Online PC Zeitung ● Nr. 9 – 2007 UPGRADE AUF GIGABIT r alle Der Umbau eines vorhandenen Netzwerkes mit 100 MBit/s auf ein GigabitNetzwerk ist nicht sehr teuer und fast immer sehr lohnenswert. Eine PCI-Netzwerkkarte für einen PC, wie etwa die Asus NX1101, gibt es bereits für 40 Franken in einem Online-Shop. Der passende Switch, zum Beispiel mit Platz für fünf Netzwerk-Anschlüsse, etwa der Levelone GSW-0504T, kostet 120 Franken. Und falls das Notebook auch an das Gigabit-Netzwerk ran muss, dann gibt es etwa die Netgear GA511 für gute 60 Franken. Die Netzwerkkabel müssen Sie in der Regel nicht tauschen, da es sich fast immer um “Cat5”-Kabel handelt. Ein entsprechender Aufdruck ist auf dem Kabel zu finden. Diese Kabel bewältigen auch die Kapazitäten in einem GigabitNetz. Falls Sie doch neue Kabel anschaffen wollen oder müssen, dann sollten Sie gleich die nur wenig teureren “Cat6”Kabel kaufen. Damit sind Sie dann auch für die Zukunft gerüstet. Unser Tipp: Falls Sie auch gerade Ihren WLAN-Router durch ein schnelleres N-Modell ersetzen, dann achten Sie darauf, dass er bereits GigabitPorts hat. So sparen Sie sich gleich den Kauf eines Switches. Die schmucke Lacie-Platte kühlt sich zusätzlich via Aluminiumgehäuse. Netgear Ready-NAS NV Zyxel NSA-200-500 Synology / CS-407 Cube-Station Zyxel NSA-2400-1T ab 1'570 Franken ab 630 Franken ab 1'800 Franken ab 1'800 Franken www.netgear.de www.zyxel.ch www.synology.ch www.zyxel.ch 2 2 4 4 2 x 500 2 x 250 4 x 500 4 x 250 S-ATA 300 S-ATA S-ATA 300 S-ATA – – 7’200 7’200 100 / 1’000 MBit 100 / 1’000 MBit 100 / 1’000 MBit 100 / 1’000 MBit 3 x USB 2.0 (Host) 2 x USB 2.0 (Host) 2 x USB 2.0 3 x USB 2.0 (Host) IM KURZINTERVIEW… Magnus Kalkuhl, Virus-Analyst bei Kaspersky Labs, über Botnetze, Businessmalware und die Gefahren beim Online-Banking. Online PC: Herr Kalkuhl, ständig machen Meldungen über neue Viren, Würmer und Trojaner die Runde. Wie soll man da noch den Überblick behalten? Kalkuhl: Es wäre vergebliche Mühe, sich über jeden neuen Schädling informieren zu wollen – bei 250 bis 300 neuen Exemplaren pro Tag käme man schlichtweg nicht hinterher. Wenn man nicht gerade im Antivirenbereich arbeitet, sich aber trotzdem für die Thematik interessiert, kann man sich mit den Quartalsberichten der Antiviren-Software-Hersteller auf dem aktuellen Stand halten. Wer sich bei diesen Themen nur auf Fernsehen und Tageszeitung verlässt, wird hingegen meist nur im Fall einer E-MailWurm-Epidemie à la Loveletter informiert. Online PC: Welche Bedrohungen haben in letzter Zeit zugenommen? Kalkuhl: Auf Seiten der Angreifer erfreuen sich die Themen Onlinebanking und Botnetze ungetrübter Beliebtheit – hier lässt sich einfach am meisten Geld machen. Eine Zunahme gibt es sicherlich im Bereich Passwortdiebstahl für Onlinespiele – virtuelle Schwerter lassen sich bei Ebay für reales Geld verkaufen. Unternehmen werden sich ausserdem mehr und mehr der Gefahr bewusst, die ihnen droht, wenn ein Schädling speziell für einen gezielten Angriff gegen das Unternehmen entwickelt wird, um so sensible Geschäftsdaten abzugreifen. Online PC: Wie wirken sie sich aus? Kalkuhl: Im günstigsten Fall bemerkt das Opfer gar nicht, dass mit seinem Rechner Angriffe durchgeführt und illegal SpamMails verschickt werden. Im schlimmsten Fall hingegen verliert der Anwender völlig die Kontrolle über alles, was er mit dem PC sonst in den Händen hat: Onlinebanking, EMail-Konten, Kreditkartendaten, Zugänge zu Foren, Onlinespielen oder Zugang zu Onlinediensten. Online PC: Wie kann man sich schützen? Kalkuhl: Firewall, Virenschutz sowie regelmässiges Einspielen von Sicherheitsupdates und aktuellen Viren-Signaturen gehören ja bereits zum Standard – oder sollten es zumindest. Darüber hinaus ist es vor allem das Verhalten des Nutzers, das über “Infektion oder nicht” entscheidet: Von offensichtlich dubiosen Webseiten fernhalten, niemals voreilig E-Mail-Anhänge öffnen, Spam-Mails sofort löschen und keine Links anklicken – durch eine gute Portion Skepsis können so schon die meisten Risiken umschifft werden. Online PC: Kann man nicht die gesamte Sicherheit einem externen Anbieter übertragen, der dann alles von einem fernhält? Kalkuhl: Externe Dienstleister können sicher bereits einen grossen Teil von Schädlingen abfangen, die per E-Mail übertragen werden. Gegen Angriffe, die Sicherheitslücken im Browser, der Textverarbeitung oder dem Betriebssystem ausnutzen, ist ein lokaler Schutz unverzichtbar. Online PC: Worauf muss man bei Zahlungen via Internet unbedingt achten? Kalkuhl: Geben Sie Ihre Kreditkartendaten nur Shop-Anbietern, denen Sie auch vertrauen und deren Website und AGBs einen professionellen Eindruck machen. Selbst wenn man Ihre Daten nicht absichtlich weitergibt, besteht bei technisch weniger versierten Betreibern die Gefahr, dass die Datenbank des Shops gehackt und alle Kreditkartendaten vom Angreifer weiterverkauft werden. Daher sollte man seine Abrechnung auch immer nach verdächtigen Transaktionen durchsehen – die meisten Kriminellen belasten die Karte mit unauffällig kleinen Beträgen, um unentdeckt zu bleiben. /19 TICKER Falsche Paypal-Mails Derzeit kursieren E-Mails mit einem als TAN-Generator getarnten Trojaner im Anhang. Im Text der Nachricht steht, dass Paypal eine Banklizenz erhalten habe – was stimmt. Um die Sicherheit von Paypal-Transaktionen zu erhöhen, habe man daher TANs eingeführt. Um diese zu erhalten, solle man die angehängte Datei ausführen. Dieser Trojaner späht die Paypal-Zugangsdaten aus. www.spam-info.de/paypal-banklizen z-mail-mit-trojaner-in-sicherheits-so ftware/ Gefakte Programme Trend Micro zufolge ist die Zahl der Sicherheitsprogramme, die nutzlos sind oder gar selbst den PC infizieren, drastisch angestiegen. Anfang 2006 machte diese Kategorie zwei Prozent aller Bedrohungen aus, im März 2007 seien es bereits zehn Prozent gewesen. www.trendmicro-europe.com Sprechender Trojaner Der Trojaner “Troj/BotVoice.A” weist den Nutzer per Windows-Sprachausgabe darauf hin, dass sein PC infiziert ist. Währenddessen löscht er Programme und Daten auf der Festplatte. Er ändert die Registry so, dass sich Programmdateien nicht mehr ausführen und HTML-, MP3- und JPEG-Dateien nicht mehr öffnen lassen. www.pandasoftware.ch Wurm über Bittorrent Der Wurm Impard-A erkennt die Sprache des Betriebssystems und sendet passende Nachrichten über AIM oder Windows-Live-Messenger. Als Anhang verschickt er die Datei “myphoto.zip”. Bei einer Infektion legt der Wurm die Datei “msnservice.exe” ab, die bei jedem Start geladen wird. Damit lässt sich das System fernsteuern. Um sich über Bittorrent zu verbreiten, nutzt der Wurm die Datei “bittorrent.exe”. www.sophos.com/security/analyses/ w32imparda.html Website-Malware Nr.1 Websites haben E-Mails als MalwareQuelle Nummer eins abgelöst. Die Sophos Labs entdeckten in diesem Monat täglich rund 29’700 neu infizierte Internetseiten. Im Mai waren es rund 9’500. Etwa 80 Prozent der Seiten sind eigentlich harmlose Seiten, die von Hackern infiziert wurden, um Schadcode weiterzuverbreiten. Die Zahl infizierter E-Mails soll um die Hälfte zurückgegangen sein. www.sophos.de, www.securecomputing.com Falsche Rechnungen Der Preisvergleichsdienst Idealo warnt vor Spam-Mails, die den Empfängern vortäuschen, sie hätten Digitalkameras bestellt und könnten über einen Link Bescheid geben, falls es sich um einen Irrtum handle. Der Link führt zu einer Internetseite, die zum Datendiebstahl oder zum Einschleusen von Malware dient. www.idealo.de Harry-Potter-Wurm Die Begeisterung für Harry Potter nutzt der Wurm W32/Hairy-A aus. Steckt der Nutzer eines infizierten PCs ein USBGerät an und ist die Autorun-Funktion aktiviert, erscheint ein Bild des siebten Bandes und der Satz “Harry Potter is dead”. Der Wurm legt Konten wie “Hermione-Granger” an. Loggt man sich ein, wird mit dem Fegefeuer gedroht. www.sophos.com/pressoffice/news/ articles/2007/06/hairy.html?_log_ from=rss Täglich weitere IT-News auf www.onlinepc.ch – auch als RSS-Feed.