punkte) Zeichnen Sie für festgehaltenes positives J die Eigenwerte von H als Funktion von J ′ für J ′ ∈ [−2J, 2J]. Was ist jeweils der Grundzustand? Diskutieren Sie speziell die Entartungen für die Fälle J ′ = −J, J ′ = J. (d) (1 Punkt) Was ergibt sich für den Spezialfall J = 0? Aufgabe 3 (7 Punkte) Geladener harmonischer Oszillator: 1 Ein eindimensionaler harmonischer Oszillator sei durch H0 = 2m P 2 + 12 mω 2 X 2 charakterisiert. Das Teilchen sei zusätzlich geladen (Ladung q), und ein elektrisches Feld E(t) = E0 cos(ω0 t) sei in x-Richtung angelegt, was zu einem weiteren Term im Hamiltonoperator von der Form H1 (t) = −qE(t)X führt. Betrachten Sie H1 (t) als Störung zum ungestörten Hamiltonoperator H0 . (a) (1 Punkt) Schreiben Sie den Hamiltonoperator H(t) = H0 + H1 (t) des Teilchens unter Benutzung der Erzeuger und Vernichter a† und a. Benutzen Sie dazu die Relation X = q h̄ † 2mω (a + a). (b) (2 Punkte) Berechnen Sie die Kommutatoren von a und a† mit H = H0 + H1 . Stellen Sie die Heisenbergschen Bewegungsgleichungen für die Operatoren a(t) und a† (t) im Heisenbergbild mit dem Hamiltonoperator H = H0 + H1 (t) auf. (c) (2 Punkte) Zeigen Sie durch Anwendung auf beliebige Eigenzustände |ni des Teilchenzahloperators n = a† a die Operatoridenditäten eiH0 t/h̄ ae−iH0 t/h̄ = e−iωt a und eiH0 t/h̄ a† e−iH0 t/h̄ = eiωt a† . (3) (d) (1 Punkt) Berechnen Sie unter Verwendung von Gl. (3) den Operator H1 (t) im Wechselwirkungsbild. (e) (1 Punkt) Das System befinde sich im Grundzustand des ungestörten Hamiltonoperators H0 . Berechnen Sie unter Verwendung der Goldenen Regel der Quantenmechanik die Übergangsrate pro Zeit Γg→e vom Grundzustand in den ersten angeregten Zustand des Oszillators als Funktion von ω0 . Aufgabe 4 (9 Punkte) Dreiatomiges Molekül: Betrachten Sie ein Elektron eines linearen, dreiatomigen Moleküls, welches aus Atomen A, B und C besteht. Wir bezeichnen mit |φA i, |φB i und |φC i drei orthonormale Elektronenzustände, die an den Atomen A, B und C lokalisiert seien. Wir beschränken uns auf den Unterraum der durch diese drei Zustände aufgespannt wird. Wenn wir die Möglichkeit des Hüpfens von Atom zu Atom vernachlässigen, ist die Energie des Elektrons durch den Hamiltonoperator H0 bestimmt, dessen drei Eigenzustände |φA i, |φB i und |φC i sind. Wir nehmen an, dass alle drei den gleichen Eigenwert E0 haben. Die Kopplung zwischen den Zuständen |φA i, |φB i und |φC i werde durch einen zusätzlichen Term im Hamiltonoperator W erzeugt mit der Eigenschaft W |φA i = −τ |φB i, W |φB i = −τ |φA i − τ |φC i, W |φC i = −τ |φB i, (4) wobei τ ein reeller positiver Hüpfparameter ist. (a) (3 Punkte) Berechnen Sie die Energien und stationären Zustände des Hamiltonoperators H = H0 + W . (b) (1 Punkt) Das Elektron sei zur Zeit t = 0 im Zustand |Ψ(0)i = |φB i. Berechnen Sie die Zeitentwicklung |Ψ(t)i des Zustands. (c) (4 Punkte) Eine Observable D (die ein Maß für die elektrische Polarisation des Moleküls ist) habe die Eigenzustände |φA i, |φB i und |φC i mit den Eigenwerten, die durch die Eigenwertgleichungen D|φA i = −d|φA i, D|φB i = 0 und D|φC i = d|φC i gegeben sind. Das Elektron sei für Zeiten t < 0 im Grundzustand. Zur Zeit t = 0 werde die Observable D gemessen, das Resultat der Messung sei 0. Zur Zeit t > 0 werde eine zweite Messung von D durchgeführt. Welche Werte können mit welchen Wahrscheinlichkeiten gemessen werden? (d) (1 Punkt) Berechnen Sie den Erwartungswert hDi sowie die Varianz ∆D für den Grundzustand des Elektrons. Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 1. Klausur Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 1 3 Punkte (a) 1 H H= 2 † 1 1 1 −1 1 1 1 −1 = 1 0 0 1 . Der Operator ist unitär. (1) 1 Punkt (b) Unter Verwendung von 2 2 1 1 1 1 1 2 0 √ (σx + σz ) = =1 = 1 −1 0 2 2 2 2 (2) folgt eiα(σx +σz )/ √ 2 i = cos(α) + √ (σx + σz ) sin(α). 2 Wir setzen α = π/2 und erhalten eiα(σx +σz )/ √ 2 i = √ (σx + σz ) = H. 2 1 Punkt 1 Punkt (3) Aufgabe 2 9 Punkte (a) 1 0 |+, +i = 0 0 0 1 |+, −i = 0 0 0 0 |−, +i = 1 0 0 0 |−, −i = 0 1 (4) und H = J (σx,1 σx,2 + σy,1 σy,2 ) + J ′ σz,1 σz,2 . Wir verwenden 0 0 0 0 σx,1 = 1 0 0 1 σy,1 σz,1 1 0 0 0 0 1 , 0 0 −i 0 0 −i , 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 −1 0 0 0 −1 0 0 0 0 = i 0 0 i 1 0 = 0 0 Bis hierher gibt es Wir erhalten ′ J 0 0 0 −J ′ 2J H = 0 2J −J ′ 0 0 0 σx,2 (5) 0 1 = 0 0 σy,2 σz,2 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 , 1 0 σx,1 σx,2 −i 0 0 0 0 0 , 0 0 −i 0 i 0 0 0 , 0 −1 0 i = 0 0 1 0 0 0 −1 0 = 0 0 1 0 0 0 0 0 = 0 1 σy,1 σy,2 σz,1 σz,2 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 = 0 −1 1 0 , 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 −1 0 = 0 0 −1 0 0 0 (6) −1 0 , 0 0 (7) 0 0 . 0 1 (8) 1 Punkt 0 0 0 J′ 1 Punkt (b) Einen Energieeigenwert liest man sofort ab, und erhält mit zweifacher Entartung J ′ . Die anderen beiden Eigenwerte erhält man aus der Bedingung (J ′ + E)2 = 4J 2 , was auf 2J − J ′ und −2J − J ′ führt. Die Eigenwerte und Eigenvektoren sind 0 1 1 ′ E+ = 2J − J ~e+ = √ 1 Punkt 1 2 0 E0 = J ′ (1) ~e0 E− = −2J − J ′ 1 0 = 0 , 0 (2) ~e0 0 0 = 0 1 0 1 −1 ~e− = √ 2 1 0 1 Punkt 1 Punkt 2 (c) 4 E+ 2 E0 2J J -2J 0 -J 0 -J -2J -2 -4 -2 -1 0 J 2J 1 2 J’ E- Abbildung 1: Eigenwerte als Funktion von J ′ . 1 Punkt Der Grundzustand ist für J ′ < −J der zweifach entartete Zustand mit Energie E0 , und für J ′ > −J der einfache Zustand mit Energie E− . 1 Punkt Für J ′ = −J ist der Zustand dreifach entartet, und für J ′ = J ist er ebenfalls dreifach entartet. 1 Punkt (Der Fall J ′ = J entspricht genau dem Singulett und Triplettzustand.) (d) Für J = 0 haben wir zwei Doubletts, mit zwei zweifach entarteten Zuständen bei Energien E+ = E− = −J ′ und E0 = J ′ . 1 Punkt Das kann man auch direkt aus dem Hamiltonoperator sehen, da ja dann nur die beiden Zustände ’parallel’ und ’antiparallel’ existieren, und beide auf je zwei Arten realisiert werden können. 3 Aufgabe 3 7 Punkte (a) Es ist einfach r 1 ~ † H = ~ω a a + − qE(t) a† + a . 2 2mω 1 Punkt Hier kann man auch n = a† a ersetzten. (b) q ~ Wir schreiben qE(t) 2mω = ~Ω(t). Wir haben dann [a, H] = ~ω(aa† a − a† aa) − ~Ω(t)(aa† − a† a) = ~ωa − ~Ω(t), 1 Punkt (9) und [a† , H] = ~ω(a† a† a − a† aa† ) − ~Ω(t)(a† a − aa† ) = −~ωa† + ~Ω(t), (10) woraus folgt ȧ(t) = −iωa(t) + iΩ(t) ȧ† (t) = iωa† (t) − iΩ(t). 1 Punkt (c) Anwenden von † † eiωta a a† e−iωta a (11) auf |ni ergibt √ † † † † † eiωta a ae−iωta a |ni = eiωta a ae−iωtn |ni = eiωta a e−iωtn a|ni = eiωta a e−iωtn n|n − 1i √ √ † † eiωta a ae−iωta a |ni = eiωt(n−1) e−iωtn n|n − 1i = e−iωt n|n − 1i = e−iωt a|ni (12) 1 Punkt und √ † † † † † eiωta a a† e−iωta a |ni = eiωta a a† e−iωtn |ni = eiωta a e−iωtn a† |ni = eiωta a e−iωtn n + 1|n + 1i √ √ † † eiωta a a† e−iωta a |ni = eiωt(n+1) e−iωtn n + 1|n + 1i = eiωt n + 1|n + 1i = eiωt a† |ni. (13) 1 Punkt (d) Wir erhalten einfach † † H1 (t) = −~Ωeiωta a (a† + a)e−iωta a = −~Ω(a† eiωt + ae−iωt ). 1 Punkt (e) Nach der Goldenen Regel der Quantenmechanik ist Γg→e = 2π |hn = 1|~Ω(t)(ae−iωt + a† eiωt )|n = 0i|2 δ(~ω − ~ω0 ) ~ (14) und durch Einsetzen der Matrixelemente Γg→e = 2πΩ2 (t)δ(ω − ω0 ). 1 Punkt 4 Aufgabe 4 9 Punkte (a) Wir haben E0 H = −τ 0 −τ E0 −τ 0 −τ E0 (15) mit den Eigenwerten und Eigenvektoren 1 √ 1 √ E+ = E0 + 2τ, |+i = − 2 2 1 E0 , E− = E0 − √ 2τ, 1 Punkt 1 1 0 |0i = √ 2 −1 1 Punkt 1 √ 1 |−i = 2 2 1 1 Punkt (Eigenvektoren bis auf Phasenfaktoren). (b) Es ist 1 |ΦB i = √ (|−i − |+i) , 2 (16) und somit |Ψ(t)i = i √ √ i i e− ~ E0 t √ |−ie ~ 2τ t − |+ie− ~ 2τ t . 2 1 Punkt (c) Durch die Messung zur Zeit t = 0 von D = 0 wird das Elektron in den Eigenzustand |ΦB i von D, 1 |ΦB i = √ (|−i − |+i) 2 1 Punkt gebracht, von wo es sich weiterentwickelt. Zu späteren Zeiten ist die Lösung gerade |Ψ(t)i aus der letzten Teilaufgabe, also i √ √ i i e− ~ E0 t √ |Ψ(t)i = |−ie ~ 2τ t − |+ie− ~ 2τ t (17) 2 i √ √ 1 1 1 1 i 1 i e− ~ E0 t 1 √ ( |ΦA i + √ |ΦB i + |ΦC i)e ~ 2τ t − ( |ΦA i − √ |ΦB i + |ΦC i)e− ~ 2τ t = (18) 2 2 2 2 2 2 2 i √ √ √ √ e− ~ E0 t √ i|ΦA i sin( 2τ t/~) + 2|ΦB i cos( 2τ t/~) + i|ΦC i sin( 2τ t/~) (19) = 2 Es können also folgende Werte mit folgenden Wahrscheinlichkeiten gemessen werden: √ 1 1 Punkt sin2 ( 2τ t/~) D = −d mit Wahrscheinlichkeit 2 D=0 mit Wahrscheinlichkeit √ cos2 ( 2τ t/~) 1 Punkt D=d mit Wahrscheinlichkeit √ 1 sin2 ( 2τ t/~). 2 1 Punkt 5 (d) Der Erwartungswert hDi für den Grundzustand ist hDi = h−|D|−i = 1 (−d + 2 · 0 + d) = 0. 4 0.5 Punkte Weiter ist hD2 i = h−|D2 |−i = 1 2 d2 (d + 2 · 0 + d2 ) = 4 2 (20) Also ist die Varianz p d hD2 i − hDi2 = √ . 2 0.5 Punkte 6 2. Klausur zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig [Hinweis: Bitte halten Sie ihren Studentenausweis bereit. Als Hilfsmittel ist ein handbeschriebenes A4-Blatt (zweiseitig beschrieben) zugelassen. Die Ausgabe der Klausuren erfolgt am 13. Februar 2009 im Seminarraum 2.17. Die Gesamtzahl der Punkte ist 28. Davon müssen Sie lediglich 25 Punkte erreichen, um 100 % der geforderten Punktzahl zu erhalten. ] Aufgabe 1 Reduzierte Dichtematrix: Betrachten Sie zwei Spins mit S = (4 Punkte) 1 2 im Zustand √1 (|↑↑i 2 − |↓↓i). (a) (2 Punkte) Schreiben Sie die Dichtematrix ρ̂ in der Basis |↑↑i, |↑↓i, |↓↑i, |↓↓i auf. Überprüfen Sie explizit, dass es sich bei Ihrem Ergebnis um einen reinen Zustand handelt. ~1 als Messgröße interessiert. Bestimmen (b) (2 Punkte) Nehmen Sie jetzt an, dass nur der Spin S Sie die reduzierte Dichtematrix, indem Sie den zweiten Spin “ausspuren”, d. h. berechnen P red ρ . Zeigen Sie, dass ρ̂ einen gemischten Zustand beschreibt. Sie ρred = αβ γ=↑,↓ αγ,βγ Aufgabe 2 (8 Punkte) Jaynes-Cummings-Modell: Betrachten Sie ein Zweizustandssystem (Grundzustand g, angeregter Zustand e), das an einen harmonischen Oszillator gekoppelt ist und durch den Hamiltonoperator 1 H = h̄ωa† a − h̄ωeg σz + h̄γ(σ+ a + σ− a† ) 2 mit σ+ = 0 0 1 0 , σ− = 0 0 1 0 σz = (1) 1 0 0 −1 (2) beschrieben wird. Nehmen Sie an, dass das System sich zur Zeit t = 0 im Quantenzustand |Ψ(t = 0)i = |n, gi befindet, wobei |n, gi bzw. |n, ei die Eigenzustände des Hamiltonoperators für das ungekoppelte System (γ = 0) sind. (a) (2 Punkte) Zeigen Sie durch Einsetzen von |Ψ(t)i = α(t)|n, gi + β(t)|n − 1, ei in die zeitabhängige Schrödingergleichung, dass die Lösung der Schrödingergleichung mit obiger Anfangsbedingung bei t = 0 nicht aus dem Unterraum, der durch die beiden Zustände |n, gi und |n − 1, ei aufgespannt wird, herausführt. (b) (4 Punkte) Leiten Sie die Schrödingergleichung im zweidimensionalen Unterraum, α̇(t) α(t) ih̄ =A β(t) β̇(t) (3) her, d.h. bestimmen Sie die 2x2-Matrix A, und finden Sie die Eigenwerte und Eigenvektoren für den Spezialfall ω = ωeg . Leiten Sie daraus die Lösung für |Ψ(t)i als Funktion der Zeit mit der obigen Anfangsbedingung |Ψ(t = 0)i = |n, gi her. (c) (2 Punkte) Berechnen Sie mit Hilfe des in (b) erhaltenen Zustands |Ψ(t)i die Erwartungswerte hn̂i ≡ ha† ai und hσz i. Aufgabe 3 (8 Punkte) Clebsch-Gordan-Koeffizienten: Betrachten Sie zwei Teilchen mit Drehimpulsen j1 = 2 und j2 = 1 und entsprechenden Drehimpulsoperatoren J~1 und J~2 . Der Gesamtdrehimpuls sei J~ = J~1 + J~2 . Ermitteln Sie die möglichen Eigenzustände |J, M i von J~2 and Jz und drücken Sie die Zustände (a) (2 Punkte) |J, M i = |3, 2i, (b) (3 Punkte) |J, M i = |3, 1i, (c) (3 Punkte) |J, M i = |2, 2i durch die Zustände |j1 , j2 ; m1 , m2 i ≡ |j1 , m1 i ⊗ |j2 , m2 i aus, d.h. berechnen Sie die entsprechenden Clebsch-Gordan-Koeffizienten. Hinweis: Folgende Formel ist hilfreich: p (4) J− |j, mi = h̄ j(j + 1) − m(m − 1)|j, m − 1i. Aufgabe 4 Dirac-Matrizen: Zeigen Sie, dass für die Dirac-Matrizen α ~ , β, und γ ν die beiden Relationen (~ α·~ p)2 = (~ p)2 , (γ µ pµ )2 = (p0 )2 − (~ p)2 (2 Punkte) (5) gelten. [Hinweis: αi αj + αj αi = 2δ ij 1, αi β + βαi = 0, (αi )2 = β 2 = 1, γ µ γ ν + γ ν γ µ = 2g µν 1.] Aufgabe 5 (6 Punkte) Dirac-Gleichung im homogenen Magnetfeld: Ein Elektron mit der Ladung q = −e und der Ruhemasse m bewege sich in einem homogenen ~ = (0, 0, B). Dieses Magnetfeld werde durch das Vektorpotential A ~ = (−By, 0, 0) Magnetfeld B beschrieben. (a) (2 Punkte) Schreiben Sie den Spinor Ψ in der stationären Dirac-Gleichung ∂ q 1 i 2 (6) E − βmc Ψ = α −ih̄ i − Ai Ψ c ∂x c φ1 und leiten Sie daraus eine Eigenwertgleichung für den zweikomin der Form Ψ = φ2 ponentigen Spinor φ1 her, indem Sie den Spinor φ2 eliminieren. (b) (2 Punkte) Bringen Sie diese Eigenwertgleichung mit Hilfe des Ansatzes φ1 (x, y, z) = χ1 (y)ei(kx x+kz z) (7) sowie durch die Variablensubstitution ξ= in die Form r eB h̄c y− h̄ckx eB d2 2 − ξ + a σ χ1 = 0. dξ 2 (8) (9) Bestimmen Sie aσ für die Spinkomponenten σ = ±1. (c) (2 Punkte) Bestimmen Sie die Energieeigenwerte En aus der Bedingung, dass der Koeffizient aσ die ganzzahligen Werte 2n + 1 mit n = 0, 1, 2, . . . annehmen muss. Lösungsvorschlag Theoretische Physik E 2. Klausur Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 1 4 Punkte a.) 1 ⇒ |Ψ0 i = √ (|↑↑i − |↓↓i) 2 1 2 0 0 0 1 ρ̂ = (|↑↑i − |↓↓i)(h↑↑| − h↓↓|) = 0 0 2 − 21 0 Rein, da ρ̂2 = ρ̂. 0 − 12 0 0 0 0 1 0 2 |↑↑i |↑↓i |↓↑i |↓↓i 1 Punkt 1 Punkt b.) Reduzierte Dichtenmatrix: ρred ↑↑ = ρ↑↑,↑↑ + ρ↑↓,↑↓ = 1 = ρred ↓↓ 2 red ρred ↑↓ = ρ↑↑,↓↑ + ρ↑↓,↓↓ = 0 = ρ↓↑ Also ist 1/2 0 red ρ̂ = 0 1/2 gemischt, da 2 1/4 0 ρ̂red = 6= ρ̂red 0 1/4 1 Punkt 1 Punkt Aufgabe 2 8 Punkte (a) Schrödingergleichung: i~ ∂ |Ψ(t)i = H|Ψ(t)i ∂t (1) Ansatz einsetzten: i~α̇|n, gi + i~β̇|n − 1, ei = ~ωαn|n, gi + ~ωβ(n − 1)|n − 1, ei 1 1 − ~ωeg α|n, gi + ~ωeg β|n − 1, ei 2 √ 2 √ +~γ nα|n − 1, ei + ~γ nβ|n, gi (2) Da die Anfangsbedingung mittels α(0) = 1, β(0) = 0 dargestellt werden kann, folgt daraus dass die Lösung nicht aus dem Unterraum herausführt. 2 Punkte (b) Wir projizieren aus der Gleichung (2) die beiden Gleichnungen √ 1 i~α̇ = ~ nω − ωeg α + ~γ nβ 2 (3) und √ 1 i~β̇ = ~ (n − 1)ω + ωeg β + ~γ nα 2 und somit α̇(t) n~ω −√21 ~ωeg i~ = ~γ n β̇(t) √ α(t) ~γ n (n − 1)~ω + 21 ~ωeg β(t) Wir setzen ω = ωeq und erhalten √ α̇(t) ~ω n√− 12 ~γ n α(t) i~ = β(t) ~γ n ~ω n − 12 β̇(t) Die Eigenwerte ergeben sich aus 1 ~ω n − − E = ∓~2 γ 2 n 2 (4) (5) 1 Punkt (6) oder 1 ± ~2 γ 2 n E± = ~ω n − 2 Die entsprechenden Eigenzustände sind 1 1 |e± i = √ ±1 2 Die Lösung für |Ψ(t)i mit |Ψ(0)i = |n, gi ist √ √ 1 |Ψ(t)i = e−iω(n− 2 )t cos(γ nt) |n, gi − i sin(γ nt) |n − 1, ei 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt (c) √ hΨ(t)|a† a|Ψ(t)i = n − sin2 (γ nt) 1 Punkt √ √ √ hΨ(t)|σz |Ψ(t)i = cos2 (γ nt) − sin2 (γ nt) = cos(2γ nt) 1 Punkt 2 Aufgabe 3 8 Punkte (a) Wir starten mit dem Zustand |3, 3i = |2, 1; 2, 1i, (7) und wenden darauf J− an: √ √ J− |3, 3i = 6~|3, 2i = 2~|2, 1; 1, 1i + 2~|2, 1; 2, 0i (8) oder |3, 2i = r 2 |2, 1; 1, 1i + 3 r 1 |2, 1; 2, 0i. 3 2 Punkte (b) Wir wenden wieder J− an, J− |3, 2i = √ 10~|3, 1i = 2~|2, 1; 0, 1i + r 4 ~|2, 1; 1, 0i + 3 r 4 ~|2, 1; 1, 0i + 3 r 2 ~|2, 1; 2, −1i 3 (9) oder |3, 1i = r 2 |2, 1; 0, 1i + 5 r 8 |2, 1; 1, 0i + 15 r 1 |2, 1; 2, −1i. 15 3 Punkte (c) Als nächstes brauchen wir die Eigenvektoren |2, 2i, der zu |3, 2i orthogonal sein muss. Wir schreiben |2, 2i = α|2, 1; 1, 1i + β|2, 1; 2, 0i (10) und fordern r r 2 1 α+ β=0 3 3 (11) was mit α2 + β 2 = α2 + 2α2 = 1 auf |2, 2i = r 1 |2, 1; 1, 1i − 3 r 2 |2, 1; 2, 0i 3 3 Punkte führt (bis auf ein Gesamtvorzeichen, das noch beliebig gewählt werden kann). Aufgabe 4 2 Punkte (~ α · p~)2 = αi pi αj pj = pi pj αi αj = pj pi αj αi = pi pj (γ µ pµ )2 = γ µ pµ γ ν pν = pµ pν γ µ γ ν = 1 i j p)2 α α + αj αi = pi pj δ ij 1 = pi pi = (~ 2 1 Punkt 1 µ ν (γ γ + γ ν γ µ ) pµ pν = pµ pν g µν 1 = pµ pµ = (p0 )2 − (~ p)2 2 1 Punkt 3 Aufgabe 5 6 Punkte (a) Die stationäre Dirac-Gleichung lautet 1 ∂ q 2 i E − βmc Ψ = α −i~ i − Ai Ψ. c ∂x c Die beiden gewünschten Teilgleichungen sind ∂ q 1 2 i (E − mc )φ1 = σ −i~ i − Ai φ2 c ∂x c (12) 1 Punkt (13) und 1 ∂ q 2 i (E + mc )φ2 = σ −i~ i − Ai φ1 . c ∂x c (14) Einsetzen der zweiten Gleichung in die erste ergibt 2 1 2 ∂ q 2 4 i φ1 . −i~ − A E − m c φ = σ i 1 c2 ∂xi c 1 Punkt (b) Wir setzten den Ansatz φ1 (x, y, z) = χ1 (y)ei(kx x+kz z) (15) ein und erhalten 1 2 E − m2 c4 χ1 (x) c2 = = e e y ∂ y ∂ x z x z −i~σ −i~σ + σ ~kx − By + ~kz σ + σ ~kx − By + ~kz σ χ1 (x) ∂y c ∂y c 2 2 ∂ e ~e −~2 2 + ~kx − By + ~2 kz2 + Bσ z χ1 (x) (16) ∂y c c Dies führt auf die Eigenwertgleichung 2 e 2 ~e E d2 χ1 2 2 2 2 z χ1 = 0 − m c − ~ k − Bσ ~2 2 − ~kx − By χ1 + z dy c c2 c 1 Punkt Eine solche Eigenwertgleichung ist bekannt vom harmonischen Oszillator. Wir führen die dimensionslose Variable r c~kx d2 ~c d2 eB ξ= y− , = (17) ~c eB dξ 2 eB dy 2 ein und erhalten für die Spinkomponente in z-Richtung, σ = ±1, d2 2 − ξ + a σ χ1 (y) = 0, dξ 2 aσ = E2 c − m2 c3 − c~2 kz2 + ~qσB . ~eB 1 Punkt (c) Die Energieeigenwerte sind gegeben durch aσ = (2n + 1) mit n = 0, 1, 2, . . ., also durch die Gleichung 2 En,σ = (2n + 1 + σ)~ceB + m2 c4 + c2 ~2 kz2 Mit der Abkürzung 2n + 1 + σ = 2n′ , und (wegen ~kz = pz ) erhalten wir p En′ = ± (mc2 )2 + (cpz )2 + 2n′ ~ceB. (18) 2 Punkte 4 Nachklausur zur Vorlesung Theoretische Physik E: Universität Karlsruhe Quantenmechanik II WS 2008/09 Prof. Dr. Gerd Schön— Dr. Matthias Eschrig [Hinweise: Bitte halten Sie ihren Studentenausweis bereit. Als Hilfsmittel ist ein handbeschriebenes A4-Blatt (zweiseitig beschrieben) zugelassen. -Die Nachklausur ersetzt die schlechtere der beiden ersten Klausuren. -Die Ausgabe der Klausuren erfolgt im Sekretariat des Instituts für Theoretische Festkörperphysik im 11. Stock des Physikhochhauses ab Freitag. -Die Gesamtzahl der Punkte ist 30. Davon müssen Sie lediglich 25 Punkte erreichen, um 100 % der geforderten Punktzahl zu erhalten. ] Aufgabe 1 (4 Punkte) Wechselwirkende Spins: Betrachten Sie zwei wechselwirkende Spin- 12 -Teilchen (i = 1, 2) mit folgendem Hamilton-Operator H= 4 (Jx Sx,1 Sx,2 + Jy Sy,1 Sy,2 + Jz Sz,1 Sz,2 ) h̄2 (1) wobei Jx , Jy , und Jz reelle Parameter sind, die die Wechselwirkung zwischen den Spins beschreiben. (a) (2 Punkte) Schreiben Sie den Hamiltonoperator als 4x4 Matrix in den vier Basiszuständen |+, +i, |+, −i, |−, +i, und |−, −i, die die gemeinsamen Eigenzustände von Sz,1 und Sz,2 bezeichnen. (b) (2 Punkte) Bestimmen Sie die Energieeigenwerte des Hamilton-Operators. Aufgabe 2 (9 Punkte) Dreiatomiges Molekül: Betrachten Sie ein Elektron eines linearen, dreiatomigen Moleküls, welches aus Atomen A, B und C besteht. Die zugehörigen drei orthonormalen atomaren Elektronenzustände seien |φA i, |φB i und |φC i. Der Hamiltonoperator H = H0 + W bestehe aus dem Anteil H0 mit den Eigenzuständen |φA i, |φB i und |φC i und Eigenwerten EA = EC = 0 und EB = ε > 0, sowie einem Hüpfterm W mit W |φA i = −τ |φB i, W |φB i = −τ |φA i − τ |φC i, W |φC i = −τ |φB i, (2) wobei τ ein reeller positiver Hüpfparameter ist. (a) (3 Punkte) Berechnen Sie die Energien und stationären Zustände von H. (b) (4 Punkte) Eine Observable P (die ein Maß für die elektrische Polarisation des Moleküls ist) habe die Eigenzustände |φA i, |φB i und |φC i mit entsprechenden Eigenwerten PA = −d, PB = 0 und PC = d. Zur Zeit t = 0 werde die Observable P gemessen, das Resultat der Messung sei 0. Zur Zeit t > 0 werde eine zweite Messung an P durchgeführt. Welche Werte können mit welchen Wahrscheinlichkeiten gemessen werden? (c) (2 Punkte) Berechnen Sie die Korrekturen zu den Eigenwerten in erster Ordnung Störungstheorie, wenn ein zusätzlicher Term W ′ im Hamiltonoperator mit W ′ |φA i = −τ ′ |φC i, wobei τ ′ > 0 und reell, betrachtet wird. W ′ |φC i = −τ ′ |φA i, (3) Aufgabe 3 (6 Punkte) Clebsch-Gordan-Koeffizienten: Betrachten Sie zwei Teilchen mit Drehimpulsen j1 = 3/2 und j2 = 1/2 und entsprechenden Drehimpulsoperatoren J~1 und J~2 . Der Gesamtdrehimpuls sei J~ = J~1 + J~2 . Drücken Sie die Eigenzustände |J, M i von J~2 and Jz für (a) (2 Punkte) |J, M i = |2, 1i, (b) (2 Punkt3) |J, M i = |2, 0i, (c) (2 Punkte) |J, M i = |1, 1i durch die Zustände |j1 , j2 ; m1 , m2 i ≡ |j1 , m1 i ⊗ |j2 , m2 i aus, d.h. berechnen Sie die entsprechenden Clebsch-Gordan-Koeffizienten. p Hinweis: Folgende Formel ist hilfreich: J− |j, mi = h̄ j(j + 1) − m(m − 1)|j, m − 1i. Aufgabe 4 (5 Punkte) Dirac-Gleichung: Betrachten Sie den Dirac-Hamiltonoperator für freie Teilchen H = c(~ α · p~) + βmc2 , mit den Dirac-Matrizen 0 σi 1 0 i α = , β= . (4) σi 0 0 −1 (a) (3 Punkte) Für die Zitterbewegung eines freien Dirac-Teilchens mit Impuls ~p = p~ex sind Mischungen Ψ(x, t) = A{u(x, t) − ρ · v(x, t)} zwischen Impulseigenzuständen mit positiver und negativer Energie cp 1 −E−mc2 i e h̄i (px+Et) e h̄ (px−Et) 0 0 q q , v(x, t) = , (5) u(x, t) = 0 0 2mc2 2mc2 2 2 cp E+mc E+mc 1 E+mc2 p interessant, wobei A eine geeignete Normierungskonstante, E = m2 c4 + p2 c2 , und ρ ein Mischparameter ist. Bestimmen Sie ρ so, dass die vierte Komponente von Ψ(x, t) bei t = 0 verschwindet. Berechnen Sie damit den Erwartungswert der Teilchenstromdichte, jx (t) = Ψ† (x, t)cαx Ψ(x, t). Geben Sie die Frequenz der zeitlichen Oszillation an. (b) (2 Punkte) Die Zeitentwicklung eines Operators O im Heisenbergbild wird durch die Gleichung ih̄dO(t)/dt = [O(t), H] bestimmt. Berechnen Sie d~ p(t)/dt und ~v (t) ≡ d~r(t)/dt im Heisenbergbild, wobei ~ p und ~r der Impuls- und der Ortsoperator sind. Aufgabe 5 (6 Punkte) Zweite Quantisierung: Es seien im folgenden ai Vernichtungsoperatoren und a†i Erzeugungsoperatoren im Formalismus der zweiten Quantisierung. (a) (3 Punkte) Bestimmen Sie für nichtwechselwirkende Bosonen, die durch den HamiltonP operator H = i εi a†i ai beschrieben werden, die Bewegungsgleichungen für die Erzeuger und Vernichter in der Heisenberg-Darstellung, ai (t) = eiHt/h̄ ai e−iHt/h̄ , a†i (t) = [ai (t)]† , und geben Sie die Lösung der Bewegungsgleichung an. [Hinweis: [ai , a†j ] = δij ]. (b) (3 Punkte) Zeigen Sie am Beispiel von Fermionen, dass der Teilchenzahloperator N̂ = P P † P † † † 1 ij εij ai aj + 2 i ai ai mit dem Hamiltonoperator H = ijkl vijkl ai aj al ak vertauscht. [Hinweis: Verwenden Sie die Antivertauschungsrelationen für die a†i und ai .] Lösungsvorschlag Theoretische Physik E Nachklausur Prof. Dr. G. Schön und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig Wintersemester 2008/2009 Aufgabe 1 4 Punkte (a) 0 0 |−, −i = 0 1 0 0 |−, +i = 1 0 0 1 |+, −i = 0 0 1 0 |+, +i = 0 0 (1) und H = (Jx σx,1 σx,2 + Jy σy,1 σy,2 + Jz σz,1 σz,2 ) . Wir verwenden 0 0 0 0 σx,1 = 1 0 0 1 σy,1 σz,1 1 0 0 0 0 −i 0 0 0 0 i 0 0 1 0 0 0 0 = i 0 1 0 = 0 0 0 1 , 0 0 σx,2 0 −i , 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 −1 Bis hierher gibt es Wir erhalten Jz 0 0 −J z H= 0 Jx + Jy Jx − Jy 0 0 1 = 0 0 σy,2 σz,2 1 0 0 0 (2) 0 0 0 1 0 0 , 1 0 0 −i 0 i 0 0 = 0 0 0 0 0 i 1 0 = 0 0 0 −1 0 0 0 0 1 0 σx,1 σx,2 0 0 , −i 0 0 0 , 0 −1 0 0 = 0 1 σy,1 σy,2 σz,1 σz,2 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 = 0 −1 1 0 = 0 0 1 0 , 0 0 (3) 0 −1 1 0 , 0 0 0 0 (4) 0 0 0 −1 0 0 . 0 −1 0 0 0 1 (5) 0 0 1 0 1 Punkt 0 Jx + Jy −Jz 0 Jx − Jy 0 0 Jz 1 Punkt (b) Die Matrix H faktorisiert in zwei 2x2 Untermatrizen, und die Eigenwerte ergeben sich direkt durch die Bedingungen Bedingung (Jz − E)2 = (Jx − Jy )2 und (Jz + E)2 = (Jx + Jy )2 . Die Eigenwerte sind E1,2 = ±(Jx + Jy ) − Jz , E3,4 = ±(Jx − Jy ) + Jz 2 Punkte Aufgabe 2 9 Punkte (a) Wir haben 0 H = −τ 0 0 −τ 0 −τ ε −τ (6) mit den Eigenwerten und Eigenvektoren p E+ = (ε + ε2 + 8τ 2 )/2, τ 1 −E+ |+i = q 2 2 2τ + E+ τ 1 Punkt 1 1 0 |0i = √ 2 −1 0, p E− = (ε − ε2 + 8τ 2 )/2, 1 Punkt τ −E− |−i = q 2 2τ 2 + E− τ 1 1 Punkt (Eigenvektoren bis auf Phasenfaktoren). (b) Wir verwenden durchgängig zur Vereinfachung p 2 E+ − E− = ε2 + 8τ 2 , E+ E− = −2τ 2 , 2τ 2 + E± = ±E± (E+ − E− ). Durch die Messung zur Zeit t = 0 von D = 0 wird das Elektron in den Eigenzustand |ΦB i von D, p q p q −E− |−i − E+ |+i 1 2 2 2 2 p |ΦB i = 2τ + E− |−i − 2τ + E+ |+i = E+ − E− E+ − E− (7) 1 Punkt gebracht, von wo es sich weiterentwickelt. Zu späteren Zeiten ist die Lösung |Ψ(t)i |Ψ(t)i = = i p e− 2~ εt p i i p −E− |−ie 2~ (E+ −E− )t − E+ |+ie− 2~ (E+ −E− )t (8) E+ − E− i i i o e− 2~ εt n τ |ΦA i − E− |ΦB i + τ |ΦC i e 2~ (E+ −E− )t − τ |ΦA i − E+ |ΦB i + τ |ΦC i e− 2~ (E+ −E− )t E+ − E− i = e− 2~ εt (2iτ |ΦA i sin((E+ − E− )t/2~) − iε|ΦB i sin((E+ − E− )t/2~) E+ − E− +(E+ − E− )|ΦB i cos((E+ − E− )t/2~) + 2iτ |ΦC i sin((E+ − E− )t/2~)) (9) Es können also folgende Werte mit folgenden Wahrscheinlichkeiten gemessen werden: D = −d mit Wahrscheinlichkeit D=0 mit Wahrscheinlichkeit D=d mit Wahrscheinlichkeit p 4τ 2 sin2 ( ε2 + 8τ 2 t/2~) 2 2 ε + 8τ p cos2 ( ε2 + 8τ 2 t/2~) + ε2 p ε2 2 ε2 + 8τ 2 t/2~) sin ( ε2 + 8τ 2 p 4τ 2 sin2 ( ε2 + 8τ 2 t/2~). 2 + 8τ 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 2 (c) Es ist 0 W′ = 0 −τ ′ 0 0 0 −τ ′ 0 . 0 (10) Die Korrekturen zu den Eigenwerten ergeben sich aus √ |E∓ | 2 1 |ε ± ε2 + 8τ 2 | ′ 2 ′ ′ ′ √ √ τ τ =− δE± = h±|W |±i = − τ =− τ E+ − E− ±E± 2τ 2 ε2 + 8τ 2 4τ 2 ε2 + 8τ 2 1 Punkt und δE0 = h0|W ′ |0i = τ ′ 1 Punkt 3 Aufgabe 3 6 Punkte (a) Wir starten mit dem Zustand 3 1 3 1 |2, 2i = | , ; , i, 2 2 2 2 (11) und wenden darauf J− an: J− |2, 2i = 2~|2, 1i = √ 3 1 1 1 3 1 3 1 3~| , ; , i + ~| , ; , − i 2 2 2 2 2 2 2 2 (12) oder |2, 1i = 1 3 1 3 1 1√ 3 1 1 1 3| , ; , i + | , ; , − i. 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Punkte (b) Wir wenden wieder J− an, J− |2, 1i = √ √ 3 1 1 1 1√ 3 1 1 1 1√ 3 1 1 1 6~|2, 0i = 3~| , ; − , i + 3~| , ; , − i + 3~| , ; , − i 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 (13) oder |2, 0i = 1√ 3 1 1 1 1√ 3 1 1 1 2~| , ; − , i + 2~| , ; , − i. 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Punkte (c) Als nächstes brauchen wir den Eigenvektor |1, 1i, der zu |2, 1i orthogonal sein muss. Wir schreiben 3 1 1 1 3 1 3 1 |1, 1i = α| , ; , − i + β| , ; , i 2 2 2 2 2 2 2 2 (14) und fordern 1 1√ 3β = 0 α+ 2 2 was mit α2 + β 2 = α2 + |1, 1i = (15) α2 3 = 1 auf 1√ 3 1 3 1 1 3 1 1 1 3| , ; , − i − | , ; , i 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Punkte führt (bis auf ein Gesamtvorzeichen, das noch beliebig gewählt werden kann). 4 Aufgabe 4 5 Punkte (a) Wir haben Ψ(x, 0) = A 1 0 0 cp E+mc2 cp −E−mc2 0 0 1 − ρ e ~i px q 2mc2 (16) E+mc2 und somit ist die Bedingung des Verschwindens der vierten Komponente cp ρ= E + mc2 Damit ergibt sich i (E + mc2 )e− ~ Et + 0 Ψ(x, t) = A 0 cp (e Mit 0 0 x α = 0 1 0 0 1 0 − ~i Et i c2 p2 ~ Et E+mc2 e −e i ~ Et ) 1 Punkt i e ~ px √ 2mc2 √E + mc2 (17) 1 0 0 0 0 1 0 0 (18) erhalten wir für die Stromdichte |A|2 jx (t) = Ψ (x, t)cα Ψ(x, t) = 2Re 2mc(E + mc2 ) † x i (E + mc2 )e ~ Et + i c2 p 2 − ~i Et − ~i Et Et ~ e cp (e −e ) E + mc2 (19) was wir ausmultiplizieren können zu c2 p 2 c2 p 2 |A|2 cp 1 − − cp 1 − cos(2Et/~) jx (t) = mc (E + mc2 )2 (E + mc2 )2 (20) und zusammengefasst c2 p 2 2 p · 2 sin2 (Et/~), · 1− jx (t) = |A| m (E + mc2 )2 2 Punkte wobei ω = E/~ die Frequenz ist. (b) i~ d~ p = [~ p(t), H] dt i~ d~ p ~ dpj = [pj , cαi pi ] = cαi [pj , pi ] = 0, → =0 dt dt i~ d~r = [~r(t), H] dt (21) 1 Punkt (22) dxj = [xj , cαi pi ] = cαi [xj , pi ] = cαi i~δij = i~cαj dt und somit d~r = c~ α dt i~ (23) 1 Punkt 5