1 1 Ferienkurs: ED vom 24.03.11 Skineffekt a) Direkt an der Grenzfläche liegt das magnetische Feld H (z = 0) = H0 êx exp(−iωt) an, mit H0 als Amplitude im Medium. Das physikalische Feld H(z, t) im Halbraum z > 0 setzt man mit: H(z > 0) = H0 êx exp(ik(ω)z − iωt) an. Die Wellenzahl lässt sich mit Hilfe der quasistatischen Näherung umschreiben zu: s √ ω ω p σµ(ω)ω i 1+i k(ω) = n(ω) = (ω)µ(ω) = = c c 0 c δ mit der Skintiefe: s δ=c 20 σµ(ω)ω (1) (2) (3) Diese Begriffswahl wird dann deutlich, wenn man das magnetische Feld betrachtet: H(z > 0) = H0 êx exp(i z z 1+i z − iωt) = H0 êx exp(− exp(i − iωt) δ δ δ (4) es liegt also eine mittlere Eindringtiefe des magnetischen Feldes von δ vor. Für den relevanten Realteil von H folgt: z z (5) H(z > 0) = H0 êx exp(− )cos( − ωt) δ δ b) Unter Vernachlässigung des Verschiebungstroms lässt sich die Maxwell-Gleichung schreiben als: ∇ × H = jf rei + ∂ D = jf rei = σE ∂t (6) Mit H = H(z)êx verbleibt im Kreuzprodukt lediglich die y-Komponente und es ergibt sich: E=− √ H0 H0 z z z z z π exp(− [cos( − ωt) + sin( − ωt)]êy = − 2 exp(− )cos( − ωt − )êy . σδ δ δ δ σδ δ δ 4 Um die Stärke der Felder zu vergleichen, bestimmt man den Quotienten: √ √ |E| 2 2 δ 2 ωσµ δω |E| = = = = √ << c |B| µµ0 |H| µµ0 σδ µµ0 σδ 20 c2 2 (7) (8) die angegebene Ungleichung ist also erfüllt. In obiger Gleichung wurde eine 1 auf Basis des Ausdrucks der Skintiefe eingeschoben. 2 Feldverteilung eines Kastens (a) Wendet man den Laplace-Operator ∆ auf X (x) Y (y) Z (z) an, so entstehen drei Terme, wobei z.B. d/dx nur auf X(x) wirkt, und somit folgt: YZ d2 X d2 Y d2 Z 1 d2 X 1 d2 Y 1 d2 Z + XZ + XY = 0 bzw. + + =0 dx2 dy 2 dz 2 X dx2 Y dy 2 Z dz 2 (9) Der i-te Term ist dabei eine Funktion der Variable xi und da die Summe aller drei Terme konstant Null ist, ist jeder der Einzelsummanden identisch mit einer Konstanten Ci . (b) O.B.d.A. wählt man den Anteil der x-Komponente aus und gewinnt aus X 00 = Cx X die allgemeine Lösung: X = Ax eαx x + Bx e−αx x , (10) Lösungen 2 mit αx = Ferienkurs: ED √ vom 24.03.11 Cx im Allgemeinen komplex. Analog gilt: Y = Ay eαy y + By e−αy y und Z = Az eαz z + Bz e−αz z (11) Um die Koeffizenten in Relation zueinander zu setzen, betrachtet man imfolgenden die Erdungsbedingungen an den fünf Seiten mit Φ = 0. Zunächst die Fläche mit x = 0, dort gilt: ! 0 = Φ(0, ·, ·) = (Ax + Bx ) Ay eαy · + By e−αy · Az eαz · + Bz e−αz · , (12) also Ax = −Bx (die Zeichen „·“ stehen für beliebig auf der Fläche positionierte Werte von y und z). Mit den gleichen Bedingungen an die Fläche bei y = 0 und z = 0 gilt: Ay = −By und Az = −Bz . Weiter betrachtet man die Seitenwände bei x = a und y = b, dort gilt: ! 0 = Φ(a, ·, ·) = Ax Ay Az eαx a − e−αx a eαy · − e−αy · eαz · − e−αz · , (13) mπ daher ergibt sich die Wahl: αx = i nπ a und analog αy = i b , mit n,m = 0, ±1, ±2, · · · . (c) Daraus motiviert sich die folgende Darstellung des elektrischen Potentials: X Φ(r) = Φnm (r), (14) nm mit der folgenden Funktion: Φnm (x, y, z) = Anm sin nπx a mπy sin b sinh(γnm z). Dabei wurden der Vorfaktor Anm = −8Ax Ay Az und: r n 2 m 2 γnm = π + a b (15) (16) eingeführt. Letzere Identität folgt aus αx2 + αy2 + αz2 = 0, vgl. (12) und die allgemeinen Ansätze für X, Y und Z. (d) Um Anm zu bestimmen benötigt man die letzte verbleibende Randbedingung des Deckels bei z = c. Es gilt: nπx X X mπy Φ(x, y, c) = Φnm (x, y, c) = Anm sin sin sinh(γnm c) = ΦDeckel (x, y). (17) a b nm nm a Diese Gleichung integriert man über int dxsin 0 n0 πx a b int dysin 0 m0 πy a und erhält mit den ange- gebenen Hilfsintergralen: Z sin[(u − v)x] sin[(u + v)x] dxsin(ux)sin(vx) = − , |u| = 6 |v| (18) 2(u − v) 2(u + v) Z 1 1 dxsin2 (ux) = x − sin(2ux), (19) 2 4u das Ergebnis (dabei verwendet man im Fall n’6= n bzw. m’ 6= m das erste der angegebenen Integrale und erhält den Wert Null, da die Sinus-Funktionen im Zähler entweder bei 0 oder einem Vielfachen von π ausgewertet werden; für n’ = n bzw. m’ = m benützt man das zweite Hilfsintegral, wobei jedoch nur der erste Anteil a/2 bzw. b/2 verbleibt, da der Sinus abermals verschwindet): ab An0 m0 sinh(γn0 m0 c) = 22 Za dxsin n0 πx a Zb 0 dysin 0 Lösungen m0 πy b ΦDeckel (x, y). (20) 3 Ferienkurs: ED vom 24.03.11 Für den Vorfaktor Anm folgt die gesuchte Formel: Anm 4 = absinh(γnm c) Za Zb dx 0 dyΦDeckel (x, y)sin mπy b sin nπx a (21) 0 Wird nun abschließend die konkrete Gestalt von ΦDeckel eingesetzt, so ergibt sich: Anm = 4 absinh(γnm c) Zb Za dyΦ0 sin dx 0 xπ a sin yπ b sin nπx a sin mπy b = Φ0 δn1 δm1 , sinh(γnm c) 0 (22) und für das Gesamtpotential erhält man: Φ(x, y, z) = Φ0 sin 3 πx a sin πy sinh(γ z) 11 b sinh(γ11 c) (23) Schwingungstypen in Rechteckwellenleitern O.B.d.A. nehmen wir an, a>b. • TE-Moden (Ez = 0) Wir lösen dann folgende Eigenwertgleichung: − ∇2x,y ψ = λn ψ wobei ψ = Bz (x, y) (24) Diese Gleichung unterligt bei x = 0, a und y = 0, b der Neumann-Randbedingung, d.h. ∂n ψ |S = 0. Die Lösung für ψ hat daher die Gestalt: n πy n πx 2 1 cos mit n1,2 = 0, 1, 2 · · · (25) ψ(x, y) ∝ cos a b Die Lösungen mit n1 = n2 = 0 sind ausgeschlossen, denn dann wäre Bz = const und daher E=0 (statischer Fall). Die Eigenwerte der Gleichung sind: 2 n1 n22 + λn = π 2 mit n = (n1 , n2 ) a2 b2 (26) die Grenzfrequenz aus dem Skript: p ωn = c λn = cπ kleinster Eigenwert ist dann λ(T E)10 = ω1,0 = cπ a ). π2 a2 s n21 n22 + a2 b2 (27) für die T E1,0 -Mode (bzw. die kleinste Frequenz • TM-Moden (Bz = 0) Die zu lösende Eigenwertgleichung bleibt dieselbe. Die Gleichung unterligt nun aber der Dirichlet-Randbedingung, d.h. psi |S = 0. Die Lösung für ψ hat daher die Gestalt: n πx n πy 2 1 ψT M (x, y) ∝ sin sin mit n1,2 = 0, 1, 2 · · · (28) a b Die Eigenwerte der Gleichung sind dieselbe: 2 n1 n22 2 λn = π + 2 mit n = (n1 , n2 ) (29) a2 b E aber der kleinste Eigenwert ist dann λ(T M )11 = π 2 a12 + b12 > λTmin . D.h. für das Frequenz 1/2 2 bereich von ωmin = c πa bis ω = ωmin 1 + ab gibt es nur T E1,0 -Moden. Lösungen 4 4 Ferienkurs: ED vom 24.03.11 Streuung von Licht an einem Atom (a) Die klassische Bewegungsgleichung des harmonisch gebundenen Elektrons im Atom lautet: ·· · m0 r +γ r +ω02 r = −eE0 (t) (30) Unter Vernachlässigung des Phasenanteils k · r wählt man für die Auslenkung des Elektrons und das einfallende Feld die Ansätze: r(t) = r0 e−iωt und E(t) = E0 e−iωt (31) und erhält für die maximale Auslenkung des Elektrons: r0 = − e/m0 E0 . (ω02 − ω 2 ) − iωγ (32) (b) Der Poynting-Vektor bestimmt sich über das Kreuzprodukt der Realteile von E - und H -Feld. Mit der Formel aus dem Skript folgt: S= k 4 |p0|2 sin2 (θ)êr . 2(4π0 r)2 µ0 (33) Der Winkel θ bezeichne den Zwischenwinkel zwischen êr und p0 . O.B.d.A. liege p0 auf der z-Achse. Für die abgestrahlte Leistung folgt: k 4 |p0|2 dP = sin2 (θ). dΩ 2(4π0 )2 µ0 (34) (c) Das für die elektrische Dipolstrahlung entscheidende Dipolmoment p0 wird über die komplexe Auslenkung des Elektrons r0 bestimmt: p0 = −er0 . Es folgt somit für sein Betragsquadrat: |p0 |2 = e4 /m20 E2 (ω02 − ω 2 )2 + ω 2 γ 2 0 (35) Das einstrahlende Lichtfeld besitzt selber einen Poynting-Vektor, nämlich - hier bereits nur sein Betrag und auch schon zeitgemittelt: 1 2 E (36) S̄einf = 2µ0 0 Damit ergibt sich für den differentiellen Wirkungsquerschnitt der Ausdruck: k 4 |p0 |2 e4 ω4 dσ 2 = sin (θ) = sin2 (θ) dΩ (4π0 )2 E02 (4π0 )2 m20 c4 (ω02 − ω 2 )2 + ω 2 γ 2 (37) Die Integration über den gesamten Raumwinkel ergibt den totalen Wirkunsquerschnitt: σ= 8π e4 ω4 ω4 = σ̄ 3 (4π0 )2 m20 c4 (ω02 − ω 2 )2 + ω 2 γ 2 (ω02 − ω 2 )2 + ω 2 γ 2 Das Maximum liegt bei: √ 2 2ω0 4ω02 p ωmax = mit dem maximalen Wirkungsquerschnitt von: σ = σ̄ max 2 4ω0 γ 2 − γ 4 2ω02 − γ 2 (38) (39) Abschließend betrachtet man noch die beiden Grenzfälle: • ω »ω0 (Thomson-Streuung): hier kann man den frequenzabhängigen Faktor für große Frequenzen mit 1 nähern, so dass für den totalen Wirkungsquerschnitt gilt: σT h = σ̄ = const. (40) • ω »ω0 (Rayleigh-Streuung): der frequenzabhängige Faktor ist proportional zu ω 4 und es folgt: ω4 (41) σRa = σ̄ 4 ω0 Lösungen 5 5 Ferienkurs: ED vom 24.03.11 Streuung an einer dielektrischen Kugel Wirqungsquerschnitt aus dem Skript (für ¯ = 1): dσ k 4 0∗ 2 |e | |δ(q)|2 = dΩ 4π 2 mit Z δ(q) = (42) d3 x( − 1)e−iq·x (43) Kugel Z = 2π( − 1) = drr2 Z d(cos(θ))e−iqr cos(θ) = 4π( − 1) q Z drr sin(qr) 4π( − 1) 4π( − 1) sin(qr) − q cos(qr) [ ]= sin(qR) − qR cos(qR) q q2 q3 =⇒ sin(qR) − qR cos(qR) dσ |Born = ( − 1)1 k 4 |e0∗ · e|2 [ ] dΩ q3 Lösungen (44) (45) (46)