3 Ergebnisse 3.1 Klinische Befunde 3.1.1 Alter und Geschlecht in

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13
3
Ergebnisse
3.1
Klinische Befunde
3.1.1 Alter und Geschlecht in Abhängigkeit von der Überlebenszeit
Es wurden die klinischen Daten von 33 Patienten ausgewertet.
Es handelte sich um 22 Frauen (66,7 %) und 11 Männer (33,3 %). 3 Frauen und 2 Männer
waren bei Abschluß der Datenerfassung noch am Leben. Bezüglich des Geschlechts war der
Unterschied der Überlebenszeiten nicht signifikant (p=0,9523).
Das mittlere Diagnosealter betrug bei den weiblichen Patienten 43,2 Jahre. Bei den
männlichen Patienten lag das mittlere Diagnosealter bei 42,0 Jahren. Um diesen klinischen
Parameter auswerten zu können, wurden drei Altersgruppen gebildet. In der ersten
Altersgruppe waren die 2. und 3. Lebensdekade, in der zweiten Gruppe die 4. und 5.
Lebensdekade und in der dritten Gruppe die 6. bis 8. Lebensdekade erfaßt
(siehe Abbildung 1).
Der Vergleich dieser drei Altergruppen zeigte keinen signifikanten Unterschied bezüglich
der Überlebenszeiten nach Diagnosestellung (p=0,0587).
Abbildung 1:
Überlebenskurven in Abhängigkeit vom Patientenalter
14
3.1.2 Staging in Abhängigkeit von der Überlebenszeit
Die Primärtumoren der 33 Patienten wiesen folgendes Staging nach UICC/AJCC (1992) auf:
Zwei Tumoren (6,1 %) entsprachen Stadium IA. Davon lebte noch ein Patient bei Abschluß
der Datenerfassung, der andere Patient überlebte die Krankheit 26 Monate. Zwei Tumoren
(6,1 %) wurden dem Stadium IIA zugeordnet, diese Patienten überlebten 18 und 78 Monate.
Zehn Tumoren (30,3 %) entsprachen Stadium IIB. Zwei dieser Patienten waren noch am
Leben, die übrigen überlebten im Mittel 25,8 Monate. Drei Tumoren (9,1 %) wurden dem
Stadium IIIA zugeordnet, die Patienten überlebten im Mittel 20,3 Monate. Neun Tumoren
(27,2 %) befanden sich im Stadium IIIB. Von dieser Gruppe lebte noch ein Patient, die
übrigen überlebten im Mittel 18,0 Monate. Fünf Tumoren (15,1 %) konnten Stadium IVA
zugeordnet werden. Hier lag die mittlere Überlebenszeit bei 11,0 Monaten, wobei ein
Patient bei Abschluß der Datenerfassung noch lebte. Zwei neurogene Sarkome (6,1 %)
entsprachen dem Stadium IVB. Hier überlebten die beiden Patienten 6 und 10 Monate. Es
ließ sich
keine signifikante Abhängigkeit der Überlebenszeiten vom Tumorstadium
ermitteln (p=0,0841).
3.1.3 Metastasierung in Abhängigkeit von der Überlebenszeit
Vier Patienten (12,1 %) hatten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung weder Lymphknotennoch Fernmetastasen. Von dieser Gruppe waren sämtliche Patienten bei Abschluß der
Datenerfassung
noch
am
Leben.
Bei
einem
Patienten
(3,0
%)
wurden
Lymphknotenmetastasen zum Zeitpunkt der Primäroperation festgestellt. Auch dieser lebte
noch bei Abschluß der Datenerfassung. Bei vier Patienten (12,1 %) wurden intraoperativ
Lymphknoten- und postoperativ aufgetretene Fernmetastasen festgestellt. Diese überlebten
im Mittel 11,0 Monate. Bei zweiundzwanzig Patienten (66,7 %) traten postoperative
Fernmetastasen auf, die mittlere Überlebenszeit betrug 24,2 Monate. Bei zwei Patienten (6,1
%) wurden bei der Primäroperation sowohl Lymphknoten- und Fernmetastasen als auch
postoperative Fernmetastasen festgestellt. Diese überlebten 6 und 10 Monate. Für die
statistischen Berechnungen wurden erneut zwei Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe sind
die metastasenfreien Patienten sowie der Patient mit gesicherten Lymphknotenmetastasen
zusammengefaßt. Die zweite Gruppe wird von den übrigen Patienten repräsentiert
(postoperative
Fernmetastasen;
Lymphknoten-
und
postoperative
Fernmetastasen;
Lymphknoten-, Fernmetastasen und postoperative Fernmetastasen). Die Patienten der ersten
Gruppe lebten signifikant länger als die Patienten der zweiten Gruppe (p=0,0001).
15
3.1.4 Tumorausdehnung in Abhängigkeit von der Überlebenszeit
Der Tumordurchmesser variierte zwischen 2 und 23 cm (Mittelwert: 7,54).
7 Patienten (21,2 %) hatten eine Tumorausdehnung, die der Kategorie T1 entsprach. Die
mittlere
Überlebenszeit
dieser
Patienten
betrug
30,5
Monate.
Von
dieser
Untersuchungsgruppe war ein Patient bei Abschluß der Datenerfassung noch am Leben.
26 Patienten (78,8 %) wurden der Kategorie T2 zugeordnet. Vier dieser Patienten lebten
noch bei Abschluß der Datenerfassung. Die übrigen 22 Patienten überlebten im Mittel 18,6
Monate. Bezüglich der Tumorausdehnung ergaben sich keine signifikanten Unterschiede der
Überlebenszeiten zwischen diesen beiden Patientengruppen (p=0,4161).
3.1.5 Operationsart in Abhängigkeit von der Überlebenszeit
Bei 20 Patienten (60,6 %) wurde der Tumor primär exzidiert. Von dieser Gruppe erfolgte
bei fünf Patienten eine weite Tumorexzision. Zwei dieser Patienten waren bei Abschluß der
Datenerfassung noch am Leben, die drei anderen Patienten überlebten die Erkrankung im
Mittel 39,7 Monate. Bei 13 Patienten erfolgte eine primäre Tumorausschälung, diese
überlebten im Mittel 18,9 Monate. Bei 2 Patienten konnte nur eine palliative
Tumormassenreduktion erfolgen, diese überlebten 6 und 7 Monate. Bei 13 Patienten
(39,4 %) erfolgte eine sekundäre Tumorresektion nach Probeentnahme. Von dieser Gruppe
wurde bei 10 Patienten der Tumor weit exzidiert, hier betrug die mittlere Überlebenszeit
18,4 Monate, wobei 2 Patienten bei Abschluß der Datenerfassung noch lebten. Bei 2
Patienten erfolgte eine Extremitätenamputation nach Probeentnahme, davon lebte noch ein
Patient zum Zeitpunkt der Datenerfassung, der andere überlebte 53 Monate. Bei einem
Patienten konnte nur eine Tumorausschälung nach Probeentnahme durchgeführt werden,
dieser überlebte die Erkrankung 15 Monate.
In Abbildung 2 sind die relativen Überlebenszeiten in Abhängigkeit zur Operationsmethode
dargestellt. Es wurden zwei Patientengruppen gebildet. In Gruppe 1 sind die Patienten
zusammengefaßt, bei denen die Tumorexzision weit im Gesunden erfolgte. Gruppe 2 wird
durch die Patienten repräsentiert, bei denen kein tumorfreier Rand nach Operation gesichert
werden konnte.
Patienten der ersten Gruppe hatten signifikant längere Überlebenszeiten als Patienten, bei
denen nur eine palliative Tumormassenreduktion bzw. Tumorausschälung erfolgte
(p=0,0035).
16
Abbildung 2:
Überlebenskurven in Abhängigkeit zur Operationsmethode
3.1.6 Tumorlokalisation in Abhängigkeit von der Überlebenszeit
3 Primärtumoren befanden sich im Kopf-Hals-Bereich (9,1 %), 13 Tumoren waren im
Bereich der Extremitäten lokalisiert (39,4 %). Davon befand sich ein Tumor an der oberen
Extremität, drei befanden sich an der Schulter, vier im Bereich der Hüfte und des äußeren
Beckengürtels und fünf an der unteren Extremität. An der Rumpfwand waren vier Tumoren
(12,1 %) lokalisiert. Dreizehn Tumoren (39,4 %) befanden sich intraabdominal. Davon
lagen vier intestinal, acht retroperitoneal und einer intrathorakal.
Bezüglich der Tumorlokalisation ergeben sich folgende Überlebenszeiten. Bei acht
Patienten befand sich der Tumor retroperitoneal, diese Patienten hatten eine mittlere
Überlebenszeit von 10,9 Monaten. Vier der neurogenen Sarkome waren im Bereich der
Rumpfwand lokalisiert. Hier betrug die mittlere Überlebenszeit 15,8 Monate. Die drei
Patienten, bei denen der Tumor in der Kopf-Hals-Region lokalisiert war, überlebten im
Mittel 21,3 Monate. Bei vier Patienten befand sich der Tumor intraabdominal und bei einem
Patienten intrathorakal, diese überlebten die Erkrankung im Mittel 24,0 Monate. Von den 13
Patienten, bei denen sich das neurogene Sarkom im Bereich der Extremitäten befand, waren
17
5 bei Abschluß der Datenerfassung noch am Leben, die übrigen überlebten im Mittel 32,4
Monate.
In Abbildung 3 werden die Patienten in Anlehnung an die Studie von Kuratsu et al. (1994)
in drei Gruppen zusammengefaßt. Gruppe 1 stellt die Patienten mit einer Tumorlokalisation
in der Kopf-, Hals- und Retroperitonealregion dar. Gruppe 2 faßt die Patienten mit Tumoren
im Bereich von Rumpfwand und Intestinum zusammen. Gruppe 3 repräsentiert die Patienten
mit Tumoren im Bereich der Extremitäten. Patienten der dritten Gruppe lebten signifikant
länger als Patienten der zweiten Gruppe, wobei Patienten der zweiten Gruppe signifikant
längere Überlebenszeiten als Patienten der ersten Gruppe hatten (p=0,0006).
Abbildung 3:
Überlebenskurven in Abhängigkeit von der Tumorlokalisation
18
3.2
Histologische Befunde, Malignitätsgrading und Überlebenszeit
Die Auswertung dieser Parameter erfolgte ebenfalls mit Hilfe der stationären
Behandlungsunterlagen, die bei 33 Patienten verfügbar waren. Zum Zeitpunkt der
Datenauswertung lebten noch 5 Patienten (15,2 %), 28 Patienten (84,8 %) waren am Tumor
verstorben. Die Überlebenszeit schwankte zwischen 2 und 78 Monaten, die mittlere
Überlebenszeit betrug 21,2 Monate. Der Median lag bei 15,0 Monaten mit einer
Standardabweichung von 17,7. Zwei Patienten hatten neurogene Sarkome des 1. Grades,
davon lebte bei Abschluß der Datenerfassung noch ein Patient, der andere überlebte 26
Monate. Bei 15 Patienten wurde der Tumor dem Malignitätsgrad 2 zugeordnet, hiervon
lebten noch 3 Patienten, die übrigen 12 Patienten überlebten die Erkrankung im Mittel 26,5
Monate. Von den 15 Patienten mit Tumoren des 3. Grades lebte noch ein Patient bei
Abschluß der Datenerfassung, die anderen überlebten im Mittel 16,6 Monate. Für die
graphische Darstellung der relativen Überlebenszeit in Abhängigkeit vom Malignitätsgrad
wurden die Sarkome des 1. und 2. Grades zusammengefaßt (siehe Abbildung 4).
Patienten mit neurogenen Sarkomen der Grade 1 und 2 lebten signifikant länger als
Patienten, die an einem neurogenen Sarkom des Grades 3 erkrankt waren (p=0,0204).
Abbildung 4:
Überlebenskurven in Abhängigkeit vom Tumorgrading
19
Das Malignitätsgrading für alle 65 morphometrisch untersuchten Tumoren erfolgte nach der
Methode von van Unnik et al. (1993).
3 Tumoren (4,6 %) entsprachen dem Grad 1, 33 Tumoren (50,8 %) dem Grad 2 und 29
Tumoren (44,6 %) dem Grad 3. Die 3 neurogenen Sarkome des 1. Grades waren
Primärtumoren (5,66 %), 26 Tumoren des Grades 2 entsprachen ebenfalls Primärtumoren
(49,06 %), 7 waren Rezidive (58,33 %). Von den Tumoren, die dem Grad 3 zugeordnet
wurden, waren 24 Primärtumoren (45,28 %) und 5 Rezidive (41,67 %).
Der absolute und relative Anteil der einzelnen Tumorarten bezüglich der Malignitätsgrade
wird in Tabelle 1 dargestellt:
Primärtumoren
Rezidivtumoren
Fallzahl
rel. Häufig-
Fallzahl
rel. Häufig-
n=53
keit (%)
n=12
keit (%)
Malignitätsgrad 1
3
6
0
0
Malignitätsgrad 2
26
49
7
58
Malignitätsgrad 3
24
45
5
42
Tabelle 1:
Anteil verschiedener Malignitätsgrade bei Primärtumoren, Rezidiven und
Metastasen (Fallzahl n) unter Angabe ihrer relativen Häufigkeit in Prozent
20
3.3
Morphometrisch erfaßtes Verhalten der AgNOR‘s
Um die Unabhängigkeit der Parameter zu gewährleisten, werden hier nur Primärtumoren
berücksichtigt - somit wird ausgeschlossen, daß ein und derselbe Patient in verschiedenen
Tumorgruppen vertreten ist. Damit kamen 53 maligne und 24 benigne Schwannome zur
Auswertung.
Bei den malignen Tumoren entsprachen 3 dem Grad 1, 26 dem Grad 2 und 24 dem Grad 3.
3.3.1 Durchschnittliche Fläche einer AgNOR
Die mittlere AgNOR-Fläche der benignen Tumoren betrug 0,102 µm2 (Median 0,103 µm2,
Standardabweichung 0,014), die der neurogenen Sarkome aller Grade entsprach 0,101 µm2.
Bei der Einzeldarstellung hatten die Sarkome des 1. Grades eine mittlere AgNOR-Fläche
von 0,095 µm2 (Median 0,089 µm2, Standardabweichung 0,022), die Sarkome des 2. Grades
eine mittlere AgNOR-Fläche von 0,103 µm2 (Median 0,102 µm2, Standardabweichung
0,026) und die Sarkome des 3. Grades eine mittlere AgNOR-Fläche von 0,104 µm2 (Median
0,103 µm2, Standardabweichung 0,019).
Der Unterschied der AgNOR-Flächen zwischen Neurinomen und neurogenen Sarkomen ist
nicht signifikant. Die neurogenen Sarkome des 1. Grades unterscheiden sich anhand ihrer
AgNOR-Flächen nicht signifikant von denen des 2. Grades. Beim Vergleich der AgNORFlächen der Sarkome des 1. und 2. Grades mit denen des 3. Grades ergeben sich ebenfalls
keine signifikanten Unterschiede (p=0,919).
In Tabelle 2 und Abbildung 5 werden die AgNOR-Flächen von benignen und malignen
Nervenscheidentumoren dargestellt.
Mittelwert
Median
Standard-
[µm²]
[µm2]
abweichung
Neurinome
0,102
0,103
0,014
Grad-1-Sarkome
0,095
0,089
0,022
Grad-2-Sarkome
0,103
0,102
0,026
Grad-3-Sarkome
0,104
0,103
0,019
Tabelle 2:
AgNOR-Flächen benigner und maligner Nervenscheidentumoren
21
Abbildung 5:
AgNOR-Flächen benigner Tumoren und neurogener Sarkome
3.3.2 AgNOR-Gesamtfläche pro Zelle
Die mittlere AgNOR-Gesamtfläche pro Zelle betrug bei den Neurinomen 0,323 µm2
(Median 0,313 µm2, Standardabweichung 0,069). Die mittlere AgNOR-Gesamtfläche aller
neurogenen Sarkome entsprach 0,400 µm2. Die neurogenen Sarkome des Grades 1 hatten
eine AgNOR-Gesamtfläche von im Mittel 0,368 µm2, für den Median errechnete sich ein
Wert von 0,281 µm2, die Standardabweichung betrug 0,130. Bei den neurogenen Sarkome
des Grades 2 errechnete sich ein Mittelwert der AgNOR-Gesamtflächen von 0,395 µm2
(Median 0,348 µm2, Standardabweichung 0,197). Der Mittelwert der AgNORGesamtflächen der Sarkome des Grades 3 betrug 0,438 µm2 (Median 0,381 µm2,
Standardabweichung 0,238). Die mittleren AgNOR-Gesamtflächen bei Neurinomen
unterscheiden sich nicht signifikant von denen der neurogenen Sarkome. Ebenso gibt es
bezüglich der AgNOR-Gesamtflächen keinen signifikanten Unterschied zwischen den
Sarkomen der einzelnen Malignitätsgrade (p=0,199).
22
Tabelle 3 und Abbildung 6 zeigt die AgNOR-Gesamtflächen pro Zelle bei benignen und
malignen Nervenscheidentumoren.
Mittelwert
Median
Standard-
[µm²/Zelle]
[µm²/Zelle]
abweichung
Neurinome
0,323
0,313
0,069
Grad-1-Sarkome
0,368
0,281
0,130
Grad-2-Sarkome
0,395
0,348
0,197
Grad-3-Sarkome
0,438
0,381
0,238
Tabelle 3:
AgNOR-Gesamtflächen benigner und maligner Nervenscheidentumoren
Abbildung 6:
AgNOR-Gesamtflächen benigner und maligner Nervenscheidentumoren
23
3.3.3 AgNOR-Zahl pro Zelle
Bei den benignen Tumoren errechnete sich eine mittlere AgNOR-Zahl von 3,3. Der Median
betrug ebenfalls 3,3. Außerdem wurde eine Standardabweichung von 0,7 ermittelt. Die
neurogenen Sarkome des Malignitätsgrades 1 hatten eine mittlere AgNOR-Zahl pro Zelle
von 3,8; der Median betrug 4,0 bei einer Standardabweichung von 0,6. Bei den Tumoren des
Malignitätsgrades 2 errechnete sich ein Mittelwert der AgNOR-Zahl von 3,8; der Median
entsprach 3,7; die Standardabweichung war hier 1,2. Die Sarkome des 3. Grades hatten eine
mittlere AgNOR-Zahl pro Zelle von 4,2; der Median betrug 3,6; für die Standardabweichung
errechnete sich ein Wert von 1,9 (siehe Tabelle 4 und Abbildung 7).
Der Unterschied der mittleren AgNOR-Zahl pro Zelle zwischen Neurinomen und
neurogenen Sarkomen aller 3 Malignitätsgrade ist nicht signifikant. Die neurogenen
Sarkome des 1. Grades unterscheiden sich anhand ihrer mittleren AgNOR-Zahl pro Zelle
nicht signifikant von denen des 2. Grades. Vergleicht man die Sarkome des 1. und 2.
Malignitätsgrades mit denen des 3. Malignitätsgrades, ergeben sich ebenfalls keine
signifikanten Unterschiede bezüglich der mittleren AgNOR-Zahlen pro Zelle (p=0,181).
Mittelwert
Median
Standard-
[z/Zelle]
[z/Zelle]
abweichung
Neurinome
3,3
3,3
0,7
Grad-1-Sarkome
3,8
4,0
0,6
Grad-2-Sarkome
3,8
3,7
1,2
Grad-3-Sarkome
4,2
3,6
1,9
Tabelle 4:
AgNOR-Zahl bei Neurinomen und neurogenen Sarkomen
24
Abbildung 7:
Mittlere
AgNOR-Zahl
pro
Zelle
bei
benignen
und
malignen
Nervenscheidentumoren
3.3.4 Mittlerer AgNOR-Gehalt pro Zellkern (AgNOR-Quotient)
Dieser Wert ist der Quotient aus der mittleren AgNOR-Zahl pro Zelle und der mittleren
Kernfläche.
Für die benignen Tumoren errechnete sich ein AgNOR-Quotient von 33,24/µm² (Median
33,10/µm², Standardabweichung 8,44). Der AgNOR-Quotient aller neurogenen Sarkome
entsprach 40,69/µm². Bei der Einzeldarstellung hatten die Sarkome des 1. Grades einen
AgNOR-Quotienten von 41,72/µm² (Median 35,36/µm², Standardabweichung 9,92), die des
2.
Grades
einen
AgNOR-Quotienten
von
38,51/µm²
(Median
36,03/µm²,
Standardabweichung 15,40) und die des 3. Grades einen AgNOR-Quotienten von 41,85/µm²
(Median 36,84/µm², Standardabweichung 19,87; siehe Tabelle 5 und Abbildung 8). Der
Unterschied zwischen Neurinomen und neurogenen Sarkomen sowie innerhalb der
neurogenen Sarkome bezüglich des AgNOR-Quotienten ist nicht signifikant (p=0,290).
25
Mittelwert
Median
Standard-
[z/µm²]
[z/µm²]
abweichung
Neurinome
33,24
33,10
8,44
Grad-1-Sarkome
41,72
35,36
9,92
Grad-2-Sarkome
38,51
36,03
15,40
Grad-3-Sarkome
41,85
36,84
19,87
Tabelle 5:
AgNOR-Quotienten benigner und maligner Nervenscheidentumoren
Abbildung 8:
AgNOR-Quotienten bei benignen Tumoren und neurogenen Sarkomen
26
3.3.5 Höchste AgNOR-Zahl pro Nukleolus
Bei den Neurinomen betrug die höchste AgNOR-Zahl pro Nukleolus im Mittel 5,9 (Median
5,5; Standardabweichung 2,0). Alle neurogenen Sarkome wiesen als höchste AgNOR-Zahl
ebenfalls einen Mittelwert von 5,9 auf. Führt man die einzelnen Malignitätsgrade auf, so
ergab sich für die Sarkome des 1. Grades eine höchste AgNOR-Zahl von im Mittel 4,7
(Median 4,0; Standardabweichung 1,7), für die Sarkome des 2. Grades der Mittelwert 6,2
(Median 6,0; Standardabweichung 2,4) und für die Sarkome des 3. Grades der Mittelwert
6,8 (Median 5,5; Standardabweichung 3,8).
Es findet sich bezüglich der höchsten AgNOR-Zahl pro Nukleolus ebenfalls kein
signifikanter Unterschied beim Vergleich der benignen mit den malignen Tumoren sowie
bei der Unterscheidung zwischen den malignen Tumoren der einzelnen Malignitätsgrade
(p=0,541).
Tabelle 6 und Abbildung 9 zeigen eine Zusammenfassung der höchsten AgNOR-Zahlen pro
Nukleolus bei benignen und malignen Nervenscheidentumoren.
Mittelwert
Median
Standard-
[z/Nukleolus]
[z/Nukleolus]
abweichung
Neurinome
5,9
5,5
2,0
Grad-1-Sarkome
4,7
4,0
1,7
Grad-2-Sarkome
6,2
6,0
2,4
Grad-3-Sarkome
6,8
5,5
3,8
Tabelle 6:
Höchste
AgNOR-Zahl
Nervenscheidentumoren
pro
Nukleolus
benigner
und
maligner
27
Abbildung 9:
Höchste
AgNOR-Zahl
pro
Nukleolus
benigner
und
maligner
Nervenscheidentumoren
3.3.6 Kernfläche
Die mittlere Kernfläche der benignen Tumoren betrug 42,62 µm2, die aller malignen
Tumoren im Mittel 55,232 µm.
Bei den benignen Tumoren errechnete sich ein Mittelwert der Kernflächen von 42,62 µm2.
Der Median betrug 43,03 µm2. Außerdem wurde eine Standardabweichung von 5,24
ermittelt. Die neurogenen Sarkome des Malignitätsgrades 1 hatten eine mittlere Kernfläche
von 59,68 µm2, der Median betrug 49,25 µm2 bei einer Standardabweichung von 18,28. Bei
den Tumoren des Malignitätsgrades 2 errechnete sich ein Mittelwert der Kernflächen von
53,37 µm2, der Median entsprach 57,95 µm2, die Standardabweichung betrug 14,48. Die
Tumoren des 3. Grades hatten eine mittlere Kernfläche von 52,64 µm2 sowie einen Median
von 49,35 µm2. Die Standardabweichung betrug 17,34. (siehe Tabelle 7 und Abbildung 10).
28
Die mittleren Kernflächen der benignen Tumoren sind signifikant kleiner als die der
malignen Tumoren aller drei Malignitätsgrade . Vergleicht man die mittleren Kernflächen
innerhalb der Sarkomgruppen, so haben Sarkome des 1. Grades signifikant größere
Kernflächen als Sarkome des 2. und 3. Grades. Die Kernflächen der Sarkome des 2. Grades
sind signifikant größer als die der Sarkome des 3. Grades (p=0,02).
Mittelwert
Median
Standard-
[µm²]
[µm²]
abweichung
Neurinome
42,62
43,03
5,24
Grad-1-Sarkome
59,68
49,25
18,28
Grad-2-Sarkome
53,37
57,95
14,48
Grad-3-Sarkome
52,64
49,35
17,34
Tabelle 7:
Kernflächen benigner und maligner Nervenscheidentumoren
Abbildung 10: Kernflächen benigner Tumoren im Vergleich zu neurogenen Sarkomen
29
3.3.7 Anzahl der Nukleolen
Bei den Neurinomen errechnete sich ein Mittelwert der Nukleolenzahl von 1,1 (Median 1,1;
Standardabweichung 0,1). Für die neurogenen Sarkome in ihrer Gesamtheit betrug der
Mittelwert der Nukleolenzahl 1,1. Bei den Sarkomen des 1. Grades entsprach die mittlere
Nukleolenzahl 1,2 (Median 1,1; Standardabweichung 0,2). Die neurogenen Sarkome des
Malignitätsgrades 2 und 3 hatten bezüglich der Nukleolenzahl identische Parameter
(Mittelwert 1,1; Median 1,1; Standardabweichung 0,1).
Die globale Unterscheidung anhand der Nukleolenzahl zwischen malignen und benignen
Tumoren sowie zwischen den neurogenen Sarkomen der einzelnen Malignitätsgrade ist
nicht signifikant (p=0,471).
In Tabelle 8 und Abbildung 11 wird die Anzahl der Nukleolen pro Zelle bei benignen und
malignen Nervenscheidentumoren dargestellt.
Mittelwert
Median
Standard-
[NZ/Zelle]
[NZ/Zelle]
abweichung
Neurinome
1,1
1,1
0,1
Grad-1-Sarkome
1,2
1,1
0,2
Grad-2-Sarkome
1,1
1,1
0,1
Grad-3-Sarkome
1,1
1,1
0,1
Tabelle 8:
Nukleolenzahl pro Zelle benigner und maligner Nervenscheidentumoren
30
Abbildung 11: Anzahl
der
Nukleolen
pro
Zelle
benigner
und
maligner
Nervenscheidentumoren
3.3.8 Gesamtfläche aller Nukleolen pro Zelle
Die benignen Tumoren hatten eine mittlere Nukleolengesamtfläche von 2,60 µm2 (Median
2,39 µm2, Standardabweichung 0,64). Dem gegenüber errechnet sich für alle neurogenen
Sarkome eine mittlere Gesamtfläche der Nukleolen von 3,42 µm2. Bei den Sarkomen des 1.
Grades entsprach der Mittelwert der Nukleolengesamtfläche 3,41 µm2 (Median 2,66 µm2,
Standardabweichung 1,53). Für die Sarkome des 2. Grades wurde ein Mittelwert der
Nukleolengesamtfläche von 3,13 µm² errechnet (Median 2,80 µm², Standardabweichung
1,25). Für die neurogenen Sarkomen des 3. Grades errechnete sich ein Mittelwert der
Nukleolengesamtfläche von 3,73 µm2 (Median 2,98 µm2, Standardabweichung 2,13; siehe
Tabelle 9 und Abbildung 12).
31
Eine Unterscheidung der benignen von den malignen Tumoren aller drei Grade anhand der
Gesamtfläche aller Nukleolen pro Zelle ist nicht signifikant. Eine Unterscheidung innerhalb
der einzelnen Malignitätsgrade anhand dieses Parameters ist ebenfalls nicht signifikant
(p=0,087).
Mittelwert
Median
Standard-
[µm²/Zelle]
[µm²/Zelle]
abweichung
Neurinome
2,60
2,39
0,64
Grad-1-Sarkome
3,41
2,66
1,53
Grad-2-Sarkome
3,13
2,80
1,25
Grad-3-Sarkome
3,73
2,98
2,13
Tabelle 9:
Nukleolengesamtfläche benigner und maligner Nervenscheidentumoren
Abbildung 12: Fläche
aller
Nukleolen
Nervenscheidentumoren
pro
Zelle
bei
benignen
und
malignen
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