Darmkrebs-Früherkennung

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Übersicht über die von den Krankenkassen angebotenen Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen:
Alter
Art
Turnus
Vorteil
Nachteil
45-54
Papierstreifentest
jährlich
Einfach, unkompliziert
Papierstreifentest
nur, wenn
Koloskopie
nicht gewünscht
Alle
2 Jahre
Sicherheitslücken.
Mit dem Alter ansteigendes
„Restrisiko“. Nichtblutende Befunde
werden übersehen.
Positive (auch
„falsch-positive“)
Befunde erfordern
Darmspiegelung
Darmspiegelung
Wiederholung
nach 10
Jahren
Ab 55
Beste diagnostische
Sicherheit, Entfernung der Krebsvorstufen bereits bei der
Untersuchung möglich
Darmkrebs-Früherkennung
Modifiziert nach einem Merkblatt des
Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient!
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Lebensalter: vor dem 45 Lebensjahr ist die
Erkrankung sehr selten, nach dem 55. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit rasch zu. Da Darmkrebs bei frühzeitiger Erkennung meist heilbar
ist, ist eine konsequenter Frühdiagnostik besonders wichtig. Die Vorsorgeuntersuchungen werden mit dem 45. Lebensjahr begonnen und
wurden jetzt — ab dem 55. Lebensjahr — um das Angebot einer Darmspiegelung erweitert.
Unangenehme
Untersuchungen.
Verletzungsrisiko.
Mit Streifentest und Darmspiegelung stehen 2 wertvolle Verfahren zu
Verfügung.
Der Papierstreifentest (Okkultblut-Test)
Unsere Empfehlung
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Darmkrebs oder seine Vorstufen bluten oft. Der Nachweis von Blut im
Stuhl kann daher ein wichtiger Krebs-Hinweis sein. In geringsten Mengen ist das Blut für das bloße Auge nicht sichtbar. Mit dem Test gelingt
der Nachweis nicht sichtbares (versteckten =„okkulten“) Blutes.
45-55-Lebenjahr Hämokkult-Test
Koloskopie im 56. und 66. Lebensjahr
Das ist unsere Empfehlung — Sie entscheiden!
So geht’s
In Ihrer Arztpraxis erhalten Sie vorgefertigten Teststreifen. Sie bringen
zuhause jeweils kleine Stuhlprobe auf, die Sie drei aufeinanderfolgenden Stühlen entnehmen. Mittels spezieller Reagenzien sind dann in
der Praxis selbst kleinste Blutbeimengungen aufzuspüren.
Ein Hinweis: Die jährliche Krebsvorsorge der Männer umfasst mehr: sie
sucht auch Nierenerkrankungen, Haut- und Prostatakrebs. Unabhängig
davon, wie Sie sich zur Darmkrebsvorsorge entscheiden; diese Untersuchungen sollten weiterlaufen.
Vorteile
Einfach in der Handhabung. Billig. Untersuchung einer grossen Patientenzahl möglich. Keine belastende Untersuchung. Risikolos.
Susanne Siebenand
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Dr. Rainer Siebenand
Facharzt für Innere Medizin, Ernährungsmedizin
Hausarzt
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1
Gemeinschaftspraxis Siebenand, Wolfenbüttel
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Nachteile und Risiken
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Der Test unterscheidet nicht nach der Herkunft des Blutes. Nachgewiesenes Blut kann sowohl aus harmlosen Hämorrhoiden wie aus
bedrohlichem Darmkrebs stammen.
Nach dem Verzehr von einigen Nahrungsmitteln (z. B. manchen Gemüsearten, Fleisch) und Medikamenten (Eisentabletten, Aspirin, Vitamin C etc.) kann fälschlicherweise Blut angezeigt werden.
Nur ein blutender Tumor wird gefunden — und nicht jeder blutet.
Werden Polypen (häufig Krebsvorstufen!) gefunden, kann der Arzt
sie direkt entfernen.
Nachteile
Die hohe Sicherheit hat leider auch ihre Kehrseite.
• Die Untersuchung ist unangenehm und manchmal schmerzhaft.
Die Beschwerden können jedoch vor und während der Untersuchung durch eine Schmerz– und Beruhigungsspritze verhindert
oder zumindest gemildert werden.
• Viele Untersuchte empfinden die — unverzichtbare — Darmreinigung als belastend
• Sehr selten kann eine Verletzung das Darmes, in Extremfällen eine Durchstoßung mit Vordringen des Koloskops in den Bauchraum vorkommen. Diese schwere Komplikation kann tödliche
Folgen haben (allerdings: das Risiko, eines tödlichen Zwischenfalles beziffern Experten mit 1:10.000; das Risiko, an Darmkrebs zu
erkranken, hingegen mit 1:33!)
Stellenwert
Geringe Kosten und einfache Handhabung machen den Okkult-Test
auch weiterhin zu einem wertvollen Instrument der Früherkennung. Allen Anwendern müssen die Grenzen jedoch klar sein:
• Der Ausschluss eines Darmkrebses ist nicht möglich.
• Wenn Blut nachgewiesen wird, ist in jedem Fall ohnehin eine Darmspiegelung notwendig.
Stellenwert
Aufgrund der hohen Aussagekraft ist die Darmspiegelung die Untersuchung der Wahl. Sie kann jedem Versicherten jenseits des 55. Lebensjahres nachdrücklich empfohlen werden. Da die Entwicklung eines bösartigen Krebses aus einer Vorstufe in der Regel deutlich mehr
als 10 Jahre in Anspruch nimmt, ist mit 2 Untersuchungen im Abstand
von 10 Jahren eine sehr hohe Sicherheit zu erreichen.
Die Darmspiegelung (Koloskopie)
Seit dem 1. Oktober 2002 ist eine vorbeugende Darmspiegelung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen möglich.
So geht´s
Der Untersuchung muss eine gründliche Darmreinigung vorausgehen.
Dazu wird ein Abführmittel eingenommen und eine Spüllösung getrunken.
Das Untersuchungsinstrument, das sogenannte Koloskop, ist ein dünner, biegsamer Schlauch von etwa Kleinfingerdicke. Er wird vom Arzt in
den After eingeführt und im Darm Stück für Stück bis Anfang des Dickdarm vorgeschoben. An der Spitze des Schlauchs befindet sich kleine
Videokamera samt Lichtquelle. Das aufgezeichnete Bild kann auf Monitoren betrachtet werden. Über zusätzliche „Arbeitskanäle“ können feine
Instrumente bis an die Koloskopspitze vorgeschoben werden.
Um die Risiken der Untersuchung zu vermindern, darf sie nur von Ärzten durchgeführt werden, die in der Darmspiegelung über besondere
Erfahrung verfügen und auf hochwertiges Untersuchungsgerät zurückgreifen können. In Wolfenbüttel führen die Spiegelung durch:
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Dr. H. Bode, Internist, Neuer Weg 95, 38302 Wolfenbüttel,
Tel. 73507
N. Babougian; Internist, Gastroenterologe, Goslarsche Str. 14,
38304 Wolfenbüttel, Tel.: 949895
Vorteile
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2
Der Dickdarm kann vollständig betrachtet werden. Auch kleinste und
beginnende Veränderungen sind gut zu sehen.
Sind Auffälligkeiten festzustellen, kann sofort eine Gewebeprobe zur
weiteren Untersuchung entnommen werden.
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Gemeinschaftspraxis Siebenand, Wolfenbüttel
Zugehörige Unterlagen
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