’good-to-know’ Formelliste Sek II (Ben, GaG-MG) Version: Mai 2015 In Abstimmung mit der Fachschaft Physik am GaG wurde diese Liste der Formeln erarbeitet, die ihr für Drehung/Rotation, der Drehwinkel ϕ (oder α oder ...) wird in Anteilen/Vielfachen von 2π gemessen. den Physikunterricht im Laufe der gymnasialen Oberstufe (Sek. II) auswendig können sollt. Wenn ihr die Formeln immer parat habt läuft’s einfach besser und uns macht der Physikunterricht allen mehr Spaß! Macht euch also Lernkärtchen, sprecht euch die Formeln als MP3 auf eure Phones... lernt sie auswendig. . Thanks :-), Euer Herr Bechstein Einige der Formeln sind nur für den Leitungskurs bestimmt - dargestellt mit ”. . .LK: ”. Diese Formelliste gibt es auch als farbiges PDF auf www.hp-ben.de (Menüpunkt Schule...) Die Dreh- bzw. Winkelgeschwindigkeit ω ist dabei wie folgt festgelegt: ω= MECHANIK ϕ(t) 2π = t T (Jgst. EF, Q1 u. Q2) mit T = 2π · f = 1 f Momentangeschwindigkeit ds m ~s . . .LK: = = ṡ(t) [in ] t dt s Darin ist s der Abstand/die Strecke und t die Zeit. ~v = (1) Durchschnittsgeschwindigkeit ∆~s m [in ] (2) ∆t s Der griech. Buchstabe ∆ (sprich: Delta) steht für eine Differenz: ∆s = s2 − s1 , ∆t = t2 − t1 . Damit ist ∆s eine Entfernung und ∆t ein Zeitraum. ~vD = 341 m s , sie Die Schallgeschwindigkeit beträgt vSchall = ist allerdings Druck- und Temperaturabhängig. Die Lichtgeschwindigkeit wird statt mit v mit einem c bezeichnet und beträgt immer c ≈ 3 · 108 m s (exakter Wert siehe Literatur, c = 299.792,...km/s) . Umrechnungsfaktor von m s auf km m . . . und von h auf s : 3, 6 km h ·3, 6 Impuls eines Körpers der Masse m und Geschwindigkeit v: p~ = m · ~v [in kg · m ] s (3) Kraft - ”Grundgleichung der Mechanik”: Kraft = Masse · Beschleunigung (Kraft eines Körpers der Masse m unter der Beschleunigung a) F =m·a = v(t) = Fg = m · g (4) v(t) = 1 a · t2 2 a·t (13) Sollten F~s und ~s nicht parallel zueinander stehen sondern den Winkel α einschließen, so gilt für die Beträge: (15) Die mechanischen Energien Lage-, Bewegungs- und Spannenergie: Epot = m · g · h 1 Ekin = m · v 2 2 1 Esp = D · s2 2 (5) (6) Hinweis: In den Formeln (5), (6) und (13) ist g = die Erdbeschleunigung, auch ”Ortsfaktor” genannt. Befindet sich ein Körper nicht im freien Fall, gelten die etwas allgemeineren Formeln: für die beschleunigte Bewegung ergibt sich: (12) Zusammenhang zw. Energie, Kraft◦ und Strecke (◦ Kraftanteil in Richtung der zurückgelegten Strecke). Die Energie ist eine Zustandsgröße/Erhaltungsgröße. Z kg · m2 E = F~s · ~s . . .LK: = F ds [in J(oule) = ] (14) s2 9, 81 sm2 = kg · m ] s2 E = Fs · s · cos(α) m [in 2 ] s 1 g · t2 = h (Höhe) 2 g · t (Momentangeschwindigkeit) s(t) [in N (ewton) = Gewichtskraft einer Masse m auf der Erdoberfläche Freier Fall auf der Erde (ohne Luftreibung): s(t) (10) Enthalten sind die Umlaufzeit T [in s], die Frequenz f [in 1/s = 1 Hz] und der Drehwinkel ϕ zum Zeitpunkt t. Weiter ist v die Geschwindigkeit am Rand des Drehkörpers (Tangentialgeschw.) bzw. im Abstand r von der Drehachse: vaussen = ω · r (11) Beschleunigung ~v dv ~a = . . .LK: = = v̇(t) t dt (9) (16) (17) (18) Hierin ist g wieder der Ortsfaktor und D beschreibt die N Elastizität der Feder (”Federkonstante”), sie wird in m angegeben. Leistung - für die Leistung gilt allgemein: (7) (8) P = E t [in W (att) = kg · m2 ] s3 (19) Version: Mai 2015 ’good-to-know’ Formelliste Sek II (Ben, GaG-MG) SCHWINGUNGEN und WELLEN LADUNGEN und FELDER (Jgst.EF/Q1) (Jgst.Q1) Lineares Kraftgesetz - Kraft bei einer Federschwingung: Fr = −D · y <=> . . .LK: ÿ(t) = − D · y(t) m (20) D: Federkonstante [in N/m] und y [in m]: momentane Auslenkung aus der Ruhelage. Das Minuszeichen in der Formel gibt an, dass die Kraft der Bewegungs- richtung entgegen wirkt (Lenz’sche Regel). Jedes Pendel folgt der Schwingungsgleichung: y(t) = ymax · sin(ϕ(t)) = ŷ · sin(ωt) (21) Die Maximalauslenkung/Amplitude ymax wird oft auch als ŷ geschrieben, ϕ ist der Phasenwinkel der Schwingung. Für ϕ(t) = ωt vgl. Formel (9). Die Ausbreitungsgeschwindigkeit c (vgl. Formel (2) bzw. Absatz danach über vSchall und cLicht ) einer Welle ist nur vom Medium anhängig und bestimmt das Produkt von Wellenlänge λ und Frequenz f : c=λ·f ~ wird definiert als Die Stärke des elektrischen Feldes E ~ Kraft F pro Ladung q: (22) Nur drei der 29 Formeln sind umrahmt... in der Physik sind die einfachen, klaren Formeln auch die Wichtigsten... ...so einfach wie die ’Weltformel’ ? ;-) Aus dem aktuellen Listing der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB): cV akuum = 2, 99792458 · 108 m/s ~ = 1 F~el E q (25) Hinweis: Kraft und Feldstärke sind vektorielle Größen, haben also Betrag, (Angriffspunkt) und Richtung. Oft wird nur mit den Beträgen weiter gerechnet, die Richtung ergibt sich aus der üblichen Betrachtung ”positive bzw. negative Ladung”. ~ nie mit der Energie E! Achtung: verwechsle die Feldsärke E Das E-Feld eines Plattenkondensators ist U Q EF eld = = d 0 r A (26) Hierin ist U die angelegte Spannung und d der Plattenabstand. Q ist die im Kondensator gespeicherte Gesamtladung, 0 = 8, 854 · 10−12 VAs m , r die Dielektrizität des Materials und A die Fläche der Kondensatorplatten. Magnetfeld-Richtung eines stromdurchflossenen Leiters - der Daumen zeigt in die technische Stromrichtung (Bewegungsrichtung positiver Ladungen). n (27) 2πr Hierin ist r der Abstand zum Leiter bzw. der Ort, an dem das Feld gemessen/berechnet wird. B = µ0 · I · ~ im Inneren einer langen Magnetische Flussdichte B Spule n V ·s B = µ0 µr · I · [in T (esla) = ] (28) l m2 RELATIVITÄTSTHEORIE (im GK: Jgst.Q2, im LK: Jgst.Q1) Zeitdilatation: Ein ruhender Beobachter (System 2) misst die Zeitspanne ∆t2 in einem sich bewegenden System (1) im Vergleich zur Eigenzeit ∆t1 des Systems um den q Faktor 1− v2 c2 ∆t2 = ∆t1 · ∆t2 = ∆t1 k Interessant ist noch der Zusammenhang 0 · µ0 · c2 = 1. verlangsamt: r Der Faktor k = In den Formeln (27), (28) und (32) ist I der Strom, n die Zahl der Windungen, µr der ”magn. Faktor” (die Permeabilität), A und l sind Spulenfläche und -länge. µ0 ist die magnetische Feldkonstante, sie hat den Wert V ·s µ0 = 4π · 10−7 [in A·m ]. Die Richtung des B-Feldes in (28) ergibt sich als Forgerung der Rechten-Hand-Regel (neben (27)). q 1 2 1− vc2 1− v2 c2 (23) wird Lorentz-Faktor genannt. ~ F~Lor = q · (~v × B) ist damit die Kurzform der Formel (23). Hierin ist c die Lichtgeschwindigkeit, c2 ≈ 9 · 1016 . *die wohl berühmteste Formel der Welt (”Einstein-Formel”). (29) ~ senkrecht aufeinander, Stehen ~v und B gilt für den Betrag der Lorentzkraft FLor = q · v · B (·sin(α)). Äquivalenz von Masse m und Energie E*: E = m · c2 Lorentzkraft: Bewegt sich eine Ladung q mit der ~ so wirkt auf sie Geschwindigkeit ~v durch ein Magnetfeld B, die Kraft (24) Ladung und Geschw’keit kann man ersetzen durch Länge des Leiters im Magnetfeld und Strom, dann gilt: FLor = l · I · B (”maktroskopische Gleichung”). ’good-to-know’ Formelliste Sek II (Ben, GaG-MG) Version: Mai 2015 INDUKTION QUANTENTHEORIE (Jgst.Q1) (im GK: Jgst.Q1, im LK: Jgst.Q2) Die von einem sich verändernden Magnetfeld induzierte Spannung Uind beträgt Uind = −φ̇ (30) E = h · ν = h̄ · ω mit h = 6, 626 · 10−34 J · s (34) h 2π ist das (reduzierte) Planck’sche h bzw. h̄ = Wirkungsquantum, ν = λc die Frequenz des Lichts, ω die Kreisfrequenz (vgl. (9)). E wird auch als Energie der Photonen (Lichtteilchen, γ-Quanten) bezeichnet. Hierin ist φ̇ die zeitliche Änderung des magnetischen Flusses dφ dt , wegen φ = A · B folgt φ̇ = B Ȧ + ḂA. ELEMENTARTEILCHENPHYSIK ATOME, KERNE und RADIOAKTIVITÄT Ein mit der Geschwindigkeit v im B-Feld bewegter Leiter erzeugt die Spannung Uind = b · v · B Einstein-Gleichung zur Erklärung/Deutung des Photoeffekts: (Jgst.Q2) (31) Eine nicht nur für Borussia-Dortmund-Fans leicht zu merkende Formel: b ist die Breite des Leiters, der vom B-Feld durchflutet wird. Thomson-Formel - Schwingung einer Ladung zwischen q Kondensator (hom. el. Feld E = Ud = C·d ) und Spule L·I (magn. Feld B = A·n ): 1 (32) L·C mit ω = Winkelgeschw’keit und f (in Hz) = Frequenz, vgl. Formel (9) sowie Induktivität L in H(enry) und Kapazität C in F(arad), kurz ”LC-Schwingkreis”. ω = 2πf = √ Jedem Atom und jedem Teilchen mit Impuls p (=mv) kann laut L.-V.P.R. de Broglie eine Wellenlänge λ zugeordnet werden: h (35) λdeBroglie = p Die Umwandlung der Quarks bzw. deren Wechselwirkung mit Eichbosonen W + , W − und Z 0 führt zum radioaktiven Zerfall (schwache Ww) und zur Umwandlung der Kerne (=Radioaktivität): dN = λ · N (t) (36) dt Darin ist λ die Zerfallskonstante, A die Aktivität der Substanz, N (bzw. N0 ) die momentane (bzw. anfängliche) Zahl der Kerne. Es gilt das Zerfallsgesetz ln2 N (t) = N0 · e−λt mit λ = (37) T1/2 A = −Ṅ = − und der Halbwertzeit T1/2 = ln2/λ. Das heutige Modell unserer Welt teilt die Dinge ein in Teilchen (Materie/Welle) und ihre Wechselwirkung (Felder). Alle Dinge bekommen ihre Masse vom Higgs-Formalismus (Teilchen+Feld, Nobelpreis 2013). ELEKTRIK (früher: Elektrizitätslehre) (Jgst.Q1) Spannung U (in V), Widerstand R (in Ω) und Strom I (in A): Die gesuchte Größe kann man mit dem Finger zu halten ⇒ Formel (z.B. hier I = U R) Die elektrische Energie (in Joule oder auch kWh, 1W s = 1J und 8, 64 · 107 W s = 1kW h) beträgt Z t1 Eel = U · I · ∆t . . .LK: E = u(t) · i(t)dt (33) Abbildung 1: Standardmodell der Teilchenphysik, Darstellung als Treppe aus dem ”Netzwerk Teilchenwelt”. t0 wenn u(t) und i(t) zeitabhängige Spannungen und Ströme sind. U · I ist die elektrische Leistung in Watt, woraus für E folgt: E = P · ∆t. Quellen: ”Tafelwerk” (Cornelsen) und ”Formeln & Daten” (Klett), Metzler Physik (Schroedel, 4. Aufl.) Version: Mai 2015 ’good-to-know’ Formelliste Sek II (Ben, GaG-MG) ANHANG zur Formelliste Sek.II MATHEMATIK Geradengleichtung, Parabelgl. in Scheitelpunktsform g(x) = m · x + t f (x) = a · (x − d)2 + e GRUNDPRINZIPIEN (von der EF bis zum Studium) In einem nicht-beschleunigenden System ist die Summer aller k Kräfte Null (Kräftegleichgewicht). k X . . .LK: F~j = 0 (38) Abbildung 2: Rechtwinkliges Dreiecke mit Winkel β j=1 Masse und Geschwindigkeit bilden zusammen den Impuls p~ = m · ~v , er ist eine vektorielle Größe. Kraft und Impuls sind über F = m · dv dt = m · a miteinander verbunden. Stößt ein Körper mit dem initialen Impuls p1,i auf einen zweiten oder dritten Körper, so ist der Gesamtimpuls vorher gleich dem Gesamtimpuls nach dem Stoß (final): p~1,i = p~1,f + p~2,f + p~3,f . . .LK: p~j,i = j=1 k X p~j,f (40) j=1 . . .LK: F~j = ṗ = 0 (41) j=1 und dies bedeutet, dass sich der Impuls nie ändert - die Impulsänderung dp dt ist immer Null. (P.S.: Eine ”Krafterhaltung” gibt es allerdings nicht!) Energie und Masse sind äquivalent (E = mc2 ), Energie und Masse können nie erzeugt und vernichtet werden - sie können nur umgewandelt werden (Energie ist eine Zustandsgröße, Energieerhaltung). Aus E1 = .E2 (E1 soll die Energieform vor der Umwandlung sein, also E1 = Evorher und E2 = Enachher ) folgt mathematisch: E2 = E1 (42) Bei mehr als einer Energieform vorher (z.B. l Stück) bzw. nachher (z.B. k) folgt entsprechend: . . .LK: k X n=1 Enachher = l X Evorher (43) v=1 Der (Ruhe)Impuls p0 = Ec und der relativistische Impulsvektor bilden zusammen den Vierervektor E E µ p = , p~ = , px , py , pz c c a2 + b2 = c2 Winkelfunktionen: a = c · cosβ b = c · sinβ tanβ = sinβ b = cosβ a Berühmte Physiker(innen) - Theoriengeber oder Namensgeber der nach ihnen benannten Einheiten: • Isaac Newton (1642-1726) England, Naturforscher, verfasste die Philosophiae Naturalis Principia ” Mathematica“ • James Watt (1736-1819) Schottland, Erfinder, Optimierung der Dampfmaschine Die Impulserhaltung ist eine direkte Folge des Kräftegleichgewichts, denn k X Pythagoras: (39) Man sagt: der stoßende Körper ”gibt Teile seines Impulses weiter”. Allgemein gilt (Impulserhaltung): k X Gegeben ist ein rechtwinkligen Dreieck: (44) wodurch Energie- und Impulserhaltung vereint werden. Es gibt weitere Erhaltungsgrößen wie die Ladung oder die Quantenzahlen m, l, ml und ms . • James P. Joule (1818-1889) England, Entdecker der Äquivalenz von mech. Arbeit und Wärme. • Hendrik A. Lorentz (1853-1928) Niederlande, Mathematiker und Physiker, legte den mathematischen Grundstein zu Einsteins Theorien. • Heinrich R. Hertz (1857-1894) Deutschland, Physiker, Nachweis der ’elektromagn. Wellen’. • Marie Curie (1867-1934) Polen und Frankreich, Physikerin und Chemikerin, Erforschung der ’Radioaktivität’, Mehrfach-Nobelpreisträgerin. • Max Planck (1858-1947) Deutschland, theoretischer Physiker, Entdecker des Wirkungsquantums und Begründer der Quantentheorie. • Albert Einstein (1879-1955) Deutschland und USA, verfasste die Arbeit Zur Elektrodynamik bewegter ” Körper“(=spezielle Relativitätsth.) • Louis-Victor Pierre Raymond de Broglie (1892-1987) Frankreich, Entdecker der Wellennatur des Elektrons (Materiewelle) und damit des Welle-Teilchen-Dualismus’. • ... James Clerk Maxwell, Erwin Schrödinger, Chien-Shiung Wu, Wolfgang Paul, Peter Higgs,...es wären noch so viele zu nennen. An dieser Formel-Liste wird immer wieder gearbeitet. Sie wird erweitert oder ausgedünnt und umgestellt... Wenn ihr dabei mithelfen wollt gebt uns bitte bescheid via eMail an [email protected] - Danke schon jetzt für’s Mitmachen.