QUANTENMECHANIK I Dr. Ulrich Wulf Sommersemester 2004 2 Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis 7 I Physikalischer Zugang 9 1 Einleitung 11 2 Wellen mit Teilcheneigenschaften 2.1 Planck sches Strahlungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Der Comptoneffekt, Charakterisierung der Teilcheneigenschaften des Photons . . . . 13 13 20 3 Teilchen mit Welleneigenschaften 3.1 Young sches Doppelspaltexperiment (1801) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Materiewellen und Welleneigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 25 27 4 Die Schrödinger-Gleichung 4.1 Heuristische Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Wichtige mathematische Eigenschaften der Schrödinger-Gleichung 4.3 Übergang zur zeitunabhängigen Schrödinger-Gleichung . . . . . . 4.3.1 Beispiel für diskretes Spektrum . . . . . . . . . . . . . . 4.3.2 Allgemeines Prinzip zur Erzeugung der Wellengleichung . 4.4 Wahrscheinlichkeitsstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5 Eindimensionale Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.1 Eindimensionaler unendlich hoher Potenzialkasten . . . . 4.5.2 Potenzialbarriere - Tunneleffekt . . . . . . . . . . . . . . 4.5.3 Rechteckiger endlich hoher Potenzialkasten . . . . . . . . 39 39 41 41 43 44 45 47 47 51 55 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II Mathematische Formulierung im Hilbertraum 61 5 63 63 64 65 65 68 Der Raum der Wellenfunktion eines Teilchens 5.1 Linearer Raum V (Vektorraum) . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Hilbertraum H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Zuordnung der physikalischen Zustände zum Hilbertraum . 5.3.1 Vollständige Funktionssysteme . . . . . . . . . . . 5.3.2 Entwicklung von Zuständen in Basisfunktionen . . 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALTSVERZEICHNIS 4 6 Operatoren im Hilbertraum 6.1 Darstellung eines linearen Operators durch Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Adjungierter Operator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Hermitescher (selbstadjungierter) Operator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 75 76 77 7 Allgemeine Postulate der Quantenmechanik 7.1 Allgemeine Eigenschaften hermitischer Operatoren und der Meßprozess . . . . . . . 7.2 Messung verschiedener Observabler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 81 84 8 Zeitentwicklung des Systems 87 III Anwendungen 89 9 91 91 96 98 Das zentralsymmetrische Potenzial 9.1 Der Drehimpulsoperator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Schrödinger-Gleichung im zentralsymmetrischen Potenzial . . . . . . . . . . . . . . 9.3 Das Wasserstoffatom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Der Spin 115 11 Der harmonische Oszillator 121 12 Bohr-Sommerfeld-Quantisierung für den harmonischen Oszillator 129 13 Zeitunabhängige Störungstheorie 133 13.1 Störungstheorie ohne Entartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 13.2 Störungstheorie mit Entartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 14 Zeitabhängige Störungstheorie und Wechselwirkungsbild 141 INHALTSVERZEICHNIS 5 Vorlesungsplan I. Physikalischer Zugang zur Quantenmechanik (vom Experiment zur Naturbeschreibung) : 1. Versagen der klassischen Physik: Welle-Teilchen Dualismus 2. Quantenmechanische Beschreibung: Wellenfunktionen mit Wahrscheinlichkeitsdeutung 3. Schrödinger Gleichung, Postulate der Quantenmechanik II. Mathematische Formulierung (Ordnung muss sein): 1. Hilbertraum 2. Vektoren im Hilbertraum und QM Zustände 3. Operatoren im Hilbertraum und QM Observable 4. Dynamik der Quantenssysteme III. Anwendungen (der Erfolg der Quantenmechanik heiligt die Mittel): 1. Der harmonische Oszillator 2. Das Wasserstoffproblem 3. Der Spin 4. Vielteilchensysteme 5. Störungstheorie 6. .... 6 INHALTSVERZEICHNIS Literaturverzeichnis [1] W. Greiner: Theoretische Physik. Band 4: Quantenmechanik 2. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Thun und Frankfurt am Main, 1979, ISBN 3–87144–474–X. [2] J. J. Sakurai: Modern Quantum Mechanics. Rev. edition, Addison-Wesley Publishing Company, New York, 1994, ISBN 0–201–53929–2. [3] R. Eisberg, R. Resnick: Quantum Physics of Atoms, Molecules, Solids, Nuclei, and Particules. 2nd edition, J. Wiley and Sons, New York,1985, ISBN 0–471–87373–X. [4] T. Fließbach: Quantenmechanik. Lehrbuch zur Theoretischen Physik III. 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1995, ISBN 3–86025–714–5. [5] A. S. Dawydow: Quantenmechanik 7. Auflage, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1987, ISBN 3–326–00095–2. 7 8 LITERATURVERZEICHNIS Teil I Physikalischer Zugang 9 Kapitel 1 Einleitung Warum Quantenmechanik? Grundlegende Konzepte der klassischen Physik i. Teilchen: Lokalisierte Einheiten mit definierter Energie und Impuls Zu jedem Zeitpunkt beschrieben durch Orts- und Geschwindigkeitskoordinaten Dynamik durch Newton’sche Bewegungsgleichungen festgelegt q̇ ∂H ∂p und T H pq ṗ ∂H ∂q V Hamiltonfunktion bei gegebenen Anfangsbedingungen (Anfangsposition und -geschwindigkeit) sind Position und Impuls des Teilchens zu jedem Zeitpunkt festgelegt. ii. Wellen: räumlich ausgedehnte Störung An jedem Raum-Zeitpunkt beschrieben durch Wellenfunktion Ψ r t und deren zeitliche Änderung (Beispiel: Elektromagnetisches Feld E r t , Wellenfunktion mit drei Komponenten) Zeitliche Entwicklung durch Wellengleichung ∆Ψ 1 ∂2 Ψ c2 ∂t 2 bei gegebenen Anfangsbedingungen Ψ r 0 und Ψ̇ r 0 ist Ψ r t zu jedem Zeitpunkt festgelegt. 11 KAPITEL 1. EINLEITUNG 12 Versagen der klassischen Physik Die klassische Physik versagt in mikroskopischen Dimensionen. “Klassisches” Beispiel: das Atom Elektrodynamik: Beschleunigte Ladungen strahlen, klassische Elektronenbahnen sind instabil keine klassische Erklärung der z. B. im Wasserstoffatom gemessenen Linienspektren Frage: Was wäre eine Welt ohne Atome ???????? Die Basiskonzepte sind falsch !!!!! Wellen haben Teilchencharakter ( .... Photon) Hohlraumstrahlung, Photoeffekt, Compton Effekt Teilchen haben Wellencharakter ( Materiewellen) Beugungsexperimente von Davisson und Germer, Doppelspaltexperimente . . . Welle-Teilchen Dualismus Grundlegendes Konzept der Quantenmechanik Ein quantenmechanisches Objekt wird durch eine Wellenfunktion beschrieben schaft Welleneigen- die Wellenfunktion beschreibt die Wahrscheinlichkeit das Teilchen als Ganzes zu messen Teilcheneigenschaft, kein Determinismus Dynamik der Wellenfunktion durch Schrödingergleichung beschrieben Kapitel 2 Wellen mit Teilcheneigenschaften 2.1 Planck sches Strahlungsgesetz Messung der spektralen Endergiedichte u ω T eines schwarzen Hohlraumstrahlers. Öffnung Abbildung 2.1: Hohlraumstrahler schwarz: sämtliche durch die Öffnung einfallende Strahlung wird vor Wiederaustritt viele Male an Wänden absorbiert und wieder emittiert Strahlungsfeld und Wände sind im Gleichgewicht. Absorption = Emission Energiedichte U T ist im Hohlraum von der Form unabhängig. U T u ω t dω aT a 7 56 10 Jm K ∞ 4 (2.1) 0 16 3 4 Stefan-Boltzmann-Gesetz spektrale Verteilung ist universell Wien sches Verschiebungsgesetz: Maximum u T ω , verschiebt sich bei wachsendem T zu höheren Frequenzen. 13 KAPITEL 2. WELLEN MIT TEILCHENEIGENSCHAFTEN 14 Rayleigh−Jeans Wiensches Gesetz ω [Hz] Abbildung 2.2: Energiedichte der Hohlraumstrahlung Kleine Frequenzen klassisch verständlich Rayleigh-Jeans (Abbildung 2.1 rote Linie). Problem: divergiert für ω uωT ω2 kT π2 c3 (2.2) ∞ Ansatz für hohe Frequenzen von Wien (Abbildung 2.1 grüne Linie) u ω T ∝ ω3 exp bω T (2.3) Korrekte Beschreibung im gesamten Bereich durch Planck sches Gesetz: uωT Geburt der Planck schen Konstante h ω π c exp ω kT 1 3 (2.4) 2 3 6 6256 10 34 Nms 4 1356 10 15 eV s (Planck sches Wirkungsquantum) h 2π sehr klein auf der Skala der im “Alltag” verwendeten Größen ω “typische Energie” im “Alltag” nicht sichtbar 2.1. PLANCK SCHES STRAHLUNGSGESETZ ω klassischer Grenzfall: 15 kT (thermische Energie) Planck sches Gesetz wird dann wegen exp ω kT 1 ω u ω T kT ω2 kT π2 c3 identisch mit Rayleigh-Jeans. Im klassischen Limes verschwindet . Was bedeutet diese typische Energie? Planck sche Grundidee Jeder mit der Frequenz ω schwingende Resonator (Oszillator) kann nur diskrete Energien E n aufnehmen mit: En n ω nhν n N0 (2.5) Dieses gilt sowohl für die Resonatoren der Wand (Gitterschwingungen) als auch für die Moden des Strahlungsfeldes. n ist die diskrete Anregungsstufe des Oszillators. Für die Wahrscheinlichkeit, einen mit ω schwingenden Resonator in der Anregungsstufe n zu finden, gilt die Boltzmann-Statistik: pn ∑ exp En kT exp ∞ exp En kT n 0 Z n ω kT (2.6) Für die mittlere Energie (Energieerwartungswert) dieser Methode ergibt sich ! " n ω kT En ∑ E p ∑ exp ∑ exp βE # ∂ ln exp βE ∂β ∑ ∑ exp βE ∂β∂ ln ∑ exp β ω$ dβd ln % 1 exp1 β ω'& d ω ln 1 exp β ω () dβ exp β ω * 1 , n- ω ∑n En exp E¯ ∞ n n n n n n n n ω kT n n 0 ∂ ∂β n n + n Später wichtig in Statistischer Physik: , n-. 1 exp 1 ω kT Bose-Einstein-Statistik (2.7) KAPITEL 2. WELLEN MIT TEILCHENEIGENSCHAFTEN 16 Klassischer Grenzfall: E¯ kTkT: f ω kT 2 ./ Quantisierungsenergie thermische Energie exp β ω 1 kTω klassischer Gleichgewichtsverteilungssatz für Oszillator f 2: Anzahl der Freiheitsgerade; kinetische + potentielle Energie Hergeleitet für einen einzelnen Oszillator: E¯ ω exp β ω 1 (2.8) Gemessenes Planck sches Strahlungsgesetz: ω π!" c uωT ω exp β ω * 1 2 2 3 D (2.9) Woher kommt der Faktor D? Antwort: D ist die Anzahl der elektromagnetischen (EM) Moden pro Frequenzintervall ω ω und pro Volumen. (Energiedichte) 10223 4 EM Moden (Schwinger) pro Energieintervall pro Volumen ˆ Zustandsdichte 8 u ω T 9 mit D ω : 5!66 7 30 mittlere Energie in der Mode mit ω 7 1 D ω E¯ ω ω2 ω 2 3 π c exp kTω (2.10) ω2 π2 c3 (2.11) kT hω = große Frequenzen ω Diskretisierung der zugelassenen Energien nicht wichtig klassisches Ergebnis für E¯ ω kT E¯ ω ω2 uωT kT = Rayleigh-Jeans π2 c 3 u wächst mit ω2 durch den Zustandsdichtefaktor kT 5 Anschauliche Interpretation der Experimentellen Ergebnisse kleine Frequenzen ω kT <!;<!; <!;<!; <;<; <;!<;!<;!<!;<!;<!; <;<;<; <;!<;!<!; <!;<!;<!; <;<;<; <!;<;!<;!<!;<!;<!; <;<;<; <;!<;!<;!<!;<!;<!; <;<;<; <!;<!;<;!<!;<!;<!; <;<;<; dω 2.1. PLANCK SCHES STRAHLUNGSGESETZ 17 hω / Übergangsbereich ω > Boltzmann-Faktor nur Grundzustand mit n 0 E0 0 besetzt Besetzung höherer Zustände n 0 En 0 verEn schwindet exponentiell mit kT E¯ ω T fällt exponentiell u ω T fällt exponentiell kT > Maximum ist Kompromiss zwischen Dω E¯ ω Abschätzung: 0 für kleinere Frequenzen 0 für höhere Frequenzen JK ω 1 05 10 Js 8 1 38 10 JT K ) 1 05 10 Jω H z k T/ ω 8 ω H z)/ 10 T K 8 ω 10 Hz)/ T 1000K quantenmechanisch korrekt: (2.12) E n 1 2 ω 1 ω Nullpunktschwingung 2 Übung: Berechne E¯ ω unter Berücksichtigung der Nullpunktenergie. Warum ändern sich die wekB 1 38 10 23 1 34 23 B 34 11 14 n sentlichen Schlußfolgerungen nicht? Schwingungsmoden des Hohlraumresonators Hohlraumresonator = Würfel mit Kantenlänge L Vernachlässigung des Lochs L j 0 div B 0 rot B ε µ E Im Inneren des Hohlraumes: “freie” Maxwell Gleichung ρ 0 rotE B Übungen: für jede Komponente ψ von E und B gilt die Schwingungsgleichung: ? ψ r t @% ∆ 1 ∂ ψ r t c ∂t & div E 0 0 2 2 2 (2.13) KAPITEL 2. WELLEN MIT TEILCHENEIGENSCHAFTEN 18 mit 1 ε0 µ0 Freie Verschiebbarkeit der Ladungen auf dem Rand Randbedingungen auf dem Rand (Wand) c2 ψ r t verschwindet A Ansatz für das Elektrische Feld E Transversalkomponente E : t E r t Normalkomponente B : nB r t n πy sin n πz exp iωt L L n πy n πz E c cos sin exp iωt L L n πy n πz E c sin cos exp iωt L L mit k π n n n ω c k n n n 1 2 BB ∞ L ? Zeige, dass sowohl ψ r t 0 als auch t E r t r R erfüllt sind! Zeige aus div E 0 folgt: nπ nπ nπ c c c 0 L L L ∂β 1 c rot E ∂t nur zwei Parameter z. B. c und c sind unabhängig. Ex c1 y 2 z 3 x y n πx L n πx sin L n πx sin L 0 0 y z x y z x y z x cos sin z x 2 C folgt: B2 B1 2 x 1 ∂B c ∂t iω B c c1 ny π ny πy nx πx nz πz cos cos sin exp L L L L E Ist Lösung der Schwingungsgleichung + RB nz Jedem Gitterpunkt u n n n entsprechen 2 unabhängige Moden c 1 c 0 c 0 c 1 x y z 1 2 1 2 (2.14) 3 rot E icω D c nL π BB BB 2 2 2 Zeige: Aus B3 2 z y x 1 1 y ny nx iωt 2.1. PLANCK SCHES STRAHLUNGSGESETZ 19 c F k cπL G n G cπL H n n n Anzahl der Moden mit festem ω Anzahl der Gitterpunkte n in einer Kugelschale mit dem Radius n n GG L dn dω πc Frequenz der Moden ω 2 2 x 2 y 2 z (2.15) ωL πc Abbildung 2.3: Gitterpunkte in einer Kugelschale dN D ω9 2 (Volumen der Kugelschale) (Dichte der Punkte) 2 2 2 L ω L 4πn dn 2 1 π 2 2 dω 8 π c πc 8 nur Segment mit nx ny nz 0 ω2 π2 c3 I V L3 J (2.16) KAPITEL 2. WELLEN MIT TEILCHENEIGENSCHAFTEN 20 2.2 Der Comptoneffekt, Charakterisierung der Teilcheneigenschaften des Photons Um das Planck sche Strahlungsgesetz abzuleiten, haben wir postuliert, dass die Energie eines Oszillators der Frequenz ω quantisiert ist. Es sind nur diskrete Energien En n ω (2.17) erlaubt. Im Falle des Hohlraumresonators ist ein solcher Oszillator eine Schwingungsmode des elektromagnetischen Feldes. Gleichung 2.17 haben wir “adhoc” anschaulich als Besetzung dieser Mode mit einer diskreten Anzahl von n Photonen mit der Energie E ω hν h c λ (2.18) interpretiert. Die Teilcheneigenschaften eines Photons werden weiterhin sehr eindrucksvoll im Comptoneffekt demonstriert. (Streuung von Licht an Elektronen) Aufbau Röntgenstrahlung Einfallender Strahl λ genau definiert gestreuter Strahl Graphit QLPQLP QLPQLP QPQP QPLQPLQLPQLP QPQP QPLUTLQP WLVRSONMK QLPUTLQP WVOLNMK QPUTQP ONMK UTQPLQPLOLNMKLUTLQPQLP OLNMKLUTQPQP ONMK QPLQLP QLPQLP QPQP QPLQPLQLPQLP QPQP Streuer Kristall Blei Detektor Abbildung 2.4: Aufbau des Comptoneffektes 2.2. DER COMPTONEFFEKT, CHARAKTERISIERUNG DER TEILCHENEIGENSCHAFTEN DES PHOTONS21 Ergebnis Abbildung 2.5: Ergebnis des Comptoneffektes unverschobener Peak: λ0 verschobener Peak: λ1 ∆λ λc Compton Wellenlänge λ0 ∆λ h 1 cos θ m0 c h 2 43 10 m0 c $ YX 0 m 0 0243Å Nobelpreis 1927 12 KAPITEL 2. WELLEN MIT TEILCHENEIGENSCHAFTEN 22 Erklärung Abbildung 2.6: Erklärung des Comptoneffektes 1. Beschreibung der Wechselwirkung zwischen Streuer und Photon: Im Teilchenbild: Nicht zentraler Stoß zwischen einfallendem Photon und Streuer als Teilchen. Energieerhaltung + Impulserhaltung gelten. Unverschobener Peak: Bei der Streuung bleibt das Atom als Ganzes erhalten große Masse des Streuers kleiner Energieübertrag elektrischer Stoß Verschobener Peak: Streuer ist schwach gebundenes, fast freies Elektron, Atomrumpf an Stoß nicht beteiligt kleine Masse des Streuers relativ großer Energieübertrag inelastischer Stoß 2. Teilcheneigenschaften des Photons: Das Photon ist ein masseloses Teilchen, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Die Masselosigkeit folgt bei v c aus der Relativitätstheorie. E Für m0 > 0 folgt bei v c E ∞ Einsteins Energie-Impuls Beziehung: E2 c2 p2 m0 c2 H 1 m c 0 2 2 (2.19) v2 c2 c2 p2 2.2. DER COMPTONEFFEKT, CHARAKTERISIERUNG DER TEILCHENEIGENSCHAFTEN DES PHOTONS23 ω hv hvc λh 2 p E c 2 Verknüpfung der Teilcheneigenschaft p mit der Wellenlänge λ Elastischer Stoß: Photon verliert Energie Impuls wird kleiner Quantitative Erfassung des Stoßes: p: Impuls Elektron K: Kinetische Energie Elektron y Photon E1 p1 Photon E0 p0 ’ λ Elektron θ x λ K, p Abbildung 2.7: Quantitative Erfassung des Stoßes 3. Impulserhaltung ) : p p cos θB p p 2p pp cossin θθ: x-Komponente p0 y-Komponente p1 sin θ 0 1 4. Energieerhaltung E0 2 1 m0 c2 p sin ϕ p2 sin2 ϕ9 2 p2 0 1 E1 p cos ϕ p2 cos2 ϕ 2 1 2 0 p1 cos θ K (2.20) "Zm c 0 2 (2.21) nichtrelativistische Behandlung m0 c2 - Ruheenergie des Elektrons c pE pE 0 0 1 1 K K (2.22) KAPITEL 2. WELLEN MIT TEILCHENEIGENSCHAFTEN 24 Für das Elektron gilt: c p m c K m c E2 2 K K2 c2 2m0 c 2 2 0 2 2 2 c p 2Km0 2 2 0 2 2 p2 (2.23) Übungen:Wir setzen für die Gleichung 2.20 für p 2 und die Gleichung 2.22 für K und erhalten: 1 p1 Durch multiplizieren mit h und λ1 λ1 λc [ 1 p0 1 1 m0 c h p1 λ0 h m0 x λc 1 $ cos θ $ cos θ 2 43 10 12 mj (2.24) 0 0243Ȧ (2.25) Betrachte Kurve für 90 in Experimenten! Welle-Teilchen-Dualismus: In Abhängigkeit von der experimentellen Situation kann sich das quantenmechanische Partikel “Photon” wie ein Teilchen oder wie eine Welle verhalten. Im Comptoneffekt: Teilchenartig: Stoß mit dem Streuer m 0 p h λ E hv hc λ Wellenartig: anschließende Bragg-Streuung am Kritstall zur Messung der Wellenlänge der Röntgenstrahlung. In Wirklichkeit liegt immer das Quantenpartikel vor, die sich manchmal wie ein Teilchen und manchmal wie eine Welle verhält. Kapitel 3 Teilchen mit Welleneigenschaften 3.1 Young sches Doppelspaltexperiment (1801) Zum Nachweis der Wellennatur des Lichtes (Newton: Licht ist Teilchenstrahlung!) Abbildung 3.1: Der Young sche Spaltversuch Erklärung in Fraunhofer Näherung: Jeder der Spalte ist eine Quelle von Kugelwellen. Für jede der Komponenten ψ des E und B Feldes 25 KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN 26 können wir schreiben: ψ r t c % exp ikr r 1 1 mit ω exp ikr2 r2 & (3.1) ck Wichtig: Dadurch, dass beide Spalte von hinten von derselben Wellenfront angeleuchtet werden, strahlen sie mit synchroner Phasenlage. Die Intensität (z. B. Schwärzung der Photoplatte) ist dann G ψ G G c G A r1 r1 r 2r cos k r r $B\] Hieraus folgt die für die Wellen typische Interferenz (siehe Übung). ^__ b b c d e bb für cos ff g 1 / ` konstruktive Interferenz I __ b b c a e für cos ff C 1 / destruktive Interferenz 2 I 2 2 1 c 2 r1 r2 r22 r12 2 c 2 r1 r2 r22 r12 2 2 2 1 2 (3.2) 1 2 4c2 r2 Wie in der Übung gezeigt werden wird, bekommen wir die angegebene Abschätzung im Fernbereich, d. h. d L. Für die Periodizität des Streifenmusters dx können wir im Fernbereich schreiben: dx L λ d mit k 2π λ (3.3) 0 1 2 BB (3.4) Das läßt sich ausschließlich begründen durch: Interferenzmaxima: s Interferenzminima: s . d sin θ I d sin θ Periodizitätsintervall: dx d xmax d xmax L mλ m m 12 λ m 0 1 2 BB m 1 x m 0. λ L d xmin L max (3.5) (3.6) Im Teilchenbild würde man ein gänzlich anderes Ergebnis erwarten. Zwei Maxima; Ort der Maxima nicht durch λ , sondern allein durch die Geometrie (Ort der Quelle, der Spalt des Schirms) gegeben. O. Carnal und J. Mlynek, Phys. Rev. Lett. 66, 2689 (1991) Strahl von angeregten Helium-Atomen; Geschwindigkeit durch Temperatur in Reservoir geregelt. Angeregte He besser nachweisbar. Vorher Elektron und Neutron, Ende 90-er Jahre C60 Moleküle. 3.2. MATERIEWELLEN UND WELLENEIGENSCHAFTEN 27 r 2 ν θ x r θ d r1 s L s = d sinθ s = Gangunterschied Abbildung 3.2: Periodizität des Streifenmusters a.) Temperatur T b.) Temperatur T 295K 83K 0 56Å 1 03Å λdB λdB 3.2 Materiewellen und Welleneigenschaften 1924 de Broglie: Licht ist nicht das einzige “Teilchen (Korpuskel)” mit Wellen-Teilchen-Dualismus. Auch andere Partikel wie Elektronen, Neutronen, Protonen,... unterliegen dem Dualismus. Die Wellen- und die Teilcheneigenschaften sind wie beim Photon verknüpft. k E ω p bzw. !p G G h λ (3.7) Aus diesen Annahmen folge unterschiedliche Dispersion für ein Photon und ein massebehaftetes Teilchen 2π k (3.8) ω λ bzw. ω k mit k λ Photonen: E ω GG G G cp h c λ ω 2πc λ ck (3.9) KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN 28 θ Abbildung 3.3: Abbildung 3.4: Doppelspaltversuch mit Atomen nichtrelativistisches freies Teilchen mit Masse m. E ω p2 2m 1 h 2m λ 2 ω 2m 2πλ 2m k 2 (3.10) Betrachten wir die Beschreibung eines freien Teilchens mit gegebenem Impuls durch Wellenfunktion . ψxt Es unterscheiden sich nur die Dispersionen ω k . Der Vergleich mit dem Experiment Maxwell sche Geschwindigkeitsverteilung ψ0 exp ik r exp iω k t (3.11) 3.2. MATERIEWELLEN UND WELLENEIGENSCHAFTEN 29 Abbildung 3.5: für die Teilchen im Ofen f v 4π h exp m 3 2 v2 2πkB T mν2 2kB T Wahrscheinlichkeit, dass der Betrag der Geschwindigkeit eines herausgegriffenen Teilchen zwischen ω und ω dω liegt. f (v) v max v Abschätzung: vmax i 2T steigt mit höherer Temperatur m KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN 30 j pmax λdB 2kT m h j pmax 1 H h 2kT m (3.12) 2 kTh2m 4 1 67 10 kg 1 3 10 JK 300K kT 295K 5 10 J h 6 65 10 Js mkT 5 10 J4 1 67 10 kg 2 2 h 6 65 10 J s 7 10 40 d m1 7 10 A1 4 m 0 8Å λ 0 56Å bei T 295K m mHe / 27 4m p 23 1 21 34 21 27 2 68 2 2 1 21 27 68 2 20 2 dB gemessen: λdB 2 3.2. MATERIEWELLEN UND WELLENEIGENSCHAFTEN 31 0 V k Potenzial mit gegebenem Impuls p und fester Energie E Materiewelle wird durch Wellenfunktionen beschrieben Freies Teilchen V p2 2m mit p G p G Wellenfunktion durch monocharomatische ebene Welle ψrt de Broglie iω k t ψ0 exp ik r k E ω p p2 2m = ohne Welle (3.13) (3.14) 2m k2 (3.15) Analogie zum elektromagnetischen Feld im Vakuum E exp ikr iω k t = ebene Welle für jede Komponente div E 0 folgt die Bedingung kE 0 E aus 0 0 Die ebene Welle ist unendlich ausgedehnt. Zu festem Zeitpunkt y k ϕ = ϕ +4 π 0 x ϕ= ϕ + 2 π 0 Wellenfronten ϕ = kr − ωt ϕ=ϕ 0 Abbildung 3.6: Skizze Übungen Wellenfronten: Ebenen mit konstanter Phase, ∞-ausgedehnt (z. B. ϕ k r Z iωt 2π) (3.16) KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN 32 Abstand Wellenfront mit ϕ ϕ0 und ϕ ϕ0 2π ist 2π λ Wellenfront wandert in Richtung von k mit der Phasengeschwindigkeit ∞-Ausdehnung v phas ωk (3.17) Idealisierung nicht real Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Wellenfunktion Elektromagnetisches Feld Wellenbild: Pointingvector ε0 xE 2 Energiestromdichte Energie Flache Zeit S Teilchenbild: , N- ω der Protonen , -9 ZahlFläche Zeit S N , N- ∝ E ω Energie des Photons 2 : Die Anzahl der am Spalt zur Zeit registrierten Photonen ist proportional zum elektrischen Feld. dr G G ist die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen zur Zeit t im Volumenelement d r ψ r t d r 1 Sinnvoll nur für ein Ensemble von Teilchen. Übertragung auf Materialwellen: ψ rt 2 3 3 (3.18) dx dy dz zu finden. 3 (3.19) Wellenpakete Eine monochromatische ebene Welle kann kein Teilchen darstellen, dass sich in einem bestimmten Raumbereich befindet (Lokalisierung). Beschreibung durch eine Überlagerung von monochromatischen ebenen Wellen Wellenpaket. ψ x t . 1 2π j ∞ ωt B ψ̃ k dk exp i kx ∞ (3.20) Hier nun eine Dimension betrachtet, der dreidimensionale Fall ist strukturgleich. ψ̃ k : Anzahl und Phase der am Paket beteiligten m, ebene Wellen im k-Intervall k k dk. 3.2. MATERIEWELLEN UND WELLENEIGENSCHAFTEN 33 Typisches Beispiel: Gauß sches Wellenpaket ψ̃ k ml 2σ20 π 1 4 n exp σ k k 2 0 k c exp σ20 k 2 0 0 2 (3.21) ψ (k) 1 G0 k 0 Abbildung 3.7: Skizze c ml 2σ20 π n 1 4 k : mittlerer Wellenvektor, A k um k 0 1 σ0 : Normierungskonstante (3.22) dk ψ̃ k 2π (3.23) G G j ∞ 0 2 1 lokalisiert. Maß für die Breite der Gauß schen Verteilung Entwicklung der Dispersion : ωk ) dω k k ) 1 d ω k k oBB dkZ" G 2 dk G ω v k k p β k k 2 ω k0 k0 0 2 k0 0 2 (3.24) vg 0 g 0 0 2 vg : Gruppengeschwindigkeit β: Dispersionsparameter ψ x t q c 2π j ∞ dk exp ∞ σ k k 2 0 2 (3.25) KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN 34 rs i ω v k k p β k j k t t x v t c exp i k x ωt $ j 2 σ iβt exp l 4 σ iβt un F exp ikx exp Übungen Gauß sches Integral GG σ 0 F 2 β2 t 2 4 2 F GGc G 2 β2 t 2 4 0 g σ x v t exp l 2 σ β t vn x v t exp wx σ 1 t zy 4 g 2 2 2 2 2 2 2 c2 2 g 0 2 Wahrscheinlichkeitsverteilung ψ x t G G 0 (3.26) 2 2 g β2 2 σ4 (3.27) (3.28) ψ t=0 ψ (x, 0)|2 ψ (x, t)| 2 zeitliche σ 0 2 β2 2 G + G2 t Entwicklung vg t Abbildung 3.8: Evolution eines quantenmechanischen Wellenpaketes σ0 : anfängliche Breite Das Maximum des Wellenpaketes bewegt sich mit der Gruppengeschwindigkeit. Das Wellenpaket verbreitert sich (zerfließen). Der Bereich mit einer nennenswerten Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen zu finden, wird mit der Zeit immer größer (diffusive Bewegung, z. B. ...) typische Verbreiterungszeit Typische Zeit zum Auseinanderlaufen τ β σ2 β 1 d2ω 2 dk2 (3.29) (3.30) 3.2. MATERIEWELLEN UND WELLENEIGENSCHAFTEN Photonen: ω β k 0 keine Verbreiterung τ 35 ∞ Massebehaftetes Teilchen: ω τ 2m k ∂∂kω m β 2m σ 2mσ β 2 2 (3.31) 4 2 2 (3.32) Je schwerer das Objekt und je größer die anfängliche Ausdehnung, je geringer das Auseinanderlaufen. Makroskopisches Objekt: m groß gegenüber Weltalter 1g σ0 τ 1 cm Mikroskopisches Objekt: Elektronen, σ 0 10 13 cm 1027 sec τ 10 26 sec. Orts-Impuls Unschärferelation Gegeben P x : Wahrscheinlichkeitsdichte Variable x (Ereignis) Wir wählen als Ereignisbereich x ∞ ∞ Für Wahrscheinlichkeitsdichte gilt die Normierungsbedingung ∞ . dxP x ∞ 1 Betrachte Gauß sche Wahrscheinlichkeitsdichte . Px x 1 exp α x N 0 2 ∆x = x0 Normierungsfaktor durch Normierungsbedingung gegeben 1 2α KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN 36 1 1 exp N α x x 1 N 2 0 ∞ dx exp ∞ j "Z αx2 π a N i π α (3.33) ā: Erwartungswert oder Mittelwert von x̄ dx P x x x̄ , x -: 1 Z " dx N exp α x x x 1 dx x N exp α x x ) exp α x x x x N ∞ ∞ u ∞ 0 2 ∞ ∞ 0 0 ∞ ∞ ∞ 2 du 1 ∞ "Z 1 exp N αu2 u 0 2 0 0 (3.34) 0 ∞ ∆x: Schwankungsquadrat, “Breite” der Verteilung ∆x , x x̄ -. dx P x x x N1 dx exp α x x x x "Z Gradstein, Ryzlik { j απ 2α1 i απ 2α1 ∆x j 12α 2 2 2 0 ∞ 0 2 0 2 (3.35) ∞ 3 461 1 2α π α (3.36) Anwendung auf das Gauß sche Paket 1. Im Impulsraum 9 c exp σ k k B P k ψ̃ k c exp 2σ k k G G GG α 2σ von Zeit unabhängig 1 1 ∆k ∆p ∆k 2σ 2σ 2α j ψ̃ k 2 2 k 2 0 2 2 k 2. Im Ortsraum 0 2 (3.37) 3.2. MATERIEWELLEN UND WELLENEIGENSCHAFTEN ψ x t G G x v t α exp 2σ 1 2 Pxt 37 ψ (x, 0)|2 2 g ψ (x, t)| 2 t2 2 τ ∆x (t) ∆x(t) = 0 τ mσ2 x0 = vg t αx ∆x 11 1 j 2αx 1 σi 1 i cd e t2 τ 2σ2 1 σ2 1 t2 τ2 t2 τ2 (3.38) Produkt aus Orts- und Impulsunschärfe ∆x∆p X 2 ∆x ∆p i 2 i 1 σ 1 t2 τ2 2σ t2 τ2 Heisenberg sche Unschärferelation Am Anfang maximale Schärfe; Auseinanderfließen Erhöhung der Unschärfe. (3.39) (3.40) 38 KAPITEL 3. TEILCHEN MIT WELLENEIGENSCHAFTEN Kapitel 4 Die Schrödinger-Gleichung 4.1 Heuristische Konstruktion 1. Maxwell-Gleichungen: “Bewegungsgleichung” für das elektromagnetische Feld. Bewegungsgleichung beschreibt die zeitliche Entwicklung. 2. Schrödinger-Gleichung: Bewegungsgleichung für die Materiewellen (in nichtrealistischer Näherung) 1926 aufgestellt. Eine Herleitung ist nicht möglich, nur Plausibilität durch Experimente (Newton-Gleichung). Ansatz, der durch seinen Erfolg gerechtfertigt werden muss. Plausibilitätsbetrachtung Ausgangspunkt: monochromatische Ebene Welle, ψ0 1 ωt B ψrt exp i k r (4.1) de Broglie p ωk Für die ebene Welle können wir schreiben kψ r t . k exp i kr ωt B pψ r t : i ∇ exp ik r Zuordnung E 39 (4.2) KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 40 |} i ∇ Der Observable (Messgröße) p wird ein Operator i ∇ zugeordnet, der auf die Wellenfunktion ψ r t wirkt. p : ωψ r t ω exp i kr ωt B ∂ i ∂t exp i kr ωt B Weiterhin können wir schreiben Eψ r t E (4.3) | i ∂t∂ E p Schrödinger-Gleichung für freies Teilchen erfüllt die Dispersionsrelation für freies Teilchen 2 (4.4) 2m wird übersetzt in i .~ ∆ψ r t 2m ∇ C ∆ ∂ ∂ ∂ Laplace Operator ∂x ∂y ∂z ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∇ ∇ ml l ∂x ∂y ∂z n ∂x ∂y ∂z n ∂ ψ rt ∂t 2 i ∇ ∆ ∆ Übersetzung: E und p werden zu Operatoren, die auf die Wellenfunktion wirken. hier ist 2 p2 2 2 2 In Anwesenheit eines Potenzials 2 2 2 2 2 2 p2 E V rt 2m V r t wird als multiplikativer Skalar angesehen. Wird ersetzt zu i .@%~ ∆ V r t ψ r t 2m & ∂ ψ rt ∂t Zeitabhängige Schrödinger-Gleichung mathematisch: partielle Differentialgleichung (4.5) (4.6) (4.7) (4.8) 2 (4.9) 4.2. WICHTIGE MATHEMATISCHE EIGENSCHAFTEN DER SCHR ÖDINGER-GLEICHUNG41 4.2 Wichtige mathematische Eigenschaften der Schrödinger-Gleichung Erster Ordnung in Zeit ψ r t ist durch die Anfangsverteilung ψ r 0 bestimmt. (kein Determinismus wegen der statischen Interpretation von ψ r t ). Die Schrödinger-Gleichung ist linear. Superposition von Einzellösungen ist wieder eine Lösung Die Schrödinger-Gleichung ist homogen. Resultierende Wellenfunktionen sind zu allen Zeiten normierbar. Die Schrödinger-Gleichung ist komplex. komplexe Lösungen 4.3 Übergang zur zeitunabhängigen Schrödinger-Gleichung Sehr häufig ist das Potenzial V r t nicht von der Zeit abhängig. V r V rt (4.10) (Zentral wichtigster Fall!) In der klassischen Mechanik gilt dann vorausgesetzt die Erhaltung der Gesamtenergie E Z T V p2 2m V r H ! p r const (4.11) H p r ist die Hamilton-Funktion Quantenmechanisch 9 pˆ V r $ ψ r t 2m Hψ r t 2mpˆ V r Hamilton-Operator H ∂ ψ rt i ∂t 2 2 Operator linke Seite: nur von der Zeit abhängig. Operator rechte Seite: nur vom Ort abhängig. (4.12) KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 42 Produktansatz q φ t . φ t pˆ V r ψ r 2m ψ rt ∂ ∂t ψr φt 2 ψr i > Setze voraus: ψ r t (4.13) 0 und dividiere durch . 1 Hψ (4.14) ψ r gleich einer von Ort und Zeit unabhängigen linke Seite nur von der Zeit, rechte Seite nur vom Ort i ∂ φt ∂ t ∂t Konstante E linke Seite: i : φ t : exp ∂ φt t Eφ t E i t pˆ V r $ ψ r Ĥψ r .@ 2m rechte Seite: (4.15) 2 Eψ r (4.16) zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung hat die Form eines Eigenwertproblems Ĥψ r besser denn die Eigenfunktion ψ r E des Operators Ĥ Ĥψ r E Eigenwert E abhängig später Ĥ ist hermitesch Eψ r Eψ r E E sind reell Möglichkeiten 1. E 2. E Teil eines Kontinuums En diskrete Eigenwerte - allgemeiner Fall - beides vorhanden ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! E − Kontinuum En diskrete Werte (4.17) (4.18) 4.3. ÜBERGANG ZUR ZEITUNABHÄNGIGEN SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 43 Zu jedem Eigenwert E gibt es eine Lösung der zeitabhängigen Schrödinger-Gleichung ψ E r t der Form E ψE r t ψ r E exp i t (4.19) – Die zeitliche Evolution des Zustandes besteht in einer einfachen Multiplikation des Pha senfaktors exp i t – zeitunabhängig ψ r t ψ r E (4.20) G G G G E 2 E 2 Auf Grund der Linearität der Schrödinger-Gleichung gilt, dass die Überlagerung ) ∑ ψ x E exp E E i t p dEa E ψ r E exp i t (4.21) eine Lösung der zeitabhängigen Schrödinger-Gleichung ist. Die Dynamik des Systems besteht in den unterschiedlichen Phasenfaktoren exp i t . Es gilt dann z. B. ψ r t > ψ r . G G G G : ψ rt ∑ a n ψ En r t dEa E ψE r t n n n n E 2 2 4.3.1 Beispiel für diskretes Spektrum Beispiel: unendlich hoher rechteckiger Potenzialkopf V= 00 −a 00 V= x a Abbildung 4.1: Skizze Klassisch: V x. const J 21 p p p ) V x Wegen der Translationsinvarianz in y und z Richtung sind p und p erhalten. 1 p ε E p p V x 2m 2m ε: Gesamtenergie der Bewegung in x Richtung E T 2 2 2 x y z y 2 y 2 z 2 x (4.22) z (4.23) KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 44 x a x Bewegung des Teilchens ist vollständig im Bereich a eingeschränkt. Quantenmechanisch: Lösung der zeitunabhängigen Schrödinger-Gleichung Eψ r E A 2m l Hψ r E ∂2 ∂x2 2 ∂2 ∂y2 ∂2 ∂z2 n V x \ ψ r E Eψ r E (4.24) ebene Welle in dieser Richtung erhalten ψ r E ψ x exp ik y ikz Das Potenzial ist von y und x unabhängig. (4.25) y Eingesetzt in die zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung A 2m l 2 ∂2 ∂x2 ky2 k n V x \ ψ x exp ik y Eψ x exp ik y 2 z y ikz z y ikz z (4.26) 4.3.2 Allgemeines Prinzip zur Erzeugung der Wellengleichung 1. Nimm Jordansche Regeln E p i ∇ i ∂t∂ p̂ Ê 2. Nimm die klassische Energie-Impulsbeziehung E p2 2m V r t nichtrelativistische Teilchen 3. Ersetze in der Energie-Impulsbeziehung die Skalare durch Operatoren und wende die Operatoren auf die Wellenfunktionen an i ∆ V r t $ ψ r t 2m ∂ ∂t 2 Andere Beispiele: Photonen n0 ∆ 0 . E G pG c oder E 2 p2 c2 1 ∂2 ψ rt 0 Wellengleichung für die Komponenten von E und B c2 ∂t 2 relativistische massebehaftete Teilchen (4.27) (4.28) 4.4. WAHRSCHEINLICHKEITSSTROM 45 E2 l ∆ ∂2 1 c2 ∂t 2 n ψ m20 c4 m0 c2 2 p2 c2 ψ (4.29) (4.30) Klein-Gordon-Gleichung für spinlose Teilchen (z. B. Mesonen) Andere Möglichkeit: Diverse Gleichungen zur relativistischen Beschreibung von Spin (Elektronen) = Dirac-Gleichung. 1 2 -Teilchen 4.4 Wahrscheinlichkeitsstrom Wahrscheinlichkeitsinterpretation von ψ die Schrödinger-Gleichung lautet i Multiplikation von links mit ψ ∂ψ ∂t ψ wird durch folgende Überlegung erklärt: % 2m ∆ V r & ψ r t 2 ∂ψ r t i ψ r t ψ % ∆ V r ψ r t & ∂t 2m (4.31) 2 (4.32) Die Komplex-Konjugierte der Schrödinger-Gleichung ist i ∂ψ∂t % 2m ∆ V r & ψ r t 2 (4.33) von links mit ψ r t multipliziert, i ψ r t ∂ψ∂t ψ % 2m ∆ V r & ψ r t 2 (4.34) Gleichung 4.32 - Gleichung 4.34 % ψ r t ∂t∂ ψ r t ) ψ r t ∂t∂ ψ r t & 2m ψ ∆ψ r t ψ∆ψ r t $ 2m ∇ ψ ∇ψ ψ∇ψ ψ ∇ψ ∂t∂ ψ r t ψ r t $ ∇ 2im ∇ ψ∇ψ i (4.35) 2 (4.36) 2 Es existiert eine Kontiunitätsgleichung. 8 9 ∇ j 9 ψ r t ψ r t ∂ ρrt ∂t ρrt (4.37) (4.38) (4.39) KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 46 Wahrscheinlichkeitsdichte = “Dichte” gemessene Teilchendichte, j ψ ∇ψ 2im ψ ∇ψ (4.40) interpretierbar wegen der Kontiunitätsgleichung. = Wahrscheinlichkeitsstromdichte In Übungen Bedingung: ∂N ∂t N d 3 rρ r t d3r Normintegral 0 ∂ ρrt ∂t B 0 ψ r ψ 0 N (4.41) > N t B r 0 (4.42) 0 “Natürliche” Bedingung für eine “zugelassene” Wellenfunktion mit N d 3 rρ r t ∞ (4.43) Für zugelassene Wellenfunktionen ist das Normintegral eine Konstante und ψ r t wird so gewählt, dass 1 d 3 rρ r t (4.44) Zugelassene Wellenfunktionen im 1d Fall bisher behandelt J a GG 1. diskretes Spektrum in ∞-hohen Rechteckst... ψ x 2. diskretes Spektrum ε 0 0 endlich hohe Potenzialtopf ψ ∝ exp G G κx 3. Wellenpakete, z. B. Gauß sches Wellenpaket aus Kontinuumswellenfunktionen Nichtzugelassene Zustände J k G G 2. Für x ∞ exponentielle divergierende Lösungen der Schrödinger-Gleichung in endlich hoGG diskretes Spektrum. hem Potenzialtopf für ε 0. In jedem Fall ausgeschlossen 1. Streuzustände = Eigenfunktionen für ε 0 endlich hoher Potenzialtopf, Potenzialbarriere je∞ ∞ Sonderrolle (uneigentliche Basisfunktion des Hilbertraumes). doch ψ x ∞ t 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 47 4.5 Eindimensionale Beispiele 4.5.1 Eindimensionaler unendlich hoher Potenzialkasten V= 00 00 V= x Abbildung 4.2: Eindimensionaler Potenzialkasten zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung A 2m ∆ V x E \ ψ r E 0 ψ r E ψ x exp ik y ki z 2 Ansatz: y Effektiv 1d-Problem A ~2m dxd V x ε \ ψ xq 2 (4.45) (4.46) z 2 0 2 ε 0 ψ xI J GG 2. Innenraum x 0 GG 2m k k 2 E 2 y 2 z (4.47) Lösungen 1. Außenraum x 0 Lösung der Dgl. % 2m dxd ε& ψ xq 0 ψ 2mε ψ 0 (4.48) Vergleiche mit Dgl. für den klassischen harmonischen Oszillator (formal) mit der Federkonstante D. D D ẍ ω i x 0 x t A sin ωt δ (4.49) m m Ansatz für ψ 2mε ψ A sin kx δ k i (4.50) Zusätzlich: Berücksichtigung der Randbedingungen ψ a I ψ a . 0 (4.51) 2 2 2 2 2 KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 48 Eigenfunktion n=1 n=3 a −a n=2 Abbildung 4.3: Eigenfunktion n2a π x a$ A sin nπ2a x nπ2 nπ2a nπL 2a L : ψn k δ ε 2mεk¯ 2 2 n kn δn n 2 n Breite π 2 2m k 2m πL 2 En An sin 2 2 2 n (4.52) 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 49 Vollständig diskretes Spektra Lösungen der zeitabhängigen Schrödinger-Gleichung ψ x E exp i t ψ En r t E3 n=3 En n “stationäre Zustände”, denn ρ G ψ x E G G A G n 2 n x a$ 2 sin2 nπ L Quantisierung der stationären Zustände Berechnung der Normierungskonstanten E2 dxρ x G A G dx sin nπ2a x a$ "Z A H n=2 1 a n 2 2 a 1 2L 2 L n E1 n=1 i D E 2 πn x a sin L L π 2 2 En n 2m L Eigenfunktion und Eigenwerte ψ x En Quantenmechanische Nullpunktsenergie 2m D πL E 2 E1 ^__ 2 ∞ für ` ^aG x G J G yz G JJ GG 0 sonst Betrachte dreidimensionales ∞ Kastenpotenzial V `_ __a Grundzustandsenergie a a a (4.53) KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 50 Übungen: . ψ r E { { ψxE vollständig reell wählbar nx ny nz { { 2m D πa E n n n n n n 1 2 3 BB 2 2 E nx ny nz x y 2 x 2 y 2 z (4.54) z Vollständig diskretes Energiespektrum = im Einschlusspotenzial gebundene Zustände = extrem vereinfachtes Modell für diskretes Termschema im H-Atom wird eingehender diskutiert. 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 4.5.2 Potenzialbarriere - Tunneleffekt Rastertunnelmikroskop Nobelpreis 1986 Konstanthaltung des Tunnelstromes durch Nachfuehrung der Spitze : Abbildung 4.4: Rastertunnelmikroskop 1 51 KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 52 Atomare Aufloeesung: Einzelnes Dotieratom auf Halbleiteroberflaeche Potentiallandschaft fuer den Tunnelvorgang: Abbildung 4.5: Atomare Auflösung und Potenziallandschaft Idealisierung der Potenziallandschaft: rechteckige Potenzialbarierre der Höhe V0 . Reduktion auf 1d-Problem ik z ε 2m k k ψr E E A 2m dxd V x ε \ ψ x: 2 ψ x exp iky y 2 2 y z 2 z 2 2 ε: Energie der Bewegung in x Richtung 0 (4.55) 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 53 z A eikx V0 einlaufend t e ikx r e− ikx −a a x Abbildung 4.6: Skizze Idealisierung der Potenziallandschaft Für x a I 0 V x freies Teilchen A 2m ∂x∂ ε \ ψ x a 2 2 Differentialgleichung 2. Ordnung 2 0 (4.56) 2-Lösungen q ) B exp ikx ε (4.57) 2m k k j 2mε Interpretation der Lösung der zeitabhängigen Schrödinger-Gleichung ψ x a t = ψ x exp i t A exp ikx iωt + B exp ikx iωt "Z "Z k J 0 einlaufende Welle, k 0 auslaufende Welle, ψx A exp ikx 2 2 E Für x J Punkte gleicher Phase bewegen sich in positive x-Richtung “nach rechts laufender Zustand” Punkte gleicher Phase bewegen sich in negative x-Richtung “nach links laufender Zustand” a A 2m dxd ε \ ψ x J a ε: ψ x J a9 2 2 0 2 g C exp ikx 0 exp ikx Wir können Lösungen der zeitunabhängigen Schrödinger-Gleichung der Form A B 1 C r D t 0 (4.58) KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 54 finden. (von links einlaufender) Streuzustand. Stückelung der Wellenfunktion ε Setze voraus V0 klassisch ist keine Bewegung von der linken Seite über die Barriere hinweg auf die rechte Seite erlaubt. Tunneleffekt, es gibt eine auf der rechten Seite ausG εG > 0 Messung des Stromes durch die laufende Welle Tunnelspitze. Wellenfunktion zwischen a und a A 2m dxd V ε \ ψ G x G a ε 0 Quantenmechanisch 2 2 0 2 (4.59) Entscheidender Unterschied zwischen den vorher genannten Fakten ε J 0 weil V J ε (4.60) Daher keine oszillierende Wellenfunktion, wie exp ikx , sondern eine exponentiell wachsende oder V0 0 fallende Wellenfunktion. a ε: GG ψ x κ g b exp κx 2m V ε F a exp κx (4.61) 0 (4.62) eikx t eikx t e− ikx Abbildung 4.7: Schematische Darstellung Insgesamt: x a I ψ x ε . g r exp ikx (4.63) a x a a exp κx ) b exp κx (4.64) xX a ψ x ε . t exp ikx (4.65) Bestimmung der vier unbekannten Koeffizienten r k a k b k t k , durch je zwei Kontinuitätsgleichungen bei a und bei a. Kontinuität der Wellenfunktion bei x a ψxε exp ikx 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 1. exp 55 ikag r exp ika a exp Kontinuität der Ableitung der Wellenfunktion bei x a ε: ψ x a ε : GG C (4.66) a ik exp ikx (4.67) (4.68) a ika 2. ik exp (g κ a exp κa r exp ika Übungen: Leite die beiden entsprechenden Gleichungen bei x T Für jedes ε b exp κa * r exp ikx( κ a exp κx * b exp κx $ ψ x sodass, für x κap J 0 ε 1 c c e + G t k G e 1 b exp κa( a ab und zeige, dass 2 (4.70) sin 2 kL 4 VE 1 VE 0 (4.69) 0 R gibt es zwei Lösungen (links einfallende und rechts einfallende) ε Kontinuum Wellenenfunktionen sind nicht normierbar G G dx ψ x E ∞ (4.71) Wellenfunktionen sind komplex, können nicht reell gewählt werden 4.5.3 Rechteckiger endlich hoher Potenzialkasten (a) (b) −a (c) a ε 1. Fall ε 2. Fall − V0 Abbildung 4.8: Skizze rechteckiger hoher Potenzialkasten Für ε J 0 kontinuierliches Spektrum KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 56 1. linkseinfallender Streuzustand ψ L (a) x . a ) ψL x ε (b) a x a ψ x ε I L exp ikx a exp ikx g ikx r L exp k a b exp ikx L κ L L j 2mε (4.72) 2m ε V F + k V 0 (4.73) 0 (c) ψL x ε t L exp ikx (4.74) 2. rechtseinfallender Streuzustand ψ R (a) x J a . ψR x ε (b) a x (c) x exp ikxg . a ψR x ε a q aR exp j r R exp ikx k iκx) 2mε (4.75) bR exp iκx (4.76) ikx A d V x ε \ ψ x ε 2m dx ψR x ε t R exp (4.77) 2 2 (4.78) 2 ist lineare Dgl. 2-ter Ordnung, zwei linear unabhängige Lösungen. ψL x ε ψ R x ε 3. Was passiert für ε (a) x ψ p AψL x ε BψR x ε (4.79) 0? a I ψxε g A exp κx B exp κx κ F G G F 2m G ε G ik V 0 2m ε (4.80) 0 (b) a x (c) x J a a ψ x ε . a exp iκx g . ψxε b exp iκx ) C exp κx κ F B exp κx ε 2m V0 (4.81) (4.82) 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 57 Wichtig: Die Wellenfunktion darf für x 1. 2. 3. ∞ nicht divergieren nicht alle Lösungen der Dgl. 2. Ordnung sind als Wellenfunktion akzeptabel Bedingung B 0 und C 0 Setze A 1 = Normierungskoeffizient (Linearität) x a ψxε exp κx a x a ψxε a exp iκx b exp iκx x 0 ψxε B exp κx J . . . g Durch Stückelung erhält man vier Gleichungen mit drei Unbekannten. KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG 58 Übung: Lösung nur bei bestimmten Energien. V 2−fach entartet, Streufunktionen x ε<0 diskretes Spektrum reel wählbar − V0 Abbildung 4.9: Beispiel: Comptoneffekt, Übergang von diskretem Zustand in das Kontinuum Abbildung 4.10: 4.5. EINDIMENSIONALE BEISPIELE 59 Allgemeines 1d-Potenzial endlicher Reichweite V (|x| > d) = 0 quasigebundene Zustände Kontinuum ε < Diskretes Spektrum Abbildung 4.11: quasigebundener Zustand = zerfallende Zustände z. B. α-Zustand Schrödinger-Gleichung kann viele physikalische Probleme beschreiben, nicht klären. Verallgemeinbar auf allgemeines 3d-Potenzial mit endlicher Reichweite. 60 KAPITEL 4. DIE SCHRÖDINGER-GLEICHUNG Teil II Mathematische Formulierung im Hilbertraum 61 Kapitel 5 Der Raum der Wellenfunktion eines Teilchens 5.1 Linearer Raum V (Vektorraum) Gegeben Menge von Elementen (“Vektoren”) - ψφχ Menge von Skalaren a b c Regeln für BB - BB (a) Vektoraddition ψ φ (b) skalare Multiplikation aψ (a) Vektoraddition: Eingenschaften einer Abelschen Gruppe V φ V ψ φ ψ V Kommutativität ψ φ φ ψ φ) X ψ φ χ Assoziativiät Nullelement ψ ψ ψ ψ 0 Inverselement (b) Multiplikation ψ V φ ψ V Distributität aψ bφ V 0 φ aψ aφ a bψ I abψ aψ Assoziativität 0 Einselement 1 ψ 63 ψ KAPITEL 5. DER RAUM DER WELLENFUNKTION EINES TEILCHENS 64 5.2 Hilbertraum H Gegeben - Menge von Vektoren - ψ φ χ Menge von Skalaren (a) H ist ein linearer Vektorraum (b) H hat ein definiertes Skalarprodukt ψ φ das eine komplexe Zahl ist. ψ φ. φ ψ Hermitizität ψ aφ Linearität bφ2 1 a ψ φ ) b ψ φ 1 ψ ψ +¢¡ ψ ¡ X Positivität der Norm 2 . 0 Anmerkungen - ψ φ 2 0 Vektoren ψ und φ sind orthogonal. H ist separabel In jeder beliebigen Folge existiert eine konvergente Teilfolge. Es gibt eine Cauchy-Folge ψ n , sodass für jedes ψ H und ε 0 ein ψn gilt mit J ¡ ψ ψn ¡ ε (5.1) (Jedes Element von H kann als Grenzwert einer Cauchy-Folge von Elementen aus H dargestellt werEntwicklung von ψ in einer Basis.) den £ Cauchy-Folge ψn {¤ lim kl H ist vollständig Jede Cauchy-Folge von Elementen ψn ∞ ¡ψ k ψl ¡ 0 (5.2) H konvergiert zu einem Element in H . D. h., es gilt { lim¤ nm ∞ dann gibt es einen eindeutigen Grenzwert ψ ¤ lim n ∞ ¡ψ n ψm H mit ¡ ψ ψn ¡ 0 ¡ 0 (5.3) (5.4) 5.3. ZUORDNUNG DER PHYSIKALISCHEN ZUST ÄNDE ZUM HILBERTRAUM 65 5.3 Zuordnung der physikalischen Zustände zum Hilbertraum Der Raum der quadratintegrablen Funktionen ist ein Hilbertraum. r ψ : IR C G H r ψ : IR C G H 3d 1d 3 ∞ t G G dx ψ x dx ∞ t G G d3r ψ r 2 (5.5) 2 (5.6) Auf der anderen Seite gilt für einen quantenmechanische Zustand ¡ ¡ und nicht nur ψ ¡ ψ x ¡ ¥% d x ψ x̄ G G & 1 3 2 1 2 ∞. Im Allgemeinen gilt ¡ ψ ¡ 1 ¡ ψ ¡ 1 ¡ αψ 1 2 1 βψ2 (5.7) ¡ > 1 (5.8) Fragestellung: Physikalische Zust ände bilden also keinen Hilbertraum? Lösung: Physikalische Zustände erzeugen eine Äquivalenzklasse ψ̂ mit wobei die Äquivalenzrelation / φ Cr φ G φ / ψ ¦t ψ̂ / bedeutet | ψ φ λψ mit λ (5.9) C λ > 0 (5.10) Die Elemente von ψ̂ sind physikalisch äquivalent. Alle Äquivalenzklassen ψ̂ bilden den Hilbertraum H der quadratintegrierbaren Funktionen. 5.3.1 Vollständige Funktionssysteme { r Ht Geeignete Mengen von Vektoren bilden die Basis des Hilbert-Raumes. Sei u n system: un um δn m . Dieses System ist eine Basis, § ψ H gilt ψ ∑ cn un ein Orthogonal(5.11) n mit geeigneten Koeffizienten cn u ψ ∑ c ¨ u Z © u¨ " ¨ c G ¨ Betrachte den Hilbertraum der quadratintegrablen Funktionen in einer Dimension u x u ψ ψ x u ψ dx u x ψ x δn n n n n n n n n ∞ n n ∞ n (5.12) KAPITEL 5. DER RAUM DER WELLENFUNKTION EINES TEILCHENS 66 dann erhalten wir ∑ c u x . ∑ dy u y ψ y B u x dy ∑ u y u x ψ y "Z c e ∑ u y u x 9 δ x y ψ x q ∞ n n n (5.13) n n n ∞ ∞ (5.14) n n n ∞ δx y n (5.15) n n ψ x q “Zerlegung der 1” und ∞ y ψ y dyδ x ∞ (5.16) δ x y wird in der Umgangssprache als Dirac sche Delta-Funktion bezeichnet. Korrektur: verallgemeinerte Funktion, Veranschaulichung durch Folge von einfachen Funktionen. z. B. Lorenz-Kurven x δx 0 ε ¤ x 1 lim πε 0 x 0 ε2 2 lim¤ ε 0 x Fε x (5.17) 0 Fε (x) ε4 = lim ε ε 0 Fε (x − x 0 ) 3 ε 2 ε1 > ε > ε > ε4 2 3 ε1 x 5.3. ZUORDNUNG DER PHYSIKALISCHEN ZUST ÄNDE ZUM HILBERTRAUM ε F x dx dx 1 x ε 1 F ε^ lim F x: ` a ∞ x 0 ¤ ∞ sonst ∞ ∞ ε 2 ∞ ∞ dxδ x 2 ∞ 67 ∞ (5.18) (5.19) ε 1 ε ε 0 (5.20) ε keine “normale” Funktion In drei Dimensionen lautet die Zerlegung der 1 r u r δ r r ψ r d r δ r r ψ r ∑ un 1 n 2 1 (5.21) 2 n mit 1 3 2 1 2 (5.22) 2 Betrachte Fouriertrafo in 1d. Wir können für jede quadratintegrable Funktion schreiben ψ xq dk ψ̃ k exp ikx j 2π dk + ψ̃ u x j 2π u x ist jedoch nicht quadratintegrierbar k (5.23) ψ̃ k ist auch quadratintegrierbar und sieht aus, wie eine Entwicklung nach einer Basis u k x . k uneigentliche Basis des Hilbertraumes. (5.24) KAPITEL 5. DER RAUM DER WELLENFUNKTION EINES TEILCHENS 68 5.3.2 Entwicklung von Zuständen in Basisfunktionen Wiederholung Physikalischer Zustand ˆ Vektor im Hilbertraum H normiert ψ ψ. fG G ψ GfG 1 3. Axiom für Hilbertraum, Separabilität von H 1 2 BBf , so dass für jedes ψ GfG ψ ψ GfG ε“ “Es existiert eine Candy-Folge ψn H n stens ein ψn der Folge existiert für das H und ε J 0 wenig- n Man sagt: Die Folge ψn liegt dicht im H Umformulierung für Physiker Skript Analysis V, Vorlesung: Prof. F. Sauvigny, Kapitel XIV “Lineare Operatoren im Hilbertraum”, S. 118, Satz 5 r t { “Sei H ein separabler Hilbertraum, dann gibt es ein vollständiges Orthonormalsystem u n n 12 u u δ { Orthonormalsystem: n Vollständigkeit: ψ m (5.25) nm ∑ C u § ψ C u ψ ∞ n n H” H (5.26) n 1 mit n (5.27) n im Sinne des Verschwindens der Norm ¤ fG G ∑ C u GfG N lim ψ N n n ∞ 0 (5.28) n 1 Beweis: Konstruktion der un aus den ψn durch Schmidt sches Orthonormalisierungsverfahren. Wichtiger Spezialeffekt M αf βg M Dimension des Teilraums n = Anzahl der linear unabhängigen Element n H ist linearer Teilraum des Hilbertraumes H , falls für beliebiges f g M und α β C ∞ Teilraum wird auch als unitärer Raum bezeichnet. 5.3. ZUORDNUNG DER PHYSIKALISCHEN ZUST ÄNDE ZUM HILBERTRAUM Unitärer Raum r B B ϕ t¦ n § f M Ein unitärer Raum M besitzt eine orthonormale Basis ϕ i ∑ ϕ f ϕ n f k k l 1 n 69 dim H mit der Eigenschaft (5.29) Beispiel: Wellenfunktionen im ∞-hohen Potenzialkasten v ®«­®«­ ®«­®«­ ®«­®«­ ®­®­ ®­«®­«®«­®«­ ®«­®«­ ®­®­ ­«®®­«­«®®«­ ­«®®«­ ­®®­ ®­«®«­ ®«­®«­ ®«­®«­ ®­®­ ®­«®«­ ®«­ ®­ ª«ª«¬«ª¬«ª ¬«ª¬«ª ¬«ª¬«ª ¬ª¬ª ª«ª«¬«ª¬«ª ¬«ª¬«ª ¬«ª¬«ª ¬ª¬ª ª«ª«ª«¬¬«ª ª«¬¬«ª ª«¬¬«ª ª¬¬ª ª«ª«¬«ª¬«ª ¬«ª¬«ª ¬«ª¬«ª ¬ª¬ª ª«¬«ª ¬«ª ¬«ª ¬ª −a a x Abbildung 5.1: M r ψ : R C G ψ G x G J a. 0t r ψ : R C G dx G ψ x G ∞t 2 C H M ist ein unendlich dimenionaler Teilraum von H , denn Fourierreihe für ψ M : ∑ a i 2 sin k x a$ nπ L k 2a ∑ a u x i L2 sin k x a$ u x : ∞ ψx n n (5.30) n 1 n (5.31) ∞ n n (5.32) n 1 n n (5.33) bilden vollständiges Orthonormalsystem. Orthonormalität u u 9 u x u x dx ∞ n m n ∞ m (5.34) KAPITEL 5. DER RAUM DER WELLENFUNKTION EINES TEILCHENS 70 a$ sin k x a$ 2 a sin kn x L a δm n { (5.35) m (5.36) Berechnung der Entwicklungskoeffizienten an 2 i u ψ. L a dx sin kn x ψ x n Ortsdarstellung Vektor im Hilbertraum ψx ψ Zustandsvektor u x G G n- n ,n n G ej δ{ ¯ x ∑ e r e , m n- δ { G Orthonormalität ψ - ∑ , n ψ - n GEntwicklung G G ∑ u x u x 1 ∑ n - , n δ x x G G dxum x un x mn e j ei j mn n n n n n i j m 1 n n ej dualer Vektor δ { ψ x I ∑ a u x Vektor im RB r Basisvektoren u x (5.37) a ° e 1 n n ∑n en n n 5 7 30 1 0 0 0 1 0 0 1 dyadisches Produkt Basiswechsel Gegeben sind zwei unterschiedliche vollständige Orthonormalsysteme 1 ∑ G n- , n G ∑ G m- , mN N n 1 m 1 r G n-±t und r G m-±t mit (5.38) Der Einfachheit halber Annahme eines N-dimensionalen Teilraumes ( ˆ Standardannahme für numerische Rechnungen, denn der Computer kann nicht mit unendlich vielen Basiselementen rechnen). , G - ∑ G n- n G ψ-. ∑ a G nψ N N n 1 n 1 n (5.39) 5.3. ZUORDNUNG DER PHYSIKALISCHEN ZUST ÄNDE ZUM HILBERTRAUM G a 023 71 In der n-Darstellung ist der Zustandsvektor ψ ein N-komponentiger Spaltenvektor G - a1 .. . 5!6 7 aN Der zu ψ duale (oder auch adjungierte) Vektor wird gebildet durch ,ψ G ∑ , ψ G n- , n G ∑ , n G ψ- N N n N n ∑ a , n G N-komponentige Zeilenvektor a ² a a BBB a . ,n G (5.40) (5.41) n n 1 N 2 Wir finden dann , ψ G ψ-9 1 (5.42) ∑ G an G 2 (5.43) n N G - ∑ , ψ G n- , n G ψN n In der m-Darstellung ist ψ ein Spaltenvektor b 023 b1 .. . bN 5!6 , m 1 ψ- 5 G 7 7 30 , m M ψG Z " ∑ G m- , m!" G ψ - ∑ G n- , n G m-"Z , m G ψ bm ψ an U 023 a1 .. . aN m bm mn an N ³ N Matrix mit U , n G m!5 6 U U U 5!6 b 5!6 7 023 ... ... ... 7 230 ... 7 Unm bm 11 d Ud U U wobei, (5.45) (5.46) nm 1i 1N 1 UN1 UNi UNN bN Die i-te Spalte beinhaltet den i-ten Basisvektor des Orthogonalsystems U ist eine unitäre Matrix. D. h. (5.44) mn 8 Ud U U U 1 1 nm 1 r G m-±t G - in der Basis n . inverse Matrix (5.47) (5.48) KAPITEL 5. DER RAUM DER WELLENFUNKTION EINES TEILCHENS 72 Andere Basissysteme Der Operator 2m ∆ V r L Hop definiert über seine Eigenwertgleichung . HopUn x r ±t (5.49) E n un x (5.50) das vollständige Orthonormalsystem u n x . Von zentraler Bedeutung sind für die Quantenmechanik auch der Impulsoperator in Ortdarstellung C i ∇ r r pop und der Ortsoperator (5.51) (5.52) op Auch diese Operatoren erzeugen ein vollständiges Orthonormalsystem exp ikr p exp ikr exp ik r j 2π i ∇ j 2π p j 2π Für ebene Wellen gilt das Fourierintegral für alle normierbaren Wellenfunktionen 1 d kψ k exp ikr ´ ψ r j 2π 1. Impulsoperator op 3 (5.53) (5.54) Die Eigenfunktionen des Impulsoperators bilden ein kontinuierliches (überabzählbares) und nicht normierbares Funktionssystem. Normierung auf δ-Funktion ik r exp ikr δ k k c dann folgt nach linksseitiger Multiplikation von (5.54) mit ¶ µ µ e und Integration l n 1 2π 3 2 d 3 r exp exp ik r 2π 3 (5.55) d 3 r die Berechnung der Entwicklungskoeffizienten: l j 12π n 3 ik r ψ r 9 l 1 u"dZur d k ψ k 2π n "! exp ikr exp ik r "Z c ¨ e d k ψ k δ k k ψ k 3 d 3 r exp 3 3 (5.56) δk k 3 Vollständigkeitsrelation (5.57) 5.3. ZUORDNUNG DER PHYSIKALISCHEN ZUST ÄNDE ZUM HILBERTRAUM Setze (5.57) in (5.54) ein : l 1 2π n δ r r ¸: l 1 2π n ikr exp ikr · ψ r f d k exp ik r r ·B 3 ψr d 3 r d 3 k exp 3 2. Ortoperator G - 73 (5.58) 3 (5.59) Die Eigenvektoren r des Ortsoperators lassen sich im Ortsraum nur formal durch Funktionale darstellen δ r r0 δ x x0 δ y y0 δ z z0 (5.60) x y z sind die kontinuierlichen Eigenwerte des Vektoroperators r δ r r rδ r r r δ r r r0 0 0 0 op 0 0 0 (5.61) 0 Zeigen durch Anwendung von Testfunktionen d r f r rδ r r r f r r d r f r (5.62) Ortdarstellung des abstrakten Vektors ψ - ˆ Projektion auf r - . G G , (5.63) ψ r r ψ G Ortdarstellung des Impulsvektors p G , r p - 1 exp ikr p k (5.64) G j 2π Ortdarstellung des Energievektors n G , r n- u r (5.65) G Die Ausdrücke , r p - und , r n - sind die Skalarprodukte der Eigenvektoren von je zwei unterG G schiedlichen Basissystemen. 3 0 0 0 3 0 n , r p - ˆ G unitäre Matrix zum Übergang der p-Darstellung in rDarstellung. . j ψr 1 2π d 3 r exp ir k ψ k (5.66) 74 KAPITEL 5. DER RAUM DER WELLENFUNKTION EINES TEILCHENS Kapitel 6 Operatoren im Hilbertraum G ¹ G ψ - ¹ Ô ¹ G ψund ein Bra-Vektor , ϕ ein Bra-Vektor , ϕ G G, , ϕ ϕ Ô G G G - Ein Operator Ô im Hilbertraum ordnet einen Ket-Vektor ψ einem Ket-Vektor ψ zu 1 1 (6.1) 1 6.1 Darstellung eines linearen Operators durch Matrizen Ein linearer Operator hat die Eigenschaften G )- b G ψ -$g aÔ G ψ -) bÔ G ψ , ψ G a , ψ G b Ô a , ψ G Ô b , ψ G Ô Ô a ψ1 und 2 1 r , Gt 1 2 2 1 2 (6.2) (6.3) Die in der Quantenmechanik vorkommenden Operatoren sind in der Regel linear. Wir setzen ein VONS ϕn voraus und setzen die vollständige 1 in Gleichung (6.1) in den markierten Stellen ein. Wir erhalten auf Grund der Linearität von Ô ∑ G ϕn - , ϕn"Z G ϕ - ∑ , ϕn G "!O G ϕn ¨ - , ϕn"!¨ G ϕ - n nn bn ¨ b Oa Onn ¨ an ¨ (6.4) Für die Entwicklungskoeffizienten ergibt sich eine zu 6.1 äquivalente Matrizengleichung a , ϕ ϕ-B b b , ϕ ϕ -B G G wobei die Vektoren a und b gegeben sind durch a und die Matrix n n n , n Ô n·-B 20 O O ¨ 32 G G nn 75 n BB BB BB B B B B BB BB O11 O12 O13 O21 O22 O23 O31 O32 O33 (6.5) (6.6) KAPITEL 6. OPERATOREN IM HILBERTRAUM 76 Die Operatoren lassen sich also durch unendlich-dimensionale Matrizen darstellen. Darstellungsfreie Repräsentation des Operators Ô ∑ ϕn ϕn Ô ϕn ϕn (6.7) , , G¨ - G G ¨ - ¨ G , , G ψ- ∑ ϕ G ϕ- ϕ G nn Analog n (6.8) n n Anmerkung zur darstellungsfreien Representation des Operators darstellungsfrei: G - Die Basisvektoren ϕn sind als abstrakte Hilbertraumelemente ausgedrückt und nicht als N-Tupel in einer konkreten Basis. Analogie zu einer linearen Abbildung  im reellen R3 mit y Âx x und y R 3 Koordinatenfreie Darstellung von x ∑ x e 5 x x 3 x 7 0 x 3 x ei : orthonormierte Einheitsvektoren i i (6.9) i 1 1 Darstellung des Vektors x im System der e i 2 (6.10) 3 Operator im Hilbertraum H Abbildung im reelen R 3 ∑¨ O ¨ G ϕ - , ϕ ¨ G  ∑ A e ° e "Z Dyadisches Produkt r ,ϕ Gt r e e e t O ¨ : unendlich-dimensionale A 3 x 3 Matrix 3 Koordinatenfreie Darstellung Ô nn n ij n Basis n Darstellung i j ij nn 1 2 3 ij nn Matrix 6.2 Adjungierter Operator Betrachte zunächst den Bra-Vektor u"Zau a , ψ G ψ-B Spalten Das Ket , ψ ist der zu ψ - adjungierte Vektor, , ψ ψ - d G G G G ad Darstellung º ψ- d , ψ ∑ a , ψ aZ u u" G G G G - ψ ∑ an G ψn - º Darstellung n n n n n n T n Zeilenvektor (6.11) (6.12) 6.3. HERMITESCHER (SELBSTADJUNGIERTER) OPERATOR 77 T : transponiert Es gilt dann , ψ ψ- G ∑ G an G 2 n º Darstellung ∑ G an G 2 a Ta n a BB a 1 023 N d a1 .. . aN 5!6 7 ∑ G an G 2 (6.13) n Anschauliche Definition des zu Ô adjungierten Operators Ô über seine Darstellung º Ô 2032 O O11 O12 O13 O21 O22 O23 O31 O32 O33 BB B B B B O O O º O 2032 OO OO OO Ô d BB BB BB T 11 12 13 21 22 23 31 32 33 BB BB BB BB BB BB BB BB (6.14) (6.15) Von der allgemeinen Matrizenrechnung abgeleitete Regeln ( Übung) Ôd d Ô Ô Ô d Ôd Ôd Ô ψ-B d , ψ Ôd G G Wendet man Regel 3 auf O d ϕ -$ d an, erhält man G , ϕ Ô ψ-. , Ôd ϕ ψ- § ϕ- ψ-» G G G G G Definition von Ôd ohne Darstellung wichtig! 1 2 2 1 H (6.16) 6.3 Hermitescher (selbstadjungierter) Operator Definition: Ein Operator ist genau dann hermitesch, wenn gilt Ô oder äquivalent Ôd selbstadjungiert , ϕ Ô ψ- , Ôϕ ψG G G Diese Operatoren sind von zentraler Wichtigkeit für die Formulierung der Quantenmechanik. (6.17) (6.18) 78 KAPITEL 6. OPERATOREN IM HILBERTRAUM Kapitel 7 Allgemeine Postulate der Quantenmechanik BG P1: Zustand eines Systems Der Zustand eines Systems ist zu jedem Zeitpunkt durch einen Zustandsvektor ψ t im Hilbertraum spezifiziert. ψ t enthält alle zugänglichen Informationen über das System. BG P2: Zu jeder physikalischen Messgröße A (Observable) gehört ein Hermitescher Operator. Konstruktion: Klassisch ist jeder Observablen eine Funktion F r p zugeordnet. ^_ µ V r 9 ` _a p F r p r l r³ p p2 2m Z E p r Energie Impuls Ort Drehimpuls Quantenmechanisch wird in dieser Funktion durch Einsetzen des Quantenmechanik-Operators ein Operator. Klassisch Quantenmechanik p pˆ Impuls r Ort Energie Drehimpuls rˆ µ V r rx p µ V rˆ rˆ ³ pˆ 2 pˆ 2m p2 2m Überkomponenten definiert Wie ist die Funktion eines Operators â definiert? 79 KAPITEL 7. ALLGEMEINE POSTULATE DER QUANTENMECHANIK 80 ¼ w ∂a∂t n ¼¼¼ a F̂ â ∑ n!1 w ∂∂F̂â n ¼ Hermizität des Ortsoperators in einem Ortsoperator x x̂ϕ ψdx x ϕ x B ψ x dx ϕ x x ψ x B dx G . F a 2 1 ∑ n! n n a 0 n n n 2 ¼¼ ¼¼ ¼ ân (7.1) a 0 ϕ x̂n ψdx (7.2) 7.1. ALLGEMEINE EIGENSCHAFTEN HERMITISCHER OPERATOREN UND DER MESSPROZESS81 7.1 Allgemeine Eigenschaften hermitischer Operatoren und der Meßprozess G - Ein hermitischer Operator  hat reelle Eigenwerte an . Die Eigenvektoren ψn können so gewählt werden, dass sie ein vollständiges Orthonormalsystem bilden ( Übungen). , ψ ψG Mit den Elementen ψ - kann der Operator dargestellt werden als G  ∑ , ψ G  G ψ - G ψ - , ψ G ∑a , ψ G ψ - G ψ - , ψ G ∑a G ψ - , ψ G + ∑a P Projektionsoperator auf , ψ P ψ - ,ψ G G G Allgemeine Definition eines Projektoperators P̂ G ψ- ∑ Wn G ψn - ;Wn (7.3) n n n m n m (7.4) n mn n m n n n m n (7.5) n n (7.6) mn n n n n n n (7.7) n P̂ d P̂ 2 P̂ P̂ Postulat 3: Messung und Eigenwerte eines Operators G B G B- Das einzig mögliche Ergebnis einer Messung der Observablen A am Zustandsvektor ψ t sind die reellen Eigenwerte an von Â. Wenn das Resultat einer Messung von A der Wert a n ist, dann ist der Zustand des Systems unmittelbar nach der Messung gegeben durch die Projektion von ψ t auf den Eigenvektor ψn . ψ nach ψn ψn ψ t Wn t ψn (7.8) G - G - , G B- G - G Postulat 4: Statistisches Resultat von Messungen G , ψ ψ- W P a (7.9) G G G G G Bei einer m-fachen Entartung des Eigenwertes a wird die Wahrscheinlichkeit gegeben durch P a ∑ , ψ ψ - ∑ W (7.10) G G G G G Messung einer Observablen an einer Gesamtheit von Einzelsystemen. Einzelsysteme ohne gegensei Erwartungswert A¯der Observablen A im Zustand tige Wechselwirkung, vor Messung Zustand ψ G G ψ A¯ (7.11) ∑ a P a ∑ G , ψ G ψ - G ∑ a , ψ G ψ - , ψ G ψ- , ψ G  G ψ- (7.12) Wenn eine Observable A eines Systems im Zustand ψ gemessen wird, ist die Wahrscheinlichkeit, einen der nichtentarteten Eigenwerte a n des entsprechenden Operators  zu erhalten, gegeben durch n n 2 n n 2 n m n m 2 j n n j 1 n n j 1 n n n n n n j 2 n n n 2 KAPITEL 7. ALLGEMEINE POSTULATE DER QUANTENMECHANIK 82 Postulat 4 für kontinuierliche Spektren G - a G a- a R Eigenwert zu G aDie Wahrscheinlichkeitsdichte bei einer Messung von  hat einen Wert zwischen a und a finden, wenn der Ausgangszustand ψ - ist. G dP a G ψ a G G , a G ψ- G da dP a ā da a da a ψ a da G G , , , da a ψ G a- a G ψ-. ψ G  G ψ mit A da a a - , a G G  a 2 2 2 Beispiel 1: Ortsoperator in 1d A x̂ a G ψ x G G , x G ψ- G dx x ψ x x̄ G G a p d pp p - , p G G ψ p , p ψG G G G G , p ψ- dx , p"Z x - , x"! ψ G c ½ cG h( e e·¾ Gc e 1 dx exp ikx ψ x j 2π p Fouriertransformierte von ψ x mit k , ψ p̂ ψ-. d p ψ p p G G G G 2 2 2 A p̂ dP p p̂ 2 : dp ψ p p̄ 2 1 2π da. Wir (7.14) (7.15) (7.16) (7.17) x dP x dx Impulsoperator in 1d (7.13) (7.18) (7.19) (7.20) (7.21) (7.22) ψx exp ipx 2 (7.23) (7.24) Beispiel: Gauß sches Wellenpaket ψ x t q mit ωt B ψ̃ k j ψ̃ k l 2σπ n exp σ k k ψ p t q 1 dx exp ikx ψ x t k p j 2π 1 2π 2 0 ∞ dk exp i kx (7.25) ∞ 1 4 2 0 0 2 (7.26) (7.27) 7.1. ALLGEMEINE EIGENSCHAFTEN HERMITISCHER OPERATOREN UND DER MESSPROZESS83 ikx 1 dk exp ik x ω ψ̃ k· j 2π 1 exp iωt dk ψ̃ k dx exp i k k x 2π c "! ¨ e exp iωt ψ̃ k ψ p t ψ̃ k G G G G l 2σπ n exp l 2σ p p n j ∞ dx exp ∞ ∞ ∞ ∞ ∞ (7.28) (7.29) δk k dP p dp 2 dP (p) dp 1 2π 2 1 2 2 0 (7.30) 2 0 0 2 (7.31) 2 (7.32) Von Zeit abhängig!! p p0 = h k 0 p̄ dP p p dp dp p0 (7.33) Unschärfe , G G - Diese Standardabweichung bei einer Messung der Observablen A am Zustand ψ mit ψ A ψ + , ψ  A¯ ψ-$ , ψ GG  2AA¯G A¯ G ψ-$ , ψ G  A¯ G ψ-$ , ψ 2A¯Â ψ- 2A¯, ψ  ψG G 2A¯ G G ∆A 1 2 2 2 2 mit 2 2 A¯ (7.34) 1 2 (7.35) 1 2 (7.36) (7.37) 2 A¯ G ψ-. 0 wenn ψ - ein Eigenzustand von A ist,  ψ - a ψ - , dann ist A¯ , ψ  ψ - G G G G G ¯  A ψ - 0 ∆ψ 0 G Betrachte Â2 2 2 2 (7.38) a und damit (7.39) Schlussfolgerung geht in beide Richtungen: G - Eine Messung ohne Unschärfe ∆A 0 geht nur dann, wenn das System in einem Eigenzustand d a des Operators  ist. Dann wird mit Sicherheit der Eigenwert a von a gemessen. G - KAPITEL 7. ALLGEMEINE POSTULATE DER QUANTENMECHANIK 84 7.2 Messung verschiedener Observabler Betrachte zwei Observablen A und B, dann gilt folgende Unschärferelation ∆A ∆B X 1 , ψ  B̂ ψ- 4 G G G G 2 2 2 (7.40) wobei A B der Kommutator der Operatoren A und B ist, der definiert ist durch  B̂) ÂB̂ B̂ (7.41) Beweis â  A¯ B¯  Bb̂ B̂ â b̂ ∆A , ψ â ∆B , ψ G b̂ G 2 2 2 2 hermitesch hermitesch G ψψ-G Aus der Schwarz schen Ungleichung folgt dann, ∆A ∆B , â - , b̂ - , âψ âψ- , b̂ψ b̂ψG¡ âψ ¡ G ¡ b̂ψG ¡ G X , âψG b̂ψG - G G G G G 2 2 2 2 2 Benutze 2 2 b̂â 1 â b̂ "Z 2 Z" âb̂ b̂â d b̂d ad âd bd b̂â âb̂ ε̂ âb̂ 1 âb̂ 2 γ̂ (7.42) (7.43) (7.44) ε̂ (7.45) Übungen: γ̂: ε̂: hermitescher Operator antihermitescher Operator , ψ G ε̂ G ψ- , ε̂ψ G ψ- , ψ G ε̂ψ- ε¯ Erwartungswerte rein imaginär , , G âψ G b̂ψ- G G1 ψ, G âb̂ G ψ- G , 4 G ψ G "Zγ̂ G ψ -) ψ G "Zε̂ G ψ - G reell imaginär J 14 G , ψ G "Z¿γ̂ G ψ - G 14 G , ψ G ε̂ G ψ- G ∆A ∆B X 1 , ψ A B ψ 4 G G G G ε¯ 2 (7.46) 2 (7.47) 2 2 (7.48) 2 (7.49) 0 2 2 2 (7.50) 7.2. MESSUNG VERSCHIEDENER OBSERVABLER g 1. Verträgliche Observable  B̂ 85 0 Zwei Operatoren A und B sind dann und nur dann miteinander vertauschbar (verträglich), wenn sie ein vollständiges Orthogonalsystem gemeinsamer Eigenvektoren haben. Nimm Eigenbasis von  an a n an δnn ∑ an an 1 r G -±t n BA G - ∑ an G an - , an G ∑ G an - , an G B G a n ¨ - , ∑ an G an - , an G B G a n ¨ - , an ¨ n AB AB ,  BA , G - G nn ¨ (7.51) G a a ¨ . 0 , a B a ¨ - a a ¨ 0 G G ¨ 0 nn n Keine Entartung: an n n n n , a B a ¨ - 0 § G À ¨ G B a ¨ - λ a ¨ G G § > aÀ ¨¨ n n n n n (7.52) (7.53) (7.54) (7.55) n n n n n (7.56) d. h., die Eigenvektoren von  sind auch Eigenfunktionen von B̂ unschärfefreie gleichzeitige Messung von A und B: Systemzustand ist einer der gemeinsamen Eigenvektoren von  und B̂. Bei Entartung: BB Die Observablen A B C M bilden einen vollständigen Satz von kommulierenden Observablen, wenn es genau ein System von Eigenzuständen gibt. Def: Ein reiner Zustand wird durch die Messung eines vollständigen Satzes von kommutierenden Observablen präpariert + (7.57) G ψ- G ψ a b c BB m B- G a b c BB m Die Zahlen a b c BB m sind die Quantenzahlen, die den Zustand ψ - eindeutig festlegen. Ist G das System in diesem Zustand, können alle Observablen ohne Unschärfe gemessen werden. i i i i i i i i i i 2. Nichtverträgliche Observable Aus prinzipiellen Gründen nicht gleichzeitig scharf messbar. Wichtiges Beispiel: Ort und Impuls i i KAPITEL 7. ALLGEMEINE POSTULATE DER QUANTENMECHANIK 86 In Ortsdarstellung, 1d i dxd x̂ x p̂ x̂9 i d x x i d dx dx d d i % x dx dx x& i p̂ (7.58) (7.59) (7.60) Betrachte die Wirkung des Operators auf eine Funktion : x d ψ x d xψ x & dx dx d x dx ψ x ψ x x dxd ψ x ψ x i % x d d x ψ x: i ψ x dx dx & % x dxd d x ψx dx x̂ p̂) i Betrachte A ∆x ∆p ∆A ∆B p̂ 2 B x (7.61) (7.62) (7.63) (7.64) Vertauschungsrelation X 12 G , ψ G A B G ψ- G x̂ p̂) i Heisenberg sche Unschärferelation (7.65) (7.66) Kapitel 8 Zeitentwicklung des Systems Postulat 5: B G B- B- G G B G Die Zeitentwicklung des Zustandsvektors ψ t wird durch die zeitabhängige Schrödinger-Gleichung bestimmt ∂ ψt i Ĥ ψ t (8.1) ∂t Schrödinger-Gleichung ist erster Ordnung in Zeit ψ t folgt, wenn ψ t 0 ψ 0 vorgegeben ist. Ansatz: B-: G i ∂ Û t t ψ t B-9 ∂t G ∂ i Û t t 9 ∂t ψ t B G U t t Zeitentwicklungsoperator ĤÛ t t ψ G ĤÛ t t ψt 0 Û t t0 0 (8.2) 0 (8.3) 0 0 0 0 Wichtiger Spezialfall 0 V r nicht V V r t U t t exp i Ĥ t t B 1 i Û t t 9 ∑ n! t t $ Ĥ 1 i ∂ Û t t 9 n t t Ĥ ∑ ∂t n! i Ĥ ∑ n 1 1 ! i t t $ u"Z' i Ĥ Û t t ∂Ĥ ∂t 0 z. B. bei V 0 Beweis: - G G G (8.5) (8.6) 0 ∞ 0 0 n (8.4) n (8.7) n 0 n 0 0 n 1 n (8.8) n 1 0 n 1 n 1 Ĥ n 1 (8.9) m n 1 0 87 (8.10) KAPITEL 8. ZEITENTWICKLUNG DES SYSTEMS 88 i 9 Ud Ud U ∂ Û t t0 ∂t i exp Ĥ t t B i i exp Ĥ t t B exp Ĥ t t B U ist unitär Ĥ U t t0 (8.11) (8.12) 0 0 0 1 (8.13) Teil III Anwendungen 89 Kapitel 9 Das zentralsymmetrische Potenzial dreidimensional, Hamiltonoperator rotationsinvariant 9.1 Der Drehimpulsoperator Konstruktion nach Postulat 2 l r ³ p * ³ 5 L̂ 30 L̂ 7 30 L̂ klassisch quantenmechanisch Lˆ rˆ pˆ ŷ p̂z ẑ p̂x x̂ p̂y x y z d L̂i ist hermitisch, L̂i ẑ p̂y x̂ p̂z ŷ p̂x 5 7 L̂i d ŷ p̂ Lx z ẑ p̂y d p̂d ŷd p̂d ẑd p̂ ŷ ŷ p̂ ẑ p̂ L z z y z y x p̂y ẑ (9.1) (9.2) reelle Eigenwerte ˆ mögliche Messwerte Kommutatorbeziehungen (Übungen) Li und L j mit i > L̂ L̂ g L̂ L̂ ) L̂ L̂ ) x y y z z x i L̂ L̂ L̂ L̂ L̂ i L̂ L̂ L̂ L̂ L̂ i L̂ L̂x L̂y L̂y L̂x z y z z y x z x x z y j, nicht verträgliche Variablen können nicht gleichzeitig scharf gemessen werden. Definiere den Operator für das Quadrat des Drehimpulses. L ˆ L ˆ L ˆ 2 Lˆ 2 2 2 x y z 91 (9.3) KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 92 L ˆ L̂ g L ˆ L̂ L ˆ L̂ ) 0 es gilt (Übungen) 2 2 2 (9.4) (d. h., Lˆ ist verträglich mit L̂ ) Es können gleichzeitig das Betragsquadrat und eine Komponente scharf gemessen werden. z. B. x y z 2 i L2 und Lz . L2 und Lz z Lz L Abbildung 9.1: Die Komponenten Ly und Lz sind unbestimmt. rˆ ³ pˆ C i r ³ ∇ 5 z 5!6 y L 30 L 7 i 023 z x 7 L x y Übungen in Kugelkoordinaten (x r sin ϑ cos ϕ y r sin ϑ sin ϑ z r cos ϑ) 5!6 sin ϕ cot ϑ cos ϑ i 023 cos ϕ cot ϑ sin ϕ 7 Á i l e ∂ϑ∂ sin1 ϑ e ∂ϕ∂ n L̂ L̂ L̂ L̂ A sin1 ϑ ∂ϑ∂ % sin ϑ ∂ϑ∂ & sin1 ϑ ∂ϕ∂ \ Ortsdarstellung des Drehimpulsoperators Lˆ ∂ ∂z ∂ ∂x ∂ ∂y x y z ∂ ∂ϑ ∂ ∂ϕ 2 ∂ ∂ϕ ∂ ∂ϕ ∂ ∂ϑ 2 x 2 y ∂ ∂y ∂ ∂z ∂ ∂x ϕ ϑ 2 z (9.5) (9.6) (9.7) (9.8) 2 2 2 2 (9.9) 9.1. DER DREHIMPULSOPERATOR 93 z r υ ϕ y x Abbildung 9.2: Skizze zum besseren Verständnis Eigenfunktionen der Operatoren L̂2 und L̂z Die Operatoren L̂2 und L̂z sind verträglich. gemeinsamen Eigenvektoren. Sie haben ein vollständiges orthonormales System von Eigenvektoren von L̂2 Eigenwertgleichung in Ortdarstellung q A 1 ∂ % sin ϑ ∂ 1 ∂ \ φ ϑ ϕ ∂ϑ & sin ϑ ∂ϑ sin ϑ ∂ϕ L φ ϑ ϕ Lösung: Kugelfunktionen Y { φ ϑ ϕ. Y { ϑ ϕ l m ! 2l 1 P { cos ϑ$ exp imϕ 4π l m Hier sind P { die Legendre schen Polynome 1 m x 1 dd P { x . 1 x h 2 l! dx d L̂2 φϑϕ 2 2 2 2 (9.10) (9.11) lm lm lm (9.12) lm 2 m 2 lm l l m l m 2 l (9.13) X m ÂX l Die Eigenwerte sind l l 1 L l 0 1 2 3 BBZ (9.14) d. h., L̂ Y { ϑ ϕ I l l 1 Y { ϑ ϕ (9.15) Eigenwert 2l 1-fache Entartung dieses Eigenwertes für l l 1 ist von m unabhängig. l X m X l. Beispiel l 3 L (9.16) l l 1 12 mit der Bedingung l 2 2 z 2 ln lm 2 2 2 2 KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 94 3 m 3 l 3 m C 2 l 3 m 1p BB l 3 m 3 haben { Die Eigenvektoren Yl m mit l dasselbe Drehimpulsquadrat. L̂2 ist ein hermitescher Operator. Eigenfunktionen können so gewählt werden, dass sie ein vollständiges Basissystem bilden. ¨ ¨ Raumwinkel d cos ϑ d ϕY ¨ ¨ ϑ ϕ Y ϑ ϕ. δ ¨ δ ¨ ¨ Orthonormierung ∑ ∑ Y ϑ ϕ Y ϑ ϕ. δ cos ϑ cos ϑ $ δ ϕ ϕ Vollständigkeit Einführung von abstrakten Vektoren l m - . G Y ϑ ϕ ist “Ortsdarstellung” von l mG Y { ϑ ϕ , ϑ ϕ l m - G Ort r ˆ Raumwinkel Ω G r - G ϑ ϕ- . , l m l m-9 dΩY ¨ ¨ Ω Y Ω δ { ¨ δ ¨ G ∑ ∑ G lm - , lm G 1 Vollständigkeit Die Y ϑ ϕ sind so gewählt, dass sie auch Eigenfunktionen zu L̂ sind l m ! 2l 1 ∂ L̂ Y i ∂ϕ 4π l m ! P { cos ϑB exp imϕ i i m Y m Y Mögliche Messwerte von L sind m . '"ZΩu d 1 Yl m Ω Ylm Ω 2π lm lm 1 ll mm 0 ∞ m l lm lm l 0m (9.17) l lm lm lm lm ll mn (9.18) (9.19) m l 0m (9.20) l lm z z lm lm lm lm (9.21) (9.22) z Anmerkung: ∑ ˆ l Durch die Bildung spezieller Linearkombinationen φ m 2 am Ylm hätten wir die Eigenvektol ren ϕ auch als simultane Eigenvektoren von L z und L wählen können. 9.1. DER DREHIMPULSOPERATOR 95 G à l - G l l 1B -pBB G ll - sind bezüglich L̂ nicht Die bezüglich L̂2 entarteten Eigenvektoren l entartet. z Ein Zustand mit den unschärfefrei gemessenen Messwerten L2 und ist eindeutig bestimmt l l 1 l mh 2 z reiner Zustand. L̂2 und L̂z bilden bezüglich der Funktionen φ ϑ ϕ einen vollständigen Satz kommutierender Observablen. Durch die Angabe der Quantenzahlen m und l ist der quantenmechanische Drehimpulszustand eindeutig bestimmt. Veranschaulichung Ly[h] 4 3 Die quantenmechanisch erlaubten Impulse liegen im Impulsraum auf diskreten Kugelschalen mit dem Radius 2 1 Lx [h] − L z[h] L l l 1 Beispiel l = 3 bezüglich einer (z. B. durch ein schwaches Magnetfeld definierten Achse) kann l z nur bestimmte Werte einnehmen, die durch cos ϑ m F l l 1 m l B B l (9.23) gegeben sind. Die Orthogonalkomponenten Ly und Lx sind unscharf, was einer Präzession um die z-Achse entspricht. KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 96 9.2 Schrödinger-Gleichung im zentralsymmetrischen Potenzial Y V r . Die zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung Hψ r @%~ ∆ V r ψ r E ψ r (9.24) & 2m Für das zentralsymmetrische Potenzial gilt V r lautet dann 2 In der Übung wurde gezeigt, dass wir in Kugelkoordinaten schreiben können n 1 L ˆ & Lˆ C % ∂ Y ϑ ϕ cos ϑ ∂Y ϑ ϕ ∂ϑ ∂ϑ ∆ mit 2 2 2 % l ∂ 1 ∂ r2 r2 ∂r ∂r 2 lm lm 2 (9.25) 2 1 ∂2 sin2 ϑ ∂ϕ2 & (9.26) 2 Da Lˆ nur von ϑ und ϕ abhängig ist, gilt ∆ L ˆ g 0 und V r L ˆ ) 0 V r ϑ ϕ L 0 weil, z. B. ϕ Ä > 0 , dann folgt Wenn V V r ϑ ϕ H L ˆ g 0 Lˆ ist in einem zentralsymmetrischen Potenzial eine Erhaltungsgröße. Weiterhin gilt für jede Impulskomponente L , Lˆ L g 0 und L ist nur von ϑ ϕ abhängig, ∆ L̂ ) 0 V r L ) 0 Ĥ L̂ 0 2 2 (9.27) ∂ ∂ϕ 2 2 (9.28) 2 2 i i i i i i (9.29) (9.30) Jede einzelne Drehimpulskomponente bleibt erhalten. 2 Die Operatoren Ĥ Lˆ L̂z sind ein vollständiges System kommutierender Observabler und haben genau ein gemeinsames vollständiges Orthogonalsystem. Ein reiner Zustand ist ein gemeinsamer Eigenvektor, der durch die Eigenwerte der Operatoren Ĥ Lˆ und einem L̂i z. B. (L̂z ) eindeutig bestimmt ist. Ansatz für den Eigenzustand : R r Y ϑ ϕ ^ ` a ~ 1 ∂ l r ∂ 1 Lˆ ÇÈ V r Ê ÉÌË R r Y ϑ ϕ Í 2m ÅÆ r ∂r ∂r n r E R r Y ϑ ϕ ψr lm (9.31) 2 2 2 2 lm 2 2 lm (9.32) (9.33) 9.2. SCHRÖDINGER-GLEICHUNG IM ZENTRALSYMMETRISCHEN POTENZIAL 8 1 n 2m "Z r V r E ÐÇÈ ÏÏ R r Y ϑ ϕ ÅÎÎ l Æ l l 1 V r ) 2m V r % 2m r1 drd l r drd n ∂ 1 ∂ r2 2 2m r ∂r ∂r 2 2 l l lm 2 97 (9.34) VDreh 2 l ef f E R r & 2 2 2 2 Vel f f r l (9.35) 0 (9.36) Übungen R r χ r r % 2m drd V r E & χ r 0 B χ r 0 0 und V r . ∞ 0 Ansatz l l 2 2 l ef f 2 Regularitätsbedingung (9.37) l l J Für E 0 Für jedes E gibt es genau eine Lösung. E 0 Diskrete Eigenwerte En Rl r durch Angabe von E J . 0 oder En 0 eindeutig bestimmt. ψr Rl r Ylm ϑ ϕ durch die Angabe von E l und m vollständig bestimmt. Beispiel: rechteckiger Potenzialtopf J Kurzreichweitiges Potenzial es gibt ein R0 , sodass V r R0 0 ist. a r E2 V E1 −V0 Ansatz für r E 0 J J V0 >0 a J a: χr E g B exp ikx 2m k 2 2 C exp ikx (9.38) (9.39) KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 98 Für r a χ V E χ χ r 09 Ñ 2m 0 ef f 2 a 0 (9.40) (9.41) Die Lösung ist bis auf die Normierungskonstante A eindeutig A χ0 r χr V (9.42) Stückelungsbedingungen für Wellenfunktionen und deren Ableitung bei r a eindeutige Lösung. Für jede Energie gibt es eindeutig festgelegte Koeffizienten A und B Für E 0 B exp κx ) C exp κx (9.43) χ r J a : E 2m (9.44) κ Alle mathematisch möglichen Lösungen mit C > 0 müssen verworfen werNormierbarkeit von χ C 0. den. Nur bei diskreten Energien E gibt es genau eine Lösung. χ r Im Potenzialtopf sin k Ò x 0 kÓ Ò F 2 2m E 0 2 n 9.3 Das Wasserstoffatom = d A ∆ e E \ ψ r 0 2m GrG ψ r R r Y ϑ ϕ r χ r Y ϑ ϕ Vereinfachung des Zweikörperproblems. Das Elektron bewegt sich im Coulombpotenzial m p me des ortsfesten Protons bei r p 0 r re r p re µ 1 mme e me m. M 2 Ansatz e 2 ln e (9.45) (9.46) ln führt auf die Gleichung ÅÎÎ Î d2 2m dr2 2 Æ 1 ÇÐÏ Ô2m r E ÏÏ χ r 0 È G G !" e2 r 2 l l l 2 (9.47) Ve f f Kepler Problem Ve f f L2 2m r2 γ mM r (9.48) J R ² 0 Schwierigkeit: langreichweitiges Potenzial, d. h. es gibt kein R 0 für das gilt, V r gleichung schwieriger als bei kurzreichweitig. 0 Lösung der Radial- 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 99 steiler Anstieg l = oo schematisch h² l(l +l) = V 2m r² Dreh V eff schneller Abfall klassisch r elliptische Bahn E > E lmin kontinuierliche Energie klassische kreisförmige Bahn E=E l min e² r − Abbildung 9.3: Skizze Lösung der Radialgleichung Allgemeine Forderungen für V ¤ lim Ve f f r r ∞ 0 ¤ 0 lim Ve f f r r 0 (9.49) Das Verhaltem am Ursprung wird durch den Drehimpulsterm bestimmt 1 χ χ 0 r l l lineare Dgl. 2. Ordnung l χ c r scheidet wegen lim ¤ r ∞ aus. χ r Lösung überall eindeutig. Asymptotisches Verhalten r ∞ V 0 l 1 2 ergeben zwei linear abhängige Lösungen χ i i χi 2 (9.50) 2 r 0 c r κi κ1 l 1 c rl κ2 d 1 C l Lösung für V , eindeutig bestimmt ef f % 2m drd E & χ r 0 2 2 2 (9.51) KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 100 Gebundene Zustände: E 0 ) χr B B exp κr κr C exp χ r ∞ 0 κ C exp j κr 2m E J 0 (9.52) (9.53) Konstruktion der Lösung im gesamten Bereich durch Sommerfeld sche Polynommethode. Ansatz χr mit dem Polynomansatz κr r d P r P r ∑ α r l 1 (9.54) k (9.55) exp k k Das Einführen einer dimensionslosen Variablen führt zu ρ Betrachte m p = me 0 53Å 2 r aB aB me Bohr scher Radius 2 r 0 r r r r m µ m 1 (9.56) p e p e e me mp Schrödinger Gleichung ^__ `_ ∆ _a 2m e m __ E É _Ë_ ψ r c e zentralsymmetrisch Í ψ r χ r Y ϑ ϕ r "Ze r 2 2 0 (9.57) V r Ansatz e (9.58) lm Radialgleichung ÅÎÎ ÎÎ ~ ÎÎ ÎÆ d2 2m dr2 2 1 ÇÐÏÏÏ Ô2m "Z r ÏÏ Ï "Z ÈÏ e2 r 2 l l 2 VDreh Ve f f E χe r 0 (9.59) 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 101 V proportional 1 r² V eff r proportional − 1 r Abbildung 9.4: Quanten-Kepler-Problem Vgrav Ve f f { r9 grav | γmM V r L2 mM γ 2mr2 r e2 r (9.60) (9.61) L2 : klassisches Drehimpulsquadrat kontinuierlich l l 1 2 : quantenmechanisches Drehimpulsquadrat, diskret l klein, aber l extrem groß l 1 l 2 l l 1 2 l 1 ∆ l 2 l 1 2 0 l l l 1 l ∆ l2 2 2 2 2 Quantelung irrelevant. 0 1 2 BBB Planetenbahnen: 2 2 2 2 sehr KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 102 Für E 0 gebundene Zustände Klassisches Kepler-Problem a.) periodische planare Kreisbahnen r ρ ρ0 ρy ϕ 0 ϕ ρ Abbildung 9.5: Kreisbahn b.) periodische planare Ellipsen l erhalten. Für Kreise ϕ̇ l µρ0 ρt ϕt ω ρx ρmin ρmax ρy Abbildung 9.6: Ellipsen x 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 103 ϕ̇ l µρ t Bewegung in ρ Koordinaten, bestimmt durch Energieerhaltung E µ 2 ρ̇ 2 e2 2µρ V ρ µ 2 ρ̇ 2 (9.62) Ve f f ρ (9.63) 1d-Bewegung im Potenzial Ve f f ˆ Radialgleichung in der Quantenmechanik. J nicht betrachtet E 0 klassisch: Hyperbelbahn - nicht periodisch frei, Quantenmechanik = Streuzustand. V ρ min ρmax ρ 0 ρ 0 > E > E min Emin Ellipse Kreisbahn Abbildung 9.7: V ρ Quantenmechanik: die Radialgleichung führt für E 0 zur Quantisierung der Bewegung in r d e l l 1 % 2m dr r 2m r E& χ r Umkehrpunkte ρ̇ 0 E 2 Ve f f ρmin 2 2 ef f max (9.64) Richtung. 2 2 l 2 (9.65) ist Eigenwertproblem. : P r : κr r d P r κ i ∑α r Lösungsansatz nach Sommerfeld scher Polynommethode χl r l 1 exp k k k (9.66) 2mE (9.67) KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 104 Korrektes Verhalten von χl für r wir 0 und r ∞. Durch Einführen dimensionsloser Variabler erhalten me η i E 2ma % d 2 dρ ρ χ ρ exp ρ r aB E ER 2 aB 0 53Å 2 Bohr scher Radius 13 6 eV 0 l l 1 η χ ρ ρ & ηρ ρ d P ρ 2 R B 2 2 2 Einsetzen von l 2 l 1 (9.68) (9.69) (9.70) (9.71) führt auf die Dgl. für das Polynom ) 2 l l ρ 1 ηn P ρp ρ2 1 η l 1$ ¶ ρ 0 P ρ ∑ α ρ ∑ ρ r α d k 1 k 2 l 1 $Ñ 2α 1 η k l 1$ ¯t¦ α d 2 η l k 1 1 a k 1 k 2l 2 P ρ Einsetzen von k0 κ k (9.72) (9.73) k 0 führt auf k0 k 1 k 1 k (9.74) k 0 Für alle ρ k 1 k (9.75) Frage: Kann k0 unendlich sein? Für k ∞ Betrachte die Reihe für exp d 2η k ak 1 αk exp 2ηρ 9 βd 2ηρ ∑ 2ηρ k k! k (9.76) ∑ βk ρ βk k k 2η / k Für große ρ (große k wichtig in der Potenzreihe) P ρ ∝ exp 2ηρ χ ρ exp ηρ ρ d P ρ/ k 1 βk k 2η k! 2η 1 l 1 k (9.77) (9.78) ´ exp ηρ (9.79) l k1 1 (9.80) divergent, d. h. nicht normierbar. Abbrechen bei k0 erfordert 0 η l k 1 0 1 η 0 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 105 Hauptquantenzahl Definiere die ganze Zahl n (Hauptquantenzahl) n l En k 1 0 ER n2 (9.81) 1 2 3 n (9.82) Quantisierung der zugelassenen Energien x* χl r χnl r und Rl r Rnl r k0 ist die Radialquantenzahl: Anzahl der Knoten von R nl r . Bahndrehimpulquantenzahl l: Wegen k0 En X 0 und l X 0 muss gelten: 0 ist unabhängig von l l n l 0 1 BBB n 1 n-fache zufällige Entartung des Eigenwertes E n . Bezeichnung in der Chemie l l l l 0 1 2 3 s-Orbitale p-Orbitale d-Orbitale f-Orbitale Magnetische Quantenzahl m: l B BB 0 BBB± l Gesamtentartung des Energieniveaus n 2l 1 fache Entartung von n u"Z2u ∑ 2l 1 Spin n 1 gm 2n2 (9.83) l 0 Zur Form der Orbitale n l 2 zufällige Entartung Ö l R 0 Õ > 0 kein Drehimpulspotenzial n 1 Z" 0 m 0 nur s-Orbital 0 l 0 s-Orbital l 1 p-Orbital m m m m 0 1 0 ÉÌÍ Ë 1 gleiche Radialfunktion KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 106 Abbildung 9.8: Die normierten Radialfunktionen R nl r (links) und die normierten radialen Wahrscheinlichkeitsdichten Wnl r (rechts) für das Wasserstoffatom. 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 107 Abbildung 9.9: KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 108 n 3 l l l 0 1 2 s-Orbital m m m m m m m m p-Orbital d-Orbital n0 = 0 l=2 χ 22 χ 11 r l=1 χ 00 l=0 Abbildung 9.10: 1 0 1 2 1 0 1 2 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 109 Das Wasserstoffatom - Wiederholung der Vorlesung mp ∞ µ me m Elektron me Proton r mp A 2m ∆ lr E \ ψ r 0 r χ Y ϑ ϕ +, r nlm- ψ r ψ r G Schrödinger-Gleichung 2 2 Lösung (9.84) nl nlm lm G nlm- abstrakter Zustandsvektor charakterisiert durch die Quantenzahlen n l m. E 1 1 # E E 13 6 eV n n 2ma n a 0 53 Å me χ r bestimmt durch Radialgleichung d e l l 1 % 2m dr r 2m r E & χ r . 0 Y ϑ ϕ mit l m l sind Kugelfunktionen. mX 0 2l 1 l m ! P cos ϑ $ exp imϕ Y 1 4π l m ! 2 R 2 n (9.85) 2 B 2 2 (9.86) 2 B 2 (9.87) nl 2 2 2 2 2 n 2 nl (9.88) ln n lm m l (9.89) Plm zugeordnetes Legendre Polynom. m 1 Y ϑ ϕ$ 0 Ylm ϑ ϕ m m (9.90) l Beispiele: l l 0 1 0 ^__ `_ m _a m Y j 1 4π 1 : Y11 0 : Y10 1 : Y1 1 cos ν H sin ν exp iϕ H H 3 8π 3 4π 3 8π sin ν exp iϕ KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 110 Polardiagramme: G G Betrachte Θm l ϑ G G 2π Ylm ϑ ϕ 2 2 (9.91) = Winkelabhängigkeit der Dichteverteilung (nur von ϑ abhängig). l m 0 0 G G θ00 ϑ 1 2 2 (9.92) z υ |θ0 0 | ( υ ) |² 1 2 x, y Abbildung 9.11: l 1 l 1 m 1 0 m Äquivalente: ×G G ∝ sin ϑ θ ϑ ∝ cos ϑ G G θ1 1 ϑ 0 1 Wahl der drei Orthonormierten Eigenzustände für l 2 2 2 2 2 1 11 10 (9.94) 1, in Chemie häufig benutzt. 9 1 Y ϑ ϕ) Y ϑ varphi$ j2 «i 4π3 sin ϑ sin ϕ 3 cos ϑ φ ϑ ϕ 9 Y ϑ ϕ Øi 4π φ11 ϑ ϕ (9.93) 1 1 (9.95) (9.96) (9.97) 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 111 z x, y Abbildung 9.12: z x, y Abbildung 9.13: 9 1 Y ϑ ϕ Y ϑ ϕ$ j2 «i 4π3 sin ϑ cos ϕ φ31 ϑ ϕ 11 1 1 In abstrakten Hilbertraum-Vektoren 1 9 G j 2 G 11-B G 1 1$- G φ -9 G 101 - G φ -9 j 2 G 11´- G 1 1$- φ11 0 1 1 1 G - Die Zustände φi1 sind orthonormal (9.98) (9.99) KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 112 Eigenvektoren von L̂2 , aber nicht von L̂2z G ϕ - i 1 reiner Zustand, weil wohldefinierte Linearkombination von reinen Zuständen. G - G - ∑ aim 1m und damit ist φi1 genau definierter Hilbertraum-Vektor 0̂ reiner Zustand. m Im Gegensatz zum Zustandsgemisch: r G -±t r G -±t System wird durch ein Ensemble ψi von reinen Zuständen ψi beschrieben. Für jeden dieser Zustände ist nur die Wahrscheinlichkeit Pi R seines Auftretens bekannt mit ∑ Pi 1. Der system- d beschreibende Hilbert-Vektor ist nicht bekannt. Betrachte π ϑ 2 i sin ϑ 1 ∝ sin ϕ G G φ11 ϕ 2 2 (9.100) y = "px − Orbital" ϕ x Abbildung 9.14: ∝ cos ϕ G G G φ G “p Orbital φ31 ϕ 2 2 1 2 2 (9.101) (9.102) z Bsp.: Der reine Zustand (hier in Ortsdarstellung) . ∑ a φ ϑ ϕ φϑϕ 3 i i 1 (9.103) i 1 ist normalerweise nicht bekannt. Insbesondere die Phase mit der sich die φ i1 überlagern, ist schwer ermittelbar. Aber: die Rotationssymmetrie ist gegeben. Daraus folgt P1 Wahrscheinlichkeit von φ11 P2 P3 13 Das Zustandsgemisch ist bekannt, es beinhaltet weniger Information insbesondere über Phasenlagen. 9.3. DAS WASSERSTOFFATOM 113 y = "py − Orbital" x Abbildung 9.15: Einfaches Atommodell für wasserstoff ähnliche Atome Betrachte ein Atom mit der Ordnungszahl Z Kernladung Z und Z Elektronen − − − Z=5 Z+ − − Abbildung 9.16: Näherung: Die Elektronen sehen ein effektives zentralsymmetrisches Potenzial, dass dem nahe kommt. Energieniveaus bilden die Termschalen n 1 E n 2 E2 L-Schale l l n 3 E3 M-Schale l l l E1 K-Schale l 0 m 0 1 2 0 g1 2 1 0 1 \ g 8 m 0 m 1 0 1 ÉÍ Ë g m 2 à 1 0 1 2 0 m 1 m Schalenmodell. 0 2 3 18 1 r Potenzial KAPITEL 9. DAS ZENTRALSYMMETRISCHE POTENZIAL 114 Pauli-Prinzip: Fermionen (Teilchen mit halbzahligem Spin). Jeder Zustand darf nur mit einem Elektron besetzt werden. n=3 3s 3p n=2 2s 2p l=0 n=3 3d l=1 1s L − Schale 2 Elektronen l=0 Abbildung 9.17: Das Pauli-Prinzip wird als neues unabhängiges Prinzip für Vielfermionensysteme eingeführt. Kapitel 10 Der Spin Aufspaltung der Eigenzustände von L̂2 im Magnetfeld Aus der Elektrodynamik folgt, dass jedem Bahndrehimpuls L ein magnetisches Moment M zugeordnet ist. q M L (10.1) 2m wobei q die Ladung und m die Masse des Teilchens sind. Die Energie eines magnetischen Moments in einem äußeren Magnetfeld ist q HB BM BL (10.2) 2m # Wir wählen B B0 ez und gehen zur Quantenmechanik über, indem wir die Observable durch den Operator ersetzen q ĤB B0 L̂z B0 keine Systemobservable (10.3) 2m Betrachte (10.4) Ĥ Ĥ0 ĤB Ĥ0 = Hamiltonoperator bei B 0, zentralsymmetrisch G -. Ĥ0 n l m G - Enl0 n l m (10.5) ĤB : bricht Rotationssymmetrie. Es gilt jedoch Ĥ Ĥ g Ĥ L̂ g Ĥ L̂ ) 0 2 0 2 0 n l m- bleiben die Eigenfunktionen von Ĥ. G Ĥ n l m -: Ĥ n l m -) Ĥ n lm G G G E G n l m- qB2m L̂ G n l m E G n l m- 2mq B m G n l m E G n l me E 2m E Bm Aufspaltung ∆E µ B 0 B 0 0 nl 0 nl nlm nlm 0 nl 0 B 0 115 (10.6) (10.7) z (10.8) 0 (10.9) (10.10) (10.11) KAPITEL 10. DER SPIN 116 m=−1 m= 0 p m= 1 s−Niveau unverändert wegen m=0 s µB e 2m Bohrsches Magneton (10.12) Zeeman-Effekt: Niveauaufspaltung linear mit Magnetfeld gemessen. Komplikation: Der Bahndrehimpuls ist nicht die einzige Quelle des magnetischen Moments. Es existiert ein innerer Drehimpuls S (Spin, Drall), der klassisch nicht verständlich ist. Dieser führt zu einem zusätzlichen magnetischen Moment MS 2µB S (10.13) Stern-Gerlach-Versuch Abbildung 10.1: Der Stern-Gerlach-Versuch Auch mit neutralem H l 0. H Fz mu B + V ∂V∂z µ ∂B∂z m m z (10.14) (10.15) Experiment Es gibt zwei diskrete Werte für µ z . Annahme zur Erklärung: Es existiert ein innerer Drehimpuls der ein magnetisches Moment erzeugt. 117 µ q j 2m gS : g-Faktor ˆ Abweichung von klassisch erwartetem Wert. gS S Zwei Werte für µS z S (10.16) 1 2 12 m 1 1 S 2 l 2 1n Sz S 2 i G G 2 S (10.17) 3 4 (10.18) ms = 1 2 |S| = h 3 4 m=− 1 2 Experimentell: gS 2 !!! klassisch völlig unverständlich Mathematische Formulierung des Spins Es gibt einen Spin-Operator Sˆ mit den Vertauschungsrelationen des Drehimpulses Ŝ Ŝ Ù i ∑ ε Ŝ Ŝ Ù i Ŝ Ŝ Sˆ g 0 i j i jk Ŝk (10.19) k Bsp. und Ŝz hat zwei Eigenwerte x y z (10.20) 2 i 2 Ŝz Darstellung mit 2 x 2 Matrizen G k- 2 G k- (10.21) (10.22) KAPITEL 10. DER SPIN 118 Ŝz Sz G k- G Ú- 2 l 01 l 01 n l 01 n 1n 0 Zweikomponentenvektor ˆ Spinor Aus den Kommutatorrelationen folgen dann die Darstellungsmatrizen Sx Sy 2 l 2 l 0 1 1 0 0 i 0 n i n sodass wir schreiben können Si σx σz 2 σ l 01 10 n l 10 01 n i l 0 1 (10.23) i 0 n Pauli-Matrizen Dem Teilchen wird ein innerer Freiheitsgrad zugeordnet Der Zustandsraum H ist der Produktraum aus den bisher behandelten räumlichen Zustandsraum H Raum und dem Spin-Zustandsraum HSpin . H HRaum HSpin (10.24) ° Die Basis dieses Raumes muss daher um den Spin-Freiheitsgrad erweitert werden. G r - G r m S mS G 1 G In der Ortsdarstellung hat die Wellenfunktion daher zwei Komponenten , r ( ψ-: , r à G ψ: G - und kann daher als Spinor d r ψ r ψ r d r n l ψ ψ (10.25) (10.26) 119 dargestellt werden. r : r G : G G G d ψ ψ 2 2 Wahrscheinlichkeit das Spin am Ort r nach oben dto. nach unten r ψ r d G G G G d3r ψ 2 2 (10.27) 120 KAPITEL 10. DER SPIN Kapitel 11 Der harmonische Oszillator Betrachte den Hamiltonoperator p̂2 mω2 2 x̂ (11.1) 2m 2 der in einem eindimensionalen parabolischen Potenzial resultiert. Zur Bestimmung der Eigenvektoren und -werte konnte man wie beim Wasserstoffatom die zeitabhängige Schrödinger-Gleichung in Ortsdarstellung aufstellen und mit der Sommerfeld schen Polynommethode lösen. Eine andere Lösungsmöglichkeit des Eigenwertproblems ist die algebraische Methode, die auf der Einführung von Leiteroperatoren beruht. Ĥ i p̂ i mω x̂ Vernichtungsoperator l 2 mω n i p̂ dâ i mω l x̂ Erzeugungsoperator 2 mω n d Offensichtlich sind weder a noch a hermitesch, aber es gilt â d â d d â â (11.2) (11.3) Wir erhalten weiterhin a ad Ù % & Ã Ñ u"Z u g mω i p̂ i p̂ x̂ x̂ 2 mω mω i i x̂ p̂ p̂ x̂ 2 2 i x̂ p̂ 1 (11.4) (11.5) (11.6) i Weiterhin definieren wir den hermiteschen Besetzungszahloperator N̂ d a a mω x̂ 2 l i p̂ mω n l x̂ 121 (11.7) i p̂ mω n (11.8) KAPITEL 11. DER HARMONISCHE OSZILLATOR 122 i x̂ p̂ p̂x̂ n mω 2 mω Û "Z { ÜÌ 1ω % 2mp̂ mω2 x̂ & 12 Ĥ 1 ω 2 ω l N̂ 12 n mω 2 l x̂ 2 p̂2 m2 ω2 xp 2 Ĥ N̂ ) 0 Ĥ 2 (11.9) i 2 (11.10) (11.11) (11.12) G - Ĥ und N̂ haben ein vollständiges gemeinsames Orthonormalsystem n . G - n G n- N̂ n n sind die Eigenwerte von N̂. Weiterhin ist -G : l n 12 Ón ω G n-. E l n 1 ω n 2Ó Ĥ n G - En n n (11.13) (11.14) Zur Feststellung der Bedeutung der Operatoren bilden wir (wir lassen die “Hüte” über den Vektoren weg) N a ad a ag ad aa ad aa ad a a # a N ad ad aad ad ad a ad a ad ) ad Wir finden daher - G 9 Na n - a N G nG a n n - a n - n 1 a n G G G aN n Hier wieder der Hut über den Operatoren! -G : n 1 â G nâ n -: C n 1G G N̂ â n Das Adjungierte der Gleichung , â n , n âd C , n 1 G C G , n 1 n 1- G , n '"âZd ua n-: G bb G G G G Wähle C reell â n-: Cj n j n n 1- Absteigeoperator = Vernichtungsoperator G G 2 n C (11.15) (11.16) (11.17) (11.18) (11.19) (11.20) 2 (11.21) 123 d G n- j n 1 G n 1- Aufsteigeoperator = Erzeugungsoperator (11.22) Betrachte die Folge von Zuständen die durch wiederholte Anwendung von a auf den Zustand n G resultieren. und analog â -: G a n -: G a n -: G a n -: G j n G n 1F n n 1 G n 2F n n 1 n 2 G n 3F n n 1pBB n i 1 G n i- a n 2 3 i Es gibt zwei unterschiedliche Fälle: (a) n N0 Serie bricht ab, wenn n 1 i 0 i n (11.23) (11.24) (11.25) (11.26) 1 d G n- 0 der Zustand G 1- kann nicht konstruiert werden. Serie bricht nicht ab. Zustände mit negativem Eigenwert n (b) n N n 0 N̂ n -. n n G G an 1 können konstruiert werden. Dieses führt aber auf einen Wiederspruch, denn ,n ,n G n G n- Skalarprodukt positiv definiert. n n N0 0 Zustand mit kleinster Energie , n ad a n- , an anG G G G N̂ G n- X 0 n 1 2 ω Grundzustand. En ω 2 Konstruktion der Grundzustandswellenfunktion: Nimm G - a 0 in Ortsdarstellung % mω dxd x& ψ x: % x d x ψ x: & dx ψ x: 2 0 0 0 0 0 0 mit x0 0 (11.27) i mω 1 1 x , x G 0- exp w l π1 4 j x 2 x n y (11.28) 2 0 0 (11.29) KAPITEL 11. DER HARMONISCHE OSZILLATOR 124 , G Wir berechnen x 1 nach â d G n.- j n 1 G n 1- in Ortsdarstellung 1 d ψ x I x x ψ x . , x 1 - l dx n G j 2x 1 Allgemeine Formel 2 0 0 (11.30) 0 I , x n: -G j 1n! , x G ad G 0 j 1n! l j 2x1 n l x x dxd n ψ x j 1π2 n! x d 1 h l x x dxd n exp l F j π21 n!x exp l. 2xx n H l xx n F ψn x n n (11.31) n 2 0 (11.32) 0 0 n 2 0 n 1 2 0 n x2 2x20 n (11.33) 2 n n 2 0 0 0 Hn y : Hermitesches Polynom . 1 H y 2y H y 4y 2 H y 8y 12y H y 16y 48y 12 H y 32y 160y ^__ symmetrisch für n gerade _ "Z gerade Funktion ψ x ` _ __a asymmetrisch für n ungerade "Z H0 y 1 2 2 4 4 3 3 2 5 5 3 n V x ∞ ∞ G G kein Kontinuum, nur gebundene Zustände vollständig diskretes Spektrum E n 1 2 ω. Eigenfunktion ψ können reell gewählt werden. ungerade Funktion n n Realistisches Potenzial Klassische Aufenthaltswahrscheinlichkeit x t mit Periodendauer T dt T 2 ωkl x dx 2ω dt 2π ω dx π dx dt quantenmechanische Aufenthaltswahrscheinlichkeit ψ x dx G G ωqu x dx n 2 120y (11.34) 125 Abbildung 11.1: Oszillierendes Wellenpaket Bisher haben wir stationäre Lösungen der Schrödinger-Gleichung betrachtet. Diese entsprechen einer zeitlich konstanten Verteilung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit . ψ x G G ωn x 2 n (11.35) Klassisch wird die Bewegung eines Massenpunktes im harmonischen Potenzial durch eine Oszillation xt δ x0 cos ωt (11.36) beschrieben, wobei x0 die frei wählbare Amplitude ist und δ die frei wählbare Anfangsphase. Diese klassisch bekannte Bewegung entspricht einer sich periodisch verändernden Aufenthaltswahrscheinlichkeit. Wie kann eine solche Bewegung quantenmechanisch beschrieben werden? , BG G BG Antwort: Die klassische Oszillation x t eines Massenpunktes entspricht in der Quantenmechanik dem Zeitverhalten des Ortserwartungswertes ϕ t x̂ ϕ t eines Wellenpaketes ϕ t . Wir schreiben B -: Û t 0 ϕ t 0BG G E Û t 0 q exp ∑ l i t nCG ϕ - , ϕ G ϕt n n n 0 n (11.37) (11.38) KAPITEL 11. DER HARMONISCHE OSZILLATOR 126 parabolische Näherung freies Kontinuum V (x) parabolische Näherung bricht zusammen gebundene angeregte Zustände Grundzustand Abbildung 11.2: Zeitentwicklungsoperator B-: ∑ exp i n 1 2 ωt ϕ - , ϕ ϕ t 0 (11.39) G G G "!c e (11.40) ∑ C 0 exp i n 1 2 ωt G n- C 0 : Entwicklungskoeffizienten, die durch die Anfangsbedingungen ϕ x t 0 festgelegt sind. ϕt n n n 0 Cn 0 n n 0 n Das Adjungierte , ϕ t ∑ C 0 exp i n 1 2 ωt Z G Wir finden damit , ϕ t x̂ ϕ t B-: ∑ C 0 C 0 , n x̂ m- exp i m n ωt G G G G { i 2mω ∑ j n C 0 C 0 exp iωt C 0 C 0 exp iωt i 2mω Re w ∑ j nC 0 C 0 exp iωt y + x cos ωt δ n (11.41) n 0 n m (11.42) nm ∞ n n 1 n 1 n n 1 (11.43) ∞ n 1 n (11.44) n 1 0 (11.45) Der Erwartungswert im harmonischen Oszillator vollzieht genau dieselben Oszillationen wie der klassische Oszillator. Die genaue Übereinstimmung ist eine Eigenheit des Oszillators. Allgemein: Ehrenfest-Theorem. 127 Abbildung 11.3: 128 KAPITEL 11. DER HARMONISCHE OSZILLATOR Kapitel 12 Bohr-Sommerfeld-Quantisierung für den harmonischen Oszillator Postulat: Für geschlossene klassische Bahnen gilt für ein Teilchen in einer Dimension die Bedingung p ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ klassische ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ (t),ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ p ÞÝÞÝ (t))Trajektorien (x ÞÝLÞÝLÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ imÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ Phasenraum ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞÝÞÝ ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß ß à à à à à à à à à à à à à à à à à à à à à à à n ÞÝLÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ àß ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞÝÞÝ ÞÝLÞÝLÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß FÞLÝÞLÝ àßàß nÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞÝÞÝ ÞÝLÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ àßàß ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞÝÞÝ x ÞÝLÞÝLÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ àßàßß ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞÝÞÝ ÞÝLÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ààß ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞÝÞÝ ÞÝLÞÝLÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ ÞLÝÞLÝ quantenmechanisch ÞÝÞÝ Trajektorie erlaubt Fn á p dq n α h n 1 2 BB (12.1) α: nicht a-prion bestimmbare Konstante Fn : Fläche von der n-ten “quantenmechanisch erlaubten” Phasenraumtrajektorie eingeschlossen. (Phasenraumvolumen) 129 130KAPITEL 12. BOHR-SOMMERFELD-QUANTISIERUNG F ÜR DEN HARMONISCHEN OSZILLATOR Für harmonischen Oszillator H k: Federkonstante p2 2m mω2 2 x 2 E ω k m (12.2) 131 Phasenraumbahnen sind Ellipsen p pmax = 2mE x max = 2E m ω² x Abbildung 12.1: á pdx En ω En pmax πpmax xmax n α h n α n 12 ω α 12 j 2mE j 2j mω j n 1 j 2 ∆p 2E i mω j 2 i mω j n 1 "! 2 , G Führe den Paritätsoperator ein P̂ f x f x (12.3) (12.4) (12.5) (12.6) (12.7) (12.8) x0 Parität der Wellenfunktion x n f x P̂2 f x P̂2 1 (12.9) Eigenwertgleichung : P̂ ϕ x: P̂ ϕ x 2 λ λ ϕ x ϕ x 1 zwei Eigenwerte λϕ x 2 (12.10) (12.11) (12.12) 132KAPITEL 12. BOHR-SOMMERFELD-QUANTISIERUNG F ÜR DEN HARMONISCHEN OSZILLATOR mit Eigenfunktionen λ A Paritätsoperator ist hermitesch dx } dx P̂d Aus P̂2 P̂ 1 P̂P̂ d ∞ ∞ ∞ ∞ 1 1 . . ϕx ϕx : : ϕ ϕ x ϕd x x ϕ x dx ϕ x P ψ x q ϕ x ψ x dx dx ϕ x ψ x q dx P ϕ x B ψ x ∞ (12.13) ∞ ∞ (12.14) ∞ P̂ ist unitär. Wir finden für den harmonischen Oszillator 2m dxd Ĥ P̂Ĥ 2 Ĥ P̂Ĥ 2 mω2 2 x 2 Ĥ P̂ Ĥ P̂ G - P H z 0 Allgemein für 1d-Problem mit V x Y V x (12.15) 0 (12.16) Ĥ und P̂ haben ein vollständiges gemeinsames Orthonormalsystem. Da Ĥ keine Entartung aufweist, ist dieses eindeutig durch n gegeben. Parität gewählt werden. Eigenfunktionen können mit definierter Kapitel 13 Zeitunabhängige Störungstheorie Betrachte die zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung G - Ĥ ψ Ĥ0 V̂ G ψ- E G ψ- (13.1) Aufteilung im “ungestörtes Problem”, das als gelöst vorausgesetzt wird G -. G - εn n Ĥ0 n (13.2) und eine Störung V̂ . Beispiel: Ĥ0 Hamiltonoperator für H-Atom, V̂ Störung durch ein extern angelegtes Feld Veränderung der Energieniveaus (Stark-Effekt). 13.1 Störungstheorie ohne Entartung G - Keine Entartung der n . Betrachte Eigenwertgleichung B-. E λ ψ λBG G Ĥ0 reeller Parameter λ, für λV̂ ψ λ λ λ 1 0 (13.3) zu lösendes Problem gelöstes Problem Ansatz: Entwicklung der Lösung in Potenzen von λ 9 ε ∑ λ E c e ψ λ B-9 G G n-) ∑ λ G ψ En λ n ν ν 1 ∞ n gesuchte Lösung für λ En n ν ν 1 ν (13.4) ν n (13.5) 1, E 1: ε E c e E c e oBBc c ψ -: ψ 1 B-. n -B ψ e -B ψ e -pâBBB G G G G G 1 n n 2 n n n 1 n n 133 2 n (13.6) (13.7) KAPITEL 13. ZEITUNABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE 134 ce Idee: wenn V̂ hinreichend schwach ist, bringen schon die linearen Korrekturterme E n eine gute Näherung. 1 c eG 1 und ψn Setze unseren Ansatz in die Schrödinger-Gleichung mit dem Parameter λ ein! Ĥ 0 λV̂ w G n-) ∑ λ G ψ - y w ε ∑ λ E c e y w G n-) ∑ λ G ψ - y ∞ ∞ v n v ν 1 n ∞ nu v n v 1 ν ν n (13.8) nu 1 Sortiere nach Potenzen von λ! λ0 : λ1 : λ2 : G -p-. G c e -) G c - e - c e -) c e G c e - G c e -) cG e )- E c e ψ G G G G G Ĥ0 n εn n 1 1 1 V̂ n Ĥ0 ψn εn ψn En n 2 1 2 2 V̂ ψn Ĥ0 ψn εn ψn En n 1 1 n n Hierarchie von Gleichungen Störungstheorie 0. Ordnung 1. Ordnung 2. Ordnung Gleichung mit λ 0 Gleichung mit λ1 Gleichung mit λ2 1. Ordnung E c e V̂ n- Ĥ ε ψ - G G c e Entwickle ψ - in das Basissystem der n G G c c ψ e - ∑ a { e m - G G Daraus folgt: c c E e n -) ∑ ε ε a { e m - V̂ n - G G G Projektion auf , k G ε ε a c e E c e δ { , k V̂ n- { G G Setze n k E c e , n V̂ n- G G Setze n > k ac { e , k G V̂ G n- k > n ε ε 1 n 0 n 1 n (13.9) 1 n ∞ 1 n 1 nm (13.10) m 1 1 n n m 1 nm (13.11) m 1 n k 1 nk 1 n nk 1 n 1 nk 1. Ordnung n n + εn 1 n (13.13) (13.14) k E c e ε , n G V̂ G n, c k V̂ n ψ - + n -B ψ e - n -) ∑ G G G G À ε G εG G k - En (13.12) n 1 n k n n k (13.15) (13.16) 13.1. STÖRUNGSTHEORIE OHNE ENTARTUNG 135 -G ε G ψ c e V̂ G ψ - E c e G n-p E c e G ψ c e Projektion auf n - durch Multiplikation der linken Seite , n . G G , n V̂ '"ψZcu e - E c e E c e , n ψ c e G G æ æç G "Zê é äã å è æ ç , n V̂ k - , k V̂ n- c e 8 ∑ G εG ε G G E À , c 8 E e ∑ G n G V̂ G k - G À ε ε Betrachte 2. Ordnung Ĥ0 n 2 n n 1 n ∑ k n 2 1 n 1 n 2 1 n 1 n n (13.17) 1 n n 1 k V̂ n εn εk k ann (13.18) 0 2 (13.19) n n k n k 2 2 (13.20) n n k n k Störung des Energiewertes in zweiter Ordnung Beispiel: Quadratischer Stark-Effekt Betrachte H-Atom im Grundzustand ,r G -. 1 100 H Störung durch konstantes elektrisches Feld E πa3B exp l ar n (13.21) b 0 0 E V̂ r e E r̂ e Ez ẑ z (13.22) 1. Ordnung , 100 G V̂ G 100- 1 E100 e Ez 0 1 πa3B d 3 r z exp l a2r n B Zweite Ordnung , nlm z 100- ∝ d rR { r Y { ϑ ϕ rY ϑ ϕ exp r a G G αδ { δ { dr d R { r exp r a E c e ∑ G , n l m G V̂ G 100- G ∑ G , n 1 0 G V̂ G 100- G ε { ε ε ε { { À { u"Z u dd 9 4 a E quadratischer Stark-Effekt z r cos ϑ ∝ rY10 ϑ ϕ 3 m0 l1 3 nl 10 lm nl B B 2 2 nl 10 (13.24) 2 n n l m 1 00 (13.23) n 2 n1 (13.25) 1 n nr l 1 3 B 2 z (13.26) KAPITEL 13. ZEITUNABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE 136 Klassische Erklärung e− P E + Dipol− moment + e− ohne Feld |P|=α E α : Polarisierbarkeit Abbildung 13.1: Energie des Dipols im elektrischen Feld V P E αEz2 (13.27) 13.2. STÖRUNGSTHEORIE MIT ENTARTUNG 137 13.2 Störungstheorie mit Entartung Für den nichtentarteten Fall gilt in erster Ordnung , n G V̂ , G n(13.28) m V̂ n ψ - n -) ∑ (13.29) G G À ε G εG G m- Tritt eine Entartung auf, z. B. ε ε divergiert der m M-Term in der Reihe für ψ - , wenn G , M V̂ n- > 0. G G En εn n n m n M m n n Grundidee zur Behebung des Problems: Die entarteten Eigenvektoren des ungestörten Problems werden so gewählt, dass das Matrixelement verschwindet. Durchführung: Annahme: Eigenwert εn sei N-fach entartet Gnα-: -: H0 n Ĥ0 G G nα- - εn n εn G α 1 2 BBB N (13.30) (13.31) α: Zusätzlicher Index bei Entartung. Betrachte nun den modifizierten Ansatz für die erste Ordnung B-: G ψλ ∑ Cα G nα - Z" b vorher ë ε λE c e α 1 λ c ∑ an { me G m- À 1 (13.32) m n n 1 Eλ Einsetzen in Schrödinger-Gleichung (13.33) B-. E λ ψ λBG G Ĥ0 Ĥ0 ∑ Cα G nα - λV̂ ψ λ (13.34) bringt in Nullter Ordnung N α 1 εn ∑ Cα G nα - N α 1 Cα : unter der Bedingung der Normierbarkeit frei wählbar. Erste Ordnung (13.35) KAPITEL 13. ZEITUNABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE 138 Ĥ0 c { e )- V̂ ∑ C nαc G À c G ∑ a { e G m-p E e ∑ C G nα- À ∑ N 1 an m m εn (13.36) α nα 1 m nα 1 nm 1 (13.37) α nα 1 m nα G - , G - nβ G Wir projizieren auf einen Eigenvektor n β aus der Menge der entarteten Eigenvektoren nα nα δα β . - { c I E eC G ∑ Cα , n β G V̂ N 1 nα α 1 β (13.38) Korrektur des Zustandes in Nullter Ordnung Korrektur der Energie in Erster Ordnung als Ersatz von E c e , n V̂ n- ohne Entartung. G G 1 Gleichung 13.38 ist eine Eigenwertgleichung. Definiere: V , nβ V̂ nαG G 1. Darstellungsmatrix V αβ (13.39) des Störoperators im Raum der entarteten Eigenvektoren. C 2. Eigenvektor C β Cβ (13.40) Dann ist Gleichung 13.38 äquivalent zum Matrix-Eigenwertproblem E c e C VC 1 (13.41) Weil V̂ hermitesch ist, ist auch V hermitesch. N Eigenvektoren Cγ γ ce N reelle Eigenwerte Eγ G n Eigenkets nγ 1 B BB N 1 G - ∑ C G nα- nγ N α 1 γ α = spezielle Eigenvektoren des ungestörten Problems. γ 1 B BB N (13.42) 13.2. STÖRUNGSTHEORIE MIT ENTARTUNG 139 G - G n -pBB G n r G m- G m > n ¸ t Basis des ungestörten Problems n1 r G - G m > nt Für die m Ordnung. 2 N folgt aus der Gleichung 13.36 derselbe Ausdruck wie ohne Entartung 1. ,m V n G - G ψ - G n -p ∑À ε G εG G m ε , n G V̂ G n - ε E c e E ψ γ nγ n m n nγ Linearer Stark-Effekt: Betrachte das 2. Niveau im H-Atom , r n 1-: G , r n 2-: G , r n 3 4-q G ϕ3 Störoperator V̂ γ ψ200 ψ210 h 4 1 3 2 exp l 2aB 1 r exp 3 6a 2 2aB ψ21 r 2aB er E Störmatrixelement Vαβ ezEz C eEz r n l r exp 6aB 2aB 3 2 i (13.44) 4 2s 2p m r Y10 2aB 1 1 1 n B × γ r Y00 2aB l (13.43) m n vierfache Entartung N ϕ1 ϕ2 γ n γ n × r Y1 2aB 1 4π Y10 3 (13.45) 0 (13.46) (13.47) (13.48) d 3 r ϕα V̂ ϕβ (13.49) Nach längerer Rechnung V12 V21 3eEz aB V Ù0223 V0 alle anderen Vαβ 0 V0 V0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5!66 7 Wir bekommen die Eigenvektoren und Eigenwerte 1 j2 C1 1 1 0 0 0223 7 5!66 ce E1 1 V0 0 (13.50) KAPITEL 13. ZEITUNABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE 140 1 j2 5!66 0223 7 5!6 0 6 0223 01 7 0 5!6 0 6 0223 00 7 1 1 0 0 C2 C3 C4 c e # E2 1 ce E3 1 ce E4 1 V0 0 0 1 (1) εn + Eγ linearer Stark−Effekt (1) εn (1) = E 3 = E4 Ez G - G - Die Ladungsverteilungen zu ψn1 und ψn2 haben ein Dipolmoment. Kapitel 14 Zeitabhängige Störungstheorie und Wechselwirkungsbild Betrachte jetzt eine zeitabhängige Störung H Ĥ0 V̂ t (14.1) Das ungestörte Problem sei zeitunabhängig und gelöst; Ĥ0 G - G - εn n (14.2) Für das volle Problem gibt es keine zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung. Daher müssen wir die zeitabhängige Schrödinger-Gleichung lösen. B-. G $ B- G ∂ Ĥ0 λV̂ t ψ t ψt ∂t wobei wir wieder einen reelen Kopplungsparameter λ eingeführt haben. Wir entwickeln ψ t VONS der n . i G - Für λ c 0 gilt ck t k ∞ k (14.4) k k 1 const. Das Einsetzen des Ansatzes bringt ε c t & exp D i ε t E G k ∑ % i ε ∑ c t exp D i t E ε λV̂ t G k - d ck t dt k 1 ∞ k (14.5) k k k k , B- in das G B- ∑ c t exp i ε t k - D E G G ψt (14.3) (14.6) k k 1 G dc t i dt Projektion auf m ergibt m Ansatz für die Lösung ∞ , G G k- λ ∑ ck exp iωmk m V̂ t k 1 . c c e t p λ c c e t ) cm t 0 m 1 m 141 ωmk c e ) oBB 2 λ 2 cm t epsilonm ε k (14.7) (14.8) 142KAPITEL 14. ZEITABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE UND WECHSELWIRKUNGSBILD Anfangsbedingung c e . { 0 System ist zur Zeit t c e c c e ì BB' 0 1 2 m βm n und cm cm 0 G ψ 0 B-. n - G G (14.9) 0 im Eigenzustand n (14.10) Das Wechselwirkungsbild Wir gehen vom Hamiltonoperator H V t H0 (14.11) aus, wobei H0 nicht von der Zeit abhängt. Der Zeitentwicklungsoperator des ungestörten Systems ist . Û t exp iĤ0t ´ (14.12) Die Wellenfunktionen im Wechselwirkungsbild sind B- Û d t ψ t B-. U d t U t ψ - G G G ψW t BG ψ t 0 B - ψ - : Zustand in Heisenberg-Bild G G S 0 (14.13) H 0 ψS t : Zustand in Schrödinger-Bild S H Trafo-Operator ÂS in Schrödinger-Bild ÂW Ud 0 ÂS Û0 (14.14) ÂS : Operator in Schrödinger-Bild , ψ t S B-: , ψ U  U d ψ G G , ψ GG  G ψ - G ÂS ψS t W 0 W W S 0 (14.15) W (14.16) W Zeitabhängigkeit der Zustände B-: G i 1 ψ t B-. exp l Ĥ t exp l Ĥt ψ 0 (14.17) G n n G i i (14.18) exp l H t n exp l H t n G ψ G 0B Û t G ψ 0B- (14.19) Wichtig für Vielteilchen: Zeitentwicklungsoperator in Ww-Bild, Randbedingung U 0 í 1 ψw t exp i H0 t 0 W UW Störungstheorie! W 0 S 0 S w 143 B-9 i Ĥ exp i Ĥ exp i Ĥ t B ψ 0B G G i exp i Ĥ t l n Ĥ exp i Ĥ t B G ψ 0 i exp i Ĥ t Ĥ "Z Ĥ exp i H t exp i H t exp i H t ψ 0 G i V̂ G ψ t B d ψW t dt 0 0 W (14.20) W 0 0 0 V̂ 0 W 0 G - H0 k B-: G ψ t B-: G W ∑ ak t k G - (14.23) ak k k k (14.22) εk k -G + ∑ c t exp l i ε t n G k i exp l H t ∑ a t k G ni ∑ a exp l ε t n G k - ∑ c t G k - ψS t (14.21) W W Entwickle VW und ψW in die Eigenzustände von H0 Vorher geschrieben 0 k 0 exp i t c k (14.24) (14.25) k k k k (14.26) k k k G - ck : Entwicklungskoeffizienten des Zustandes im Wechselwirkungsbild in der Darstellung k . Einsetzen in die Bewegungsgleichung , Projektion auf m G B-: i V̂ ψ t BG i G G -: V̂ ∑ c t G k - d ψW t dt d ∑ dt ck t k k W W W (14.27) k (14.28) k 9 ∑ , m V̂ k - c t G G , m V̂ k -9 , m exp l i H t V̂ exp l i H t k G G G n nG exp iω t , m G V̂ G k - ω ε ε i d c t 9 ∑ c t exp iω t , m V̂ t k - V̂ λ dt G G i d cm t dt k W (14.29) k W 0 0 m mk m k mk mk k Störungstheoretischer Ansatz erster Ordnung in λ (schwache Störung) k (14.30) (14.31) (14.32) 144KAPITEL 14. ZEITABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE UND WECHSELWIRKUNGSBILD 9 c t Einsetzen 0-te Ordnung ce 0 Wähle cmn i c c âBB c e t p λ c e t p V̂ t λV̂ t n 0 m c e 0 c c e t . d 0 cm t dt (14.33) 1 m 0 m (14.34) c0m zeitunabhängig (14.35) δmn System soll zum Zeitpunkt t G - 0 im Zunstand n sein. 1. Ordnung c e 9 8 i d cc e dt i ∑ c0k t d 1 cm t dt k 1 m , G G k t , m V̂ t n G G exp iωmk t m V̂ t exp iωmn (14.36) (14.37) Mit der Lösung cc e t C i dt exp iω t , m V̂ t nG G t 1 m (14.38) mn 0 Dann bekommen wir im Schrödinger-Bild B-9 G ∑ ck t k(14.39) n G i exp l ε t nCG n-) ∑ cc e exp l i ε t nG m(14.40) Die Wahrscheinlichkeit in ψ t B- den Zustand m - zu finden G G c (14.41) p δ c e G G ˆ Wahrscheinlichkeit des Überganges n m Gültigkeitsbedingung für Störungstheorie 1. Ordnung c c e t 1 m > n (14.42) G G Bsp.: Periodische Störung (14.43) V̂ t V̂ exp iωt g V̂ exp iωt ψS t exp k l i εk t ∞ n 1 m m 1 S n mn 1 m 2 1 n 0 t 0 (wegen Hermizität normalerweise nicht wichtig) Etwa: elektromagnetische Strahlung trifft auf geladenes Teilchen. mn 145 c , m V̂ n- dt exp i ω ω t f i c e t: (14.44) "Z G G î (14.45) , m G V G n- dt exp i ω "! ω t è ist immer nur einer der beiden Beiträge wichtig und zwar nur, wenn Für relativ lange Zeiten t J ^__ Ω / 0 __ ω ω ε J ε __ Absorbtion von Energie von Störung _ Term mit , m V n- wichtig G G `_ (14.46) __ __ Ωd / 0 __a ω ω ε εEingabe “Emission” an Strömung Term mitvon, m Energie V n - wichtig Gilt H H t Energie keine Erhaltungsgröße.G G verschwindet im zeitlichen Mittel. Wenn Ω / 0 Term mit Ω d oszilliert schnell t 1 m mn 0 Ω 0 t t 0 mn Ω 0 ωmin mn mn m n t 0 mn m n 0 Betrachte * 1 exp iΩt 2 exp iΩ 2t * exp iΩ 2t iΩ 2 exp iΩt 2 Ω sin l t Ω 2 n dt exp iΩt 4 sin Ωt 2 t 2πδ Ω Ω G G Für lange Zeiten wird nur bei Ω / 0 eine Übergangswahrscheinlichkeit festgestellt. cc e t , m V̂ n- 4 sin D ï E G G G G × G G Ω× V̂ V̂d V̂ V̂ t dt exp iΩt 0 t 1 exp iΩt iΩ 2 t ∞ 2 2 (14.47) (14.48) (14.49) (14.50) 0 2 1 m 2 2 0 t 0 Ω 2 (14.51) 146KAPITEL 14. ZEITABHÄNGIGE STÖRUNGSTHEORIE UND WECHSELWIRKUNGSBILD t Ω 2π Ω Übergangsrate ωn ¤ 1 m d ,m -G × G G G 2π t ∞ Für ω c e , G G m G V× G n- G cm t 2 t 4 sin2 Ωt 2 Ω2 t 0 Fermis Goldene Regel V n 2 (14.52) 2 (14.53) ε ω δ εm 2 (14.54) n Anwendung: Strahlung von Atomen Vorgegeben Elektomagnetische Welle, durch Vektorpotenzial beschrieben A ε Art 0 ω ˆ stehender Welle, z. B. im Resonator ωt cos kr ck und εk (14.55) 0 ε: Polarisationsfilter A0 : Amplitude Ĥ p̂2 2me Zer !" 2 Elektronen im ungestörten Atom Â2 : Terme weggelassen e A p̂ me c "Z Kopplungsterm Ĥ0 V̂ t (14.56) 147 e ˆ Ap me c V t V̂0 exp iωt ) V̂ d 0 exp iωt (14.57) wegen : cos x V0 Langwellennäherung k / 2π λ 0 (14.58) (14.59) e 1 d V0 Wab g ixà eA c p̂ 2m c 1 exp ix exp 2 A0 ε ε p̂ exp ikx 2mc A0 ε eA0 ε p̂ exp ikx εp 2mc 2me c πe2 A0 2 b ε p̂ a 2 2m2e c2 2 δ ε b εa ω δ ε b εa G G G, G G - G "Z "Z ω$ Absorption Emission (14.60) (14.61) A20 : induzierte Emission, induziert Absortiv, auch spontane Emission. Quantisieren EM-Feld