Übungsaufgaben zur Vorlesung Höhere Quantenmechanik und Quantenelektrodynamik“ ” Prof. Dr. Peter van Dongen KOMET 337, Institut für Physik, Johannes Gutenberg-Universität Aufgabenblatt 08, Abgabe: 04. 01. 2005 Aufgabe 16. Zustandssumme des nicht-wechselwirkenden Bose-Gases (6 Punkte) Die Zustandssumme des nicht-wechselwirkenden Bose-Gases kann bekanntlich wie folgt als Funktionalintegral geschrieben werden: Z0 = lim M →∞ Z DM (φ∗λk −S0 ({φ∗λk φλk }) φλk ) e , DM (φ∗λk M Y Y dφ∗λk dφλk φλk ) = 2πi k=1 λ mit φλ0 = φλM für alle Quantenzahlen λ und S0 ({φ∗λk φλk }) = M X X k=1 λ φ∗λk φλk − [1 − ε(ελ − µ)] φλ,k−1 , ε= β . M Dieses Funktionalintegral soll im Folgenden explizit berechnet werden. (a) Zeigen Sie zunächst: Z0 = Y (λ) Z0 , (λ) Z0 λ Z Y M dφ∗k dφk −φ∗ ·A(λ) ·φ M e , = lim M →∞ 2πi k=1 wobei definiert wurde: a ≡ 1 − ε(ελ − µ) und 1 0 ··· ··· 0 −a −a 1 0 ··· ··· 0 .. 0 −a 1 . . . . (λ) AM ≡ . .. .. .. . 0 0 −a . .. .. . . . . . . . 1 0 . 0 0 ··· 0 −a 1 φ≡ , φ1 φ2 .. . .. . φM . (b) Zeigen Sie nun: Z0 = Y i (λ) −1 lim det AM M →∞ λ h . (λ) (c) Zeigen Sie: det AM = 1 − aM . (d) Schließen Sie aus (b), (c) und der Definition von a: Z0 = Yh λ 1 − e−β(ελ −µ) i−1 . Aufgabe 17. Green’sche Funktion für nicht-wechselwirkende Bosonen (7 Punkte) Aus der Vorlesung ist bekannt, dass die diskrete Form der Green’schen Funktion G0 (λ1 τ1 | λ2 τ2 ) β k1,2 gegeben ist, wobei h. . . i0 einen Mittelwert im nichtdurch hφλ1 k1 φ∗λ2 k2 i0 mit τ1,2 = M wechselwirkenden System bezeichnet. Zu beachten ist allerdings, dass die diskrete Form der gleichzeitigen Green’schen Funktion G0 (λ1 τ | λ2 τ ) wegen der Normalordnung des Hamiltonβ Operators durch hφλ1 k φ∗λ2 k+1 i mit τ = M k gegeben ist. Außerdem ist aus der Vorlesung be −1 (λ ) kannt, dass hφλ1 k1 φ∗λ2 k2 i0 = δλ1 λ2 AM1 gilt. Die Berechnung der Green’schen Funktik1 k2 on aus der entsprechenden Pfadintegraldarstellung ist somit gleichbedeutend mit der Berechnung (λ) −1 der M × M -Matrix AM . (λ) −1 (a) Überprüfen Sie explizit, dass AM die folgende Form hat: (λ) −1 AM = k1 k2 ( ak1 −k2 /(1 − aM ) (k1 ≥ k2 ) aM +k1 −k2 /(1 − aM ) (k2 > k1 ) , wobei wie in Aufgabe 16 definiert wird: a ≡ 1 − β M (ελ − µ). (b) Zeigen Sie mit Hilfe von (a), dass im Limes M → ∞: G0 (λ1 τ1 |λ2 τ2 ) = G0 (λ1 |λ2 ; τ1 − τ2 ) = δλ1 λ2 gλ1 (τ1 − τ2 ) mit gλ (τ ) = e−τ (ελ −µ) [ϑ(τ − 0+ )(1 + nλ ) + ϑ(0+ − τ )nλ ] und nλ ≡ [eβ(ελ −µ) − 1]−1 gilt. Aufgabe 18. Spinmatrizen für Photonen (7 Punkte) In dieser Aufgabe konstruieren wir einen k-abhängigen Vektoroperator, der als der Spinoperator des Photons interpretiert werden kann. Die Eigenwerte dieses Spinoperators und die Struktur seiner Eigenvektoren zeigen, dass das Photon ein Spin-1-Teilchen ist. Wir führen die folgenden Definitionen ein: ε(1) und ε(2) sind zwei (k-abhängige) Polarisationsvektoren, die zusammen mit ε(3) ≡ k̂ ein rechtshändiges orthonormales System bilden. Mit Hilfe der drei Vektoren ε(ℓ) (ℓ = 1, 2, 3) definieren wir die drei antisymmetrischen Dyaden Sℓ ≡ −i~ǫℓmn ε(m) ε(n) (Summationskonvention!). Diese drei Dyaden zusammen bilden den Vektoroperator S ≡ (S1 , S2 , S3 ). (a) Zeigen Sie, dass für beliebige Vektoren v gilt: Sℓ v = i~ε(ℓ) × v. (b) Zeigen Sie, dass die drei Matrizen {S1 , S2 , S3 } die Spinalgebra [Sℓ , Sm ]− = i~ǫℓmn Sn bzw. S × S = i~S erfüllen. Wir definieren noch die zirkular polarisierten Photonzustände uk± ≡ ∓ √12 (ε(1) ± iε(2) )eik·x . (c) Zeigen Sie, dass S3 uk± = ±~uk± und dass generell S2 = 2~21,I so dass insbesondere gilt: S2 uk± = 2~2 uk± . Was ist die physikalische Interpretation dieser Ergebnisse?