Der Nachthimmel im März 2017 Zu den mit bloßem Auge sichtbaren Planeten: Merkur kommt am 7. in obere Konjunktion mit der Sonne. Da er schneller rechtläufig durch den Tierkreis wandert als die Sonne, wachsen seine östlichen Winkelabstände von der Sonne an. Bis Monatsende erreicht er fast seine größte östliche Elongation von der Sonne. Sie tritt am 1. April mit nur 19°00 ′ ein und fällt diesmal so klein aus, da Merkur am 23. durch sein Perihel (sonnennächster Bahnpunkt) rast. Trotz der vergleichsweise geringen maximalen Elongation kommt es zu einer respektablen Abendsichtbarkeit, da die abendliche Ekliptik in unseren Breiten steil zum Westhorizont steht und Merkur fast zehn Grad nördlichere Deklination aufweist als die Sonne. Dies ist die einzige günstige Abendsichtbarkeit von Merkur in diesem Jahr! Ab dem 20. kann man mit Aussicht auf Erfolg versuchen, den flinken Planeten knapp über dem Westhorizont aufzustöbern. Gegen 19h wird der –1,2m helle Merkur in der Abenddämmerung sichtbar. Sein Untergang erfolgt am 20. um 19h 45m. Aber schon eine Viertelstunde vorher wird Merkur in den horizontnahen Dunstschichten für das bloße Auge unsichtbar. Bis Monatsende verspäten sich die Merkuruntergänge auf 20h 43m (= 21h 43m Sommerzeit), die Merkurhelligkeit sinkt um eine ganze Größenklasse auf –0,2m. Die Dichotomie (Halbphase) tritt zwei Tage vor der größten östlichen Elongation ein: Am 30. zeigt sich das 7,1’’ große Merkurscheibchen halb beleuchtet. Bis Ende März nimmt der scheinbare Durchmesser von Merkur noch ein wenig auf 7,5’’ zu. Am 29. zieht die schmale Sichel des noch sehr jungen Mondes an Merkur vorbei, ein reizvoller Himmelsanblick gegen 20h 15m (= 21h 15m Sommerzeit) am Westhimmel, zumal noch Mars mit von der Partie ist. gänge auf 4h 58m (= 5h 58m Sommerzeit). Damit hat Venus ihre Morgensternperiode eingeläutet. Sie ist im März somit Abend- und Morgenstern kurz hintereinander. Ihre Konjunktionsschleife zieht sie im Sternbild Fische. Anblick des Westhimmels am 1. März gegen 20h MEZ. Über dem Westhorizont ist das Dreigestirn Venus, Mars und die schmale Sichel des zunehmenden Mondes zu sehen. Venus kommt zur unteren Konjunktion in Erdnähe. Ihre geringste Entfernung von uns beträgt dann 42 Millionen Kilometer (= 0,281 AE). Kurz vor und kurz nach der unteren Konjunktion zeigt Venus eine extrem schmale und fast eine Bogenminute große Sichel - einmal abnehmend, anschließend am Morgenhimmel dann zunehmend. Himmelsanblick am 29. März gegen 20h15m MEZ (= 21h15m MESZ). Knapp über dem Westhorizont ist Merkur und die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes zu sehen. Höher steht Mars im Sternbild Widder. Bereits am 27. wandert Merkur an dem fernen, grünlichen Uranus 2,4° nördlich vorbei. Uranus ist allerdings nur mit lichtstarker Optik zu sehen. Die Begegnung mit Venus am 17. bleibt hingegen unbeobachtbar. Am 23. passiert Merkur das Perihel (sonnennächster Punkt) seiner stark elliptischen Bahn. An diesem Tag ist er 46,0 Millionen Kilometer (= 0,307 AE) von der Sonne entfernt, eine Strecke, die das Licht in zwei Minuten und 33 Sekunden überbrückt. Venus verabschiedet sich vom Abendhimmel. Schon am 2. wird sie im Sternbild Fische rückläufig und eilt auf die Sonne zu, die ihr im Tierkreis entgegenkommt. Bereits am 25. kommt sie in untere Konjunktion mit der Sonne. Bis 20. nimmt ihre scheinbare Helligkeit von –4,8m zu Monatsbeginn auf –4,1m deutlich ab. Ihre Untergänge erfolgen immer früher: Am 1. geht Venus um 21h 16m unter, am 10. um 20h 41m und am 20. schon um 19h 38m. Nach dem 20. ist Venus nur noch mit lichtstarker Optik zu erkennen. Bereits am 26. kann man Venus am Morgenhimmel aufspüren - mit einem Fernglas. Am 25. geht die –4,2m helle Venus um 5h 24m auf, eine Dreiviertelstunde vor der Sonne. Bis Ende März verfrühen sich ihre Auf- Heliozentrischer Anblick des inneren Planetensystems im ersten Jahresviertel 2017. Eingetragen sind die Positionen der inneren Planeten für den 1. Januar (1), 1. Februar (2) sowie 1. März (3) und 1. April (4). Mars ist nach wie vor am frühen Abendhimmel zu sehen. Der rote Planet strebt immer nördlicheren Bezirken des Tierkreises zu. Am 8. verlässt er die Fische und wechselt in das Sternbild Widder. Die - 2 Grenze zum Sternbild Stier wird er dann Mitte April überschreiten. Die Marshelligkeit sinkt weiter von 1,33 auf 1,5m während des Monats leicht ab. Mars ist somit nicht mehr besonders auffällig, zumal er in der beginnenden Dunkelheit schon tief am Westhimmel steht. Die Untergangszeiten bleiben fast konstant: Am 1. erfolgt der Untergang unseres äußeren Nachbarplaneten um 21h 59m, am 31. dagegen um 22h 03m (= 23h 03m Sommerzeit). Die Sichtbarkeitsdauer am Abendhimmel verkürzt sich dennoch um zirka eine Stunde, da es im März immer später dunkel wird. Sowohl am Monatsbeginn als auch zu Monatsende begegnet die zunehmende Mondsichel dem roten Planeten. hängt von seiner Entfernung vom Himmelspol, der sogenannten Poldistanz (p) und der geografischen Breite (φ) ab. Ist die Poldistanz eines Sternes kleiner als die geografische Breite, also p < φ, dann geht der Stern nicht unter, ist also zirkumpolar. Denn die Höhe des Himmelspols (h) über dem Nordpunkt am Horizont entspricht stets der geografischen Breite (h = φ). Daraus folgt auch, dass an den Polen der Erde alle Sterne zirkumpolar sind vom Zenit bis zum Horizont. Für Orte am Erdäquator gibt es jedoch keine Zirkumpolarsterne. Um die Poldistanz eines Sternes zu ermitteln, ziehe man einfach seine Deklination (δ) von 90° ab: p = 90 - δ. Jupiter beschleunigt seine rückläufige Wanderung durch das Sternbild Jungfrau und strebt seiner Opposition zur Sonne entgegen, die er im ersten Aprildrittel erreicht. Seine Aufgänge verlagert der Riesenplanet in die frühen Abendstunden. Damit ist er praktisch die gesamte Nacht über sichtbar. Am 1. geht Jupiter um 21h 37m auf und am 15. schon um 20h 35m. Am letzten Märztag erfolgt der Aufgang des –2,5m hellen Riesenplaneten bereits um 19h 21m (= 20h 21m Sommerzeit). Der noch fast volle Mond passiert Jupiter am 14. rund 1,8° nördlich. Skelettkarte des Sternbildes Krebs. Eingetragen ist die Position des offenen Sternhaufens Krippe (lat. Praesepe) mit der Katalogbezeichnung M 44. Abschied im Westen Himmelsanblick am 14. März gegen 22h MEZ: Knapp über dem Osthorizont steht das Dreigestirn Jupiter, Spica und der noch fast volle Mond. Saturn im Sternbild Schütze an der Grenze zum Schlangenträger verlangsamt deutlich seine rechtläufige Wanderung. Seine Bewegung kann man in der sternreichen Milchstraßengegend anhand der zahlreichen Hintergrundsterne gut verfolgen. Der Saturnaufgang erfolgt am 1. um 3h 21m, am 15. um 2h 29m und am 31. schon um 1h 27m (= 2h 27m Sommerzeit). Die Helligkeit des Ringplaneten steigt auf 0,4m an. Der Fixsternhimmel Wie am abendlichen Sternenhimmel zu erkennen ist, neigt sich der Winter seinem Ende zu. Zwar ziehen der mächtige Orion und der auffallend hell strahlende Sirius im Südwesten noch die Blicke auf sich. Auch der Stier mit dem roten Aldebaran ist noch halbhoch im Westen zu finden. Aber im Osten hat der Aufmarsch der Frühlingsbilder begonnen. Der Löwe, das Leitsternbild des Frühlings, setzt zu seinem Sprung durch den Meridian an. Er folgt im Tierkreis dem Krebs, der nun im Süden seine höchste Position erreicht hat. Rund um den Himmelspol Der Große Wagen hat sich empor geschwungen. Seine Deichsel deutet auf den hellen, orangerot leuchtenden Arktur, den Hauptstern des Bootes, der inzwischen im Osten aufgegangen ist. Das Himmels-W, das Pendant zum Großen Wagen, sinkt weit im Nordwesten zum Horizont hinab. Als Zirkumpolarbild geht es allerdings in unseren Breiten nicht unter. „Zirkumpolar" heißt „um den (Himmels-)Pol herum". Sterne in der Nähe des Pols umkreisen ihn auf so engen Bahnen, dass sie nie den Horizont erreichen. Deshalb gehen sie auch nicht unter, man nennt sie zirkumpolar. Ob ein Stern zirkumpolar ist, Hoch am Himmel sieht man die Sternenketten der Zwillinge mit ihren Hauptsternen Kastor und Pollux. Auch Kapella im Fuhrmann ist jetzt hoch im Westen zu sehen, während Aldebaran, der Hauptstern des Stieres, schon weit nach Westen gerückt ist und zu seinem Untergang ansetzt. Im Südwesten ist noch Prokyon auszumachen, der hellste Stern in dem winzigen Bild Kleiner Hund (lat.: Canis Minor). Prokyon steht nördlich des Himmelsäquators, während sich Sirius südlich von ihm befindet. Aufzug im Osten Im Südosten ist die Jungfrau eben erschienen sowie das markante Viereck des Sternbildes Rabe. Der Jungfrauhauptstern, die Spica, gehört als Stern erster Größe zum Frühlingsdreieck, dessen beide andere Eckpunkte von Arktur und Regulus markiert werden. Wegen ihrer Horizontnähe ist Spica noch recht unauffällig und kaum zu sehen. Nahe Spica (α Vir) glänzt gegenwärtig hell der Planet Jupiter. Spica strahlt mit 1,0m scheinbarer Helligkeit ein bläulich-weißes Licht aus. Sie ist 260 Lichtjahre von uns entfernt. Genau genommen besteht Spica aus zwei Sonnen, die einander in jeweils nur vier Tagen umkreisen. Sie sind einander so nahe, dass sie durch die Gezeitenkräfte ellipsoidisch verformt und nicht kugelrund sind. Dies führt zu einem Rotationslichtwechsel mit einer Amplitude von knapp 0,1m. Porrima ist der Eigenname von γ Virginis, benannt nach der Göttin der Weissagung. γ Vir ist ein prominenter Doppelstern, der immer weiter wird. Nach Spica ist ε Virginis der bekannteste Stern in der Jungfrau. Er heißt Vindemiatrix, die Winzerin. Sie erscheint zur Zeit der Weinlese am Morgenhimmel. Vindemiatrix ist 2,8m hell und 103 Lichtjahre von uns entfernt.