Physik III Übung 5 - Lösungshinweise Stefan Reutter Moritz Kütt Franz Fujara WiSe 2012 Stand: 20.12.2012 Achtung! Die Hausaufgaben stehen nun zuerst. Da sie aber auch zuerst bearbeitet werden müssen, macht das ganze irgendwie Sinn. Aufgabe 1 [H] Diskussion: Spektral Skizziere das Frequenz- und Wellenlängenspektrum der elektromagnetischen Wellen. Markiere wichtige Strahlungsarten und ihren ungefähren Frequenzbereich. Finde heraus, wann diese Strahlungsarten erstmals künstlich durch den Menschen erzeugt wurden! Lösung: Jahreszahlen ohne Gewähr und Quellenangabe, sie dienen vor allem der groben Einschätzung... Strahlungsart Kosmische Strahlung γ Harte/mittlere/weiche genstrahlung Ultraviolette Strahlung Sichtbares Licht Rönt- Frequenz > 1022 Hz 1020 − 1021 Hz 1016 − 1019 Hz 3.8 − 7.9 × 1014 Hz 1013 − 1014 Hz 1012 Hz Radar (Mikrowelle) 1011 Hz 1010 Hz 104 − 109 Hz 100 − 102 Hz Künstliche Erzeugung Ende 19. Jh. 1015 − 1016 Hz Infrarote Strahlung Terahertz Strahlung MW-Herd (Mikrowelle) Radio/Fernsehfrequenzen Wechselströme Wellenlänge 400 − 700nm Ende des 19. Jh. 1902 berichtet Gustav Kaiser (Arzt) von Heilungen, 1904 Patent auf Quecksilberdampflampe von Richard Küch Erste Nutzung von Feuer, wissenschaftlich umstritten, vermutlich vor rund 1 Mio. Jahren. Kerzen/Fackeln vor einigen tausend Jahren. Sonst üblicher Verdächtiger: Die Glühbirne (* 1850, † 2009) Im Prinzip gilt hier auch das Feuer... Ziemlich neu, erste Anwendung bildgebender Verfahren in den 60ern. Heute rapide Entwicklung, etwa durch “Synchrotron-Licht” und Freie Elektronen Laser. Grundsätzliche Erzeugung Anfang des 20. Jh., Radar als Anwendung seit den 30er Jahren Klystron 1937, Magnetron 1921, MW-Herd 1947 19. Jh. 19. Jh. Aufgabe 2 [H] Im Dunkeln ist gut Munkeln Max will seiner Angebeteten ein Gourmet-Dinner bei gedämpften Lichtverhältnissen servieren. Leider hat er auf Grund seiner begrenzten finanziellen Mittel nur einen aus dem Theater geklauten Scheinwerfer als Raumbeleuchtung bei sich Zuhause. Damit das Abendessen romantisch und die schöne Frau nicht von Max schiefen Zähnen abgeschreckt - wird, muss er sich nun etwas einfallen lassen, um den Scheinwerfer herunterzudimmen. Aus der Physikvorlesung weiß Max, dass man einen Dimmer bauen kann, indem man eine Induktivität in Reihe zur Lampe schaltet. Er hat sich also aus dem Labor eine einstellbare solche 1 geliehen und bastelt nun einen Dimmer Marke Eigenbau. Wie groß muss die Induktivität sein, um die Scheinwerferleistung auf 2% der Ursprungsleistung von 2000 W zu verringern? Die Netzspannung beträgt 230 V und hat eine Frequenz von 50 Hz. Leider brennt Max nach kurzer Zeit die geliehene Induktivität durch. Kann er sie auch durch einen variablen Widerstand ersetzen? Was sind ggf. Vor- und Nachteile gegenüber der Spule? Lösung: Den Widerstand des Scheinwerfers kann man über die Leistung und die mittlere Gesamtspannung U g es bestimmen, wenn keine Induktivität angeschlossen ist: PS0 = US IS = R= US2 U g2es = R R U g2es PS0 Mit Induktivität verändern sich Strom und Spannung am Scheinwerfer. Man kann aber schreiben: 2 PS1 = US1 · IS1 = IS1 R Aus der Aufgabenstellung ergibt sich auch die Bedingung PS1 = 0.02PS0 . Mit Induktivität verändert sich der Strom, der durch den Scheinwerfer fließt wie folgt (Gleichheit der Ströme da Reihenschaltung): IS1 =IS pul e = I g es U g es I ges = Z U g es =p = IS1 R2 + (ωL)2 2 Man kann nun für den Fall mit Induktivität die Gleichung für die Leistung aufstellen und nach L umstellen: 0.02PS0 = PS1 =R p R2 + (ωL)2 = L= 2 U g es R2 + (ωL)2 2 RUGes 0.02PS0 È 2 RUGes 1 ω − R2 0.02PS0 v 2 u U ges !2 2 u U g2es 1 t PS0 UGes L= − ω 0.02PS0 PS0 r U g2es 1 L= −1 ωPS0 0.02 r U g2es 1 − 1 = 0.59H L= 2πν PS0 0.02 Man könnte auch einen variablen Widerstand statt der Induktivität verwenden. Das hat gegenüber der Spule den Nachteil, dass die Energie nicht gespeichert und wieder ins Netz zurückgeleitet wird, sondern in Wärme umgewandelt. Spulen werden in Wirklichkeit allerdings auch nicht als Dimmer eingesetzt, stattdessen verringert man den sog. duty cycle, d.h. man lässt Strom nur während eines gewissen Teils der Periode durch den Stromkreis fließen. Aufgabe 3 [H] Welle Eine linear polarisierte elektromagnetische Welle werde durch den magnetischen Feldvektor ~ (x, t) = cos k y + ωt e~x B beschrieben. a) In welcher Richtung breitet sich die Welle aus? b) Wie muss das elektrische Feld der Welle aussehen, um die Maxwellgleichungen zu erfüllen? Lösung: a) Um die Ausbreitungsrichtung herauszufinden, müssen wir den Wellenvektor ~k rekonstruieren. Es gilt allgemein ξ(x, t) = ξ0 cos ωt − ~k · ~x + φ 3 Da das für alle Zeiten t und Orte ~x mit der gegebenen Funktion übereinstimmen muss, lässt sich −~k · ~x = k y identifizieren. Damit muss ~k = −k~e y gelten. Die Welle breitet sich also in negativer y-Richtung aus. b) Um das elektrische Feld auszurechnen, sind die differentiellen Maxwellgleichungen sehr nützlich. Im Vakuum lauten sie ~ =0 ~ ·E ∇ ~ =0 ~ ·B ∇ ~ =− ~ ×E ∇ ~= ~ ×B ∇ (1) (2) ~ dB (3) dt ~ 1 dE (4) c 2 dt Aus (4) ergibt sich 1 dE x c 2 dt 1 dE y c 2 dt 1 dEz c2 dt =0 =0 = k sin k y + ωt E x und E y könnten also höchstens noch zeitlich konstant sein. Ez ergibt sich (ebenfalls bis auf eine Konstante) zu Ez = −c 2 k ω cos k y + ωt = −cB Die konstanten Felder lassen sich wegargumentieren, da sie anschaulich Ströme bzw. Ladungen erfordern. Mathematisch können wir die MW-Gleichungen nur für ein konstantes Feld betrachten. Dann muss die Zirkulation über jede beliebige Fläche verschwinden, insbesondere darf es dann keine geschlossenen Feldlinien geben, da das Wegintegral entlang dieser immer ungleich 0 ist. Das widerspricht aber der Quellenfreiheit der beiden Felder. Wir prüfen noch, ob das Induktionsgesetz (3) erfüllt ist. dEz dy dE x dz dE y dx − − − dE y dz dEz dx dE x dy = ckB = ω sin k y + ωt =0 =0 Das ist erfüllt. Das elektrische Feld ist also E = (0, 0, −cB)> 4 Aufgabe 4 [H] Maxwellscher Verschiebungsstrom Ein Plattenkondensator habe parallele, kreisförmige Platten mit dem Radius R und dem Abstand d. Es fließe nun Ladung von der unteren Platte auf die obere ab, sodass ein Strom von 5 A fließe. Berechne den Verschiebungsstrom und zeige, dass er ebenfalls 5 A beträgt. Lösung: Der Verschiebungsstrom ist "0 Z A ~ dE dt ~ · da Q Im Kondensator existiert ein homogenes elektrisches Feld E = " πR 2 , das senkrecht auf den 0 Leiterplatten steht. Wir definieren eine Integrationsfläche als Kreis mit Radius R und vernachlässigen Randeffekte. Der elektrische Fluss durch diese Fläche ist φe = Q . "0 Damit ergibt sich für dessen Ableitung Iv = " φ̇e = Q̇ = I Das ist auch schon alles. Aufgabe 5 [H] Laser-Poynter Man kann die Leistung einer elektromagnetischen Welle durch den sog. Poynting-Vektor beschreiben. Wir betrachten eine Kugelwelle mit Amplitude 10 V/m in einem Abstand von 100 m zum Sender. Berechne die vom Sender abgestrahlte effektive Leistung. Lösung: R ~ Da wir es ~ · da. Die Leistung ergibt sich als Flächenintegral über den Poynting-Vektor P = A S mit einer Kugelwelle zu tun haben, zeigt der Poynting-Vektor überall radial nach außen (zeigt immer in Richtung von ~k). Also ist die zeitabhängige Leistung P= Z ~ ~ · da S A = 4πR2 S = 4πR2 "0 cE 2 = 4πR2 "0 cE02 cos2 (ωt − kr) Die effektive Leistung erhält man durch Mittelwertbildung über eine Periode, wodurch sich noch einmal ein Faktor 12 aus dem Integral über cos2 ergibt. Pe f f = 2πR2 "0 cE02 = 16.7 kW 5 Aufgabe 6 [P] Diskussion: Polarisierte Wellen Beschreibe und/oder skizziere, wie die elektrischen und magnetischen Feldvektoren sich a) bei einer linear polarisierten Welle b) bei einer zirkular polarisierten Welle c) bei einer elliptisch polarisierten Welle verhalten. Die Wellen sollen sich alle im Vakuum ausbreiten. Lösung: Wir sparen uns das Anfertigen von Skizzen. Man findet viele schöne Skizzen in diversen Lehrbüchern oder auch im Internet. Zunächst zwei grundsätzliche Dinge: 1. Die Richtung der Polarisation elektromagnetischer Wellen entspricht per Definition immer der Richtung des elektrischen Feldes. 2. Das Magnetfeld einer elektromagnetischen Welle steht immer senkrecht auf dem elektrischen Feld und ist zu ihm in Phase. Man lässt es in Skizzen der Übersichtlichkeit halber deshalb meistens weg. a) Das elektrische Feld der Welle liegt in einer Ebene. Bei Überlagerungen von linear polarisierten Wellen entstehen wieder linear polarisierte Wellen, sofern die Ausgangswellen in Phase sind. Der Feldvektor des E-Feldes liegt in diesem Fall immer in einer Ebene. Die Schwingung äußert sich in einer Oszillation des Betrags. b) Kann als Überlagerung zweier linear polarisierter Wellen, deren elektrische Felder um π/2 phasenverschoben sind, und deren Amplituden identisch sind, beschrieben werden. Der Feldvektor wandert entlang eines Kreises und hat immer den gleichen Betrag. c) Kann ebenfalls als Überlagerung zweier linear polarisierter Wellen beschrieben werden. Entweder haben die Wellen haben eine Phasenverschiebung ungleich π/2 oder sie haben unterschiedliche Amplituden. Der Feldvektor wandert entlang einer Ellipse und hat unterschiedliche Beträge. Aufgabe 7 [P] Diskussion: Abschlusswiderstand Was hat es mit den sog. Abschlusswiderständen an Kabelenden auf sich? Lösung: Grundsätzlich: Abschlusswiderstände verhindern Reflexionen von Signalen an Leitungsenden. Ändert sich die Impedanz eines Übertragungsmediums (etwa am Übergang Koaxialkabel zu Luft, aber auch von einem Koaxialkabel zu einem anderen), kommt es zu Reflexionen der im Medium 6 übertragenen Wellen. Diese Wellen können entweder hochfrequente Wechselspannungen oder auch Signalpulse (haben ganz viele hochfrequente Anteile) sein. Hochfrequent sind die Signale immer dann, wenn die Frequenz deutlich höher als der Kehrwert der Signallaufzeit auf dem Kabel ist. Für Leitungen kann man in der Regel einen “Leitungswellenwiderstand” angeben (auch “Kabelimpedanz” oder “Nennimpedanz” einer Leitung). Dieser Widerstand bezeichnet das Verhältnis zwischen den Spannungs- und Stromwellen, die sich in einer Leitung in gleiche Richtung ausbreiten. Ist er komplex, ist auch eine Phasenverschiebung der beiden Wellen vorhanden. Der Widerstand ist nicht abhängig von der Länge der Leitung, dafür aber teilweise von der Frequenz. Viele Koaxialkabel haben z.B. einen Wellenwiderstand von 50 Ω oder 75 Ω. Hat eine Leitung nun ein offenes Ende, muss der dort fließende offensichtlich Gesamtstrom 0 A sein. Dies kann bei einlaufender Stromwelle nur passieren, wenn das Signal vollständig reflektiert wird. Baut man dagegen einen Abschlusswiderstand in der Größe des Wellenwiderstandes ein, wird das gesamte Signal am Kabelende absorbiert, und nicht reflektiert. Baut man einen Widerstand anderer Größe ein, gibt es Teilreflexionen. Misst man mit einem sehr hochohmigen Gerät (z.B. einem Oszilloskop) eine hochfrequentes Signal, dass über eine lange Strecke übertragen wurde, ergeben sich auch hier Reflexionen. Daher muss man vor dem Eingang ebenfalls einen Abschlusswiderstand einbauen. Außer in der Messtechnik gibt es Abschlusswiderstände u.a. bei Kommunikationsleitungen (z.B. ISDN Leitungen - 100 Ω), aber auch bei sehr langen Wechselstromleitungen (sehr lang - viele hundert Kilometer). Aufgabe 8 [P] Diskussion: Antenne Wir bauen eine Antenne der Länge L. Berechne, welche Frequenz von dieser am besten empfangen werden kann. Welche Frequnzen werden von diesem Schwingkreis außerdem noch verstärkt? Warum benutzt man für Mikrowellen (z.B. in der Satellitenschüssel) keine solchen Antennen und wie sehen sie dort aus? Lösung: Das hängt im Detail von der Bauart der Antenne ab. Die Idee ist allerdings immer, dass sich eine stehende Welle in der Antenne ausbilden kann (zumindest in etwa), sodass es zu einer Resonanz kommt. Das gilt auch beispielsweise für Ringantennen, bei denen aber Kapazität und Induktivität eine größere Rolle spielen als die Länge. Für eine Stabantenne, die an beiden Enden offen ist und deren Anschlüsse in der Mitte sind, ergibt sich eine stehende Welle, wenn L= L= ν= nλ 2 nc 2ν nc 2L Wählt man z.B. L = 1.5 m, ergibt sich optimaler Empfang für ν = 100 MHz 7 Für Mikrowellen sieht das Ganze anders aus. Hier verwendet man meistens Hohlraumresonatoren und sog. Hornantennen, um Leitungen (in diesem Zusammenhang meist Wellenleiter genannt) bzw. Antennen zu bauen. Diese sind in erster Linie wegen des sog. Skin-Effekts notwendig: hochfrequente elektromagnetische Wellen dringen nicht in die Leiter des Kabels (der Antenne) ein, deren Leitfähigkeit sinkt also. Satellitenfernsehen arbeitet mit Frequenzen von ca 10 GHz. In diesem Frequenzbereich würden Wellen in ein Kabel nur noch im Mikrometerbereich eindringen, dessen Leitfähigkeit wäre also quasi null. Will man solche Frequenzen möglichst verlustfrei übertragen, eignet sich eine Leitung der elektromagnetischen Strahlung innerhalb von reflektierenden Wänden besser. Hornantennen erweitern sich zum Ende hin, um den Brechungsindex im Inneren besser an den der Luft anzupassen und somit Reflexionen zu vermeiden. Aufgabe 9 [P] Der Maxwellsche Dämon Ein Maxwellscher Dämon ist normalerweise ein Ding, das etwas tut, das man sich nur schwer physikalisch vorstellen kann, also beispielsweise bestimmte Moleküle nur in einer Richtung passieren zu lassen und so die Entropie zu besiegen. Zeige, dass man die integralen Formen der Maxwellgleichungen auch ohne einen solchen Dämon in die differentiellen überführen kann! Lösung: Zunächst nochmal die integrale Form: I ~ · d~a = E ∂V I q (5) "0 ~ · d~a = 0 B (6) ∂V I ~ · d~r = − E ∂A I d Z dt ~ · d~a B (7) A ~ · d~r = µ0 I + B 1 Z c2 ∂A ~ dE dt · d~a (8) A Für die Umformung benötigt man zwei bekannte, in der Physik immer wieder wichtige Sätze, den Satz von Gauß (bzw. Gaußscher Integralsatz) Z V ~ · F~ dV = ∇ I ~ F~ · dA (9) ∂V 8 (wobei die Fläche ∂ V der Rand des Volumens V ist), und den Satz von Stokes Z I ~ × F~ ) · d~a = F~ · d~s (∇ (10) ∂A A Umformung von (5): Wir ersetzen die linke Seite mit Hilfe des Satzes von Gauß und ersetzen die Ladung durch ein Integral der Ladungsdichte über ein Volumen. I Z ~ = ∇ ~ · da ~ dV ~ ·E E ∂V V q "0 = Z 1 "0 ρdV V Wir können nun schreiben: Z ~ dV = ~ ·E ∇ 1 Z "0 V ρdV V Die Ladung in (5) ist nur die eingeschlossene Ladung des Volumens der linken Seite, daher integrieren wir auf der rechten Seite über das gleiche Volumen. Die integrale Gleichung muss für beliebige Volumina gelten, auch infinitesimal kleine. Daraus können wir schließen, dass die Integranden gleich sein müssen und erhalten die erste Gleichung in differentieller Form: ~= ~ ·E ∇ ρ "0 Umformung von (6): Nochmals mit dem Satz von Gauss linke Seite ersetzen: I Z ~ · d~a = ∇ ~ dV ~ ·B B Z∂V ~ dV = 0 ~ ·B ∇ V V Da die zweite Gleichung wiederum für beliebige Volumina gelten muss (wie auch die erste), muss auch ihr Integrand 0 sein. Damit erhalten wir: ~ =0 ~ ·B ∇ 9 Umformung von (7): Diesmal mit dem Satz von Stokes I Z ~ · d~r = (∇ ~ ) · d~a ~ ×E E ∂A Z A ~ ) · d~a = − ~ ×E (∇ d Z dt ~ · d~a B A A In der integralen Form können wir eine beliebige Fläche wählen. Auch die umgeformte Gleichung muss daher für beliebige Flächen gelten. Daher müssen wieder die Integranden gleich sein, wir erhalten ohne Integrale: ~ =− ~ ×E ∇ ~ dB dt Umformung von (8): Auch wieder Satz von Stokes für linke Seite von (8), zusätzlich muss man noch den Strom in ein Integral über die Stromdichte ~j umwandeln. I Z ~ ) · d~a) ~ · d~r = (∇ ~ ×B B ∂A µ0 I + 1 Z c2 ~ dE dt A A · d~a = µ0 Z ~j · d~a + 1 Z c2 A ~ dE dt · d~a = A Z (µ0~j + ~ 1 dE c 2 dt ) · d~a A Wieder linke und rechte Seite zusammenbringen. Integrale wieder über beliebige Fläche, daher auch Gleichheit der Integranden: ~ = µ0~j + ~ ×B ∇ ~ 1 dE c 2 dt Aufgabe 10 [P] Empfängerspannung Wir verwenden nun eine kreisförmige Leiterschleife als Empfänger für elektromagnetische Wellen. Ein 100 MHz-Sender strahle eine Leistung von 50 kW isotrop ab. Berechne die in einer Drahtschleife mit Radius 50 cm induzierte effektive Spannung. Der Abstand zwischen Sender und Empfänger betrage 100 km. Lösung: Wir können in guter Näherung davon ausgehen, dass das Magnetfeld senkrecht auf dem Empfänger steht. Dann ist die momentane induzierte Spannung gleich Uind = − dφ M dt = −πr 2 dB dt 10 Wir nehmen an, der Sender strahle eine sinusförmige Welle ab. Wir berechnen den Betrag des magnetischen Feldes aus dem Energiefluss. B = B0 sin (ωt − kr) ¬ ¶ c B2 cB0 〈S〉 = = µ0 2µ0 2 4πR 〈S〉 = 〈P〉 r µ0 〈P〉 B0 = 2πR2 c Umax Ueff = p 2 B0 = −ωπr 2 p 2 r µ0 〈P〉 = 7 mV = −ωπr 2 4πR2 c 11