herausforderungen des klimawandels für die region köln/bonn

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HERAUSFORDERUNGEN DES
KLIMAWANDELS FÜR DIE REGION
KÖLN/BONN
Dr. Tobias Kemper, EnergieAgentur.NRW
11.05.2017
Diagnoseworkshop „Blau-Grüne Infrastruktur“
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Herausforderungen des Klimawandels für die Region Köln/Bonn
Workshopreihe Diagnose „Blau-Grüne Infrastruktur“
Dr.-Ing. Tobias Kemper
Klimaanpassungsnetzwerker
Folie 30
Umgang mit Klimawandel erfordert eine Doppelstrategie!
Klimawandel
 findet statt und schreitet voran
 mit Chancen und Risiken verbunden
 sowohl schleichende Auswirkungen als auch
Extremereignisse
Vermeidung – Klimaschutz
Anpassung an Klimafolgen
 Begrenzung des Temperaturanstiegs
 Energiewende, CO2-Einsparung
 Klimaschutz allein nicht
ausreichend!
 große Schäden durch
Extremwetterereignisse
 zunehmende Bedeutung - Vorsorge
 Klimawandel äußert sich regional
Herausforderung Klimawandel
Folie 31
Tobias Kemper
Klimafolgenanpassung: Anpassung an was genau?
Schleichende Auswirkungen
 Anstieg der Durchschnittstemperatur
 Verschiebung der Niederschläge
 Grundwasserschwankungen
 Meeresspiegelanstieg/
Gletscherschmelze
 Verschiebung der Klimazonen
 Einwanderung fremder Arten/
Biodiversität
Extremwetterereignisse
 Häufigere Hitzewellen, Anstieg der
Anzahl der Klimakenntage
 Häufigere und intensivere
Starkregenereignisse (evtl. mit Hagel
und Starkwindböen)
 Hochwasser, Sturzfluten,
Bodenerosion/Hangrutschungen
 Häufigere und stärkere Stürme
 Vermehrte Trockenphasen
 Trockenstress, Dürre,
Waldbrandgefahr
 Anpassung auf regionaler wie kommunaler
Ebene, aber auch individuell wichtig!
Herausforderung Klimawandel
Folie 32
Tobias Kemper
Auswirkungen des Klimawandels in der Region Köln/Bonn
Bild- und Datenquelle: LANUV NRW
Herausforderung Klimawandel
Folie 33
Region mit Anteil an:
 Bergisches Land
 Niederrheinische Bucht
 Eifel (mit Siebengebirge)
Ave-europe.de
Tobias Kemper
Welche Klimawirkungen sind für die Teilregionen zu erwarten?
Mittelgebirgsregion Süderbergland (mit Bergischem Land)
Ausgangslage:
 im Bergischen Land pro Jahr bis zu 1500 mm Niederschlag (Waldgebirge)
 deutlich geringere Jahresdurchschnittstemperatur im Landesvergleich
 zwischen 1981 und 2010 Temperaturanstieg gegenüber 1951-1980 zw. 0,5 und
0,8°C
 im Landesvergleich überdurchschnittlicher Rückgang von Schneetagen
 überdurchschnittliche Niederschlagszunahme um 100-250 mm
 im Süderbergland höchste Anzahl an Starkniederschlagstagen
Ave-europe.de
Herausforderung Klimawandel
Folie 34
Tobias Kemper
Welche Klimawirkungen sind für die Teilregionen zu erwarten?
Mittelgebirgsregion Süderbergland (mit Bergischem Land)
Weitere Entwicklung:
 entsprechend dem Landestrend fortschreitende Erwärmung von Luft und
Wasser
 Durchschnittstemperatur auch in Zukunft geringer als in anderen Landesteilen
 weitere Zunahme der mittleren Niederschläge und der Starkniederschlagstage
 weiterer Rückgang der Schneetage, mehr Winterniederschlag als Regen
 längere Vegetationsperiode positiv für Landwirtschaft
 Verdrängung der Fichte als dominierender Baumart -> Baumartenwahl
 Zunehmende Gefahr durch Sturzfluten und Überschwemmungen durch
Zunahme von Starkregenereignissen
Herausforderung Klimawandel
Folie 35
Tobias Kemper
Welche Klimawirkungen sind für die Teilregionen zu erwarten?
Mittelgebirgsregion Eifel (mit Siebengebirge)
Ausgangslage:
 in der Osteifel weniger als 700 mm Niederschlag pro Jahr
 deutlich geringere Jahresdurchschnittstemperatur im Landesvergleich
 zwischen 1981 und 2010 Temperaturanstieg gegenüber 1951-1980 um 0,6°C
 Anstieg vor allem der Wintertemperaturen, stärkerer Rückgang der Eistage als
im Landesdurchschnitt
 keine einheitliche Entwicklung der Jahresniederschläge feststellbar
Herausforderung Klimawandel
Folie 36
Tobias Kemper
Welche Klimawirkungen sind für die Teilregionen zu erwarten?
Mittelgebirgsregion Eifel (mit Siebengebirge)
Weitere Entwicklung:
 mittelfristige Temperaturzunahme im Landesdurchschnitt, langfristig auch
überdurchschnittlicher Anstieg möglich
 keine einheitliche Entwicklung der Jahresniederschläge absehbar, Zunahme im
Winter und Frühjahr wahrscheinlich, Abnahme im Sommer und Herbst
 längere Vegetationsperiode positiv für Landwirtschaft –
Niederschlagsschwankungen bergen Risiken
 Erhöhung der Anfälligkeit sensitiver Lebensräume - Biodiversität
 auch in der Eifel langfristig Verdrängung der Fichte wahrscheinlich
 darüber hinaus weitere mittelgebirgsspezifische Entwicklungen zu erwarten
Ave-europe.de
Herausforderung Klimawandel
Folie 37
Tobias Kemper
Welche Klimawirkungen sind für die Teilregionen zu erwarten?
Niederrheinische / Kölner Bucht (mit Ville)
Ausgangslage:
 aufgrund der Leelage zur Eifel weniger als 700 mm Niederschlag pro Jahr
 Jahresdurchschnittstemperatur über 10°C, milde Winter, lange
Vegetationsperioden – Ackerbau in der Börde dominierend
 Entwicklung von Temperatur lag zwischen1981 und 2010 im
Landesdurchschnitt (0,6°C), Niederschlagszunahme unterdurchschnittlich
 Anstieg vor allem der Wintertemperaturen, stärkerer Rückgang der Eistage als
im Landesdurchschnitt
Ave-europe.de
Herausforderung Klimawandel
Folie 38
Tobias Kemper
Welche Klimawirkungen sind für die Teilregionen zu erwarten?
Niederrheinische / Kölner Bucht (mit Ville)
Weitere Entwicklung:
 mittelfristige Temperaturzunahme im Landestrend, auch zukünftig höchste
Jahresdurchschnittstemperaturen des Landes
 Zunahme der Jahresniederschlagssumme ebenfalls im Landesdurchschnitt
erwartet
 frühes Ende der Spätfröste und späteres Einsetzen der Frühfröste wird
erwartet, des Weiteren Wasserverfügbarkeit für Landwirtschaft wichtiges Thema
 Erhöhung der Anfälligkeit für sensitive Feuchtlebensräume, z. B. die Nass- und
Feuchtgrünlandbiotope am Rhein
 durch Extremwetterlagen Zunahme von Flusshochwassern und Sturzfluten zu
erwarten
Ave-europe.de
Herausforderung Klimawandel
Folie 39
Tobias Kemper
Notwendigkeit der Klimafolgenanpassung
 Wir müssen uns (die Gesellschaft und den Raum in dem wir leben) an das
künftige Klima und die damit verbundenen Folgen anpassen!
 (Raum)planerische Anpassung
 Verhaltensvorsorge/ Warnmanagement
 frühzeitige Anpassung auf kommunaler und regionaler Ebene wichtig, um
Schäden/Schadenskosten zu reduzieren und Verwundbarkeit zu senken
 kooperatives Vorgehen auch bei vordergründig unterschiedlicher Betroffenheit
sinnvoll (sektorübergreifend agieren)
 Häufig schon kleine Maßnahmen mit großer Wirkung
 Klimafolgenanpassung in obligatorische Planungen und
Entwicklungsprozesse integrieren – „mitdenken“
 für den Erfolg der Klimaanpassung ist es wichtig, dass die zuständigen und
betroffenen Akteure proaktiv und kooperativ handeln
Herausforderung Klimawandel
Folie 40
Tobias Kemper
Bereiche der kommunalen Klimafolgenanpassung
 Anpassung der Stadtstruktur und der Freiflächen (öffentlicher Raum)
 Anpassung der Infrastruktur
 Anpassung im Gebäudebereich (öffentlich wie privat)
 Neuplanungen machen nur einen geringen Teil der Anpassungsoptionen aus
 Wesentliche Anpassungsmaßnahmen müssen im Bestand vorgenommen
werden
 Der „blau-grünen Infrastruktur" kommt bei der Anpassung an die Folgen
des Klimawandels eine wichtige Rolle zu!
Herausforderung Klimawandel
Folie 41
Tobias Kemper
Beispiele für „blau-grüne“ Anpassungsstrategien
Temperaturanstieg/Hitzewellen
 Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Siedlungsbereich durch die
Ausweitung grüner und blauer Strukturen
 Beschattung, Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, Entsiegelung
(Mikroklima)
 Erhalt von Frischluftschneisen und Kaltluftentstehungsgebieten, um Belüftung
der Städte zu gewährleisten
Zunahme von Trockenperioden
 Entwicklung von landwirtschaftlichen Strategien im Umgang mit Hitze sowie
Trockenheit
 Anpflanzung trockenheitsresistenter Straßenbäume, Bewässerung
 Forstwirtschaft: Waldumbau vorantreiben, Löschteiche anlegen
 Sicherung der Trinkwasserversorgung -> Brunnen, Talsperren
Herausforderung Klimawandel
Folie 42
Tobias Kemper
Beispiele für „blau-grüne“ Anpassungsmöglichkeiten
Zunahme von Starkregenereignissen und Hochwasser
 Schaffung von Regenrückhaltebecken und Mulden, Einstauung von „Plätzen“,
Entsiegelung, Ausweitung von Retentionsflächen
 Renaturierung von Flüssen, Schutz von Auen
 Schutz von Äckern und umliegenden Flächen vor Bodenerosion – Anpassung
von Anbaumethoden und Verzicht auf bestimmte Sorten in gefährdeten
Bereichen
Zunahme von Stürmen und Starkwindböen
 sinnvolle Anpflanzung von Bäumen – Sicherung von Gebäuden und
Verkehrsinfrastruktur
 Stärkung der Waldstruktur, Mischwälder ausweiten – Waldumbau
 Biodiversität: Schutz, Erhalt und Ausbau grüner und blauer Strukturen stärkt
die Biologische Vielfalt und ermöglicht Wanderung von Arten Biotopverbünde
Herausforderung Klimawandel
Folie 43
Tobias Kemper
Kontakt
Dr.-Ing. Tobias Kemper
EnergieAgentur.NRW
Klimaanpassungsnetzwerker
Tel.: 0211 86642 299
Mail: [email protected]
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Bildnachweis Titelfolie: Wilhelmine Wulf, pixelio.de, Website Gemeinde Pretzien; eigene Bilder
Herausforderung Klimawandel
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Tobias Kemper
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