Wichtige diagnostische Verfahren: Allgemein 1930 Entdeckung der bis dahin unbekannten Strahlung durch W.C.Röntgen => "X-Strahlen" (Würzburg) Entwicklung der Hochvakuumröhre mit Glühkathode durch W.D.Coolidge Einführung der Drehanodenröhre durch A.Bouwers und Einführung der Tomographie durch A.Vallebona 1936 Einführung der Schirmbildmethode durch M.deAbreu 1952 Einführung der Bildverstärker-Technik 1974 Anwendung des Ultraschalls durch Kosoff 1895 1913 1957 1967 1946 1974 Entwicklung der Computertomographie durch A.MacLeod/Cormack Einführung der Computertomographie durch Godfrey N. Hounsfield Entwicklung der Grundlagen zur Magnetresonanz Spektroskopie durch F. Bloch und E.M.Purcell Anwendung der MRT als bildgebendes Verfahren durch P.C.Lauterbur/Damadian Grundlagen aller Verfahren Y Elektromagnetische Wellen: Erzeugung von Röntgenstrahlen Anode Röntgenstrahlen Beschleunigungsspannung Kathode Heizspannung Kathode: Negativ geladen Anode: Positiv geladen Beschleunigungsspannung: Frequenz Heizspannung: Intensität der Strahlung Einteilung Spannungsbereich Wellenlänge [D] "Weich" 20-60 kV 0.6-0.2 "Hart" 120-250 kV 0.1-0.05 "Überhart" über 250 kV weinger als 0.05 Intensität Röntgenstrahlung besteht aus 2 Anteilen β α λgrenz a) Bremsstrahlen 8 8 8 8 Abbremsung von Elektronen durch die Anode Umwandlung von Wkin in Wst rahlung "Kontinuierliches" Spektrum Es existiert "Grenzfrequenz": Maximale Energie W = 1/2 m v = e U = h f = h c/λ 2 h: 6.626 H 10-34 Js (Planck-Konstante) -19 e: 1.602 H 10 C (Elementarladung) 8 c: 3 H 10 m/s (Lichtgeschwindigkeit) b) Charakteristische Röntgenstrahlung 8 Abhängig vom Anodenmaterial 8 Übergänge Kernfern Y Kernnah 8 Im Falle von Kupferanode: Kα und Kβ Linien Kα Kβ Kγ Kδ Null O N M L K Lage der Linien bei Kupfer: α-Linie: 1.57 D β-Linie: 1.41 D Die Absorption von Röntgenstrahlen nimmt mit der Dicke, der Dichte und der 3. Potenz der Ordnungszahl des durchstrahlten Gewebes zu, mit zunehmender Strahlenenergie ab. Folgende Parameter spielen ein Rolle: 8 8 8 8 Die Dicke des durchstrahlten Stoffes Die Dichte des durchstrahlten Stoffes (spez. Gewicht) Die Ordnungszahl der Elemente des Gewebes Die Energie der Röntgenstrahlen Das absorbiert schlecht... ...und das gut... Atom OZ Atom OZ Wasserstoff (H) Kohlenstoff (C) Stickstoff (N) Sauerstoff (O) Calcium (Ca) Phosphor (P) 1 6 7 8 15 20 Jod (I) Barium (Ba) 53 56 74 82 Wolfram W Blei (Pb) Daraus ergibt sich folgende Liste zunehmender Absorption und damit steigender Röntgendichte für die verschiedenen Gewebe: Luft (absorbiert die Röntgenstrahlung nicht) Fettgewebe Parenchymatöse Organe Knochen Metall (Fremdkörper) Es existiert eine große Spannungsabhängigkeit Die Abschwächung, die Strahlung durch verschiedene Gewebe erfährt ( "Massenabsorptionskoeffizient" ) belegt, daß sich die bei niedrigen Spannungen bestehenden großen Absorptionsunterschiede zwischen Knochen und Weichteilen mit steigender Spannung verringern: Wenn Gewebe mit hohen Absorptionsunterschieden zur Bilderzeugung beitragen Y hohe U zur Verminderung des Kontrastes (z.B. bei Thorax-Aufnahmen: 120 kV, Y "Hartstrahltechnik"). Wenn Gewebe mit geringen Absorptionsunterschieden zur Bilderzeugung beitragen, Y kleine U zur Erhöhung des Kontrastes (z.B. bei der Mammographie: 30-40 kV, Y "Weichstrahltechnik"). Computer-Tomographie (CT) CT (Hounsfield 1967) arbeitet wie die konventionelle Tomographie mit Röntgenstrahlen. Während in der konventionellen Tomographie die unterschiedliche Strahlenintensität, eine entsprechend abgestufte Filmschwärzung bewirkt, wird bei CT die durch den Körper in unterschiedlichem Maße durch Absorption geschwächte Strahlung von den Detektoren gemessen.Die so erhaltenen Werte werden computergesteuert in einen bildlichen Querschnitt umgesetzt. 8 8 8 8 8 8 Die Röntgenröhre rotiert um die Längsachse des Patienten Detektoren auf der gegenüberliegenden Seite messen die ankommende Strahlung Meßwerte Y Computer Y Auswertung, d.h. wo kommt es zu starken oder geringen Schwächungen Y Zuordnung von Dich-tewerten Y Angabe in "Hounsfield-Einheiten (HE)" Y Zuordnung von Graustufen: Weiß Y Starke Absorption Y Hohe HE-Werte (Knochen) Schwarz Y Schwache Absorption Y Negative HE-Werte (Luft) Nullpunkt : Dichte von Wasser Gewebe Dichte [HE] Knochen +1000 Nieren 50-70 Fettleber 20-40 Par. Organe 40-70 Zysten 10-20 Wasser 0 Fett (-100)-(-200) Lungengewebe (-600)-(-700) Luft -1000 Grundlagen der Magnetischen Kernresonanz Synonyme: > > > Kernspintomographie Nuklearmagnetresonanztomographie Magnetresonanz-Imaging Geschichtliche Entwicklung: 1924 Pauli : Magnetisches Drehmoment 1946 Purcell, Bloch : Kernspinresonanz 1950 Hahn : Kernspinechos 1960 Knight, Dickinson, Proctor : Chemische Analyse 1971 Damadian, Lauterbur : Kernspintomographie 1973 Moon : 31P-Spektroskopie Bestimmbare Parameter: 1. 2. 3. Protonendichte (Wassergehalt) Relaxationszeiten (T1, T2) Flowbestimmung (zur Gefäßdarstellung) Merke: T1 Y Fett Y Hell T2 Y Wasser Y hell Essentielle Voraussetzungen: 8 8 8 8 Kernspin Homogenes Magnetfeld Magnetresonanz Relaxation Der Kernspin Unter "Kernspin" versteht man den Eigendrehimpuls von Atomkernen um ihre Längsachse (vergleichbar mit einem Kreisel). Diese Eigenschaft besitzen Atomkerne mit einer ungeraden Zahl von Protonen und Neutronen. Der einfachste Atomkern mit Kernspin ist der Wasserstoffkern (H+); er kommt außerdem im Körper am häufigsten vor (der Körper besteht zu 70% aus Wasser, in jedem Tropfen Wasser befinden sich etwa 1024 Wasserstoffkerne - Protonen -). Die MRT wird daher auch als "Protonenimaging" bezeichnet. Weitere Elemente mit Kernspin, die zur NMR verwendet werden können: Kohlenstoff-13, Fluor-19, Natrium-23, Phosphor-31. Ein Proton (Atomkern mit positiver Ladung) dreht sich ähnlich der Weltkugel um eine Achse. Diese Drehung bezeichnet man als Spin. Die Rotation der elektrischen Ladung ist mit einem schwachen Magnetfeld verbunden, d.h. der Atomkern stellt einen magnetischen Dipol dar. Was passiert im Magnetfeld? 6 6 6 6 6 Kerne erzeugen durch ihren Spin ein geringes Magnetfeld Die Drehachsen sind willkürlich verteilt Y Ausmittelung der Magnetisierung (Y Kein NMR-Signal!) Starkes Magnetfeld Y Ausrichtung! Parallel (energetisch günstiger) Antiparallel (energetisch ungünstiger) Durch den zahlenmäßigen Unterschied parallel und antiparallel orientierter Protonen entsteht eine Nettomagnetisierung M0 der Materie. Das Magnetfeld, das zur MRT benötigt wird, muß jedoch eine sehr hohe Feldstärke haben: + + + Magnetfeld der Erde: ca. 50 Mikro-Tesla Haushaltsmagnet: Größenordnung Milli-Tesla MR-Magnet: 0.1 - 4 Tesla (meist 1-1.5 Tesla) Einheit für Magnetfeldstärken "Tesla": 1 Tesla = 10000 Gauß Die Ausrichtung der Kerne im Magnetfeld ist nie völlig parallel, da sich durch die Eigenrotation immer ein Winkel ergibt. Mit diesem Winkel rotieren die Atomkerne um ihre Längsachse Y "Präzession". Die Geschwindigkeit der Kreiselbewegung ("Präzessionsfrequenz", "Larmorfrequenz") hängt von der Stärke des Magnetfeldes ab: 1. Protonen mit Spin (S) kreiseln (präzedieren) mit einer Präzessionsfrequenz in einem Magnetfeld (B) um dessen Feldlinien 2. Analogie zu einem Kreisel mit einem Drehimpuls (L) im Gravitationsfeld (G) der Erde Anregung und Relaxation 8 8 8 8 8 8 Einstrahlung eines Hochfrequenzimpulses (MHz-Bereich) Y Drehung der im Magnetfeld ausgerichteten Spins um 90° Nur möglich, wenn der eingestrahlte Impuls die gleiche Frequenz hat wie die Spins = "Resonanzbedingung" Für unterschiedliche Kerne sind bei unterschiedlichen Magnet1 feldstärken unterschiedliche Frequenzen notwendig (z.B. H : 42,6 1 MHz bei B = 1,0 Tesla bzw. H : 64,0 MHz bei B = 1,5 Tesla) Nach Abschalten des Hochfrequenzimpulses bewegen sich die Atomkerne wieder in ihre Gleichgewichtslage zurück ("Relaxation") Man unterscheidet die longitudinale Relaxation (T1-Zeit) und die transversale Relaxation (T2-Zeit) Ortsauflösung wird durch "Gradienten" erreicht Y Magnetfeld ist nicht mehr völlig homogen Y Unterschiedliche Resonanzfrequenzen Signalverhalten einiger wichtiger Gewebe bzgl. ihrer T1- und T2-Relaxationszeiten: Signalverhalten T1-gew. Bild T2-gew. Bild Signalreich Fett Liquor, Ödem, Flüssigkeit Mittlere Intensität Signalarm Lymphknoten, Muskulatur, Knochenmark, Knorpel Liquor, Zysten, Flüssigkeit, Verkalkungen, Kortikalis Die Schichtauswahl beim MR folgt dieser Terminologie: Fett, Knochenmark Kortikalis, Verkalkungen, Muskulatur Ultraschall (I) Allgemein: 8 8 8 8 8 8 8 Ultraschall = Hochfrequente, mechanische Schwingungen mit Frequenzen von etwa 1 bis 12 MHz Häufigste Anwendungen: 3.5 - 7.5 MHz Longitudinalwellen Ausbreitung nur in Materie (Unterschied zu elektromagnetischen Wellen) Ausbreitungsgeschwindigkeit in Wasser ~ 1500 m/s Schallkopf wirkt als Wellenerzeuger sowie auch wiederum als "Wellendetektor" Je dichter das Medium, desto schneller der Schall! Grundlagen der Bilderzeugung: Ausbreitung in biologischen Medien hängt ab von: 8 8 8 8 Absorption Streuung Reflexion Brechung An Gewebegrenzen erfährt die Schallwelle diese Phänomene in unterschiedlichem Maß Y Reflexion der Schallwelle Y"Inhomogene Welle", d.h. Veränderungen, die zur Diagnostik taugen, sind eingetreten! Ultraschall (II) Schalleitungszeit: Y Zeit von Aussendung bis Empfang (gibt aufgrund der annähernd konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit die flektierenden Struktur vom Schallkopf wieder) Entfernung der re- Schallamplitude: Y Amplitude des reflektierten Impulses (gibt die Stärke der Schallreflexion wieder) Die beiden Faktoren Schallaufzeit und Schallamplitude sind die Grundlage der Bilderzeugung. Je nach bildlicher Darstellung unterscheidet man folgende Verfahren: 8 A-Mode 8 M-Mode 8 B-Mode. Der "A"-Modus In der eindimensionale Darstellung: Amplitude auf der Ordinate (A), Schallaufzeit auf der Abszisse (B). Hohe Ordinatenwerte Y Starke Schallreflexion Abszissenwert Y Entfernung vom Schallkopf M-Mode: 8 8 8 8 Bewegung des "Ziels" Y Änderung des Abstandes Y Änderung der Schallaufzeit. Registrierung als Funktion der Zeit Y Kurven. Höhendifferenzen Y Bewegungsumfang Die Steigung der Kurve Y Bewegungsgeschwindigkeit B-Mode: 8 8 8 Y Y Y Y Reflektierte Echos werden als helle und dunkle Punkte dargestellt. multiple Piezokristalle Y Verschiedene Echoimpulse werden ausgesendet und empfangen Y Ortsauflösung und Umsetzung in Graustufen B-Mode Y Heute am häufgsten angewandtes Verfahren (Schnittbild, das durch Kippung und Lageveränderung des Schallkopfes in seiner Schnittebene frei variiert werden kann). "Schnelles" Verfahren Y Detektion von Organbewegungen in "Real Time". A-Mode (Ergänzung zum B-Mode) Y Differenzierung umschriebener Raumforderungen (Zyste oder solider Tumor?). M-Mode Y Echokardiographie Zur Knorpeldiagnostik: Nur wenn man nix Besseres wie z.B. MR in der Hand hat!! Anwendungsbreite der unterschiedlichen bildgebenden Verfahren Organsystem Röntgen CT MRT Sonographie Knochen +++ +++ + - Knochenmark - - +++ - Lunge +++ +++ - - +/- (1) +++ ++++ +++ +++ ++++ Rückenmark - (+) Magen/Darm +++ +/++ Knorpel - -/+ Gefäße +++(5) ++(6) ++/+++(7) + Herz + +/++ ++/+++ +++ Leber/Milz - +++ ++ +++ Nieren +/++ +++ ++ ++/+++ Weichteile Gehirn ++++ (3) +/+++ (3) (2) -/++ - ++/-(4) + 1. Ausnahme: Mammographie 2. Ultraschall nur am Gehirn von Säuglingen (offene Fontanellen) 3. Einzige Methode zur direkten Darstellung von Rm bzw. Knorpel 4. Darstellung von Darmwandverdickungen mit Sonographie möglich 5. Angiographie 6. Große Gefäße 7. Großes Zukunftspotential