Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 1 Angehörigenpost NRW I n f o r m a t i o n e n v o n u n d f ü r A n g e h ö r i g e p s yc h i s c h k r a n k e r M e n s c h e n Liebe Mitglieder, liebe Angehörige, liebe Freunde des Landesverbands NRW ApK, in der Herbstausgabe der Klaren Sicht geht es um besondere Wahrnehmung und Hypersensibilität; psychisch krank oder einfach nur ‚eigenartig‘? Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner hat hierzu und zum Thema „alternative Lebensformen für älter werdende psychisch kranke Menschen“ eine ganz neue ‚alte‘ Ansicht. Und was kann ich tun, um nicht überfordert zu sein und in die Burnout-Falle zu geraten, oder gerade in der dunklen Jahreszeit nicht in Depression zu verfallen? Und wenn ich dann weiß, was ich dafür tun kann, was kann ich tun, damit ich es auch tue? Gute Fragen und gute Antworten erwarten Sie in der Novemberausgabe. Natürlich halten wir wieder ein paar gute Buchempfehlungen für Sie bereit, u.a. von Janine Berg Peer und Prof. Dr. Dr. Dörner. Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse und Freude beim Lesen. Der Vorstand Gesprächsführung in der Selbsthilfegruppe – Teil III Die der vornherein kritisieren; vielmehr kontraproduktiv, weil sich der Selbsthilfegruppe (SHG) obliegt Gesprächsführung in zu überlegen, welche Ursachen andere unverstanden fühlt und grundsätzlich dem Gruppenleiter dahinterstecken (oft mangeln- sich in seiner Position nur ver- bzw. Moderator. Wichtige As- des Selbstwertgefühl) und wie härtet pekte, die von ihm zu beachten entsprechende sind, sollten aber auch von den ter beeinflusst werden können Verhaltensmus- anderen Teilnehmern der Gruppe berücksichtigt werden: sich des eigenen Kommunikationsmusters bewusst werden – auf Stimmung/zum Ausdruck wie ist die eigene Stimmung, gebrachte Gefühle achten > ist neben verbaler auch auf non- der andere gut gelaunt und hei- verbale Kommunikation achten ter (> Schweigen, Körpersprache, aggressiv, traurig? > Stimmung Mimik etc.) > innere Haltung verrät, ob seine inneren Bedürf- bzw. Stimmung - z.B. Interesse nisse (z.B. nach Anerkennung, oder Schutz, Desinteresse - spiegeln sich hierin oft deutlich wider oder verärgert, wütend- Gesund- heit/körperlichem Wohlbefinden, Erholung) erfüllt sind oder nicht meist ist bestimmter Kommunikationsstil beim einzelnen Grup- Empathie für den anderen penteilnehmer zu erkennen, d.h. entwickeln (Verständnis für an- er zeigt sich gegenüber den an- dere Meinung/Position aufbrin- deren z.B. betont distanziert, gen, ohne aggressiv-entwertend, teilen zu mend-kontrollierend, bestimmittei- lungsfreudig-dramatisierend der übermäßig diese automatisch müssen); fehlende Wertschätzung (d.h., man ist o- von eigener Position überzeugt aufopfernd- und lässt Meinung des anderen hilfsbereit nicht gelten) führt regelmäßig > Person deswegen nicht von nicht weiter; ist meist sogar Inhaltsverzeichnis Seite Gesprächsführung in der Selbsthilfegruppe 1 ‚Angehörige nicht kennenzulernen ist ein ärztlicher Kunstfehler‘ 2 Hypersensibel oder psychisch krank? 3 Burnout und Depression vorbeugen 6 Was hält uns davon ab, das „Richtige“ zu tun? 7 Pflegestärkungsgesetz 8 Einrichtungen für Betreutes Wohnen 9 Erfolge in der Demenzforschung 9 Aufopfern ist keine Lösung 10 Helfensbedürftig 10 Präventionsgesetz 10 Infos – BApK Newsletter 11 Termine + Pinnwand 11 Impressum 11 Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 wie verhalte ich Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. mich (ver- Sprache/Laienausdrücke) erfor- bal/non-verbal) gegenüber den derlich? Position/Meinung sollte auch rigkeiten aufgrund von Behinde- bezogen werden (von „ich“ statt rung/Alter von „man“ sprechen) gung, psychische Leiden) oder von (Sinnesbeeinträchti- keit/Neutralität deutlich machen halt beachten > kein Zwang, (Themenbezogenheit, keine Be- langsames und lautes Sprechen auch kein Drängen der anderen, leidigungen oder Unwahrheiten, erforderlich irgendeine bestimmte Informa- keine Bewertungen vornehmen, tion zu erlangen auf Schuldzuweisungen verzichten für angenehme mosphäre > vielmehr: sich in den anderen klar machen > Grenzen aufzei- (Freundlich- und seine Position hineinverset- gen – sowohl fachlich (insbe- zen (s.o.) sondere rechtlich und medizi- sorgen Wertschätzung, keine Störungen innerhalb der Gruppen sowie nisch > hier ggf. Verweis an an von außen) genaues Diskussions-/Beratungsumfang Gesprächsat- keit, Humor, aktives Zuhören, Zuhören, Hinschau- zeigt Teilnehmer Wut, Aggressi- dere Stellen) als auch inhaltlich on o.ä., Ruhe bewahren und und zeitlich (keine Abschweifun- versuchen, gen, keine Beleidigungen etc.) Gesprächsver- lauf/Stimmung durch Nachfra- en/Beobachten (Wie wirkt der gen/Ermuntern zu beeinflussen andere: konzentriert, „unaufgeräumt“?) und Nachfragen (wenn Freiwilligkeit bzgl. Gesprächsin- Migrationshintergrund)? > ggf. bedingungen etc.) Vertraulichkeit und Unabhängig- „Spielregeln“ Einhaltung rechtlicher Rahmen- ausnutzen bestehen Verständigungsschwie- konkret auf die eigene Person Beachtung herabsetzen, lassen Sprachdefiziten (Teilnehmer mit eigene Position klarmachen; sich nicht anderen? vertretene 2 ggf. rechtliche Hinweise geben – insbesondere ausreden lassen (nicht ins Wort in Hinblick auf Haftung und auf Datenschutz akustisch oder inhaltlich nicht fallen) – aber auch: wenn Ab- verstanden) schweifung, dann klar und deut- Dies ist ein Auszug aus einem The- lich auf das Thema verweisen; menpapier zur „Stabilisierung der jeden zu Wort kommen lassen; Selbsthilfe“ - ein Projekt der BAG aber SELBSTHILFE Ist aufgrund von gungsschwierigkeiten Verständieine „Übersetzung“ (z.B. in Leichte keine Beleidigun- gen/unsachlichen Beiträge zulassen Prof. Dr. Dörner: „Angehörige nicht kennenzulernen, ist ein ärztlicher Kunstfehler“ Auf der Jahresmitgliederversammlung am 12. Sep- „Eine gute Nachbarschaft“. Warum das so ist, und tember 2015 konnten wir dem Vortrag von Prof. Dr. wie sich die Angehörigenarbeit in den letzten Jahr- Dr. Klaus Dörner über das Thema „alternative Le- zehnten entwickelt hat, erklärt Prof. Dr. Dörner aus bensformen für älter werdende psychisch kranke seiner Sicht. Hier eine kleine Zusammenfassung: Menschen“ „Dass Angehörige auch Menschen sind, damit hatte lauschen. man damals überhaupt nicht gerechnet! Im Studium Doch auf Empfeh- hatte man ja nur gelernt „der Patient steht im Mittelpunk“. lungen von Bei psych. Störungen geht es aber nicht um einzelne Kliniken Krankheiten oder Defekte, wie z.B. bei Lungenent- oder Be- zündung, sondern um mehrere Individuen. Unser treutem Menschenbild musste geändert werden. Es geht um Wohnen „Beziehungswesen“; und die Beziehung muss ‚ent- warteten stört‘ werden. einige An- Die Ärzte taten also gut daran, die Angehörigen gehörige kennenzulernen; ‚Angehörige nicht kennenzulernen, wohl vergeblich… denn die Lösung liegt viel näher: ist ein ärztlicher Kunstfehler‘. Weil man aber nicht Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 3 die Zeit hatte, jeden einzeln kennenzulernen, grün- Es muss angemessen mit Betroffenen umgegangen dete man Gruppen. So konnte ein Arzt mehrere An- werden. Sie müssen wieder „Nachbarn“ wer- gehörige gleichzeitig kennenlernen. So entstand ca. den. Es geht darum, die Menschen die chronisch 1994 der Trialog mit Angehörigen, Ärzten und Be- psychisch krank sind, wieder unter die Menschen zu troffenen. Daraufhin vereinten sich die Angehörigen bringen. und bildeten Angehörigengruppen. Und da findet sich auch einer, der sich ein oder zwei Heute geht es darum, dass wir eine psychische Stunden in der Woche oder pro Tag darum küm- Krankheit weniger als psychischen Defekt se- mert. Vielleicht nicht der erste Nachbar, nicht der hen sollten, sondern eher als Eigenart des zweite oder dritte, aber vielleicht der zehnte oder Menschen; eher als eine ‚Behinderung‘, aber elfte! Und wenn ein Betroffener z.B. aggressiv ist, nicht Krankheit. dann braucht er nicht einen, sondern eben zwei oder Nicht alle Störungen, die Menschen haben, sind drei Nachbarn! Und da kann man sich abwechseln krankhaft, sondern etwas, wo der Mensch in seinen und sich das so einteilen, wie es einem selbst gut Eigenschaften beschädigt ist. Demenz z.B. ist auch tut. Denn für die Gesundheit braucht es ein Gleich- nicht wissenschaftlich zu beweisen, sondern viel- gewicht im Geben und Nehmen. Krank wird man leicht einfach nur der Weg, oder eine menschliche nicht nur durch Überbelastung, sondern auch durch Möglichkeit dazu, die Welt hier zu verlassen. Wir Unterbelastung. Und es gibt so viele Menschen, die müssen lernen, die Dinge von einer anderen Seite zu helfen wollen. betrachten. Ganz früher gab es ja noch gar keine Heime. Zuchtmittel waren noch nicht erfunden, man musste mit Und was für Lebensformen und Möglichkeiten nachbarschaftlichen Mitteln arbeiten; und das klapp- gibt es nun, mit so einer ‚Eigenart‘ zu leben te wunderbar! Und diese Neigung der Menschen und umzugehen? nimmt jetzt wieder zu. Die Bereitschaft nimmt zu, Damals war es so; der „Schädling“, also der Be- sich für fremde Menschen zu engagieren, Bürger troffene, musste weg. So wurden damals große An- verwandeln sich in Nachbarn und es bekommt einen stalten gebaut, wo man die „Betroffenen“ hinbrach- größeren Spielraum. Das zukünftige Helfen ist al- te. Und damit trennte man sie von den Angehörigen, so ein Bürger-Profi-Mix. Eine gut funktionie- von den Kirchengemeinden, vom Zuhause, den rende Nachbarschaft. In einigen Orten funktioniert Nachbarn, der vertrauten Umgebung usw. Und das das schon und wir sollten einfach damit anfangen ist keinem Profi aufgefallen; dass man die Betroffe- und uns umschauen, wer meine Hilfe braucht und nen damit komplett sozial isolierte. Und niemand hat was für eine Hilfe ich geben kann. Jeder für sich sich dagegen gewehrt. Und man dachte auch noch, selbst, so, wie es ihm gut tut.“ das wäre Fortschritt „soziale Euthanasie“! Vielen Dank Herr Prof. Dr. Dr. Dörner; Sie haben uns zum Tun und zum Nachdenken angeregt. Die unmenschliche Umgangsform, die wir seit 30 Mehr über die ‚neue Epoche‘ finden Sie in dem Buch „Hel- Jahren haben, muss mit Beginn der jetzigen ‚neuen fensbedürftig“ von Prof. Dr. Dr. Dörner, siehe Seite 10. Epoche‘ in normalen Umgangston geändert werden. Hypersensibel oder psychisch krank? Für ihre Mitmenschen ist über- vielfach dazu geführt, dass sie tät. haupt hochsensiblen Men- nachvollziehbar, annehmen, mit ihnen stimmt schen liegt aufgrund der Kon- wie man so extrem empfindlich etwas nicht. Sie fühlen sich ir- stitution ihres Nervensystems sein kann gegenüber Geräu- gendwie verkehrt und als Au- eine stark ausgeprägte Sensi- schen, optischen ßenseiter, sind voller Selbst- bilität vor. Wahrnehmungen, Berührungen zweifel und hadern mit ihrer „Die Grenzen sind oft fließend. Ein und emotionalen Eindrücken. Wesensart. wichtiges Kriterium dürfte Das nicht Bei Gerüchen, Unverständnis, Hochsensiblen das den wie sehr www.mymonk.de die Symptome sein, einen entgegen- Selbstverständlich verfügen al- Menschen beherrschen und ob und schlägt und die Andersartig- le Menschen über Sensibilität; wie er damit umgehen kann. Kann keit, die ihnen im Vergleich zu unterschiedlich er es nicht beeinflussen, also auch anderen selbst auffällt, haben Grad der generellen Sensibili- ist nur der Fortsetzung auf Seite 4 Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. nicht mit dem Verstand und dem die ler Art und vieles mehr. Deswegen guten Willen, könnte eine psychi- hochsensible Person („Highly ist es verständlich, dass ein sol- sche Sensitive cher Mensch "leichter traumati- Erkrankung vorliegen.“ Kurzdefinition zufolge Person“, hat 4 abgekürzt www.treffpunkt-hochsensibilität.de HSP) ein empfindliches Ner- sierbar" Krankheit als gesellschaftliche vensystem, bemerkt Feinheiten Fazit: Man könnte also sagen, dass Wertung in ihrem Umfeld und ist leich- Hochsensibilität als Risikofaktor für Wichtig ist auch, dass wir den Be- ter überflutet von einer stark gewisse griff "Krankheit" als solchen genau stimulierenden Umgebung. Das werden kann. anschauen: "Krankheit" ist kein besonders leicht erregbare Ner- fixer Begriff: so gilt z.B. in ande- vensystem bedingt eine umfang- Schwierige ren Kulturen manches, was wir reiche und nuancenreiche Wahr- als Risikofaktor für HSP "krank" nennen, als "normal"... nehmung. HSP, die eine schwierige Jugend Wäre unsere Gesellschaft generell Das neuste Buch von Aron behan- und/oder Traumata erfahren ha- sensibler und offener für Menschen delt das Thema, warum der Anteil ben, sind anfälliger für psychische mit einer Wahrnehmung, die nicht von 15-20 Prozent der HSP an der Störungen dem "normalen" Durchschnitt ent- Bevölkerung ca. 50 Prozent der Erfährt ein Kind ein Trauma, einen spricht, dann wäre auch die Gefahr Klientel Psychotherapeuten Schock, bedrohliche Übergriffe... kleiner, als "krank" oder "gestört" und Psychiaterinnen ausmacht: ein ist es gut nachvollziehbar, dass angesehen zu werden, wenn man Hinweis darauf, dass Hochsensible dies den weiteren Lebensweg er- nicht diesem Durchschnitt ent- www.mymonk.de von ist. Krankheiten betrachtet Kindheit/Jugend als 'Normalsensible'. zwar grundsätzlich nicht an einer schweren oder stark beeinträchti- spricht. Krankheit leiden, dass sie jedoch gen kann. Für Hochsensible muss Es sind häufig die Anforderungen anfälliger sind - gerade für psychi- "schwierige Jugend" jedoch nicht und sche einmal eine katastrophale Kind- Regeln der heutigen Leis- Störungen. tungsgesellschaft, die einen hoch- heits-Situation bedeuten. Da sie sensiblen Menschen zum "Kran- Man findet z.B. das Symptom der über ken" stempeln. In einem anderen, raschen Erregbarkeit in mehreren Wahrnehmung verfügen und ver- sensibleren, weniger stur definier- psychischen Störungsbildern. letzlicher sind als andere Kinder, ten Umfeld, könnte eine höchst differenzierte derselbe Wenn wir nun als Beispiel dieses können schwierige Kindheitssitua- Mensch mit seinen Begabungen Symptom nehmen, so wird schnell tionen - entweder im Elternhaus wahrscheinlich wichtigen klar, dass "rasche Erregbarkeit" an oder im weiteren, z.B. schulischen Platz in der Gesellschaft einneh- einen sich natürlich keine eigenständige Umfeld... - auch ganz subtil ablau- men und würde wegen seiner Be- Krankheitsdiagnose ist. Wir kön- fen, quasi unterschwellig - und sonderheit vielleicht sogar geach- nen vom Arzt kein Krankheits- sich mit der Zeit z.B. in einem tet - anstatt "behandelt". zeugnis erhalten, wenn wir ledig- chronisch lich "rasch erregbar" sind. Erst und Stresspegel und in einem an- Nach heutigem Wissensstand wenn die rasche Erregbarkeit z.B. dauernden Fremdheitsgefühl mani- gilt Hochsensibilität als Veran- zu einer Dauer-Überreizung, dann festieren: "ich bin einfach anders lagung und ist KEINE Krank- zu Dauerstress - und schließlich zu als die andern, ich bin einfach heit. Keine Krankheit, jedoch ein einem Burnout mit einer Depressi- nicht richtig, warum kann ich nicht möglicher on führt, können wir von einer so Krankheit Erfährt man als ein solches Kind Risikofaktor. www.hochsensibilität.ch Elaine Aron, sprechen. US-amerikanische Psychologieprofessorin wie Belastungs- die anderen..." noch Unverständnis, das vielleicht Psy- Es leuchtet ein, dass ein hochsen- nicht einmal böse gemeint ist, chotherapeutin, beschäftigte sich sibler Mensch mit seiner "dünnen (z.B. "Sei doch nicht so empfind- seit Anfang der 90er Jahre einge- Haut" von Geburt an durch vieler- lich!" Oder "Du musst doch keine hend mit auffällig hoher Sensibili- lei Einflüsse schneller und tiefer Angst haben..." etc.) kann man tät. Nach Arons Erkenntnissen ist beeinträchtigt werden kann - bei- sukzessive in ein Gefühl hinein- Hochsensibilität spielsweise durch Stress, Erschre- wachsen, zutiefst und grundlegend cken, nicht akzeptiert zu werden als das, gungsbedingtes ein und sein erhöhten veranla- Persönlich- Überreizung, Verletzungen, Schocks, keitsmerkmal, das 15–20 Pro- Traumata, zent der Menschen betrifft, Männer sungszwang, Liebesentzug, unpas- Anpas- gleichermaßen wie Frauen. Ihrer sende Erziehung, Immissionen al- was man "falsch" ist - also zu irgendwie sein. Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 5 Oft weckt ein solch unterschwelli- ist das für sie in aller Regel ei- eher aufgeben können. Selbstan- ges Gefühl von "nicht richtig sein" ne Sie nahme und Selbstfürsorge sind auch Selbsthass, - denn in der können ihre Erfahrungen nun ganz hier die Schlüsselworte. Fortan Kindheit kommen einem die "Gro- neu einordnen und bewerten und kann es darum gehen, das Leben ßen" noch allwissend vor: wenn ein neues Selbstverständnis ge- im Einklang mit dem Wesenszug Eltern und/oder winnen. Durch dieses Verständnis Hochsensibilität zu gestalten, mit kann langsam Begrenzungen so wie man ist, nimmt das Kind überwunden werden. möglichst unbewusst die "Schuld" meistens www.hochsensibilität.ch und Befähigungen und Begabun- auf sich. Und dieses kindliche Ge- Dutzende von Einzelphänome- gen auszuleben. fühl von niemals Genügen kehrt nen fügen sich zu einem ein- Es sei an dieser Stelle noch hinzu- sich oft gegen die eigene Person: leuchtenden Gesamtphänomen gefügt, wie wichtig für Hochsen- "ich bin halt nicht fähig, ich bin zusammen und werden damit sible eine achtsame, respektvolle verrückt, mich kann man nicht lie- deutlich handhabbarer. Hoch- und wertschätzende Kommunikati- ben, so wie ich bin, nur wenn ich sensibilität statt Hypersensibi- on ist. mich anpasse und gleich werde lität, Wahrnehmungsbegabung wie die andern, habe ich vielleicht statt Wahrnehmungsstörung – eine Chance..." das macht einen großen Unter- In einem Internetforum schreibt schied. ein User, es sei schwer anzuneh- Eine Störung verhindert, dass wir men, dass man viele Dinge schwe- unsere rer nimmt als andere, wenn die ckeln und pflegen können, und das Gesellschaft genormte ist eigentlich sehr traurig, denn wir Eine Menschen will; fröhlich, heiter und bleiben in unserer Schwäche ste- "Wir müssen uns fragen, wie durch immer funktionierend und am bes- cken, anstatt unsere Kraft zu ent- geeignetere Lebensweisen, Schul- ten wickeln. So ist einer der wichtigs- formen, Arbeitsformen... das sen- ten Schritte, die eigene Kraft für sible sich selber zu verwenden, anstatt kann - oder wie die heutigen ge- sie gegen sich selber zu richten. sellschaftlichen Anforderungen die eigentlich persönlich einen Erleichterung. nicht wirklich annehmen können, nichts Umwelt große nehmen.“ (www.gutefrage.net) Anpassungsversuche führen je- doch häufig zu Dauerstress, da es Selbstablehnung www.mymonk.de ureigenen Kräfte entwi- oft fast unmöglich ist für ein hoch- und Belastungen souverän umzugehen Die Textpassagen aus www.mymonk.de, stammen aus einem Blogartikel von Ulrike Hensel, der als Ganzes nachgelesen werden kann unter http://mymonk.de/hochsensible-menschen/. Textpassagen mit der Quellenangabe www.hochsensibilität.ch, finden Sie dort unter Kapitel „Hochsensibilität ist keine Krankheit“ verlinkt mit http://www.hochsensibilitaet.ch/content/e11223/e1 3381/index_ger.html Leserin Potential schrieb genutzt dazu: werden "modernen" Krankheiten "erzeu- sensibles Kind, sich von der 'nor- Ein nächster Schritt ist, die eigene malsensiblen' abzugrenzen Hochsensibilität im Leben zu be- und die eigene Wahrnehmung als rücksichtigen und ihr auf positive Ein User im Internet schreibt: „Ich stimmig zu erkennen. Hochsensib- Weise Raum zu geben, damit sie entwickle mehr und mehr und im- le Kinder brauchen hier besonders mit der Zeit auch ihr Potenzial zei- mer präziser meine eigene persön- liebevolle Unterstützung, den ei- gen Be- liche Theorie über mich und meine genen Weg in diese Welt zu finden troffenen Befähigungen Umwelt. Sie erhebt keinen An- und zu lernen, sich abzugrenzen und be- spruch auf Wahrheit, aber ist mir und sich adäquat zu schützen. wusst, die mit Hochsensibilität ein persönlicher reicher farbiger üblicherweise einhergehen, Garten und ich begebe mich gerne Hilft die Erkenntnis über die kann sich das Selbstwertgefühl in ihn und gärtnere da so vor mich eigene Hochsensibilität? deutlich stabilisieren. hin. Bisweilen gelingt mir eine be- Daneben ist es aber sehr sinnvoll, Zu den Begabungen gehören diffe- sonders schöne Blume, die ich wenn man sich ausführlich über renziertes, Den- dann pflücke und einem anderen Hochsensibilität ken, Einfühlungsver- schenke. Kann er sie durch meine Welt informiert. kann. Werden die Stärken so mögen, Erfahren hochsensible Menschen, Kreativität, richtig übergreifendes Feingefühl, www.hochsensibilität.ch den www.hochsensibilität.ch Intuition, Augen sehen so freut er sich und Ästhetik, nimmt sie an. Hat er meinen Blick dass ihre auffällig hohe Empfind- Lernfreude, um nur einige zu nen- nicht, so hält er sie wohl für sen- lichkeit eine Normvariante in der nen. Wer dieses Potenzial erkennt timentales Gemüse und wirft sie Konstitution Nervensystems und schätzen lernt, wird den – oh- weg, sobald er sich unbeobachtet ist und nicht etwa eine Krankheit, nehin erfolglosen – Versuch, zu wähnt. eine Störung oder eine Anomalie, einem des ausgeprägte gen...“ Sinn „Dickhäuter“ für zu werden, Fortsetzung Seite 6 Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. So sind die Leute nun mal. Such In diesem Sinne ‚happy welcome und finde Deines Gleichen und es to HSP‘ “. wird Dir bald besser 6 www.treffpunkt-hochsensiblität.de gehen. Burnout und Depression vorbeugen Den Blick über die körperliche Orientierung hinaus auf Maßnahmen lenken, die von der see- In allen Momenten mit inneren Zweifeln, Grübelge- lisch-geistigen Seite her zu einer gesunden Le- danken oder starken negativen Gefühlen können wir bensgestaltung beitragen können. Die Balance üben, diese fünf Schritte innerlich durchzugehen: zwischen reflektierender Bewusstheit und dem Benennen des Gefühls. Erkennen, woher ich dieses Eintauchen ins Tun finden. Gefühl von früher her kenne. Anerkennen, ach ja… , Gestresst – genervt – überfordert! Wie komme aber jetzt atme ich erst mal gut durch und gehe in die ich da wieder raus? Ruhe. Trennen, negative Gedanken loslassen. Ein- Es geht darum, aktiv aus dem gewohnten negativen prägen: Positivem zuwenden, die Situation bewusst Verhaltensmuster auszusteigen. Aus einer bewussten so gestalten, dass es meinen langfristigen Zielen ent- Entscheidung heraus, den Körper und seine Sinne in spricht. eine positive Richtung zu lenken und dadurch dem eigenen Seelenleben eine neue, andere Färbung zu ge- Positive Gefühle und Gedanken – dazu können wir ben. in drei Richtungen miterlebend in die Gegenwart ein- Die Belastungen bleiben die gleichen, aber die innere tauchen. Konzentration: konzentrieren Sie sich ganz Einstellung, mit der man an die Dinge herangeht, ist bewusst auf die Tätigkeit, die sie jetzt gerade tun. eine andere. Und davon, mit welcher Stimmung man Tauchen Sie ein, in das, was Sie gerade mit den Sin- an seine Aufgaben herangeht, hängt sehr viel ab. nen wahrnehmen, was Sie sehen, hören, fühlen, Zunächst geht es darum, die Keime der Krankheit schmecken usw. Dinge in unmittelbarer Umgebung, rechtzeitig erkennen zu lernen: z.B. Blumen auf dem Weg, Geräusche der Natur, das So können wir z.B. bemerken, wenn sich unsere Ge- anfassen eines Gegenstands etc. danken in bestimmten Grübelschleifen festsetzen. Eintauchen und Nachspüren: Tauchen Sie ein in die Dadurch, dass wir uns unseren eigenen Gedanken in- innere Bewegung einer Musik, spüren Sie beim an- nerlich als Betrachter gegenüber stellen, können wir schließenden Spaziergang noch einmal nach, welche uns von ihren distanzieren und sie prüfen. Schwingungen und Eindrücke das bei Ihnen hervorge- Tun wir das nicht, saugen sie uns auf und bestimmen rufen hat. So können Sie positive Erlebnisse vertiefen. unsere Gefühle. Aber wie geht das jetzt? Gegen Negatives grenzen Sie sich jedoch ab. So spü- Wir müssen erkennen, dass das Grübeln nicht zur Lö- ren Sie auch, was Ihnen gut tut. sung führt, sondern ein parasitenhaftes Eigenleben in Meditation und Gebet. Bauen Sie sich selbst positive unserem Kopf entfaltet. Es ist wichtig, dass wir dies Bilder auf und fühlen Sie sich dort hinein. Es gibt viel- nicht innerlich ablehnen oder uns sogar mit Selbsthass fältige Anleitungen zu Meditationen und Gebeten. begegnen, sondern anzuerkennen, dass es sich um eine normale Erkrankungstendenz handelt. Jetzt ist es Es gibt natürlich auch therapeutische Maßnahmen: wichtig, aus dieser Einsicht, diese zu stoppen und uns Heileurythmie, Musiktherapie, Therapeutisches Malen, von den Grübelgedanken zu trennen, und sich statt- Yoga, verschiedene Entspannungstechniken, die in dessen positiver Gedanken und Erlebnisinhalten zuzu- Kursen erlernt und vom Arzt verordnet werden kön- wenden. nen. Ein erster Schritt, den Sie sofort tun können, ist Und dieses miterlebende Eintauchen ins Positive, führt es, sich in ruhigen Momenten von der Stirn über den uns in die Gegenwart. Wir sind bei dem, was jetzt ganzen Gesichtsbereich, den Hals, die Arme, den Rü- ist, und lassen die Gedanken nicht in die Vergangen- cken, Bauch, Becken und Beine innerlich ganz lang- heit oder Zukunft abwandern. Dieses „Da-Sein“ kann sam abzutasten und überall da, wo man Anspannung auch als Geistesgegenwart beschrieben werden. bemerkt, diese anzunehmen, und so gut es geht mit Wir schlagen eine Brücke zwischen dem Gefühlsleben, dem Ausatmen loszulassen. den Erfahrungen in der Vergangenheit und den Wer- Es geht darum, die tagsüber angesammelten ver- ten die jetzt sind, und auf Ziele, auf die wir hinarbei- krampfungs- bzw. Verhärtungstendenzen, die von ei- ten wollen. nem angespannten Denken ausgehen, zu lockern, Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 7 damit die Körperprozesse wieder ungestört ablaufen grübeln, sondern sie einfach angehen, weil sie uns gut können. Grenzen setzen und Ballast abwerfen. Um uns tun. den inneren Freiraum zu schaffen, der es uns erlaubt, Schuldgefühle wird die Welt nicht besser, sondern nur die Dinge zu machen, die uns wirklich gut tun, müssen durch konkrete positive Handlungen. wir lernen, uns angemessen gegen die eigenen und Zusammenfassung aus „Burnout und Depression vor- fremden Erwartungen an uns abzugrenzen. beugen“ Dr. med. Eckhard Roediger Facharzt für psy- Das stetige Arbeiten an unserer inneren Balance zwi- chotherapeutische Medizin, aus der Reihe: Gesunde schen reflektierendem Bewusstsein und dem Eintau- Lebensführung Nr. 188, ISBN: 978-3-926444-66-0, chen ins Tun braucht konkrete erreichbare Ziele. Hier- 5,00€ Denn durch gute Vorsätze oder auch über sollten wir manchmal nicht im Vorhinein zu viel Was hält uns davon ab, das „Richtige“ zu tun? Oft wissen wir intuitiv, was zu gut tut. tun ist. Aber zu oft nehmen wir Schokolade, eigene Weisheit. Wir sollten unser Bauchgefühl wahrnehmen und Zigaretten iele wollen was ändern und anschauen, was es uns meldet. oder ein Glas Wein, um run- scheitern. Wie schafft man es, Kluge Selbststeuerung heißt, intu- terzukommen, dranzubleiben? itive meisten von uns klar ist, dass Was viele Menschen von guter Nachdenken eine Runde Joggen oder Spa- Selbstfürsorge abhält, ist der so- dann ziergehen gesünder wäre ziale Anpassungsdruck und feh- Prof. Joachim Bauer, Universi- lender Mut, sich anders zu verhal- tätsklinikum Freiburg, ist Spe- ten, als es die anderen von einem rung wird vor allem in der zialist für Psychosomatik und gewohnt sind. Hilfreich ist, einen Kindheit erworben antwortet in einem Interview Menschen als Vorbild zu haben, sich mit Silvia obwohl Feist bei den emoti- ie Gefühle und zu bewusstes verbinden zu und entscheiden. ähigkeit zur Selbststeue- später noch ässt sie erlernen? der selbst ein achtsames Leben Ja, man kann jederzeit damit be- on.de: führt und der mir wohlgesinnt ist. ginnen. Viele Menschen erkennen Sie zitieren eine Studie, nach Sich zu verändern ist nicht sich und ihrem Leben umzuge- der mehr als 70 Prozent der leicht ille bedeutet ja hen, erst, wenn sich erste Zei- 20- nicht, sich einfach selbst neu chen einer Krankheit zeigen. Ein erfinden medizinischer Befund kann eine die Notwendigkeit, achtsam mit bis - ährigen keinen Sport treiben. as hält uns davon ab, das "Richtige" tun? zu können Jeder von uns steckt in viel- Art Warnschuss und eine Chance fältigen die sein, der einen dazu veranlassen Es sind Automatismen, Gewohn- uns prägen. Freier Wille bedeutet, kann, wichtige Fragen zu stellen: heiten, outinen, denen wir die die Möglichkeit zu haben, aus sich Wofür lebe ich eigentlich? Was ist Macht über Leben selbst mehr zu machen als das, mir wirklich wichtig? In der Krise übertragen zu reier unser Irgendwann was die Verhältnisse aus uns ge- spürt man plötzlich eine Sehn- merkt man dann, dass man ge- macht haben. Dazu brauchen wir sucht nach Dingen, die man lange lebt wird, anstatt selbst zu leben. den Dialog mit anderen, denn vernachlässigt niemand am schen, die einem wirklich guttun. Was hilft haben. Zusammenhängen, denn wirklich? kann sich selbst hat, nach Men- Schopf aus dem Sumpf ziehen. Wir wissen heute, dass Selbst- uhe, Ein wichtiger Aspekt meiner Wil- steuerung auch selbst wenn sie nur kurz sind, lensfreiheit ist, mir die "richtigen" kräfte aktivieren Bewegung in der freien Natur. Menschen für diesen Dialog zu Oder Sport, wenn er nicht in suchen. Innehalten, Momente der oga oder von Meditationsübungen. Wir soll- kann. Sie hatten ja vorhin schon ge- Stress umschlägt. Viele Menschen profitieren auch von Selbstheilungs- sagt, unsere innere EinstelWelche Rolle spielt unser auchgefühl? lung beeinflusse unsere Gesundheit. Wie funktioniert ten nicht etwas tun, weil es alle Intuition ist wichtig, aber wir soll- das? anderen tun, sondern weil es vor ten ihr nicht blind vertrauen. Un- Die Auswirkungen guter Selbst allem mir, vielleicht sogar nur mir ser Unbewusstes hat seine ganz Fortsetzung Seite 8 Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 8 steuerung nehmen einen äu eren liebt worden ist. Nur wenn mich Zukunftsträume und einen äu ere inneren Weg nderung Wer Weg. Der andere ermutigen und an mich von früh bis spät nicht innehalten über die glauben, kann ich auch selbst an kann und auf Bildschirmen frem- Verhaltens, führt des träumen. hier mich glauben. Dieser Zusammen- den geht es vor allem um einen ge- hang spielt nicht nur im Alltag, kann keine eigene Zukunft den- sunden Lebensstil. nachhängt, der innere sondern auch bei der Heilung von ken und hat, genau betrachtet, Weg bedeutet, dass ich mit mir Krankheiten eine Rolle. Die mo- die Zukunft für sich ausgelöscht. selbst in gutem Kontakt bin, dass derne Medizin vernachlässigt den Wenn ich mich spüre, dass ich Zuver- wichtigen Beitrag, den die Selbst- dürfnis verkümmern lassen, wenn sicht, wie kräfte bei Erkrankungen für die wir nicht träumen, wohin uns un- Fürsorge für mich selbst walten Genesung oder Heilung leisten. ser eigener Weg führen soll, dann Mut und Der Träumen so etwas lasse. Ich spreche hier von einer unser Zukunftsbe- verkümmern wir. Art "Selbstkraft". Es ist wie bei In Ihrem Buch sprechen Sie einer Klassenarbeit in der Schule: davon, dass alle Der äu ere Weg führt über den wir enschen ein ukunftsbedürfnis und edürfnis Arzt mit Ausbildung als Internist, setzen und üben. Der innere Weg nicht beachtet werde, würde Psychotherapeut und Psychiater entscheidet, ob ich mit Angst oder die ähigkeit zur Selbststeue- und lehrt an der Universität Frei- mit Selbstvertrauen in die Klas- rung abnehmen. burg. Sein Spezialgebiet ist die senarbeit gehe. Die Selbstkraft ist Mein Eindruck ist, dass sich viele Psychosomatische Medizin. Er lei- im Stirnhirn verankert, von hier Menschen nicht mehr genügend tet ein Projekt der Deutschen For- gehen wichtige Effekte auf die bi- Zeit schungsgemeinschaft zum Thema ologischen Selbstheilungssysteme denken, ihre "Muße". Sein neues Buch "Selbst- des längerfristige Entwicklung vorstel- steuerung. Die Wiederentdeckung len. Auch mit Kindern wird zu we- des freien Willens", Karl Blessing Was kann dabei helfen, diese nig darüber gesprochen, welche Verlag, ist gerade neu erschienen. Selbstkraft Chancen und welche Ziele sie ha- ISBN 978-3896675392, 19,99 €. zu aus. entwickeln? dieses robiologe, Molekularbiologe und Fleiß, ich muss mich vorher hin- Körpers wenn Prof. Joachim Bauer, 63, ist Neu- hätten, nehmen, darüber wie Anstatt sie nachzu- sich Wir Menschen sind soziale Tiere. ben. Ein starkes Selbst und Selbst- Träume zu träumen, wie sie uns ständig fremde Das ganze Interview finden Sie kräfte können sich vor allem dann die Medien servieren, sollten wir unter: www.emotion.de/resilienz. entwickeln, wenn man die Erfah- viel mehr unsere eigenen, an un- rung gemacht hat, dass man ge- serer eigenen ealität orientierten Pflegestärkungsgesetz – Gleichstellung psychisch erkrankter Menschen Am 12. August 2015 beschloss der Bundestag die den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung für die ge- grundlegende Pflegeversicherung. samte Pflegezeit. Bisher war dies nur für sechs Mo- Dadurch sollen insbesondere Menschen mit Demenz nate möglich. Damit besteht ein Anspruch auf Ar- und psychischen Störungen eine bessere Pflege er- beitslosengeld und auf Leistungen der aktiven Ar- halten. Sie haben künftig Anspruch auf vergleichba- beitsförderung. re Pflegeleistungen wie Menschen mit körperlichen Und pflegt ein Angehöriger ein Familienmitglied an Beeinträchtigungen. mindestens zwei Tagen pro Woche für zusammen Ausschlaggebend für die neue Sichtweise der Pfle- mindestens zehn Stunden wöchentlich, übernehmen gebedürftigkeit ist der neue Pflegebedürftigkeitsbe- die Pflegekassen die Beiträge für die Rentenversi- griff. Die gewohnten drei Pflegestufen werden dafür cherung dieses Angehörigen. durch fünf sogenannte Pflegegrade abgelöst. Die Und noch ein Wunsch der Angehörigen-Selbsthilfe Systematik bleibt dieselbe: Eine höhere Ziffer steht geht mit dem neuen Gesetz in Erfüllung: Die Pfle- für eine größere Pflegebedürftigkeit. Erfreulich ist gekassen müssen künftig kostenlose Pflegekurse für auch eine deutlich bessere Absicherung der pfle- Angehörige und Ehrenamtliche anbieten. genden Angehörigen. Steigt jemand aus seinem Be- Finanzielle Änderungen: Alle bisher als pflegebe- ruf aus, um sich um pflegebedürftige Verwandte zu dürftig eingestuften Menschen sollen keine Nachtei- kümmern, zahlen ihm die Pflegekassen dauerhaft le durch die neue Eingruppierung haben. Ihre Pfle- Reform der Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 9 geleistungen bleiben wie gehabt. Der Eigenanteil, 2,55 Prozent zur Kasse gebeten. den Pflegebedürftige in Heimen zahlen müssen, soll Vereinszeitschrift LV ApK Bayern. gedeckelt werden und nicht mehr mit einer höheren Auch wenn es noch bis ca. Mitte 2017 dauern wird, Pflegestufe steigen. Aber es wird eine Beitragserhö- bis die Auswirkungen der Pflegereform bei den Pfle- hung geben, denn das alles kostet natürlich mehr gebedürftigen und ihren Angehörigen ankommen, Geld. Dafür werden die Beitragszahler mit einer Er- so haben sich doch die mitgliedsstarken Organisati- höhung ihrer Beiträge um 0,2 Prozentpunkte auf onen mit einer unüberhörbaren Stimme bei diesen Auszug aus ‚unbeirrbar‘, Forderungen durchgesetzt! Bravo! Einrichtungen für Betreutes Wohnen Wenn es mit einer „guten Nach- (LWL) zu suchen. Sie können Angebote in den Regierungsbe- barschaft“ oder einer „Gastfami- anhand der Auswahl bestimmter zirken Münster, Detmold und lie“ in Ihrem Ort noch nicht Suchkriterien eine Ihren Wün- Arnsberg klappt (siehe Bericht über Prof. schen entsprechende Übersicht http://www.lwl.org/zedweb/ Dr. Dörner), haben Sie die Mög- erstellen lassen. der wenden Sie sich direkt an lichkeit, nach anerkannten An- Neben Angeboten des Ambulant den Landschaftsverband Westfa- bietern des Ambulant Betreuten Betreuten Wohnens kann auch len-Lippe, Wohnens mit Hilfe des Einrich- nach vielfältigen anderen Ein- Platz tungsverzeichnisses des Land- richtungs- und Angebotsformen schaftsverband Westfalen Lippe gesucht werden. Hier finden Sie unter o- Freiherr-vom-Stein- 1, 48133 Münster Erfolge in der Demenz-Forschung Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Orientierungslosig- jede Skepsis eingenommen werden. Dazu gehö- keit, geistiger Verfall. Etwa 1,2 Millionen Menschen ren interessanterweise ausgerechnet jene Medika- leiden aktuell in Deutschland an Demenz bzw. an ih- mente, die besonders gerne älteren Menschen ver- rer speziellen Form namens Alzheimer. ordnet werden: Statine (Cholesterinsenker). Prognosen für das Jahr 2030 gehen bereits von 2,3 Wenn man möglichen Nebenwirkungen der Statine Millionen Erkrankten aus. Die Dunkelziffer nicht di- (wie Amnesien (Gedächtnisverlust), Paranoias und agnostizierter Fälle dürfte noch wesentlich höher lie- andere Schäden am Gehirn, die zu unangenehmen gen. Symptomen (Demenz ist eine davon) führen kön- Von der irreversiblen Demenzform Alzheimer sind nen) nun mit dem Verhalten mancher älterer Men- vorwiegend ältere Menschen betroffen. Während in schen vergleicht (Vergesslichkeit, Gedächtnisausfäl- der Altersgruppe der 70- bis 75-Jährigen durch- le, Misstrauen gegen Angehörige etc.), dann könnte schnittlich 2 bis 3 Prozent erkranken, steigt das Alz- das, was heute als Demenz bezeichnet wird, bei vie- heimer-Risiko bei über 90-Jährigen auf mehr als ein len Menschen auch einfach nur eine Folge des weit Drittel. verbreiteten Statin-Einsatzes sein. Tragischerweise werden Demenz-Erkrankungen zu- Bleiben Sie also skeptisch, wenn man Ihnen Medi- nehmend als geradezu schicksalhafte Begleiterschei- kamente verschreiben will und prüfen Sie zunächst, nung einer immer älter werdenden Gesellschaft ak- ob sich das Problem nicht auch auf natürliche Weise zeptiert, die uns so unausweichlich zu ereilen scheint lösen lassen könnte. Viele Tipps dazu finden Sie in wie das Letzte Gericht. Sachen Doch weltweit durchgeführte Demenz-Studien stiften http://www.zentrum-der-gesundheit.de/probiotika- Hoffnung, dass dem nicht so sein muss. So können senken-cholesterinspiegel-ia.html vermutlich gesunder Schlaf, ausreichend Be- oder wegung und eine genügende Versorgung mit gesundheit.de/chloesterin-senken-mit-heidelbeeren- Vitamin D die Wahrscheinlichkeit senken, im 140923-news.html. Cholesterinsenkung unter z. B. über unter Probiotika http://www.zentrum-der- Alter der Demenz zu verfallen. Auch sollten gewisse Medikamente, die beson- Lesen Sie mehr unter: http://www.zentrum-der- ders gerne Älteren verordnet werden, nicht ohne gesundheit.de/demenz-vorbeugen-ia.html Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrwapk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 10 ‚Aufopfern ist keine Lösung‘ ‚Mut zu mehr Gelassenheit für Eltern psychisch Sorge-Sein und eigene Erkrankung zu vermeiden, erkrankter Kinder und Erwachsener‘ können sie wieder Lebensfreude zurück gewinnen. Janine Berg-Peer hat ein neues Buch herausge- Janine Berg-Peer, geb. 1944, ist selbst Mutter einer bracht. Sie geht konkret auf die vielen Herausforde- psychisch erkrankten Tochter. Sie ist aktiv im Ver- rungen ein, mit denen sie sich konfrontiert sieht. band der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Mit- Das Wissen und die Gelassenheit, die sie nach zwan- glied von Bipolaris – Manie und Depression e.V., und zig Jahren Erfahrung als selbst betroffene Mutter deutsche Repräsentantin bei EUFAMI, dem europäi- hat, möchte sie anderen Eltern weitergeben und schen Dachverband der Familien mit psychisch kran- ihnen helfen, ihre Situation und Lebensqualität zu ken Angehörigen. Sie hält zahlreiche Vorträge im In- verbessern. und Ausland, moderiert Workshops zum Thema und Ihr Ratgeber zeigt: Trotz der großen Belastung ist es berät Angehörige direkt. Janine Berg-Peer hat auf möglich, mit der Krankheit umzugehen, ohne sich der Jahresmitgliederversammlung 2013 beim Lan- dabei völlig aufzureiben. Wenn Eltern eine andere desverband NRW ApK eine Lesung aus ihrem Buch Einstellung zur Krankheit gewinnen und frühzeitig „Schizophrenie ist Schei e Mama!“ gehalten. Ihr Weichen stellen, um Aufopferung, permanentes In- neues Buch ist im Kösel Verlag erschienen. ISBN 978-3466346172, 16,99 € „Helfensbedürftig“ Wer hat ab heute was mit wem zu tun? dass daraus eine neue und zukunftsfähige Hilfekultur Nach dem großen Erfolg seines wegweisenden Bu- für alle wird. Dazu braucht man aber jetzt nicht ches „ eben und Sterben, wo ich hingehöre“ mehr nur die Bürger- und Profihelfer an der Basis, (ISBN 978-3926200914) geht Prof. Dr. Klaus Dörner sondern jetzt muss man auch die Verantwortlichen jetzt der Frage nach, wie die zahlreichen gelungenen und Machthaber in den verschiedenen gesellschaftli- Beispiele für neue Hilfeformen so zu verallgemeinern chen Hierarchien von der Kommune über die Wirt- sind, dass daraus eine neue und zukunftsfähige Hil- schaft bis zur Bundespolitik ins Boot holen, was mein fekultur für alle wird. Anliegen „Das Wort „helfensbedürftig“, das es in der deut- Und die andere Absicht dieses Buches: Ich möchte schen Sprache eigentlich gar nicht gibt, hat mir die die auch für mich neue Hypothese testen, ob wir uns meisten positiven Zuschriften von Leserinnen und nicht seit Kurzem in einem Umbruch zwischen zwei Lesern eingetragen. Deshalb will ich es diesem Buch Epochen befinden: Von der 150-jährigen Epoche der voranstellen. Industriegesellschaft zu einer anderen Epoche, für In den letzten dreißig Jahren sind so viele neue am- die man naturgemäß noch keinen Namen wissen bulante Hilfeformen für die Inklusion integrationsbe- kann und die ich daher (als Arbeitshypothese) dürftiger Bürger - nicht zuletzt im „Bürger-Profi-Mix“ Dienstleistungsgesellschaft nenne, was zunächst mal - erprobt worden, dass wir heute vor zwei Fragen banal stehen, die die Fragen dieses Buches sein sollen. Da Aus der Gebrauchsanweisung des Buches von Prof. ist einmal die Frage, wie man die unendlich vielen Dr. Dr. Klaus Dörner. ISBN 978-3940636188, Ver- gelungenen Beispiele für neue Hilfeformen sammelt, lag: Die Brücke Neumünster, S. 248, 19,95 €, bro- kritisch bewertet und schließlich so verallgemeinert, schiert. klingt, mit diesem aber nicht banal Buch bleiben ist. muss. Präventionsgesetz Das Gesetz zur Stärkung der Gesetz: „Ziel ist es, Krankhei- Herzen wünschen, dass ihnen Gesundheitsförderung und der ten zu vermeiden, bevor sie das Leid, das durch eine psychi- Prävention (PrävG) wurde am entstehen.“ Bei der Formulie- sche Erkrankung entsteht, er- 18.06.2015 rung horchen natürlich alle auf, spart bliebe. Leider lässt dieses auch psychisch neu verabschiedete Gesetz aber Parlamentarische Staatssekretä- kranker Menschen. Würden sie vieles offen, was zur Prävention rin Ingrid Fischbach sagt zu dem es anderen Familien doch von beitragen Bundestag vom Deutschen verabschiedet. Die Angehörige sollte…Keine Details Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. 11 zur Prävention psychischer Er- förderung und Prävention inves- dem Jahr 2016 auf 1,05 Euro krankungen tiert werden sollen. erhöht. Das ist eine stattliche Ausgestaltung obliegt den Leis- finden sich. Die Erfreulicherweise findet mit dem Erhöhung. In wieweit der Lan- tungsträgern der Sozialversiche- Gesetz auch eine finanzielle An- desverband rung, insbesondere den gesetz- erkennung der gesundheitlichen psychisch lichen Kranken- und Pflegekas- Selbsthilfe die e.V. sen. Dazu wird festgelegt, dass Krankenkassen pro lässt sich erst nach Bewilligung künftig jährlich mehr als 500 Versicherten jährlich 0,63 Euro der Fördergelder sagen. Millionen Euro für Gesundheits- für die Selbsthilfe zur Verfügung Auszug aus der Vereinszeitschrift „unbeirrbar“ stellen, so wird dieser Betrag ab vom statt. Mussten bis dato der davon LV Angehörigen kranker ApK Menschen profitieren Bayern, kann, September 2015 Informationen aus dem BApK Newsletter Raus aus dem Schweigen - neue Internettherapie für Suizid-Hinterbliebene Informationsdienst Wissenschaft: Für Hinterbliebene stellt ein Suizid ein besonders schwer zu bewältigendes Lebensereignis dar. Für sie gibt es bisher kein internetgestütztes Therapieangebot. Wissenschaftler aus Leipzig sind davon überzeugt, dass ein solches gerade für diese spezielle Zielgruppe besonders hilfreich sein kann. Mehr lesen: https://idw-online.de/de/news635534 Soziotherapie für psychisch Erkrankte: Zurück ins Leben Spiegel online: Wenn psychisch Erkrankte weder den Weg zurück in den Alltag noch zur angebotenen Hilfe finden, können Soziotherapeuten eine wertvolle Unterstützung sein. Doch das Angebot ist kaum bekannt. Mehr lesen: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/psychische-erkrankungen-mit-soziotherapie-zurueckin-den-alltag-a-1052172.html Spruch: Pinnwand Der Bundesverband ApK hat auf der letzten Länderratssitzung eine Namenserweiterung beschlossen und heißt jetzt: Es muss nicht immer alles Sinn machen, oft reicht es schon, wenn es Spaß macht! „ undesverband der Angehörigen psychisch erkrankter enschen“ Uns gefällt das! Termine Veranstaltung des Landesverbandes NRW ApK Samstag: Referenten: Thema: Ort: Gruppentreffen 12. März 2016 von 10 – 15 Uhr Prof. Dr. Josef Bäuml, TU München “Behandlung von und Umgang mit ersterkrankten Menschen“ Alexianer Krankenhaus, Münster-Amelsbüren Impressum Klare Sicht - Infozeitung für Angehörige psychisch Kranker Herausgeber: Landesverband NordrheinWestfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. Gasselstiege 13,48159 Münster Büro: Tel. 0251/5209522 Fax. 0251/5209523 Beratung: Tel. Mi 10 – 12 Uhr Tel. 02521-3959 E-mail:[email protected] www.lv-nrw-apk.de Redaktion: Andrea Wallis V.i.S.d.P. Wiebke Schubert Bankverbindung: Sparkasse Münsterland-Ost IBAN: DE64 4005 0150 0006 0096 09 BIC: WELADED1MST Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder. Landesverband NRW der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Gasselstiege 13, 48159 Münster, Tel. 0251-5209522, [email protected], www.lv-nrw-apk.de Ausgabe November 2015 Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V. LANDESVERBAND ANGEHÖRIGEN 12 DER PSYCHISCH KRANKER IN NORDRHEIN-WESTFALEN Diese Grundsätze bilden das Fundament des Landesverbands NRW ApK: Informieren Mehr Informationen und bessere Beratung in finanziellen und sozialrechtlichen Fragen der Angehörigen durch Veranstaltungen, unsere Verbandszeitschrift die „Klare Sicht“ und die Inkludierung der „Psychosozialen Umschau“ in unserem Mitgliedsbeitrag. Verantwortliche zur Rede stellen Der Landesverband fordert: Menschen, die Entscheidungen treffen, sollen Verantwortung übernehmen! Bestehende Bedingungen prüfen Der Landesverband besucht unangemeldet die Kliniken in NRW. Mit seiner unabhängigen Besuchskommission prüft er die Gegebenheiten und den Umgang mit den psychisch Kranken direkt vor Ort und weist auf Missstände hin. Mobilisieren und vernetzen Der Landesverband bringt Menschen zusammen, die gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Bedingungen der Angehörigen psychisch kranker Menschen zu stärken und zu stützen. Unabhängigkeit Der Landesverband lässt sich nicht von Pharmafirmen sponsern und nimmt kein Geld von Industrie oder Politik. Wir entscheiden für die Angehörigen – unabhängig von fremden Interessen. Erhalt des bestehenden Trialogs Ärzte holen Angehörige ins Boot. Der Austausch zwischen Arzt, Betroffenem und Angehörigen wird immer deutlicher sichtbar. Der Landesverband befürwortet diesen Trialog und stellt die Notwendigkeit in den Vordergrund. Mitmischen - überall Wir sind Beiräte in Kliniken, Behindertenwerkstätten, Beschwerde-kommissionen, sind Mitglied in psychosozialen Arbeitskreisen und arbeiten aktiv in politischen Gremien an der sozial-psychiatrischen Gesetzgebung mit. Wir sind Mitglied beim Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker in Deutschland. Sorgen Sie für Bestand und Weiterentwicklung der Angehörigenarbeit! Werben Sie Mitglieder! 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