Baymycard 5 mg, Filmtabletten - Aliva

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Baymycard® 5 mg, Filmtabletten
Zur Anwendung bei Erwachsenen
Wirkstoff: Nisoldipin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden
haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist Baymycard 5 mg und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Einnahme von Baymycard 5 mg beachten?
3.
Wie ist Baymycard 5 mg einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Baymycard 5 mg aufzubewahren?
6.
Weitere Informationen
1.
WAS IST BAYMYCARD 5 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Baymycard 5 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris
(Belastungsangina) und des Bluthochdrucks. Bei der chronisch stabilen Angina pectoris sind
die Blutgefäße, die das Herz kranzförmig umgeben (Herzkranzgefäße), verengt, so dass der
Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Nisoldipin, der Wirkstoff in
Baymycard 5 mg, führt zu einer Erweiterung der Herzkranzgefäße und anderer Blutgefäße,
verbessert so die Durchblutung und steigert die Sauerstoffzufuhr. Ein erhöhter Blutdruck wird
normalisiert.
Baymycard 5 mg wird angewendet zur:
1.
2.
2.
Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris (Belastungsangina).
Behandlung der essentiellen Hypertonie (nicht organbedingter Bluthochdruck).
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON BAYMYCARD 5 MG BEACHTEN?
Baymycard 5 mg darf nicht eingenommen werden
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Nisoldipin oder einen der
sonstigen Bestandteile von Baymycard 5 mg sind.
im Herz-Kreislauf-Schock
bei instabiler Angina pectoris
bei akutem Myokardinfarkt (Herzinfarkt) (innerhalb der ersten 4 Wochen)
bei höhergradiger Aortenstenose (stärkerer Verengung der zur Hauptschlagader
führenden Herzklappe)
bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von
Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol), bestimmten Antibiotika (z. B. Erythromycin),
Nefazodon (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum) und
bestimmten Anti-HIV-Arzneimitteln (z. B. Ritonavir) (siehe auch Abschnitt 2, „Bei
Einnahme von Baymycard 5 mg mit anderen Arzneimitteln:“)
bei gleichzeitiger, länger dauernder Anwendung von Rifampicin (Wirkstoff gegen
Tuberkulose) sowie länger dauernder Einnahme von Phenytoin, Carbamazepin oder
Phenobarbital (Wirkstoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Epilepsie)
(siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 5 mg mit anderen
Arzneimitteln:“)
bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (bei diesen Patienten kann es zu
einer verstärkten und verlängerten Wirkung von Baymycard 5 mg kommen)
während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Baymycard 5 mg ist erforderlich
−
−
bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (weniger als 90 mm Hg systolisch)
bei dekompensierter Herzinsuffizienz (schwerste Form der Herzmuskelschwäche)
oder eingeschränkter Herzkammerfunktion, insbesondere bei gleichzeitiger
Einnahme von Beta-Rezeptorenblockern (Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung
von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit).
Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina
pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von
Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen. Vereinzelt ist das Auftreten eines
Herzinfarktes beschrieben worden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Wirkung von Baymycard 5 mg
verstärkt oder verlängert sein. Der Arzt wird daher den Behandlungsverlauf sorgfältig
überwachen und gegebenenfalls die Dosis verringern.
Der Wirkstoff in Baymycard 5 mg, Nisoldipin, wird unter Beteiligung eines bestimmten
Enzymsystems (Cytochrom P450 3A4) abgebaut. Durch andere Arzneimittel kann dieses
Enzymsystem gehemmt oder verstärkt werden. Hierdurch können die Wirkungen und
Nebenwirkungen von Baymycard 5 mg verändert werden (siehe auch Abschnitt 2, „Bei
Einnahme von Baymycard 5 mg mit anderen Arzneimitteln:“).
Wenn Sie Baymycard 5 mg gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die dieses Enzymsystem
hemmen, einnehmen, kann dies gesteigerte Wirkungen, aber auch verstärkt auftretende
Nebenwirkungen von Baymycard 5 mg zur Folge haben. Hierzu zählen z. B. folgende
Arzneimittel:
Quinupristin / Dalfopristin (Antibiotika)
Fluoxetin (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum)
Valproinsäure (Mittel gegen Epilepsie)
Cimetidin (Mittel gegen Magen- und Darmgeschwüre)
Wenn Baymycard 5 mg zusammen mit einem dieser Arzneimittel angewendet wird, sollte der
Blutdruck überwacht werden und, falls erforderlich, eine Verringerung der Baymycard 5 mg Dosis in Betracht gezogen werden.
Kinder
Baymycard 5 mg sollte nicht an Kinder gegeben werden, da bisher keine ausreichenden
Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.
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Bei Einnahme von Baymycard 5 mg mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es
sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Baymycard 5 mg?
Der Wirkstoff von Baymycard 5 mg, Nisoldipin, wird unter Beteiligung eines bestimmten
Enzymsystems (Cytochrom P450 3A4) abgebaut. Daher kann die gleichzeitige Anwendung
von Arzneimitteln, die dieses Enzymsystem beeinflussen, grundsätzlich zu
Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit Baymycard 5 mg führen.
Sowohl das Ausmaß wie auch die Dauer der Wechselwirkungen sollten in Betracht gezogen
werden, wenn Baymycard 5 mg zusammen mit den nachfolgend aufgeführten Arzneimitteln
eingenommen werden soll.
Abschwächung der Baymycard 5 mg-Wirkung durch andere Arzneimittel:
Wenden Sie Baymycard 5 mg nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln an:
- Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Epilepsie)
- Carbamazepin, Phenobarbital (Wirkstoffe zur Behandlung der Epilepsie)
- Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose)
(siehe auch Abschnitt 2, „Baymycard 5 mg darf nicht eingenommen werden“)
Verstärkung der Baymycard 5 mg-Wirkungen und –Nebenwirkungen durch andere
Arzneimittel:
1. Wenden Sie Baymycard 5 mg nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln an:
- bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol)
- bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin)
- bestimmte Anti-HIV-Arzneimittel (z. B. Ritonavir)
- Nefazodon (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum)
(siehe auch Abschnitt 2, „Baymycard 5 mg darf nicht eingenommen werden“)
2. Wenn Sie gleichzeitig mit Baymycard 5 mg folgende andere Arzneimittel anwenden, sollte
der Blutdruck überwacht und, falls erforderlich, eine Verringerung der Baymycard 5 mg-Dosis
in Betracht gezogen werden:
- Fluoxetin (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum). Wirkung und
Nebenwirkungen von Fluoxetin können ebenfalls verändert sein.
- Quinupristin / Dalfopristin (Antibiotika)
- Valproinsäure (Mittel zur Behandlung der Epilepsie)
- Cimetidin (Mittel gegen Magen- und Darmgeschwüre)
- Diltiazem (Wirkstoff zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit)
- Blutdrucksenkende Arzneimittel (siehe auch Abschnitt 2, „Wie beeinflusst Baymycard
5 mg die Wirkung anderer Arzneimittel?“)
- Trizyklische Antidepressiva (Mittel zur Behandlung von Depressionen)
(siehe auch Abschnitt 2, „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Baymycard 5 mg ist
erforderlich“)
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Wie beeinflusst Baymycard 5 mg die Wirkung anderer Arzneimittel?
Blutdrucksenkende Arzneimittel:
Die blutdrucksenkende Wirkung anderer Arzneimittel verschiedener Wirkstoffgruppen kann
durch Baymycard 5 mg verstärkt werden, z. B. von:
- Diuretika (harntreibende Mittel)
- Beta-Rezeptorenblockern (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer
Herzkrankheit)
- ACE-Hemmern (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)
- Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)
- anderen Calciumantagonisten (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)
- Alpha-Rezeptorenblockern (Arzneimittel gegen Bluthochdruck und
Herzleistungsschwäche)
- PDE 5 Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen)
- Alpha-Methyldopa (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern (Wirkstoffgruppe zur
Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit) können in Einzelfällen Zeichen
einer Herzleistungsschwäche auftreten. Ihr Arzt wird in diesen Fällen den
Behandlungsverlauf sorgfältig überwachen.
Digoxin (Wirkstoff vorwiegend zur Behandlung von Herzmuskelschwäche)
Die Konzentration von Digoxin im Blut kann ansteigen. Auf Anzeichen einer DigoxinÜberdosierung sollte geachtet werden und, falls notwendig, die Digoxindosis vom Arzt
reduziert werden (eventuell nach Bestimmung der Digoxinkonzentration im Blut).
Bei Einnahme von Baymycard 5 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Grapefruit-Saft
Grapefruit-Saft hemmt den Abbau von Nisoldipin im Körper. Die sich daraus ergebende
erhöhte Wirkstoffmenge im Blut kann zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen. Der
Konsum von Grapefruit / -Saft sollte daher spätestens 4 Tage vor Beginn der Therapie mit
Baymycard 5 mg eingestellt werden (siehe auch Abschnitt 3, „Art der Anwendung“).
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie dürfen Baymycard 5 mg während der gesamten Schwangerschaft nicht einnehmen, da
experimentelle Studien mit dem Wirkstoff Nisoldipin Hinweise auf Fetusschädigungen
(Missbildungen) ergeben haben.
Der Wirkstoff von Baymycard 5 mg, Nisoldipin, geht möglicherweise in die Muttermilch über.
Deshalb darf Baymycard 5 mg nicht in der Stillzeit angewendet werden. Da keine
ausreichenden Erfahrungen über mögliche Auswirkungen auf den Säugling vorliegen, sollten
Sie abstillen, wenn eine Behandlung mit Baymycard 5 mg notwendig ist.
In-vitro-Fertilisation
In Einzelfällen wurde bei der künstlichen Befruchtung unter Rückübertragung der
befruchteten Eizelle in die Gebärmutter eine Beeinträchtigung der Spermienfunktion mit der
Anwendung des wirkstoffähnlichen Arzneistoffs Nifedipin in Verbindung gebracht. In Fällen,
bei denen wiederholte künstliche Befruchtungen erfolglos blieben und bei denen keine
andere Erklärung dafür gefunden werden kann, sollte eine Baymycard 5 mg-Behandlung des
Mannes als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen auf dieses Arzneimittel (wie z. B.
einen verstärkten Blutdruckabfall) können Sie möglicherweise auf unerwartete und plötzliche
Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Dies gilt in verstärktem Maße bei
Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Bitte
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beachten Sie, dass Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen
von Maschinen sowie zum Arbeiten ohne sicheren Halt eingeschränkt sein kann.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Baymycard 5 mg
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Baymycard 5 mg daher erst nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer
Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3.
WIE IST BAYMYCARD 5 MG EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Baymycard 5 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie
bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung
Die Dosierung wird von Ihrem Arzt je nach Schweregrad der Erkrankung entsprechend Ihrem
Bedarf und Ihrem Ansprechen auf die Behandlung angepasst.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene:
Richtdosis:
1.
Bei chronisch stabiler Angina pectoris
(Belastungsangina)
2 x täglich 1 Filmtablette Baymycard 5 mg
(entspricht 2 x 5 mg Nisoldipin)
2.
Bei essentieller Hypertonie
(nicht organbedingter Bluthochdruck)
2 x täglich 1 Filmtablette Baymycard 5 mg
(entspricht 2 x 5 mg Nisoldipin)
Bei Bedarf kann die Dosis auf 2 x täglich 2 Filmtabletten Baymycard 5 mg (entspricht 2 x
10 mg Nisoldipin) erhöht werden.
Falls höhere Dosierungen notwendig sind, ist in Einzelfällen eine stufenweise Erhöhung der
Tagesdosis auf 2 x 4 Filmtabletten Baymycard 5 mg (entspricht 2 x 20 mg Nisoldipin)
entsprechend den individuellen Erfordernissen möglich.
Eine individuelle Dosierungsanpassung ist mit der weiteren Darreichungsform Baymycard
10 mg (10 mg Nisoldipin) möglich.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, die ein bestimmtes Enzymsystem
(Cytochrom P450 3A4) hemmen oder verstärken, kann eine Anpassung der Baymycard
5 mg-Dosis erforderlich sein (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 5 mg
mit anderen Arzneimitteln:“).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe auch Abschnitt 2, „Baymycard 5 mg darf
nicht eingenommen werden“ und „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Baymycard
5 mg ist erforderlich“):
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten sorgfältig überwacht werden,
gegebenenfalls kann eine Dosisverringerung notwendig sein.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Anpassung der Dosis erforderlich.
Ältere Patienten:
Nisoldipin wird im Allgemeinen von Patienten, die älter als 65 Jahre sind, gut vertragen. Es ist
aber ratsam, die Dosis bei diesen Patienten sorgfältig einzustellen. Die Behandlung sollte mit
der niedrigsten Dosis begonnen werden.
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Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Nehmen Sie die Filmtabletten zu den Mahlzeiten (vorzugsweise zum Frühstück und zum
Abendessen) unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein.
Die Einnahme darf jedoch nicht zusammen mit Grapefruit-Saft erfolgen, da dies eine verstärkte
und verlängerte Wirkung des Medikaments zur Folge haben kann. Der Konsum von Grapefruit
/ -Saft sollte spätestens 4 Tage vor Beginn der Therapie mit Baymycard 5 mg eingestellt
werden (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 5 mg zusammen mit
Nahrungsmitteln und Getränken“).
Dauer der Anwendung
Die Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris und des Bluthochdrucks erfordert in
der Regel eine Langzeitanwendung. Über die Dauer der Einnahme im Einzelnen entscheidet
der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die
Wirkung von Baymycard 5 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Baymycard 5 mg eingenommen haben, als Sie
sollten
Bei akuten Überdosierungen können Blutdruckabfall, Herz-Kreislauf-Schock und
verlangsamte oder beschleunigte Herzschlagfolge auftreten.
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser über
das weitere Vorgehen entscheiden kann!
Wenn Sie die Einnahme von Baymycard 5 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen
haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Baymycard 5 mg abbrechen
Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Baymycard 5 mg nicht, ohne dies
vorher mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Baymycard 5 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde
gelegt:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten:
mehr als 1 Behandelter von 10
1 bis 10 Behandelte von 100
1 bis 10 Behandelte von 1.000
1 bis 10 Behandelte von 10.000
weniger als 1 Behandelter von 10.000.
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Mögliche Nebenwirkungen:
Begleiterscheinungen treten vorzugsweise zu Beginn der Behandlung oder bei hoher Dosierung
auf. Sie sind meist leichter und vorübergehender Natur.
Sehr häufig:
Kopfschmerzen, Flüssigkeitsansammlungen in Händen und Füßen (Knöchelödeme; beruhen
auf einer Erweiterung der Blutgefäße und bilden sich spätestens nach Absetzen des
Arzneimittels spontan zurück).
Häufig:
Schwindel, Nervosität, Schwächegefühl, Müdigkeit, Schmerzen in der Brust, Herzklopfen
(Palpitationen), beschleunigter Puls (Tachykardie), Erweiterung der Blutgefäße,
Gesichtsrötung (Flush) und Wärmegefühl, Atembeschwerden (Dyspnoe), Übelkeit.
Gelegentlich:
Allergische Hautreaktionen (z. B. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht), Kribbeln in Armen
und Beinen (Parästhesien), Tremor (Zittern der Finger), Sehstörungen, übermäßige
Blutdrucksenkung (hypotone Kreislaufreaktion), Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall,
Oberbauchbeschwerden (Dyspepsie), Erbrechen, Leberfunktionsstörungen (Anstieg der
Leberenzyme), Myalgie (Muskelschmerzen), vermehrte Harnausscheidung (Diurese),
Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie; bildet sich nach Absetzen der
Behandlung zurück).
Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina
pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von
Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.
Selten:
Anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Zahnfleischveränderungen (Gingiva-Hyperplasie;
bildet sich nach Absetzen der Behandlung zurück), Photosensitive Dermatitis
(Hautentzündung nach Sonnen-, UV-Strahleneinwirkung).
Sehr selten:
Herzinfarkt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen
Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Gebrauchsinformation angegeben sind.
5.
WIE IST BAYMYCARD 5 MG AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Blister nach „Verwendbar
bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf
den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
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6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Baymycard 5 mg enthält:
Der Wirkstoff ist: Nisoldipin.
1 Filmtablette enthält 5 mg Nisoldipin.
Die sonstigen Bestandteile sind: Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat,
Povidon 25, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat, Hypromellose, Macrogol 4000,
Titandioxid (E 171), Eisenoxid rot (E 172).
Wie Baymycard 5 mg aussieht und Inhalt der Packung:
Runde, grau-rote Filmtabletten, die auf einer Seite mit "N 5" gekennzeichnet sind.
Baymycard 5 mg ist in Originalpackungen zu 30, 50 und 100 Filmtabletten erhältlich.
Größe*
N-
* N-Größe entsprechend Packungsgrößenverordnung, optionale Angabe
Pharmazeutischer Unternehmer
Bayer Vital GmbH
51368 Leverkusen
Telefon: (0214) 30 - 5 13 48
Telefax: (0214) 30 - 5 16 03
E-Mail-Adresse: [email protected]
Hersteller
Bayer Pharma AG
Betrieb: 51368 Leverkusen
Bayer HealthCare Manufacturing S.r.l.
Via delle Groane, 126
20024 Garbagnate Milanese
Italien
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet in 12/2011.
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7.
WEITERE ANGABEN ZUR KORONAREN HERZKRANKHEIT
Gemeinsam dem kranken Herzen helfen
Liebe Patientin,
lieber Patient,
Ihr Arzt hat festgestellt, dass Sie an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße leiden. Er hat
Ihnen deshalb mit Baymycard 5 mg ein wirksames Arzneimittel verordnet, das Ihr Herz vor den
Folgen dieser Erkrankung schützt. Um eine dauerhafte Besserung zu erreichen, braucht es
jedoch mehr als nur die regelmäßige Einnahme Ihres Medikamentes; es kommt entscheidend
auf Ihre aktive Mitarbeit bei der Behandlung an. Dazu ist es sinnvoll, alles Wesentliche über
Funktion und Aufgabe des Herzens, über die häufigsten Gefährdungsursachen und über die
Möglichkeiten einer gesunden Lebensgestaltung zu wissen.
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Das Herz: Schwerstarbeit ohne Pause
- Bild 1 Einige Zahlen verdeutlichen, welche erstaunlichen Leistungen unser Herz vollbringt: Dieser
etwa faustgroße Hohlmuskel zieht sich während 24 Stunden etwa 100.000mal zusammen
und pumpt dabei ca. 8.000 Liter Blut durch ein weit verzweigtes System von Blutgefäßen,
das den Körper bis hin zur entferntesten Zelle mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Diese Leistung kann das Herz jedoch nur erbringen, wenn es selbst genügend Sauerstoff
erhält; deshalb verfügt das Herz über ein eigenes Versorgungssystem, die sog.
Herzkranzgefäße oder Koronararterien. Sie können sich erweitern und damit den erhöhten
Blut- und Sauerstoff-Bedarf des Herzmuskels z. B. bei verstärkter körperlicher Anstrengung
decken. Wenn die Herzkranzgefäße nicht in der Lage sind, den Herzmuskel ausreichend
mit Sauerstoff zu versorgen, spricht man von einer "Koronaren Herzkrankheit". Sie ist im
Wesentlichen ein Sauerstoffmangel der Herzmuskelzellen - eine "Atemnot" des Herzens.
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Ein schleichender Prozess: Die Verengung der Blutgefäße
- Bild 2 Eine der häufigsten Ursachen für die gestörte Durchblutung des Herzmuskels ist eine
Verengung der Herzkranzgefäße an einer oder mehreren Stellen. Dies kommt durch
Fettablagerung und anschließende Verdickung und Verhärtung der Arterienwände
zustande; ein Vorgang, den man auch als Arteriosklerose oder "Arterienverkalkung"
bezeichnet. Dieser Prozess kann über lange Zeit verlaufen, ohne dass er Beschwerden
oder Krankheitszeichen verursacht. Erst wenn diese Entwicklung weit fortgeschritten ist,
entsteht bei körperlicher Anstrengung, aber auch bei seelischer Erregung - z. B. dann,
wenn einem das "Herz bis zum Halse schlägt" - ein Sauerstoffmangel der
Herzmuskelzellen. Er äußert sich als Angina-pectoris-Anfall, was soviel wie "schmerzhafte
Brustenge" bedeutet. Wenn die Koronare Herzkrankheit unbehandelt bleibt und sich
verschlimmert, droht als schlimmste mögliche Folge der Herzinfarkt, bei dem Teile des
Herzmuskels an Sauerstoffmangel zugrunde gehen.
-
Wie kann es zu dieser Erkrankung kommen?
Nur wenige Krankheiten sind so gut und gründlich erforscht worden wie die Koronare
Herzkrankheit. Wissenschaftler und Ärzte sind sich heute einig, dass nicht eine einzige
Ursache, sondern das Zusammenwirken verschiedener "Risikofaktoren" zu ihrer
Entstehung führt. Man unterscheidet vermeidbare, beeinflussbare und unvermeidliche
Risiken:
-
Vermeidbar ist im Wesentlichen alles, was mit falscher Lebensweise zusammenhängt: Vor
allem das Rauchen, aber auch falsche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und
psychische Belastungen ("Stress");
-
beeinflussbar sind Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit,
Fettstoffwechselstörungen und Gicht;
-
unvermeidbar sind Einflüsse wie z. B. Alter, Geschlecht und erbliche Belastungen.
Je mehr Risikofaktoren zusammenkommen, desto größer ist die Gefahr einer
Herzerkrankung. Dabei steigt die Gefährdung mit jedem zusätzlichen Faktor um ein
Mehrfaches an.
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Wie wirkt Baymycard 5 mg?
Bei regelmäßiger Einnahme schützt Baymycard 5 mg das Herz auf mehrfache Weise:
Baymycard 5 mg erweitert die Herzkranzgefäße, verbessert so die Durchblutung und
steigert die Sauerstoffzufuhr.
-
Baymycard 5 mg senkt gleichzeitig den Sauerstoffbedarf der Herzmuskelzellen, so dass
das vorhandene Angebot besser ausgenutzt werden kann.
-
Baymycard 5 mg wirkt damit den Angina-pectoris-Anfällen entgegen.
Im Laufe der Behandlung werden Sie feststellen, dass Sie körperlich leistungsfähiger und
belastbarer werden.
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Auf Ihre Lebensweise kommt es an
Auch das beste Medikament kann nicht alle Schäden rückgängig machen, die für Ihre
Herzbeschwerden verantwortlich sind. Sie selbst können aber durch Ihr Verhalten
wesentlich dazu beitragen, das Fortschreiten dieser Erkrankung zu verhindern.
Am wichtigsten ist die Ausschaltung der Risikofaktoren:
- Bild 3 - Falls Sie noch rauchen, sollten Sie damit endgültig Schluss machen. Am besten sofort!
Erkundigen Sie sich ggf. bei Ihrem Arzt nach Möglichkeiten, wie am einfachsten mit dem
Rauchen aufgehört werden kann.
- Bild 4 - Zu fett- und kalorienreiche Ernährung führt zum einen zu Übergewicht, was Ihr Herz zur
Mehrarbeit zwingt. Zum anderen steigt auch der Fettgehalt im Blut an; das erhöht das
Risiko der Arterienverengung. Die Konsequenz: Stellen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten
um. Meiden Sie Nahrungsmittel, die viel Zucker oder Fett enthalten; aber auch Alkohol,
der ebenfalls eine "Kalorienbombe" ist und überdies den Herzschlag beschleunigt.
Gewöhnen Sie sich statt dessen an Salate, frische Gemüse und fettarme
Zubereitungsarten.
- Bild 5 - Bewegungsmangel begünstigt nicht nur die Entstehung zusätzlicher Risikofaktoren wie
Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Zuckerkrankheit, sondern belastet Ihr Herz
direkt. Durch regelmäßige körperliche Aktivität wird die Herzarbeit wirtschaftlicher, das Herz
schlägt langsamer und die Durchblutung der Herzkranzgefäße verbessert sich. 15-30
Minuten täglich Bewegung sind das Mindeste, was Sie für Ihr Herz übrig haben sollten.
Aber: Muten Sie sich - vor allem zu Beginn - nicht zuviel zu. Ihr Arzt berät Sie gern darüber,
welche körperlichen Aktivitäten für Sie gut geeignet sind.
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Stress führt zu einer dauernden Anspannung, in der Nerven und Muskeln - und damit
natürlich auch der Herzmuskel - in ständiger "Alarmbereitschaft" sind. Es gibt
Entspannungstechniken, die in Stresssituationen wirksame Abhilfe schaffen können.
In jedem Fall sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Er kann am besten beurteilen, was Ihnen
nutzt und worauf Sie besonders achten sollten.
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Mit positiver Einstellung die Zukunft gestalten
Gerade jetzt ist es wichtig, dass Sie nicht den Mut verlieren. Ihre Krankheit ist kein
unabwendbares Schicksal; vertrauen Sie Ihrem Arzt, aber vor allem Ihrer Fähigkeit, Ihr
Leben selbst aktiv zu gestalten. Das Ziel ist nicht nur Beschwerdefreiheit, sondern größere
Leistungsfähigkeit und körperliches Wohlbefinden. Baymycard 5 mg wird Ihnen dabei
wirksam helfen.
Erfolg und gute Besserung wünscht Ihnen
Bayer Vital GmbH, Leverkusen
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