Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie 1/2007

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Herausgeber/Editor
Deutsche Gesellschaft
für Implantologie
im Zahn-, Mund- und
Kieferbereich e.V.
und/and
Deutsche Gesellschaft
für Zahn-, Mund-, und
Kieferheilkunde e.V.
und/and
Organ der Österreichischen Gesellschaft
für Orale Chirurgie
und Implantation
Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie
1/2007
JDI Journal of Dental Implantology
Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie
Band 23
1/2007
Themen
Klinische Erfolgsparameter der paramedianen Insertion
im Wachstumsalter
Die externe Sinusbodenelevation vor dem Hintergrund
der evidenzbasierten Medizin
Periimplantitis als Folge der intraoralen Anwendung
von Laboranalogen
Sofort-Implantation
Somatisierungsstörungen bei Implantatpatienten
Chargendokumentation
DP AG Postvertriebsstück – Entgelt bezahlt – 57439 – Heft 1/2007
Deutscher Ärzte-Verlag GmbH – Postfach 40 02 65 – 50832 Köln
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Editorial
1
Neues Jahr – neue Wege?
Zu Beginn dieses Jahres wende ich mich in einer anderen
Eigenschaft an Sie als in den letzten beiden Jahren. In
diesem Jahr habe ich die Schriftleitung der Zeitschrift für
Zahnärztliche Implantologie übernommen und damit die
Aufgabe, die erfolgreiche Arbeit meiner geschätzten Vorgänger fortzusetzen. Neben vielen anderen Dingen sind
mir daher über den Jahreswechsel auch Gedanken zu den
Perspektiven unserer Zeitschrift durch den Kopf gegangen.
Wo steht die ZZI heute, wie soll ihre Position in den kommenden Jahren gefestigt und möglichst ausgebaut werden.
Da ist zunächst einmal die Tatsache, dass die ZZI offizielles Organ der DGI und der ÖGOCI ist. Diese große Leserschaft von nahezu 6.000 Kolleginnen und Kollegen ist Verpflichtung und Ansporn, ein Kommunikationsorgan für praxisrelevante Themen zu sein und zu bleiben, in dem gerade
die in der Niederlassung Tätigen eingeladen sind, sich mit
eigenen Beiträgen aus ihrer täglichen Praxis zu Wort zu
melden. Das kostet Zeit und mitunter auch einige Nerven –
vor allem für diejenigen, die ihre ersten Schritte in diese
Richtung machen. Lassen Sie sich aber an dieser Stelle
dazu ermutigen, diesen Versuch zu wagen, denn nichts tut
einer Gesellschaft und ihrem Publikationsorgan so gut wie
die Vitalität offener Diskussionen unter möglichst vielen
ihrer Mitglieder. Hier bin ich sehr dankbar, dass Dr. Sebastian Schmidinger auch weiterhin in bewährter Weise den
Praxisteil betreuen und für Kontinuität sorgen wird.
„Wissenschaft und Praxis“ ist und bleibt das Motto
unserer Zeitschrift. Diese beiden oft als unvereinbar dargestellten Pole unserer Tätigkeit sind sehr wohl zu einer Synthese fähig. Dies wird dadurch deutlich, dass auch unter in
der Praxis tätigen Kolleginnen und Kollegen der Wunsch
groß ist, das Spektrum der Implantologie für sich selbst zu
erweitern und ein wissenschaftlich basiertes Verständnis
für ihre Hintergründe und Mechanismen zu erwerben.
Erkennbar ist die Freude an der Wissenschaft beispielsweise an der hohen Qualität einzelner Masterthesen, die
im Rahmen des ersten Jahrganges des Studienganges Master of Science in Oral Implantology der DGI gerade fertig
gestellt werden. Hier wird ein Potential sichtbar, das viel
Hoffnung macht und etwas positiv bestätigt, was häufig in
Abrede gestellt wird: in der täglichen Praxis schlummert
ein großes wissenschaftliches Vermögen, eine zum Teil
exzellente Datenqualität, die natürlich auch auf einer systematischen und strukturierten Behandlungsqualität fußt.
Publikationen dieser Arbeiten in unserer Zeitschrift werden
nicht nur dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht, sondern dokumentieren die gelebte Integration von Praxis
und Wissenschaft. Hier habe ich persönlich die große Hoffnung, dass es gelingen wird, diesen fruchtbaren Boden zu
beackern und für alle Leserinnen und Leser interessante
und vor allem authentische wissenschaftliche Erkenntnisse
aus der Praxis für die Praxis zu gewinnen.
Und wie steht es mit den Beiträgen aus der Wissenschaft in den akademischen Lehrstätten? Verständlich aufbereitete und vor allem praxisrelevant ausgerichtete Beiträge zu aktuellen Forschungsthemen, die den Dunstkreis
des Labors noch nicht ganz verlassen haben, sind für
unsere Leserinnen und Leser ebenso unverzichtbar, um auf
der Höhe der Zeit zu bleiben wie praktische Tipps und
Tricks. Um den Grundsatz „Wissenschaft und Praxis“ auch
von hier aus zu leben, wäre eine größere Zahl von Beiträgen aus den universitären Abteilungen mehr als wünschenswert. Dass dies schwer zu realisieren ist, liegt nicht
daran, dass Wissenschaftler und Praktiker nicht mehr miteinander reden, sondern vor allem an dem sattsam
bekannten Phänomen, dass deutschsprachige Zeitschriften
wegen ihres geringen Impact-Faktors (IF) stark an Attraktivität verloren haben. In Zeiten, in denen universitäre
Abteilungen zunehmend mehr Anteile ihres Budgets über
IF-basierte Evaluationen zugewiesen bekommen, ist der
Wind, der deutschsprachigen wissenschaftlichen Journalen
um die Nase weht, um einiges rauer geworden. Dieser Tatsache haben die Veränderungen unserer Zeitschrift in den
letzten Jahren unter Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner Rechnung
getragen. Jetzt wird es darum gehen, den begonnenen
Weg fortzusetzen und ein Netzwerk von jungen wissenschaftlich und klinisch aktiven Autoren zu bilden, die sich
für die Gesellschaft engagieren und aus deren Mitte heraus
Wissenschaft für die Praxis destilliert werden kann. Denn
es geht um nicht weniger als die Manifestation der wissenschaftlichen Kultur in unserer Fachgesellschaft und ihrem
Organ. Also, packen wir’s an.
In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern ein
erfolgreiches und glückliches Jahr 2007.
Ihr
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake
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Aus der Praxis für die Praxis
J. Spieckermann1, U. Glase1, Th. Clauß2
Periimplantitis als Folge der intraoralen
Anwendung von Laboranalogen
– Eine Falldarstellung
Nach umfassender implantatprothetischer Versorgung
stellt sich eine Patientin zur Periimplantitistherapie im
Unterkiefer in unserer Praxis vor. Ursächlich zeigte sich
eine Steglockerung als Folge der intraoralen Anwendung
von Aluminium-Laboranalogen. Nach Entfernung des Steges wurden umfangreiche Korrosionsschäden festgestellt.
Nach Eingliederung von Titanaufbauten fanden sich Passungenauigkeiten des Steges. Der Steg konnte über das Verfahren der Funkenerosion adjustiert und spannungsfrei
eingegliedert werden.
Schlüsselwörter: Periimplantitis, Korrosion, Falldarstellung,
Funkenerosion
Periimplantitis as a consequence of the intraoral
use of laboratory-analogs – A case report
After rehabilitation with implant-borne prostheses in the
lower jaw a female patient was in the need for periimplantitis treatment. Bar loosening was determined as
consequence of the intraoral use of aluminium laboratory abutments. Removing the bar, extensive corrosion
damage was observed. After replacing the aluminium
abutments by identical titanium abutments the bar
showed an inacceptable accuracy of fit. The bar could be
adjusted by spark erosion and was then inserted exhibiting a good passive fit.
Keywords: periimplantitis, corrosion, case report, spark erosion.
Einleitung
Die 69-jährige Patientin wurde Ende Februar 2006 zur Periimplantitistherapie in unsere Praxis überwiesen. Klinisch imponierte eine gelockerte Stegversorgung im Unterkiefer mit
ausgeprägter Periimplantitis bei 34, 33, 32 sowie bei 44.
1
Gemeinschaftspraxis Dr. Ulrich Glase u. Dr. Uwe Berger, Ärzte für MundKiefer- Gesichtschirurgie, Katharinenstr. 3a, 09119 Chemnitz
2 Dotzauer Dental GmbH, F.-O.-Schimmel Str. 7, 09120 Chemnitz
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Die Insertion der Implantate sowie die erste prothetische Versorgung waren 1998/1999 erfolgt. Im Oberkiefer
waren zehn IMZ Twin Plus Zylinderimplantate alio loco
inseriert und mit zwei Stegen und Deckprothese versorgt
worden. Die Versorgung des Unterkiefers war mit einer
zahnimplantatgetragenen Brücke auf vier IMZ Twinplus
Zylinderimplantaten sowie den eigenen Zähnen 41, 42, 43
erfolgt.
Die Abbildung 1 zeigt den Röntgenbefund nach primärer
prothetischer Therapie. Die Versorgung war Dank enger
Recallintervalle und guter Mitarbeit der Patientin über viele Jahre funktionsstabil. Nach Verlust der Restzähne 41,
42, 43 war 2003 in regio 43 ein Camlog Screwline Implantat 5,0 mm x 13 mm inseriert worden.
Nach Umzug und Behandlerwechsel der Patientin erfolgte wiederum andernorts eine stegprothetische Versorgung
im Unterkiefer, die sich jedoch laut Aussage der Patientin
immer wieder lockerte.
Klinische Situation
Die am Tag der Erstvorstellung in unserer Praxis erfolgte
Röntgendiagnostik zeigt Abbildung 2. Es wird darauf ein
ausgeprägter horizontaler und vertikaler Knochenabbau
um die Implantate 34, 33, 32 sowie ein schüsselförmiger
Knochendefekt bei Implantat 44 abgebildet. Röntgenologisch ließen sich keine Verbindungselemente darstellen.
Der gelockerte Steg wurde entfernt. In den Abbildungen
3 und 4 ist der Steg direkt nach der Entfernung dargestellt.
Unter dem Steg zeigten sich Reste von IMZ Twinplus LaborConnektoren, die farblich entsprechend ihres Durchmessers
gelb bzw. blau eloxiert sind und aus Aluminium bestehen.
Diese Labor-Connektoren wiesen starke Korrosionsspuren
auf und hatten ihre Funktion als Widerlager der Fixationsschrauben verloren. Anschließend erfolgte die lokale Therapie der Periimplantitis mit schonungsvoller Kürretage mit
Kunststoffküretten und Spülung der Taschen. Nach Ermittlung des Implantattyps sowie der Gingivahöhen wurden die
passenden Twinplus Titanaufbauten für den folgenden Tag
bestellt. Es erfolgte eine temporäre weichbleibende Unterfütterung der Prothese. Diese konnte so von der Patientin
bis zum nächsten Tag getragen werden.
Die Eingliederung der vorgesehen Titan-Connektoren
war am nächsten Tag nicht möglich, da sämtliche Innengewinde der Zylinderimplantate durch Korrosionsprodukte
sowie Reste der Gewinde der Labor-Connektoren unbrauch-
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Abbildung 1 Röntgenbefund nach primärer prothetischer Versorgung. (Dr. S. Schmidinger)
Abbildung 2 Röntgenbefund am Tag der Überweisung: Ausgeprägter horizontaler und vertikaler Knochenabbau regio 34, 33,
32, 42. Fehlende Radioluszenz im Bereich der Connektoren der
Implantate 34, 33, 32, 42. Im Oberkiefer stellen sich die IMZ
Twinplus intramobilen Elemente röntgenologisch nicht dar.
(Fotos 2–6 und 12: Dr. J. Spieckermann)
Abbildung 3 Unmittelbar nach Entfernung des Stegs: Korrodierte
Laboranaloge sowie Fixationsschrauben.
Abbildung 4 Unterkiefersteg nach Ausgliederung: Korrodierte
Reste eines Laboranalogs bei Implantat 44.
bar waren. Mittels Ultraschall und durch Anlegen kleiner
Widerlager konnten die Reste der Connektoren aus den
Implantaten entfernt werden (Abb. 5). Nach Einsetzen der
Titan-Connektoren wurde der Steg wieder eingegliedert. Es
zeigten sich jedoch ausgeprägte Inkongruenzen bei 34,
32, 43, 44 (Abb. 6). Dies erklärt die von der Patientin
beschriebenen wiederkehrenden Lockerungen des Steges
nach dessen Eingliederung.
Die Planung der weiteren prothetischen Versorgung war
unserer Ansicht nach abhängig vom langfristigen Erhalt
der Implantate 34, 33, 32. Die Patientin hat eine erneute
implantologische Versorgung mit Beckenkammtransplantation in den dritten Quadranten aufgrund ihrer multiplen
Begleiterkrankungen ausgeschlossen und dem Versuch der
konservativ/chirurgischen Periimplantitistherapie den Vorzug gegeben.
Zur langfristigen Stabilisierung des Steges ist eine spannungsfreie Passung Voraussetzung. Um mit dem vorhandenen Steg diese Forderung zu erfüllen, wurde – nach Rücksprache mit der Zahntechnik – ein Versuch des Auferodierens des Steges auf die vorhandenen Implantate mit dem
SAE-Secotec Verfahren vorgeschlagen.
Auf dem Modell einer Situationsabformung wurde ein
individueller Löffel erstellt und mit Impregum eine exakte
Abformung vorgenommen. Für die Abformung wurden die
original IMZ-Abformpfosten verwendet, die direkt auf
Implantatniveau abformen. Es mussten somit die entsprechenden Stegaufbauten sowie die Elektroden für das SAESecotec angefordert werden. Beim Camlog-Implantat wurde ein Abformpfosten von SAE, der den Stegaufbau direkt
abformt, verwendet.
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Zahntechnische Vorgehensweise
Nach Abdrucknahme erfolgte die Herstellung eines speziellen Modells. Im Labor wurden die SAE-Analoge eingeschraubt und mit Kupferlitzen versehen, die dem Stromfluss
während des Erosionsvorganges dienen. Der Zahnkranz wurde mit Kunststoff erstellt und das Modell mit Gips komplettiert. Nach dem Aushärten wurde der Löffel abgezogen und
die Stegaufbauten mit entsprechendem Drehmoment aufgeschraubt (Abb. 7). Die im Mund vorhandenen Inkongruenzen konnten auf dem Modell reproduziert werden (Abb. 8).
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Abbildung 5 Reste der IMZ Twinplus Labor-Connektoren nach
Entfernung aus den Implantaten. Links unten ist eine Hilfsrille
zur Entfernung erkennbar.
Abbildung 6 Steg nach Eingliederung auf IMZ TwinPlus TitanConnektoren, ausgeprägte Inkongruenz bei 34, 32, 43, 44.
Abbildung 7 Das Arbeitsmodell mit IMZ Labor Connektoren und
Camlog-SAE-Connektor. Kunststoffzahnkranz und Kupferlize für
(Fotos 7–11: Th. Claus)
Secotec-Verfahren.
Abbildung 8 Steg auf dem Arbeitsmodell auf IMZ TwinPlus
Labor-Connektoren. Mundsituation der Inkongruenz auf 34, 32,
43, 44 ist nachvollziehbar.
Anhand eines Schlüssels wurden die Mundsituation und die
Position der Modellanaloge überprüft.
Für den Erosionsprozess war eine Fixierung des Steges in
seiner „Einschubrichtung“ an der Aufnahmevorrichtung für
das Secotec-Gerät notwendig. Dazu wurde eine Führungsbuchse in eine Modellhülse eingeschraubt und im Parallelometer festgesetzt. Anschließend wurde der Steg aufgeschraubt und in dieser Ausrichtung an der Aufnahmevorrichtung mit Patern Resin fixiert. Das Modell mit dem verschraubten Steg, der an der Halterung fixiert war, wurde
nun ins Funkenerosionsgerät eingespannt und unverrückbar
befestigt (Abb. 9).
Danach wurden die Halteschrauben gelöst. Der Steg
konnte nun im Gerät parallel nach oben gefahren werden.
Schließlich wurden die Laborstegaufbauten gegen die entsprechenden SAE-Elektroden ausgetauscht und der Steg
sowie das Modell mit dem SAE-Stromkreis verbunden. Mit
eingeschaltetem Stromkreis und Vorschub wurde der Steg
langsam auf die formidentischen Elektroden abgesenkt.
Dabei wurde das Arbeitsgebiet in ein Elektrolytbad hinabgelassen. Hierbei fand während des ersten Erosionsvorganges
ein Abtrag an der Stegkonstruktion sowie an der Elektrode
statt. Bei dem Funkenerosionsprozess war es notwendig, die
Elektroden ein- bis zweimal gegen neue auszuwechseln, da
ein geringer Abbrand der Elektroden verfahrenstypisch ist
(Abb. 10). Der zweite oder dritte Erosionsprozess bewirkte
lediglich noch einen geringen funkenerosiven Abtrag am
Objekt, jedoch nicht mehr an der Elektrode.
Mit der Funkenerosionsmethode gelang es, einen absolut
spannungsfreien Sitz auf den Implantaten herzustellen.
Mittels Sheffieldtest konnte die spannungsfreie Passung auf
dem Modell überprüft werden (Abb. 11).
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Verlauf und Prognose
Die anschließende Eingliederung des Steges verlief unproblematisch. Der Sheffieldtest fiel negativ aus, es konnte ein
spannungsfreier Sitz des Steges erzielt werden (Abb. 12).
Bei Okklusionskontrolle zeigten sich leichte Vorkontakte
im Bereich von 47. Nach okklusaler Adjustierung konnte
eine gleichmäßige balancierte Okklusion festgestellt werden. Das anfangs befürchtete Auftreten von Druckstellen
blieb aus, was möglicherweise auf die nur minimale
Absenkung des Steges durch das Funkenerosionsverfahren
zurückzuführen ist.
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J. Spieckermann et al. | Periimplantitis als Folge der Anwendung von Laboranalogen
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Abbildung 9 Steg und Modell zum Erodierprozess im SAE-Gerät
ausgerichtet und fixiert.
Abbildung 10 Verbrauchte Kupferelektroden nach dem ersten
Erodiervorgang.
Abbildung 11 Der Steg nach dem endgültigen Erodieren auf dem
Modell.
Abbildung 12 Spannungsfreier Sitz des Steges nach Wiedereingliederung.
Die langfristige Prognose ist vom Erfolg der Periimlantitistherapie sowie von der Mitarbeit der Patientin abhängig. Die chirurgische Periimplantitistherapie ist mittels
Lappenoperation, Reinigung und Knochenaufbau geplant.
Ein engmaschiges Recall zur Unterstützung der individuellen Mundhygiene wurde bereits mit der Patientin vereinbart.
Korrespondenzadresse:
Dr. Jan Spieckermann
Dr. Ulrich Glase
Praxis Dr. med. U. Glase Dr. med. U. Berger
Ärzte für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Plastische Operationen
Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie
Katharinenstr. 3a
09119 Chemnitz
Tel.: 0371-313343
Fax: 0371-313344
E-Mail: [email protected]
Web: www.mkg-glase-berger.de
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inhalt/contents
2
Editorial / Editorial
1
Originalbeiträge / Original Studies
JDI Journal of Dental Implantology
Organ der DGI und der
Österreichischen Gesellschaft
für Orale Chirurgie und
Implantation (ÖGOCI)
Official Organ of the DGI
Herausgeber/Editor
Deutsche Gesellschaft
für Implantologie
im Zahn-, Mund- und
Kieferbereich e.V.
und/and
Deutsche Gesellschaft
für Zahn-, Mund-,
und Kieferheilkunde e.V.
B.A. Jung, M. Kunkel, M. Göde, H. Wehrbein
Klinische Erfolgsparameter der paramedianen Insertion im Wachstumsalter
Clinical success parameters of paramedian insertion during the growth period
Die externe Sinusbodenelevation vor dem Hintergrund der
evidenzbasierten Medizin
Teil 2: Sinusliftimmanente und -unabhängige Faktoren und ihr
Einfluss auf die Implantatprognose
Evidence-based medicine in sinus floor elevation
Part 2: Direct and indirect factors in sinus floor elevation and their
influence on implant prognosis
J. Spieckermann, U. Glase, Th. Clauß
Periimplantitis als Folge der intraoralen Anwendung von Laboranalogen
– Eine Falldarstellung
Periimplantitis as a consequence of the intraoral use of laboratory-analogs
– A case report
W. Dinkelacker
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake
Dr. Sebastian Schmidinger
J. Tetsch, J. Stoffel, P. Tetsch
Irmingard Dey
Beirat/
Advisors
Prof. Dr. J. Becker, Düsseldorf
Prof. Dr. N. Behneke, Mainz
Dr. G. Dhom, Ludwigshafen
Prof. Dr. Dr. K. Donath, Rödinghausen
Dr. H. Duelund, Passau
Prof. Dr. B. d’Hoedt, Mainz
Univ. Prof. Dr. Dr. N. Jakse, Graz
Prof. Dr. Th. Kerschbaum, Köln
Prof. Dr. G.-H. Nentwig, Frankfurt
Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam, Erlangen
Prof. Dr. E.-J. Richter, Würzburg
Dr. M. Schlee, Forchheim
Prof. Dr. W. Schulte, Tübingen
Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Münster
Prof. Dr. G. Watzek, Wien
12
44
Sofort-Implantation
48
Somatisierungsstörung bei Implantatpatienten – Fallbericht
Neue Materialien und Methoden / New materials and methods
M. Keweloh
39
Chargendokumentation: High-End für die chirurgische Praxis
Tagungsbericht / Conference Report
L. Tischendorf
„Implantologie – Revolution oder Evolution“ – Impressionen vom
19. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie e.V.
in Dresden vom 30.11.2006 bis 2.12.2006
52
DGI-Nachrichten / DGI-News
8
Bis hierher und gemeinsam weiter
Stillstand ist Rückschritt – bleibe ein Experte. Absolventen des
DGI-Masterstudiengangs gründen „Master of Science Club
Implantology“ (MSC) in der DGI
20
Nachgefragt bei Dr. Wolfgang Dirlewanger, Nagold,
Präsident des „Master of Science Club Implantology“ im DGI e.V.
Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz in Mannheim
20
36
Continuum-Kurs der Extraklasse: „East Meets West –
White Meets Red” in Istanbul
36
Tagungskalender / Meetings
Weltpresse / World Press
Dieselstraße 2, 50859 Köln
Postfach/P.O. Box 40 02 54,
50832 Köln
Telefon/Phone: (0 22 34) 70 11-0
www.aerzteverlag.de
68
Aus der Praxis für die Praxis / From Practioner to Practioner
Schriftleitung/
Managering Editors
Koordination/
Coordination
28
M. Kreisler, O. Moritz, Ch. Weihe, B. d’Hoedt
Industrie und Handel / Industry and Trade
4
10
22, 24, 26
Buchbesprechung / Book Review
58
Leserbrief / Letter to the Editor
60
Autorenrichtlinien / Authors Instructions
61
Impressum / Imprint
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Tagungskalender /Meetings
Brückengerüst von basal mit individuellem Aufbau.
Beitrag J. Tetsch et al., Seite 48
Zustand vor Abdrucknahme.
Beitrag W. Dinkelacker, Seite 44
TAGUNGSKALENDER
CONTINUUM IMPLANTOLOGIE
Termin: 10.03.2007
(9.00 – 18.00 Uhr)
Thema: „Osteosynthese und PiezoSurgery in der Implantologie”
Referent: Prof. Dr. Dr. R. Schmelzeisen, Dr. Dr. A. Stricker
Kursort: Freiburg
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 07/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 16.03.2007 – Warteliste
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Sinuslift-Spezialkurs mit
Live-Operationen“
Referent: Dr. J. Tetsch
Kursort: Münster
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 08/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 23.03. – 24.03.2007
– Warteliste
(Fr. ab 10.00 / Sa. bis 17.00 Uhr)
Thema: „Ästhetik in der
Implantologie”
Referent: Dr. U. Grunder
Kursort: Memmingen
Kursgebühr: 680,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 780,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 09/07; 19 Fortbildungspunkte
Termin: 24.03.2007
(10.00 – 17.30 Uhr)
Thema: „Kurs zur Aktualisierung der
Fachkunde im Strahlenschutz“
Referent: Prof. Dr. J. Becker
Kursort: Mannheim
Kursgebühr: 140,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 190,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl. / 90 € zzgl. MwSt.
für ZMF
Kurs-Nr.: 10/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 24.03.2007
(8.30 – 16.30 Uhr)
Thema: „Workshop: Mit bewusster
Körpersprache eine gute Atmosphäre
und Vertrauen schaffen“
Referent: Dipl.-Ing. A. Ojeda,
Dipl.-Soz. Päd. L. J. Meyer
Kursort: Berlin
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 11/07; 8 Fortbildungspunkte
Termin: 30.03. – 31.03.2007
(Fr. ab 9.00 / Sa. bis 13.00 Uhr)
Thema: „Techniken der Hart- und
Weichgewebeaugmentationen”
Referent: Prof. Dr. Dr. T. E. Reichert
et al.
Kursort: Regensburg
Kursgebühr: 680,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 780,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 12/07; 15 Fortbildungspunkte
Termin: 31.03.2007
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Parodontologie für
implantologisch tätige Zahnärzte –
Teil 1“
Referent: Dr. R. Roessler
Kursort: Ludwigshafen
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 13/07; 10 Fortbildungspunkte
Termin: 21.04.2007
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Assistenz in der oralen
Implantologie – Praktischer
Intensivkurs für die Helferin“
Referent: Dr. M. Gollner
Kursort: Bayreuth
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 14/07; 10 Fortbildungspunkte
Termin: 28.04.2007
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Das Einzelzahnimplantat –
Fallen und Lösungen“
Referent: Prof. Dr. Dipl.-Ing.
E.-J. Richter
Kursort: Würzburg
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 15/07; 8 Fortbildungspunkte
Termin: 05.05.2007
(9.00 – 16.30 Uhr)
Thema: „Der Risikopatient in der
Zahnarztpraxis – Sind Sie fit für den
Ernstfall?“
Referent: Dr. J. Grein
Kursort: Dinkelsbühl
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 16/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 11.05.2007
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Anatomie für Fortgeschrittene“
Referent: Dr. S. Schmidinger,
Prof. Dr. Völkl
Kursort: Heidelberg
Kursgebühr: 440,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 490,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 17/07; 10 Fortbildungspunkte
Termin: 12.05.2007
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Repetitorium praxisrelevanter Implantatplanung und
Durchführung mit einfachen und /
oder aufwendigen Mitteln“
Referent: Prof. Dr. Dr. V. Strunz,
Dr. Dr. A. Strunz
Kursort: Berlin
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 18/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 25.05. – 28.08.2007
Thema: „DGI-Fortbildungsreise: East
meets West – White meets Red: state
of the art der implantologischen
Ästhetik (Congress und Continuum)“
Referent: Dr. G. Gürel et al.
Kursort: Istanbul/TR
Kursgebühr: je nach Buchung
Kurs-Nr.: R1/07
Termin: 02.06.2007
(9.00 – 17.00 Uhr)
Thema: „Implantatprothetische Versorgung des teilbezahnten Patienten“
Referent: Prof. Dr. M. Yildirim
Kursort: Aachen
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.
für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt.
für Nicht-Mitgl.
Kurs-Nr.: 19/07; 8 Fortbildungspunkte
Anmeldung/Auskunft: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen,
Tel.: 0621-68124451, Fax: 0621-68124469, E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen zur Zahnheilkunde sowie die ausführlichen Autorenrichtlinien finden Sie im Internet unter
www.zahnheilkunde.de.
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Tagungskalender /Meetings
Titelseitenhinweis:
Links: Intraorale Oberkieferaufnahme
zeigt eine indirekte Implantatverankerung
(Ortho-System, Straumann, Basel, Schweiz)
der Molaren über einen modifizierten
Transpalatinalbogen.
Rechts: Intraorale Oberkieferaufnahme
zeigt eine indirekte Implantatverankerung
(Ortho-System, Straumann, Basel, Schweiz)
der Molaren über eine modifizierte
Pendulum-Apparatur zum Distalisieren
der Seitenzähne.
Beitrag B.A. Jung et al.
Seite 28
Steg auf dem Arbeitsmodell auf IMZ TwinPlus LaborConnektoren. Mundsituation der Inkongruenz auf 34,
32, 43, 44 ist nachvollziehbar.
Beitrag J. Spieckermann et al., Seite 12
Veranstaltungen der DGI
Hands on Kurs der DGI Rheinland-Pfalz
Termin: 30.03.2007
(12.30 – 19.00 Uhr)
Thema: „Rote Ästhetik: Prinzipien
und Techniken der minimalinvasiven
Weichgewebschirurgie – Risikobestimmung und -management für
einen Langzeiterfolg“
Ort: Johann Lafers Stromburg,
Schlossberg 1, 55442 Stromberg
Referenten: Dr. Gerhard Iglhaut,
Dr. Ralf Rössler
Auskunft: Landesverband Rheinland-Pfalz im DGI e.V., Heinrichstr.
10, 55411 Bingen, Tel.: 06721991070, Fax: 06721-991072, E-Mail:
[email protected]
11. Fortbildungsabend des
Landesverbandes BerlinBrandenburg in der DGI e.V.
Termin: 06.06.2007 (19.00 Uhr)
Thema: „Die Implantatbettaufbereitung“ und „Von der Planung bis
zur Umsetzung, der besondere Fall
mit anspruchsvoller Lösung“
Ort: Charite Campus Benjamin
Franklin, Hörsaal West,
Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
Referent: Dr. Dr. Roland Streckbein,
Limburg
Leitung und Moderation: Prof. Dr.
Dr. V. Strunz
Anmeldung: BBI / DGI-Geschäftsstelle, Fax: 030-86207719, E-Mail:
[email protected]
Qualitätszirkel Ulm
Termin: 21.03.2007 (19.00 Uhr)
Thema: „Prothetische Lösungen in
der ästhetischen Zone“
Ort: Institut für gesundes Leben,
Pfauengasse 14, Ulm
Referent: ZA Horst Dieterich,
Winnenden
April 2007
Qualitätszirkel Freising
Termin: 25.04.2007 (19.00 Uhr)
Thema: „Implantat goes Ceramic –
Präzision und Ästhetik mit vollkeramischen Versorgungsformen“
Ort: Pressezentrum M Airport
München
Referent: ZTM Gerhard Stachulla,
Affing-Mühlhausen
Mai 2007
Qualitätszirkel Mittelfranken
Qualitätszirkel der DGI
5
Termin: 23.05.2007 (18.00 Uhr)
Thema: „Ästhetik in der
Implantologie mit WeichteilChirurgie“
Ort: Zahnärztehaus/3. Stock,
Laufertorgraben 10, Nürnberg
Referent: Dr. Michael
Stimmelmayr, Cham
Juni 2007
Qualitätszirkel Freising
Termin: 20.06.2007 (19.00 Uhr)
Thema: „Die implantatgetragene
Restauaration in der ästhetischen
Zone – Herausforderung und Fallstricke“
Ort: Arabella Sheraton Airport
Hotel, Schwaig
Referent: Dr. Gerhard Iglhaut,
Memmingen
Auskunft für die Termine der
Qualitätszirkel: Sekretariat des
LV, Monika Pangerl, c/o Praxis
Dr. Schmidinger, Hauptstraße 26,
82229 Seefeld, Fax: 08152990916, E-Mail:
[email protected]
März 2007
Qualitätszirkel Mittelfranken
Qualitätszirkel Niederbayern
Termin: 14.03.2007 (18.00 Uhr)
Termin: 14.03.2007 (19.00 Uhr)
Thema: „Komplikationen in der
Implantologie, Implantatoberfläche
– Neuheiten“
Ort: Zahnärztehaus/3. Stock,
Laufertorgraben 10, Nürnberg
Referent: Prof. Dr. Gérman GómezRomán, Tübingen
Thema: „Umfangreiche Knochenaugmentation“
Ort: Schloß Schönbrunn, Landshut
Referent: Dr. Meier
Qualitätszirkel München
Termin: 14.03.2007 (19.00 Uhr)
Thema: noch nicht bekannt
Ort: Akademie, Fallstr. 34, München
Referent: Dr. Hans-Jürgen
Hartmann, Tutzing
Qualitätszirkel Schwaben-Süd
Termin: 14.03.2007 (19.00 Uhr)
Thema: „Biologische Prinzipien in
der oralen Implantologie – Basis für
Ästhetik und Langzeiterfolg?
Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbildung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26, 87700 Memmingen
Referent: Dr. Joachim Hermann
Tagungen der DGI
20. Jahreskongress der DGI
Termin: 03.05. – 05.05.2007
Thema: „Implantolgoie: Chancen und Risiken“
Ort: Arabella Sheraton Grand Hotel, München
Kongressorganisation/Auskunft: DGI GmbH, Glückstr. 11, 91054 Erlangen,
Tel.: 09131-8533615, Fax: 09131-8534219, E-Mail: [email protected]
21. DGI-Tagung / 4. Gemeinschaftstagung ÖGOCI, DGI, SGI
Termin: 29.11. – 02.12.2007
Ort: Hofburg Kongresszentrum, Wien
Kongressorganisation/Auskunft: MCI, Annette Gleich, Alserstr. 32/20,
A-1090 Wien, Tel.: ++43(0)1-4062235, Fax: ++43(0)1-4063128,
E-Mail: [email protected]
Bilingualität Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass seit der Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift
für Zahnärztliche Implantologie nun zwei Originalarbeiten bilingual publiziert werden. Dies ist ein weiterer
Schritt, die ZZI internationaler zu gestalten. In Zukunft können gerne in Englisch abgefasste Arbeiten bei
der Schriftleitung eingereicht werden.
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DGI-NACHRICHTEN
Bis hierher und gemeinsam weiter
Die Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Implantologie
(DGI) ist eine Erfolgsstory. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994
hat sich die DGI zur größten wissenschaftlichen implantologischen Gesellschaft in Europa entwickelt. Darüber hinaus
ist sie die größte wissenschaftliche Gesellschaft in der deutschen Zahnmedizin. Mehr als 5.500 Kolleginnen und Kollegen sind Mitglieder in unserer Gesellschaft. Dies ist Ansporn
und Herausforderung zugleich, die zahlreichen Aktivitäten
der DGI zum Nutzen ihrer Mitglieder weiter zu entwickeln.
Die enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis
ist das „Markenzeichen“ der DGI und ein entscheidender
Erfolgsfaktor. Die enge Zusammenarbeit zwischen Praktikern
und Forschern ist die Grundlage dafür, dass die DGI ihrem
hohen Anspruch gerecht werden kann, Wissen zu schaffen
und Innovationen zu fördern. Zu den Kernkompetenzen der
DGI gehört daher auch, dass sie wissenschaftlich begründete Empfehlungen gibt und eine neutrale, wissenschaftlich
basierte, praxisorientierte Fortbildung anbietet.
Wandel und Weiterentwicklung sind die beständigen
Grundkonstanten in unserem Fach. Doch stets gilt es dabei,
die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht jede Methode, die
heute vorgestellt wird, hält morgen dem rauen Wind der
täglichen Praxis stand. Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Praxis, wie es in der DGI praktiziert wird, ist
daher entscheidend wichtig, um jenen Korridor der Therapieoptionen auszuleuchten, in dem sich implantologisch tätige
Zahnärztinnen und Zahnärzte sicher bewegen können.
Das große Interesse der Kolleginnen und Kollegen am
Angebot der DGI zeigt, dass der Bedarf nach fundierter Fortbildung hoch ist. Entsprechend hat unsere Gesellschaft ihr
Angebot in den letzten Jahren differenziert und ausgebaut.
Das Curriculum Implantologie, das Continuum Implantologie
und die aufgrund des Tagungsortes inzwischen salopp „Kieler Woche“ genannte Sommerakademie setzen die Standards
der Fortbildung in unserem Fach.
Bereits im letzten Jahr haben wir damit begonnen, die
Ausbildungsangebote stärker international zu verzahnen:
Inzwischen bereichern Kurse mit führenden Kapazitäten in
anderen Ländern das Continuum. Aufgrund des großen
Interesses werden derartige Kooperationen auch in diesem
Jahr intensiviert. Im vergangenen Jahr führte eine Reise
nach Seattle in die USA. In diesem Jahr stehen zwei Kurse
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in Istanbul und Graz auf der Agenda. Und es freut die DGI
natürlich sehr, dass ihre Konzepte auch in anderen Ländern
anerkannt und gewürdigt werden. Von dieser internationalen Zusammenarbeit der DGI profitieren auch unsere Mitglieder – schafft sie doch Möglichkeiten, durch den Austausch
mit Kollegen über die Ländergrenzen hinweg auch den eigenen Horizont zu erweitern.
Nicht nur die erfahrenen Implantologen, sondern auch
die Neueinsteiger, die oft noch nicht so lange im Beruf sind,
will die DGI intensiv unterstützen. Denn die Implantologie
ist mittlerweile für viele Kolleginnen und Kollegen von
Anbeginn an ein wichtiges Merkmal ihres Praxisangebots.
Hier wollen wir durch differenzierte Fortbildungsangebote
unseren Mitgliedern dabei helfen, ihr implantologisches
Spektrum auszubauen und weiterzuentwickeln.
Kolleginnen und Kollegen, die über die curriculäre Fortbildung hinaus intensiver in die Implantologie eintauchen
wollen, können seit zwei Jahren ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in einem Master-Studiengang vertiefen. Die DGI bietet diesen ersten deutschen berufsbegleitenden Studiengang in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin
an. Der Studiengang führt zum international renommierten
Abschluss „Master of Science in Oral Implantology“. Auch
mit diesem Studiengang hat die DGI eine Vorlage geschaffen, die das Interesse ausländischer Kolleginnen und Kollegen weckt.
Die Förderung der implantologischen Forschung gehört zu
den wichtigen Aufgaben unserer Gesellschaft. Die DGI wird
auch im kommenden Jahr zur Forschungsförderung sieben
innovative Projekte junger Arbeitsgruppen für ein Jahr
unterstützen. Dafür wurden Fördermittel in Höhe von über
100.0000 Euro eingeplant.
Eine fundierte Fortbildung macht das Implantieren sicherer und erfolgreicher. Das berichten uns viele Kolleginnen
und Kollegen, welche die Fortbildungsangebote der DGI nutzen. Allerdings wird der implantologische Alltag zunehmend
durch administrative Hürden erschwert. Darum ist die DGI
gefordert, auch hier ihre Mitglieder zu unterstützen. An
Konzepten wird intensiv gearbeitet.
Schrittmacher in der implantologischen Wissenschaftsund Fortbildungslandschaft zu sein ist sicherlich ein
anspruchsvolles Ziel für die DGI. Doch wir meinen mit
Patrick Swayze: „Wer seine Ziele nicht an den Sternen festmacht, kommt nicht einmal auf den Kirchturm.“
Wir wollen die Besten sein, wenn es darum geht, unsere
Mitglieder dabei zu unterstützen, zu den besten Implantologen zu gehören.
In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern der DGI
für 2007 Gesundheit, Erfolg und Erfüllung.
Prof. Dr. Günter Dhom
Präsident der DGI
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Weltpresse
Schincaglia G.P., Marzola R., Scapoli C., Scotti R.
Fröberg K.-K., Lindh C., Ericsson I.
Sofortbelastung von Implantaten mit festsitzendem Zahnersatz im seitlichen Unterkiefer: eine kontrollierte randomisierte
Split-Mouth Studie mit maschinierten und
oxidierten Implantatoberflächen
Sofortbelastung von Brånemark Implantaten:
Vergleich zwischen TiUnite und gedrehten
Implantaten im anterioren Unterkiefer
Immediate loading of dental implants
supporting fixed partial dentures in
the posterior mandible: a randomized
controlled split-mouth study; machined
versus titanium oxide implant surface
Int J Oral Maxillofac Impl 2007;22(1):35–46
Fragestellung
Überlebensrate von maschinierten und oxidierten
Implantaten mit Brückenversorgung im seitlichen
Unterkiefer.
Studiendesign
Prospektive, randomisierte Studie im Split-Mouth
Design.
Umfeld
Nicht beschrieben.
Patienten
Zehn Patienten mit 42 Implantaten, 20 oxidierte Testimplantate, 22 maschinierte Kontrollimplantate.
Wesentliche Zielkriterien
Kumulatives Implantatüberleben; sekundäres Zielkriterium radiologischer Knochenabbau, Implantatstabilität
(ISQ).
Wesentliche Ergebnisse
Die Gesamterfolgsrate beträgt 95 %. Keine Implantate
gingen in der Testgruppe verloren. In der Kontrollgruppe stellten sich zwei Verluste ein. Es fand sich kein
Unterschied bezüglich der Implantatstabilität. Maschinierte Implantate wiesen in distalen Positionen etwas
mehr Knochenabbau als oxidierte auf.
Schlussfolgerung
Bei primärstabilen Implantaten wird die Sofortversorgung mit festsitzendem Zahnersatz als erfolgversprechende Therapie dargestellt.
Immediate loading of Brånemark system
implants: a comparison between TiUnite
and turned implants placed in the anterior
mandible
Clinical Implant Dentistry and Related
Research 2006;8(4):187–197
Fragestellung
Einfluss der Implantatoberfläche auf das Implantatüberleben bei Sofortbelastung von sechs Implantaten im
anterioren Unterkiefer.
Studientyp
Prospektive, randomisierte, zweiarmige Studie im SplitMouth design.
Umfeld
Eine schwedische Praxis.
Patienten
15 Patienten mit 89 Implantaten (45 maschiniert, 44
oxidiert). Im Split-Mouth Design wurden im interforaminalen Gebiet des Unterkiefers maschinierte Implantate
auf der einen Seite und oxidierte Implantate auf der
anderen Seite des Unterkiefers inseriert und am selben
Tag mit einer festsitzenden Versorgung belastet.
Zielkriterium
Implantatüberleben nach 18 Monaten.
Wesentliche Ergebnisse
In beiden Gruppen betrug das Implantatüberleben
100 %.
Schlussfolgerung
Die Sofortbelastung mit Implantaten in der Unterkieferfront weist, unabhängig von der Implantatoberfläche,
eine gute Vorhersagbarkeit auf. Einschränkend wird dargestellt, dass es sich in der Unterkieferfront um
besonders stabilen Knochen, sowie um Patienten mit
besonders guter Mundhygiene handelt.
Kommentar zu beiden Studien
Beide Studien begeistern mit dem klaren Design und den
stringenten Fragestellungen. Insbesondere das Split-Mouth
Design mit sehr wenigen Einflussvariabeln bietet die Möglichkeit patientenbezogene Risikofaktoren gut zwischen
den Gruppen zu balancieren. Auffällig, aber per se auf keinen Fall kritisch zu werten, ist, dass beide Studien ein
negatives Ergebnis aufweisen. Hier wird jedoch das Dilemma in der Darstellung und Planung beider Studien deutlich. Ohne eine klare (Null-)Hypothese, sowie ohne Fallzahlschätzung ist das Ergebnis einer Studie mit negativem
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Ausgang nicht zu beurteilen. Denn es bleibt letztlich
offen, wie groß der Unterschied hätte sein müssen, um ihn
mit der jeweils untersuchten Fallzahl zu belegen. Die
Autoren beider Arbeiten schließen jedoch ohne weitere
Erklärung, dass es keinen Unterschied zwischen den
Implantattypen gibt! Damit gehen die Schlussfolgerungen
in beiden Arbeiten, trotz des exzellenten Studiendesigns,
weit über die Ergebnisse hinaus.
PD Dr. Dr. B. Al-Nawas, Mainz
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DGI-NACHRICHTEN
Stillstand ist Rückschritt – bleibe ein Experte
Absolventen des DGI-Masterstudiengangs gründen
„Master of Science Club Implantology“ (MSC) in der DGI
Nach zwei Jahren gemeinsamer Weiterqualifizierung hat
der erste Masterstudiengang der Deutschen Gesellschaft
für Implantologie (DGI) am 27. Januar in Erlangen den
„Master of Science Club Implantology“ in der DGI gegründet. Ziele des MSC sind unter anderem strukturierte Fortbildungen, gemeinsame Treffs der „Ehemaligen“ sowie der
Aufbau eines internationalen implantologischen Expertennetzwerkes und Telemedizin. Das Motto des Clubs lautet:
„Stillstand ist Rückschritt – bleibe ein Experte“.
Der „Master of Science Club Implantology“ im DGI e. V.
wird angeführt von seinem Präsidenten Dr. Wolfgang Dirlewanger, Nagold, den beiden Stellvertretern Dr. Jan Tetsch,
Münster, und Dr. Peter Schneider, Heidelberg sowie dem
Schriftführer Dr. Christian Gobrecht, Bielefeld. Der Club
kann die Infrastruktur der DGI zur Gestaltung von Fortbildungen, Kongressen und sonstigen Aktivitäten nutzen.
Die Club-Mitglieder sind 35 implantologisch tätige
Zahnärzte, Oral- und Kieferchirurgen aus dem gesamten
Bundesgebiet. Vor zwei Jahren waren sie angetreten, eine
neue Herausforderung anzunehmen und ihr Können zu perfektionieren: Sie absolvierten bei der größten wissenschaftlichen Gesellschaft Europas für Implantologie den
ersten deutschen Masterstudiengang im Bereich der
Implantologie, den diese in Kooperation mit der SteinbeisHochschule in Berlin etabliert hatte. Der Startschuss für
die erste Studiengruppe fiel im April 2005 in Berlin. Parallel zur Teilnahme am Modul-Programm verfassten die Studierenden eine wissenschaftliche Arbeit, die Masterthesis.
Die Abschluss-Prüfung findet im Rahmen des 20. DGI-Jahreskongresses Anfang Mai 2007 in München statt.
Die Ausbildung erfolgte u. a. in Städten wie Berlin, Göttingen, Stuttgart, Münster, Ludwigshafen, Erlangen, Würzburg, Limburg, Heidelberg, Aachen, Kiel, Memmingen und
sogar in Österreich und Spanien. Der persönliche Einsatz
war hoch: Alle Teilnehmer des berufsbegleitenden Studiengangs waren natürlich weiterhin in ihrer Praxis oder an
einer Klinik tätig.
Selbst Zahnärzte, die bereits Referenten in Teilbereichen
der Implantologie oder anderen Teilgebieten der Zahnheilkunde sind, gehörten zu den Studierenden, um sich auf
hohem Niveau weiterzubilden. Das Motto des Clubs heißt
„Stillstand ist Rückschritt – mach Dich zum Experten“.
Trotz der Anforderungen des Studiums kam das Gesellige
bei den Wochenend-Modulen nicht zu kurz. Der Abschiedsabend in Spanien mit einem Katamaranausflug, der
Jausenabend beim Wiener Heurigen, ein gemeinsames
Abendessen nach eine Bundestagsführung im deutschen
Reichstag, die Weinprobe in Deidesheim oder der zünftige
Braten in Stuttgart waren Highlights. Viele neue Freundschaften entstanden, so dass neue gemeinsame Projekte
entwickelt werden.
Die Praxen der Gruppe sind räumlich so angesiedelt,
dass Deutschland netzartig in der ganzen Fläche abgedeckt
wird. Die Experten des Clubs stehen in engem Kontakt und
können sich bei schwierigen Fällen mit Telemedizin, Kon© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
Abbildung 1 Die erste Studiengruppe des DGI-Masterstudien(Foto: David Knipping)
gangs: Beim Auftakt in Berlin, April 2005.
Abbildung 2 Die erste Studiengruppe des DGI-Masterstudiengangs:
Beim letzten Modul in Erlangen, am 27. Januar 2007. (Foto: privat)
sultationen und Expertenrunden unterstützen. Eine Internetplattform ist als weitere Kommunikationsebene im Aufbau. Sie wird neben fachlichem Austausch, Kongressbeiträgen, Vorträgen, Patienteninformationen auch ein Forum
der Experten bieten.
Nachgefragt
bei Dr. Wolfgang Dirlewanger, Nagold, Präsident des
„Master of Science Club Implantology“ im DGI e.V.
1. Haben sich Zeit und Aufwand gelohnt für den Master?
Zeit und Aufwand haben sich gelohnt, von einigen organisatorischen Stolperern zu Beginn abgesehen. Durch den
Besuch in den verschiedenen Einrichtungen konnten viele
Beobachtungen nutzbringend in die eigene Praxis umgesetzt werden. Es ist von unschätzbarem Vorteil, die Referenten in ihrer gewohnten Umgebung zu erleben. Der Lohn
für den Aufwand ist zusätzlich gewonnene „geistige Frische“ und neue Motivation, was uns Studenten zwischen
33 und 60 Jahren besonders gut tut. Es ist also nie zu
spät, sich für Neues zu begeistern.
2. Wie hat sich das „Verhältnis“ zur Implantologie verändert in dieser Zeit?
Die Anzahl der gesetzten Implantate hat sich deutlich
über diese zwei Jahre erhöht. Erstens ist die Begeisterung
für die zusätzlich geübten und erlernten Techniken gestiegen. Zweitens ist durch den Diskurs mit den Lehrern und
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DGI-NACHRICHTEN
21
Abbildung 3 Dr. Wolfgang Dirlewanger, Präsident des „Master of
Science Club Implantology“ im DGI e.V.
(Foto: privat)
Kollegen die eigene Tätigkeit transparenter geworden und
damit die Sicherheit gestiegen. So etwas spürt ein Patient
und reagiert mit größerem Vertrauen.
3. Was war besonders gut?
Die Vielseitigkeit der Eindrücke und der Gedankenaustausch fachlich und menschlich mit den KommilitonInnen.
Die Gruppe ist während der Zeit zu einer Gemeinschaft
zusammengewachsen, was jedem Einzelkämpfer in seiner
eigenen Praxis eine ungewohnte wichtige emotionale Stütze geboten hat. Das gegenseitige Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen wuchs von Kurs zu Kurs. Die Referenten
haben sich große Mühe gegeben, ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr handwerliches Können zu übermitteln. Die
Gastfreundschaft der meisten Referenten war lobenswert.
Wir haben viel über Schwierigkeiten, Komplikationen und
die Risiken unseres Tuns gesprochen. Das war wertvoller,
als nur die Erfolge auf den Kongressen präsentiert zu
bekommen.
4. Was würden Sie ändern?
Die Anfertigung der Masterarbeit parallel zu den Kursen
belastet den Einsatz für Praxis und Familie. Die Vielzahl
der unterschiedlich thematisierten Kurse war passend. Es
wäre aber für die beteiligten Studenten und Praxisinhaber
von Vorteil, einige thematisch ähnliche Kurse wie Prothetik, Projektarbeit, Recht und Unternehmensführung etc. in
einer Woche zusammenzufassen, um so auch die Reisewege und -zeiten zu reduzieren.
5. Sie haben einen Club der Ehemaligen gegründet.
Welche Aufgabe hat der? Was soll er leisten?
Der Club soll die Plattform bilden für vertiefende Fortbildungen, für Teilhabe an wissenschaftlichen Studien, für
gemeinsame Präsentationen in der Öffentlichkeit und für
soziale Kontakte der Master-Absolventen untereinander.
Wer Wissenschaft und Praxis so umfassend repräsentiert
wie wir Masterabsolventen, hat in Zukunft auch sein Wort
im Zusammenhang mit Evidenz-basierter Implantologie zu
erheben. Wir wünschen uns zu all dem aktive Unterstützung durch die DGI, was auch zugesichert wurde.
B. Ritzert, Pöcking
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Industrie und Handel
PHARMATECHNIK
BEGO
Seminare zur Praxisorganisation
Fortbildung mit Genuss
Die Akademie Dr. Graessner, Fortbildungseinrichtung der Pharmatechnik GmbH & Co. KG, veranstaltet in mehreren Geschäftsstellen
dreitägige Intensivseminare zum Thema QMS. Dabei zeigt Referent
Michael Jäger, dass die Einführung eines QMS als Chance gesehen
werden kann: Es könne die Praxis zu verbesserter Leistung und zu
größerem wirtschaftlichen Erfolg führen. In den Seminaren steht
neben den theoretischen Grundlagen die praktische Umsetzung
eines QMS an vorderster Stelle. Alle Inhalte werden anhand vieler
Aufgaben und Übungen intensiv trainiert und abschließend auch
simuliert.
Bego Implant System
lädt zusammen mit
Dr. Stefan Ries in das
Implantologie-Fortbildungsinstitut am Spitzen Turm in Wertheim
ein. Die zweitägigen
Veranstaltungen vermittteln Grundlagen zur
Implantat-Versorgung
im Frontzahnbereich,
augmentative Techniken
zur Verbesserung des
Knochenlagers, Sofortversorgungskonzepte,
Lappentechnik, Schnittführung und Nahttechniken. Ein weiterer
Schwerpunkt ist die Frage der OP-Planung und dem empfohlenen
Implantationszeitpunkt unter Berücksichtigung von Sofortversorgungs –und Sofortbelastungskonzepten. Gefordert werden die Teilnehmer außerdem beim Genusskochen mit Sternekoch Bernhard
Reiser bei der gemeinsamen Zubereitung eines mehrgängigen
Menüs. Bisher sind vier Veranstaltungen „Implantology Meets Nouvelle Cuisine – Fortbildung mit Genuss“ geplant. Sie finden an folgenden Terminen statt: 20. – 22. April, 15. – 17. Juni, 28. – 30.
September, und 16. – 18. November.
■ PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG
✉ Akademie Dr. Graessner
✆ 0 81 51 / 44 42 - 500
0 81 51 / 44 42 - 75 00
http://www.pharmatechnik.de
@ [email protected]
GEBR. BRASSELER
Wendeposter zur Instrumentenpflege
Mit dem zweiseitigen Poster zur manuellen und maschinellen Aufbereitung gibt Gebr. Brasseler/Komet Zahnarztpraxen einen aktuellen Leitfaden zur Instrumentenpflege an die Hand. Je nach Aufbereitungsart wendet man die Seite des Posters und erhält einen
Überblick über die jeweilige Vorgehensweise. Das Wendeposter
wurde in Anlehnung an die neue RKI-Empfehlung zur Infektionsprävention in der Zahnheilkunde erstellt und führt in sieben knapp
beschriebenen Schritten zu hygienisch einwandfreien Instrumenten. Beginnend mit der nicht fixierenden Vorreinigung, folgen
Angaben zur Reinigung und Desinfektion. Die nach der sachgerechten Trocknung beschriebene Sichtprüfung hilft, restkontaminierte Instrumente zu finden und auszusortieren. Nach der Sichtprüfung werden die Instrumente in semikritisch B oder kritisch B
eingestuft. Bei ersteren ist eine thermische Desinfektion der
unverpackten Instrumente im Dampfsterilisator ausreichend.
■ GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KG
✉ Trophagener Weg 25
32657 Lemgo
✆ 0 52 61 / 701 - 700
0 52 61 / 701 - 289
http://www.kometdental.de
@ [email protected]
Die Beiträge dieser Rubrik beruhen auf Informationen der Hersteller
und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
■ BEGO Implant Systems
GmbH & Co. KG
Technologiepark Universität
✉ Wilhelm-Herbst-Straße 1
28359 Bremen
✆ 04 21 / 20 28 - 267
04 21 / 20 28 - 265
http://www.bego-implantology.com
@ [email protected]
Nobel Biocare
Implantatverkauf bestätigt
Nobel Biocare begrüßt die Entscheidung der schwedischen Arzneimittelbehörde vom 6. Dezember 2006, den Verkauf der Implantate
NobelDirect und NobelPerfect weiterhin zu erlauben. Die Behörde
hat außerdem mehrere der von Nobel Biocare geforderten Maßnahmen zur Risikominimierung berücksichtigt. Das Unternehmen wird
eng mit MPA zusammenarbeiten und der Behörde wie verlangt
Bericht erstatten.
■ Nobel Biocare Deutschland GmbH
✉ Stolberger Straße 200
50933 Köln
✆ 02 21 / 500 85 - 0
02 21 / 500 85 - 333
http://www.nobelbiocare.com
@ [email protected]
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Seite 24
Industrie und Handel
Hu-Friedy
Heraeus Kulzer
Neues Spray tut Instrumenten gut
Ostim zeigt gute Ergebnisse
Das silikonfreie ILS-Spray von
Hu-Friedy eignet sich für eine
besonders gründliche und schonende Instrumentenpflege. Es
schmiert z. B. Scharniere und
Schlösser von Zahnzangen,
Hohlmeißelzangen, Nadelhaltern,
Scheren oder Arterienklemmen
und sorgt damit für Leichtgängigkeit und optimale Funktion
der Instrumente. Hu-Friedy wählte für das ILS-Spray eine Rezeptur, die zuverlässig vor Reibkorrosion und anderen Ablagerungen
schützt, die die Funktionsfähigkeit der Instrumente beeinträchtigen können. Das Pflegeprodukt ist wasserlöslich und lässt sich
bei jeder Reinigung problemlos entfernen.
Die Anwendung von nanokristallinem Hydroxylapatit (Ostim) sowie
von bovinem Xenograft (Bio-Oss) in Kombination mit einer Kollagenmembran (Bio-Gide) tragen nachhaltig zur Heilung von intraossären Periimplantitis-Defekten bei. Das ist das Ergebnis einer
aktuellen Fallstudie der Heinrich Heine Universität Düsseldorf, veröffentlicht im Journal of Clinical Periodontology Juli 2006. Ziel
der Fallstudie war, an 22 Patienten die Heilung von periimplantären Knochendefekten zu bewerten, nachdem einmal das Knochenersatzmaterial Ostim von Heraeus Kulzer und zum Vergleich BioOss angewendet worden war. Entsprechend wurden die Patienten,
die eine moderate Periimplantitis aufwiesen, behandelt: Bei elf
Patienten wurde während der Lappenoperation der periimplantäre
Defekt mit Ostim aufgefüllt. Die anderen Patienten erhielten das
Bio-Oss, das in Kombination mit der Kollagenmembran Bio-Gide
verwendet wurde. Das Ergebnis zeigt, dass beide Verfahren zu
einer deutlichen klinischen Verbesserung führen. Interessant sei,
dass die Ergebnisse ohne eine Membran, also alleine mit Ostim
erzielt werden konnten, so Dr. Marianne Gräfin Schmettow, Produktmanagerin Ostim von Heraeus Kulzer.
■ Hu-Friedy
✉ Rudolf-Diesel-Straße 8
69181 Leimen
✆ 0 62 24 / 97 00 - 0
0 62 24 / 97 00 - 97
http://www.hu-friedy.de
@ [email protected]
■ Heraeus Kulzer GmbH
✉ Grüner Weg 11
63450 Hanau
✆ 0 61 81 / 35 31 82
0 61 81 / 35 41 80
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http://www.ostim-dental.de
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Zimmer
Keramikabutments: stabil und ästhetisch
Die Contour Keramikabutments von Zimmer Dental
wurden speziell für den Einsatz mit dem Tapered ScrewVent Implantatsystem entwickelt. Sie bieten Stabilität, Ästhetik und sind einfach in der Handhabung.
Aus hochfestem Zirkonoxid
hergestellt, bilden sie eine
natürlich gefärbte Basis für
optisch hochwertige Vollkeramikkronen, auch und gerade bei Frontzahnversorgungen. Selbst
wenn sich das Gewebe zurückziehen sollte, sind keine Metallränder
sichtbar. Die vorgefertigten Abutments benötigen nur wenig Präparationszeit und die breite Palette verfügbarer Kragenhöhen bietet für praktisch jeden Fall die passende Lösung.
■ Zimmer Dental GmbH
✉ Merzhauser Str. 112
79100 Freiburg
✆ 07 61 / 45 84 - 01
07 61 / 45 84 - 120
http://www.zimmerdental.de
@ [email protected]
Die Beiträge dieser Rubrik beruhen auf Informationen der Hersteller
und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
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Wieland Dental Implants
Neuer Experte verstärkt Wieland-Team
Seit Januar 2007 ist Dr. Ralf
Rauch als Internationaler
Key Account Manager bei der
Wieland Dental Implants
GmbH in Wiernsheim tätig.
Dr. Rauch studierte Zahnmedizin an der FU Berlin, war
dort fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter und
danach als Zahnarzt in freier
Praxis tätig und wechselte
1994 in die Dentalindustrie
zur Nobel Biocare Deutschland GmbH. Dort war er in verschiedenen Positionen und nebenberuflich in der Praxis implantologisch
tätig. Er erwarb den Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (DGI).
Bei Wieland ist Dr. Rauch für die Betreuung der Großkunden, bei
allen zahnärztlichen Fragen sowie für den Bereich Fortbildung
zuständig. Erreichbar ist Dr. Rauch per Mail unter ralf.rauch@
wd-implants.com oder telefonisch unter 0 70 44 / 9 12 40-410.
■ Wieland Dental Implants GmbH
✉ Wurmberger Straße 30 - 34
75446 Wiernsheim
✆ 0 70 44 / 912 40 - 0
0 70 44 / 912 40 - 450
http://www.wd-implants.com
@ [email protected]
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Industrie und Handel
KaVo
AstraTech
Rekordverkauf von Gentlesilence Turbinen
Der Tag der Implantate
Die Nachfrage nach der KaVo Premiumturbine
Gentlesilence 8.000 ist ungebrochen. Innerhalb
von nur 19 Monaten konnte KaVo Anfang Dezember 2006 die 50.000ste Turbine an Pluradent
Deutschland ausliefern. Durch den Einsatz hochwertiger Materialien, neuer Lagerungstechnologie und
Rundlaufgenauigkeit ist es gelungen, das Laufgeräusch
auf 57 dB (A) zu reduzieren und gleichzeitig die hohen
Frequenzspitzen zu eliminieren. Der geringere Schalldruck sowie der gedämpfte Frequenzgang ermöglichen
ein stressfreieres Arbeiten und haben einen positiven
Einfluss auf das Wohlbefinden des Patienten während
der Behandlung.
■ KaVo Dental GmbH
✉ Bismarckring 39
88400 Biberach / Riss
✆ 0 73 51 / 56 - 0
0 73 51 / 56 - 14 88
http://www.kavo.com/de
@ [email protected]
ziterion
Biokeramik Implantate für hohe Ästhetik
Die zit-z Keramikimplantate von
ziterion bestehen aus einer hochfesten, biokompatiblen Zirkoniumdioxidkeramik und zeichnen sich
gegenüber baugleichen Titanimplantaten durch eine fast doppelt
so hohe Bruchfestigkeit aus. Nicht
nur wegen der weißen Farbe, sondern auch wegen dem Weichgewebsverhalten eignen sie sich für
den ästhetischen Einsatz. Trotz der
Einteiligkeit bieten zit-z Implantate
über den standardisierten Pfosten
die Möglichkeit der prothetischen
Versorgung, wie bei mehrteiligen
Implantaten. Mit einer präfabrizierten Hohlkehle sowie einer einheitlichen Höhe ist der prothetische
Pfosten für alle Implantate identisch und optimal gestaltet. Divergenzen lassen sich durch die konische Geometrie des Pfostens oder
auch durch Sekundärkäppchen einfach ausgleichen, ohne dass der
Pfosten aufwändig präpariert werden muss.
■ ziterion GmbH
✉ Bahnhofstraße 3
97215 Uffenheim
✆ 0 98 42 / 93 69 - 0
0 98 42 / 93 69 - 10
http://www.ziterion.com
@ E-Mail: [email protected]
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Mit dem „Implantag“ am 2. Juni 2007 möchte der Implantathersteller Astra Tech den Einstieg in die Implantologie erleichtern.
Auf dem Campus der Universität Köln erhalten Zahnmediziner,
Zahntechniker und zahnmedizinische Fachangestellte durch praxisnahe Präsentationen, Workshops und Beratungsgespräche die Möglichkeit, sich rund um das Thema Implantologie zu informieren.
Behandelt werden z. B. zahnärztliche Chirurgie, prothetische Grundlagen bis hin zu Fragen der Abrechnungsoptimierung. Zudem
bietet sich die Chance, in Einzelgesprächen und Diskussionen
auf individuelle Fragen einzugehen.
■ Astra Tech GmbH
✉ An der kleinen Seite 8
65604 Elz
✆ 0 80 00 / 27 87 28 (kostenfrei)
0 64 31 / 98 69 700
http://www.implantag.de
@ [email protected]
CAMLOG
Optimierte Implantatoberflächen
Die Biologisierung von Implantatoberflächen gehört heute zu den
zukunftsträchtigen Technologien zur Verbesserung der Implantattherapie. Aus diesem Grund hat Camlog einen Kooperationsvertrag
mit Professor Jennissen am Universitätsklinikum Essen und der
Biotechfirma Morphoplant GmbH abgeschlossen. Ziel ist, Camlog
Implantatoberflächen zu modifizieren, mit bioinduktiven Materialien zu veredeln und somit die Einheilzeit zu verkürzen, die
implantatumgebende Knochenqualität zu verbessern und den
Implantat-Knochenkontakt zu vergrößern.
■ CAMLOG Biotechnologies AG
✉ Margarethenstraße 38
CH – 4053 Basel
✆ +41 (0) 61 / 565 41 00
+41 (0) 61 / 565 41 01
http://www.camlog.com
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Originalarbeit
B.A. Jung1, M. Kunkel2, M. Göde3, H. Wehrbein1
Klinische Erfolgsparameter der paramedianen
Insertion im Wachstumsalter
Im Rahmen einer prospektiven Studie sollte die klinische
und radiologische Wachstumsbeeinflussung durch enossale
orthodontische Verankerungsimplantate bei wachsenden
Patienten systematisch untersucht werden. Insgesamt
wurden im Zeitraum von 2004 bis 2006 15 Implantate bei
Patienten im Alter ab zwölf Jahren paramedian inseriert.
Für zehn Implantate beträgt die Zeit der funktionellen
Belastung mehr als ein halbes Jahr. In dieser Zwischenauswertung werden die Ergebnisse dieser Studie hinsichtlich
der klinischen Parameter Implantatverlust und -stabilität,
Wundheilung und Komplikationen vorgestellt. Obwohl die
Frage der Wachstumsbeeinflussung systematisch erst nach
Abschluss der Studie beantwortet werden wird, lassen Einzelbeobachtungen bislang keine Störungen des Wachstums
erkennen.
Clinical success parameters of paramedian insertion
during the growth period
The aim of this prospective study was a systematic, clinical and radiological examination of the effect of
endosseous orthodontic anchorage implants on growth
during the developmental stage. From 2004 to 2006 a
total of 15 implants were placed in the paramedian
region in patients aged twelve years and over. Ten
implants were functionally loaded for over six months.
This interim analysis presents the results of this study
with regard to the following clinical parameters: implant
failure, implant stability, wound healing and complications. Though it will not be possible to establish conclusively the effect on growth until completion of the study,
no inhibition of growth has been observed to date.
Schlüsselwörter: enossale orthodontische Verankerungselemente bei Jugendlichen, skelettale Verankerung
Keywords: endosseous orthodontic anchorage units in juvenile patients, skeletal anchorage
Einleitung
Introduction
Die Verankerung für kieferorthopädische Zahnbewegungen
stellt ein zentrales Problem bei der Behandlung dentaler
und skelettaler Dysgnathien dar. Bereits in der kieferorthopädischen Behandlungsplanung muss das für die einzelnen
Therapieaufgaben erforderliche Verankerungspotenzial [3]
sorgfältig berücksichtigt werden, um Verankerungsverluste
und damit unerwünschte Zahnbewegungen zu vermeiden.
Insbesondere bei erschwerten Verankerungsbedingungen,
beispielsweise einer reduzierten Anzahl von Ankerzähnen
oder einem Fehlen ganzer Zahngruppen [8, 14] oder auch
bei unzureichender desmodontaler Verankerungsmöglichkeit, werden hohe Anforderungen an das Verankerungskonzept gestellt. In solchen Fällen sind zusätzliche konventionelle intraorale (Nance-Apparatur oder Lingualbügel)
und/oder extraorale (Headgear oder Delaire-Maske; Abb. 1)
Maßnahmen notwendig, deren Anwendung häufig zu
schwer abschätzbaren reaktiven Kraftgrößen und Momen-
One of the main problems in the treatment of dental and
skeletal dysgnathia is anchorage for orthodontic tooth
movement. The anchorage potential [3] required for
individual aspects of treatment has to be carefully considered at the planning stage of orthodontic treatment
to prevent any loss of anchorage and subsequent
unplanned tooth movement. High demands are placed on
the design of the anchorage, particularly with difficult
conditions for anchorage, for example a reduced number
of anchor teeth or a lack of complete tooth groups [8,
14], or also with inadequate anchorage options in the
periodontal ligament. In these cases other conventional
intraoral (Nance appliance or lingual bar) and/or extraoral (headgear or Delaire mask; Fig. 1) appliances are
required, though these often produce unpredictable reactive forces and moment [16, 17]. Not only adults but
also an increasing number of juvenile patients are very
1
1
2
3
Poliklinik für Kieferorthopädie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Augustusplatz 2, 55131 Mainz
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Johannes GutenbergUniversität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
Praxis für Kieferorthopädie, Erlenstegenstr. 16, 90491 Nürnberg
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
2
3
Department of Orthodontics, Johannes Gutenberg University Mainz,
Augustusplatz 1, 55131 Mainz, Germany
Department of Oral and Maxillofacial Surgery, Johannes Gutenberg University Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz, Germany
Orthodontic Practice, Erlenstegenstr. 16, 90491 Nuremberg, Germany
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B.A. Jung et al. | Klinische Erfolgsparameter der paramedianen Insertion im Wachstumsalter
Abbildung 1
Delaire Maske als
extraorale Verankerungshilfe bei
einer jugendlichen
Patientin.
Figure 1 Delaire
mask as an extraoral retention aid in
a young female
patient.
29
Abbildung 2 Orthodontisches Verankerungsimplantat
(Ortho-System, Straumann,
Basel, Schweiz; Dimension:
3,3 mm x 6 mm). Zudem ist
das Ortho-Implantat in der
Dimension 3,3 mm x 4 mm
erhältlich.
Figure 2 Orthodontic anchorage implant (Orthosystem,
Straumann, Basel, Switzerland; dimensions: 3.3 mm x
6 mm). The Ortho implant is
also available in the dimensions 3.3 mm x 4 mm.
ten führt [16, 17]. Nicht nur erwachsene Patienten, sondern auch zunehmend jugendliche Patienten zeigen eine
sehr geringe Bereitschaft extraoral sichtbare Apparaturen zu
tragen und damit auch eine deutlich reduzierte Compliance
für diese Behandlungsalternativen. Zu diesem Zweck wurden
Anfang der Neunzigerjahre temporäre orthodontische Verankerungsimplantate für den Bereich des Oberkiefers entwickelt. Zwischenzeitlich belegen umfangreiche klinische und
experimentelle Daten die hohe Zuverlässigkeit und Erfolgsaussicht dieser Implantate [7, 10, 11, 12, 13, 14, 16].
Die in diesem Zusammenhang offenen Fragen betreffen
insbesondere die mögliche Beeinflussung des Oberkieferwachstums bei der Verwendung von Gaumenimplantaten
bei jugendlichen Patienten. Tatsächlich ergaben sich tierexperimentell Hinweise auf transversale Wachstumsstörungen bei der median-sagittalen Insertion von Gaumenimplantaten [1]. Zur Vermeidung derartiger Wachstumsstörungen wurde daher bereits seit längerem die paramediane
Insertion von Gaumenimplantaten vorgeschlagen [1, 17,
18]. Systematisch klinische Untersuchungen hierzu, insbesondere zur Bewertung möglicher Langzeiteffekte enossaler Gaumenimplantate, liegen bisher allerdings nicht vor.
Ziel unserer Untersuchung war es daher, die ImplantatStabilität und die Langzeiteffekte enossaler orthodontischer Verankerungsimplantate (Gaumenimplantate) auf
das verbleibende Wachstum bei jugendlichen Patienten
nach dem zwölften Lebensjahr zu untersuchen. In dieser
Zwischenauswertung sollen zunächst die Ergebnisse hinsichtlich Osseointegration und klinischer Stabilität der
Implantate vorgestellt werden.
reluctant to wear extraoral appliances, with the result
that compliance is greatly reduced with these treatment
options. In the early 1990s temporary orthodontic
anchorage implants were developed for the maxilla to
resolve this problem. Since then extensive clinical and
experimental data has verified the high reliability and
successful prognosis of these implants [7, 10, 11, 12,
13, 14, 16].
Unresolved questions relate in particular to the possible
impact of palatal implants on maxillary growth in juvenile
patients. Animal experiments actually produced evidence
of transversal growth inhibition when palatal implants
were placed in the median sagittal region [1]. Placement
of palatal implants in the paramedian region has therefore
been recommended for some time now to avoid this form
of growth inhibition [1, 17, 18]. There have, however,
been no systematic clinical studies on this; in particular
there has been no evaluation of the possible long-term
effects of endosseous palatal implants.
The aim of this study was, therefore, to examine
implant stability and the long-term effects of
endosseous orthodontic anchorage implants (palatal
implants) on residual growth in patients over the age of
twelve. This interim analysis presents the initial results
with regard to osseointegration and clinical stability of
the implants.
Material und Methode
Materials and methods
Studiendesign
Study design
Diese Studie wurde als prospektive, monozentrische, offene, nicht kontrollierte Studie konzipiert. Die zur Durchführung erforderliche Zustimmung der Ethik-Kommission der
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz liegt vor.
This study was designed as a prospective, monocentric,
open, non-controlled study. The study was approved by
the Ethics Commission of the State Medical Council of
Rhineland-Pfalz.
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Abbildung 3 Klinische Situation (a) und Fernröntgenseitenbildaufnahme (b) nach
atraumatischer paramedianer Insertion eines Gaumenimplantates (Ortho-System,
Straumann, Basel, Schweiz) bei einer zwölfjährigen Patientin.
Figure 3 Clinical situation (a) and lateral cephalogram (b) after atraumatic paramedian placement of a palatal implant (Orthosystem, Straumann, Basel, Switzerland) in
a twelve-year-old patient.
Patienten
Patients
Insgesamt wurden im Zeitraum von 2004 bis 2006
15 Patienten (acht Jungen und sieben Mädchen) im Alter
von zwölf bis 14 Jahren in die Studie eingeschlossen. Bei
allen Patienten erforderte die kieferorthopädische Behandlungsaufgabe eine maximale Verankerungssituation. Die
Einschlusskriterien der Studie sind nachfolgend dargestellt:
• Kieferorthopädische Indikation zur skelettalen Verankerung (maximale Verankerung erforderlich)
• Mindestalter ≥ 12 Jahre
• Ausreichendes Knochenangebot für ein Gaumenimplantat im Fernröntgenseitenbild
• Gute Mundhygiene und normale Wundheilungskapazität
• Schriftliche Einverständniserklärung von Patient und
Sorgeberechtigten.
Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und anderen
syndromassoziierten kraniofazialen Anomalien wurden ausgeschlossen. Weitere Ausschlusskriterien waren Patienten
mit reduzierter Immunabwehr, Erkrankungen mit erforderlicher Steroid-, Bestrahlungs-, oder Chemotherapie, Knochenstoffwechselerkrankungen, Patienten mit Drogenoder Alkoholabusus oder Schwangerschaft.
A total of 15 patients (eight boys and seven girls) aged
twelve to 14 years were included in the study from 2004
to 2006. In all patients orthodontic treatment required
optimum anchorage. Inclusion criteria for the study were
as follows:
• Orthodontic indication for skeletal anchorage (maximum anchorage required)
• Minimum age ≥ 12 years
• Evidence of adequate bone availability for a palatal
implant in the lateral cephalogram
• Good oral hygiene and normal wound healing capacity
• Written consent from a parent or guardian.
Patients with cheilognathopalatoschisis and other craniofacial anomalies associated with this syndrome were
excluded. Other exclusion criteria were immunodeficiency, illnesses requiring steroid therapy, radiotherapy or
chemotherapy, bone metabolism disorders, drug abuse,
alcohol abuse or pregnancy.
Ortho-Implantat
Ortho implant
Für die Implantation wurde das von Wehrbein [14, 15] entwickelte Ortho-System (Institut Straumann, Basel,
Schweiz; Abb. 2) verwendet. Der enossale Anteil (Durchmesser: 3,3 mm) weist ein selbstschneidendes Gewinde
mit einer sandgestrahlten SLA-Oberfläche auf und steht je
nach dem vorhandenen Knochenangebot in den Längen
4 mm und 6 mm zur Verfügung. Für die kieferorthopädische Behandlung wird das Implantat mit einer rotationsgesicherten Stahl-Aufbaukappe (Länge: 3,6 mm;
Durchmesser: 5,0 mm) verschraubt, an die im Laserschweißverfahren orthodontische Bögen fixiert werden.
The Orthosystem (Straumann Institute, Basel, Switzerland; Fig. 2) developed by Wehrbein [14, 15] was used
for implant placement. The endosseous section (diameter: 3.3 mm) has a self-tapping thread with a sandblasted SLA surface and is available in lengths of 4 mm and
6 mm depending on the bone availability. For orthodontic
treatment the implant is fitted with a rotationally secure
steel abutment coping (length: 3.6 mm; diameter:
5.0 mm), onto which orthodontic arches are fixed in
position by laser welding.
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a
c
31
b
Abbildung 4 Intraorale Oberkieferaufnahme zeigt eine indirekte
Implantatverankerung (Ortho-System, Straumann, Basel, Schweiz)
der Molaren (a) über einen modifizierten Transpalatinalbogen, (b)
eine modifizierte Pendulum-Apparatur zum Distalisieren der Seitenzähne und (c) einen unilateralen Transpalatinalbogen.
Figure 4 Intraoral maxillary image showing indirect implant
anchorage (Orthosystem, Straumann, Basel, Switzerland) of the
molars (a) using a modified transpalatal arch, (b) a modified pendulum appliance for distalization of the posterior teeth and (c) a
unilateral transpalatal arch.
Insertionsort und chirurgische Insertion
Insertion site and surgical insertion
Alle Implantate wurden im Bereich des anterioren Gaumens 1 bis 2 mm paramedian inseriert (Abb. 3a und 3b).
Die chirurgische Insertion erfolgte in Lokalanästhesie etwa
auf Höhe der ersten Prämolaren senkrecht zur Knochenoberfläche, wobei die palatinale Schleimhaut an der Insertionsstelle mit einer kleinen Mukosa-Stanze entnommen
wird. Die Aufbereitung des Implantatlagers erfolgte mit
einer Profilfräse des Ortho-Instrumentariums. Diese Profiloder Sitzfräse beinhaltet eine zusätzliche vertikale Schneide zur Gestaltung einer Knochenschulter, auf die der koronale Anteil des Implantates flächig aufsetzt. Das selbstschneidende Implantat wird mit einer Ratsche eingebracht.
Die postoperativen Kontrollen der Patienten erfolgten
jeweils nach ein, zwei, sechs und zwölf Wochen. Die
Patienten wurden angewiesen innerhalb der ersten zehn
Tage postoperativ mit einer Chlorhexidin-DigluconatLösung zu spülen. Danach sollte das Implantat zirkulär mit
einer weichen Zahnbürste gereinigt werden. Die unbelastete Einheilphase betrug mindestens zwölf Wochen.
All implants were placed 1 mm to 2 mm paramedian in
the anterior palate (Fig. 3a and 3b). The implants were
surgically inserted using a local anesthetic approximately level with the first premolars and perpendicular to
the bone surface; the palatal mucosa at the insertion
site was removed with a mucosal punch. The implant
site was prepared with a profile drill from the Ortho
instrumentarium. This profiling or seating drill has an
additional vertical cutting blade for forming a bone
shoulder, on which the coronal section of the implant
sits flush. The self-tapping implant is placed with a
ratchet.
Postoperative checkups were completed after one,
two, six and twelve weeks respectively. The patients
were instructed to rinse with a chlorhexidine digluconate solution in the first ten days postoperatively.
After that the circumference of the implant had to be
cleaned with a soft toothbrush. The non-loaded healing
stage lasted at least twelve weeks.
Kieferorthopädische Behandlung und Suprakonstruktion
Orthodontic treatment and superstructure
Das Implantat wurde mit Alginat und konfektionierten
Abformkappen abgeformt und in die Modellsituation überführt. Auf dem Arbeitsmodell wurde in Abhängigkeit der
jeweiligen Verankerungsindikation eine individuell konfigurierte palatinale Suprakonstruktion gefertigt. In der vorlie-
An impression was taken of the implant with alginate
and preformed caps and a model fabricated. A customdesigned palatal superstructure was fabricated on the
working model according to the relevant anchorage indication. In this study indirect orthodontic implant
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genden Studie wurde überwiegend die indirekte Implantatverankerung in Form eines Transpalatinalbogens (Abb. 4a)
verwendet. Dieser stellt eine rigide Verbindung zwischen
der desmodontalen Verankerungseinheit und dem Implantat her. Die Enden des transpalatinalen Bogens wurden
entweder an ein oder mehreren Zähnen mittels Adhäsivtechnik (Abb. 4c) oder an Molarenbänder (Abb. 4a) befestigt. Die Abbildungen 4a bis c zeigen Beispiele der verwendeten Suprakonstruktionen.
Der primäre Endpunkt des ersten Studienabschnittes
war die Implantatstabilität zum Zeitpunkt sechs Monate
nach Beginn der kieferorthopädischen Belastung. Als
sekundäre Endpunkte wurden die periimplantäre Weichgewebsreaktion sowie mechanisch lokale Komplikationen der
kieferorthopädischen Apparaturen betrachtet.
Der Endpunkt des zweiten Studienabschnittes (Wachstumsstudie) betrachtet das Wachstum des nasomaxillären
Komplexes anhand der radiologischen Abschlussdokumentation der kieferorthopädischen Behandlung.
anchorage was mainly used in the form of a transpalatal
arch (Fig. 4a). This provided a rigid connection between
the periodontal ligament anchorage unit and the implant.
The ends of the transpalatal arch were retained on one or
more teeth using the adhesive technique (Fig. 4c) or on
molar bands (Fig. 4a). Figures 4a to 4c show examples of
the superstructures used.
The primary end point of the first stage of the study was
implant stability at six months after the start of orthodontic loading. Peri-implant soft tissue reaction and
mechanical local complications with the orthodontic
appliances were regarded as the secondary end points.
The end point of the second stage of the study (growth
study) is growth of the nasomaxillary complex based on
final radiological documentation of the orthodontic
treatment.
Ergebnisse
Results
Implantatmobilität und Implantatüberleben
Implant mobility and implant survival
Insgesamt wurden 15 Implantate inseriert. Dabei zeigten
13/15 (86,7 %) eine gute und 2/15 (13,3 %) eine geringe
Primärstabilität direkt nach Implantatinsertion. Bei einem
dieser beiden Implantate war die Primärstabilität derartig
gering, dass eine sofortige Entnahme und Reinsertion des
Implantates auf der Gegenseite erfolgte. Sämtliche Implantate, einschließlich derjenigen mit anfangs nur mäßiger Primärstabilität, sind nachfolgend eingeheilt und konnten
nach einer durchschnittlichen Heilungsphase von mindestens zwölf Wochen funktionell belastet werden. Zehn dieser
Implantate befinden sich nun mindestens sechs Monate
unter kieferorthopädischer Belastung und zeigen keine
Implantatmobilität. Bislang musste keines der Implantate
entfernt werden. Bei systematischen Befragungen gaben
zwei von 15 Patienten (13,3 %) unmittelbar nach der Operation ein leichtes Druckgefühl am Gaumen an. Im
Zusammenhang mit den kieferorthopädischen Geräten wurden von den Patienten bislang keine Schmerzen angegeben.
A total of 15 implants were placed. Directly following
implant placement, 13/15 (86.7 %) exhibited good primary stability and 2/15 (13.3 %) poor primary stability.
In one of these two implants, primary stability was so
poor that the implant had to be removed immediately
and reinserted in the opposite quadrant. All implants,
including those with only moderate initial primary stability, subsequently healed and could be functionally
loaded after an average minimum healing period of
twelve weeks. Ten of these implants have now been subjected to orthodontic loading for at least six months and
there is no indication of implant mobility. Up to now
none of the implants has had to be removed. In systematic surveys two of the 15 patients (13.3 %) reported that
they had a slight feeling of pressure on the palate immediately after the operation. None of the patients have
reported any pain connected with the orthodontic appliances.
Wundheilung und periimplantäre Zustand
Wound healing and peri-implant condition
Die periimplantäre Mukosa zeigte bei allen Implantaten
(n = 15) sowohl während der Einheilphase als auch sechs
Monate nach funktioneller Belastung (n = 10) klinische
Entzündungszeichen. Bei der überwiegenden Anzahl der
Implantate handelte es sich um typische Zeichen der Periimplantitis mit lokaler Rötung, Gefäßzeichnung und geringer Weichgewebshyperplasie (n = 13; Abb. 5). In wenigen
Fällen traten aber auch massive hyperplastische Schleimhautreaktionen mit Ausbildung eines deutlichen Weichgewebskragens auf (n = 2; Abb. 6). Obwohl die Osseointegration der Implantate ungestört verlief, erwies sich die periimplantäre Gewebsreaktion zum Zeitpunkt der Abformung
oft als störend, weshalb in allen Fällen die Implantate vor
der Abformung noch einmal freigelegt werden mussten.
The peri-implant mucosa exhibited clinical symptoms of
inflammation with all implants (n = 15) both during the
healing stage and six months after functional loading
(n = 10). With the majority of implants there were typical symptoms of peri-implantitis with localized reddening, vascularization and slight soft tissue hyperplasia
(n = 13; Fig. 5). In a few cases there was also massive
hyperplastic mucosal reaction with the formation of a
pronounced soft tissue collar (n = 2; Fig. 6). Though
there were no problems with osseointegration of the
implants, peri-implant tissue reaction when taking the
impression was often a problem; for this reason all the
implants had to be exposed again before the impression
was taken. Until functional loading, the abutment cap
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B.A. Jung et al. | Klinische Erfolgsparameter der paramedianen Insertion im Wachstumsalter
33
Abbildung 5 Leichte entzündliche Veränderung im periimplantären Bereich eines Ortho-Implantates (Ortho-System, Straumann,
Basel, Schweiz).
Figure 5 Slight inflammation in the peri-implant region of an
Ortho implant (Orthosystem, Straumann, Basel, Switzerland).
Abbildung 6 Deutliche Schleimhauthypertrophie mit Ausbildung
eines Weichgewebskragens im periimplantären Bereich des Verankerungsimplantates (Ortho-System, Straumann, Basel, Schweiz).
Figure 6 Pronounced mucosal hypertrophy with the formation of a
soft tissue collar in the peri-implant region of the anchorage
implant (Orthosystem, Straumann, Basel, Switzerland).
Um eine erneute Schleimhautbedeckung des Implantattellers bis zum Zeitpunkt der funktionellen Belastung zu verhindern, wurde die Aufbaukappe als temporäres healing
Abutment verwendet. Damit war lediglich in einem Patientenfall die Entzündung über einen längeren Zeitraum therapierefraktär.
Bei sieben Patienten wurde eine modifizierte PendulumApparatur (Abb. 4b) zum Distalisieren der Seitenzähne eingesetzt. Bei diesen Patienten kam es aufgrund der üblicherweise apparaturbedingt erschwerten Mundhygiene zu einer
temporären und lokalen entzündlichen Veränderung der
Gaumenschleimhaut unterhalb des Pendulumkörpers. Diese
typische Gewebereaktion heilte nach Abschluss der aktiven
Distalisierung und Austausch der Apparatur gegen einen
transpalatinalen Bogen jeweils spontan ab. Bei weiteren
acht Patienten wurde primär ein Transpalatinalbogen zum
Halten der Seitenzähne eingesetzt, der insgesamt eine bessere Hygienefähigkeit zuließ. Bei keinen der inserierten
Apparaturen kam es zu mechanischen Komplikationen wie
Materialbruch oder Lockerung der Suprakonstruktion.
was used as a temporary healing abutment to prevent
the mucosa covering the implant face again. Inflammation did not respond to treatment over a longer period in
only one case.
A modified pendulum appliance (Fig. 4b) was used in
seven patients for distalization of the posterior teeth.
With these patients there was temporary localized
inflammation of the palatal mucosa under the pendulum
appliance as a result of the typical problems with oral
hygiene caused by an appliance. In all cases this typical
tissue reaction spontaneously subsided following active
distalization and replacement of the appliance by a
transpalatal arch. With the other eight patients a
transpalatal arch, which allowed better overall oral
hygiene, was used for primary retention of the posterior
teeth. There were no mechanical problems such as material fracture or loosening of the superstructure with any
of the appliances fitted.
Diskussion
Discussion
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, im Rahmen
einer ersten Zwischenauswertung über die klinischen
Erfolgsparameter paramedian inserierter Gaumenimplantate zu berichten. Zur Verankerung von enossalen orthodontischen Implantaten am Gaumen gelten hinsichtlich der
Knochenqualität grundsätzlich ähnliche Anforderungen wie
bei prothetischen Implantaten.
Aus der ursprünglichen Konzeption für die Behandlung
des ausgewachsenen Gesichtsschädels heraus wird das
Gaumenimplantat traditionell in der Medianen des Gaumens inseriert [10, 12, 14, 16]. Für die Verwendung im
wachsenden Gesichtsschädel ergeben sich in dieser anatomischen Region zwei grundsätzliche Probleme: Zum einen
ist der Bindegewebsanteil im Bereich der Sutur noch deutlich größer als beim Erwachsenen. Zusammen mit der
The aim of this part of the study was to give an initial
interim analysis on the clinical success parameters of
palatal implants placed in the paramedian region. Similar
bone quality is required for retention of endosseous orthodontic implants in the palate as for prosthetic implants.
Based the original concept for treatment of the
mature facial skeleton, a palatal implant is traditionally
placed in the median of the palate [10, 12, 14, 16]. In
this anatomical region there are two fundamental problems with implant placement in the growing facial skeleton. On the one hand, there is still a much larger proportion of connective tissue in the area of the suture than
in an adult. There is also poorer interdigitation of the
palatal plates, so lower primary stability is to be expected with palatal implants in the growing facial skeleton.
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geringeren Interdigitation der Gaumenplatten ist daher
eine geringere Primärstabilität von Gaumenimplantaten im
wachsenden Gesichtsschädel zu erwarten. Zum anderen
könnte die mediane Insertion eine Störung des verbleibenden Oberkieferwachstums verursachen.
Aus anatomischen Untersuchungen (Yildizhan [19]) ist
gut belegt, dass das für die Implantation relevante Knochenangebot des anterioren Hartgaumens von durchschnittlich ca. 8 mm in der Medianebene auf bis unter
4 mm im Abstand von 3 mm paramedian abnimmt. Daraus
ergibt sich eine prinzipielle Anwendbarkeit des Gaumenimplantates in einer Zone bis nahe an 3 mm Abstand zur
Medianebene [4, 5, 17, 18].
Systematische, prospektive Untersuchungen zu klinischen Erfolgsparametern paramedianer Gaumenimplantate
insbesondere auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten in der Gestaltung der Behandlungsapparaturen
lagen hierzu für Patienten im Wachstumsalter bislang nicht
vor. Die hohe Implantat-Erfolgsrate unserer Untersuchung
an einem homogenen Patientenkollektiv junger, wachsender Patienten belegt die ausreichende Implantatstabilität
bei Insertion im reduzierten Knochenangebot der paramedianen Region. Es zeigen sich in unserer Untersuchung
aber auch Nachteile der paramedianen Positionierung, die
vor allem auf die schlechtere Zugänglichkeit des Implantates zur Reinigung zurückzuführen sind.
Bei allen Implantaten in dieser Studie zeigten sich schon
während der Einheilphase und auch sechs Monate nach
funktioneller Belastung zumindest leichte entzündliche Veränderungen der periimplantären Schleimhaut und vereinzelt
auch massive hyperplastische periimplantäre Reaktionen.
Dies zeigt, dass trotz regelmäßiger und aufwändiger Hygienemaßnahmen durch die Patienten selbst und zusätzlich
unterstützende Hygienekontrollen und Reinigungsmaßnahmen um das Implantat im Rahmen der kieferorthopädischen
Kontrollsitzungen die erschwerte Zugänglichkeit für den
Patienten nicht unproblematisch war. Allerdings wirkten
sich diese Entzündungszustände nicht auf die Implantatstabilität aus. Speziell bei den sehr komplexen Distalisierungsapparaturen (Pendulum) zeigte sich, dass die Entzündungserscheinungen der Gaumenschleimhaut im Bereich des Pendulumkörpers nach dem Ersatz der Apparatur durch einen
grazilen Palatinalbogen nahezu vollständig rückläufig waren
und durch das Implantat selbst nur minimale Schleimhautreaktionen verursacht wurden.
Die Frage der Langzeiteffekte und der Beeinflussung von
enossalen orthodontischen Verankerungsimplantaten auf
das verbleibende Gesichtswachstum bei jugendlichen
Patienten, kann erst nach Beendigung der Studie endgültig beantwortet werden. Erste Erfahrungen mit paramedian
inserierten Gaumenimplantaten bei Jugendlichen zeigen
jedoch, dass diese Implantate im Gegensatz zu konventionellen Implantaten mit dem maxillären Komplex nach kaudal verlagert werden. Das bedeutet, dass ein partielles Versinken wie bei Alveolarfortsatzimplantaten durch Drift der
Maxilla nicht festzustellen war [18]. In Verbindung mit
dem Mittelgesichtswachstum führt das sog. wachstumsbedingte Displacement [9] zu einer nach anterokaudal
gerichteten Verlagerung des nasomaxillären Komplexes.
Dabei wird insbesondere die Maxilla durch Appositionsvor© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
On the other hand, median implant placement could
cause a problem with residual maxillary growth.
It has been well documented in anatomical studies
(Yildizhan [19]) that the relevant bone availability of
the anterior hard palate for placement of an implant is
on average approx. 8 mm in the median, reducing to less
than 4 mm at a distance of 3 mm paramedian. In principle a palatal implant can, therefore, be placed in a zone
about 3 mm from the median [4, 5, 17, 18].
There have been no systematic, prospective studies on
the clinical success parameters of paramedian palatal
implants in growing patients that also consider special
features in the design of the treatment appliances. The
high implant success rate in our study on a homogenous
collective of young, developing patients verifies that
there is adequate implant stability with insertion in the
reduced bone availability of the paramedian region. Our
study also found disadvantages in paramedial placement,
mainly due to the poorer accessibility of the implant for
cleaning.
With all implants in this study there was at least
slight inflammation in the peri-implant mucosa and also
some massive hyperplastic peri-implant response both
during the healing stage and six months after functional
loading. This indicated that poorer accessibility was a
problem for patients despite regular, thorough hygiene
measures by patients, supported by hygiene checks and
cleaning around the implant at orthodontic checkup
appointments. Inflammation did not, however, affect
implant stability. Particularly in the case of very complex
distalization appliances (pendulum), inflammation of
the palatal mucosa in the region of the pendulum body
subsided almost completely after the appliance was
replaced with a narrow palatal arch and only minimum
mucosal reaction was caused by the implant.
The question of whether endosseous orthodontic
anchorage implants have a long-term impact on residual
facial growth in juvenile patients can only be answered
conclusively after completion of the study. Initial findings with palatal implants placed in the paramedian
region in adolescents indicate that, compared with conventional implants, these implants can be placed caudally with the maxillary complex. This means that partial
sinking associated with alveolar ridge implants due to
maxillary drift was not detected [18]. With regard to
median facial growth, growth-related displacement [9]
causes anterocaudal displacement of the nasomaxillary
complex. The maxilla in particular is displaced caudally
due to apposition processes at the oral cortex and
resorption at the nasal cortex [9]. Displacement of the
nasomaxillary complex causes initial passive movement
of the alveolar process and teeth, which then actively
drift caudally and centrifugally due to remodeling of
their bone alveoli and apposition and resorption
processes [6, 9]. Pronounced growth inhibition is therefore to be anticipated in the adjacent bone tissue of
approx. 0.8 mm per year, i.e. about 5 mm in total, if an
alveolar ridge implant is placed after the patient has
reached the age of twelve [6, 18]. On the other hand, in
the region of the median palatal suture there is much
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gänge an der oralen und Resorption an der nasalen Kortikalis nach kaudal verlagert [9]. Durch das Displacement
des nasomaxillären Komplexes werden die Alveolarfortsätze und Zähne zunächst passiv verlagert und driften dann
durch Umformung ihrer knöchernen Alveolen, durch Appositions- und Resorptionsvorgänge aktiv in kaudaler und
zentrifugaler Richtung [6, 9]. Daher ist bei Insertion eines
Alveolarfortsatzimplantates nach dem zwölften Lebensjahr
eine ausgeprägte Wachstumshemmung des benachbarten
Knochengewebes von ca. 0,8 mm/Jahr, also näherungsweise von 5 mm zu erwarten [6, 18]. Dagegen findet im
Bereich der Sutura palatina mediana ein deutlich geringes
vertikales Wachstum durch Remodellierungsvorgänge von
durchschnittlich 0,2 mm/Jahr statt [2, 6]. Bezogen auf
das verbleibende vertikale Wachstum wird daher eher nicht
von einer relevanten Wachstumsbeeinträchtigung auszugehen sein. Unklar bleibt bislang der Einfluss auf das transversale und sagittale Wachstum des Oberkiefers.
Neben der Frage der unerwünschten Wachstumshemmung stellt sich im Zusammenhang mit Gaumenimplantaten auch die Frage nach einer intentionellen „therapeutischen“ Hemmung ungünstiger Wachstumstendenzen. Im
Therapieverlauf des am weitesten fortgeschrittenen
Patienten aus dieser Studie konnte beispielweise durch die
starre Verbindung zwischen Implantat und Verankerungseinheit (16 und 26) in Form eines Transpalatinalbogens
eine Hemmung der Vertikalentwicklung des Alveolarfortsatzes im Bereich der Sechsjahrmolaren über einen Zeitraum von zwei Jahren erzielt werden. Diese Erfahrung über
eine Hemmung der vertikalen Entwicklung des posterioren
Alveolarfortsatzes erweitert möglicherweise das kieferorthopädische Behandlungsspektrum und kann zukünftig
eventuell bei der Therapie von offenen Bissen gezielt eingesetzt werden.
less vertical growth due to remodeling processes of on
average 0.2 mm per year [2, 6]. In relation to residual
vertical growth, therefore, significant inhibition of
growth is not anticipated. The effect on transversal and
sagittal growth of the maxilla remains unclear.
Apart from the problem of undesired growth inhibition, with palatal implants there is also the problem of
intentional “therapeutic” inhibition of unfavorable
growth tendencies. During treatment of the patient at
the most advanced stage in this study, vertical development of the alveolar process in the region of the first
permanent molars was inhibited over a period of two
years, in this case using a rigid connector between the
implant and anchorage unit (16 and 26) in the form of a
transpalatal arch. This incidence of inhibiting vertical
development of the posterior alveolar process might
extend the range of orthodontic treatment and in future
be used specifically in the treatment of an open bite.
Literaturverzeichnis
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orthodontic anchorage. Design and clinical application of the orthosystem. Clin Oral Impl Res 1996;7:410-416
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dentistry, 4th ed. Blackwell Munksgaard 2003, 1004-1013
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anchorage implants inserted in the median palatal suture and normal
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13. Wehrbein H, Diedrich P: Endosseous titanium implants during and after
orthodontic load- an experimental study in dog. Clin Oral Implants Res
1993;4:76-82
Korrespondenzadresse:
Dr. Britta A. Jung
Poliklinik für Kieferorthopädie
Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Augustusplatz 2
55131 Mainz
Tel.: 0613117-2692
Fax: 0613117-5569
E-Mail: [email protected]
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DGI-NACHRICHTEN
Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde im
Strahlenschutz in Mannheim
Zahnärztinnen und Zahnärzte, die ihre Approbation zwischen 1987 und dem 30. Juni 2002 erhalten haben, müssen ihre Fachkunde bis zum 30. Juni 2007 aktualisieren.
Dies gilt auch für Zahnmedizinische Fachangestellte, die
ihre Prüfung vor dem Jahre 2002 abgelegt haben. Die DGI
bietet im Rahmen des DGI-APW-Continuums Implantologie
dazu am 24. März 2007 in Mannheim einen Kurs mit Prof.
Dr. Jürgen Becker, Düsseldorf.
Prof. Becker ist Lehrstuhlinhaber für Zahnärztliche Chirurgie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er war
von 2001 bis 2003 der 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie der Deutschen Gesellschaft für
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Im Jahr 2001 erfolgte
ebenfalls die Berufung durch das Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in die Arbeitsgruppe „Richtlinien nach Röntgenverordnung“ der Strahlenschutzkommission. In dieser Arbeitsgruppe wurden die
verschiedenen Richtlinien zur RöV erarbeitet. Das Thema
Strahlenschutz in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
sowie die Entwicklung von Verfahren zur Verminderung der
Strahlenbelastung bei der zahnärztlichen Röntgendiagnostik gehört zu seinen Schwerpunkten.
Continuum-Kurs der Extraklasse: „East Meets
West – White Meets Red” in Istanbul
Unter dem Motto „East
meets west – white
meets red“ steht vom
25. bis 28. Mai 2007 ein
DGI-Continuum-Kurs, verknüpft mit einem Kongress in Istanbul. Es
handelt sich um eine
gemeinschaftliche Veranstaltung der DGI
mit dem Berufsverband
Deutscher Oralchirurgen
(BDO) und der EDAD, der
türkischen Gesellschaft
für Implantologie. Während des zweitägigen
Kongresses steht im Fokus der Vorträge türkischer und
deutscher Redner der „State of the Art“ der implantologischen Ästhetik.
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
Prof. Dr. Jürgen Becker.
(Foto: Blume)
Weitere Informationen:
DGI-Sekretariat für Fortbildung
Marion Becht
Bismarckstr. 27
67059 Ludwigshafen
Tel.: 06 21 / 68 12 44-51
Fax: 06 21 / 68 12 44-69
[email protected]
B. Ritzert, Pöcking
Die Tagung wird mit einem Continuum-Kurs der Extraklasse ergänzt, der einzeln oder in Kombination mit dem
Kongress gebucht werden kann. Nach dem großen Erfolg
der DGI-Studienreise im vergangenen Jahr zu Dr. Kois,
Seattle, ist es der DGI erneut gelungen, einen international renommierten Kollegen zu gewinnen: Dr. Galip Gürel
(Istanbul) ist weltweit ein sehr gefragter Referent für
„weiße Ästhetik“. Er wird in einem eintägigen Kurs sein
Konzept zur Rehabilitation in der ästhetischen Zone präsentieren. Vorträge zur „roten Ästhetik“ von Dr. Ata Anil,
Istanbul, und Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Filderstadt,
ergänzen perfekt diese Continuumveranstaltung.
Weitere Informationen:
DGI-Sekretariat für Fortbildung
Marion Becht
Bismarckstr. 27
67059 Ludwigshafen
Tel.: 06 21 / 68 12 44-51
Fax: 06 21 / 68 12 44-69
[email protected]
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Neue Materialien und Methoden
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M. Keweloh
Chargendokumentation:
High-End für die chirurgische Praxis
Einleitung:
Nachweisbare Qualitätssicherung in chirurgischen Praxen durch Instrumenten-Management
Die hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten,
die bestimmungsgemäß keimarm oder steril zur Anwendung kommen, ist eine wesentliche Aufgabe von Betreibern von Medizinprodukten. Sie umfasst Reinigung, Desinfektion und Sterilisation sowie damit zusammenhängende
Arbeitsschritte, z. B. die Wiederherstellung der technischfunktionellen Sicherheit. Sie erfolgt entsprechend §3 Nummer 14 MPG nach Inbetriebnahme und zum Zwecke der
erneuten Anwendung. Der Erfolg muss nachvollziehbar
gewährleistet sein.
Behandlungsindikatoren (z. B. Klebestreifen) außen am
Behälter führen zu einem Farbumschlag (Anhydritreaktion). Dies spiegelt nicht die Situation im Container wieder, sondern ist lediglich ein Beleg, dass der Container im
Sterilisator war. Zur patientenbezogenen Dokumentation
sind sie daher nicht geeignet! Zweckmäßig ist die EDVgestützte Chargendokumentation. Auf diesem Gebiet gibt
es verschiedene Anbieter.
Um in unserer Praxis den Stand und die Regeln der
Technik einzuhalten, haben wir uns ein modulares, innovatives Instrumenten-Management- und Chargen-Dokumentations-System beschafft und installieren lassen.
Das Kernstück ist dabei eine moderne Software aus dem
Krankenhausbetrieb, welche spezifisch auf die Bedürfnisse unserer implantologisch ausgerichteten Praxisklinik
abgestimmt wurde. Mit ihr wird unser gesamtes Sterilgut
nach wirtschaftlichen, technischen und prozessorientier-
Abbildung 1 Startmaske.
(Fotos: M. Keweloh)
ten Gesichtspunkten verwaltet und kontrolliert. Eine
lückenlose und rechtssichere Dokumentation der Prozessparameter und eine Rückverfolgung sind dadurch gewährleistet.
Die Software bietet aber auch vollständige Informationen
über den täglichen Betrieb bis hin zur Kostentransparenz.
Zur Dokumentation von einzelnen Produktchargen ist es
nicht ausreichend Materialien aufzubewahren, die sich
mittelfristig verändern, wie verblassendes Thermopapier
oder sich allmählich verfärbende Indikatoren. Stattdessen
sollte ein Begleitbogen zu jeder sterilisierten Charge mit
Datum, Beginn/Ende des Sterilisationsvorganges,
Besonderheiten im Ablauf und der Nennung des Verantwortlichen abgeheftet werden [5, 7].
Anforderungen
Mit Krankheitserregern kontaminierte Medizinprodukte
können die Quelle von Infektionen beim Menschen sein.
Daher setzt die Anwendung solcher Produkte eine vorhergehende Aufbereitung voraus, an die definierte Anforderungen zu stellen sind: die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zum Schutz von Patienten, Anwendern und Dritten
und die Notwendigkeit, im Rahmen eines etablierten QMSystems die bewährten Verfahren stets in gleichbleibend
hoher und nachweisbarer Qualität zu gewährleisten (§4
MPBetreibV) [1, 5, 6].
Die praktische Durchführung der zur Anwendung kommenden Verfahren ist vor der Aufbereitung in allen Einzelschritten festzulegen. Es ist dabei zu beachten, dass der
jeweils Zuständige seine Aufgabe aufgrund seiner Position
und Qualifikation auch tatsächlich erfüllen kann. Von entscheidender Bedeutung sind ein hoher Ausbildungsstandard und regelmäßige Unterweisungen. Die „Sachkenntnis
zur Sterilgutversorgung“ wird zukünftig wohl auch in chirurgisch orientierten Zahnarztpraxen gefordert sein. Bei
uns wird dieser Standard heute schon erfüllt.
Bei maschinellen Reinigungs- und Desinfektionsverfahren kann verfahrenstechnisch sichergestellt werden, dass
die zur Erzielung einer quantifizierbaren Reinigungs- und
Desinfektionsleistung notwendigen Parameter (z. B. Wasservolumina, Wasserdruck, Temperatur, pH-Wert, Dosierung
von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln) und die Einwirkzeit eingehalten werden.
Mit der Beschaffung der mario-Praxisklinik-Software
allein war es aber noch nicht getan. Ganz am Anfang stand
ein administrativer Aufwand, der mit einer Analyse und
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M. Keweloh | Chargendokumentation: High-End für die chirurgische Praxis
Abbildung 3 Beispiel Inventarisierung: Hinterlegung eines Fotos
Knochenmühle (Fa. KLS-Martin/Tuttlingen).
Abbildung 2 Inventarisierung des gesamten Instrumentenbestandes mit Fotodokumentation.
Abbildung 4 Etikettierung (Barcode) einer Charge mit Bezeichnung (Modell/Größe) des Medizinproduktes und Kennzeichnung
der erfolgten Sterilisation mit Datum.
Abbildung 5 Die eingeschweißten Instrumente werden eingescannt und somit dem speziellen Sterilisationsprozess zugeordnet.
Inventarisierung des gesamten Instrumentenbestandes
begann.
Dadurch erhielten wir die notwendige Transparenz über
unsere Instrumentenbestände und zwar quantitativ und
qualitativ. Dazu gehört aber auch ein Erfassungswerkzeug
für Sieb- bzw. Setlisten und für die Artikeldaten, welches
schnell und einfach funktioniert. Mit dieser Software
waren wir in der Lage, die Daten direkt zu übernehmen.
Die notwendige Unterstützung bei der Stammdatenerarbeitung erfolgte durch den Lieferanten der Software, der in
unserem Falle glücklicherweise aus dem Instrumentenmetier kommt und somit mit Instrumenten und ihrer Aufbereitung vertraut ist.
Die Softwareimplementierung kann aber auch auf
Schwierigkeiten stoßen: von ungenügenden PC-Kenntnissen der Mitarbeiter, zu Kompatibilitätskonflikten mit
bereits vorhandenen Systemen und hier im Besonderen die
Anbindung an Gerätschaften, bis zu Fragen des Datenschutzes. In unserem Fall waren dies keine ernsthaften
Hürden.
Die Qualität der maschinellen Aufbereitung wird in
Abhängigkeit vom jeweiligen Verfahren Reinigung/Desinfektion und Sterilisation durch eine Inbetriebnahmeprüfung, tägliche und chargenbezogene Routineprüfungen,
messtechnische Überwachung und periodische Prüfungen
sichergestellt [5].
Bei angewendeten Medizinprodukten sind folgende Aufbereitungsschritte erforderlich: sachgerechtes Vorbereiten,
Reinigung/Desinfektion, Spülung, Trocknung, Prüfung auf
Sauberkeit und Unversehrtheit der Oberflächen (Korrosion,
Materialbeschaffenheit), Pflege und Instandsetzung, Prüfung der technisch-funktionellen Sicherheit, Kennzeichnung sowie das Verpacken und die Sterilisation.
Zur Sterilisation muss ein hinsichtlich seiner Eignung
für das Medizinprodukt geprüftes, wirksames und validiertes Verfahren angewendet werden. Die Validierung ist ein
dokumentiertes Verfahren zur Lieferung, Aufzeichnung und
Interpretation von Ergebnissen.
Die Aufbereitung von Medizinprodukten endet mit der
Freigabe zur Anwendung und schließt die Durchführung
und Dokumentation täglicher Routineprüfungen, die Überprüfung und Dokumentation des vollständigen und korrekten Prozessverlaufes, die Überprüfung der Verpackung und
die Überprüfen der Kennzeichnung ein [5].
Auf der Verpackung des Medizinproduktes müssen für
den Anwender die Bezeichnungen (Modell/Größe), erkennbar angebracht sein. Die Freigabeentscheidung sowie Zeitpunkt und Art des verwendeten Sterilisationsverfahrens
müssen nachvollziehbar sein. Diese Dokumentation wird
durch das Programm mario-Praxisklinik automatisch
erstellt.
Die im Rahmen der Aufbereitung erfassten Messwerte
und Prozessparameter sind mit Bezug auf die freigegebende Person und die Charge zu dokumentieren. Sie müssen belegen, dass der angewendete Aufbereitungsprozess gemäß den Standardarbeitsanweisungen unter Ein-
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Abbildung 6 Durch Tastenklick wird jedes Instrument einzeln bestätigt (grüner
Balken links). Hierzu erscheint jeweils ein Bild (unten rechts). Zugleich wird die
Übersicht des Trays angezeigt (unten links).
Abbildung 7 Die eingescannten Trays (Hintergrund) werden aufgelistet und der
Sterilisationsprozess kann gestartet werden. Es erfolgt daraufhin die Auswahl des
Sterilisators: i. d. F. Melag 30-B.
haltung der im Validierungsprotokoll niedergelegten Parameter erfolgt
ist. Aufzeichnung über die Einzelschritte der Aufbereitung von Medizinprodukten sind in Anlehnung an §9 Abs. 2 MPBetreibV aufzubewahren, dies ist auf Bild- und Datenträgern möglich [5]. Die ärztliche
Berufsordnung sieht eine zehnjährige Aufbewahrungsfrist vor, Juristen sprechen von bis zu dreißig Jahren [7]!
Risikobewertung
Verstöße gegen das Medizinproduktegesetz werden mit Geldstrafen oder
einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet. Die Stellen, die
die Überprüfung durchführen, haben sehr weit reichende Befugnisse und
können den Praxisbetrieb stilllegen [6].
Mehrweginstrumente werden entsprechend ihrer Risikobewertung
nach dem Hygieneleitfaden des Deutschen Arbeitskreises für Hygiene
[4] in der Zahnarztpraxis in folgende Risikoklassen eingestuft (aus
Gründen der Übersicht gekürzt):
1. unkritisch
2. semikritisch A
3. semikritisch B
4. kritisch A: Medizinprodukte zur Anwendung von Blut, Blutprodukten
und anderen sterilen Arzneimitteln, die Haut oder Schleimhaut
durchdringen und dabei in Kontakt mit Blut, inneren Geweben oder
Organen kommen, einschließlich Wunden, OHNE besondere Anforderungen an die Aufbereitung
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M. Keweloh | Chargendokumentation: High-End für die chirurgische Praxis
Abbildung 8 Die Charge wird freigegeben (oben links), nachdem
die Zuordnung „Sterilisation erfolgreich“ getroffen wurde.
Abbildung 9 Das Packprotokoll lässt sich beispielsweise über den
Barcode (Patientenakte) aufrufen. Die Lagerzeit beträgt sechs
Wochen ab dem 22.05.2006.
Abbildung 10 Die Maschinendaten der Sterilisatoren sind in der
Software gespeichert und lassen sich als Beleg eines erfolgreichen
Sterilisationsablaufes aufrufen.
Abbildung 11 Auswahl eines einzeln eingeschweißten Instrumentes. Dieses kann über „Artikelnummer“, „Bezeichnung“ oder
einen „Suchbegriff“ ausgewählt werden.
5. kritisch B: Medizinprodukte... (siehe krit. A)... MIT
erhöhter Anforderung an die Aufbereitung (Hohlkörper, chirurgische Winkelstücke, Trepanfräsen, innengekühlte Implantatbohrer)
6. kritisch C.
Nach erfolgter Sterilisation wird die Charge freigegeben.
Dann wird das Sterilgut gelagert oder gleich wieder
einem Patienten zugeordnet. Im Falle eines Abbruchs muss
erneut verpackt bzw. produziert und sterilisiert werden.
Gegebenfalls wird das Gerät überprüft.
Eine einfache Rückverfolgung der Sterilgut-Chargen ist
somit jederzeit möglich und wird mit Prozessdaten und
graphisch über die Chargendoku-Software generiert.
Die Maschinendaten der Sterilisatoren werden von der
Software mario-Praxisklinik automatisch gespeichert und
können jederzeit nach Bedarf visualisiert werden.
Die Auswahl einzelner Instrumente erfolgt durch die
Eingabe der Artikelnummer, der genauen Bezeichnung bzw.
anhand eines Suchbegriffes. Anhand des eingeblendeten
Fotos können sich auch neue Mitarbeiterinnen schnell einarbeiten.
Chargendokumentation mit mario-Praxisklinik
Instrumentenkreislauf
Durch den Einsatz von PCs und Barcode-Etikettendruckern
im Packbereich, können wir jetzt Packlisten drucken oder
es kann sehr einfach per Bildschirm gepackt werden. Jedes
Sterilgut wird mit einem eindeutigen Barcode-Etikett versehen, Chargen werden zusammengestellt und von der Mitarbeiterin mit einem Scanner erfasst.
Dann erfolgt die Zuordnung zum Sterilisator. Am PC wird
das Sterilgut eingelesen und mit der Chargennummer des
Sterilisators automatisch verknüpft.
Das Sterilgut wird sterilisiert. Sobald der Sterilisator
den Vorgang beendet hat, erfolgt eine Mitteilung an die
Software mario-Praxisklinik:
1 Prozess erfolgreich: sterilgut kann verwandt werden
2 Prozess nicht erfolgreich ? Abbruch
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Forensik
Sollte ein Patient seinem Zahnarzt vorwerfen, sich bei ihm
(z. B. mit Hepatitis) infiziert zu haben, sieht sich der Kollege aus juristischer Sicht mit einer „Umkehr der Beweislast“ konfrontiert:
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– der Behandler muss nachweisen, dass die Infektion nicht in seiner
Praxis erfolgt sein kann
– hierfür ist eine lückenlose reproduzierbare Dokumentation aller invasiven Instrumente, die bei dem Patienten eingesetzt werden notwendig.
Es muss nicht nur gewährleistet sein, dass die Aufbereitung dokumentiert ist, sondern dass auch das Medizinprodukt dem Patienten zugeordnet werden kann. Das mario-Praxisklinik-System erfüllt diese Bestimmungen.
Absolut notwendig ist ein Hygieneplan, der das standardisierte Vorgehen festlegt [6].
Schlussfolgerung
Das Instrumenten-Management und Chargen-Dokumentations-System
„mario-Praxisklinik“ der KLS-martin Group (Tuttlingen, www.klsmartin.com)
stellt ein validiertes Verfahren dar, dessen Erfolg des Sterilisationsablaufes nachvollziehbar gewährleistet ist. Stand und Regel der Technik werden eingehalten. Das System ist sehr anwenderfreundlich und fester
Bestandteil unseres Tagesablaufes.
Um mögliche Probleme frühzeitig identifizieren zu können, ist eine
klinische Entwicklungsphase in Zusammenarbeit mit dem Hersteller,
deren Ergebnisse dem Entwicklungsfortschritt des Produktes dienen,
sinnvoll. Die einjährige Pilotstudie unserer Praxisklinik zum mario-Praxisklinik-System stellt ein gelungenes Beispiel für eine derartige Kooperation dar.
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Korrespondenzadresse:
Dr. med. Dr. med. dent. Martin Keweloh
Praxisklinik-MKG
Wetzgauer Str. 73
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Hinweis der Redaktion: Diese Software ist nicht die einzige erhältliche.
Es gibt weitere praxistaugliche Systeme.
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Aus der Praxis für die Praxis
W. Dinkelacker1
Sofort-Implantation
Unter der Sofort-Implantation versteht man die Extraktion
und die anschließende Implantatinsertion. Hierbei müssen
gewisse Kriterien berücksichtigt werden.
Die rot-weiß ästhetische Linie weist im Bereich der
Frontzähne einen Niveauunterschied auf. An den lateralen
Schneidezähnen läuft diese ungefähr 0,5 mm bis 1 mm
weiter inzisal. Dies liegt darin begründet, dass die
Schmelzzementgrenzen einen unterschiedlich großen
Niveauunterschied aufweisen, die Zentralen von 2,8 mm
und die Lateralen von 2,3 mm. Dieser Schmelzzementgrenze folgt der Knochen in einem Abstand von 1 bis 3 mm [6]
je nachdem, welcher „Knochenrand“ Typ bei dem Patienten
vorliegt. Nach Kois [7] werden die Patienten in drei Gruppen unterschieden:
„Hoher, normaler und tiefer Knochenrand“. Die Sondierung bis aufs Knochenniveau ergibt kleiner 3 mm, gleich
3 mm und größer als 3 mm. Im approximalen Bereich ist
diese Größe um 1,5 mm höher als vestibulär in Abhängigkeit vom Alter des Patienten oder ob eine parodontale
Schädigung vorliegt.
Dem Knochen sind Weichgewebsstrukturen aufgelagert.
Diese werden nach Kois [7] in zwei Hauptgruppen, die
Morphotypen A und B aufgeteilt. Der Typ A weist ein sehr
dünnes, blut- und kollagenarmes Bindegewebe auf, während der Typ B ein kollagenreiches Bindewebe mit mehreren Blutgefäßen aufweist.
Die Betrachtung der Blutgefäße ergibt:
Die palatinalen und die lingualen Knochenstrukturen weisen eine eigenständige Blutversorgung auf. Die aa. und vv.
dentales versorgen das parodontale Ligament und gleichzeitig die bukkale Lamelle. Die Blutversorgung der vestibulären Schleimhaut trägt ihrerseits zur Blutversorgung der
bukkalen Lamelle hinzu. Der gingivale Rücklauf wird von
den Gefäßen der vestibulären oder oralen Mucosa gebildet,
während der cervikuläre Rücklauf von den Gefäßen des
parodontalen Ligamentes gebildet wird.
1
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71065 Sindelfingen
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Der Faserapparat wird unterteilt in:
• fibrae dentogingivales,
• fibrae dentoalveolares,
• fibrae circulares,
• fibrae alveologingivales (diese sind für die Stippelung
der vestibulären Mucosa verantwortlich).
Kommt es zur Resorption der bukkalen Lamelle, führt dies
dazu, dass die Fasern ihre Verankerung in den alveolären
Strukturen verlieren. Dies führt zum koronalen Abwandern
der festangewachsenen Gingiva.
Die Extraktion führt zur Destruktion folgender
Strukturen:
A. und v. dentalis und damit zur Destruktion der zervikulären Schleife. Dies führt je nach Biotyp zu einer Retraktion
von 0,5 mm und weniger. Der Morphotyp B weist mehr
Blutgefäße und Kollagenstrukturen auf. Aus diesem Grund
ist hier die Retraktion kaum erkennbar. Liegt jedoch eine
Kombination des Morphotyps A mit einem niedrigen Knochenrand vor, führt dies zu einer maximalen Retraktion.
Bei dem Morphotyp A erfolgt die Blutversorgung der bukkalen Lamelle zum größten Teil über die a. und v. dentalis.
Diese beiden Faktoren lassen zum einem die festangewachsene Gingiva schwinden und zum anderen haben wir
eine maximale Retraktion der Gingiva im zervikalen
Bereich. Dies führt zu ästhetischen Problemen bei der
Sofortimplantation und stellt somit eine Kontraindikation
dar. In diesen Fällen (70 % aller Extraktionen) muss zuerst
knöchern und bindegewebig augmentiert werden. Der
Mukoperiostlappen wird in diesen Fällen nur dann gebildet, wenn die bukkale Lamelle Defekte aufweist.
Die tierexperimentellen Studien von Araujo und Lindhe
[2] haben gezeigt, dass durch das Ablösen des Mukoperiostlappens die externe Resorption additiv zur internen
Resorption der bukkalen Lamelle dazukommt. Die bukkalen
Alveolenwände sind in diesem Fall komplett denudiert
worden. Die lingualen und palatinalen Anteile weisen so
gut wie keine Resorptionen auf. Dies liegt an der eigenständigen Blutversorgung.
Die Sofort-Implantationen müssen strikt an der palatinalen Alveolenwand orientiert sein und es darf kein Mukoperiostlappen gebildet werden. In der Studie von Boticelli
und Lindhe [4] wurden 21 ITI Implantate unter Bildung
eines Mukoperiostlappens in die Extraktionsalveole
implantiert.
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Abbildung 1a Anatomische Grundlagen.
Abbildung 1b Zustand nach Extraktion.
Abbildung 2 Darstellung einer idealen Implantatpositionierung.
Die maschinierten Bereiche wurden in die Alveolen
positioniert, damit die Abutment Implantatgrenze 2 mm
unter dem bukkalen CEJ der Nachbarzähne zu lagen kam.
Dies führte zu einer vertikalen und horizontalen Resorption.
Die maschinierte Implantatoberfläche muss also extraalveolär über der bukkopalatinalen Verbindungslinie positioniert werden. Der vestibuläre Knochenrand darf nicht
denudiert werden, es darf kein Mukoperiostlappen gebildet
werden.
Die ideale Implantatpositionierung sollte folgendes
berücksichtigen:
1. 1,4 mm subgingival dem girlandenförmigen Verlauf folgend – Implantate mit geschwungenem Rand
2. keine Mukoperiostlappen bilden
3. strikt palatinale Orientierung mit bukkalen Restspalt
von 1 bis 2 mm
4. apikale Verankerung im ortsständigen Knochen
5 maschinierte Anteile liegen über der bukko-palatinalen
Verbindungslinie.
Das ideale Implantatdesign folgt dem girlandenförmigen
Verlauf der Gingiva. Der Vorteil ist darin zu sehen, dass
durch das Wechseln der Abutments kein Rückgang des
Knochens oder der Weichgewebe induziert wird [1]. In die© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
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Abbildung 3 Implantation von Zahn 12, 11, 21, 22 und Sofortversorgung einen Tag-Post-OP.
Abbildung 4 Zustand nach sechsmonatiger Einheilzeit.
(Fotos: Dr. W. Dinkelacker)
Abbildung 5 Zustand nach Abnahme der provisorischen Versorgung.
Abbildung 6 Zustand vor Abdrucknahme.
ser Studie wurden ein Knochenrückgang von 0,5 mm und
eine Gingivaretraktion von 1,5 mm nachgewiesen. Diese
Werte finden sich in der Konstruktion eines „scalloped“
Implantates wieder. Die Implantate haben 0,5 mm
Abstand von dem ersten bukkalen Gewindegang zum
Beginn der Giebelfläche und 1,5 mm im Bereich der interdentalen Fläche. Somit liegt eine Protektionsfläche für die
hemidesmosomalen Verbindungen vor. Bei jüngeren
Patienten ist der „scallop“ ebenso im knöchernen Unterbau vorhanden. Mit steigendem Alter und dem Vorhandensein von PA Erkrankungen kommt es zu einer Abflachung
des „geschwungenen“ Knochenrandes. Dies muss bei der
Wahl eines Implantates und dessen Positionierung berücksichtigt werden.
Ein jugendlicher Patient, der nach einem Frontzahntrauma ein Sofortimplantat inseriert bekommt, sollte ein
Implantat erhalten, bei dem der Giebelbereich strukturiert, aber nicht aufgeraut ist. Diese Implantate müssten
mit einem geringeren Aufbaudurchmesser verarbeitet
werden. Die biologische Breite wird in eine andere räumliche Dimension verlegt. Bei altersbedingten Veränderungen und Abflachungen des geschwungenen Knochenrandes kann der Patient diesen Bereich dann problemlos mit
der Zahnseide reinigen.
Botticelli [3, 4] hat in seinen Studien nachgewiesen,
dass ein Spalt von 1 mm zwischen Implantat und Alveolenwand vollständig knöchern regeneriert. In diesem Studien-Design wurden die Defekte um die Implantate mit
einem Mukoperiostlappen geschlossen. Dieses StudienDesign sagt aus, dass das Periost eine hervorragende Biomembran ist. Zum bisherigen Zeitpunkt gibt es keine Stu© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
die darüber, ob es an den Implantaten im Bereich des bukkalen Restspalts zu einem Knochenkontakt kommt. Es ist
durchaus denkbar, dass es zur Ausbildung eines langen
Saumepithels kommt, wie an PA behandelten Zähnen.
Zusammenfassung
Die Sofort-Implantation ist eine risikobehaftete Therapie,
die unter Einhaltung bestimmter Kriterien erfolgreich verlaufen kann. Die Grundanforderungen dafür sind:
a) eine intakte bukkale Lamelle,
b) das Vorhandensein eines Morphotyp B,
c) die palatinale Positionierung,
d) apikale Verankerung im ortsständigen Knochen,
e) die Verwendung von anatomisch profilierten Implantaten,
f) 1,4 mm subgingivale Positionierung,
g) der Übergang von aufgerauter zur maschinierten Oberfläche muss auf der bukko-palatinalen Verbindungslinie
positioniert werden.
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Abbildung 7 Definitiv eingegliederter Zahnersatz.
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Schmider)
Korrespondenzadresse:
Dr. Wolfgang Dinkelacker
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Tilsiter Straße 8
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Fax: 07031-76317-11
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Aus der Praxis für die Praxis
J. Tetsch1, J. Stoffel2, P. Tetsch1
Somatisierungsstörung bei Implantatpatienten
– Fallbericht
Am Beispiel einer Patientin wird die Problematik einer
Somatisisierungsstörung gezeigt. Sie ist gekennzeichnet
durch Schmerzen oder Beschwerden, denen kein entsprechender objektiver pathologischer Befund gegenüber steht
(medizinisch unerklärte körperliche Symptome). Auf der
Suche nach den Ursachen werden häufig zahlreiche Ärzte
verschiedener Fachdisziplinen konsultiert. Es besteht das
Risiko einer iatrogenen Chronifizierung. In dem beschriebenen Fall standen die Beschwerden in Zusammenhang mit
negativen Lebensereignissen und führten schließlich zur
Destruktion einer implantatgetragenen Brücke und einem
Implantat.
Schlüsselwörter: Psychosomatik, psychogene Schmerzen,
Somatisisierungsstörung, Dentalimplantate
und hypochondrische Störungen (F45.2)* eine wichtige
Rolle.
Häufig leiden die Patienten neben den Symptomen im
Kiefer-Gesichtsbereich an weiteren Schmerzsyndromen
bzw. funktionellen oder psychosomatischen Störungen,
sehr häufig unter LWS-Syndrom, Migräne oder Spannungskopfschmerz, funktionellen Herz-Kreislaufbeschwerden,
Schwindel oder Tinnitus. Monosymptomatische Krankheitsbilder sind in der psychosomatischen Medizin nur sehr selten anzutreffen [9].
Die betroffenen Patienten haben meist einen längeren
Leidensweg [15] hinter sich, der auch als „Patientenkarriere“ bezeichnet wird. Er ist auf der Suche nach den Ursachen verbunden mit der Konsultation von zahlreichen Ärzten der verschiedensten Fachdisziplinen. Im Verständnis
der Patienten liegen die Ursachen ihrer Probleme ausschließlich auf der körperlichen Ebene.
Einleitung
In der Implantologie steht gegenwärtig das einseitig organisch-somatische Krankheitsverständnis im Vordergrund.
Dabei zeigen viele Erkrankungen unseres Fachgebietes
(z. B. psychogene Prothesenunverträglichkeit, BurningMouth-Syndrom, chronisch orofaziale Schmerzzustände,
orale Parafunktionen, Bruxismus) die zunehmende Bedeutung der psychischen oder psychisch-sozialen Komponenten. Bei Nichtbeachtung dieser Problematik besteht die
Gefahr einer „iatrogenen Chronifizierung“ [9]. Das bedeutet, dass nicht erst bei einem Behandlungsmisserfolg auf
der somatischen Ebene über psychosoziale Einflussgrößen
nachgedacht werden darf.
Die Indikation zur Implantation steigt mit zunehmendem Zahnverlust und damit im höheren Lebensalter.
Psychosomatische Erkrankungen sind bei Menschen in der
2. Lebenshälfte vermehrt anzutreffen. So entfielen ca.
40 % der Patienten der Forschungsstelle für Psychopathologie und Psychosomatik der Universität Münster [11] auf
diese Altersgruppe. Dabei spielen seelische Erkrankungen,
insbesondere (rezidivierende) Depressionen (F33.x,
F34.x)*, Reaktionen auf schwere Belastungen (F43.x)*
1
2
*
Scharnhorststr. 19, 48151 Münster
Albert-Schweitzer-Str. 4, 87527 Sonthofen-Rieden
Alle F-Positionen entsprechen der International Statistical Classification
of Diseases and Related Health Problems (ICD-10).
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Fallbericht
Im November 1992 stellte sich eine damals 61-jährige
Patientin in der Praxis vor und berichtete über Schmerzen
im rechten Oberkiefer, die bereits seit Jahren bestanden
und zur Konsultation von mehreren Ärzten und Zahnärzten
geführt hatten. Sie war Patientin einer Schmerzklinik und
wurde auch in der Forschungsstelle für Psychopathologie
und Psychosomatik in der Zahnheilkunde der Universität
Münster behandelt. Im Verlauf der Behandlungen waren
die Zähne 14 bis 17 entfernt und die danach bestehende
Freiendsituation mit einem Monoreduktor (stabilisiert über
ein Geschiebe distal an Zahn 13) versorgt worden, da eine
Gaumenbedeckung aufgrund eines starken Würgereizes
nicht toleriert wurde. Sie stand unter einer Dauermedikation von Tegretal (3 x 100 mg tgl.) und klagte über eine
starke Müdigkeit als Nebenwirkungen dieses Antiepileptikums. Sie beklagte trotz der durchgeführten Maßnahmen
Schmerzen im rechten Oberkiefer, die sie sehr gezielt auf
einen umschriebenen Bereich oberhalb des Alveolarfortsatzes in der ehemaligen Molarenregion lokalisierte.
Die klinische Untersuchung zeigte ein gepflegtes, konservierend und prothetisch versorgtes Gebiss. Im Bereich
der Freiendsituation des rechten Oberkiefers ließ sich bei
reizlosen Schleimhautverhältnissen eine Amalgam-Imprägnation der vestibulären Schleimhaut und eine umschriebene Druckschmerzhaftigkeit distal der crista zygomaticoalveolaris eruieren. Da die Beschwerden durch eine Lei-
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J. Tetsch et al. | Somatisierungsstörung bei Implantatpatienten
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Abbildung 1 Orthopantomogramm vom 08.12.1994. Zustand
nach Implantation und prothetischer Versorgung.
Abbildung 2 Klinische Situation nach den Manipulationen durch
die Patientin.
(Fotos: J. Tetsch, P. Tetsch)
Abbildung 3 Orthopantomogramm vom 17.09.2003.
Abbildung 4 Orthopantomogramm vom 31.07.2006.
tungsanästhesie des Nervus infraorbitalis auszuschalten
waren, wurde im Dezember 1992 eine chirurgische Revision durchgeführt, bei der die veränderte Schleimhaut entfernt und eine Kieferhöhleninspektion vorgenommen wurde. Dabei zeigte sich im Recessus alveolaris eine verdickte
Schleimhaut, die entfernt und pathohistologisch untersucht wurde. Diese Untersuchung ergab eine gering- bis
mäßiggrade chronisch-rezidivierende Sinusitis. Der histologische Befund wurde der Patientin ausgehändigt. Nach
diesem Eingriff trat eine gewisse Besserung des Beschwerdeprofiles ein. Dennoch war keine vollständige Schmerzfreiheit erzielt worden.
Von der Patientin wurden in der Folgezeit ihre
Beschwerden zunehmend auf den Zahnersatz zurückgeführt
und nach den Möglichkeiten einer andersartigen Versorgung gefragt. Die Möglichkeiten einer implantat-prothetischen Versorgung wurden ausführlich besprochen und nach
einer entsprechenden Diagnostik und Planung im Mai 1994
zwei Frialit-II-Stufenschrauben (Länge 10 mm, Durchmesser 4,5 mm) in der Region der Zähne 15 und 16 implantiert. Der Heilungsverlauf gestaltete sich komplikationslos.
Im Dezember 1994 konnte eine okklusal verschraubte Brücke angefertigt und eingesetzt werden (Abb. 1). Sie wurde
mit einem mesialen Brückenglied versehen, das über ein
individuelles Geschiebe an Zahn 13 durch eine zusätzliche
Schraubverbindung gesichert wurde (Verbundbrücke).
Außerdem wurde die Zahnreihe durch ein distales Brückenglied verlängert.
Nach dem Eingliedern wurden mehrfach Korrekturen der
Konstruktion erforderlich, da die Patientin sich durch den
Brückenkörper und den Druck auf die Schleimhaut erheblich gestört fühlte. Mit gewissen ästhetischen Nachteilen
wurde der Brückenkörper basal soweit gekürzt, dass kein
Schleimhautkontakt mehr bestand. Bis 1999 erfolgten
regelmäßige halbjährliche Kontrollen bei weitgehend stabilen Verhältnissen und erträglichen Beschwerden. Nach
einer Vorstellung im August 1999 erfolgte dann erst wieder ein Praxisbesuch vier Jahre später im September 2003.
Bei dieser Vorstellung fanden sich dramatische Veränderungen. Die Brücke war weitgehend zerstört, die Kaufläche
der gesamten Brücke einschließlich der Schraubenköpfe
verschwunden. Eine Okklusion bestand nicht mehr (Abb. 2).
Röntgenologisch werden die Veränderungen zu der Ausgangsituation besonders deutlich (Abb. 1 u. Abb. 3). Nach
einem gewissen Zögern gab die Patientin zu, dass sie in
den letzten Jahren täglich die Brücke mit einer Nagelfeile
bearbeitet habe. Dies habe ihr eine gewisse Erleichterung
der wieder zunehmenden Beschwerden verschafft. Da sie
die Enttäuschung über ihr destruktives Verhalten offensichtlich gespürt hat und ihr das eigene Verhalten ausgesprochen peinlich war, wurden weitere vereinbarte Termine
nicht wahrgenommen. Praxisbesuche erfolgten erst wieder
ab August 2005, in dem sie nach einer Neuversorgung
fragte. Inzwischen bestanden schon ganz erhebliche
ästhetische und funktionelle Probleme. Die Versorgung
durch eine konventionelle Modellgussprothese wurde aufgrund des starken Würgereizes kategorisch abgelehnt. Eine
erneute klinische und röntgenologische Untersuchung im
Juni 2006 zeigt eine weitere Destruktion (Abb. 4). Inzwischen ist die distale zervikale Implantatkante bereits
schräg angeschliffen (Abb. 5). Schleimhautverletzungen
sind zum Untersuchungszeitpunkt nicht zu erkennen. Reste
der Okklusalschrauben finden sich in den Innengewinden.
Nach der aufwändigen Entfernung der verbliebenen Aufbau© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
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J. Tetsch et al. | Somatisierungsstörung bei Implantatpatienten
Abbildung 5 Klinische Situation nach Entfernung der Brückenreste
(Spiegelaufnahme).
Abbildung 6 Modellsituation mit der veränderten Implantatoberfläche.
Abbildung 7 Brückengerüst von basal mit individuellem Aufbau.
Abbildung 8 Brücke in situ (Spiegelaufnahme).
teile und der apikalen Schraubenanteile wird eine Abformung durchgeführt, um die schwierige Situation und die
Möglichkeiten einer Neuversorgung mit dem Zahntechniker
zu diskutieren. Bei dem distalen Implantat können keine
konventionellen Aufbauteile verwendet werden, da die
Implantatschulter verändert ist. Daher wird die Anfertigung
eines individuellen Aufbaus notwendig (Abb. 6 u. Abb. 7).
Auch bei der Brückenverankerung auf dem Geschiebe bei
Zahn 13 bestehen Schwierigkeiten, da das Schraubengewinde defekt ist. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen
wird die Möglichkeit einer Neuversorgung gesehen.
Die Situation wird mit der jetzt 75-jährigen Patientin
diskutiert. Sie sichert auch schriftlich zu, dass sie keinerlei
Manipulationen an der Neuversorgung durchführen wird.
Nach dieser Vereinbarung wird die Brücke angefertigt und
eingegliedert (Abb. 8) und seit einigen Monaten getragen,
ohne dass Manipulationen durchgeführt wurden.
[2] sind Zahnärzte wie kaum eine andere Ärztegruppe tagtäglich mit einer Vielzahl psychologischer Phänomene
konfrontiert. Die Behandlungen sind bei diesen Patienten
sehr zeitaufwändig und umfassen nicht selten Konsultationen außerhalb der Sprechzeiten. Sie führen oft auch zu
einer psychischen Belastung des Zahnarztes, der mit Diagnose und Therapie aufgrund einer fehlenden Ausbildung
überfordert ist. Viel zu selten wird professionelle Hilfe
durch Psychologen und Psychiater in Anspruch genommen.
Mit der ständigen Zunahme der Implantationen in der Praxis, bei denen Patienten in höherem Lebensalter überwiegen, muss zwangsläufig mit einer vermehrten Konfrontation mit psychosomatischen Erkrankungen gerechnet werden.
Die Vorgeschichte der beschriebenen Patientin mit der
Konsultation zahlreicher Ärzte und Zahnärzte und die mannigfach durchgeführten Behandlungen bis zu der Entfernung aller Zähne im rechten Oberkiefer und der Diskrepanz
zwischen Befund und Befinden (F45.0)* sprechen für das
Vorliegen einer Somatisierungsstörung aufgrund einer rezidivierenden depressiven Störung, die im Englischen als
„masked depression“ bezeichnet wird [11]. Psychische
Störungen verbergen sich hinter der „Maske“ somatischer
Beschwerden. Die Therapie mit Implantaten wurde begonnen, nachdem die Depressionsphase abgeklungen war und
„stabile“ psychische Verhältnisse vorlagen.
Diskussion
Die eigenen Erfahrungen der letzten Jahre und zahlreiche
Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, die während vieler Kursveranstaltung in der Praxis geführt wurden, lassen
den Eindruck entstehen, dass die Zahl der Patienten mit
psychosomatischen Erkrankungen zunimmt. Nach Birner
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J. Tetsch et al. | Somatisierungsstörung bei Implantatpatienten
Fünf Jahre nach Abschluss der implantat-prothetischen
Versorgung trat eine schwierige familiäre Situation (Todesfälle naher Angehöriger) ein, die zu dem destruktiven Verhalten und in einem sechsjährigen Zeitraum letztlich zur
völligen Zerstörung der Suprastruktur und zur Beschädigung eines Implantates führte. Hier handelt es sich um
eine abnorme Gewohnheit (F63)*, bei der die auslösenden
Ereignisse als Konfliktstoff relativ deutlich in Erscheinung
treten und somit leicht zu erkennen sind. Voraussetzung
ist eine entsprechende Anamnese, bei der auch psychosoziale Faktoren berücksichtigt werden. Vor einer Neuversorgung muss bei den Patienten mit Somatisierungsstörungen
die Einsicht am Anfang der Therapie stehen. Dies war in
dem beschriebenen Fall gegeben. Die Patientin hat die
Zusammenhänge zwischen den auslösenden Traumata und
ihrem Verhalten selbst erkannt. Die Prognose kann als
günstig angesehen werden, wenn die Patientin weiterhin
psychotherapeutisch bzw. mit Antidepressiva versorgt
wird, damit die hier durch schriftliche Zusicherung gebundenen Handlungsmöglichkeiten kein anderes Ventil im Sinne einer Symptomverschiebung suchen.
In der klinisch-psychologischen Therapie wird in erster
Linie mit Behandlungstechniken gearbeitet, die auf der
Grundlage von Gesprächen erarbeitet werden. Die
zwischenmenschliche Kommunikation steht dabei im
Vordergrund. Sie soll die Einsichtgewinnung, Einstellungsänderung und die Veränderung depressions- oder angstfördernder Denkmuster bewirken. Daneben werden auch
psychophysiologische Verfahren eingesetzt, die auf körperliche Entspannung oder bessere Körperwahrnehmung abzielen. Auch Hypnose, Verhaltensübungen oder das Biofeedback werden therapeutisch genutzt. Da der Zahnarzt weder
die notwendige Zeit noch die erforderlichen Kenntnisse
besitzt, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Kollegen (psychosomatische Grundkompetenz,
psychosomatische Grundversorgung), Psychologen, Psychosomatiker, Psychotherapeuten oder Psychiater.
51
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Korrespondenzadresse:
Dr. J. Tetsch
Scharnhorststr. 19
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Tagungsbericht
L. Tischendorf
„Implantologie – Revolution oder Evolution“
Impressionen vom 19. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie e. V. in Dresden
vom 30.11.2006 bis 2.12.2006
Unter der Kongresspräsidentschaft des neu berufenen Professors und designierten Präsidenten der Deutschen
Gesellschaft für Implantologie Prof. Dr. Günter Dhom aus
Ludwigshafen und begünstigt durch die Möglichkeiten des
neuen Kongresszentrums in Dresden, wurde ein neuer Rahmenablauf eingeführt: Im Großen Saal fand das Forum Praxis und Wissenschaft statt, in Nebenräumen die Foren Wissenschaft, Keramik, Zahntechnik, Assistenz und Betreuung. Der Einladung folgten über 2.100 Teilnehmer davon
über 100 Zahntechniker und über 100 Zahnmedizinische
Fachangestellte.
Ehrungen und Wahlen
Zur eindruckvollen Eröffnungsveranstaltung wurden Prof.
Dr. Dr. Karl Donath mit der Verdienstmedaille der DGI und
Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch mit der Ehrenmitgliedschaft der
DGI geehrt. Der Präsident der DGZMK, Prof. Dr. Georg Meyer, Greifswald, würdigte die DGI als mitgliederstärkste
Fachgruppierung innerhalb der DGZMK, aber auch als Vorreiter für eine postgraduale zahnärztliche Ausbildung
durch Curricula und Masterstudiengänge. Spannend war der
Festvortrag des deutschen Schiedsrichters der Fußballweltmeisterschaft 2006, und Zahnarztes Dr. Markus Merck. Die
Mitgliederversammlung bestätigte den Kurs des Führungsteams mit der Wahl von Prof. Dhom, Ludwigshafen, zum
Präsidenten und von Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Kiel,
zum Vizepräsidenten der Gesellschaft.
Am zweiten Tag wurde im gleichen Forum als Neuerung
Teamwork praktiziert: Jeweils ein Team aus Zahnarzt und
Zahntechniker stellte gemeinsam Problemlösungen vor: Dr.
Detlef Hildebrand und ZTM Jürgen Mehrhof, Berlin, Innovationen bei anspruchvollen Rehabilitationen, Prof. Dr. Manfred Wichmann und ZTM Michael Bergler, Erlangen, Sofortversorgungen (ein extrem aufwendiges Konzept als Beitrag
dazu, wie das Teeth In One Hour Prinzip mit den Ansprüchen der hochqualifizierten Zahnprothetik in Deutschland
in Übereinstimmung gebracht werden kann). Prof. Dr. Adriano Piatelli und Dr. Marco Degidi, Chieti/ Bologna, stellten
dazu das Pendant aus der italienischen Praxis vor. Dr. Norbert Salenbauch und ZTM Jan Langner, Göppingen/Schwäbisch Gmünd, demonstrierten das implantatgetragene stable base Konzept, Dr. Claudio Cacaci und ZTM Hans-Joachim
Lotz, München/Weikesheim, Lösungen für die Geriatrie mit
vorausschauenden Planungen, die eine eventuelle
Umwandlung von festsitzenden in pflegeleichtere abnehmbare Suprastrukturen erlauben, ZA Horst Dieterich und ZTM
Jürgen Dieterich, Winnenden, Möglichkeiten der provisorischen Versorgung. Die Vorträge boten neue Denkansätze
und waren in ihrer Präsentation beispielgebend.
Zum Abschluss diskutierten unter der Moderation von
Dr. Schlee, Prof. Dr. Reiner Biffar, Greifswald, Dr. Diemer,
Dr. Körner und Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner, Mainz, alternative Therapieplanungen für einzelne Fälle. Auffällig in diesem Forum „Praxis und Wissenschaft“ war der hohe Anteil
von Konzepten, die aus Praxen kamen.
Vergabe der Tagungspreise
Forum: „Praxis und Wissenschaft“
In Übersichtsvorträgen brachten renommierte Implantologen aus Praxen und Universitäten von ihnen bearbeitete
Themen in Wort, Bild und Video der umfangreichen Zuhörerschaft nahe. Die Namen Dr. Markus Schlee, Forchheim,
Dr. Michael Stimmelmayr, Cham, Dr. Dr. Roland Streckbein,
Limburg, Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg, Dr. Gerd Körner,
Bielefeld, stehen für die Lösungen von Problemen am knöchernen Implantatlager, Prof. Dr. Murat Yildirim, Aachen,
Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, Dr. Orcan Yüksel, Frankfurt,
Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Filderstadt, für ästhetische und
Dr. Dietmar Weng, Starnberg, Prof. Dr. Dr. Norbert Jakse,
Graz, Dr. Josef Diemer, Meckenbeuren, Prof. Dr. Markus Hürzeler, München, Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, für parodontale Gesichtspunkte.
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Ebenfalls aus Praxen stellten sich elf Vortragende im Streit
um den Tagungsbestpreis: Die Themen waren weit gefächert. Sie reichten von Sofortbelastungen im unbezahnten
Kiefer (Dr. Joachim Eifert, Halle) über Zirkoniumdioxidimplantate (Dr. Jochen Mellinghoff, Ulm) und der Spannungsfreiheit von Suprastrukturen (Dr. Frank Kornmann, Oppenheim) bis zur Analyse von Patientenerwartungen für eine
implantologische Behandlung (Dr. Alexander Busch, Bremen). Herausragend wie im Jahr zuvor waren Beiträge aus
der Arbeitsgruppe um Dr. Dr. Bernd Kreusser, Aschaffenburg, und Dr. Dr. Wolfgang Jacobs, Speicher, zur Socket
preservation bzw. über Implantate mit extendierter Plattform bei der simultanen Sinusbodenelevation. Der
Tagungspreis wurde Dr. Ralf Luckey aus Hannover zuerkannt. Er berichtete über 304 Implantatinsertionen mittels
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Abbildung 1 Eröffnung
der 19. Jahrestagung durch
den Kongresspräsidenten
Prof. Dr. Günter Dhom.
Abbildung 2 Lösung von
Problemen am knöchernen
Implantatlager:
Prof. Dr. Fouad Khoury.
Abbildung 3 Lösung von
Problemen am weichgeweblichen Implantatlager:
Dr. Gerhard Iglhaut.
Navigationssystem. Neben Vorteilen gegenüber rein modellgestützten
Bohrschablonen im Prämolarenbereich wies er auch auf Probleme beim
navigierten Bohren hin.
Zahlreicher waren Vorträge, die sich um den Tagungspreis für Universitätsangehörige bemühten. Arbeitsgruppen aus Freiburg und Kiel
berichteten über neueste Ergebnisse beim Einsatz von Osteoprogenitorzellen, mesenchymalen Stammzellen und kultivierten Osteoblasten
zusammen mit Knochenersatzmaterialien bei der Sinusbodenelevation.
Zur Beschichtung von Implantaten (BMP, RDG Motive) wurde aus Göttingen und Dresden referiert. Mehrere Studien widmeten sich der Sofortbelastung von Implantaten. PD Dr. Dr. Emeka Nkenke, Erlangen, zeigte,
dass derzeit noch keine verlässlichen Kriterien für deren Indikation vorliegen. Neue, allerdings in der Diskussion hinterfragte Aspekte brachte
Prof. Dr. Wilhelm Niedermeier, Köln, ins Gespräch. Er zeigte, dass für
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Abbildung 4 Sofortversorgung. Teamwork am Patienten und
beim Vortrag: ZTM Michael Bergler und Prof. Dr. Manfred Wichmann.
Abbildung 5 Revolution oder Evolution in der Implantologie?
Dr. William Becker aus Tucson USA.
Abbildung 6 Alternative Fallanalysen (von links): Dr. Gerd Körner, Dr, Josef Diemer, Dr. Markus Schlee, Prof. Dr. Dr. Wilfried
Wagner, Prof. Dr. Reiner Biffar.
Abbildung 7 Stabübergabe der DGI- Präsidentschaft von Prof.
Dr. Dr. Henning Schliephake an Prof. Dr. Günther Dhom.
Frühverluste von Implantaten allergische Reaktionen auf
abgesprengte Nickelanteile eine Rolle spielen könnten.
Nach Prof. Dr. Gregor-Georg Zafiropoulus, Mainz, haben
Implantatinsertionen höhere Erfolgsraten als Hemisektionen an Molaren. Prof. Dr. Ernst-Jürgen Richter, Würzburg,
analysierte, ob zwei Implantate zur Stabilisierung oberer
gaumenfreier Zahnprothesen ausreichend sind und zeigte,
dass es zu Verlusten nach Jahresfrist kommt. Bemerkenswert war der Beitrag deshalb, weil Berichte zu misslungenen Implantationskonzepten extrem selten sind. Langzeitige Studien zu Implantatsystemen (Duraplant, Straumann,
Astra Tech) und nach unterschiedlichen Augmentationsverfahren ergänzten die Gesamtschau. Prof. Dr. Hans-Ludwig
Graf und Mitarbeiter aus Leipzig fanden hinsichtlich der
Proliferation von Knochenzellen sowohl lokalisationsbezogene Unterschiede zwischen Ober- und Unterkiefer aber
auch bei Implantaten mit identischem Einheilverhalten
zwei völlig verschiedene Proliferationsmuster. Dies weist
auf mögliche unterschiedliche Abläufe bei der Implantatintegration hin. Der Tagungspreis wurde einer Arbeitsgruppe aus Mainz unter Dr. Marcus Oliver Klein zuerkannt. Sie
stellte im Mikro-CT dreidimensionale Lagebeziehungen von
Partikeln aus Knocheneratzmaterialien dar, die Rückschlüsse auf eine optimierte Gefäßeinsprossung erlauben.
Forum Wissenschaft
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Im gleichen Rahmen gab Prof. Dr. Jürgen Becker, Düsseldorf, eine Übersicht zum Stand der gesteuerten Knochenregeneration. Längere erfolgreiche Standzeiten von Kollagenmembranen scheinen weniger durch chemische Modifikationen als vielmehr durch die Anwendung der Mehrschichttechnik erreichbar zu sein. Prof. DDr. Georg Watzek,
Wien, untersucht, ob bei der ballongeführten internen
Sinusbodenelevation der Hohlraum durch eine pastenförmige Masse aufgefüllt werden kann. Prof. Dr. Dr. Stefan
Haßfeld, Dortmund, Dr. Nkenke und PD Dr. Ralph Luthardt,
Dresden, sprachen zu CT- und CAD/CAM-gestützten Versorgungen. Diese Vorgehensweisen finden zunehmend Einsatz
und könnten die Invasivität der Implantatinsertion senken. Allerdings stehen hierfür Kosten-Nutzen-Analysen
noch aus. Prof. Dr. Ralf-Joachim Kohal, Freiburg, bezeichnete in einem amüsanten Vortrag derzeit auf dem Markt
befindliche Keramikimplantate als Bananenprodukte mit
(vermutlich) hohen Misserfolgsraten. (Bananenprodukte
sind solche, die je nach Nachfrage weiter entwickelt werden – aber waren nicht fast alle Implantate einmal solche
Produkte?). Prof. Dr. Regina Mericske-Stern, Bern, und Prof.
DDr. Robert Haas, Wien, diskutierten die Sofortbelastung
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im unbezahnten Kiefer und bei parodontal erkrankten Patienten. In beiden Fällen spielt das sog. MALO-sche Prinzip eine Rolle (systematisches
Einbringen von Implantaten mit Abweichung von der Zahnachse), das
wie vieles andere aber noch der Prüfung hinsichtlich der langzeitigen
Stabilität der Implantat-Abutment-Verbindung bedarf. Prof. Dr. Andrea
Mombelli, Genf, gab eine Übersicht zur Periimplantitis. Die Therapie ist
unverändert problematisch. Ergänzt wurde die Darstellung durch einen
Forschungsbericht von PD Dr. Frank Schwarz, Düsseldorf, zum tierexperimentellen Einsatz des Lasers.
Posterbeiträge
24 Posterbeiträge stellten sich dem Wettbewerb, von denen einige
bereits bekannt vorkamen. Interessant waren ein Bericht über eine
Implantatversorgung bei der Epidermolysis bullosa aus Mainz sowie
mehrere Poster aus Bonn mit methodischen Ansätzen für die Bestimmung der Sauerstoffversorgung periimplantärer Gewebe. Der Tagungspreis wurde dem Poster von Prof. Dr. Christoph Bourauel, Bonn, zum Verlauf der Knochenbelastung sofortbelasteter Implantate sowohl anhand
klinischer Befundungen als auch mit Finite-Elemente-Berechnungen
zuerkannt.
Sponsoren und Industrieausstellung
In einem gesonderten Block und in Workshops stellten die Sponsoren
der Tagung (Dentsply Friadent, Astra Tech, Nobel Biocare, Geistlich Biomaterials, Straumann) ihre Entwicklungen vor. Überhaupt war es möglich, auf der umfangreichen Industrieausstellung mit fast 90 Ausstellern
in intensiven Kontakt zu treten.
Zum Nachlesen sowie weitere Informationen
Ergänzt werden müsste die Berichterstattung durch Einschätzungen zu
Foren für Zahnmedizinische Fachangestellte, Zahntechniker und über das
Forum Keramik. Aber: Ist es überhaupt möglich? Da es schwierig ist,
einen Kongress, der auf vier fachlichen Ebenen stattgefunden hat, in
einem einzelnen Beitrag zu würdigen, habe ich keinen Bericht zu allen
Teilen des Kongresses vorgelegt, sondern meine Impressionen wiedergegeben. Der Interessierte wird die wichtigsten wissenschaftlichen Vorträge
in entsprechenden Journalen wieder finden oder bei den Referenten
erfragen können. Eine sehr gute Darstellung liegt bereits in zwei Kongresssonderausgaben des Spectator Dentistry vor. Die Hauptvorträge werden auf DVDs erscheinen. Sie können über die Homepage der DGI
(www.dgi-ev.de) bestellt werden. Anzuregen ist, die Abstracts für das
Forum Wissenschaft auf der Homepage der DGI zugänglich zu machen.
Resümee und Ausblick
Mein Eindruck: Die klare Strukturierung des Kongresses in den Foren erlaubte den über 5.000 Mitgliedern des DGI und vielen anderen Interessierten,
sich ein Programm nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen zusammenzustellen. Sie mussten aber wegen der Parallelveranstaltungen in Kauf nehmen, nur ein Viertel der Vorträge persönlich besuchen zu können. Ich
selbst warte mit Spannung auf die Übersendung der Tagungs-DVDs*, um
*
Die DVDs können Sie mit dem Fax auf S. 57 bestellen.
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Entgangenes nachzuholen. Sicher erreicht ein Kongress
mit über 2.000 Teilnehmern und 138 Einzelvorträgen die
Grenze des Überschaubaren. Die Akzentuierung der Hauptvorträge auf Beiträge aus der Praxis für die Praxis hat
offenbar die Interessen des größten Anteils der Kongressteilnehmer getroffen. Hierfür ist Prof. Dhom, Prof. Dr. Dr.
Henning Schliephake, dem Fortbildungsreferenten Dr. Iglhaut und dem ganzen Vorstand des DGI hohes Lob zu
spenden. Das für die Tagung formulierte Thema „Implantologie: Revolution oder Evolution“ wurde abschließend
durch einen der großen Implantologen aus den USA, Dr.
William Becker aus Tucson reflektiert. Er führte aus, dass
revolutionierend für die Implantologie wissenschaftlich
begründete Entwicklungen durch Brånemark und Schroeder
waren. Darauf aufbauende Variationen sind eher einer Evolution zuzuordnen, die (zu) oft vom Markt diktiert ist und
bei weitem nicht immer wissenschaftlich unterlegt ist.
DGI Jahrestagung Dresden, Dezember 2006
Dresden Kompakt – Speakers Statements
Dr. Karl-Ludwig Ackermann: „Mehr Mut zu zeitlich
abgestuften Behandlungskonzepten“. „Diagnostik findet
von außen nach innen statt.“
Dr. William Becker: „Die Sofortimplantation mit einer
Jumping-distance unter 1,5 mm und einer leicht oral
versetzten Implantatposition ist das Mittel der Wahl
zum Erhalt oraler Strukturen.“ „Socket preservation is
bullshit“.
Dr. Josef Diemer: „Durch ein Flapdesign, mit Verlagerung der keratinisierten Gingiva vom Kieferkamm nach
bukkal, ist es möglich, um das Implantat eine Zone
unbeweglicher Schleimhaut zu schaffen.“
Dr. Peter Gehrke: „Wenn wir an Zirkoniumdioxid denken, fällt uns zunächst die ästhetische Lichtdynamik
und eine gute Biegebruchfestigkeit der Oxidkeramik ein
– Die ausgezeichnete Biokompatibilität zum aktiven
Schutz des periimplantären Weichgewebes wird hingegen noch weithin unterschätzt!“
Dr. Gerhard Iglhaut: „Im Rahmen implantatgetragener,
ästhetisch relevanter Restaurationen wird heute auf den
Erhalt der Hart- und Weichgewebsarchitektur des Alveolarfortsatzes fokussiert.“
Prof. Dr. Fouad Khoury: „Die biologische 3D Rekonstruktion von vertikalen Defekten, basierend auf der
Kombination von zwei dünnen kortikalen Blöcken in
Verbindung mit partikulierten Knochentransplantaten,
führt innerhalb von vier Monaten zur optimalen Regeneration mit hohem Prozentsatz vitaler Osteocyten im
augmentierten Bereich.“
Dr. Markus Schlee: „Die 3-D Rekonstruktion von Kieferkammdefekten ist uns durch die Transplantation von
homologen, durch ein CAD Verfahren präfabrizierten
Knochentransplantaten gelungen. Möglicherweise kann
dieses vereinfachte Verfahren auch in der chirurgisch
nicht so versierten Praxis durchgeführt werden.“
Dr. Michael Stimmelmayr: „Wissenschaftlich gesehen
hat die horizontale Augmentation mittels lateraler Block© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
Eine Reaktion der Anwender setze langsam ein. Diese sei
aber notwendig, um nicht in eine wissenschaftlich nicht
mehr begründete Implantologie zurückzufallen. Man kann
dies nur unterstreichen und vielleicht hinzufügen, dass
Implantologie nicht Selbstzweck ist (L’implantologie pour
l’implantologie), sondern dass sie in die ganzheitliche
Behandlung des Patienten zu integrieren ist.
Der gewählte Rahmen hat sich bewährt. Er wird auch
zukünftig hohe Anforderungen an das wissenschaftliche
Planungskomitee stellen. Die nächsten Bewährungsproben
sind zu bestehen im Rahmen von Gemeinschaftstagungen
mit dem Landesverband Bayern (3. bis 5. Mai 2007 in
München) und mit den anderen deutschsprachigen wissenschaftlichen Fachgesellschaften (29.11. bis 1.12.2007
in Wien).
L. Tischendorf, Halle/Saale
augmentation oder Bonesplitting und -spreading die
gleiche Prognose für die spätere Implantatüberlebensrate. Aufgrund der geringeren postoperativen Morbidität für den Patienten ist der Bonespreadingmethode –
wenn vom Knochenangebot her möglich – der Vorzug zu
geben.“
Dr. Dr. Roland Streckbein: „Kleine Knochenblöcke zur
Rekonstruktion von knöchernen Defiziten bei Einzelzahnlücken sind schwierig zu trimmen und zu fixieren.
Zur Vereinfachung des Vorgehens wurden aufeinander
abgestimmte Entnahmefräsen und Transplantatlagerfräsen entwickelt, die eine Knochenzylinderentnahme am
Kieferwinkel und eine hierzu kongruente Passfräsung im
Transplantatbett ermöglichen. Diese gute Passung ist
eine bedeutende Voraussetzungen für komplikationslose
Einheilungsvorgänge“.
Dr. Dietmar Wenig: „Der Mikrospalt ist erst dann nicht
mehr relevant, wenn sich ein zweiteiliges Implantat
mikrobiologisch und mikromechanisch wie ein einteiliges verhält“.
Prof. Dr. Manfred Wichmann und ZTM Michael Bergler: „Bei komplexen Sofortrehabilitationen mit simultanen Extraktionen, Implantationen und Sofortversorgungen in Ober- und Unterkiefer sind umfangreiche Vorarbeiten vor dem eigentlichen Eingriff unabdingbar. Planung ist alles.“
Prof. Dr. Murat Yildirim: „Socket Preservation, Computergestützte Flapless Surgery und Platform Switching
sind zurzeit die aktuellsten Innovationen auf dem
Gebiet der ästhetisch orientierten Implantologie. Erste
Ergebnisse zeigten, dass diese neu entwickelten Techniken die rotweiße Ästhetik positiv beeinflussen können.
Forschungsbedarf ist jedoch weiterhin notwendig. Das
Scalloped-Implantat Design hat die anfänglich hohen
Erwartungen nicht erfüllen können.“
Dr. Orcan Yüksel: „Ästhetik ist kein Zufall! Die Richtige Implantatpositionierung und der richtige Zeitpunkt
mit den erforderlichen Augmentationstechniken bestimmen den Erfolg.“
(Zitate: gesammelt von M. Wichmann)
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Buchbesprechung
„Parodontologie“
Checklisten der Zahnmedizin
H.-P. Müller, Thieme Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3131263-62-9, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage,
270 Seiten, 150 Abb., 44,95 €
Mit der erweiterten Neuauflage der bewährten Checkliste
werden jetzt auf 270 Seiten alle relevanten Aspekte in der
Ätiologie, Diagnostik und Therapie parodontaler Erkrankungen abgehandelt. Ergänzend hinzugekommen sind drei
Kapitel über periimplantäre Mukosa, Periimplantitis und
periimplantäre Mukositis. Außerdem wurde die Klassifikation der Parodontalerkrankungen aktualisiert.
In komprimierter aber dennoch umfassender Weise werden die relevanten Inhalte der verschiedenen Aspekte
parodontaler Erkrankungen übersichtlich dargestellt und
anschaulich beschrieben.
Komplexe Zusammenhänge werden durch zahlreiche Grafiken und klinische Aufnahmen hervorragend illustriert und
veranschaulicht.
Schade nur, dass sich der Thieme-Verlage bisher nicht
dazu entschließen konnte, die klinischen Aufnahmen und
die Grafiken mehrfarbig zu drucken. Wie schon die 1. Auflage ist auch die Neuauflage eine uneingeschränkte Empfehlung für alle parodontologisch interessierten Zahnärztinnen und Zahnärzte, alle Studierenden der Zahnheilkunde und alle diejenigen, die ihr Wissen auf diesem wichtigen Fachgebiet überprüfen oder aktualisieren wollen.
Besonders erwähnenswert ist das ebenfalls erweiterte und
aktualisierte Literaturverzeichnis, das dem interessierten
Leser die Möglichkeit bietet, zu den einzelnen Kapiteln
ergänzende Informationen zu erhalten.
Mit € 44,95 handelt es sich um ein äußerst preiswertes
Werk, das wie schon erwähnt, uneingeschränkt empfohlen
werden kann.
(Dtsch Zahnärztl Z 2006;61:661)
J. Meyle, Gießen
Curriculum orale Physiologie
A. Hugger, J.C. Türp, Th. Kerschbaum, Quintessenz VerlagGmbH, Berlin 2006, ISBN – 10: 3-87652-599-3, 390 Seiten,
48 €
In the series of books for dental students, called „curriculum“ and published by Quintessenz Verlag, recently
this new volume has been published. The title is very
ambitious. The title on the cover, „oral Physiologie“,
without any restrictions refers to a very vast scientific
area. One is curious how the authors will cover all the
divergent subjects in one textbook. In the introduction,
the authors state clearly that the book is intended for
the education of dental students at the German dental
schools. They hope that the book will help to fill a gap
in the dental (german) education where still very often
technical clinical and laboratory aspects of the training
are considered the most important and receive much
more attention than basic biological and medical
aspects. However, dental education should be a medical
orientated discipline with a broad biological and scientific basis rather than a mainly technical and mechanical
training. Establishing an acceptable balance between a
profound scientific basis and the professional technical
training is especially for dentistry very difficult and a
problem in, more or less, all the European schools. This
book provides the necessary educational material if a
school decides to put more emphasis on the training in
oral physiology. The 14 chapters have been written by
different authors, (former) teachers and researchers at
eight German dental schools. They are well known for
research in these specific areas. Seven chapters can be
classified under the subject of „neuromuscular physiology“ and discuss „Okklusion, orale Mechanosensorik,
Unterkieferbewegungen, Kaumuskulatur, Kieferreflexe,
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pulpoparodontale Sensorik, Schmerz und Ernährung“ in
relation to prosthetic therapy. Some of these chapters
provide very basic information (e.g. on musculature and
jaw movements) while other chapters go more into
depth (e.g. sensomotoric muscle control). Very interesting are the chapters on „Schmecken und Riechen“ and
„Sprechen und Sprachlautbildung“, subjects which are
often neglected in the dental education and in the dental office. In fact, there is no reason why dentists should
not be able to make the primary diagnosis of the different pathologies of smelling or speaking and if necessary
refer the patient to the adequate specialists. The editors
of this book did choose to write a separate chapter on
„Alterung“ instead of discussing aging aspects in the
different chapters. Another possibility should have been
to discuss aging in each chapter separately instead of
handling „aging“ as some special subject. In fact
„aging“ is a normal physiologic process in all parts and
functions of the body.
Of course in a textbook on oral physiology you can
expect a chapter on „Speichel, orale Mikrobiologie und
Bioadhäsion“ but the 15 pages attributed to this vast
subject are not enough to give the necessary information. Writing only six pages on microbiology of the oral
cavity and the biofilm is too limited. Probably it would
have been better to write more extensively about the
neurological aspects of salivation and the biochemistry
and refer the student to the course in cariology and periodontology. More surprisingly is the inclusion of a chapter on „Ästhetik“ which is more linked to psychology
and/or prosthetics and orthodontics than to basic physiology. Two extensive chapters, respectively on
„Knochenwachstum und Implantate“ and „Biokompatibilität von zahnärztlichen Kunststoffen und MetallLegierungen“ complete this textbook. The last chapter
provides interesting information on new techniques and
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Buchbesprechung
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methods in the study of biocompatibility. The inclusion in the textbook of these two very divergent subjects, shows again the problem
the editors were confronted with, in defining the content of the book
for a vast area as oral physiology. Each chapter includes a limited but
carefully chosen list of recommended literature and other textbooks in
German or in English. Unfortunately not all contributors are mentioned in the list of authors.
Unnecessary to say that the layout of this textbook and the printing is excellent what we all expect from Quintessenz Verlag. This contributes significantly to easy and pleasant reading. Hopefully this
textbook will find its way to many German dental schools contributing
not only to a broader scientific (medical) basis of the dental education but also favouring more „unity“ in teaching in the different
schools. This book can also be recommended to the general practitioner who can update his knowledge or even gain new insights in
important aspects of dentistry he/she is not familiar with.
(Dtsch Zahnärztl Z 2006;61:555)
Jan De Boever, Gent
Inserenten dieser zzi-Ausgabe 1/2007
Astra Tech GbmH
BPI
BTI Deutschland
Camlog Vertriebs GmbH
Clinical House Europe GmbH
Curasan AG
DGI GmbH
DOT GmbH
Dr. Ihde Dental GmbH
Geistlich Biomaterials Vertriebsges. mbH
Heraeus Kulzer GmbH
HI-TEC IMPLANTS Vertrieb Deutschland
Imtec Europe GmbH
Imtegra OHG
Institut Straumann AG
InteraDent Zahntechnik AG
lege artis Pharma GmbH & Co. KG
NSK Europe GmbH
Oraltronics GmbH Dental Implant
Technology GmbH
Pharmatechnik GmbH & Co. KG
Trinon Titanium GmbH
W & H Deutschland GmbH & Co. KG
Wieland Dental Imp
Zimmer Dental GmbH
Ziterion GmbH
3. Umschlagseite
Seite 63
Seite 27
Seite 6, 7
Seite 18, 19
Seite 25
Seite 37, 38
Seite 51
Seite 59
Seite 9
Seite 11
Seite 43
Seite 23
Seite 21
2. Umschlagseite
Seite 53
Seite 41
Seite 15
4. Umschlagseite
Seite 45
Seite 55
Seite 13
Seite 61
Seite 3
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Einhefter:
BEGO Implant Systems GmbH & Co.KG
Bredent verwaltungs GbmH
Dentsply Friadent
Kavo Dental GmbH
Philips Oral Healthcare
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Leserbrief
Leserbrief an die Redaktion der ZZI
Letter to the Editor ZZI
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich in Ausgabe 4/2006 den
Beitrag von J. Mellinghoff gelesen. Er stellt darin seine klinischen Ergebnisse zu Zirkonoxid-Implantaten vor. Nun
gebührt dem Autor Dank dafür, dass er schon so früh einen
Bericht über ein neuartiges Implantat veröffentlicht. Darf
ich dennoch auf einen Irrtum hinweisen. Der Fehler mag
geringfügig erscheinen, aber er taucht wiederholt in der
deutschen Literatur auf. Es wird nämlich behauptet, dass
die schwedische Arbeitsgruppe Implantatmisserfolge des
ersten Jahres nicht in ihre Statistik aufgenommen hat.
Diese Darstellung trifft keinesfalls zu. Die falsche Aussage
könnte auf einen Beitrag von zweifelhaftem wissenschaftlichen Wert zurückgehen, der in einer implantologischen
Zeitschrift ohne wissenschaftlichen Beirat erschienen ist.
Der Fehler kann aber auch durch Folgendes entstanden
sein: In unserer Veröffentlichung von 1986, aus der Mellinghoff zitiert, konnten wir keine Aussage zu einem maximal vertretbaren Knochenverlust für das Implantat im
ersten Jahr in situ treffen. Wer Zeit investiert, um die
internationale Presse zu studieren, findet zu dem Artikel in
der implantologischen Zeitschrift eine deutliche Entgegnung und Richtigstellung, die wir bereits im Jahr 1988
veröffentlicht haben (Albrektsson T et al.; J Periodontol
59:287-296). In Fortführung dieser Arbeit schrieben wir
1993, dass wir maximal 1 mm Knochenverlust für das
Implantat im ersten Jahr in situ als akzeptabel ansehen
(Albrektsson T & Zarb G; Int J Prosth 6:95-105). Erlauben
Sie mir daher ein für allemal klar zu stellen und festzuhalten: Wir haben es seit Beginn unserer Arbeit mit DentalImplantaten in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts
bis heute immer als wesentlich erachtet, jeden einzelnen
Implantatmisserfolg in unsere Studien einzubeziehen,
unabhängig vom Zeitpunkt des Versagens. Gleichzeitig
haben wir sorgfältig die Knochenhöhe an Implantaten
berechnet. Dies geschah auf der Grundlage spezifischer
Röntgenaufnahmen – und zwar auch im ersten Jahr nach
der Implantation.
Dear Sir,
I read with great interest the recently published paper on
clinical results of zirconia implants published by J Mellinghoff in number 4 of 2006. The author is to be complemented for a timely publication of a novel type of implant.
However, I have noticed a perhaps minor error, but one
frequently repeated in the German literature; an assertion
that the Swedish group did not include implant failures
during the first year in their statistics. This is indeed a
most incorrect statement, the origin of which may either
be a paper of dubious scientific value once published in a
non-peer reviewed, implantologist journal or the fact that
we in our 1986 publication quoted by Mellinghoff were
unable to state a maximally acceptable bone loss during
the implant´s first year in situ. For those who have time to
read the international literature, we published a strong
rebuttal to the implantologist paper already in 1988
(Albrektsson T et al J Peridontol 59, pp 287-296) and we
followed up with suggesting that maximally 1 mm of bone
loss was acceptable during the implant´s first year in situ
in 1993 (Albrektsson T & Zarb G Int J Prosth 6, pp 95105). Permit me, therefore, once for all to announce that
we have from the start of our work with oral implants in
the 1960s until today been seeing it as essential to
include each and every failure irrespective of when they
occurred and to carefully calculate bone levels of implants
based on individual radiograms also in their first year of
placement.
Geschrieben am 5. Dezember 2006
Tomas Albrektsson, MD, Ph D, ODhc
Universitätsprofessor und Leiter der Abteilung Biomaterialien am Institut für klinische Wissenschaften, Universität
Göteborg, Schweden
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
This day of December 5th, 2006
Tomas Albrektsson, MD, Ph D,ODhc
Professor & Head of Dept of Biomaterials, Inst of Clinical
Sciences, University of Göteborg, Sweden
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Autorenrichtlinien
61
Richtlinien für unsere Autoren:
(Gültig seit dem 01.01.2005)
Die Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie (zzi) nimmt nur unveröffentlichte Originalarbeiten oder Fallberichte aus der Praxis aus dem Gesamtgebiet der Implantologie und angrenzender bzw. überlappender Themengebiete auf. Die Schriftleitung hat das Recht zu stilistischen Änderungen und
Kürzungen, über die der Autor vor der Publikation durch die Druckfahnen
informiert wird. Über die Annahme der Originalarbeiten entscheidet die
Schriftleitung nach anonymer Begutachtung. In jedem Fall wirken mindestens zwei auswärtige Gutachter mit in einem streng wissenschaftlichen
Peer-Review-Verfahren mit einem vorgegeben Bewertungsraster. Fallberichte
aus der Praxis oder Fortbildungsbeiträge werden nur durch die Schriftleitung
in ihrem Wert bzw. Informationsgehalt für die Kollegenschaft beurteilt, evtl.
gekürzt oder überarbeitet und zur Publikation angenommen. Abgelehnte
Manuskripte werden ohne detaillierte Begründung zurückgesandt. Unaufgefordert eingesandte Manuskripte werden nur auf ausdrücklichen Wunsch
zurückgesandt. Zusammenfassungen der Beiträge werden parallel zur Drucklegung für Zwecke der Literatur-Recherche elektronisch verfügbar gemacht.
1. Form und Aussehen
1.1 Bitte erstellen Sie Ihr Manuskript im Textverarbeitungsprogramm MS
Word für Windows (Version 98, 2000 oder XP). Das Manuskript der Originalarbeiten ist in drei Exemplaren mit drei Sätzen Abbildungen, oder im gängigen Daten-File (plus zwei Ausdrucken) bei der Schriftleitung einzureichen:
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake
Klinik für MKG-Chirurgie
Universität Göttingen
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Die endgültige, nach dem Gutachterverfahren korrigierte Fassung des
Manuskriptes ist auf Datenträger (bitte nur CD-ROM oder 3,5 Zoll-Diskette) und zusätzlich als Ausdruck vorzulegen. Bitte entsprechende Hinweise im Anschluss an diese Richtlinien beachten. Alle eingereichten
Bestandteile (besonders die Bilder und Datenträger) sind mit dem Autorennamen zu versehen.
Für das Einreichen von Falldarstellungen (Case Reports; Anwendungserfahrungen für die Praxis) reicht das Einsenden von jeweils einem Exemplar
von Text, Abbildung und Datenträger an die Schriftleitung:
Dr. Sebastian Schmidinger
Hauptstr. 26
82229 Seefeld
1.2 Es gilt die neue deutsche Rechtschreibung. Bitte beachten Sie die
orthographischen und stilistischen Richtlinien, die im Internet
unter www.zahnheilkunde.de (Rubrik zzi, Autorenrichtlinien) herunterladbar sind.
1.3 Die Schriftleitung erwartet die Einreichung eines fehlerfreien, druckreifen Manuskriptes auf DIN-A4-Bögen, mit eineinhalbzeiliger Schreibmaschinenschrift und breitem Rand.
1.4 Der Titel ist kurz und aussagekräftig zu formulieren, er soll 100
Anschläge nicht überschreiten.
1.5 Jedem Manuskript ist eine Zusammenfassung voranzustellen, die zehn
bis 15 Schreibmaschinenzeilen nicht überschreiten soll und Untersu© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
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1.6
1.7
1.8
1.9
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Autorenrichtlinien
chungsmethoden sowie Ergebnisse aussagekräftig
zusammenfasst. Weiterhin sind Schlüsselwörter, die den
Inhalt des Beitrags kennzeichnen, anzugeben (vgl. hierzu auch 1.6 „keywords“).
Summary: Dem Manuskript ist eine in gutem Englisch
verfasste Zusammenfassung beizufügen, die mit der
englischen Übersetzung des Titels überschrieben wird.
Es folgen „keywords“, Stichworte zur Angabe des
Inhalts.
Die wissenschaftliche Arbeit ist sinnvoll mit Zwischenüberschriften zu gliedern. Die Kapitel sind in der
Regel mit arabischen Ziffern zu unterteilen, jedoch
sind nicht mehr als zwei durch einen Punkt getrennte
Ziffern zulässig.
Eine experimentelle, aber auch eine klinische Arbeit mit
nicht alltäglicher und nicht allgemeinverständlicher Thematik soll an geeigneter Stelle oder in einem abschließenden Absatz beschreiben, welche Bedeutung die
Ergebnisse für die praktische Implantologie heute haben
oder in der Zukunft möglicherweise erlangen werden.
Das Manuskript endet mit der Korrespondenzadresse (bei
mehreren Autoren nur eine Anschrift). Dabei sollte auch
immer die E-Mail-Adresse angegeben werden, unter der
die Autoren zu erreichen sind.
2. Genehmigungsvermerke
Arbeiten, die aus einem Institut oder einer Klinik stammen,
müssen von dem für die wissenschaftliche Einrichtung verantwortlichen Direktor oder Leiter durch handschriftlichen
Vermerk genehmigt werden. Bei genehmigungspflichtigen
klinischen Untersuchungen ist auf die Zustimmung der
zuständigen Ethik-Kommission hinzuweisen. Bei Tierversuchen muss die Genehmigung der zuständigen Behörde angegeben werden. Sponsoren der Studie, insbesondere öffentliche Förderungen und industrielle Unterstützung sollten
immer als Fußnote angegeben werden.
ren, die im fortlaufenden Text für das Verständnis wichtig sind, ohne die Lesbarkeit zu stören. Alle übrigen
Zitate erfolgen mit rechteckig eingeklammerten Hinweisnummern, die sich auf das alphabetisch und nachfolgend
nach Publikationsjahrgang angeordnete und durchnummerierte Literaturverzeichnis beziehen. In der Regel sollen bei einer Originalarbeit etwa zwanzig Zitate nicht
überschritten werden; sie sind auf die wichtigsten und
neuesten Arbeiten zum Thema zu begrenzen.
Für das Zitieren und die Erstellung des Literaturverzeichnisses empfehlen wir, ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden (z. B. EndNote oder ReferenceManager).
Unter www.zahnheilkunde.de (Rubrik zzi, Literaturverwaltung) stellen wir Ihnen eine EndNote-Datei zur Verfügung, mit deren Hilfe sie die für die zzi übliche Zitierweise in EndNote übertragen können. Dafür installieren
Sie die Datei ins Verzeichnis „Style“ von EndNote.
Zitiert wird nach folgenden Mustern:
1. Deppe H, Horch HH, Stemberger A, Henke J, Hillemanns M, Wagenpfeil S: Verbessern Wachstumsfaktoren an Titanfolien die Knochenqualität? Z Zahnärztl
Implantol 2002;18:197-204
2. Tetsch P, Tetsch J: Fortschritte der zahnärztlichen
Implantologie. Köln, Deutscher Zahnärzteverlag 1996
3. Neukam FW, Buser D: Implantate bei unzureichendem
Knochenangebot. In Koeck B, Wagner W (Hrsg):
Implantologie. Praxis der Zahnheilkunde. München:
Band 13, Urban & Schwarzenberg Verlag 1996, 177-218
6. Fußnoten
Angaben zur Herkunft der Autoren (z. B. Klinik) sowie Widmungen, Genehmigungen von Ethik- oder Tierschutzkommissionen (bei allen entsprechenden Studien erforderlich) und
Hinweise auf Sponsoren (bei Originalarbeiten zwingend)
erscheinen im Druck als Fußnote.
3. Abkürzungen, Fremdwörter
7. Maßeinheiten
Abkürzungen sind möglichst zu vermeiden. Fremdsprachliche
Fachausdrücke sind nur dann zu verwenden, wenn die deutsche Nomenklatur nicht ausreicht. Die Zeichen – ® ™ – für
geschützte Handelsnahmen sollen nur in Tabellen erscheinen.
4. Auszeichnungen
Einzelne Wörter, die hervorgehoben werden sollen, sind
kursiv zu setzen. Mit solchen Hervorhebungen ist sparsam
umzugehen, damit sie wirken. Ganze Sätze oder Absätze
werden deshalb nicht aus dem Text hervorgehoben.
5. Zitierweise und Literatur
Autorennamen werden im Manuskript kursiv geschrieben.
Es sind nur diejenigen Namen im Manuskript aufzufüh© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
Alle Maßeinheiten sind im Zusammenhang mit Zahlenangaben nach dem international gültigen SI-System abzukürzen.
Diese werden im Beitrag „Das SI-Einheiten-System“ von K.
Dermann erläutert (vgl. Dtsch Zahnärztl Z 1978;33:653-656).
Der Beitrag ist im Internet unter www.zahnheilkunde.de
(Rubrik zzi, Autorenrichtlinien) abrufbar.
8. Abbildungen und Tabellen
Es sind unbedingt jeweils drei Sätze an Abbildungen und
Tabellen einzureichen.
Sie sind auf die für das Verständnis der Arbeit notwendige Zahl zu beschränken. Dennoch begrüßen wir ausdrücklich aussagekräftige Abbildungen! Abbildungen und
Tabellen werden jeweils getrennt und fortlaufend nummeriert. Die erforderlichen Hinweise (mit Abb. und Tab. abge-
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Autorenrichtlinien
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kürzt) werden in den fortlaufenden Text eingefügt. Die Abbildungen,
rückseitig mit dem Namen des Autors und dem Titel der Arbeit beschriftet, werden lose beigefügt und zusätzlich als Bilddatei auf Datenträger
(CD-ROM oder 3,5 Zoll-Diskette) mitgeliefert. Bitte fügen Sie auch englische Bildlegenden bei.
8.1 Die Abbildungen wie auch Farb-Diagramme sind als scharfe, kontrastreiche Schwarzweiß- bzw. Farbabzüge etwa 9 x 13 cm oder in Form
von Dias vorzulegen und auf die zur Darstellung wichtigen Ausschnitte
zu begrenzen. Sie werden im Allgemeinen durch Verkleinerung dem
Satzspiegel angepasst. Bei der zusätzlichen Lieferung von Digitaldaten
ist eine Auflösung von mindestens 300 dpi und eine Mindestbreite der
Abbildungen von 12 cm unbedingt erforderlich! Bei mikroskopischen
Bildern ist der Vergrößerungsmaßstab in der Legende anzugeben
(z. B.: Vergrößerung 500 : 1) oder in das Bild als Maßstab mit Größenangabe einzuzeichnen. Für eine Einwilligung des Patienten oder entsprechende Abdeckung von Gesichtsaufnahmen ist der Autor verantwortlich.
8.2 Röntgenbilder sind in der Regel als Negativkopien (etwa 9 x 13 cm)
vorzulegen. Sie erscheinen auch im Druck nur als Negative. Bei Anlieferung in digitalisierter Form ist eine Auflösung von 300 dpi unbedingt erforderlich sowie ein Ausdruck zur Kontrolle beizulegen.
8.3 Strichzeichnungen (s/w) sind sauber zu zeichnen und angemessen
groß zu beschriften. Bei Anlieferung von Digitaldaten ist eine Auflösung von 1200 dpi bei einer Mindestbreite von 12 cm erforderlich. Ein
Ausdruck ist auch hier hinzuzufügen.
8.4 Tabellen sind nicht zu unterlegen; Hervorhebungen durch Fettdruck z.
B. in den Kolumnenüberschriften sind möglichst zu vermeiden.
8.5 Abbildungs- und Tabellenlegenden müssen beide jeweils in Deutsch
und in Englisch sind je auf einem separaten Blatt dem Manuskript beizufügen.
Eine Rücksendung der Abbildungsvorlagen erfolgt nur auf ausdrücklichen
Wunsch.
9. Hinweis
Seit Januar 2003 präsentiert sich die Zeitschrift für Zahnärztliche
Implantologie (zzi) im Internet unter www.zahnheilkunde.de. Alle
Autoren, die Artikel für die zzi schreiben, müssen damit rechnen, dass
ihr Beitrag für die zzi auch im Internet – eventuell nur in Ausschnitten – erscheint. Bei der Einreichung eines Manuskripts zur Veröffentlichung in der zzi gehen wir deshalb auch von einer Zustimmung für das
Internetangebot, Sonderdrucke oder Zweitpublikationen aus.
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Autorenrichtlinien
Abkürzungen entspr. Index Medicus
Allgemeine Abkürzungen
Abh = Abhandlungen
Abstr = Abstracts
Adv = Advances
Am = American
Ann = Annalen, Annales, Annali, Annals, Anné
Anz = Anzeiger
Arch = Archiv
Assoc = Association
Beitr = Beiträge
Belg = belgisch
Ber = Bericht(e)
Biol = biologisch, biological
Br = British
Bull = Bulletin(s)
Can = Canada, canadian
Chem = Chemie, Chemistry
Child = Children
Clin = Clinical
Congr = Congres(s), Congrés, Congresso
Contrib = Contributions
Dent = Dental, Dentistry
Dtsch = deutsch
Endod = Endodontie, Endodontics
Engl = english, England
Ergeb = Ergebnisse
Fortschr = Fortschritte
Fr = francais
H = Hefte
Health = Health
Implantol = Implantologie
Int = international, internationalis
Ital = italiano, italiani
J = Journal, Jornal
Jpn = japanese, japonica
Kieferheilkd = Kieferheilkunde
Kongr = Kongress
Lab = Labor
Mater = Materials
Maxillofac = Maxillofacial
Med = medizinisch, Medicine
Mitt = Mitteilungen
Monatsschr = Monatsschrift
NY = New York
Odontol = Odontological
Österr = österreichisch
Periodont = periodontal
Periodontol = Periodontology
Pharm = pharmazeutisch, pharmaceutic
Pharmacol = pharmakologisch
Proc = Proceedings
Prosthet = Proshetics, prosthetic
Publ = Publicationes, Publications
Rundsch = Rundschau
Rec = Record
Rep = Report(s)
Res = Research
Rev = Review(s), Revista, Revue
Sber = Sitzungsbericht(e)
Scand = scandinavica, scandinavian
Schweiz = Schweizer(isch)
Soc = Societas, Société, Society
Stomatol = Stomatologie
Surg = Surgery
Symp = Symposia(um)
Tidskr = Tidskrift
Univ = Universität, University
Verh = Verhandlungen
Vierteljahrschr = Vierteljahresschrift
Wochenschr = Wochenschrift
Z = Zeitschrift
Zahnärztl = zahnärztlich
Zahnmed = Zahnmedizin
Zahnheilkd = Zahnheilkunde
Zbl = Zentralblatt
Ztg = Zeitung
Abkürzungen der Zeitschriftentitel
Acta odontologica Scandinavica
Acta Odontol Scand
American Journal of Orthodontics
Am J Orthod
Anaesthesist
Anaesthesist
Angle Orthodontists
Angle Orthodont
Archives of Oral Biology
Arch Oral Biol
Australian Dental Journal
Aust Dent J
British Dental Journal
Br Dent J
Caries Research
Caries Res
Clinical Oral Implants Research
Clin Oral Implants Res
Clinical Oral Investigations
Clin Oral Investig
Clinical Preventive Dentistry
Clin Prev Dent
Community Dentistry and Oral Epidemiology
Community Dent Oral Epidemiol
Dental Cosmos
Dent Cosmos
Dental-Labor
Dent Lab
Dental Materials
Dent Mater
Dental Progress
Dent Progr
Dental Record
Dent Rec
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Autorenrichtlinien
Deutsche medizinische Wochenschrift
Dtsch Med Wochenschr
Deutsche Stomatologie
Dtsch Stomatol
Deutsches Zahnärzteblatt
Dtsch Zahnärztebl
Deutsche zahnärztliche Wochenschrift
Dtsch Zahnärztl Wochenschr
Deutsche zahnärztliche Zeitschrift
Dtsch Zahnärztl Z
Deutsche Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dtsch Zahn Mund Kieferheilkd
Deutsche Zeitschrift für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Dtsch Z Mund Kiefer Gesichtschir
Endodontics and Dental Traumatology
Endod Dent Traumatol
Fortschritte der Kieferorthopädie
Fortschr Kieferorthop
Fortschritte der Kiefer- und Gesichtschirurgie
Fortschr Kiefer Gesichtschir
Helvetica odontologica Acta
Helv Odontol Acta
Information dentaire
Inform Dent, Paris
International Dental Journal
Int Dent J
International Journal of Oral & Maxillofacial Surgery
Int J Oral Maxillofac Surg
International Journal of Pediatric Dentistry
Int J Pediatr Dent
The Journal of Clinical Pediatric Dentistry
Journal Clin Pediatr Dent
Journal of Clinical Periodontology
J Clin Periodontol
Journal of Cranio-Maxillo-Facial Surgery
J Craniomaxillofac Surg
Journal of Dentistry for children
J Dent Child
Journal of Dental Education
J Dent Educ
Journal of Dental Research
J Dent Res
Journal of Dentistry for Children
J Dent Child
Journal of Endodontics
J Endodont
Journal of Implant Dentistry
J Implant Dent
Journal of Oral Rehabilitation
J Oral Rehabil
Journal of Oral Surgery
J Oral Surg
Journal of Periodontology
J Periodontol
Journal of Periodontal Research
J Periodont Res
Journal of Prosthetic Dentistry
J Prosthet Dent
Journal of the American Dental Association
J Am Dent Assoc
Medizinische Klinik
Med Klin
New York State Dental Journal
NY State Dent J
Norske Tannlaegeforenings Tidende
Nor Tannlaegeforen Tid
Odontologisk Revy, Lund
Odontol Revy
Odontologisk Tidskrift
Odontol Tidskr
Österreichische Zeitschrift für Stomatologie
Österr Z Stomatol
Operative Dentistry
Oper Dent
Oral Surgery, Oral Medicine and Oral Pathology
Oral Surg Oral Med Oral Pathol
Oralprophylaxe
Oralprophylaxe
Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde
Oralprophylaxe Kinderzahnheilk
Parodontologie (Zürich)
Parodontologie
Pediatric Dentistry
Pediatr Dent
Periodontics
Periodontics
Phillip Journal
Phillip J
Public Health Reports
Public Health Rep
Quintessenz der zahnärztlichen Literatur
Quintessenz
Scandinavian Journal of Dental Research
Scand J Dent Res
Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin
Schweiz Monatsschr Zahnmed
Stomatologie der DDR
Stomatol DDR
Stomatologiya, Moskau
Stomatol (Mosk)
Svensk tandläkare-Tidskrift
Sven Tandläk Tidskr
Tandlaegebladet
Tandlaegebladet
Tijdschrift voor tandheelkunde
Tijdschr Tandheelkd
Zahnärztliche Mitteilungen
Zahnärztl Mitt
Zahnärztliche Praxis
Zahnärztl Prax
Zahnärztliche Rundschau
Zahnärztl Rundsch
Zahnärztliche Welt – Zahnärztliche Rundschau – Zahnärztliche Reform
Zahnärztl Welt
Zeitschrift für Stomatologie
Z Stomatol
Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie
Z Zahnärztl Implantol
ZWR – Das deutsche Zahnärzteblatt
ZWR
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Originalarbeit
M. Kreisler1, O. Moritz2, Ch. Weihe2, B. d’Hoedt2
Die externe Sinusbodenelevation vor dem
Hintergrund der evidenzbasierten Medizin
Teil 2: Sinusliftimmanente und -unabhängige Faktoren und ihr Einfluss auf die
Implantatprognose
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, anhand einer
detaillierten Literaturrecherche zu bewerten, inwieweit klinische Fragestellungen, Therapieleitlinien und klinische
Empfehlungen im Rahmen der Sinusbodenelevation durch
klinische Evidenz abgesichert sind.
Im zweiten Teil des Artikels sind folgende Fragestellungen von besonderem Interesse: Welchen Einfluss haben das
zeitliche Vorgehen, die Membrantechnik, das Implantatdesign, die prothetische Versorgung, der Grad der Bezahnung,
der Nikotingenuss, die Mundhygiene sowie intra- und postoperative Komplikationen für die Implantatprognose im
augmentierten Sinusboden?
Berücksichtigt wurden 52 ausschließlich klinische Untersuchungen. Die ausgewerteten Studien umfassen ein Kollektiv von insgesamt 3429 Patienten, bei denen 4288 externe
Sinusbodenelevationen zur Aufnahme von 10276 enossalen
Implantaten durchgeführt worden waren.
Die mittlere Einheilquote (EQ) und die Überlebensrate (ÜR)
beim zweizeitigen Vorgehen (EQ: 91,1 %; ÜR: 88,6 % nach
32,7 Monaten) fiel geringfügig ungünstiger aus als beim einzeitigen (EQ: 93,6 %; ÜR: 89,0 % nach 35,7 Monaten).
Schraubenförmige Implantate mit einer rauen Titanoberfläche (ÜR: 93,9 % nach 37,5 Monaten) haben im Vergleich
zu maschinierten Schrauben- (ÜR: 87,8 % nach 35,3 Monaten) bzw. hydroxylapatitbeschichteten Zylinderimplantaten
(ÜR: 90,0 % nach 35,9 Monaten) eine bessere Prognose im
augmentierten Sinusboden. Die Verwendung einer Membran
hat sowohl auf die Implantateinheilung im augmentierten
Sinusboden als auch auf die Implantatüberlebensrate einen
positiven Einfluss. Bei einer festsitzenden prothetischen
Versorgung ist die Prognose der im augmentierten Sinusboden inserierten Implantate besser als bei einer herausnehmbaren. Die Perforation der Sinusmembran ist die wichtigste
intraoperative Komplikation. Unter Berücksichtigung der
jeweils durchgeführten Sinusbodenelevationen konnte eine
Inzidenz von 18,4 % berechnet werden (gewichtetes
Mittel). Eine postoperative Sinusitis ist in 7,3 % der Fälle
aufgetreten, eine Wundinfektion in 5,0 %. Der Einfluss dieser Komplikationen auf die Implantatprognose ist unklar.
Der Einfluss des Nikotinkonsums und der Mundhygiene auf
Evidence-based medicine in sinus floor elevation
Part 2: Direct and indirect factors in sinus floor elevation and their influence on implant prognosis
1
1
2
Praxisklinik für Oralchirurgie und Implantologie, Sendlinger Str. 19, 80331
München
Poliklinik für Zahnärztlich Chirurgie, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
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The purpose of this study was to evaluate to what extent
clinical considerations, treatment guidelines and clinical
recommendations in sinus floor elevation are supported by
clinical evidence using a detailed research of published
material.
The second part of the article focuses on the influence
of the type of procedure, membrane technique, implant
design, prosthetic restoration, state of the dentition,
nicotine intake, oral hygiene and intraoral and postoperative complications on implant prognosis in the grafted sinus floor.
Fifty-two clinical studies were evaluated involving a
total of 3429 patients with 4288 external sinus floor elevation procedures for placing 10276 endosseous
implants. The mean healing rate (HR) and survival rate
(SR) with the two-stage procedure (HR: 91.1 %; SR:
88.6 % after 32.7 months) was slightly lower than with
the one-stage procedure (HR: 93.6 %; SR: 89.0 % after
35.7 months).
Screw implants with a rough titanium surface (SR:
93.9 % after 37.5 months) had a better prognosis than
machined screw implants (SR: 87.8 % after 35.3 months)
or hydroxylapatite-coated cylindrical implants (SR:
90.0 % after 35.9 months) in the grafted sinus floor. Use
of a membrane had a positive impact both on implant
healing in the grafted sinus floor and on the implant
survival rate. The prognosis was more favorable when
implants placed in the grafted sinus floor were fitted
with a fixed prosthetic restoration than with a removable
restoration. The most serious intraoperative complication was perforation of the sinus membrane. An incidence of 18.4 % (weighted mean) was calculated based
on each of the sinus floor elevations performed. Postoperative sinusitis occurred in 7.3 % and wound infection
in 5.0 % of cases. The impact of these complications on
implant prognosis was not clear. The influence of nico-
2
Clinic for Oral Surgery and Implantology, Sendlinger Str. 19, 80331
Munich, Germany
Department of Dental Surgery, Johannes Gutenberg University Mainz,
Augustusplatz 2, 55131 Mainz, Germany
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M. Kreisler et al. | Die externe Sinusbodenelevation
Nr.
No.
Studie
Study
Vorgehen
Technique
n (Impl.)
n (Impl.)
Einheilquote (EQ)
Healing Rate (HR)
n (Impl)*EQ
n (Impl)*HR
1
Kent und Block 1989
ez
54
100,0 %
54
2
Small et al. 1993
ez
111
100,0 %
111
3
Keller et al. 1994
ez
66
92,5 %
61
4
Blomqvist et al. 1996
ez
171
82,5 %
141
5
Zinner und Small 1996
ez
215
98,6 %
212
6
Peleg et al. 1999
ez
160
100,0 %
160
7
Mazor et al. 1999
ez
10
100,0 %
10
8
Kahnberg et al. 2000
ez
93
78,5 %
73
9
Mazor et al. 2000
ez
26
100,0 %
26
Gesamt:
Total:
906
848
Einheilquote:
Healing Rate:
Nr.
No.
Studie
Study
93,6 %
Vorgehen
Technique
n (Impl.)
n (Impl.)
Einheilquote (EQ)
Healing Rate (HR)
n (Impl)*EQ
n (Impl)*HR
1
Lundgren et al. 1997
zz
136
92,5 %
126
2
Blomqvist et al. 1998
zz
202
84,2 %
170
3
van den Bergh 1998
zz
161
84,2 %
136
4
Watzek et al. 1998
zz
148
97,3 %
144
5
Maiorana et al. 2000
zz
30
100,0 %
30
6
Valentini et al. 2000
zz
57
100,0 %
57
7
Kassolis et al. 2000
zz
15
89,0 %
13
8
van den Bergh et al. 2000
zz
69
100,0 %
69
9
Hallman et al. 2004 a, b
zz
108
91,7 %
99
Gesamt:
Total:
926
844
Einheilquote:
Healing Rate:
die Implantatprognose im augmentierten Sinusboden ist
nicht hinreichend geklärt.
Nach Datenlage kann die Sinusbodenelevation als ein
etabliertes Verfahren zur Schaffung eines Implantatlagers
im posterioren Oberkieferbereich betrachtet werden. Allerdings können im Augenblick nicht alle Aspekte des Verfahrens anhand der vorhandenen Literatur abschließend bewertet werden.
Schlüsselwörter: Sinusbodenelevation, Implantprognose,
Evidence based medicine
91,1 %
69
Tabelle 1 Einheilquote in Studien
mit ausschließlich einzeitigem Vorgehen. Im gewichteten Mittel
betrug diese 93,6 %.
EQ: Einheilquote.
Table 1 Healing rate in studies
using only the one-stage procedure.
The healing rate was 93.6 %
(weighted mean).
Tabelle 2 Einheilquote in Studien
mit ausschließlich zweizeitigem
Vorgehen. Im gewichteten Mittel
betrug diese 91,1 %.
EQ: Einheilquote.
Table 2 Healing rate in studies
using only the two-stage procedure.
The healing rate was 91.1 %
(weighted mean).
tine intake and oral hygiene on implant prognosis in the
grafted sinus floor was also not adequately explained.
Based on the data, sinus floor elevation can be
regarded as an established procedure for creating an
implant site in the posterior maxilla. At present, however, not all aspects of the procedure can be conclusively evaluated based on the available literature.
Keywords: sinus floor elevation, implant prognosis, evidence-based medicine
Einleitung
Introduction
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, anhand einer
detaillierten Literaturrecherche zu bewerten, inwieweit klinische Fragestellungen, Therapieleitlinien und klinische
Empfehlungen im Rahmen der externen Sinusbodenelevation zur Rekonstruktion des Alveolarfortsatzes in der poste-
The purpose of this study was to evaluate to what extent
clinical considerations, treatment guidelines and clinical
recommendations are supported by clinical evidence in
external sinus floor elevation to reconstruct the alveolar
process in the posterior maxilla for placing endosseous
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M. Kreisler et al. | Die externe Sinusbodenelevation
70
Nr.
No.
Studie
Study
Zeitl. Vorg.
Technique
n (Impl.)
n (Impl.)
1
Kent und Block 1989
ez
54
2
Small et al. 1993
ez
111
3
Isaksson 1994
ez
36
4
Jensen et al. 1994
ez
291
5
Ludwig et al. 1997
ez
6
Ellegaard et al. 1997
ez
2
Nachbeobachtungszeitraum in
Monaten Mittelwert (Spanne) Überlebensrate
Follow-up period in months
Survival Rate
Mean (Spread)
301 (12-48)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
100,0%
54
36 (12-60)
100,0%
111
371 (33-41)
86,0%
31
26 (12-58)
88,8%
258
47
36
95,0%
45
80
281 (25-30)
95,0%
76
1
7
Daelemans et al. 1997
ez
121
40,2
93,2%
113
8
Kaptein et al. 1998
ez
394
70
82,2%
324
9
Peleg et al. 1998
ez
55
26,4 (14-39)
100,0%
55
10
Lekholm et al. 1999
ez
280
36
88,0%
246
11
Peleg et al. 1999
ez
160
361 (24-48)
100,0%
160
12
Mazor et al. 1999
ez
10
36
100,0%
10
13
Johansson et al. 1999
ez
131
36
83,9%
110
14
Khoury 19992
ez
476
49 (24-72)
92,2%
439
15
Kahnberg et al. 2000
ez
93
48 (36-60)
61,2%
57
1
16
Mazor et al. 2000
ez
26
18 (12-24)
100,0%
26
17
Wannfors et al. 2000
ez
76
12
79,0%
60
18
Cordaro 2003
ez
44
19 (8-24)
100,0%
44
19
Hatano et al. 2004
ez
361
601 (12-108)
94,2%
340
Gesamt:
Total:
2920
2625
Mittelwert:
Mean:
35,7
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
91,4%
89,9%
1
Median aus Minimal- und Maximalwert. 2Die in diesen Studien angegebene Erfolgsrate wurde hier als zumindest gültige bestehende Überlebensrate betrachtet und die Studien in die Auswertung miteinbezogen.
1
Median from minimal and maximal values. 2The success rate given in these studies was regarded here as the minimum valid survival rate
and the studies were included in the analysis.
Tabelle 3 Implantatüberlebensraten in Untersuchungen mit ausschließlich einzeitigem Vorgehen. Im gewichteten Mittel lag die Überlebensrate bei 89,9 % bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 35,7 Monaten.
Table 3 Implant survival rate in studies using only the one-stage procedure. The survival rate was 89.9 % (weighted mean) after a mean
follow-up period of 35.7 months.
rioren Maxilla für die Aufnahme enossaler Implantate durch
klinische Evidenz abgesichert sind.
Im vorliegenden zweiten Teil des Artikels werden folgende Fragestellungen erörtert:
• Welchen Einfluss haben das zeitliche Vorgehen, die initiale Knochenhöhe, die Membrantechnik, das Implantatdesign, sowie intra- und postoperative Komplikationen für
die Implantatprognose im augmentierten Sinusboden?
• Welche Rolle spielen von der Sinusbodenelevation unabhängige Faktoren, wie der Grad der Bezahnung, der
Nikotingenuss, die Mundhygiene sowie die prothetische
Versorgung der im augmentierten Sinusboden inserierten
Implantate bei der Implantatprognose?
implants. Evaluation was based on a detailed research of
published material.
The second part of the article discusses the following
questions:
• What influence does the type of procedure, initial
bone height, membrane technique, implant design as
well as intraoperative and postoperative complications
have on implant prognosis in the grafted sinus floor?
• What part do factors not directly related to sinus floor
elevation, e. g. state of the dentition, nicotine intake, oral hygiene and prosthetic restoration of the
implants in the grafted sinus floor have on implant
prognosis?
Methoden
Methods
Die Literaturrecherche, Auswertung und Darstellung der
Literatur sowie die statistischen Methoden wurden ausführlich in Teil 1 des vorliegenden Artikels beschrieben.
The literature research, evaluation and presentation of
the literature as well as the statistical methods used
were described in detail in Part 1 of this article.
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M. Kreisler et al. | Die externe Sinusbodenelevation
Nr.
No.
Studie
Study
Zeitl. Vorg.
Technique
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months
Mean (Spread)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
Tidwell et al. 1992
zz
203
17 (12-32)
93,6%
190
2
Lundgren et al. 1997
zz
136
22 (12-32)
83,3%
113
1
3
Blomqvist et al. 1998
zz
202
24 (1-48)
80,9%
163
4
van den Bergh 1998
zz
161
421 (12-72)
100,0%
161
5
Valentini et al. 2000
zz
57
481 (38-58)
98,2%
56
6
Kassolis et al. 2000
zz
15
12
89,0%
13
7
Wannfors et al. 2000
zz
74
9
Hising et al. 2001
zz
Pinholt 2003
zz
104
44
12
89,0%
66
1
62 (12-113)
82,7%
86
1
72,7%
32
96,7%
58
86,0%
93
43 (20-67)
60
10
Hallman et al. 2004 a, b
zz
Gesamt:
Total:
108
24 (12-36)
1090
Mittelwert:
Mean:
966
32,7
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
1
Überlebensrate
Survival Rate
1
8
1
71
88,3%
88,6%
Median aus Minimal- und Maximalwert.
Median from minimal and maximal values.
Tabelle 4 Implantatüberlebensraten in Untersuchungen mit ausschließlich zweizeitigem Vorgehen. Im gewichteten Mittel lag die Überlebensrate bei 88,6 % bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 32,7 Monaten.
Table 4 Implant survival rate in studies using only the two-stage procedure. The survival rate was 88.6 % (weighted mean) after a mean
follow-up period of 32.7 months.
Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Einheilquote (EQ)
Healing
Rate (HR)
n
(Impl)*EQ
n
(Impl)*HR
1
Keller et al. 1994
66
92,5%
61
2
Blomqvist et al. 1996
171
82,5%
141
3
Lundgren et al. 1997
136
92,5%
126
4
Blomqvist et al. 1998
202
84,2%
170
5
Raghoebar et al. 2001
392
95,5%
374
6
Hallman et al. 2004 a, b
108
91,7%
99
Gesamt:
Total:
1075
Einheilquote:
Healing Rate:
971
90,3%
Tabelle 5 Einheilquoten in Studien, in denen Implantate mit
einer maschinierten Oberfläche benutzt wurden. Die mittlere Einheilquote beträgt 90,3 % (gewichtetes Mittel).
Table 5 Healing rate in studies with machined implants. The mean
healing rate was 90.3% (weighted mean).
Direct and indirect factors in sinus floor elevation
and their influence on implant prognosis
Influence of the type of procedure on the healing rate
and survival rate
In studies using only the one-stage procedure the healing rate was 93.6 % (weighted mean) (Tab. 1). In studies
using only the two-stage procedure the rate was 91.1 %
(Tab. 2).
Survival rates relating to the type of procedure are
given in Tables 3 and 4. In studies using only the onestage procedure the survival rate was 89.9 % (weighted
mean) with a mean follow-up period of 35.7 months. In
studies using only the two-stage procedure the rate was
88.6 % with a mean follow-up period of 32.7 months.
Implant surface, implant design and healing mode
as prognostic factors
The studies were divided into the following three groups
to evaluate the possible influence of the implant surface
on the healing and survival rates:
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M. Kreisler et al. | Die externe Sinusbodenelevation
Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate
Survival Rate
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
1
Isaksson 1994
36
371 (33-41)
86,0%
31
2
Daelemans et al. 1997
121
40,2
93,2%
113
3
Lundgren et al. 1997
136
22 (12-32)
83,3%
113
4
Blomqvist et al. 1998
202
241 (1-48)
80,9%
163
5
Raghoebar et al. 1999
299
32 (12-84)
93,3%
279
6
Johansson et al. 1999
131
36
83,9%
110
7
Kahnberg et al. 2000
93
48 (36-60)
61,2%
57
8
Wannfors et al. 2000
76
12
74
9
Raghoebar et al. 2001
10
79,0%
60
89,0%
66
392
58 (12-124)
91,8%
360
Tawill und Mawla 2001
61
22,4 (12-40)
93,1%
57
11
Pinholt 2003
44
431 (20-67)
72,7%
32
12
Hatano et al. 2004
361
601 (12-108)
94,2%
340
13
Hallman et al. 2004 a, b
108
24 (12-36)
86,0%
93
Gesamt:
Total:
2134
0
1874
Mittelwert:
Mean:
35,3
84,8%
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
87,8%
Tabelle 6 Überlebensraten in Studien, in denen Implantate mit einer maschinierten Oberfläche benutzt wurden. Die mittlere Überlebensrate beträgt 87,8 % (gewichtetes Mittel) nach 35,3 Monaten.
Table 6 Survival rate in studies with machined implants. The mean survival rate was 87.8 % (weighted mean) after 35.3 months.
Sinusliftimmanente und -unabhängige Faktoren
und ihr Einfluss auf die Implantatprognose
Einfluss des zeitlichen Vorgehens auf die
Einheil- bzw. Überlebensrate
In Studien mit ausschließlich einzeitigem Vorgehen betrug
die Einheilquote 93,6 % (gewichtetes Mittel) (Tab. 1). In
Studien mit ausschließlich zweizeitigem Vorgehen lag der
Wert bei 91,1 % (Tab. 2).
Die Überlebensraten in Abhängigkeit vom zeitlichen Vorgehen sind in Tabellen 3 und 4 dargestellt. Bei Studien mit
ausschließlich einzeitigem Vorgehen betrug diese 89,9 %
(gewichtetes Mittel) bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 35,7 Monaten. Bei Studien mit ausschließlich zweizeitigem Vorgehen lag der Wert bei 88,6 % bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 32,7 Monaten.
Implantatoberfläche, Implantatdesign und
Einheilungsmodus als prognostische Faktoren
Um den möglichen Einfluss der Implantatoberfläche auf die
Einheil- und Überlebensrate zu evaluieren, wurden die Studien in folgende drei Gruppen eingeteilt:
• Implantate mit einer maschinierten Oberfläche (ausnahmslos durch das System Brånemark vertreten).
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Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Einheilquote
(EQ)
Healing Rate
(HR)
n
(Impl)*EQ
n
(Impl)*HR
1
Hürzeler et al. 1996
340
100,0%
340
2
van den Bergh 1998
161
84,2%
136
3
Watzek et al. 1998
148
97,3%
144
4
Maiorana et al. 2000
30
100,0%
30
5
Kassolis et al. 2000
15
89,0%
13
Gesamt:
Total:
Einheilquote:
Healing Rate:
694
663
95,5%
Tabelle 7 Einheilquoten in Studien, in denen Implantate mit
einer rauen Oberfläche benutzt wurden. Die mittlere Einheilquote
beträgt 95,5 % (gewichtetes Mittel).
Table 7 Healing rate in studies with rough titanium implants. The
mean healing rate was 95.5% (weighted mean).
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Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
73
Überlebensrate n (Impl.)*ÜR
Survival Rate
n (Impl.)*SR
1
Hürzeler et al. 1996
340
38,5 (12-60)
90,3%
307
2
Ellegaard et al. 1997
80
281 (25-30)
95%
76
3
Fugazzotto u. Vlassis 1998
433
431 (12-73)
97,0%
420
4
van den Bergh 1998
161
421 (12-72)
100%
161
5
Kan et al. 1999
228
41,6 (2-60)
82,7%
189
6
Lorenzoni et al. 2000
344
60
94,4%
325
7
Kassolis et al. 2000
15
12
89%
13
8
Kan et al. 2002
228
41,6 (0-60)
89,9%
205
9
Cordaro 2003
44
19 (8-24)
100%
44
10
Pinholt 2003
60
431 (20-67)
96,70%
58
11
Schwartz-Arad et al. 2004
212
43,6 (24-84)
95,70%
203
Gesamt:
Total:
1805
1694
Mittelwert:
Mean:
37,5
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
94,0%
93,9%
Tabelle 8 Überlebensraten in Studien, in denen Implantate mit einer rauen Titanoberfläche benutzt wurden. Die mittlere Überlebensrate
beträgt 93,9 % (gewichtetes Mittel) nach 37,5 Monaten.
Table 8 Survival rate in studies with rough titanium implants. The mean survival rate was 93.9 % (weighted mean) after 37.5 months.
Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Einheilquote (EQ)
Healing
Rate (HR)
n
(Impl)*ER
n
(Impl)*HR
1
Kent und Block 1989
54
100,0%
54
2
Small et al. 1993
111
100,0%
111
3
Zinner und Small 1996
215
98,6%
212
4
Peleg et al. 1999
160
100,0%
160
5
Mazor et al. 2000
26
100,0%
26
Gesamt:
Total:
566
Einheilquote:
Healing Rate:
563
99,5%
Tabelle 9 Einheilquoten in Studien, in denen Implantate mit
einer Hydroxylapatitbeschichtung benutzt wurden. Die mittlere
Einheilquote beträgt 99,5 % (gewichtetes Mittel).
Table 9 Healing rate in studies with hydroxylapatite-coated
implants. The mean healing rate was 99.5 % (weighted mean).
• Implantate mit einer rauen Titanbeschichtung (eine
Unterteilung nach additiven und subtraktiven Methoden
erschien nicht sinnvoll).
• Implantate mit einer Hydroxylapatitbeschichtung.
Beim Implantatdesign wird generell zwischen Schraubenund Zylinderimplantaten unterschieden. Die Implantate des
Systems Brånemark sind mit einer maschinierten Oberfläche
nicht mit den anderen Systemen vergleichbar. Es wäre nicht
• Implants with a machined surface (only the Brånemark system was evaluated)
• Implants with a rough titanium coating (a sub-division based on addition and subtraction methods did
not seem practical)
• Implants with a hydroxylapatite coating.
With regard to the implant design a differentiation was
generally made between screw implants and cylindrical
implants. Brånemark system implants have a machined
surface and cannot be compared with other systems. It
would be impossible to identify whether any differences
were related to the surface or design. This was also the
case in studies in which the implants had an HA coating,
as these were always cylindrical implants. All implants
with a rough titanium surface on the other hand were
screw implants.
These differences mean that due to the problem of
two variables (design and surface) the findings from this
section have to be viewed critically. If differentiation
was at all practical, only the surface was taken into
account in assessing the direct influence of the implant.
With regard to the healing mode a differentiation was
made between subgingival and transgingival healing. In
almost all the studies analyzed in this study the implants
were allowed to heal subgingivally. A comparison of the
two healing modes did not, therefore, seem practical.
In studies in which implants with a machined surface
were used [8, 10, 19, 34, 44, 57] the mean healing rate
was 90.3 % (Tab. 5) and the mean survival rate was
87.8 % after 35.3 months (Tab. 6).
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Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate
Survival Rate
(SR)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
1
Kent und Block 1989
54
301 (12-48)
100,0%
54
2
Tidwell et al. 1992
203
17 (12-32)
93,6%
190
1
3
Small et al. 1993
111
36 (12-60)
100,0%
111
4
Kaptein et al. 1998
394
70
82,2%
324
5
Peleg et al. 1998
55
26,4 (14-39)
100,0%
55
6
Mazor et al. 1999
10
36
100,0%
10
Gesamt:
Total:
827
Mittelwert:
Mean:
744
35,9
96,0%
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
90,0%
Tabelle 10 Überlebensraten in Studien, in denen Implantate mit einer Hydroxylapatitoberfläche benutzt wurden. Die mittlere Überlebensrate beträgt 90,0 % (gewichtetes Mittel) nach 35,9 Monaten.
Table 10 Survival rate in studies with hydroxylapatite-coated implants. The mean survival rate was 90.0 % (weighted mean)
after 35.9 months.
möglich, zu differenzieren, ob mögliche Unterschiede oberflächen- oder designbedingt wären. Gleiches gilt für die
Studien, bei denen die Implantate eine HA-Beschichtung
aufwiesen, da es sich ausnahmslos um Zylinder handelte.
Alle benutzten Implantate mit einer rauen Titanoberfläche
waren hingegen Schrauben.
Aufgrund dieser Unterschiede sollte an dieser Stelle
generell angemerkt werden, dass wegen der Problematik von
zwei Variablen (Design und Oberfläche) die aus diesem
Kapitel gewonnenen Erkenntnisse einer kritischen Überprüfung unterzogen werden müssen. Wenn überhaupt sinnvoll
einzuteilen, wurde für die Beurteilung des implantatimmanenten Einflusses nur die Oberfläche berücksichtigt. Beim
Einheilungsmodus wird zwischen sub- und transgingivaler
Einteilung unterschieden. In fast allen im Rahmen dieser
Arbeit analysierten Studien wurden die Implantate einer
subgingivalen Einheilung überlassen. Ein Vergleich der beiden Einheilungsmodi erscheint deshalb nicht sinnvoll.
In Studien, in denen Implantate mit einer maschinierten
Oberfläche benutzt wurden [8, 10, 19, 34, 44, 57] betrug
die mittlere Einheilquote 90,3 % (Tab. 5) und die mittlere
Überlebensrate 87,8 % nach 35,3 Monaten (Tab. 6).
Tabellen 7 und 8 zeigen die Einheil- bzw. Überlebensrate
in Studien, die Implantate mit einer rauen Titanoberfläche
benutzten. Die mittlere Einheilquote betrug 95,5 %, die
mittlere Überlebensrate 93,9 % nach 37,5 Monaten.
Tabellen 9 und 10 zeigen die Einheil- bzw. Überlebensrate
in Studien, die Implantate mit einer Hydroxylapatitbeschichtung benutzten. Die mittlere Einheilquote betrug 99,5 %, die
mittlere Überlebensrate 90,0 % nach 35,9 Monaten.
Tables 7 and 8 give the healing and survival rates in
studies that used implants with a rough titanium surface. The mean healing rate was 95.5 % and the mean
survival rate was 93.9 % after 37.5 months.
Tables 9 and 10 give the healing and survival rates in
studies that used implants with a hydroxylapatite coating. The mean healing rate was 99.5 % and the mean
survival rate was 90.0 % after 35.9 months.
Einfluss der Membrantechnik auf den
Implantaterfolg
Influence of the membrane technique on
implant success
Angaben zur Verwendung einer Membran zur Abdeckung des
Zugangsfensters fanden sich in zehn Studien (Tab. 11). Den
Data on the use of a membrane for covering the access
window was included in 10 studies (Tab. 11). No infor-
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Nr.
No.
Studie
Study
Membran
Membran e
Angewendet
in % der Fälle
Used in %
of cases
1
Small et al. 1993
Kollagen
k.A.
2
Zinner und Small 1996
Kollagen
k.A.
3
Froum et al. 1998
ePTFE Gore-Tex
70%
4
Peleg et al. 1998
DFDBA
k.A.
5
Khoury 1999
Goretex
33,8%
6
Mazor et al. 1999
Calcitek (res.)
k.A.
7
Tarnow et al. 2000
e-PTFE-Gore-Tex
50%
8
Lorenzoni et al. 2000
Resolut (3i)
k.A.
Biofix (Biocon)
75
Einheilquote (EQ)
n (Impl)*EQ
Healing Rate
n (Impl)*HR
(HR)
Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
1
Small et al. 1993
111
100,0%
111
2
Zinner und Small
1996
215
98,6%
212
3
Froum et al. 1998
215
96,3%
207
4
Mazor et al. 1999
10
100,0%
10
Gesamt:
Total:
551
Einheilquote:
Healing Rate:
540
98,0%
Tabelle 12 Einheilquoten in Studien, in denen eine Membran
verwendet wurde.
Table 12 Healing rate in studies in which a membrane was used.
Bio Gide
9
Tawill und Mawla 2001
Bio Gide
50%
10
Schwartz-Arad et al.
2004
Bio Gide
k.A.
Tabelle 11 Studien mit Informationen zur Verwendung einer
Gewebemembran zur Abdeckung des Zugangsfensters.
Table 11 Studies with data on the use of a membrane for closure
of the access window.
übrigen Studien waren keine Informationen zum möglichen
Einsatz einer Membran zu entnehmen.
Lag die Einheilquote im Gesamtkollektiv (alle 52 analysierten Studien) bei 93,6 %, so betrug sie in den Studien, in
denen eine Membran verwendet wurde 98,0 % (Tab. 12),
während sie in den Studien, in denen keine Membrantechnik verwendet wurde, bei 92,6 % lag. Im Vergleich zur mittleren Überlebensrate aller Studien (90,6 % nach 36,6 Monaten, s. o.) war diese in den Studien mit Membrantechnik
ebenfalls deutlich höher (94,4 % nach 33,1 Monaten)
(Tab. 13). In den Untersuchungen ohne Membrantechnik lag
sie bei 89,1 % nach 35,0 Monaten. Allerdings haben nur
drei der genannten Autoren den Einfluss einer Membran auf
die Implantateinheilquote bzw. Implantatüberlebensrate in
der gleichen Studie untersucht (Tab. 14). Zwei Arbeitsgruppen benutzten eine nichtresorbierbare ePTFE (Gore-Tex)
Membran. In einer Studie kam eine resorbierbare Kollagenmembran zum Einsatz. In allen drei Studien kam als Augmentationsmaterial heterologer Knochen allein oder in
Kombination mit homologem Knochen jeweils in partikulärer Form zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigten einen positiven Einfluss einer Membran sowohl auf die Implantateinheilung im augmentierten Sinusboden als auch auf die
Implantatüberlebensrate. Betrachtet man die Implantateinheil- bzw. Überlebensraten in den zehn o. g. Untersuchungen und vergleicht diese mit Studien, in denen (wahrscheinlich) keine Membran verwendet wurde, so kann man
einen positiven Effekt der Membranapplikation in Bezug auf
die Einheil-, Überlebens- und Erfolgsrate feststellen.
mation was given in the other studies regarding the use
of a membrane.
The healing rate in the overall collective (all 52 studies analyzed) was 93.6 %; in studies, in which a membrane was used, the healing rate was 98.0 % (Tab. 12),
while in studies that did not use the membrane technique it was 92.6 %. Compared with the mean survival
rate of all the studies (90.6 % after 36.6 months, see
above) the survival rate was also considerably higher
(94.4 % after 33.1 months) in studies that used the
membrane technique (Tab. 13). In studies that did not
use the membrane technique the survival rate was
89.1 % after 35.0 months. Only three of the authors listed examined the influence of a membrane on the implant
healing rate and implant survival rate in the same study
(Tab. 14). Two working groups used a non-resorbable
ePTFE (Gore-Tex) membrane. A resorbable collagen membrane was used in one study. In all three studies the
graft material was heterologous bone used alone or in
combination with homologous bone and the bone was
always in particle form. The results indicated that the
membrane had a positive influence both on implant
healing in the grafted sinus floor and on the implant
survival rate. If the implant healing and survival rates in
the ten studies above are considered and compared with
studies in which (probably) no membrane was used, it
can be established that use of a membrane has a positive effect on healing, survival and success rates.
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Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate
Survival Rate
(SR)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
1
Small et al. 1993
111
361 (12-60)
100,0%
111
2
Peleg et al. 1998
55
26,4 (14-39)
100,0%
55
3
Mazor et al. 1999
10
36
100,0%
10
4
Khoury 19992
476
49 (24-72)
92,2%
439
5
Lorenzoni et al. 20002
344
60
94,4%
325
6
Tawill und Mawla 2001
61
22,4 (12-40)
93,1%
57
7
Schwartz-Arad et al. 2004
212
43,6 (24-84)
95,7%
203
Gesamt:
Total:
1269
1199
Mittelwert:
Mean:
33,1 Mo
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
96,5%
94,4%
Tabelle 13 Implantatüberlebensraten in Studien, in denen eine Membran verwendet wurde.
Table 13 Implant survival rate in studies in which a membrane was used.
Einfluss des prothetischen Versorgungskonzeptes
auf die Implantatüberlebensrate
Influence of the prosthetic restoration design on
the implant survival rate
Um zu überprüfen, ob das prothetische Versorgungskonzept
einen Einfluss auf die Implantatüberlebensrate hat, wurden
die Studien, insofern Angaben hierzu vorhanden (Angaben
zum Versorgungskonzept in Zahlen oder Prozent und Angabe
der Implantatüberlebensrate) waren, in vier Gruppen eingeteilt. Gruppe 1: Alle Studienteilnehmer wurden ausschließlich
festsitzend versorgt (n = 10). Gruppe 2: Die Studienteilnehmer
wurden überwiegend (> 50 %) festsitzend versorgt (n = 6).
Gruppe 3: Die Studienteilnehmer wurden überwiegend herausnehmbar versorgt (n = 2). Gruppe 4: Die Studienteilnehmer
wurden ausschließlich herausnehmbar versorgt (n = 1).
Es war ein klarer Trend erkennbar, wonach eine festsitzende Versorgung von Implantaten im augmentierten Sinusboden zu einer besseren Implantatprognose führt. Tabellen
15 bis 18 zeigen die Implantatüberlebensraten in den vier
Gruppen. Bei ausschließlich festsitzend versorgten betrug
diese 91,1 %, allerdings bei einer relativ kurzen Nachbeobachtungsdauer von im Mittel 23 Monaten. In Gruppe 2
betrug sie 87,2 % nach 33,5 Monaten, in Gruppe 3 87,0 %
nach 60 Monaten und, basierend auf einer Studie, in Gruppe
4 83,9 % nach im Mittel 36 Monaten.
The studies were divided into four groups to examine
whether the prosthetic restoration design had an influence
on the implant survival rate, provided data on this was
available (data on the restoration design as a number or
percentage and data on the survival rate). Group 1: all
study participants were fitted with a fixed restoration
(n = 10). Group 2: the majority (> 50 %) of the study participants were fitted with a fixed restoration (n = 6). Group 3:
the majority of the study participants were fitted with a
removable restoration (n = 2). Group 4: all study participants were fitted with a removable restoration (n = 1).
Fixed restoration of implants in the grafted sinus floor
clearly resulted in a better implant prognosis. Tables 15
to 18 give the implant survival rates in the 4 groups. In
the group in which all participants had a fixed restoration the survival rate was 91.1 %, though the observation period was relatively short with a mean of 23
months. In group 2 the implant survival rate was 87.2 %
after 33.5 months, in group 3 it was 87.0 % after 60
months and, based on one study, it was 83.9 % after a
mean of 36 months in group 4.
Intra- und postoperative Komplikationen
Intraoperative and postoperative complications
Als wichtigste Komplikation im Rahmen der Sinusbodenelevation ist die Perforation der Schneider’schen Membran zu
nennen. Angaben zur Häufigkeit von Perforationen wurden
in insgesamt 18 Artikeln gemacht (Tab. 19). Unter Berücksichtigung der jeweils durchgeführten Sinusbodenelevationen konnte eine Inzidenz von 18,4 % berechnet werden
(gewichtetes Mittel). In den Arbeiten von van den Bergh
[4], Mazor et al. [47] und Tawill und Mawla [63] wurden die
Defekte mit einer resorbierbaren Membran abgedeckt. Khou-
The most serious complication in sinus floor elevation is
perforation of the schneiderian membrane. Data on the frequency of perforations was given in a total of 18 articles
(Tab. 19). An incidence of 18.4 % (weighted mean) was calculated based on each of the sinus floor elevations performed. In studies by van den Bergh [4], Mazor et al. [47] and
Tawill and Mawla [63] the defects were covered with a
resorbable membrane. Khoury treated the perforations with
a vicryl suture and fibrin adhesive [36]. Other authors did
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Nr.
No.
1
Studie
Study
Froum et al. 1998
Membran
Membranw
ePTFE Gore-Tex
n (Impl.) n (Impl.)
n (Pat.) n (SBE) mit M.
ohne M.
n (Pat.) n (SBE) n (Impl.) n (Impl.)
with M. without M.
113
113
133
77
Ergebnisse
Results
Einheilquote: 96,3 % (ohne M.)
Healing Rate: 96.3 % (without M.)
82
Einheilquote: 99,3 % (mit M.)
Healing Rate: 99.3 % (with M.)
2
Tarnow et al. 2000
e-PTFE-Gore-Tex
12
24
28
Einheilquote: 92,6 % (ohne M.)
Healing Rate: 92.6 % (without M.)
27
Einheilquote: 100 % (mit M.)
Healing Rate: 100 % (with M.)
3
Tawill und Mawla 2001
Bio Gide
29
30
29
Überlebensrate nach 22,4 Mo.: 78,1 % (ohne M.)
Survival Rate after 22.4 mos.: 78.1 % (without M.)
32
Überlebensrate nach 22,4 Mo.: 93,1 % (mit M.)
Survival Rate after 22.4 mos.: 93.1 % (with M.)
Tabelle 14 Einfluss einer Membran auf die Implantateinheilquote und Implantatüberlebensrate.
Table 14 Influence of a membrane on the healing rate and implant survival rate.
ry versorgte die Perforationen mit einer Vicryl-Naht und
Fibrinkleber [36]. Andere Autoren machten keine Angaben
zur Behandlung der Perforation. Angaben zum Vorhandensein von Underwood’schen Septen waren zwei Publikationen
zu entnehmen: Szabó und Tóth [61] gaben diese mit 1,5 %
und Schwartz-Arad et al. mit 23 % an [59].
Bei den postoperativen Komplikationen spielten die Sinusitis und die Wundinfektion die wichtigste Rolle. Angaben
zum Auftreten einer Sinusitis wurden in acht Studien vorgefunden (Tab. 20). Im gewichteten Mittel beträgt die Inzidenz 7,3 %. Aus vier Studien konnte eine mittlere Wundinfektionsrate von 5,0 % berechnet werden (Tab. 21). Weitere,
in jeweils einer Publikation genannte, postoperative Komplikationen waren: Mund-Antrum-Fistel: 10 % [68], Verlust
des Augmentats: 3,1 % [61], Aspergilose: Ein Fall [66],
Hämatombildung: 7,4 % [59], Zystenbildung in der Kieferhöhle: 1,2 % [59], Verschluss des Ostium naturale: 2,4 %
[59].
not provide any data on the treatment of perforations. Data
on the presence of Underwood septa was included in two
publications: Szabó and Tóth [61] gave this as 1.5 % and
Schwartz-Arad et al. as 23 % [59].
The main postoperative complications were sinusitis
and wound infection. Data on the incidence of sinusitis
was included in eight studies (Tab. 20). The weighted
mean of the incidence was 7.3 %. A mean wound infection
rate of 5.0 % was calculated from four studies (Tab. 21).
Other postoperative complications reported in at least one
publication were: oral antrum fistula formation: 10 %
[68]; loss of graft material: 3.1 % [61]; aspergillosis: one
case [66]; hematoma formation: 7.4 % [59]; cyst formation in the maxillary sinus: 1.2 % [59]; closure of the natural ostium: 2.4 % [59].
Risikofaktoren für eine Sinusbodenelevation
Risk factors in sinus floor elevation
Nikotinkonsum
Nicotine intake
In insgesamt sieben Studien wurde der Anteil an Rauchern
im Gesamtkollektiv genannt: Allerdings haben nur fünf Studien [8, 10, 19, 20, 29, 30, 59] den Einfluss des Nikotinkonsums auf den Behandlungserfolg untersucht.
Kann et al. untersuchten den Einfluss des Nikotinkonsums auf die Implantaterfolgsrate im augmentierten Sinusboden [29]. Bei einem Kollektiv von 60 Patienten (16 Raucher und 44 Nichtraucher) wurden insgesamt 228 Implantate im augmentierten Sinusboden inseriert und im Mittel
41,6 Monate nachbeobachtet. Die Implantaterfolgsrate
unterschied sich signifikant in beiden Gruppen und lag bei
den Rauchern bei 65,3 % und bei den Nichtrauchern bei
82,7 %. Es konnte allerdings keine signifikante Korrelation
zwischen der Menge der pro Tag konsumierten Zigaretten
und dem Risiko eines Implantatverlustes hergestellt werden. Hallman et al. konnten ebenfalls einen statistischen
The proportion of smokers in the total collective was
given in seven studies, though only five studies [8, 10,
19, 20, 29, 30, 59] examined the influence of nicotine
intake on treatment success.
Kann et al. examined the influence of nicotine intake
on the implant success rate in the grafted sinus floor
[29]. In a collective of 60 patients (16 smokers and 44
non-smokers), a total of 228 implants were placed in the
grafted sinus floor and observed for a mean period of
41.6 months. There was a significant difference in the
implant success rate between the two groups with
65.3 % for smokers and 82.7 % for non-smokers. No significant correlation was established, however, between
the number of cigarettes smoked per day and the risk of
implant failure. Hallman et al. also produced statistical
evidence for the negative influence of nicotine intake on
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Nr.
No.
Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate
(ÜR)
Survival Rate (SR)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
1
Lundgren et al. 1997
136
22 (12-32)
83,3%
113
2
Ellegaard et al. 1997
80
281 (25-30)
95,0%
76
3
Peleg et al. 1998
55
26,4 (14-39)
100,0%
55
4
Mazor et al. 1999
10
36
100,0%
10
5
Mazor et al. 2000
26
181 (12-24)
100,0%
26
6
Wannfors et al. 2000
76
12
79,0%
60
89,0%
66
74
7
Tawill und Mawla 2001
61
22,4 (12-40)
93,1%
57
8
Cordaro 2003
44
19 (8-24)
100,0%
44
9
Hatano et al. 2004
361
601 (12-108)
94,2%
340
10
Hallman et al. 2004 a, b
108
24 (12-36)
86,0%
93
Gesamt:
Total:
1031
Mittelwert:
Mean:
940
23
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
92,7%
91,1%
Tabelle 15 Implantatüberlebensraten in Studien mit ausschließlich festsitzend versorgten Patienten. Es konnte eine Überlebensrate von
91,1 % nach 23 Monaten berechnet werden.
Table 15 Implant survival rate in studies in which all patients were treated with a fixed restoration. The survival rate was 91.1 % after
23 months.
Nachweis über den negativen Einfluss des Nikotinkonsums
auf die Implantatprognose erbringen [19, 20]. Blomqvist et
al. dagegen konnten keinen signifikanten Zusammenhang
zwischen dem Tabakkonsum und der Implantatverlustrate
im augmentierten Sinusboden feststellen [8, 10].
Kann et al. veröffentlichten weitere Daten zur Bewertung
von Risikofaktoren im Rahmen der Sinusbodenelevation.
Berücksichtigt wurden hierbei das Implantatdesign und die
Implantatoberfläche, das zeitliche Vorgehen, die initiale
Knochenhöhe, die Mundhygiene, der Nikotinkonsum sowie
die prothetische Versorgung [30]. Hierbei hat sich gezeigt,
dass die Implantaterfolgsrate im augmentierten Sinusboden
unter Verwendung von Schraubenimplantaten (96 % nach
41,6 Monaten) besser war als bei Verwendung von Zylinderimplantaten (75,4 %). Simultan inserierte Implantate wiesen eine bessere Erfolgsrate als zeitversetzt inserierte
(92,8 % vs. 84,2 %) auf. Die initiale Knochenhöhe spielte
für die Implantatprognose keine wesentliche Rolle. Bei
einem Ausgangsknochenangebot von unter oder gleich
4 mm lag die Implantaterfolgsrate bei 88,1 %, bei über
4 mm bei 90,9 %. Sowohl eine schlechte Mundhygiene als
auch der Tabakkonsum wurden ebenfalls als Risikofaktoren
identifiziert. Schwartz-Arad et al. konnten keinen
Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Auftreten postoperativer Komplikationen aufzeigen [59].
implant prognosis [19, 20]. In contrast, Blomqvist et al.
did not establish a significant correlation between
tobacco use and implant failure rate in the grafted sinus
floor [8, 10].
Kann et al. published further data for assessing the
risk factors in sinus floor elevation. The factors considered in this study were implant design and implant surface, type of procedure, initial bone height, oral hygiene,
nicotine intake and prosthetic restoration [30]. This
study indicated that the implant success rate in the
grafted sinus floor was higher with screw implants (96 %
after 41.6 months) than with cylindrical implants
(75.4 %). The success rate for implants placed simultaneously was higher than with delayed implant placement
(92.8 % vs. 84.2 %). Initial bone height was not a significant factor in implant prognosis. With an initial bone
height of 4 mm or less the implant success rate was
88.1 % and with over 4 mm it was 90.9 %. Poor oral
hygiene as well as tobacco use were also identified as
risk factors. Schwartz-Arad et al. did not establish a correlation between smoking and the incidence of postoperative complications [59].
Parodontale Vorerkrankung
Prior periodontal disease
Ellegaard et al. konnten eine parodontale Vorerkrankung
nicht als Risikofaktor für Implantate im augmentierten
Sinusboden identifizieren [14]. Die Überlebensraten bei
Ellegaard et al. did not identify prior periodontal disease
as a risk factor [14]. The survival rate in a patient collective, in which all participants had had prior periodontal
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Studie
Study
79
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate (ÜR)
Survival Rate (SR)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
1
Kent und Block 1989
54
301 (12-48)
100,0%
54
2
Tidwell et al. 1992
203
17 (12-32)
93,6%
190
3
Isaksson 1994
36
371 (33-41)
86,0%
31
4
Blomqvist et al. 1998
202
241 (1-48)
80,9%
163
5
Raghoebar et al. 1999
299
32 (12-84)
93,3%
279
6
Kahnberg et al. 2000
93
48 (36-60)
61,2%
57
Gesamt:
Total:
887
Mittelwert:
Mean:
774
33,5
83%
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
87,2%
Tabelle 16 Implantatüberlebensraten in Studien mit überwiegend festsitzend versorgten Patienten. Es konnte eine Überlebensrate von
87,2 % nach 33,5 Monaten berechnet werden.
Table 16 Implant survival rate in studies in which the majority of patients were treated with a fixed restoration. The survival rate was
87.2 % after 33.5 months.
einem Patientenkollektiv, in dem alle Teilnehmer bereits
eine Parodontalbehandlung haben durchführen lassen müssen, waren nach 25 bis 30 Monaten bei 86 % (mit ITIImplantaten) und 91 % (mit Astra-Implantaten). Sie waren
somit mit den Werten der anderen Studien vergleichbar, bei
denen die parodontale Erkrankung nicht vorhanden war
oder zumindest im Studiendesign nicht im besonderen Maße
berücksichtigt wurde. Mehr als 86 % der nachuntersuchten
Implantate wiesen Sondierungstiefen von unter 3,5 mm auf,
kein Implantat hatte eine Sondierungstiefe von über 6 mm.
treatment, was 86 % after 25 to 30 months (with ITI
implants) and 91 % (with Astra implants). These results
were comparable with those of other studies in which
periodontal disease was not present or at least not taken
into account to any great extent in the study design.
More than 86 % of the implants examined at recall had a
probe depth of less than 3.5 mm and no implant had a
probe depth of more than 6 mm.
Vorangegangene Sinuspathologie
Prior sinus disorders
Obwohl häufig diskutiert wird, dass vorangegangene pathologische Prozesse in der Kieferhöhle eine Sinusbodenelevation erschweren oder gar unmöglich machen können [17],
konnten aus den vorhandenen Informationen in den publizierten Studien keine statistischen Zusammenhänge zwischen einer vorangegangenen Sinuspathologie und dem
Erfolg bzw. Misserfolg der Sinusbodenelevation bzw. der
Implantatprognose hergestellt werden.
Though it is frequently maintained that prior pathological disorders in the maxillary sinus make sinus floor elevation more difficult or even impossible [17], no statistical correlation could be established between a prior
sinus disorder and the success or failure of sinus floor
elevation or implant prognosis from the information
available in published studies.
Diskussion
Discussion
Zeitliches Vorgehen
Type of procedure
Die Frage, ob die Implantatinsertion gleichzeitig mit der
Augmentation oder zeitversetzt erfolgen soll, ist seit langem Gegenstand der Diskussion. Die Vorteile einer simultanen Augmentation und Implantation sind zweifelsfrei der
geringere chirurgische Aufwand sowie die niedrigeren Kosten. Darüber hinaus wird der gesamte Behandlungszeitaufwand reduziert, wodurch der Patient bereits nach einer kürzeren Zeitspanne prothetisch versorgt werden kann. Wird
die Sinusbodenelevation mit einem Knochenblock durchgeführt, der mittels der einzeitig inserierten Implantate
The question of whether implants should be placed
simultaneously to grafting or at a later stage has been
the subject of debate for a long time. The undisputed
advantages of simultaneous grafting and implant placement are fewer surgical procedures and lower costs. The
overall time required for treatment is also reduced, as
the patient can be fitted with a prosthetic restoration
after a shorter period of time. If the sinus floor is grafted using a bone block, which is retained in position
using simultaneously placed implants, compromises
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Studie
Study
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate (ÜR)
Survival Rate (SR)
n ( Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
1
Kaptein et al. 1998
394
70
82,2%
324
2
Raghoebar et al. 2001
392
58 (12-124)
91,8%
360
Gesamt:
Total:
786
684
Mittelwert:
Mean:
64
87,0%
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
87,0%
Tabelle 17 Implantatüberlebensraten in Studien mit überwiegend herausnehmbar versorgten Patienten. Es konnte eine Überlebensrate
von 87,0 % nach 64 Monaten berechnet werden.
Table 17 Implant survival rate in studies in which the majority of patients were treated with a removable restoration. The survival rate
was 87.0 % after 64 months.
n (Impl.)
n (Impl.)
Nachbeobachtungszeitraum in Monaten
Mittelwert (Spanne)
Follow-up period in months Mean (Spread)
Überlebensrate (ÜR)
Survival Rate (SR)
n (Impl.)*ÜR
n (Impl.)*SR
Johansson et al. 1999
131
36
83,9%
110
Gesamt:
Total:
131
Nr.
No.
1
Studie
Study
Mittelwert:
Mean:
Überlebensrate (gew. Mittel):
Survival Rate (weighted mean):
110
36
83,9%
83,9%
Tabelle 18 Implantatüberlebensraten in Studien mit ausschließlich herausnehmbar versorgten Patienten. Es konnte eine Überlebensrate
von 83,9 % nach 36 Monaten berechnet werden.
Table 18 Implant survival rate in studies in which all patients were treated with a removable restoration. The survival rate was 83.9 %
after 36 months.
fixiert wird, müssen bezüglich der Implantatinsertion und
Angulation häufig Kompromisse eingegangen werden. Diese
können zu einer ungünstigeren prothetischen Position der
Implantate oder der Notwendigkeit einer Verwendung angulierter Aufbauteile führen [9, 67]. Das zweizeitige Verfahren
erlaubt auf der anderen Seite eine unbelastete Einheilung
des Augmentationsmaterials und kann zu vorhersagbareren
Prognosen beitragen, da auch eine prothetisch günstigere
Implantatpositionierung erreicht werden kann [30]. Die Tatsache, dass die Einheilquote und die Überlebensrate beim
zweizeitigen Vorgehen etwas ungünstiger ausfällt, kann in
den schlechteren Ausgangsbedingungen (extrem geringes
Restknochenangebot) begründet sein, die zu der Entscheidung des zweizeitigen Vorgehens geführt haben könnten.
Es wird nicht selten angeführt, dass die Knochenhöhe im
posterioren Oberkiefer vor Behandlungsbeginn einen wichtigen prognostischen Faktor darstellt [30]. Für die Entscheidung, ob ein- oder zweizeitig vorgegangen werden soll,
wird in der Literatur häufig ein Wert von 4 bis 5 mm angegeben, ohne dass hierfür eine stichhaltige Begründung
abgegeben wird. Anhand der Angaben zur initialen Knochenhöhe im zu augmentierenden Gebiet konnten in den in
dieser Arbeit analysierten Studien keine eindeutigen
Zusammenhänge zwischen Knochenhöhe und zeitlichem
Vorgehen festgestellt werden. Sowohl in Untersuchungen,
die ausschließlich das einzeitige Vorgehen [7, 11, 12, 14,
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often have to be made with regard to implant placement
and angulation. Such compromises can lead to the
implant being placed in an unfavorable position for a
prosthetic restoration or make it necessary to use angled
abutments [9, 67]. The two-stage procedure on the other
hand allows unloaded healing of the graft material and
contributes to a predictable prognosis, as an implant
position can be attained that is more favorable for a
prosthetic restoration [30]. The fact that the healing
rate and survival rate are slightly lower with the twostage procedure may be attributable to poorer initial
conditions (very low residual bone availability), which
might have resulted in the decision to use a two-stage
procedure.
Bone height in the posterior maxilla prior to treatment is often regarded as an important factor in prognosis [30]. In deciding whether to use a one-stage or twostage procedure may be attributable to poorer initial
conditions (very low residual bone availability), which
might have resulted in the decision to use a two-stage
procedure.
Bone height in the posterior maxilla prior to treatment is often regarded as an important factor in prognosis [30]. In deciding whether to use a one-stage or twostage procedure, a height of 4 mm to 5 mm is often given in publications without any evidence-based reason
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Studie
Study
Perforation in %
Perforation in %
n (SBE)
n (SFE)
n (Perforationen)
n (Perforations)
1
Tidwell et al. 1992
13,5
89
12
2
Jensen et al. 1994
35
128
45
3
Blomqvist et al. 1996
7,9
93
7
4
Krekeler et al. 1998
19,5
221
43
5
van den Bergh 1998
7
62
4
6
Kübler et al. 1998
12,5
20
3
7
Watzek et al. 1998
10
40
4
8
Peleg et al. 1998
0
20
0
9
Khoury 1999
23,6
216
51
10
Mazor et al. 1999
40
10
4
11
Raghoebar et al. 1999
32
140
45
12
Wannfors et al. 2000
27,5
40
11
13
van den Bergh et al. 2000
20
30
6
14
Raghoebar et al. 2001
26
182
47
15
Schabo u. Toth 2001
12,1
965
117
16
Tawill und Mawla 2001
17
30
5
17
Pinholt 2003
9
39
4
18
Schwartz-Arad et al. 2004
44
81
36
2487
462
Gesamt:
Total:
Inzidenz (gew. Mittel):
Incidence (weighted mean):
81
for this. Based on data on the initial
bone height in the site to be grafted,
no significant correlation between the
bone height and the type of procedure
was established in the studies analyzed
in this article. In studies that examined
only the one-stage procedure [7, 11,
12, 14, 21, 26, 28, 32, 36, 43, 47, 53,
54, 60, 69] as well as those that examined only the two-stage procedure [4,
5, 19, 20, 65, 66, 68], the average initial bone height was just below 5 mm.
A few studies used the initial bone
height as the deciding factor for using
the one-stage or two-stage procedure
[23, 30, 32, 56, 57]. Hürzeler et al. [23]
and Kann et al. [30] used a one-stage
procedure with a minimum bone height
of 4 mm, while Kaptein et al. [32] and
Raghoebar et al. [56] used it with a
minimum of 5 mm. There is currently no
data that establishes whether bone
height is in fact important with regard
to prognosis.
Interestingly Kaptein et al. demonstrated that there is a significant correlation between the initial bone height
and peri-implant inflammation [32].
18,4%
Tabelle 19 Studien, denen Angaben zur Inzidenz einer iatrogenen Perforation der
Schneider’schen Membran zu entnehmen waren. Im gewichteten Mittel beträgt diese
18,4 %.
Use of a membrane
Guided bone regeneration (GBR) was a
milestone in the development of modTable 19 Studies with data on the incidence of iatrogenic perforation of the schneiderian ern surgical techniques. Surprisingly
membrane. The incidence was 18.4 % (weighted mean).
there are relatively few reports on the
use of a membrane in sinus floor elevation. In principle the positive and nega21, 26, 28, 32, 36, 43, 47, 53, 54, 60, 69] oder das zweitive aspects of the use of a barrier membrane over the
zeitige Vorgehen [4, 5, 19, 20, 65, 66, 68] untersucht
osteotomy site in sinus floor grafting are debatable. Poshaben, lag im Mittel die Ausgangsknochenhöhe bei knapp
sible positive effects of the barrier are exclusion of the
unter 5 mm. Einige wenige Untersuchungen haben als Entnon-osteogenic connective tissue from the flap and
scheidungskriterium für das ein- oder zweizeitige Vorgehen
therefore prevention of proliferation in the subantral
die Ausgangsknochenhöhe herangezogen [23, 30, 32, 56,
cavity as well as mechanical stabilization of the graft
57]. So gingen Hürzeler et al. [23] und Kann et al. [30] ab
material. On the other hand, the blood supply from the
einer Höhe von 4 mm einzeitig vor, Kaptein et al. [32] sowie
mucoperiosteal flap may be impaired and there is the
Raghoebar et al. [56] ab 5 mm. Ob dieser Wert tatsächlich
risk of membrane exposure and/or membrane infection,
prognostisch von Bedeutung ist, ist bislang nicht durch
which might then put the overall outcome of surgery at
Daten unterlegt.
risk [62].
Kaptein et al. konnten interessanterweise zeigen, dass es
The data available indicates that a membrane should
eine signifikante Korrelation zwischen der initialen Knobe used for covering the bone window. Both the mean
chenhöhe und periimplantären Entzündungen gibt [32].
healing rate and survival rate of the implants are higher
in studies using the membrane technique than in those
that do not use the membrane technique. Studies that
Membraneinsatz
include a controlled comparison with and without using
Die gesteuerte Knochenregeneration (GBR) stellt einen der
the membrane technique confirm this tendency.
Meilensteine in der Entwicklung moderner chirurgischer
The higher success rates could be explained by the
Techniken dar. Erstaunlicherweise sind die Berichte über
increase in the formation of new vital bone when using
den Einsatz von Membranen im Rahmen der Sinusbodenelea membrane, as described in the literature [62].
vation relativ spärlich. Prinzipiell kann man die positiven
The question of whether the size of the access window
und negativen Aspekte der Verwendung von Barrierememhas an impact on the practical use of a membrane has
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branen über der Osteotomiestelle bei der
Nr.
Studie
Sinusitis in %
n (SBE)
n (Sinusitis)
No.
Study
Sinusitis in %
n (SFE)
n (Sinusitis)
Sinusbodenaugmentation diskutieren.
Mögliche positive Wirkungen wären dem1
Tidwell et al. 1992
10
89
9
nach ein möglicher Barriereeffekt durch
2
Ludwig et al. 1997
11,7
21
2
Ausschluss des nicht osteogenen Binde3
Raghoebar et al. 1999
2,6
140
4
gewebes aus dem Lappen und damit eine
Verhinderung der Proliferation in den
4
Johansson et al. 1999
5
39
2
subantralen Raum sowie eine mechani5
Kahnberg et al. 2000
38,5
39
15
sche Stabilisierung des Augmentations6
Raghoebar et al. 2001
5
182
9
materials. Auf der anderen Seite stehen
die mögliche Verschlechterung der Blut7
Pinholt 2003
9
39
4
versorgung aus dem Mukoperiostlappen
8
Schwartz-Arad et al. 2004
1,2
81
1
sowie die Gefahr einer MembranexposiGesamt:
tion und/oder Membraninfektion, die
630
46
Total:
dann eventuell auch das gesamte OperaInzidenz (gew. Mittel):
tionsergebnis gefährden könnte [62].
7,3%
Incidence (weighted mean):
Die verfügbaren Daten sprechen allerdings für die Verwendung einer Membran Tabelle 20 Studien mit Angabe der Häufigkeit einer postoperativen Sinusitis. Im
gewichteten Mittel konnte eine Inzidenz von 7,3 % berechnet werden.
zur Abdeckung der Knochenfensters.
Sowohl die mittlere Einheilquote als auch Table 20 Studies with data on the incidence of postoperative sinusitis. The incidence was
Überlebensrate der Implantate ist in den 7.3 % (weighted mean).
Studien mit Membrantechnik besser als in
denen ohne Membrantechnik. Studien, die
einen kontrollierten Vergleich mit und
ohne Membrantechnik beinhalten, bestänot yet been clarified by controlled studies. Ackermann
tigen diese Tendenz.
supports the use of a membrane for sinus lifts with a
Die höheren Erfolgsraten könnten durch die in der Literasmaller volume and smaller access window because the
tur beschriebene vermehrte Neubildung an vitalem Knochen
proportion of ingrowing connective tissue makes up a
bei der Verwendung einer Membran erklärt werden [62].
Die Frage, ob die Größe des Zugangsfensters einen Eingreater percentage of the total volume of graft material
fluss auf die Sinnhaftigkeit der Membranverwendung hat,
and is therefore more likely to have a negative effect on
ist bislang nicht durch kontrollierte Studien untermauert
the formation of new bone structure [1].
worden. Ackermann spricht sich dafür aus, bei volumenIt can be taken as evidence based that – provided no
mäßig kleineren Sinuslifts bzw. kleineren Zugangsfensmembrane-related infection develops – the use of a
tern eher eine Membran zu verwenden, da hier der promembrane for covering the window has a positive influportionale Anteil des von außen hineinwachsenden
ence on implant prognosis.
Bindegewebes einen größeren Anteil an dem Gesamtaugmentatvolumen haben und sich somit eher negativ auf
die Bildung neuer Knochensubstanz auswirken kann [1].
Es kann insgesamt evidenzbasiert festgehalten werden
dass – ein Ausbleiben einer membranbedingten Infektion
vorausgesetzt – die Verwendung einer Membran zur Abdeckung des Fensters einen positiven Einfluss auf die Implantatprognose hat.
Implantatoberfläche und Implantatdesign
Implant surface and implant design
Die Problematik der implantatimmanenten Variablen
Implantatdesign (Zylinder, Schraube) und Implantatoberfläche (glatt, rau, hydroxylapatitbeschichtet) wurde bereits
angesprochen. Alle maschinierten Implantate waren
Schrauben, ebenso diejenigen mit einer rauen Titanoberfläche. Alle hydroxylapatitbeschichteten waren zylindrisch. Die
Implantatüberlebensraten waren bei vergleichbaren Nachbeobachtungszeiträumen von etwa drei Jahren in der Gruppe mit der rauen Titanoberfläche am höchsten (93,9 %),
gefolgt von der Gruppe mit der HA-Beschichtung (90,0 %)
und der Gruppe mit der maschinierten Oberfläche (87,8 %).
Bezogen auf die beiden Variablen kann man aus diesen
Ergebnissen lediglich ableiten, dass Schraubenimplantate
The problem with the direct implant variables of implant
design (cylindrical, screw) and implant surface (smooth,
rough, hydroxylapatite-coated) has already been discussed. All machined implants and those with a rough
titanium surface were screw implants. All hydroxylapatite-coated implants were cylindrical implants. In a comparable follow-up period of about three years the
implant survival rate was highest (93.9%) in the group
with a rough titanium surface, followed by the group
with an HA coating (90.0%) and the group with the
machined surface (87.8%). In relation to the two variables it can be taken from these results that screw
implants with a rough surface have a better prognosis
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Nr.
No.
Studie
Study
Wundinfekn
tion in %
n
(Wundinfektion)
Wound infec- (SBE)
n
tion in %
(Wound infection)
1
Small et al. 1993
4
45
2
2
Johansson et al. 1999
10
39
4
3
Schwartz-Arad et al. 2004
1,2
81
1
4
Hallman et al. 2004 a, b
10
30
3
195
10
Gesamt:
Total:
Inzidenz (gew. Mittel):
Incidence (weighted mean):
83
5,0%
Tabelle 21 Studien mit Angabe der Häufigkeit einer
postoperativen Wundinfektion. Im gewichteten Mittel
konnte eine Inzidenz von 5,0 % berechnet werden.
Table 21 Studies with data on the incidence of postoperative wound infection. The incidence was 5.0 %
(weighted mean).
mit einer rauen Oberfläche im augmentierten Sinusboden
eine bessere Prognose haben als maschinierte Schraubenimplantate. Eine andere Schlussfolgerung erscheint nicht
stichhaltig belegt.
Um eine Aussage zum Einfluss des Einheilungsmodus auf
die Implantatprognose im augmentierten Sinusboden treffen zu können, müssten mehr auswertbare Studien, im Rahmen derer eine transgingivale Einheilung durchgeführt wurde, vorhanden sein.
Evidenzbasiert lässt sich festhalten, dass Schraubenimplantate mit einer rauen Titanoberfläche die beste Prognose im
augmentierten Sinusboden haben.
than machined screw implants. There does not seem to
be any other valid conclusion.
More studies in which transgingival healing is used
would have to be available for assessment to comment
on the influence of the healing mode on implant prognosis in the grafted sinus floor.
It is evidence based that screw implants with a rough
titanium surface have the best prognosis in the grafted
sinus floor.
Komplikationen
Complications
Die Perforation der Schneiderschen Membran wird als eine
Hauptkomplikation im Rahmen der Sinusbodenelevation
angesehen, da so partikuläres Augmentationsmaterial in die
Kieferhöhle gelangen und sekundär zu einer Infektion führen kann. Maßnahmen zum Verschluss der Perforation beinhalten ein Vernähen der Schleimhaut mit einem resorbierbaren Nahtmaterial, Anwendung eines Fibrinklebers oder
das Einlegen einer resorbierbaren (z. B. Kollagen-) Membran
oder oxydierter Zellulose über der Perforation. Eine Perforation wurde in bis zu 44 % der operierten Kieferhöhlen festgestellt. Es konnte gezeigt werden, das es eine positive
Korrelation zwischen dem Auftreten ausgeprägter Underwood’schen Knochensepten und der Inzidenz einer Membranperforation gibt. Ein Zusammenhang zwischen einer
Sinusperforation und der Implantatprognose konnte bislang
nicht aufgezeigt werden. Dasselbe gilt auch für andere
postoperative Komplikationen (postoperative Sinusitis,
intrasinusitäre Zystenbildung, Hämatosinus, temporärer
Verschluss des Ostium naturale) [59].
Perforation of the schneiderian membrane is regarded as
the main complication in sinus floor elevation, as this
allows particulate grafting material to enter the maxillary sinus, which in turn can result in an infection. Measures for sealing the perforation include suturing the
mucosa with a resorbable suture material, use of a fibrin
adhesive or placing a resorbable (e. g. collagen) membrane or oxidized cellulose over the perforation. Perforation was established in up to 44 % of the operated maxillary sinuses. It was demonstrated that there was a positive correlation between the incidence of pronounced
Underwood's septa and the incidence of membrane perforation. A correlation between sinus perforation and
implant prognosis has not yet been established. The
same also applies to other postoperative complications
(postoperative sinusitis, intrasinus cyst formation,
hematosinus and temporary closure of the natural
ostium) [59].
Nikotinkonsum
Nicotine intake
Es ist hinlänglich bekannt, dass der Tabakkonsum vielfältige
negative Auswirkungen auf die orale Gesundheit hat. Nikotin, Kohlenmonoxid und Blausäure gelten seit langem als
mitverantwortlich für eine verzögerte Wundheilung [58].
Tabakkonsum kann zu einer verzögerten oder gestörten
Wundheilung von Extraktionsalveolen [49], zu einem erhöh-
It has been known for a long time that tobacco use has
diverse negative effects on oral health. Nicotine, carbon
monoxide and prussic acid have long been regarded as
contributory factors in delayed wound healing [58].
Tobacco use can result in delayed or impaired healing
of extraction alveoli [49], increased marginal bone
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ten marginalen Knochenabbau [6] sowie zu einer erhöhten
gingivalen Blutung führen. Unter Rauchern findet sich darüber hinaus eine erhöhte Inzidenz der refraktären Parodontitis [45].
Zahlreiche Studien konnten belegen, dass Nikotinkonsum
generell als ein Risikofaktor für enossale Implantate angesehen werden muss [3, 13, 18, 27, 41]. Dies gilt natürlich
nicht nur für Implantate, die im ortständigen Knochen inseriert werden konnten, sondern auch und möglicherweise
umso mehr für Implantate im augmentierten Sinusboden.
Die Datenlage zu dieser Frage ist allerdings nach wie vor
relativ dünn. Dennoch konnte die Arbeit von Kann et al.
einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Tabakkonsum und der Implantatverlustrate aufzeigen [29]. Die
Ergebnisse dieser retrospektiven Untersuchung wurden
allerdings bislang nicht bestätigt und die Ergebnisse von
Blomqvist et al. [8, 10] stehen dem entgegen. Eine
abschließende Bewertung dieser Frage ist zum jetzigen Zeitpunkt noch schwierig.
resorption [6] and increased gingival bleeding. There is
also a higher incidence of refracted periodontitis
amongst smokers [45].
Numerous studies have confirmed that nicotine intake
should generally be regarded as a risk factor for
endosseous implants [3, 13, 18, 27, 41]. This of course
not only applies to implants placed in local bone, but
also and possibly more so to implants in the grafted
sinus floor. There is still relatively little data on this,
though the study by Kann et al. demonstrated a significant correlation between tobacco use and implant failure
rate [29]. The results of this retrospective study have
not yet been confirmed and are contradicted by those of
Blomqvist et al. [8, 10]. At present it is still difficult to
make a conclusive assessment in this case.
Mundhygiene
Oral hygiene
Der generelle Einfluss der Mundhygiene auf die Implantatprognose ist nach wie vor umstritten. Obwohl im Allgemeinen Einigkeit darüber herrscht, dass die Plaqueakkumulation sich negativ auf das intraorale Weichgewebe auswirkt,
sollte das Vorhandensein von Plaque nicht als Erfolgskriterium für enossale Implantate herangezogen werden, da
nicht gesichert sei, ob die Plaqueakkumulation einen Einfluss auf die Osseointegration habe [2]. So konnten auch
Mombelli et al. keine Unterschiede in der Plaqueakkumulation nach entsprechenden Kriterien definierten, erfolgreichen und nicht erfolgreichen Implantaten feststellen [50].
Andere Autoren fanden dagegen Zusammenhänge zwischen
der Plaqueakkumulation und dem marginalen Knochenabbau
an Implantaten [64].
The general influence of oral hygiene on implant prognosis remains controversial. Though there is general agreement that plaque accumulation has a negative effect on
intraoral soft tissue, the presence of plaque should not
be used as a criterion in assessing endosseous implant
success, as it is not certain that plaque accumulation
affects osseointegration [2]. Mombelli et al. also did not
establish any differences in plaque accumulation using
defined criteria for implant success or failure [50]. In
contrast, other authors found a correlation between
plaque accumulation and marginal bone resorption at
implants [64].
Parodontale Vorerkrankung
Prior periodontal disease
Es scheint, trotz der relativ dünnen Datenlage, dass eine
erfolgreich behandelte Parodontitis marginalis keinen Risikofaktor für eine Implantatinsertion im augmentierten
Sinusboden darstellt. Dies wäre mit den Ergebnissen anderer Studien vergleichbar, die die Parodontitis marginalis als
Risikofaktor für die Implantattherapie im Allgemeinen
untersucht haben [51].
Though little data is available, it appears that successfully treated marginal periodontitis is not a risk factor
for implant placement in the grafted sinus floor. This
would concur with the results of other studies, which
generally examined marginal periodontitis as a risk factor for implant treatment [51].
Prothetisches Versorgungskonzept
Prosthetic restoration design
Die periimplantäre Weichteilmanschette ist zwar den Strukturen an einem natürlichen Zahn ähnlich, allerdings finden
sich histologische Unterschiede, die ein Implantat anfälliger gegenüber einer bakteriellen Kontamination machen.
Die Bindegewebsfasern inserieren nicht an der Implantatoberfläche, sondern verlaufen parallel zu dieser. Das periimplantäre Bindegewebe weist einen erhöhten Anteil kollagener Faser auf, ist zell- und gefäßärmer als das Bindegewebe
des natürlichen Parodonts und ähnelt vielmehr dem Narbengewebe [40]. Implantatgestützte, herausnehmbare Prothesen können sich negativ auf den biologischen Abschluss
The peri-implant soft tissue collar is similar in structure
to that of a natural tooth, but there are histological differences that make an implant more susceptible to bacterial contamination. The connective tissue fibers do not
penetrate the implant surface, but run parallel to it. The
peri-implant connective tissue has a large proportion of
collagen fibers, has fewer cells and blood vessels than
the connective tissue of the natural periodontium and is
more like scar tissue [40]. Implant-borne, removable
dentures can have a negative effect on the biological
interface between the implant and mucosa. Repeated
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zwischen Implantat und Mukosa auswirken. Durch das
wiederholte Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Prothese kommt es zu einer Saugwirkung im Bereich der marginalen Gingiva. Aufgrund des fehlenden bindegewebigen
Attachment, kann es durch diese Saugwirkung leicht zu
einem Ablösen der an der Implantat- bzw. Abutmentoberfläche adhärierenden Epithelzellen kommen, wodurch ein
Eindringen pathogener Bakterien erleichtert wird. Dies
konnte dadurch belegt werden, dass bei Patienten mit einer
festsitzenden Versorgung gegenüber Patienten mit einer
herausnehmbaren Versorgung geringere Taschentiefen und
Ginigivaindexwerte festgestellt wurden [32].
insertion and removal of the denture produces a suction
effect in the region of the marginal gingiva. Due to the
lack of connective tissue attachment, this suction effect
can easily loosen epithelial cells adhering to the implant
or abutment surface, facilitating infiltration of pathogenic bacteria. This was confirmed by the fact that
patients with a fixed restoration had shallower pocket
depths and lower gingival indices than patients with a
removable restoration [32].
Schlussfolgerung
Conclusion
Die Heterogenität beim Studiendesign, die sich aus der Vielzahl von involvierten Variablen (Implantattyp, Augmentationsmaterial, zeitliches Vorgehen, Einheilzeiten, prothetischem Konzept, u. a.) ergibt, erfordert eine sehr miniziöse
Auswertung, um eine Aussagekraft aus gepoolten Daten zu
ermöglichen. Unterschiede in der wissenschaftlichen Qualität der Datensammlung im Follow-up erschweren diese
Aufgaben zusätzlich. Eine multivariate Analyse der Studien
war aufgrund der heterogenen Daten nicht möglich. Die
Anzahl der auswertbaren Studien ist relativ hoch, die wissenschaftliche Qualität ist allerdings eher niedrig. Zweifelsfrei wären randomisierte, prospektive Studien mit intraindividuellem Vergleich mit split-mouth-design wünschenswert
und von höchster wissenschaftlicher Qualität. Allerdings
lassen sich diese nur äußerst schwer durchführen, da sie
meist an der Patientenauswahl und an anatomischen Verhältnissen, dem operativen Schwierigkeitsgrad u. a. scheitern.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Sinusbodenelevation als ein etabliertes Verfahren zur Schaffung
eines Implantatlagers im posterioren Oberkieferbereich
betrachtet werden kann. Allerdings können im Augenblick
nicht alle Aspekte des Verfahrens evidenzbasiert bewertet
werden.
The heterogenic character of the study design, which is
produced by the numerous variables involved (type of
implant, grafting material, type of procedure, healing
time, prosthetic design etc.), requires highly meticulous
evaluation to obtain evidence from the pooled data. Differences in the scientific standard of data acquisition in
the follow-up examination make this task more difficult.
A multivariate analysis of the studies was not possible
due to the heterogenic character of the data. The number of studies that could be evaluated was relatively
high, but of a fairly poor standard. Randomized, prospective studies with an intraindividual comparison involving
a split-mouth-design would certainly have been preferable and of a very high scientific standard. This type of
study is, however, very difficult to carry out, as there are
usually problems with patient selection, anatomical conditions, degree of difficulty of the operation etc.
In summary, it can be stated that sinus floor elevation
can be regarded as an established technique for creating
an implant site in the posterior maxillary region. At
present, however, not all aspects of the technique can
be assessed as evidence based.
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Korrespondenzadresse:
PD Dr. M. Kreisler
Praxisklinik für Oralchirurgie und Implantologie
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80331 München
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Seite 88
Impressum
JDI Journal of Dental Implantology
Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (Centralverein, gegr. 1859)
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)
Aufgabengebiet
Aufgabe der Zeitschrift ist es, die Entwicklung der zahnärztlichen
Implantologie kontinuierlich darzustellen und zugleich die Zusammenarbeit mit allen Disziplinen der Zahnheilkunde – insbesondere der
Chirurgie, Prothetik und Pathologie – zu fördern. Die Zeitschrift nimmt
nur unveröffentlichte Originalarbeiten, Übersichten und Diskussionsbeiträge aus dem gesamten Gebiet dieser Disziplin auf. Für die
Abfassung von Manuskripten gelten Richtlinien, die im Heft 1 dieses
Bandes veröffentlicht werden; sie können bei der Schriftleitung angefordert werden.
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