LZ JB 2015 U1+U4 Kopie:. 30.11.16 09:57 Seite 1 Die Landeszentrale für politische Bildung ist Teil Die Landeszentrale Hamburg arbeitet mit den Lan- der Behörde für Schule und Berufsbildung der deszentralen der anderen Bundesländer und der Freien und Hansestadt Hamburg. Ein pluralistisch Bundeszentrale für politische Bildung zusammen. zusammengesetzter Beirat sichert die Überpartei- Unter der gemeinsamen Internet-Adresse www.po- lichkeit der Arbeit. litische-bildung.de werden alle Angebote erfasst. Zu den Aufgaben der Landeszentrale gehören: • Herausgabe eigener Schriften • Erwerb und Ausgabe von themengebundenen Publikationen • Koordination und Förderung der politischen 2015 5 1 0 2 Bildungsarbeit • Beratung in Fragen politischer Bildung • Zusammenarbeit mit Organisationen und Vereinen • Finanzielle Förderung von Veranstaltungen politischer Bildung • Veranstaltung von Rathausseminaren zur politischen Bildung für besondere Zielgruppen • Öffentliche Veranstaltungen Die Büroräume befinden sich in der Dammtorstraße 14, 5. OG., 20354 Hamburg Erreichbarkeit: Telefon: 0 40/4 28 23-48 08 Telefax: 0 40/4 28 23-48 13 Unser Angebot richtet sich an alle Hamburgerin- [email protected] nen und Hamburger. www.hamburg.de/politische-bildung Die Informationen und Veröffentlichungen können Sie während der Öffnungszeiten des Infor- Der Informationsladen ist im mationsladens, in der Regel kostenlos, abholen. Dammtorwall 1, 20354 Hamburg Gegen eine Bereitstellungspauschale von 15 € Öffnungszeiten: pro Kalenderjahr erhalten Sie bis zu fünf Bücher Mo bis Do: 12.30–17.00 Uhr, aus einem zusätzlichen Publikationsangebot. Fr: 12.30–16.30 Uhr JAHRESBERICHT 2015 LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Behörde für Schule und Berufsbildung LZ JB 2015 U2+U3:. 30.11.16 09:17 Seite 1 IMPRESSUM Copyright: Landeszentrale für politische Bildung 2015 Redaktion: Thorsten Neumann Layout: Andrea Orth Auflage: 500 Druck: Böttger Druck & Medien Itzehoe Jahresbericht 2015 Landeszentrale für politische Bildung 2015 5 1 0 2 Behörde für Schule und Berufsbildung Landeszentrale für politische Bildung Kolumnentitel unten, 1 Inhalt Vorwort .......................................................................... 5 Aktivitäten der Landeszentrale ........................ 8 • Die Landeszentrale in Zahlen ..................................... 8 • Der Infoladen ............................................................ 10 • Angekaufte Publikationen ........................................ 11 • Eigene Publikationen, Hörbücher und Filmproduktionen ..................................................... 14 • Veranstaltungen und Projekte .................................. 17 • Wahl-O-Mat und Evaluations-Workshop ............... 38 • Rathausseminare: Rund ums Rathaus ...................... 39 • Rathausseminare für junge erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer............................. 40 • Internetauftritt und Frauenbiografien-Datenbank ... 41 • Hamburger Stolpersteine im Internet ...................... 42 • Öffentlichkeitsarbeit ................................................. 44 • Förderung der politischen Bildung .......................... 45 • Kursportal für politische Bildung ............................ 47 • Zuwendungen an nicht anerkannte Bildungsträger ........................................................... 48 Aus der Arbeit der anerkannten Bildungsträger ........................................................ 51 • ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. .............. 52 • Arbeit und Leben Hamburg e. V. ............................. 54 • Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ........................................................... 56 • Haus Rissen Hamburg, Internationales Institut für Politik und Wirtschaft ........................... 58 • Julius-Leber-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung .................................... 60 • Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt ...................... 62 • Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. .............................. 64 • Die Neue Gesellschaft e. V. ....................................... 66 • Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg ........................ 68 • Staatspolitische Gesellschaft ..................................... 70 • umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V. ........................................................... 72 • ver.di Bildungswerk Hamburg e. V. ......................... 74 • Verein für politische Bildung e. V. ............................ 76 • Volkshochschulverein Hamburg-Ost e. V. ............... 78 Kolumnentitel unten, 3 Vorwort Das Jahr 2015 war stark von dem Themenbereichen Migration und Vielfalt und (in seiner zweiten Hälfte) von den Herausforderungen in der politischen Bildung auf den größten Flüchtlingsstrom geprägt, den Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und den Balkankriegen der 1990er-Jahre erlebt hatte. Dabei ging es vor allem in diesem Jahr um die Information der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs über die Herkunftsorte und -regionen der geflüchteten Menschen. Dazu und zu einer Vielzahl weiterer Themen hat die Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg Veranstaltungen und Projekte durchgeführt, thematisch breit gestreute Publikationen herausgegeben und im gemeinsamen Informationsladen mit dem Jugendinformationszentrum Kundinnen und Kunden beraten. Zum 1. Juli 2015 wurde im Rahmen einer Reorganisation das Amt für Weiterbildung in der Behörde für Schule und Berufsbildung aufgelöst. Die Landeszentrale wurde verselbständigt und direkt an die Leitung des Amtes für Bildung angedockt; sie erhielt dafür eine Dienst- und Fachaufsicht analog der des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ). Der Jahresbericht präsentiert aus der Arbeit der Landeszentrale die abgeschlossenen Maßnahmen und durchgeführten Veranstaltungen, veröffentlichten Publikationen, angekauften Bücher und die neu gelaunchten oder weiterentwickelten Datenbanken. Daneben wurde eine Vielzahl von Veranstaltungen, Publikationen und Kooperationen für die Folgejahre vorbereitet. Die politische Bildung in Hamburg wird neben den Aktivitäten der Landeszentrale auch durch die Veranstaltungen der freien Träger der politischen Bildung geprägt: sowohl die 14 anerkannten Bildungsträger, die durch Zuwendungen der Landeszentrale für ihre politische Bildungsarbeit gefördert werden, als auch die wachsende Zahl von nicht anerkannten Trägern stellen eine immense politische und gesellschaftliche Bandbreite an Angeboten bereit. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt werden damit über politische, gesellschaftliche und historische Themen informiert, mit verschiedensten Sichtweisen dazu konfrontiert und zur Diskussion aktiv angeregt. Neben eigenen Vorträge und Veröffentlichungen sowie der Teilnahme an Tagungen, Konferenzen und Fachgremien berieten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Landeszentrale den Senat, einzelne Fachbehörden sowie Institutionen u. a. bei verschiedensten Fragestellungen der Erinnerungskultur, der Gleichstellung und der Institutionenkunde. Vorwort 5 Die Zahlen der Kundinnen und Kunden des Infoladens, den die Landeszentrale gemeinsam mit dem Jugendinformationszentrum im Dammtorwall 1 betreibt, entwickeln sich weiterhin sehr erfreulich (s. Seite 8). Wie in den Vorjahren besuchten auch ca. 200 000 Menschen die in Kooperation mit dem MiniaturWunderland entstandenen Ausstellungen „Geschichte der Zivilisation“ (s. Jahresbericht 2012) und „Die geteilte Stadt“ (s. Jahresbericht 2009), die weiterhin im MiniaturWunderland gezeigt werden. Kontakte mit Verlagen, Autorinnen und Autoren sowie den Kolleginnen und Kollegen der übrigen Landeszentralen und der Bundeszentrale für politische Bildung sichern das rasche und umfassende Informationsangebot, welches wir für die Bürgerinnen und Bürger im Infoladen und bei unseren Veranstaltungen bereithalten können. Für die Kooperation sei herzlich gedankt. Den Kundinnen und Kunden des Infoladens danken wir sehr herzlich für ihre stete Nutzung unserer Angebote und für ihre sehr engagierten und konstruktiven Anregungen zum Angebot. Unsere Kooperationspartnerinnen und -partner benennen wir bei den einzelnen Maßnahmen, Projekten und Veranstaltungen. Ihnen allen sei herzlich gedankt für ihre kollegiale Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Die offenen Gespräche, inhaltlichen und organisatorischen Fragestellungen sowie die gemeinsame Weiterentwicklung von Formaten sind gerade für die politische Bildung von enormer Wichtigkeit. Sie besitzen für uns einen Wert, den wir besonders hoch schätzen. Wir danken von Herzen für die hervorragende Zusammenarbeit unseren Autorinnen und Autoren, unseren Graphikerinnen und Graphikern sowie unseren Diskutierenden und Vortragenden. Dem Beirat der Landeszentrale sei ein besonderer Dank gesagt für das fortlaufende Interesse und die Beratung! Die Begleitung durch die Presse durch ihre Berichterstattung und aktiven Nachfragen bereichert unsere Arbeit und sichert uns eine wichtige öffentliche Wahrnehmung. Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Vorwort 7 Aktivitäten der Landeszentrale • Die Landeszentrale in Zahlen und im Überblick 2015 Dauerhafte Aufgaben der Landeszentrale Konzeption, Planung und Durchführung von Veranstaltungen Eigenpublikationen Auswahl, Beurteilung und Ankauf von Publikationen – Verbreitung im Infoladen, Teilnahme an den Publikationskonferenzen der Landeszentrale für politische Bildung Daraus abgeleitete Aktivitäten der Landeszentrale 71 Veranstaltungen, allein oder mit anderen Kooperationspartnern, davon u. a.: 8 Eigenpublikationen, 1 DVD 73 angekaufte Buchtitel 383 Buchtitel vorrätig 10 Kurzfilmpräsentationen während des Freiluftkinos auf dem Rathausmarkt 13 230 Besuchende und Kontakte im Infoladen Insgesamt 28 Büchertische Personalbestand (2015) Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Dr. Rita Bake Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung (LZ) Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen Herausgeberin und Autorin von Publikationen Förderung anerkannter Bildungsträger Lehrbeauftragte stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung (LZ) Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen, Herausgeberin und Autorin von Eigenpublikationen, Auswahl und Ankauf von Publikationen, Leitung des Infoladens, Förderung nicht anerkannter Bildungsträger Budget: Fachaufgaben: Personalausgaben (Honorarkräfte): Sonstige sachliche Verwaltungsausgaben: Einnahmen in 2015*): Förderung der pol. Bildung (Zuwendungen): 8 35 Gruppenführungen im Infoladen Aktivitäten der Landeszentrale 265 000 Euro 20 000 Euro 10 000 Euro 32 623 Euro 930 572 Euro *) Entrichtung der Bereitstellungspauschalen für Publikationen aus dem Infoladen Institutionskundliche Seminare/Veranstaltungen: Schulen, Bundeswehr, Migrantinnen und Migranten, Seniorinnen und Senioren Förderung der politischen Bildung – Zuwendungen für 14 anerkannte und (2014) 21 nicht anerkannte Bildungsträger Bürgerinnen- und Bürgerberatung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ständig zu aktualisierender Internetauftritt (Veranstaltungsu. Publikationsverzeichnis), Newsletter für Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeit am Onlineportal aller Landeszentralen 24 „Institutionskundliche Rathausseminare“ (619 Teilnehmende) Die mit den 14 anerkannten Bildungsträgern getroffenen Zielund Leistungsvereinbarungen umfassten 456 Veranstaltungen und 76 Bildungsurlaube. Gesamtanfragen ca. 9500 (darunter telefonische und schriftliche sowie Mails) Ca. 39 613 Mal wurde die Website der Landeszentrale besucht. Bundeswehr, Studierende der Polizeihochschule, Schulen 25 Rathausseminare für Zuwanderinnen und Zuwanderer (362 Teilnehmende) wurden im Auftrag der Landeszentrale vom Verein für politische Bildung durchgeführt Barbara Ottrand wissenschaftl. Referentin: Förderung anerkannter Bildungsträger; Durchführung von Rathausseminaren und Schülerinnenund Schülerveranstaltungen Die Datenbank „www.stolpersteinehamburg.de“ wurde 760 000 Mal besucht. 11 Newsletter (1700 Empfängerinnen und Empfänger pro Newsletter) Fachliche Beurteilung von 43 Veranstaltungen und Projekten nicht anerkannter Bildungsträger auf Förderung. Abgelehnt wurden 13 Einzelanträge. Annika Samesch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fachberatung interessierter Bürgerinnen und Bürger Mitarbeit in behördlichen und außerbehördlichen Gremien 8 Infobriefe an Interessierte (2600 Empfängerinnen und Empfänger pro Brief) 23 Pressemeldungen NN Verwaltungsbereich Stellen extern finanziert: Maria Jilko; Thorsten Neumann Verwaltungsbereich Abut Can wissenschaftl. Referent „Migration/Integration“, Förderung anerkannter Bildungsträger Die Landeszentrale in Zahlen und im Überblick 9 Der Infoladen – 383 bereitgestellte Publikationen Auch in 2015 kam wieder eine Vielzahl an Gruppen, darunter sehr viele Schulklassen, die den Infoladen kennenlernen wollten. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten wurde der Infoladen von 35 Gruppen aus allgemein- und berufsbildenden Schulen sowie aus der Lehrerausbildung, der Universität und des Studienkollegs sowie der Erwachsenenbildung besucht. Die Gruppen bekamen eine Einführung in die Aufgaben und die Funktion der Landeszentrale und erhielten Einblick in das Angebot und die Benutzungsbedingungen des Infoladens. Leitung des Infoladens: Dr. Rita Bake Betreuung des Infoladens: Doris Balzer FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG 2015 konnten die Kundinnen und Kunden des Infoladens aus 383 verschiedenen Publikationen auswählen. Davon waren in 2015 73 Titel neu erworben worden. 13 230 Hamburgerinnen und Hamburger nahmen das vielfältige Angebot des Infoladens der Landeszentrale für politische Bildung in Anspruch. Die Einnahmen aus den gegen eine Bereitstellungspauschale abzugebenden Publikationen und aus den Eintrittsgeldern der szenischen Rundgänge betrugen 32 623,– EURO. Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden im Infoladen, Dammtorwall 1, eine Vielzahl von Buchtiteln, Broschüren und Magazinen. 10 Der Infoladen 73 angekaufte Publikationen 2015 erwarb die Landeszentrale für politische Bildung 73 neue Buchtitel, die im Folgenden aufgelistet werden. Aus dieser Liste ist nicht zu entnehmen, wie „stark“ die einzelnen Themen durch Publikationen vertreten sind, da hier nicht die in den Vorjahren erworbenen und noch im Infoladen angebotenen Titel aufgeführt werden (s. den Jahresbericht 2014). Sämtliche Titel werden auf der Website der Landeszentrale mit Abbildungen vorgestellt. Ethik/Werte • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Angst. Bonn 2015. („fluter“, Heft Nr. 53. 15.12.2014.) • Renate Zöller: Was ist eigentlich Heimat? Annährung an ein Gefühl. Berlin 2015. Europa/Europapolitik • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Europäische Integration in der Krise. Bonn 2015. (Politik und Zeitgeschichte, Beilage zum Wochenblatt „Das Parlament“. Ausgabe 52/2015.) • Claudia Knauer: Dänemark. Ein Länderporträt. Berlin 2015. Extremismus/Gewalt • Barbara John (Hrsg.): Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen: Was der NSU-Terror für die Opfer und die Angehörigen bedeutet. Freiburg im Breisgau 2014. • Annette Ranko: Die Muslimbruderschaft. Porträt einer mächtigen Verbindung. Hamburg 2014. • Behnam T. Said: Islamischer Staat. IS-Miliz, al Quaida und die deutschen Brigaden. München 2014. • Bruno Schirra: ISIS. Der globale Dschihad. Wie der „Islamische Staat“ den Terror nach Europa trägt. Berlin 2015. • Mike Smith: Boko Haram. Der Vormarsch des TerrorKalifats. München 2015. Geschichte • Ester Bejarano: Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts. Hamburg 2013. • Wolfgang Benz: Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder. Frankfurt a. M. 2009. • Irène Cohen-Janca/Maurizio A. C. Quarello: Die letzte Reise: Janusz Korczak und seine Kinder. Berlin 2015. • Eckart Dietzfelbinger: Nürnberg. Reichsparteitagsgelände und Justizpalast. Berlin 2014. • Miriam Gebhardt: Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigungen der Frauen am Ende des zweiten Weltkriegs. Bonn 2015. • Jürgen Gottschlich: Das deutsche Kaiserreich und der Völkermord an den Armeniern. Berlin 2015. • Bastian Hein: Die SS. Geschichte und Verbrechen. München 2015. • Hans-Hermann Hertle: Die Berliner Mauer. Bonn 2015. • Martin Kaule: Westwall. Von der Festungslinie zur Erinnerungslandschaft. Berlin 2014. • Martin Kaule: Wolfsschanze. Führerhauptquartier in Masuren. Berlin 2014. • Ingolf Kern/Stefan Locke: Geteilte Geschichte. 25 deutschdeutsche Orte und was aus ihnen wurde. Berlin 2015. Angekaufte Publikationen 11 • Andreas Pehnke (Hrsg.): Wilhelm Lamszus: „Begrabt die lächerliche Zwietracht unter euch!“ Erinnerungen eines Schulreformers und Antikriegsschriftstellers (1881–1965). Markkleeberg 2014. • Martin Pollack: Kontaminierte Landschaften. SalzburgGnigl 2014. • Erich Schmidt-Endboom/Ulrich Stoll: Die Partisanen der NATO. Stay-Behind-Organisationen in Deutschland 1946–1991. Berlin 2015. • Alen E. Steinweis: Kristallnacht 1938. Ein deutscher Pogrom. Ditzingen 2011. • Stiftung der internationalen. Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz (Hrsg.): Frauen und der Holocaust. Geschichte Jahrzehnte später erzählt. Oświȩcim/Auschwitz 2015. Gleichgeschlechtliche Lebensweisen • Bettina Leder: Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland. Berlin 2015. • Gottfried Lorenz/Ulf Bollmann: Liberales Hamburg? Homosexuellenverfolgung durch die Polizei und Justiz nach 1945. Hamburg 2015. Hamburg • Andreas Babel: Kindermord im Krankenhaus. Warum Mediziner während des Nationalsozialismus in Rothenburgsort behinderte Kinder töteten. Bremen 2015. • Gisela Greichen/Rolf Hammel-Kiesow: Die deutsche Hanse. Eine heimliche Supermacht. Reinbek 2013. • Hafengruppe Hamburg. Eine Welt Netzwerk Hamburg e. V. (Hrsg.): Hamburg postkolonial. Stadtplan. Hamburg, 2010. 12 Angekaufte Publikationen • Katharina Hertz-Eichenrode: Deportiert ins KZ-Neuengamme. Strafaktionen von Wehrmacht und SS im besetzten Europa. Hamburg 2015. • Reinhard Otto: 150 Jahre Friedrichsberg. Von der Irrenanstalt zur Klinik im Wohnpark. Hamburg 2015. • Mathias Wegner: Hanseaten. Von stolzen Bürgern und schönen Legenden. München 2008. Internationalismus • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Internationale Sicherheitspolitik. Bonn 2015. (Informationen zur politischen Bildung, Heft 326 – 2/2015.) • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Regieren jenseits der Nationalstaaten. Bonn 2015. (Informationen zur politischen Bildung, Heft 325 – 1/2015.) • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Russland. Bonn 2015. („fluter“, Heft Nr. 54. 17.03.2015.) • Marc Engelhardt: Unabhängigkeit! Separatisten verändern die Welt. Berlin 2015. • Heinz Halm: Die Schiiten. München 2015. • Bernard Imhasly: Indien. Ein Länderporträt. Berlin 2015. • Catharine Merridale: Der Kreml. Eine neue Geschichte Russlands. Frankfurt a. M. 2015. • Wolfgang Neskovic (Hrsg.): Der CIA-Folterreport. Der offizielle Bericht des US-Senats zum Internierungsund Verhörprogramms der CIA. Frankfurt a.M. 2015. Medien Wirtschaft und Soziales • Martin Hellweg: Safe Surfer. Schutz der Privatsphäre im • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Sozial- digitalen Zeitalter. Bonn 2015. Migration/Integration/Flucht/Asyl • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Flucht. Bonn 2015. („fluter“, Heft Nr. 55. 22.06.2015.) • Karl-Heinz Meier-Braun: Die 101 wichtigsten Fragen. Einwanderung und Asyl. München 2015. • Fabio Geda: Im Meer schwimmen Krokodile. Eine wahre Geschichte. München 2013. • Michael Richter: Fluchtpunkt Europa: Unsere humanitäre Verantwortung. Hamburg 2015. politik. Bonn 2015. (Informationen zur politischen Bildung, Heft 327 – 3/2015.) • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Stadt. Bonn 2015. („fluter“, Heft Nr. 56. September 2015.) • Ingeborg Haffert: Eine Polin für Oma. Der Pflege-Notstand in unseren Familien. Berlin 2014. • Günther Wessel: Das schmutzige Geschäft mit der Antike. Der globale Handel mit illegalen Kulturgütern. Berlin 2015. Politik/politische Systeme • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Rechts in der Mitte? Bonn 2015. (Politik und Zeitgeschichte, Beilage zum Wochenblatt „Das Parlament“, Ausgabe 40/2015.) • Dorling & Kindersley: Deutschland. München 2012. (Memo Wissen entdecken) • Michael Lüders: Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet. München 2015. • Paul Nolte: Die 101 wichtigsten Fragen. Demokratie. München 2015. Umwelt • Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Gerechter Welthandel? Freihandel, Protektionismus und Nachhaltigkeit. Stuttgart 2015. (Deutschland & Europa, Heft 70 – 2015.) Angekaufte Publikationen 13 Eigene Publikationen, Hörbücher und Filmproduktionen Im Jahre 2015 veröffentlichte die Landeszentrale für politische Bildung acht Eigenpublikationen, ein Schaubild und gab eine DVD heraus. • Abut Can, Birgit Kiupel Die Welt bei Hammonia zu Haus – Gelebte Vielfalt in Hamburg Hamburg, das Tor zur Welt – die Hansestadt präsentiert sich als weltoffen, vielfältig und tolerant. In der Zeit der kontroversen Diskussionen über die Zuwanderung wird häufig über nicht gelungene Integration berichtet. Der soziale, kulturelle und wirtschaftliche Beitrag, den Zuwanderinnen und Zuwanderer für die Gesellschaft Tag für Tag leisten, wird durch religiös motivierte Gewalt überschattet. Rund 548 000 Menschen aus über 180 Nationen, die in Hunderten von Sprachen sprechen, leben mittlerweile in Hamburg – und überwiegend bestens integriert. Wie sieht das Leben von Menschen mit unterschiedlichen sogenannten „Migrationshintergründen“ konkret aus? Wie gestalten sie Hamburgs Vielfalt auch auf politischer Ebene mit? Wie wird über diese Mitbürgerinnen und Mitbürger gesprochen, die aus anderen Nationen und Kulturen stammen? Am 18. Februar 2015 stellten Abut Can und Dr. Birgit Kiupel im Gästehaus der Universität Hamburg die neue Publikation vor. Das Buch portraitiert über 20 nach Hamburg zugewanderte Menschen, die von der Autorin und dem Autor nach ihren Erfahrungen, Eindrücken und Vorschlägen für ein besseres Zusammenleben befragt wurden. 14 • Rita Bake Ein Gedächtnis der Stadt. Band 1: Nach Frauen und Männern benannte Straßen, Plätze, Brücken in Hamburg. Das Straßen- und Wegenetz Hamburgs funktioniert auch wie ein begeh- und befahrbares Gedächtnis und wird von Frauen und Männern benutzt. Doch von einer Gleichberechtigung in der Benennung der rund achteinhalbtausend Verkehrsflächen kann keine Rede sein: 2500 Verkehrsflächen sind nach Männern und nur 357 nach Frauen benannt. Band 1 gibt einen Überblick und eine Analyse der nach Frauen und Männern benannten Straßen. Sie können wie Seismographen gelesen werden – für gesellschaftsund gleichstellungspolitische Bewegungen. In diesem Zusammenhang bedeutsam ist auch der Umgang Hamburgs mit seiner Kolonialgeschichte und mit NS-belasteten Straßennamen. Diesen Themen sind in diesem Buch auch Kapitel gewidmet. Außerdem sind im Band 1 alle nach Frauen und Männern benannten Straßen nach Stadtteilen sortiert aufgelistet mit graphischen Übersichten über die räumliche Häufung der Frauen- und Männerstraßennamen in Hamburgs Bezirken und Stadtteilen. • Rita Bake Ein Gedächtnis der Stadt. Band 2: Nach Frauen benannte Straßen, Plätze, Brücken in Hamburg. Frauenbiographien von A bis Z Der zweite Band des 3-bändigen Werkes präsentiert auf 433 Seiten die Biographien der Frauen, nach denen in Hamburg Straßen benannt sind. Eigene Publikationen, Hörbücher und Filmproduktionen • Rita Bake Ein Gedächtnis der Stadt. Band 3: Nach Männern benannte Straßen, Plätze, Brücken in Hamburg. Band 3 des Werkes beschäftigt sich ausschließlich mit den über 2500 nach Männern benannten Straßen, Plätzen und Brücken. Aufgrund des Umfangs dieser Sammlung ist dieser dritte Part ausschließlich online unter www.hamburg.de/maennerstrassennamen abrufbar. • Suphi Aydin trägen Informationen über die Gemeinschaft der Zaza und die Sprache Zazaki vermitteln. Mit den Beiträgen „Zaza: Sprache, Kultur und Identität“ von Prof. Dr. Ludwig Paul, „Kurdische und Zaza-Märchen im Rahmen der internationalen Überlieferung“ von Prof. Dr. Ulrich Marzolph und „Auf der Suche nach Gender-Spuren in den Märchen: Wie kurdische Frauen ihre Rollen selbst definieren“ von Sabine Adatepe wurde dieses Buch am 10. April 2015 im Leo-Lippmann-Saal der Finanzbehörde vorgestellt. Henarek – Granatäpfelchen. Märchen aus dem Morgenland • Rita Bake, Birgit Kiupel Märchenerzählen ist eine der ältesten Formen menschlicher Kommunikation. Es ist eine Methode, mit der Wissen über unterschiedliche Lebensweisen und Interpretationen von Handlungen vermittelt wird, sei es beim Zuhören oder Selberlesen. Märchen sind mithin auch ein Medium, politische Bildung näherzubringen – für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Anrührende, packende Geschichten bleiben im Gedächtnis und beeinflussen das Handeln der Menschen, das immer auch als „politisch“ einzuordnen ist. In Hamburg leben Menschen aus über 180 verschiedenen Nationen, die in Hunderten von Sprachen und Dialekten sprechen. Zazaki gehört zu den Sprachen, die von einigen Tausend „Neubürgerinnen und Neubürgern“ Hamburgs gesprochen wird. Zazaki gehört aber auch zu den insgesamt 15, die nach Einschätzung der UNESCO vom Aussterben bedrohten Sprachen in der Türkei. Für Zazaki Interessierten und alle Hamburgerinnen und Hamburger sind in dieser Publikation 16 in Zazaki und Deutsch verfasste Märchen zusammengestellt die mit Expertenbei- Einblicke. Hamburgs Verfassung und politischer Alltag leicht gemacht Die „Einblicke“ geben eine Übersicht über Hamburgs politischen Alltag und seine Basis, die Hamburger Verfassung. Nach der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 wurde dieses Buch nun in 8. aktualisierter Auflage herausgebracht. • Schaubild: Parlament Regierung Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg Nach der Bürgerschaftswahl vom Februar 2015 wurde das Schaubild „Parlament, Regierung, Verwaltung“ in aktualisierter Auflage herausgegeben. Auf dem Schaubild sind graphisch unter anderem die Sitzverteilung in der Hamburger Bürgerschaft, die neuen Behördenzuschnitte, die Zusammensetzung des Senats sowie das Wahlergebnis und die Wahlbeteiligung der letzten Bürgerschaftswahl vom 15. Februar 2015 dargestellt. Eigene Publikationen, Hörbücher und Filmproduktionen 15 • Birgit Gewehr • Erinnerungen schenken – Schüler auf filmischer Stolpersteine in Hamburg-Altona mit Elbvororten (erweiterte Neuauflage) Die Landeszentrale für politische Bildung und das Institut für die Geschichte der deutschen Juden haben mit diesem Buch den nunmehr 16. Band der Reihe „Biographische Spurensuche“ herausgegeben. In dieser aktualisierten und auf doppelten Umfang erweiterten Neuauflage werden die Schicksale von nahezu 320 Menschen beschrieben, die durch nationalsozialistische Verfolgung ihr Leben verloren. Birgit Gewehr und ihre Mitautorinnen und -autoren konnten seit Erscheinen des ersten Stolperstein-Buches für Altona eine große Zahl weiterer Lebensgeschichten von Menschen aus diesem Stadtteil vorlegen, die wegen ihrer jüdischen Herkunft, ihrer Homosexualität, ihrer Gegnerschaft zum nationalsozialistischen Regime, als Zeugen und Zeuginnen Jehovas oder als Deserteure verfolgt und getötet, oder die Opfer der Verbrechen der sogenannten Euthanasie wurden. Familienbiographien stellen auch das Schicksal von Verwandten vor, die rechtzeitig entkommen und überleben konnten. Zudem finden sich in dem Buch Dokumentationen zu französischen Zwangsarbeitern, die im „Luftkrieg“ in einem Altonaer Lager ohne Zugang zu einem Schutzbunker starben, und zu russischen Zwangsarbeiterinnen, die wegen ihres Streiks in einem der Altonaer Rüstungsbetriebe hingerichtet wurden. Projektleitung: Dr. Rita Bake, Landeszentrale für politische Bildung und Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden 16 Spurensuche der Zwangsarbeit in der NS-Diktatur Als Abschluss des Besuchsprogramms des Hamburger Senats für die ehemaligen Zwangsarbeitenden dokumentiert die DVD den letzten Besuch einer Gruppe. Hinsichtlich ihrer Methoden steht die Erinnerungsarbeit an die Zeit des Nationalsozialismus auch in Hamburg an einem Wendepunkt: Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die von ihren Erinnerungen und Lebenswegen berichten können. Unterstützt von ihrer Partnerschule in Gdańsk/Danzig haben Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Barmbek einen wichtigen Schritt gegen das Vergessen unternommen und Kinder früherer NS-Zwangsarbeitender aus Polen während ihres Besuches in Hamburg begleitet und interviewt. Die Begegnungen und Recherchen der Jugendlichen zum Thema sind Grundlage für den vorliegenden Film, der von der Landeszentrale für politische Bildung, dem Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg, MOTTE e.V. sowie der Stadtteilschule Barmbek, dem Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V. und der Hamburger Triangel-Film Kommunikation PR realisiert wurde. Ergänzt wird die Dokumentation durch Zusatzmaterial für den Oberstufenunterricht und die politische Erwachsenenbildung. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sind für dieses Projekt mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet worden. 2016 erscheint die DVD in polnischer Sprache. Projektleitung und Konzeption: Dr. Sabine BambergerStemmann Eigene Publikationen, Hörbücher und Filmproduktionen Veranstaltungen und Projekte Im Jahr 2015 führte die Landeszentrale für politische Bildung 71 Veranstaltungen durch, die sie teils allein, teils in Kooperation mit Vereinen und Institutionen veranstaltete. Insgesamt wurden 28 Veranstaltungen von Büchertischen mit einer thematisch passenden Publikationsauswahl begleitet. • Ausstellung zum 70. Jahrestag des Warschauer Aufstandes: „Auf beiden Seiten der Barrikade. Fotografie und Kriegsberichterstattung im Warschauer Aufstand 1944“ 2014 jährte sich zum 70. Mal der Warschauer Aufstand. Aus diesem Anlass haben die Landeszentrale für politische Bildung, das Museum des Warschauer Aufstands in Warschau, die Universität Hamburg und Leica Fotografie International (LFI) eine historisch-fotografische Wanderausstellung konzipiert, die 2014 im Mahnmal St. Nikolai in Hamburg erstmalig gezeigt worden war (siehe Jahresbericht 2014). Ebenso wie bereits 2004 aus Anlass des 60. Jahrestages der Niederschlagung des Aufstandes durch deutsche Besatzungstruppen kooperierten mit der Landeszentrale für politische Bildung eine Vielzahl weiterer Hamburger Institutionen, darunter die DeutschPolnische Gesellschaft, „Filmland Polen e. V.“, das Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg und das Mahnmal St. Nikolai. Historische Einordnung Nachdem Polen durch den deutschen Überfall am 01.09.1939 und den Einmarsch der Roten Armee in Ost- polen Ende September 1939 vollständig besetzt worden war, formierte sich in den besetzten Gebieten der Widerstand. Im Sommer 1944 versuchte der polnische Untergrundstaat eine militärische Befreiung der polnischen Hauptstadt gegen die nationalsozialistische deutsche Besatzung zu erreichen. Das Ziel dieser Operation war die Errichtung einer demokratischen und eigenständigen Regierung im Land für die Zeit nach der Befreiung Polens. Anders als zur gleichen Zeit in Paris erhielten die Warschauer Aufständischen allerding nicht die nötige Unterstützung seitens der Alliierten, da bereits 1943/44 von den USA, Großbritannien und der Sowjetunion vereinbart wurde, dass Polen und andere Länder Ost- und Mitteleuropas nach dem Emde des Zweiten Weltkrieges unter den sowjetischen Machtbereich fallen sollten. Nach dem Scheitern des Aufstands wurde Warschau von den Einheiten der Wehrmacht und der SS nahezu vollständig zerstört. In den 63 Tage dauernden Kämpfen verloren beinahe 200 000 Menschen ihr Leben, darunter aufgrund geplanter Massaker die Mehrzahl Zivilisten. 20 Prozent der Stadtbebauung wurden zerstört. Weitere 30 Prozent wurden systematisch nach Ende der Kampfhandlungen gesprengt und verbrannt. Mehrere Tausend Aufständische aus Warschau wurden in das Hamburger KZ Neuengamme deportiert und in Hamburg zur Zwangsarbeit gezwungen. Auch Hamburger Einheiten waren, wohl nach einer kurzen Ausbildung auf der Insel Rügen, an der Niederschlagung des Aufstandes in Warschau beteiligt. Die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernahmen der Botschafter der Republik Polen in Deutschland, Jerzy Marganski, und der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz. Veranstaltungen und Projekte 17 Im Mittelpunt der Ausstellung stehen Fotografien von polnischen und deutschen Kriegsberichterstattern, die während des Aufstands aufgenommen und in der zeitgenössischen Presse veröffentlicht wurden. Sie werden im Kontext der jeweiligen Publikationsorgane präsentiert, in der sie erschienen sind. Dabei werden die Hintergründe der Entstehung und des Gebrauchs dieser Fotografien kritisch beleuchtet. Neben den polnischen Fotografien, von denen viele zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden, beinhaltet die Ausstellung auch bisher nicht erforschte Biografien der beteiligten Fotografen. Im letzten Teil der Ausstellung werden die Ergebnisse zweier Seminare der Universität Hamburg präsentiert, die sich mit der Rolle der Fotografie als historische Quelle und ihrem heutigen Gebrauch in der Berichterstattung aus Krisengebieten beschäftigen (siehe Jahresbericht 2014). Die Ausstellung liegt in drei Sprach-Versionen (Polnisch, Englisch, Deutsch) vor, von denen jeweils zwei gebündelt gezeigt werden können. Kurator der Ausstellung ist der Hamburger Fotograf David Rojkowski. Ausstellungsorte 2015: fand sich ein sog. Kinderheim, in welchem eine Vielzahl von im Umkreis geborenen Kindern von Zwangsarbeiterinnen umgebracht worden sind. Die aktive Gedenkarbeit in der Gemeinde ermöglichte die Präsentation der Ausstellung. 03. November bis 28. August 2015 Gedenkstätte Prora in Binz auf Rügen mit Einleitungsvortrag der Direktorin der Landeszentrale. 01. bis 30. September 1915 Stiftung Martin Opitz-Bibliothek in Herne (und in Kooperation mit der VHS Herne) mit einem Kurzsymposium mit Vorträgen des Kurators sowie von Dr. Thorsten Logge (Arbeitsbereich Public History der Universität Hamburg) zur medialen Nutzung von Fotos bei Kriegsberichten. Weitere Ausstellungsorte, v. a. im Herder Institut für Historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg (2016/ 2017), sowie in Hamburgs Partnerstädten Chicago und Dresden (2017/2018) sind in Vorbereitung. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 21. November 2014 bis 20. Februar 2015 Podiumsdiskussion: „Der Große Krieg – Hamburg und das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg“. V. l. n. r. Prof. Dr. Oliver Janz, Prof. Dr. Hans Lukas Kieser, Prof. Dr. Raoul Motika, Prof. Dr. Fikret Adanır und Prof. Dr. Christian Gerlach. 18 Veranstaltungen und Projekte • Fortsetzung der Vortragsreihe „Der Große Krieg. Hamburg und das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg“ im Rahmen der Ausstellung „Osmanen in Hamburg. Eine Beziehungsgeschichte zur Zeit des Ersten Weltkriegs“ Die Landezentrale für politische Bildung widmete sich in seiner 2014 begonnenen Veranstaltungsreihe in Ko- FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Rathaus der Gemeinde Wietzendorf (Heidekreis); Eröffnungsveranstaltung mit Einleitungsvorträgen der Direktorin der Landeszentrale und des Kurators In Wietzendorf hatte es während des Zweiten Weltkrieges sowohl ein Lager für v. a. sowjetische Kriegsgefangene als auch eine Vielzahl von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern gegeben. In der Nähe der Gemeinde be- operation mit dem TürkeiEuropaZentrum Hamburg der Universität Hamburg dem Thema „Der Große Krieg. Hamburg und das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg“. Begleitend fand die in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Hamburg und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg organisierte Ausstellung „Osmanen in Hamburg. Eine Beziehungsgeschichte zur Zeit des Ersten Weltkriegs“ vom 06.11.2014 bis 04.01.2015 in den Ausstellungsräumen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg statt. Der Initiator und Kurator der Ausstellung war Prof. Dr. Yavuz Köse von der Universität Hamburg. JANUAR 07.01.2015 Deutschland und die Türkei 1918–1923 Prof. Dr. Sabine Mangold-Will von der Bergischen Universität Wuppertal fragte in ihrem Vortrag nach den Motiven, die hinter der Fortsetzung der deutsch-türkischen Beziehungen nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg standen. Im Mittelpunkt der Präsentation standen der erste Botschafter der 1923 gegründeten Türkischen Republik in Deutschland, Kemaleddin Sami Pascha, und seine Frau sowie der “Bund der Asienkämpfer”. Es wurde gezeigt, wie einerseits die Türkei als Vorbild für den Kampf gegen die Pariser Friedensordnung und die Demokratie der Weimarer Republik diente; wie andererseits aber gerade das Deutschland der Nachkriegszeit einen Teil der türkischen republikanischen Elite zu einer konservativ-militärischen Republik und einer begrenzten Moderne in- nerhalb des Kemalismus inspirierte. Der Vortag fand im Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg statt. Verantwortlich: Abut Can 15.01.2015 Der Große Krieg – Hamburg und das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg Die Veranstaltungsreihe „Der große Krieg“ wurde mit einer exzellent besetzten Podiumsdiskussion im Lichthof der Staats- und Universitäts-bibliothek Hamburg abgeschlossen. Unter der Moderation von Prof. Dr. Raoul Motika (Istanbul) diskutierten vor über 200 Gästen Prof. Dr. Fikret Adanır (Bochum/Istanbul), Prof. Dr. Christian Gerlach (Bern), Prof. Dr. Oliver Janz (Berlin) sowie Prof. Dr. Hans Lukas Kieser (Zürich) Phänomene von Vertreibung, Massenmord und Völkermord in einem interdisziplinären Kontext. Dabei wurden die Besonderheiten, Parallelen und Gegensätzlichkeiten in der Deutung, Interpretation und Erinnerung/Gedenken von Kriegserfahrungen und genozidalen Ereignissen diskutiert. Die Diskussion der Experten vermittelte einen differenzierten und komplexen Einblick in die aktuelle Forschung zum Ersten Weltkrieg. Verantwortlich: Abut Can 15.–18.01.2015 Angesichts des Äußersten: Internationale Tagung zu Filmen über die Befreiung der Konzentrationslager Kinemathek Hamburg e.V., das Institut für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg und die Lan- Veranstaltungen und Projekte 19 FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Hourvash Pourkian, Wirtschaftswissenschaftlerin, Unternehmerin und Autorin, berichtet über ihr kulturelles und politisches Engagement in Hamburg. deszentrale für politische Bildung Hamburg hatten, gefördert von der Zeit-Stiftung, ein Film- und Tagungsprogramm vorbereitet, im dem es um die Bildpolitiken der Alliierten bei der „Re-education“ der deutschen Gesellschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging. Kuratiert von Thomas Tode wurden im Metropolis-Kino zentrale zeitgenössische Filmdokumente, sog. Atrocity Films, zu den Konzentrationslagern gezeigt, von denen einige erstmalig in Hamburg zu sehen waren. Die eigentliche Tagung wurde vom 16. bis 18. Januar im Gästehaus der Universität Hamburg realisiert. Zum Thema: Während der ersten Monate nach der Befreiung Deutschlands stand die Besatzungspolitik im Zeichen des Potsdamer Abkommens und der Nürnberger Prozesse. Die Aufgabe der „Re-education“ bzw. „Re-orientation“ war in den Jahren 1945/46 untrennbar damit verbunden, im Rahmen einer Umerziehung die deutsche Bevölkerung mit ihrer Schuld am Aufstieg des Nationalsozialismus und am Holocaust zu konfrontieren. Es wurden im Rahmen der Tagung 16 alliierte Filme der Jahre 1944–46 gezeigt, die sich mit der Befreiung der Konzentrationslager beschäftigten und somit indirekt Zeugnis geben vom Völkermord an den Juden, Roma und Sinti und weiteren Bevölkerungsgruppen. Sechs weitere Filme markierten wichtige Stationen im späteren Umgang mit den Archivbildern, mit Hilfe avancierter Bearbeitungstechniken. Die Konferenzsprachen der Tagung waren deutsch und englisch. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann FEBRUAR 18.02.2015 Buchpräsentation: „Die Welt bei Hammonia zu Haus – Gelebte Vielfalt in Hamburg“ Im Gästehaus der Universität Hamburg präsentierte die Landeszentrale für politische Bildung ihre neue Publikation: „Die Welt bei Hammonia zu Haus - Gelebte Vielfalt in Hamburg“, herausgegeben von Abut Can und Birgit Kiupel. (Siehe unter: Eigenpublikationen, S. 14) Verantwortlich: Abut Can MÄRZ 06.03.2015 Filmfilmvorführung: Stein der Geduld – „Syngue Sabour“ Anlässlich des Internationalen Frauentags zeigte die Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit TERRE DES FEMMES den Film des afghanisch-französischen Regisseurs Atiq Rahimi im Kommunalen Kino Metropolis. In der persischen Mythologie ist „Syngue Sabour“ der Name eines magischen, schwarzen Steins. Dieser absorbiert wie ein Schwamm alle Geständnisse und Geheimnisse eines Menschen, bis er eines Tages so viel Schmerz, Trauer und Leid in sich aufgenommen hat, dass er zerspringt. Dieses Ereignis wird als der jüngste Tag (Apokalypse) gedeutet. In einer Stadt im vom Krieg zerrissenen Afghanistan kniet eine junge Frau an der Seite ihres schwer verletzten Mannes, der im Wachkoma liegt. Nicht nur seine „Dschihad- Plakat der Filmvorführung „Stein der Geduld“ 20 Veranstaltungen und Projekte Kameraden“, auch seine eigenen Brüder haben ihn mittlerweile verlassen. Während die junge Frau auf sein Wiedererwachen wartet, muss sie um ihr eigenes Überleben und das ihrer beiden Töchter kämpfen. Dann beginnt sie zu reden. Sie erzählt ihrem Mann, was sie vorher nie zu sagen wagte, von dem Drama, das die Ehe für sie bedeutet, ihren Wünschen und Geheimnissen. Er wird zu ihrem Stein der Geduld, der ohne zu urteilen alles in sich aufnimmt. Sie beschützt ihn, vor Kriegern und Bomben, und entdeckt dabei sich selbst. Doch wie viel kann ein Stein der Geduld ertragen, bevor er zerspringt? Mit „Stein der Geduld“ verfilmte Autor Atiq Rahimi seinen gleichnamigen international preisgekrönten Bestseller. Im Film setzt er sich mit kontroversen gesellschaftlichen Tabuthemen wie Zwangsheirat, Vergewaltigung und Prostitution, aber auch mit Selbstbefreiung, der Liebe und dem Krieg auseinander. Atiq Rahimi und die Hauptdarstellerin Golshifteh Farahani schaffen mit „Stein der Geduld“ eine antike Tragödie, die den afghanischen Frauen eine Stimme gibt. Heidemarie Grobe, externe Referentin bei TERRE DES FEMMES und Koordinatorin der TDF-Städtegruppe, Hamburg führte in das Thema ein. Verantwortlich: Abut Can APRIL 10.04.2015 Buchpräsentation mit Vortrag, Lesung und Podiumsgespräch: „Henarek – Granatäpfelchen: Märchen aus dem Morgenland“. Im Leo-Lippmann-Saal der Finanzbehörde präsentierte die Landeszentrale für politische Bildung ihre neue Publikation „Henarek – Granatäpfelchen. Märchen aus dem Morgenland“ in Zazaki und Deutsch, gesammelt und verfasst von Suphi Aydin. (Siehe unter: Eigenpublikationen, S. 15) Verantwortlich: Abut Can 24.04.2015 Gedenkveranstaltung zum 100. Jahrestag des Völkermords im Osmanischen Reich und Ausstellungseröffnung „Die Türkei und ihre Dämonen“ Mit Grußworten von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Nordkirche, Dompropst Franz-Peter Spiza, Erzbistum Hamburg, und Dr. Sabine Bamberger-Stemmann fand die Gedenkveranstaltung in Kooperation mit der Initiative zum Gedenken an den Völkermord 1915 im Beisein von über 800 Bürgerinnen und Bürgern in der Hauptkirche St. Petri statt. Der Initiative gehören neben der Landeszentrale für politische Bildung die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, die Katholische Akademie Hamburg und viele andere Organisationen an. Marcus Weinberg, MdB, und PD. Dr. Dipl.-Psych. Sefik Tagay, Vorsitzender der Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen (GEA) hielten die Reden anlässlich des Tages. Der 24. April ist der Gedenktag an den Völkermord im Osmanischen Reich: Am 24. April 1915 ließ die jungtürkische Regierung führende armenische Intellektuelle und Politiker in der Hauptstadt Konstantinopel verhaften und ins Landesinnere verschleppen, wo die meisten von ihnen FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Gedenkveranstaltung zum 100. Jahrestag des Völkermords im Osmanischen Reich Suphi Aydin, Verfasser der „Märchen aus dem Morgenland“, und sein Buch. Veranstaltungen und Projekte 21 FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Impression aus der Fotoausstellung „Die Türkei und ihre Dämonen“ ermordet wurden. Die Verhaftungen bildeten den Auftakt zu einem Verbrechen, dem ca. 1,5 Mio. Armenier sowie Hunderttausende von Assyrern und Aramäern zum Opfer fielen. Deutschland und das Osmanischen Reich waren während des Ersten Weltkriegs Verbündete. Einzig die kaiserliche Regierung in Berlin hätte die Deportationen und das Morden aufhalten können – sie tat es aber nicht. „Unser einziges Ziel ist“, so vermerkte Reichskanzler Bethmann Hollweg in einer Notiz, „die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht.“ So wie in vielen anderen Orten der Welt wird auch in Hamburg, u. a. auch unter Beteiligung von türkischen, kurdischen und alevitischen Organisationen, mit einer Gedenkveranstaltung am 24. April an die Opfer des Verbrechens im Osmanischen Reich erinnert. Die Fotoausstellung „Die Türkei und ihre Dämonen“ begleitet die Besuchenden auf „eine Reise durch ein Land, in dem nur ein Gedanke stärker ist als die Überzeugung, dass es kein Völkermord gegeben habe – die Angst, dass es ihn doch gab“. (Christian Meier und Andy Spyra) Sie konnte in der Zeit vom 25. April bis zum 03. Mai 2015, in der Hauptkirche St. Petri besichtigt werden. Silva Schmedding-Farmasian (Klavier), Masis Arakelian (Tenor & Komponist) und Leman Stehn (Solistin) begleiteten die Veranstaltung musikalisch, Anni KlugeMartirosyan führte durch den Abend. Verantwortlich: Abut Can MAI 09.05.–30.06.2015 11. Arabische Kulturwochen Hamburg Die Arabischen Kulturwochen fanden in Zusammenarbeit der Landeszentrale für politische Bildung, der Universität Hamburg und der Nordkirche statt. 12 von insgesamt 30 Veranstaltungen, die in Hamburg stattfanden, widmeten sich mit einem abwechslungsreichen Programm aus Vorträgen, Fotoausstellung und Podiumsdiskussionen den Themen der politischen Bildung. Die aktuellen politischen, kulturellen und religiösen Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten wurden thematisiert. Hervorzuheben waren u. a. die Veranstaltungen über die Integration und Vielfalt, politische Kultur und Ideengeschichte der arabisch-islamischen Gesellschaften, die Lage der Christen im Nahen Osten, die interkulturellen Kompetenzen für die arabische Welt, das friedliche Miteinander im Islam sowie eine Veranstaltung zum Thema religiöser Extremismus mit dem Titel „Gestern Arabellion und heute Daeschisierung?“ (Daesh ist die arabische Bezeichnung der Terrorgruppe „Islamischer Staat“). Durch die zahlreichen Veranstaltungen wurden dem Publikum neue Perspektiven auf die arabischen Gesellschaften, die sich im Umbruch befinden, eröffnet und neue Brücken der Verständigung gebaut. Eröffnet wurden die 11. Arabische Kulturwochen im Rahmen der Fotoausstellung: „Integration und Vielfalt. Erinnerung und Gegenwart“ im Ernst Cassirer-Hörsaal der Universität Hamburg. Dr. Mohammed Khalifa vom Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg ist seit elf Jahren der Hauptinitiator der Arabischen Kulturwochen Hamburg. 22 Veranstaltungen und Projekte FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Verantwortlich: Abut Can 20.05.–21.06.2016 JULI „Sie riskierten ihr Leben – Polen, die während des Holocausts Juden retteten“ Aus Anlass des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel haben das Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg und die Landeszentrale für politische Bildung diese Ausstellung des neu gegründeten Museums der Geschichte der polnischen Juden in Warschau (POLIN) und des Polnischen Instituts Düsseldorf nach Hamburg übernommen. Die Ausstellung war in der Krypta des Mahnmals St. Nikolai zu sehen. „Sie riskierten ihr Leben“ zeichnet die Leben und Schicksale polnischer Bürgerinnen und Bürger nach, die während des Holocausts Juden versteckten und versorgten und damit retteten. Zu diesen Rettern gehört auch Irena Sendler, nach der in Hamburg eine Stadtteilschule benannt ist. Irena Sendler hat eine große Zahl jüdischer Kinder aus dem Warschauer Ghetto herausschmuggeln und damit deren Überleben sichern können. Die Ausstellung zeigte auch den historischen Kontext der deutschen Besatzung und veranschaulichte die Bedingungen der Rettung von Juden und den Umfang der von Polen geleisteten Hilfe. Im Namen der Nächstenliebe riskierten sie ihr Leben und das ihrer Familien. Dadurch konnten Tausende von Juden, selbst auch Bürgerinnen und Bürger des polnischen Staates, vor den deutschen Besatzern in Sicherheit gebracht werden. FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 03.07.2015 Vortrag: Vielfalt und Integration von Migranten und Flüchtlingen in Hamburg Knapp 29 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg haben einen sogenannten Migrationshintergrund. Sie kommen aus 180 verschiedenen Ländern. Viele von ihnen sind in Deutschland geboren und leben in der zweiten und dritten Generation hier. Deren kulturelle, ethnische und religiöse Vielfalt war der Inhalt eines Vortrags für die Studierende der Universität Hamburg. Abut Can referierte zum Thema „Vielfalt und Integration von Migranten und Flüchtlingen in Hamburg“ im Konferenzraum der Landeszentrale für politische Bildung. Die Gruppe wurde von Dr. Cormac Walsh, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie der Universität Hamburg, begleitet. Referent: Abut Can 07.–17.07.2015 Fotoausstellung mit Begleitveranstaltungen: „Leben auf der Flucht“ Portraits von Menschen und Orten entlang der Flüchtlingsrouten von Westafrika und der Levante bis Europa Die Fotoausstellung „Leben auf der Flucht“ stellte anhand von Portraits und Reportagen Menschen und Orte vor, die von Migration betroffen sind. Die Bilder zeigen Bürger und Bürgerinnen, die sich engagieren, Beamte und Milizionäre, die Grenzen sichern, Schmuggler, die Besucherin der Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben – Polen, die während des Holocausts Juden retteten“ Veranstaltungen und Projekte 23 FOTOS: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Impressionen aus der Fotoausstellung „Leben auf der Flucht“ mit Migration Geld verdienen und Menschen, die sich auf den Weg in ein besseres Leben gemacht haben. Ein internationales Fotografenteam stellte eine Auswahl seiner Arbeiten aus Nordafrika, der Levante und Europa im Altonaer Rathaus aus. Mit den Bildern, den dazugehörigen Texten und den Begleitveranstaltungen wurde den Hintergründen und Fakten zur Migration nach Europa, zu den Herkunftsländern und zu den Schicksalen von Flüchtlingen nachgegangen. Die Ausstellung und Begleitveranstaltungen fanden in Kooperation mit dem Bezirksamt Altona und der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) statt. Eröffnet wurde die Ausstellung mit einem Vortrag des Nordafrika-Korrespondenten Mirco Keilberth im Kollegiensaal des Rathauses Altona am 06. Juli 2015. Studierende des Hamburger Konservatoriums begleiteten die Eröffnung musikalisch. Folgende Begleitveranstaltungen fanden statt: 14.07. – „Leben auf der Flucht“- Chancen und Herausforderungen für den Fluchtort Hamburg“. Fachveranstaltung für Hamburger Verwaltung, Politik, Fach-Personen und Interessierte. Verantwortlich: Abut Can 23.07.– 02.08.2015 Freiluftkino Rathausmarkt: Landeszentrale für politische Bildung präsentiert politische Kurzfilme Jeweils ab 22 Uhr bescherte auch im vergangenen Jahr das Freiluftkino auf dem Hamburger Rathausmarkt cineastische Leckerbissen unter dem Sommernachtshimmel. In enger Kooperation mit der KurzFilmAgentur Hamburg hatte die Landeszentrale für politische Bildung wieder ein Kurzfilmprogramm zusammengestellt, Impulse zum Nachdenken, Reflektieren und vielleicht auch neue Sichtweisen gaben die filmischen Sequenzen, die jeweils vor dem Hauptprogramm der Kinoabende gezeigt wurden. 08.07. – „Wege der Flüchtlinge von Westafrika nach Europa“. 23.07. – Krippenwahn (D 2015, Satu Siegemund, Diavortrag des Nordafrika-Korrespondenten Mirco Keilberth und anschließendes Gespräch mit Dr. Christine Harth, Projektleiterin Care Deutschlands und Anais Elbassil, Flüchtlingsbeauftragte der NGO „Maison du Droit et des Migration“ aus Tunis. 10.07. – „Bürgerliches Engagement für Flüchtlinge in Hamburg“ Veranstaltung von Hamburger Initiativen für bürgerschaftliches Engagement. 24 Veranstaltungen und Projekte 15’23 Min.) Helena und Tom werden bald Eltern. Beide freuen sich. Aber nur Helena läuft deshalb auch Gefahr, ihren Job zu verlieren. Denn in ihrer Firma hat sie der Chef schon abgeschrieben. Helena gibt alles, um ihren Job zu behalten. Es beginnt eine irrwitzige Jagd nach einem Krippenplatz. Der komödiantisch inszenierte Film erzählt vom normalen Wahnsinn des Spagats zwischen Karriere und Mutterdasein für Frauen, der schon vor Geburt des Kindes beginnt. Der Erwartungsdruck an sich selbst und von außen, der Zwang, alles perfekt miteinander zu vereinbaren – all dies macht Helena im Film stellvertretend für alle berufstätigen Mütter durch. 24.07. – Maquiagem (BRA 2014 Evandro Manchini, 2'50 Min.) Anhand der bildlichen Umschreibung die das Wort „Make-Up“ („Maquiagem“) mit sich bringt, portraitiert der Film im Gegensatz zur ursprünglichen Absicht der Verhüllung das genaue Gegenteil, indem vor der Öffentlichkeit die Wirklichkeit häuslicher Gewalt, die Frauen durchleiden bis ins Detail geschildert wird und die Stimme aus dem Off gleichsam die Chronik einer angekündigten Gewalttat erzählt. 25.07. – Eure Orte. Skizzen zur deutschen Kolonialarchitektur in Namibia (D 2014, Arne Bunk, 13’5 Min.) Der Essay-Film aus Fotografien und Kommentar aus dem Off befasst sich mit unterschiedlichen Orten der kolonialen Vergangenheit Deutschlands in Namibia: Ein Gefängnis ist jetzt ein Getränkeladen. Ein Lazarett wird als Hotel und Altenheim genutzt. Auf der Haifischinsel, auf der 1904 ein Konzentrationslager errichtet wurde, befindet sich inzwischen ein Zeltplatz. Ein Stück fast vergessener deutscher Geschichte aus der Kolonialzeit am Anfang des 20 Jahrhunderts und schon vor den Gräueln des Nazi Regimes wird im Film eindrucksvoll bebildert. ger Trip wird: eine Erfahrung ohne politischen Hintergrund oder politisches Interesse. Mit Originalaufnahmen der Demonstrationen schildert der Film die Erlebnisse des Touristen. Aus einer Welt voll Sicherheit und Komfort wird ein Kurzurlaub in ein Krisengebiet zum ultimativen Kick. 28.07. – Over (GB 2015, Jörn Threlfall, 13’51 Min.) Auf der Grundlage von neun Einstellungen, rückwärts erzählt und mithilfe polizeilicher Ermittlungsfotografien wird versucht das Rätsel des Todes eines Mannes in einer eigentlich friedvollen ruhigen Vorortsiedlung Londons zu entschlüsseln. Ist die Lösung tatsächlich so eindeutig wie erwartet? Der Film ohne jeglichen Dialog ist ein geschickt zusammengestelltes detektivisches Puzzlespiel für den Zuschauer, in dessen Finale der Regisseur die einzelnen Teile erneut sehr effektvoll zerstreut. 29.07. – Fünf Minuten Freundschaft (D 2014, Daniel Guenter Schwarz, 9’25 Min.) Ein ehemaliger DDR Grenzsoldat aus Berlin kommt einmal im Jahr zurück an seinen alten Einsatzort, wo heute wilde Natur die einst kahlgeschlagene Grenzregion überwuchert. Er erinnert sich, wie er hier zusammen mit einem strengen Vorgesetzten während seiner Dienstzeit erstmals patrouillierte. Er war Angst und Misstrauen ausgesetzt und sein Vertrauen wurde folgenreich auf die Probe gestellt. 26.07. – Short Trip (D 2014, Johannes Duncker, 30.07. – E’k’mek (Türkei 2014, Batikan Karavbacak, 6’00 Min.) Furkan Yacgez, 3’02 Min.) Mithilfe einer Einstellung und vier Figuren ohne Gesicht wird eine Ware gefertigt, bearbeitet und verschiedene FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Gezeigt wird ein Tourist, dessen Besuch in die von Massenprotesten erschütterte Metropole Istanbul ein richti- Veranstaltungen und Projekte 25 Stufen der Wertschöpfungskette als arbeitsteiliger Prozess geschildert. Erst als das Äquivalent Geld den Tauschwert der Ware bestimmt und den Weg zurück zum Ursprung der Produktion nimmt, wird der Doppelcharakter einer Ware und die Dimension von ungleicher Entlohnung und Ausbeutung deutlich. Ein kleiner Lehrfilm zur politischen Ökonomie. 31.07. – Zement (D/AU 2014, Bettina Nürnberg, Dirk Peuker, 12’35 Min.) Dieser Film setzt sich mit der Vergangenheit und Gegenwart einer Wohnsiedlung auseinander, die unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Ebensee errichtet wurde. Wasserleitungen, Kanalisation und das Straßensystem des Lagers wurden übernommen. Alte Materialien teilweise neu verbaut. Der erhaltene Torbogen des Lagertores führt noch heute den Weg in die Häusersiedlung. Ein bemerkenswerter Film, der die architektonische Gegenwärtigkeit und Nähe einer dunklen Vergangenheit in heutigen Siedlungs- und Lebensformen findet. 01.08. – Malekia (Iran/Syrien 2014, Shahin Mohammad Bagher, 2’00 Min.) Der Massenmord im Juli 2014 durch Truppen des Islamischen Staat (IS) in einem südlich von Aleppo gelegenen Dorf geschildert aus der Sicht eines kleinen Mädchens. Sie erzählt vom Schicksal ihres Vaters, ihrer Brüder und Onkel, die wie alle anderen Männer des Dorfes Almalekieh zurückblieben, um Heim und Besitz zu schützen. Als die Frauen und Kinder wieder nach Hause kamen, bot sich ihnen ein grausamer Anblick. 26 Veranstaltungen und Projekte 02.08. – Wer trägt die Kosten (D 2015, Daniel Nocke, 3’50 Min.) In einer Polit-Talkshow, die sehr nah an der TV-Wirklichkeit angesiedelt ist, diskutieren vier Tierarten über historisch gewachsene Wege, Mittel und Folgen der Futterbeschaffung. Die Hierarchie, die dabei durch den Einsatz von rhetorischen Tricks und dominanter Körpersprache gebildet wird, steht in groteskem Widerspruch zur inhaltlichen Logik der Diskussion. Ob einer der geladenen Experten künftig nochmals gehört wird, darf stark bezweifelt werden. Verantwortlich: Dr. Rita Bake AUGUST 30.08.2015 „Der Krieg der Täter. Die Massenerschießungen von Katyń 1940/41“ Vortrags- und Gesprächsveranstaltung mit Buchpräsentation in der Krypta des Mahnmals St. Nikolai. Die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, die Hamburger Edition, das Mahnmal St. Nikolai und das Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg hatten zu diesem Themenabend eingeladen. Prof. Dr. Claudia Weber (Universität Frankfurt/Oder) hielt einen Vortrag zum Forschungsfeld und ihrem neuen Buch und diskutierte anschließend mit Dr. Manfred Zeller (Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen). Der Hitler-Stalin-Pakt am 24. August 1939 machte für das nationalsozialistische Deutschland endgültig den Weg frei, als ersten Schritt seines Rasse- und Weltan- schauungskrieges Polen zu erobern. Die zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion im „Geheimen Zusatzprotokoll“ zu dem auch Ribbentrop-Molotov-Pakt genannten Vertrag regelte die Einflusssphären beider Diktaturen im östlichen Europa. Ermöglicht wurde dadurch auch der Einmarsch der Roten Armee in die östlichen Teile Polens ab dem 17. September 1939. Im Frühjahr 1943 wurden von deutschen Truppen in der Nähe des russischen Dorfes Katyń Massengräber mit Tausenden Toten gefunden. Die Täterschaft war zu diesem Zeitpunkt längst bekannt, und dennoch drehte sich die Geschichte der Massenerschießungen von Katyń Jahrzehnte um die Frage, ob nun das „Dritte Reich“ oder Stalins Sowjetunion für das brutale Kriegsverbrechen verantwortlich war, dem im Frühjahr 1940 über 22 000 polnische Armeeangehörige zum Opfer gefallen waren: die in sowjetische Kriegsgefangenschaft geratenen Offiziere der polnischen Armee waren auf Befehl Stalins von dem sowjetischen Geheimdienst NKVD und Truppen der Roten Armee ermordet worden. Inmitten der militärischen Schlachten des Zweiten Weltkriegs wurde ein „Täterkrieg“ in allen nur verfügbaren modernen Medien der damaligen Zeit entfacht: Während sich der deutsche Nationalsozialismus im Wald von Katyń als Entdecker sowjetischer Kriegsgräuel und als Bollwerk gegen den Roten Terror präsentierte, setzte sich der Stalinismus als Opfer einer Verleumdungskampagne der „Hitleristen“ in Szene. Warum wurde gerade Katyń zum Symbol für alte ideologische Feindschaften und neue Fronten des Kalten Krieges angesichts anderer zahlloser Verbrechen des Zweiten Weltkriegs? Mit ihren Forschungen plädiert Claudia Weber für eine neue Verflechtungsgeschichte des Zweiten Weltkriegs, die den Terror, die Kriegsverbrechen und die Gräuelpropaganda von Nationalsozialismus und Stalinismus in ihren situativen Dynamiken zusammendenkt. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann SEPTEMBER 28.09.2015 Bildung fängt mit dem ABC an – Themenabend zu Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und freiem Leben Die Landeszentrale für politische Bildung lud gemeinsam mit der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES zum Themenabend „Selbstbestimmung durch Bildung – Mädchenbildung stärken“ in die Finanzbehörde am Gänsemarkt 36 ein. Im Fokus stand ein Projekt in Nordkamerun, das Mädchenbildung stärken will. Zum Thema berichteten und diskutieren Prof. Dr. Godula Kosack, Soziologin und Ethnologin, und Martine Mbritchè Kleene, Aktivistin aus Kamerun. Der Abend wurde moderiert von Heidemarie Grobe, Referentin bei TERRE DES FEMMES und Koordinatorin der Städtegruppe Hamburg. Für die Mädchen in Nordkamerun ist ein Schulbesuch oft die einzige Möglichkeit, vor einer in dieser Region üblichen, sehr frühen (Zwangs-) Verheiratung bewahrt zu werden. Um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, benötigen die Mädchen nicht nur einen Schulabschluss, sondern auch eine berufliche Ausbildung. Veranstaltungen und Projekte 27 Verantwortlich: Abut Can 29.09.2015 Podiumsdiskussion: Migrantische Vielfalt in den Hamburger Behörden Hamburg hat eine lange Tradition der Einwanderungsgeschichte: laut Statistikamt Nord festgestellt, hatten 29 Prozent der Hamburgischen Bevölkerung im Jahr 2013 einen sogenannten Migrationshintergrund, was in Podiumsdiskussion: Migrantische Vielfalt in den Hamburger Behörden 28 Veranstaltungen und Projekte absoluten Zahlen etwa 448 000 Personen entspricht. Der Koalitionsvertrag des Hamburger Senats hält nun als Zielvorgabe „die interkulturelle Öffnung der Hamburger Behörden, Ämter und öffentlichen Unternehmen“ fest, weshalb die Stadt „vermehrt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund“ einstellen soll. Bereits 2008 hat Hamburg das Thema Diversity und interkulturelle Öffnung durch die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ anerkannt und im Jahr 2012 haben sich Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände dann im „Nationalen Aktionsplan“ verpflichtet, den Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst zu erhöhen. Doch was genau wird eigentlich getan, um dieses Ziel zu erreichen? Wie sollen Hamburgerinnen und Hamburger mit Migrationsgeschichte erreicht werden? Bildet die derzeitige Personalstruktur der Behörden die Migrationsgesellschaft Hamburg ausreichend ab? Wie werden interkulturelle Kompetenzen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Hamburg vermittelt? Diese und weitere Themen wurden mit den Podiumsteilnehmerinnen und Podiumsteilnehmer Özlem Deveci, Landeskoordinatorin des Hamburger Netzwerk „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ im Landesinstitut für Lehrerbildung, Sarah Heinlin, Migrationsbeauftragte und Projektleiterin „MigraNet“ des Bezirksamt Harburg, Thomas Model, Leiter der Akademie der Polizei Hamburg, und Volker Wiedemann, Geschäftsführer des Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) und dem Publikum diskutiert. Die Veranstaltung richtete sich insbesondere an junge Menschen, die sich für den öffentlichen Dienst interes- FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Ein kurzer Film vermittelte zu Beginn der Veranstaltung erste Eindrücke aus der Region des extremen Nordens in Kamerun. Unter dem Motto „Selbstbestimmung durch Bildung – Mädchenbildung stärken“ steht das Projekt, das TERRE DES FEMMES in Zusammenarbeit mit einer Elterninitiative zur Unterstützung der Schulbildung von Mädchen und jungen Frauen in den Dörfern M’Lay, Huva und Ldama in Nordkamerun fördert. Die Referentinnen berichteten darüber, wie es zur Gründung der Elterninitiative gekommen ist, wie sich die gesellschaftliche Situation von Mädchen und Frauen innerhalb der etwa 400 000 Tausend Menschen umfassenden ethnischen Gruppierung der Mafa darstellt und welche Möglichkeiten die Stärkung von Mädchenbildung für Menschen und Region eröffnet. Anschaulich dargestellte Hintergrundinformationen über Nordkamerun und die Mafa sowie über entwicklungspolitische Aspekte bildeten den Rahmen, um die Fragen und Statements des Publikums aufgreifen zu können. Durch Austausch und Diskussion werden Perspektiven für Handlungsoptionen des solidarischen Miteinanders im Nord-Süd-Dialog des Landes aufgezeigt. sieren, sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Hamburg. Dr. Behnam Said, Mitglied des Vereins „Stimme Buntes Deutschland e. V.“ moderierte. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Verein Stimme Buntes Deutschland e.V. im Leo-Lippmann-Saal der Finanzbehörde statt. Verantwortlich: Abut Can OKTOBER 06.10.2015 „Wir Unsichtbaren. Geschichte der Polen in Deutschland“ Vortrag und Diskussion mit Dr. Peter Oliver Loew über rund 150 Jahre Migrationsgeschichte polnischer Menschen in Deutschland und in Hamburg Die Landeszentrale für politische Bildung und das Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg hatten gemeinsam zu diesem Themenabend eingeladen. Der Referent, auch Autor eines Buches zum Veranstaltungsthema, ergänzte seinen Vortrag mit vielfältigen Bildmaterialien. Allein in Hamburg leben mehrere Zehntausend Menschen mit einem polnischen Hintergrund. Aber während die polnischen Minderheiten im Ruhrgebiet zentraler Teil der dortigen Lebens- und Arbeitswelt und auch der Erinnerungskultur sind, werden sie in Hamburg ebenso wie in den meisten anderen Teilen Deutschlands eher wenig wahrgenommen. „Unsichtbare Minderheit“ nennt der stellvertretende Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, Dr. Peter Oliver Loew, sie deshalb. Den Blick auf diese Bevölkerungsgruppe in einer historisch-politischen Perspektive zu öffnen, war das Ziel des Themenabends und der anschließenden Diskussion. Die polnischen Gruppen in Hamburg haben – ebenso wie die Polen in der ganzen Bundesrepublik – zum Teil eine über Jahrzehnte oder gar mehr als 150 Jahre reichende Migrationsgeschichte. Und viele der in Hamburg etwa 40 000 polnisch-stämmigen Menschen besitzen (neben der deutschen) auch die polnische Staatsbürgerschaft. Das 2014 erschienene Buch von Dr. Loew ist im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung erhältlich. Verantwortlich und Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 15.10.– 07.12.2015 „900 und etwa 26 000 Tage“ – ein deutschrussisches multimediales Projekt zur Blockade Leningrads Ausstellung, Film- und Diskussionsveranstaltungen erinnerten und reflektierten eines der größten Verbrechen des Zweiten Weltkrieges in der Partnerstadt Hamburgs: Leningrad/St. Petersburg. Initiiert von den Goethe-Instituten Moskau und St. Petersburg, unter Beteiligung der Rodchenko Art School (Moskau) und Pro Arte (St. Petersburg) sowie der Hamburger Hochschule für Bildende Künste, der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und der Landeszentrale für politische Bildung ist ein umfassendes wie künstlerisch vielschichtiges Gedenkprojekt entstanden. Die Ausstellung wurde flankiert von vier Filmvorführungen und Veranstaltungen und Projekte 29 einem Begleitprogramm, das sich aus einem Vortrag und einem Symposium zusammensetzte. Die Ausstellung war in den Räumen des Kunstvereins Hamburg vom 15. Oktober bis 15. November 2015 zu sehen. Dort präsentierten junge Künstlerinnen und Künstler aus Moskau, St. Petersburg und Hamburg Ideen und Entwürfe für mögliche öffentliche Formen der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Blockade Leningrads. 2014 waren die Akteure in einem Workshop in St. Petersburg zusammengekommen, um sich mit den historischen Fakten vertraut zu machen, Zeitzeugen zu treffen, bestehende Gedenkstätten in St. Petersburg zu besuchen und sich anhand verschiedener Ansätze von Kunst im öffentlichen Raum darüber auszutauschen, wie der Blockade Leningrads gedacht werden könnte - in St. Petersburg ebenso wie in Hamburg. Das Begleitprogramm fand ebenfalls in den Räumen des Kunstvereins Hamburg statt: 16.10. – Symposium mit Vorträgen von Prof. Dr. Axel Schildt (Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg), Markus Ambach (Künstler und Kurator, Düsseldorf) und Prof. Polina Barskova (Professorin für russische Literatur, Hampshire College, Amherst/USA). Panel mit Michaela Melián (Künstlerin und Musikerin, Hochschule für bildende Künste, Hamburg), Haim Sokol (Künstler und Dozent, The Rodchenko Art School, Moskau) und Ludmila Belova (Künstlerin, Pro Arte Foundation, St. Petersburg), moderiert von Astrid Wege (Goethe-Institut Moskau). Die Landeszentrale für politische Bildung als einer der Kooperationspartner des Hamburger Projekts bot in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino Metropolis Film- und Diskussionsveranstaltungen im Metropolis Kino an: • 19.10., 19 Uhr – „Leningrad im Kampf", 71 min. (Regie: Roman Karmen, UdSSR 1942, OmU) 15.10. – Vortrag von Ekaterina Makhotina (Ludwig- • 30.10., 19 Uhr – „Blokada“, 52 min. (Regie: Maximillians-Universität München) „... es hätte nur ein Sergei Losniza, Russland 2005/06), im Anschluss Stückchen Brot gebraucht“ Gespräch mit dem Regisseur Die Belagerung Leningrads 1941–1944 wird als katastrophales Ereignis im politischen und gesellschaftlichen Erinnern in Deutschland und Russland gezeigt. • 12.10., 19 Uhr – „Blockade“, 93 min. (Regie: Thomas Kufus, Deutschland 1992) • 07.10., 17 Uhr – „Leningrader Sinfonie“, 92 min. (Regie: Sachar Agranenko, UdSSR 1957, deutsche 16.10. – Eröffnung der Ausstellung mit Ansprachen von Ruth Bäßler (Referentin für den internationaler Kulturaustausch, Kulturbehörde, Hamburg), Astrid Wege (Leiterin Kulturprogramme, GoetheInstitut Moskau) und Bettina Steinbrügge (Direktorin, Kunstverein, Hamburg) 30 Veranstaltungen und Projekte Fassung) Das Veranstaltungsprogramm wurde kuratiert vom Hamburger Filmwissenschaftler Thomas Tode, der auch zu jedem der Filme einen Einführungsvortrag hielt. Zum geschichtlichen Hintergrund und zur Intention des Projektes: Wie kann an ein unfassbares Verbrechen erinnert werden? Wie und in welcher Form können Ereignisse der Vergangenheit vergegenwärtigt und transformiert werden? Wie die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann in ihrem Werk „Der lange Schatten der Vergangenheit“ über Erinnerungskultur und Geschichtspolitik schrieb, ist „das Wirkungspotential, das von gedeuteten und angeeigneten Geschichtserfahrungen ausgeht“, ein entscheidender Aspekt in der Schaffung kollektiver Selbstbilder. Monumente der Erinnerung sind mithin Repräsentationen einer bestimmten Auffassung von Geschichte, Zeit und Ort und bedingt durch die Perspektive derjenigen, die gedenken. Die Blockade Leningrads zählt zu den größten Verbrechen in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Sie zog sich vom 08. September 1941 bis zum 27. Januar 1944, dauerte also nahezu 900 Tage und kostete über einer Millionen Menschen, vorwiegend Zivilisten, das Leben. Bewusst von den deutschen Truppen geplant, bleibt diese Tragödie in ihren Ausmaßen nahezu unvorstellbar und ist im größeren Kontext des Vernichtungskrieges zu betrachten, den das nationalsozialistische Deutschland gegen die Sowjetunion führte. Während die Blockade Teil des kollektiven Gedächtnisses in der Sowjetunion und im heutigen Russland wurde und ihr eine eigene offizielle Museumsgedenkstätte im heutigen St. Petersburg gewidmet ist, ist sie im öffentlichen Diskurs Deutschlands wenig präsent. Dieser Mangel öffentlichen Bewusstseins in Deutschland war der Ausgangspunkt von „900 und etwa 26 000 Tage“. Ziel war es, einen öffentlichen Diskurs anzuregen und den Opfern der Leningrader Blockade Tribut zu zollen. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 28.10.2015 „Das Weimarer Kino und seine Interpreten“ Vortrag und Filmvorführungen Gemeinsam mit Kinemathek Hamburg e.V. lud die Landeszentrale für politische Bildung zu einem Filmabend der besonderen Art ein: Prof. Dr. Marli Feldvoß, Filmhistorikerin, Filmkritikerin und Lehrbeauftragte aus Frankfurt führte die gegenläufigen Thesen von Siegfried Kracauer und Anton Kaes in Form eines Streitgespräches gegeneinander. „Manchmal werden die Filme irrsinnig. Sie haben erschreckende Gesichter, sie schleudern Bilder hervor, die das wirkliche Antlitz der Gesellschaft zeigen“, schreibt der Journalist und Filmtheoretiker Siegfried Kracauer 1927 im Feuilleton der Frankfurter Zeitung. 20 Jahre später legt er seine Geschichte des Weimarer Kinos vor: „Von Caligari zu Hitler. Eine psychologische Geschichte des deutschen Films“, in der er das Kino der Weimarer Republik zukunftsbezogen, d.h. als einen der Wegbereiter des „Dritten Reiches“ analysiert. Der in Berkeley, Kalifornien lehrende Filmwissenschaftler Anton Kaes wiederum hat Kracauers Thesen erneut auf den Prüfstand gelegt und unter dem Titel „Shell Shock Cinema. Weimar Culture and the Wounds of War“ (2009) eine Gegengeschichte vorgelegt. Kaes betrachtet das Weimarer Kino vergangenheitsbezogen, d.h. im Hinblick auf die Nachwirkungen des „Granat-Schocks“, die Veranstaltungen und Projekte 31 traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs. Zur Veranschaulichung, Untermauerung und cineastischen Ergänzung des Vortrages und der jeweiligen Sichtweisen diente als Schlüsselfilm Robert Wienes „Das Cabinett des Dr. Caligari“ (1920) mit seinem tyrannischen Irrenarzt im Mittelpunkt, ergänzt durch Ausschnitte aus Fritz Langs „Dr. Mabuse, der Spieler (1921/22) und „Die Nibelungen“ (1922/24), Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu“ (1921) und anderen. Ergänzend zum Vortrag wurde die digital restaurierte Fassung von Murnaus „Nosferatu“ (D 1921, Friedrich Wilhelm Murnau, 80 min.) mit Max Schreck, Alexander Granach und Greta Schröder gezeigt, ein Stummfilmklassiker nach Motiven des Schauerromans „Dracula“ von Bram Stoker gezeigt. Die dabei auch zu hörende Originalmusik nach Hans Erdmann zur Uraufführung des Films im März 1922 in Berlin wurde von dem Komponisten und Dirigenten Berndt Heller rekonstruiert und vom Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken neu eingespielt. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann NOVEMBER Basis für die Aussöhnung der beiden Länder legten. Anlässlich dieses Jahrestages organisierte die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg gemeinsam mit dem Mahnmal St. Nikolai e.V. und dem Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde, in der es galt, auf die Jahrzehnte auf dem Weg der Versöhnung und der Zusammenarbeit zurückzuschauen. Zudem galt es auszuloten, welche künftigen, gemeinsamen Herausforderungen sich für die deutsche und polnische Gesellschaft ergeben. Dessen Fundament bildet der am 18. November 1965 während des 2. Vatikanischen Konzils von den polnischen Bischöfen verfasste Hirtenbrief, der an ihre deutschen Amtsbrüder gerichtet war: „Wir strecken unsere Hände zu Ihnen hin in den Bänken des zu Ende gehenden Konzils, gewähren Vergebung und bitten um Vergebung.“ Die Diskutanten waren Erzbischof Jan Kopiec, Bistum Gliwice – Polen, Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Propst Dr. Johann Hinrich Claussen und Dr. Jörg Lüer, Deutsche Kommission Justitia et Pax Berlin, im Mahnmal St. Nikolai, ins Gespräch. Verantwortlich und Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 03.11.2015 Podiumsdiskussion „50 Jahre Brief der polnischen Bischöfe an die deutsche Bischofskonferenz“ Versöhnung zwischen Polen und Deutschland: Diskussion zur Erinnerung und Frage nach den Herausforderungen in der Zukunft 50 Jahre war es her, dass die polnischen Bischöfe mit einem Hirtenbrief an ihre deutschen Amtsbrüder die 32 Veranstaltungen und Projekte 02.–17.11.2015 Kulturwochen Mittlerer Osten in Hamburg – Fokus Irak Zum vierten Mal seit 2008 fanden in Hamburg die Kulturwochen Mittlerer Osten statt. Was anfangs als Versuch gedacht war, eine ferne Region näher zu bringen, Fremd- heit zwischen Orient und Okzident abzubauen und die Vielgestaltigkeit der Welt zwischen Maghreb und Iran aufzuzeigen, hat mittlerweile höchste Dramatik erlangt. Im Mittleren Osten kollabieren ganze Staaten und ihre Ordnungen. Sie versinken in Bürgerkriegen und Gewalt. Wie in verzweifeltem Trotz fokussierten sich die Kulturwochen Mittlerer Osten in 2015 auf eine von jeher multiethnische und multikulturelle Region: den Irak. Mesopotamien wird als die Wiege der menschlichen Zivilisation bezeichnet. In Babylon existierte bis in die 1948 die älteste jüdische Exilgemeinde, alte christlichen Kirchen haben ihren Ursprung in Assyrien, der schiitischen Mehrheit der Muslime steht eine zahlenmäßig große Minderheit sunnitischer Muslime gegenüber. Eigene ethnische Gruppen bilden Kurden, Eziden, Turkmenen und Assyrer. Angesichts von Zerstörung und Tragödie erinnern die Kulturwochen auch an den Irak von einst. Mit Hilfe namhafter und ausgewiesener Experten ist die Geschichte des Landes unter die Lupe genommen worden, um seine Gegenwart zu verstehen. Am 02. November referierte der Islamwissenschaftler und Nahostexperte Dr. Achim Rohde von der PhilippsUniversität Marburg zum Thema „Zerstörung eines Staates – Die irakische Krise im Kontext der modernen Geschichte“. Er berichtete über das Land, das seit 2003 unter konfessionellen Spannungen, Staatszerfall und Bürgerkrieg leidet. Pastorin Hanna Lehming, Nahostreferentin vom Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche weltweit moderierte. Am 09. November machte die Archäologin und Expertin für alte Kulturen im Nordirak, Dr. Simone Mühl, von der Ludwig-Maximilians-Universität München mit ihrem Vortrag „Angriff auf das kulturelle Gedächtnis der Menschheit: Die Zerstörung archäologischer Stätten im Irak durch den ,Islamischen Staat‘“ die Bedeutung archäologischer Zeugnisse auch für die unterschiedlichen Ethnien und Religionen im Irak anschaulich und beleuchtete die Strategien des IS im Umgang mit den archäologischen Zeugnissen. Pastorin Martina Severin-Kaiser, Ökumenebeauftrage der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, moderierte. Am 10. November wurde das Thema „Deutsche Jihadisten. Eine Spurensuche“ diskutiert. Der Islamwissenschaftler Dr. Behnam Said beleuchtete die Geschichte des Jihadismus. Der Religionspädagoge Andre Taubert, Leiter der Hamburger Fachstelle für religiös begründete Radikalisierung, berichtete aus seiner Arbeit mit Angehörigen gefährdeter Jugendlicher. Der Hamburger Imam Abu Ahmad Yakobi erläuterte die religiösen Argumentationsmuster des Jihadismus. Pastor Axel Matyba, Beauftragter für Christlich-Islamischen Dialog im Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche weltweit, moderierte. Am 11. November fand in der Zentralbibliothek der Stiftung Öffentliche Bücherhallen eine Veranstaltung mit Lesung und Gespräch mit dem Schriftsteller Najem Wali statt. Der im irakischen Basra geborene Najem Wali zählt zu den führenden Schriftstellern der jüngeren Genera- Veranstaltungen und Projekte 33 FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Prof. Dr. Peter Reichel tion der arabischen Welt. In seinem neuesten Buch „Bagdad – Erinnerungen an eine Weltstadt“ verarbeitet der im Exil lebende Oppositionelle auf eindringliche Weise seine Erinnerungen an Bagdad. Sein Buch erinnert an eine Welt, die nach Jahrzehnten des Terrors und der Zerstörung gänzlich unterzugehen droht. Najem Wali setzt den Bildern der Verwüstung die Bilder einer blühenden Weltstadt entgegen. Die NDR-Journalistin Stefanie Groth moderierte. Am 17. November fanden nach einem Friedensgebet für den Mittleren Osten in orientalisch-christlicher Tradition Vorträge zur Situation der Christen im Irak und in Syrien im Ökumenischen Forum statt. Janet Abraham, Irak-Beauftragte des Zentralverbands der assyrischen Vereinigungen Deutschland (München), und Dr. Kamal Sido von der Gesellschaft für bedrohte Völker aus Göttingen berichteten über die aktuelle Lage der Christen in der Region. Die Ökumenebeauftrage der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Pastorin Martina SeverinKaiser, moderierte. Die Kulturwochen Mittlerer Osten fanden in Kooperation mit dem Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche weltweit, dem Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, der Stiftung Öffentliche Bücherhallen Hamburg und der Arbeitsstelle Ökumene-Frieden-Menschenrechte-Flucht der Nordkirche statt. FOTO: LANDESZENTRALE F. P. BILDUNG Verantwortlich: Abut Can 05.11.2015 Tod in Wien – Robert Blum, ein deutscher Revolutionär Gemeinsam mit der Patriotischen Gesellschaft Hamburg lud die Landeszentrale für politische Bildung zu dieser besonderen Veranstaltung „Lesung und Lied“ ein. Im Reimarus-Saal der Patriotischen Gesellschaft gestalteten Prof. Dr. Peter Reichel und der Schauspieler und Rezitator Erich Schaffner gemeinsam den Abend. Peter Reichel, bis 2007 Professor an der Universität Hamburg für Historische Grundlagen der Politik, lebt seitdem als freier Autor in Berlin. Robert Blum war der wohl zu seiner Zeit populärste Abgeordnete der Paulskirchen-Versammlung. Er versuchte während der Aufstände in Wien für die demokratische Revolution zu retten, was in Frankfurt und Berlin schon verloren war, wurde in der Brigittenau erschossen und als Märtyrer der Demokratie unsterblich. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 07.11.15 „Straßennamen als Spiegel der Geschichte“ Vortrag zum Umgang mit den Namen von Hamburger Verkehrswegen, die nach NS-belasteten Personen benannt sind. Im Rahmen der von den Geschichtswerkstätten Hamburg e.V. auf dem Gelände des Museums der Arbeit durchgeführten Tagung „Gedenken neu denken!“ gaben Dr. Rita Bake, stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, und die Sozialwissenschaftlerin Dr. Brigitte Huhnke Impulse zu der Frage, wie die Dr. Kamal Sido von der Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet über die aktuelle Lage der Christen im Irak und Syrien 34 Veranstaltungen und Projekte Hansestadt Hamburg mit Straßen verfahren könnte, wenn diese nach ehemaligen Mitgliedern der NSDAP oder ihrer Unterorganisationen sowie nach Befürwortern und Unterstützern des NS-Regimes benannt sind. Trotz aller Bemühungen, nie wieder Straßen nach Nationalsozialisten zu benennen, erhielten nach 1945 auch in Hamburg noch diverse Verkehrswege Namen von ehemaligen Nationalsozialisten. Die NS-belasteten Namensgeber erfuhren so eine öffentliche Auszeichnung und eine Aufwertung ihrer häufig zu Unrecht erfolgten Entnazifizierung. In den beiden Vorträgen wurde den Fragen nachgegangen: Soll es zu Straßenumbenennungen kommen? Und wenn ja, welcher "Grad der Belastung" könnte der Maßstab für eine Umbenennung sein? Im Prozess der Namensgebung und während der Entscheidungsfindung für oder gegen eine Umbenennung von Straßennamen könnten etwa diejenigen Straßennamen als Orientierungshilfe dienen, die nach NS-Opfern und Verfolgten, nach Widerstandskämpferinnen und -kämpfern sowie nach couragierten Menschen benannt sind, die Verfolgte unterstützten. Verantwortlich: Dr. Rita Bake 10.11.2015 Beratungstag zu den Stasi-Unterlagen und Vortrag Die Außenstelle Rostock des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) und die Hamburgische Landeszentrale für politische Bildung boten gemeinsam mit der Öffentlichen Rechtsauskunfts- und Vergleichsstelle Hamburg (ÖRA) Beratungen zur Einsichtnahme in Stasi-Un- terlagen an. Ca. 100 Bürgerinnen und Bürger nutzten dieses Angebot. Im Rahmen der Beratung zu den Stasi-Unterlagen beantworteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BStU Fragen zur Akteneinsicht – von der Antragstellung über Einsichtnahme, Herausgabe von Kopien bis hin zur Decknamen-Entschlüsselung. Diese Fachleute waren auch beim Ausfüllen entsprechender Formulare behilflich. Die Beratung war kostenfrei und fand in den Räumen der ÖRA statt. Abends stellte Dr. Volker Höffer (BStU, Leiter der Außenstelle Rostock) auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Historische Museen Hamburg dar, wie das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der ehemaligen DDR die Hamburger Häftlingshilfeorganisation „Hilfswerk Helfende Hände“ in einer mehrjährigen Operation gezielt überwachte und zu „zersetzen“ suchte. Die Hamburger Häftlingshilfeorganisation hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mit Hilfspaketen politische Häftlinge und deren Angehörige in der DDR zur unterstützen. Vom MfS schnell als „antikommunistische Feindorganisation“ eingestuft, sah sich die Organisation bald mit einem „Operativplan“ konfrontiert, der die Unterbindung des organisierten Paketversands zum Ziel hatte. Dr. Volker Höffer ging in seinem Vortrag auf die Praktiken und Hintergründe des MfS ein. Der Vortrag mit anschließendem Gespräch fand im Hörsaal des Hamburg Museums statt. Verantwortlich und Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Veranstaltungen und Projekte 35 19.11.2015 Filme zu „Menschen im Hotel“ CINEGRAPH e. V. und die Landeszentrale für politische Bildung zeigten mit dem Schwerpunkt „70 Jahre Kriegsende“ zwei filmische Begegnungen in begrenzten Räumen. „Zwischen Gestern und Morgen“ und „Hotel Berlin“ sind exemplarisch zwei der Filme, die aus verschiedenen Standpunkten die Zeit vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren abbilden. Und das in einem so faszinierenden Ort wie einem Hotel, in dem Menschen verschiedener sozialer und nationaler Herkunft aufeinandertreffen. Der Filmwissenschaftler Thomas Brandlmeier, München, führte vor der Präsentation der Filme im Metropolis-Kino in den thematischen Abend ein. Menschen im Hotel oder auf Oceanlinern: Dieser schon immer beliebte Stoff in Literatur und Film bietet aus den Figurenkonstellationen heraus unendliche Möglichkeiten an Konflikten, Geschichten und spannenden Erzählungen. Gleichzeitig spiegelt sich hier aber wie in einem Mikrokosmos auch die Gesellschaft der jeweiligen Zeit. Die Grundsituation ist dabei eine besondere: Die Menschen sind unterwegs und befinden sich in der Regel nicht in ihrer gewohnten Umgebung. Es gibt, sowohl unter dem Personal als auch bei den Gästen, Hierarchien, die bisweilen durchbrochen werden. Identitäten sind dabei oft trügerisch. Eingebettet war dieses Angebot in das 12. Internationale Festival des Deutschen Film-Erbes, das vom 14.–22. November 2015 in Hamburg stattfand. Das „Cinefest“ wurde veranstaltet von CINEGRAPH und dem Bundesarchiv in Zusammenarbeit mit dem Kinemathek Ham- 36 Veranstaltungen und Projekte burg e.V. und weiteren nationalen und internationalen Partnern. Zwischen Gestern Und Morgen BRD 1947. Regie: Harald Braun. 106 min Mit Viktor de Kowa, Hildegard Knef, Sybille Schmitz, Winnie Markus, Willy Birgel, Erich Ponto München 1947. Der Karikaturist Michael Rott kehrt aus dem Exil in das zerbombte Palast-Hotel „Regina“ zurück, aus dem er 1938 Hals über Kopf geflohen ist, um einer Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen. Seine einstigen Freunde begegnen ihm mit Ablehnung, da sie ihn für einen Dieb und wegen seiner Flucht für einen Verräter halten. Der Film, der an Originalschauplätzen im zerstörten München gedreht wurde, war der erste in der US-Besatzungszone gedrehte deutsche Film und gehört zum Genre der sog. Trümmerfilme. Hotel Berlin US 1944/45. Regie: Peter Godfrey. 98 min Mit Peter Lorre, Faye Emerson, Helmut Dantine, Raymond Massey, Helene Thimig Der Film ist eine zeitgemäße Aktualisierung des Romanklassikers „Menschen im Hotel“ der ins Exil getriebenen erfolgreichsten Schriftstellerin der Weimarer Republik, Vicki Baum (Wien 1888–Hollywood 1960). Im Hotel „Berlin“ treffen sich hochrangige Nazis, Offiziere, Künstler und Mitglieder des Widerstands, als bereits das Ende des Dritten Reichs absehbar ist. Gedreht wurde im Winter 1944/45 unter Beteiligung zahlreicher deutscher Filmemigranten. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 25.11.2015 DEZEMBER Filmfilmvorführung: „KAIRO 678“ anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. „KAIRO 678“ zeigt den gesellschaftlichen Umbruch in Ägypten aus der bisher nicht gezeigten Perspektive der Frauen. In seinem Regiedebüt greift der Drehbuchautor Mohamed Diab das im Land am Nil und von der Revolution tabuisierte Thema der sexuellen Belästigung auf. Der Film erzählt von drei Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die sich nicht länger mit männlichen Übergriffen abfinden wollen. Fayza (Bushra) wird ständig in den überfüllten Bussen der Metropole begrapscht, Seba (Nelly Karim) wurde vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung und Nelly (Nahed El Sebaï) ist bei einem Überfall nur knapp ihren Peinigern entkommen. Ganz unterschiedlich reagieren die Frauen, die nicht mehr Opfer sein wollen – die eine zieht vor Gericht, die andere das Messer. „KAIRO 678“ führt vor, welch großer Wandel in der ägyptische Gesellschaft gerade vor sich geht. Mit viel Einfühlungsvermögen und großer Eleganz nähert sich der Regisseur Mohamed Diab seinem heiklen Thema, erzählt von einer rücksichtslosen Männergesellschaft und von Frauen, die sich gegen traditionelle Rollenmuster zur Wehr setzen. Die Filmvorführung fand in Kooperation mit TERRE DES FEMMES Städtegruppe Hamburg, Landesfrauenrat Hamburg e.V. und ver.di-Frauen im Metropolis-Kino statt. 28.12.2015–14.01.2016 „Elbharmonie – deutsch-russisches Hafen-City-WG Chorprojekt“ Die „Elbharmonie“ war ein gemeinsamer Jugendaustausch von Interra (Krasnojarsk), MitOst Hamburg e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung. Seit dem 28. Dezember 2015 lebten und arbeiteten die Teilnehmenden für 18 Tage auf einem Traditionsschiff in der HafenCity als Wohngemeinschaft und Chorprojekt. Sie verbanden Musik und Politik und setzten im täglichen WG-Leben und als Chor aktuellen Ohnmachtserfahrungen gegenüber politischen Konflikten praktisches Handeln, echte Wirksamkeit und gemeinsame Freude entgegen. Dies geschah im Rahmen des Themenjahres „70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges: Jugendaustausch – Verständigung – gemeinsame Zukunft“ der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch. Während des Aufenthaltes hielt Prof. Dr. Frank Golczewski einen Vortrag über russisch-deutsche Erinnerungskulturen. Frau Dr. Bamberger-Stemmann führte die Gruppe durch die Ausstellung „Die geteilte Stadt“ zur Geschichte der deutschen Teilung, die die Landeszentrale seit 2009 gemeinsam mit dem MiniaturWunderland in dessen Räumen zeigt. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Verantwortlich: Abut Can Veranstaltungen und Projekte 37 Wahl-O-Mat und Evaluations-Workshop Zum dritten Mal in Folge war der Wahl-O-Mat in Hamburg im Vorfeld zur Bürgerschaftswahl mit 332 000 Nutzerinnen und Nutzern ein großer Erfolg; nicht zuletzt auch dank der großartigen Arbeit des Teams der Jugendredaktion, der Mitwirkung der Parteien und der Unterstützung und Betreuung von Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). 17 000 Menschen mehr als noch vor der Hamburgischen Bürgerschaftswahl 2011 nutzten den Wahl-O-Mat als politische Orientierungshilfe. Sie setzten sich sowohl online als auch erstmals ganz direkt per „Analogem Wahl-OMat“, durchgeführt vom Landesjugendring Hamburg mit Unterstützung der Bürgerschaftskanzlei mit politischen Fragestellungen auseinander. Die Hamburg-Tour des „Wahl-O-Mat zum Aufkleben“ war Teil der Wahlmotivationskampagne der Hamburgischen Bürgerschaft „Du bist entscheidend“ und wurde mit Mitteln aus dieser Kampagne (www.du-bist-entscheidend.de) gefördert. Der Wahl-O-Mat wird von der Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de) betrieben. Politische Prominenz bei der Präsentation des Wahl-OMat im Informationsladen der Landeszentrale 38 Wahl-O-Mat Parallel zum Angebot des Wahl-O-Mat-Spielens nahmen viele Nutzerinnen und Nutzer zusätzlich an einer anonymen Onlinebefragung der Bundeszentrale für politische Bildung und der Universität Düsseldorf teil. Wer nutzte wann und warum dieses Instrument? Wie informierten sich die Nutzerinnen und Nutzer zu politischen Themen und welche Themen brannten Ihnen besonders auf den Nägeln? Zu diesen Fragen gab die Wahl-O-Mat-Forschung nach Auswertung der Befragung Aufschluss, so dass die Ergebnisse der Evaluation als Diskussions- und Ideengrundlage dienen konnten, um künftige Wahl-O-Maten zu steuern. Vor diesem Hintergrund hatte die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg zu einem Informations- und Diskussions-Workshops für den 10. Juni 2015 in das Museum für Völkerkunde eingeladen. Gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung, der Universität Düsseldorf und Vertreterinnen und Vertretern des Jugendredaktions-Teams wurden den anwesenden Fachleuten und Politikern die Ergebnisse der Onlinebefragung vorgestellt. Im Anschluss wurde gemeinsam sowohl auf die Vorbereitungen zum letztjährigen Wahl-O-Maten zur Bürgerschaftswahl in Hamburg zurückgeblickt und erörtert, welche Wirkungen und Folgen die Umfrageergebnisse für die künftige Arbeit haben könnten: Wo sollten zum Beispiel Informationszweige stärker genutzt und wie Wissenswertes attraktiver oder effektiver aufbereitet werden? Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann FOTO: LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und das Jugendinformationszentrum/JIZ stellten in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb das erfolgreiche Tool „Wahl-O-Mat“ zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 online. Um dieses Instrument am 23. Januar 2015 unter www.wahl-o-mat.de freischalten zu können, war eine intensive Vorbereitungszeit mit einem 16-köpfigen Jugendredaktionsteam seit 2014 vorausgegangen. Rathausseminare: Rund ums Rathaus Im Jahr 2015 wurden 24 Rathausseminare von 619 Teilnehmenden besucht. Davon nahmen 401 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II mit ihren Lehrkräften teil. Des Weiteren kamen 156 Studierende von der Universität Hamburg, vom Goethe-Institut und von der Universität Kassel. 56 Teilnehmende von der Deutschen Angestellten Akademie besuchten ebenfalls die Seminare. Die Landeszentrale für politische Bildung richtet sich mit ihren Rathausseminaren gezielt an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II (u. a. Stadtteilschulen, Gymnasien und Berufsschulen), aber auch an andere Gruppen wie z. B. Studierende, Bundeswehrangehörige sowie Seniorinnen und Senioren. Über den Newsletter der Landeszentrale werden die Lehrkräfte und Referentinnen und Referenten über aktuelle Veranstaltungen informiert. Die Einführungen finden überwiegend in der Landeszentrale statt. Im Vordergrund steht die Vermittlung von Grundkenntnissen über die Zusammensetzung von Bürgerschaft und Senat sowie die grundlegende Funktionsweise des politischen Systems der Freien und Hansestadt Hamburg. Den Teilnehmenden wird vermittelt, welche Aufgaben Senat und Bürgerschaft haben, wie sie sich legitimieren und zusammensetzen, welche Rolle sie im Gesetzgebungsprozess spielen und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Zentrale Begriffe wie Partei, Fraktion und Koalition etc. können ebenfalls geklärt werden. Im Jahr 2015 besuchten mehrere Gruppen junger Erwachsener die Rathausseminare, die nach einer Reha ein Berufsvorbereitungsjahr bei der Deutschen Angestellten Akademie DAA absolvierten. Neben einer theoretischen Einführung in das Regierungssystem Hamburgs und die „Information über den Eingabenausschuss der Bürgerschaft und das Petitions-verfahren“ durch die Referentin, gab es im Hamburger Rathaus für die teilnehmenden Gruppen ein Gespräch mit einem oder einer Bürgerschaftsabgeordneten. An diese wurden z. B. Fragen gestellt wie: „Weshalb gibt es einen Eingabenausschuss? Wer kann sich an den Eingabenausschuss wenden? Wie wird eine Eingabe eingereicht? Wie funktioniert das Eingabeverfahren?“ Einige Teilnehmende zeigten besonderes Interesse an Eingaben zum Thema für Flüchtlinge. Die Seminare konnten nur dank der guten Kooperation mit der Bürgerschaftskanzlei in Bezug auf Terminfragen und die Erfüllung bestimmter Themenwünsche, die durch Abgeordnete verschiedener Fraktionen aus den entsprechenden Fachausschüssen abgedeckt wurden, weiterhin erfolgreich durchgeführt werden. Wissenschaftliche Referentin und Referent für Rathausseminare: Barbara Ottrand, (zu speziellen Themen und Zielgruppen) Jörn Meve Verantwortlich: Barbara Ottrand Rathausseminare: Rund ums Rathaus 39 Rathausseminare für junge erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer Die Zielgruppe bilden vorwiegend Asylberechtigte, Kontingentflüchtlinge oder Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), der Bundesagentur für Arbeit oder dem Garantiefonds Hochschule gefördert werden. Auch Bestandsausländerinnen und -ausländer sowie zur Arbeitsaufnahme nach Hamburg gezogene junge Menschen aus EU-Staaten gehören zum Kreis der Teilnehmenden. Drei Seminare fanden mit Flüchtlingen ohne gesicherten Aufenthalt statt, die einen „Erstorientierung“-Kurs besuchten. Die Rathausseminare des Vereins für politische Bildung richten sich primär an Bildungsträger, die Integrationskurse durchführen. In der Regel erfolgt die Exkursion zum Rathausseminar nach dem Sprachkurs während des Orientierungskurses. Zumeist sind dem Teilnehmenden die Grundprinzipien der repräsentativen Demokratie in Deutschland bereits vermittelt worden. So können die Teilnehmenden leichter nachvollziehen, welche Aufgaben die Hamburger Verfassungsorgane wahrnehmen und wie Politik in Hamburg funktioniert. Die Organisation und Durchführung der Seminare leistet ein Referent vom Verein für politische Bildung. Die gut dreistündigen Rathausseminare starten in der Landeszentrale mit Vortrag und Diskussion, an die sich die Führung durch das Rathaus anschließt. Die Teilnehmenden erfahren, wie in ihrer neuen Heimat Hamburg gewählt und regiert wird, und sie lernen ganz direkt und vor Ort das traditionsreiche Zentrum des politischen Handelns kennen. Die Arbeit und das Zusammenwirken von Bürgerschaft und Senat, das Wahlrecht und die politische Mitwirkung stehen im Rathausseminar im Mittelpunkt. Vergleiche zu den Verhältnissen in den Herkunftsländern der Teilnehmenden tragen zum besseren Verständnis bei. Auf großes Interesse stößt oft, dass an Bürgerschafts- und Bezirkswahlen bereits die 16- und 17-Jährigen teilnehmen. Auch das Thema Einbürgerung, um eines Tages mitwählen zu können, kommt zur Sprache. Mit vielen praktischen Beispielen wird vermittelt, wie das persönliche Leben aller, die in Hamburg wohnen, durch die im Plenarsaal und im Senat getroffenen Entscheidungen beeinflusst wird. Erwähnt werden auch auf die Bezirke und Bezirksämter als Anlaufstellen für viele Anliegen im Alltag. Je nach Diskussionsverlauf werden aktuelle politische Debatten, der Haushalt und Steuern thematisiert. Ein kurzer Abriss der Geschichte Hamburgs rundet die Präsentation ab. Konzeption und Durchführung durch den Verein für politische Bildung e. V. Ansprechpartner: Jörn Meve, Tel. 040-31 79 09 23, [email protected] Am Brunnen im Innenhof des Rathauses – Teilnehmende eines Rathausseminars 40 Rathausseminare für junge erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer FOTO: VEREIN FÜR POLITISCHE BILDUNG Im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung führt der Verein für politische Bildung e. V. seit vielen Jahren kontinuierlich Rathausseminare für junge, erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer durch. Im Jahr 2015 fanden 25 Rathausseminare mit 362 Teilnehmenden statt. Internetauftritt und Frauenbiografien-Datenbank www.hamburg.de/politische-bildung www.hamburg.de/frauenbiografien Website der Landezentrale für politische Bildung: Die Website der Landezentrale für politische Bildung wurde 2015 39.613 Mal besucht. Es gab 100.636 Seitenaufrufe. Die Website enthält aktuelle Informationen zu allen verfügbaren Publikationen im Infoladen, zu allen aktuellen Neuerscheinungen, zu den Veranstaltungen der Landeszentrale sowie Links zu wichtigen Kooperationsprojekten. Hamburger Frauenbiografien-Datenbank: Auch im Jahre 2015 wurden neue Frauenbiografien in die Datenbank gestellt. Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig, erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit bietet die Datenbank eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit: Die Inhalte dieser Datenbank sind leicht zugänglich und tragen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte ganz selbstverständlich in den Alltag von heute. Die Frauenbiografien-Datenbank wurde im Jahr 2015 2585 Mal besucht. Es gab 7536 Seitenaufrufe. Im Mittelpunkt der Datenbank stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandskämpferinnen, gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein. Es werden keineswegs nur „prominente“ Frauen vorgestellt, sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, einen Verein, die Kunst, für sich. Darüber hinaus werden Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen präsentiert, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind. In dieser Datenbank werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt. Es gibt verschiedene Suchfunktionen. So kann nach Namen und Jahrhunderten gesucht werden, ebenso auch nach Straßen, Stadtteilen und Bezirken und nach Berufsgruppen, Vereinen, Institutionen. Die Datenbank wurde von Dr. Rita Bake zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert. Verantwortlich: Dr. Rita Bake Pflege der Website: extern Internetauftritt und Datenbank www.hamburg.de/frauenbiografien 41 Hamburger Stolpersteine im Internet Internetauftritt und Datenbank www.stolpersteine-hamburg.de Die Internetadresse www.stolpersteine-hamburg.de führt auf die Website des Hamburger Stolperstein-Biografienprojekts, das diesen Internetauftritt zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden betreibt. Die Website informiert über Opfer des Nationalsozialismus, für die in Hamburg Stolpersteine verlegt und deren Lebensgeschichten im Rahmen des Projekts „Biographische Spurensuche“ erforscht wurden. Die Hamburger Stolpersteine sind Teil des Gesamtkunstwerks des Kölner Künstlers Gunter Demnig, das laufend erweitert wird und über 56 000 Stolpersteine (Stand Dezember 2015) in vielen Ländern Europas umfasst. Ende 2015 enthielt die Hamburger Datenbank 4986 Datensätze (231 mehr als Ende 2014), entsprechend den in Hamburg verlegten Stolpersteinen mit folgenden Informationen: Namen und wesentliche Lebensdaten der NSOpfer, Verlegeort (Straße, Hausnummer, Stadtteil, Verwaltungsbezirk), Inschrift der auf den Stolpersteinen eingelassenen persönlichen Angaben und in vielen Fällen (mehr als 2900) auch Biografien dieser früheren Hamburger Bürgerinnen und Bürger. Die Zahl der Zugriffe auf die Website steigt stetig: Im gesamten Jahr 2015 informierten sich rund 760 000 Menschen weltweit über die Biographien der Opfer. Rund 40 Prozent der Interessierten recherchierte aus den USA, rund 30 Prozent aus Deutschland und rund 20 Prozent aus Frankreich. Es folgten mit jeweils rund 1 Prozent 42 China und die Ukraine. Um die Biographien auch international verständlich zu machen – viele Angehörige und Interessierte leben in den USA, Israel oder England –, werden die Lebensgeschichten dank der Finanzierung durch die Hermann Reemtsma Stiftung ins Englische übersetzt. Dieses Projekt wird von Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ), und Jost Achenbach als studentischem Mitarbeiter betreut. 531 Lebensgeschichten (Stand Juni 2015) von Menschen, deren Namen mit A und B beginnen, können bereits in englischer Sprache nachgelesen werden. Weitere werden zügig folgen. Zudem betreut die Geschichtswerkstatt in Minsk (www. gwminsk.com) – weitgehend unterstützt vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) in Dortmund – auf ihrer Internetseite ein Zeitzeugenarchiv, in dem Lebensgeschichten von Holocaust-Opfern gesammelt werden, die nach Minsk verschleppt und dort ermordet wurden. Aus Hamburg wurden 1375 Jüdinnen und Juden nach Minsk deportiert. Fast alle wurden ermordet. Für ein Drittel der Menschen aus Hamburg liegen bisher Biographien vor. Sie wurden von der Minsker Geschichtswerkstatt ins Russische übertragen und können auf der Website „Zeitzeugenarchiv der Minsker Geschichtswerkstatt“ (http://zeitzeugenarchiv.gwminsk. com/de/archiv/hamburg) eingesehen werden. Anfragen aus dem In- und Ausland an die StolpersteinForscherinnen und -Forscher führten auch 2015 zu vielen Kontakten mit ehemaligen Hamburgerinnen und Hamburgern sowie ihren Kindern und Enkeln, die um Unterstützung bei der Erforschung ihrer Familiengeschichte baten. In einigen Fällen ergaben sich daraus Internetauftritt und Datenbank www.stolpersteine-hamburg.de Hamburg-Besuche und Gegenbesuche. Die Aktion „Brücken bauen“ entwickelt sich zu einem weiteren Schwerpunkt der Hamburger Stolpersteininitiative. Seit 2012 wurden darüber hinaus rund 50 Biographien vertont. Seitdem können diese Lebensgeschichten mit dem Smartphone aufgerufen und am jeweiligen Standort angehört werden. Benutzerinnen und Benutzer eines Smartphones können sich zudem mithilfe einer dafür besonders entwickelten App anzeigen lassen, an welchen Orten Hamburgs Stolpersteine zu finden sind oder zu der Inschrift eines konkreten Stolpersteins ergänzende biographische Daten abrufen. Auf der Startseite der Stolpersteindatenbank erscheinen zudem regelmäßig Meldungen über aktuelle Ereignisse im Zusammenhang mit Hamburger Stolpersteinen (in 2015 waren es 17 Meldungen). Dazu gehören die Termine bevorstehender Verlegungen inklusive Opfernamen und Verlegeadressen, Hinweise auf neu erschienene Bücher im Rahmen des Stolperstein-Biographienprojekts (in 2015 „Biographische Spurensuche in Altona“) sowie Veranstaltungen zur Buchpräsentation, Informationen über Besuche Angehöriger von NS-Opfern, für die in Hamburg Stolpersteine verlegt wurden, sowie Termine für Rundgänge zu Stolpersteinen in einzelnen Stadtteilen. Dadurch bildet die Website des Stolperstein-Biographienprojekts auch eine stets aktuelle Informationsplattform zu Veranstaltungen rund um diese Form des Gedenkens an NS-Opfer in Hamburg. Verantwortlich für die Stolpersteindatenbank: Dr. Rita Bake Redaktion der Stolpersteindatenbank bis 31.03.2016: Ingo Wille Pflege der Stolpersteindatenbank: Andrea Orth Internetauftritt und Datenbank www.stolpersteine-hamburg.de 43 Öffentlichkeitsarbeit Wichtige Zielgruppen wurden u. a. mit Büchertischen während einer Fachtagung des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung zum Thema Rechtsextremismus am 10. Juli 2015 und im Rahmen von „Jugend im Parlament“ vom 05. bis 09. Oktober 2015 erreicht. 2015 erhielten Lehrerinnen, Lehrer und weitere Interessierte in der Regel 1 mal im Monat eine Mail mit dem jeweils aktuellen Newsletter (zusammen elf) und anderen, speziellen Informationen. Pro Newsletter werden ca. 1700 Personen erreicht. Per Briefpost versandte die Landeszentrale für politische Bildung acht Informationsbriefe an Interessierte und erreichte damit jeweils ca. 2600 Empfängerinnen und Empfänger. Mit 23 Pressemeldungen wurden die Medien aktuell und zeitnah über die Aktivitäten der Landeszentrale für politische Bildung informiert. Eine Vielzahl von Presseanfragen sowie auch die Berichterstattung auf Grundlage der versandten Informationen dokumentieren ein reges Medieninteresse an den Ar- 44 Öffentlichkeitsarbeit beitsthemen und Betätigungsfeldern der Landeszentrale für politische Bildung. Verantwortlich: Annika Samesch FOTO: LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Die Landeszentrale für politische Bildung hat sich mit Hilfe von Newslettern, Infobriefen und Büchertischen direkt an Interessierte gewandt und über breit aufgestellte Pressearbeit neue Besucherinnen und Besucher für den Infoladen sowie auch für Veranstaltungen, Publikationen und Projekte gewonnen. Darüber hinaus hat sich die Landeszentrale für politische Bildung in 2015 auf 28 Veranstaltungen mit einem Büchertisch präsentiert. Besucher während einer Veranstaltung der Landeszentrale Förderung der politischen Bildung Seit dem Jahre 2004 ist die Landeszentrale für politische Bildung für die Förderung der politischen Bildung in Hamburg zuständig. Auf der Grundlage der Förderrichtlinie für die politische Bildung förderte sie auch 2015 14 anerkannte Bildungsträger und diverse nicht anerkannte Bildungsgesellschaften und Vereine durch Zuwendungen. Die anerkannten Bildungsträger stellen sich wie in den vergangenen Jahren auch in diesem Jahresbericht auf den folgenden Seiten mit ihren im Jahr 2015 von der Landeszentrale für politische Bildung geförderten Veranstaltungen, Maßnahmen und Projekten vor. Für die Texte und Abbildungen zeichnen die jeweiligen Bildungsträger verantwortlich. Die „Förderrichtlinie für die politische Bildung“ wurde mit Veröffentlichung im „Allgemeinen Anzeiger. T.II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes“ Nr. 80 vom 13. Oktober 2015 neu gefasst (siehe Website der Landeszentrale für politische Bildung: www.Hamburg.de/politische-bildung). Sie regelt die Vergabe der Mittel der politischen Bildung für die anerkannten und die nicht anerkannten Trägerinnen und Träger der politischen Bildung auf der Basis von Ziel- und Leistungsvereinbarungen, von pauschalen Teilnehmendensätzen und von Projektkosten. Der Etat, der für die Förderung der Bildungsträger zur Verfügung steht, ist nach einer Absenkung um 1/3 seit 2005 auch 2015 gleich geblieben und beträgt weiterhin 980 000 Euro. Davon wurden gemäß Förderrichtlinie Art. 2.3. und 2.5. 90 Prozent für die Förderung ausschließlich auf Basis von Jahresprogrammen vergeben 10 Prozent für die Förderung von einzelnen Veranstaltungen und Projekten der nicht anerkannten Träger zugewendet. Die Landeszentrale für politische Bildung ist für die inhaltliche Beurteilung der Angebote im Hinblick auf die politische Bildung im Rahmen des Zuwendungsverfahrens zuständig. In mehreren sogenannten Round Tables pro Jahr berät die Landeszentrale für politische Bildung wichtige Förderthemen, inhaltliche Themenstellungen sowie aktuelle Fragen und Probleme mit den anerkannten Bildungseinrichtungen. Auf diesen Round Tables besteht auch die Gelegenheit zur Klärung allgemein interessanter Fragen mit dem Zuwendungssachgebiet der Behörde für Schule und Berufsbildung, das für die Abwicklung der zuwendungsrechtlichen Verfahren zuständig ist. Folgende mit den Träger in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit Priorität präzisierten Themen, Zielgruppen und Formate erhielten gemäß Förderrichtlinie Art. 1.3. auch 2015 prioritär Förderungen: 1. solche, die sich an bildungsmäßig und sozial benachteiligte Zielgruppen und/oder Menschen in sozialen Brennpunkten Hamburgs richteten, 2. solche, die sich an Migrantinnen und Migranten sowie an Menschen mit Migrationshintergrund wandten, 3. solche, die sich an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richteten, die im System der Weiterbildung im Allgemeinen unterrepräsentiert vertreten sind, v. a. Schichtarbeitende, und Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, 4. solche, die sich mit spezifischen didaktischen Konzepten direkt an Jugendliche wandten, Förderung der politischen Bildung 45 5. solche, die sich an Menschen mit Behinderungen wendeten und/oder das Thema Inklusion behandelten, 6. solche, die die Genderaspekte aktiv in der Veranstaltung berücksichtigten. Darüber hinaus haben die anerkannten Bildungseinrichtungen weiterhin die Möglichkeit, Investitionsmittel aus dem Haushalt der Behörde für Schule und Berufsbildung zu beantragen. Damit soll die Sicherung der Infrastruktur innerhalb der Trägerlandschaft und damit eine moderne politische Bildung unterstützt werden. Fachreferentinnen und Fachreferenten für die Anerkennung der Anträge der anerkannten Bildungsträger, inhaltliche Beurteilung/Bearbeitung: Abut Can: Neue Gesellschaft; VHS Ost; Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt; Rosa Luxemburg-Stiftung, Verein für politische Bildung, Haus Rissen. Barbara Ottrand: Konrad-Adenauer-Stiftung; Arbeit und Leben; Staatspolitische Gesellschaft; ver.di Bildungswerk; Julius-Leber-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung; ABCHüll; Umdenken; Friedrich-Naumann-Stiftung. Fachreferentin für die Anerkennung der Anträge der nicht anerkannten Bildungsträger: Dr. Rita Bake. Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann 46 Förderung der politischen Bildung Kursportal für politische Bildung www.politische-bildung-hamburg.de Im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung pflegt der WHSB Weiterbildung Hamburg Service und Beratung gemeinnützige GmbH seit Dezember 2008 das Kursportal für politische Bildung. Unter der Adresse www.politische-bildung-hamburg.de kann sich jede und jeder über die von der Landeszentrale für politische Bildung geförderten Veranstaltungen und Projekte der anerkannten und der zahlreichen nicht anerkannten Bildungsträger informieren. Das Ziel ist die Transparenz der Förderschwerpunkte der politischen Bildung in Hamburg. Deshalb bleiben die Veranstaltungsankündigungen auch dann noch im Netz (natürlich entsprechend markiert), wenn sie bereits durchgeführt wurden. So kann jederzeit abgerufen werden, welche Veranstaltungen und Projekte die Landeszentrale für politische Bildung fördert bzw. gefördert hat. 528 Kurse wurden von den von der Landeszentrale für politische Bildung geförderten Trägern an das Kursportal gemeldet und in das Portal eingestellt. Idee, Konzeption: Dr. Rita Bake Umsetzung, Durchführung und Pflege: Jürgen Voss, Leiter Kursportal WISY von Weiterbildung Hamburg Service und Beratung gGmbH (WHSB) Kursportal für politische Bildung 47 Zuwendungen an nicht anerkannte Bildungsträger 2015 haben 33 nicht anerkannte Bildungsträger, d. h. gemeinnützige Vereine mit Sitz in Hamburg, Einzelanträge auf Förderung von insgesamt 43 Veranstaltungen/Veranstaltungsreihen/Ausstellungen/Buchprojekten/Bildungsreisen gestellt. 13 Einzelanträge wurden abgelehnt. Filia. Die Frauenstiftung Sichtbarkeit und Partizipation: Allianzenbildung zur Stärkung von Lesben und Transgender. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Fortsetzung der Erforschung und Dokumentation der Grabanlage „Deutsche Soldatengräber“ auf dem Friedhof Ohlsdorf. Tagung „Kriegslandschaften: Gewalt, Zerstörung und Erinnerung (19.–21. Jhd.).“ Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e. V. Erarbeitung des Theaterstücks „Kampfeinsatz“ und zwei Aufführungen im Mahnmal St. Nikolai. Hamburg Pride e. V. Erstellung einer Broschüre zum Thema „Religion und Homosexualität“. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Religion und Homosexualität“. Verein für Hamburgische Geschichte Webdesign, Bildproduktion und Layout für „Hamburgs digitales Geschichtsbuch“. Stadtteilarchiv Ottensen. Geschichtswerkstatt für Altona e. V. Erstellung von QR-Codes für elf Schautafeln des Stadtteilarchivs Ottensen zu Geschichte und Stadtteilentwicklung in Altona sowie elf damit verlinkter Webseiten. Veranstaltung „Falls du dich weigerst zu arbeiten, holt man dich in die Gestapo“. Die Hinrichtung von russischen Zwangsarbeiterinnen aus dem Altonaer Werk „Noleiko“ im November 1943. Buchvorstellung: Stolpersteine in Hamburg-Altona. Eine biografische Spurensuche. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. VVN Bund der Antifaschisten e. V. Land Hamburg Ausstellung „Europäischer Widerstand gegen den Faschismus“ sowie Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung. Veranstaltung „Neofaschismus und Rechtspopulismus in Europa“. „Kinder des Widerstandes“. Zeitzeugengespräche mit Alice Czyborra, Silvia Gingold, Ulla Suhling und Ilse Jacob. Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V. Parlamentwatch e. V. abgeordnetenwatch.de zur Bürgerschaftswahl 2015 in Hamburg. 48 „Child Survivors: Zeitzeugengespräche mit Gerhard Baader und Frieda Larsen“. Zuwendungen an nicht anerkannte Bildungsträger Landesverein der Sinti in Hamburg e. V. Leben mit Behinderung Hamburg. Sozialeinrichtungen „Racke malprahl“. Gespräch mit Enkeln Hamburger Sinti, die den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma überlebt haben. gGmbH Bildungsurlaub nach Rumänien. Salomon-Birnbaum-Gesellschaft für Jiddisch in Stiftung Auschwitz-Komitee Hamburg e.V. „Der Fall Distomo – Die Forderung nach Entschädigung für ein NS-Kriegsverbrechen in Griechenland“ Zeitzeugengespräch mit Argyris Sfountouris (Athen/Zürich). Veranstaltung anlässlich des 100. Todestages von Y. L. Peretz. Augen Blicke Afrika e. V. Frauen lernen gemeinsam e. V. Veranstaltungsreihe „Care Revolution“ (5 Termine). Veranstaltungsreihe „Augen Blicke Afrika 2015. Innenansichten eines Kontinents“. Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg Lesung und Diskussion „Wir sind nur Freigänger“ im Rahmen des 7. Elbinsel-Gipsy-Projektes. Ausstellung „Porajmos“ im Rahmen des 7. ElbinselGipsy-Projektes. Landesfrauenrat Hamburg e. V. Herstellung einer Broschüre zur Hamburger Gleichstellungsstelle und Gleichstellungspolitik. Veranstaltung „Frauen stoßen an“ anlässlich des Internationalen Frauentags 2015. Peace Brigades International Deutscher Zweig e. V. Veranstaltungsreihe „Menschenrechte in Aktion – Kreative Formen des Engagements. Neue philanthropische Gesellschaft e. V. Vier Veranstaltungen der Vortragsreihe „Gesellschaftlicher Wandel – linear war gestern!“. Zuwendungen an nicht anerkannte Bildungsträger 49 Die neue Reihe „Ein Gedächtnis der Stadt“ ist mit zwei gedruckten Bänden und einem ausschließlich online verfügbaren Band erschienen Diesem Band 2, „Frauenbiographien von A bis Z“, ist die Datenbank „www.hamburg.de/frauenbiografien“ zur Seite gestellt, die kontinuierlich erweitert wird, zum Beispiel, wenn neue Straßen nach Frauen benannt werden. Der als PDF-Datei zugängliche Band 3 beinhaltet alle über 3500 nach Männern benannte Straßen in Hamburg. Auch dieser Band wird ständig aktualisiert und erweitert. 50 Aus der Arbeit der anerkannten Bildungsträger Die Landeszentrale für politische Bildung förderte 2015 folgende Bildungsträger: • ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. • Arbeit und Leben Hamburg e. V. • Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit • Haus Rissen Hamburg, Internationales Institut für Politik und Wirtschaft • Julius-Leber-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung • Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt • Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. • Die Neue Gesellschaft e. V. • Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg • Staatspolitische Gesellschaft • umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V. • ver.di Bildungswerk Hamburg e. V. • Verein für politische Bildung e. V. • Volkshochschulverein Hamburg-Ost e. V. Anerkannte Bildungsträger 51 ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. Seit 1979 Jahren besteht das ABC als Lernort für politische Jugend- und Erwachsenenbildung. Als Hamburger Träger mit eigenem Bildungshaus im Landkreis Stade ist das ABC Bildungs- und Tagungszentrum sowohl in Hamburg, als auch außerhalb tätig. Die Veranstaltungen werden in einer stilvoll restaurierten Hofanlage in Hüll durchgeführt. Hier bieten wir Menschen aus der Metropolregion Hamburg die Möglichkeit, sich befreit von den Anforderungen und Zerstreuungen des Alltags konzentriert mit gesellschaftspolitischen Themen zu beschäftigen. Das ABC hat sich zum Ziel gesetzt, mit seinem Seminarangebot zum demokratischen Handeln in einer komplexer werdenden Gesellschaft zu befähigen. Der Themenfokus des ABC richtet sich auf gesamtgesellschaftliche Fragestellungen, die lokale Themen mit globalen Perspektiven verbinden. Und umgekehrt. In unseren Seminaren bearbeiten wir die Stadt Hamburg betreffende Themen, wie Stadtteilpolitik, Migrationspolitik, Bildungs- und Kulturpolitik, Familienpolitik usw., verknüpft mit ihren überregionalen Verflechtungen. Die Zielgruppen des ABC sind vielfältig und decken alle Altersgruppen ab, auch wenn sich in den letzten Jahren eine zunehmende Verjüngung unseres Kernpublikums zeigt. Das Teilnehmendenspektrum bei den durch die Landeszentrale geförderten Maßnahmen reicht von jun- gen Erwachsenen (z. B. FilmSprachePolitik) über Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (z. B. Politische Bildung mit Medien) bis hin zu generationsübergreifend themenspezifischen Veranstaltungen. Ein besonderes Anliegen ist uns, Zielgruppen zu erreichen, die bisher gar nicht oder wenig mit politischer Bildung in Berührung gekommen sind. Dies gelang uns auch in 2015 wieder, etwa mit Seminaren, die wir explizit für junge Flüchtlinge mit prekärem Aufenthaltsstatus angeboten haben. Dies wurde nicht nur durch Kooperationen, wie etwa mit Jugendliche ohne Grenzen (JOG), sondern vor allem durch kontinuierliche und kooperative Arbeit mit der Zielgruppe möglich, bei der uns wichtig war, die Beteiligten – auch schon in den Planungsprozessen – stark mit einzubeziehen. Die medialen Möglichkeiten des ABC erlauben zudem eine interaktive und kreative Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen. In den Seminaren werden Konzepte der Medienanalyse und -gestaltung mit einbezogen. Ebenso kommen medienpädagogische Ansätze zum Einsatz, die ein interaktives und soziales Lernen ermöglichen und für konkrete Fragestellungen mediale Verarbeitungen zulassen. Die Arbeit mit digitalen Medien, wie Computer/Tablets, Internettools und kollaborativer Software zur Mediengestaltung sind geeignete Instrumente, die Teilnehmenden eine kritische Distanz zur medialen Öffentlichkeit entwickeln zu lassen. Die Workshops sprachen gezielt ökonomisch benachteiligte Menschen an, um ihnen zum einen Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung zu eröffnen und zum Die politische Bildung mit digitalen Medien ist eine tragende Säule der Arbeit des ABC … 52 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger FOTOS: ABC BILDUNGS- U. TAGUNGSZENTRUM E. V. … aber auch vor Offline-Methoden wird nicht zurückgeschreckt. (sic!) anderen Werkzeuge zu geben, mit denen sie sich in der Gesellschaft Gehör verschaffen. Die Teilnehmenden sollten in die Lage versetzt werden, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren das erworbene Know-How in ihren Strukturen weiter zu vermitteln. Dies wurde auch durch „ergebnisorientierte Arbeit“ gewährleistet, bei der gewonnene Erkenntnisse und Seminarergebnisse im Internet dokumentiert wurden, um auch praktische Fähigkeiten zu schulen und für politische Teilhabe nutzbar zu machen. Die Workshop-Ergebnisse sind in selbst eingerichteten Weblogs dokumentiert. Einige Teilnehmende haben auch nach dem Seminar eigene politische BlogProjekte gestartet. Als inhaltlich sehr erfolgreich und pilotcharakterhaft haben wir auch unser über Dock Europe und die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg mit ermöglichtes Projekt „Hotel California“ erlebt, bei dem wir unsere bisherigen Erkenntnisse ausführlicher und noch fokussierter einsetzen konnten. Durch die intensive und längerfristige Arbeit haben die Teilnehmenden das Projekt als noch stärker prägend wahrgenommen. Im Film wie im Projekt geht es darum, das Zusammenleben verschiedener Menschen in einer globalisierten Einwanderungsgesellschaft zu thematisieren, (Alltags-)Rassismus sichtbar zu machen, Fluchtgründe und Lebensbedingungen von Geflüchteten in Europa zu thematisieren, mediale Vorurteile zu durchbrechen und dem ein eigenes – professionell erstelltes – filmisches Werk entgegenzusetzen. Die Dreharbeiten zum knapp 40-minütigen Kurzspielfilm wurden von einem breiten und intensiven politischen Seminarprogramm begleitet. Zusammen mit ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. Hamburger Büro Vogelhüttendeich 109 21107 Hamburg Tel.: 040/28 40 78 76 Bildungsstätte: Bauernreihe 1 21706 Drochtersen-Hüll Tel.: 0 47 75/5 29 Fax: 0 47 75/6 95 Jugendlichen wird im Laufe der ersten Jahreshälfte 2015 flankierend zum Film und ausgehend von den Meinungen und Ideen der Jugendlichen sowie den Workshopergebnissen ein pädagogisches Begleitmaterial erarbeitet, das die Nutzung des Films in außerschulischen wie schulischen Bildungskontexten noch handhabbarer macht. Der seit 2010 eingeführte Schwerpunkt, BarCamps für die politische Bildung nutzbar zu machen, wurde 2015 weitergeführt. Bei BarCamps handelt es sich um „UnKonferenzen“, bei denen das Programm durch die Teilnehmenden selbst gestaltet wird. Im ABC ist es mit dem GenderCamp (http://gendercamp.de) und dem 2012 eingeführten JugendPolitCamp (http://jpc.abc-huell.de) gelungen, dieses in der netzpolitischen Bewegung entstandene Format mit der „klassischen“ politischen Bildungsarbeit zu verbinden und in einer Bildungsstätte umzusetzen. Das GenderCamp wurde 2011 für seinen Pilotcharakter in diesem Bereich mit dem Preis politischer Bildung (Sonderpreis) des Bundesausschuss politische Bildung (bap) ausgezeichnet. 2015 wurde die Veranstaltung Multiplikator_innen-Veranstaltung „Politische Bildung mit Medien“, die mit Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg ermöglicht wurde, als BarCamp durchgeführt. Von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg gefördert: • mehrtägige Seminare/Bildungsurlaub: 5 • Anzahl der Teilnehmenden: 229 (803 Teilnehmendentage) Bürozeiten: 9–17 Uhr [email protected] www.abc-huell.de Facebook: facebook.com/abchuell Twitter: @abc_huell ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. 53 Arbeit und Leben Hamburg e. V. Weiterbildung ohne Grenzen ratung zur Integration behinderter Menschen (Bera- Arbeit und Leben Hamburg – Politische Bildung tungsstelle handicap) sowie Beratung von Arbeitsmi- in Hamburg und Europa grantinnen und -migranten aus EU-Staaten (Abteilung Beratung und Weiterbildung). Der Verein Arbeit und Leben DGB/VHS Hamburg e. V. ist Themenschwerpunkte und Zielgruppen eine Einrichtung der politischen und integrati- Unsere Schwerpunkte sind Demokratie und soziale Ge- ven Jugend- und Erwachsenenbildung. Träger rechtigkeit, Arbeit und Bildung, Europa und Globalisie- sind der Deutsche Gewerkschaftsbund Ham- rung, Nachhaltigkeit und Ökologie. Querschnittsthemen, burg (DGB) und die Hamburger Volkshoch- die in allen Veranstaltungen berücksichtigt werden, sind schule (VHS). Auf Bundesebene wird der Verein Geschlechtergerechtigkeit, Interkultureller Dialog, Ge- durch den Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben schichte und Erinnern sowie Hamburg spezifische The- (BAK) vertreten. In fast allen Bundesländern men. gibt es weitere regionale Einrichtungen. Um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen, haben wir verschiedene Angebotsformate entwickelt: Bildungs- Unsere Ziele in der politischen Bildung urlaube, Vorträge und Veranstaltungsreihen für Erwach- Als Anbieter für politische Bildungsurlaube, Seminare sene sowie mehrtägige Seminare oder Projekte für und Veranstaltungsreihen sind wir seit mehr als 60 Jahren Jugendliche. Bei allen Angeboten verknüpfen wir die In- in Hamburg sowie bundes- und weltweit aktiv. Unsere teressen der Teilnehmenden mit den inhaltlichen und Angebote verbinden gesellschaftspolitische Informatio- formalen Vorgaben der Landeszentrale für politische Bil- nen mit erlebnisorientierten Vermittlungsmethoden und dung. stehen grundsätzlich allen Interessierten offen. Im Jahre 2015 konnten wir 1073 Menschen an 235 Ver- Zusätzlich zum Bereich Politische Bildung bietet Arbeit anstaltungstagen im Rahmen der politischen Bildungs- und Leben Hamburg europäische Praktikumsprogram- angebote erreichen. Davon haben 578 Erwachsene an Bil- me für Auszubildende (Abteilung Mobilitätsagentur), Be- dungsurlauben im Inland teilgenommen, einer davon fand mit Kinderbetreuung statt. An Bildungsurlauben im FOTOS: SUSANNE KERN Ausland nahmen insgesamt 60 Personen teil. Weltkulturerbe Speicherstadt 54 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger Hamburg Neumühlen Beispiele unserer politischen Bildungsarbeit sehr. Inhaltlicher Ansatz der Auslandsbildungsurlaube ist 2015 es unter anderem, Vergleiche zwischen verschiedenen Ge- Sowohl unsere fünftägigen Bildungsurlaube als auch die sellschaftsthemen innerhalb Europas zu ziehen und zu mehrtägigen Veranstaltungsreihen wurden auch 2015 reflektieren. Das Thema Europapolitik sowie der Blick wieder sehr gut besucht. Besonders unsere Stadtteilsemi- von Deutschland auf andere europäische Länder und nare (z. B. Vielfalt in Hummelsbüttel – Villenpracht und umgekehrt steht in diesen Seminaren im Mittelpunkt. Hochhausviertel) sowie Hamburg spezifische Themen Eine große Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teil- (z. B. zur Verkehrspolitik in Hamburg) wurden wie in den nehmer konnte auf Grundlage der Evaluation im ver- Jahren zuvor sehr gut nachgefragt. In den überregionalen gangenen Jahr erneut erreicht werden. Die methodische Seminaren standen Themen wie Ökologie, Strukturwan- Aufbereitung der Themen unter erlebnisorientierten del oder deutsche Geschichte im Mittelpunkt. Die the- Aspekten, persönlichen Begegnungen und reflexiven Dis- matisch vielseitigen Veranstaltungsreihen zu berühmten kussionen wurden immer wieder als besonders positiv Hamburger Persönlichkeiten bzw. zu Stadtentwicklung hervorgehoben. und Nachhaltigkeit stießen ebenfalls auf großes Interesses unserer Zielgruppen. Mit unseren Bildungsurlaubsangeboten im Ausland konnten wir wieder vielfältige Einblicke in die Politik und Wirtschaft anderer Länder geben. So wurden 2015 mit unseren Seminargruppen die Städte Glasgow, Istanbul, Vilnius und Sevilla besucht und erkundet. Besonders die Eindrücke in der Türkei vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen zum Thema Flüchtlingspolitik und dem Krieg in Syrien beschäftigten die Teilnehmenden vor Ort inhaltlich und nachhaltig Arbeit und Leben DGB/VHS Hamburg e.V. Besenbinderhof 60/Ebene 4 20097 Hamburg Tel.: 0 40/28 40 16-11 Fax: 0 40/28 40 16-16 [email protected] www.hamburg.arbeitundleben.de Von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg gefördert: • Abend- und Tagesveranstaltungen: 26 • mehrtägige Seminare und Bildungsurlaube: 42 • Anzahl der Teilnehmenden: 1073 Öffnungszeiten Beratung, Anmeldung: Montag, Dienstag und Donnerstag: 9–12 Uhr und 13–15 Uhr Mittwoch: 9–12 Uhr und 13–17 Uhr Arbeit und Leben Hamburg e. V. 55 Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Konkrete „Hamburg“-Veranstaltungen fokussieren den bietet auf Grundlage der Idee des Liberalismus regionalen Bezug: Die Hansestadt verdankt ihren Wohl- Angebote zur politischen Bildung in Deutsch- stand vor allem als Produktions- und Logistikstandort land und in aller Welt. Mit unseren Veranstal- dem Hafen. Bei politischen Hafenrundfahrten, mit mehr tungen und Publikationen helfen wir Menschen, als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wurden die sich aktiv im politischen Geschehen einzumi- zentralen Fragen nach der Zukunft des Hamburger Ha- schen. Begabte junge Menschen fördern wir fens gestellt und diskutiert. Der Hafen ist jedoch, bei all durch Stipendien. Seit 2007 ist der Zusatz „für seiner wirtschaftlichen Dominanz, nicht das einzige in- die Freiheit“ Bestandteil unseres Stiftungsna- teressante Thema, welches Hamburg bewegt. Es gibt eine mens. Wir fördern und werben für die Freiheit lebendige und wachsende Start-up-Szene in unserer seit unserer Gründung am 19. Mai 1958. Seit Hansestadt, die noch viel Potenzial hat. In Kooperation Anfang 2004 ist die Friedrich-Naumann-Stif- mit dem betahaus Hamburg, einem coworking space, tung für die Freiheit mit einem eigenen Büro in haben wir 2015 u. a. von Herausforderungen der Digita- der Hansestadt Hamburg vertreten und prä- lisierung in der Arbeitswelt bis hin zu generellen Fragen sent. zum Start-up Standort Hamburg diskutiert. Diese Ausrichtung fand auch 2015 wieder ihren Nieder- Aber nicht nur regionale Themen stehen auf der Agenda schlag in Veranstaltungen, deren thematische Vielfalt von der FNF. Die europäische Perspektive wurde im Rahmen aktuellen Entwicklungen in Hamburgs Politik oder Wirt- der internationalen Themenschwerpunkte mit Veranstal- schaft bis hin zur internationalen Krisenpolitik reicht. tungen zur Ukraine-Krise und Fragen nach den Plänen Natürlich wurde auch im Rahmen der politischen Bil- hinter Putins Außenpolitik mit internationalen Experten dung über liberale Perspektiven auf aktuelle Fragen dis- in den Blick genommen. So wurde u. a. bereits im Januar kutiert. die Frage aufgeworfen, ob Putins Außenpolitik aggressiv oder unverstanden sei. Mitte des Jahres fand eine Lesung und ein Gespräch mit dem ukrainischen Schriftsteller Juri Durkot statt. Neben dem Fokus auf das Thema „Europa“ kamen jedoch auch an- Elektromobilität – Feigenblatt oder Zukunftstechnologie? – Panel bei der 7. Hamburger Klimawoche 56 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger Die reale und die imaginierte Ukraine – Lesung mit Juri Durkot 1000 Peitschenhiebe – Weil ich sage, was ich denke. Lesung und Diskussion mit (von links) Constantin Schreiber, Heiko Heinisch und Christoph Giesa dere globale Themen in Veranstaltungen mit den ver- Schicksalsschlägen zu erfahren, oder während Veranstal- schiedensten Kooperationspartnern nicht zu kurz, wie tungen zu dem Thema „Flüchtlinge in Hamburg inte- etwa die Gespräche zu politischen sowie wirtschaftlichen grieren – Wie geht das“, wo wir mit Experten und Flücht- Einwicklungen in Lateinamerika mit dem GIGA im Juni lingshelfern fruchtbare Diskussionen führten. oder ein Gespräch über den Blogger Raif Badawi und die Durch ein vielseitiges Angebot an politischen Bildungs- Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien u. a. mit themen im Jahr 2015 konnte der Kreis der für die politi- Grimme-Preis-Träger Constantin Schreiber. sche Bildung erreichbaren Personen erweitert werden. Die Vernetzung mit externen Kooperationspartnerinnen Besonders widmete sich die FNF in Jahr 2015 dem und -partnern soll 2016 weiter verstärkt werden. Zudem Thema der Integration und der Flüchtlingsdebatte. sollen durch die gezielte Suche nach neuen Veranstal- In Veranstaltungen wie dem „Roundtable Integration: tungsräumlichkeiten neue Zielgruppen für das Pro- Flüchtlinge berichten“ ließen wir die Betroffenen persön- grammformat erschlossen und Berührungsängste gegen- lich zu Wort kommen, um von ihren Beweggründen und über Veranstaltungen der politischen Bildung minimiert FOTOS: FRIEDRICH-NAUMANN-STIFTUNG F. D. FREIHEIT werden und interessanter gestaltet werden. Roundtable Integration: Flüchtlinge in Hamburg integrieren – wie gelingt das? Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Büro Hamburg Bundesstraße 44 20146 Hamburg Tel.: 0 40/82 29 79-30 Fax: 0 40/82 29 79-31 Von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg gefördert: • Veranstaltungen: 21 • Anzahl der Teilnehmenden: 870 [email protected] www.hamburg.freiheit.org www.freiheit.org Öffnungszeiten: Montag–Donnerstag 9–16 Uhr Programmreferent: Sami Mokdad Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit 57 Haus Rissen Hamburg Internationales Institut für Politik und Wirtschaft HAUS RISSEN versteht sich als unabhängiges griff die Quizfragen auf, sodass die Teilnehmenden ihre Bildungsinstitut für Fragen der Politik und Wissenslücken füllen konnten. Wirtschaft. Als gemeinnütziges Unternehmen Ein Rollenspiel im Anschluss sprach die Teilnehmenden hat das Institut keinen festen politischen oder emotional an: Acht Jugendliche schlüpften in unter- staatlichen Träger und finanziert sich aus den schiedliche Rollen von Flüchtlingen aus verschiedenen Einnahmen seiner Programme, Spenden und Ländern mit unterschiedlichen Fluchtgründen und setz- projektbezogenen Förderungen. Insbesondere ten sich eng gequetscht in ein kleines Schlauchboot, um bei jungen Menschen wirbt das Institut für das eine Bootsflucht zu simulieren. Sie trugen den übrigen Verständnis globaler Zusammenhänge. Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre persönliche Lebensgeschichte und ihre Asylgründe vor. Diese mussten Seminar zur Flüchtlingspolitik in Deutschland und Euro- sich in Kleingruppen entscheiden, welchen drei Personen pa mit dem Schwerpunkt Syrien am 17. November 2015 aus dem Boot sie Asyl gewähren würden und warum. Die Insgesamt 49 Jugendliche besuchten das eintägige Semi- Jugendlichen erfuhren in dieser Übung vielfältige Flucht- nar zur Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa gründe und erhielten einen Einblick in die Perspektive mit dem Schwerpunkt Syrien und erarbeiteten verschie- von Flüchtlingen sowie den „Entscheiderinnen und Ent- dene Dimensionen der Flüchtlingspolitik in einem ab- scheidern“. wechslungsreichen Methodenmix. Als „Warming-Up“ Nach dem Mittagessen hielt Jasna Makdissi, Bereichslei- positionierten sich die Jugendlichen in einer Stimmungs- terin Globales Lernen, einen Impulsvortrag zur aktuellen barometer-Übung zu Thesen wie: Durch Flüchtlinge ver- Lage in Syrien. Sie beschrieb die Ursachen des Konflikts, lieren wir unseren Wohlstand oder Wir können nicht alle ging auf die unterschiedlichen Konfliktparteien und Op- Menschen retten. Die Teilnehmenden konnten sich auf positionsgruppen ein, analysierte das Assad-Regime und einer imaginären Skala von „Ich stimme voll zu“ bis „Ich stellte den Bezug zum Großmächtekampf in der Region stimme gar nicht zu“ aufstellen und besprachen ihre Po- her. Auch verdeutlichte sie in einem Religions-Exkurs die sitionen. In einem Quiz zur Flüchtlingspolitik überprüf- multireligiöse Gesellschaft Syriens mit Sunniten, Schii- ten sie in Teams bereits vorhandenes Wissen. Ein Impuls- ten, Alawiten, Christen, Drusen und anderen Minderhei- vortrag von Manja Jacob, Referentin für Jugendbildung, ten. Sie ging auch auf den Unterschied zwischen Islam, Islamismus, Salafismus und Jihadismus ein. Anhand unterschiedlicher Video-Beiträge veranschaulichte Frau Makdissi den Jugendlichen die Vierteilung Syriens – in Haus Rissen-Referentin Manja Jacob erklärt anhand von Fallbeispielen das deutsche Asylrecht 58 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger Regime-Gebiete, Kurden-Gebiete, Gebiete der Rebellen und Gebiete des Islamischen Staates. Ausgehend davon leitete die Referentin unterschiedliche Fluchtgründe von Syrern ab, die von Verweigerung des Wehrdienstes, über Belagerung, Bombenangriffen und der perspektivlosen Lage in türkischen Flüchtlingscamps bis zu Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa reichen. Die Jugendlichen zeichneten sich durch eine hohe WissFOTOS: HAUS RISSEN begier am Thema, durch eine aktive Diskussionsbereitschaft und eine sehr respektvolle Diskussionskultur aus. Im Vorfeld hatten die Teilnehmenden die aktuelle Medienberichterstattung (Zeitung, TV) verfolgt und stellten gezielte und kritische Fragen, die auch Widersprüche europäischer Außenpolitik entlarvten. Ein besonderes Au- Jugendlichen diskutieren ihre gezeichneten Assoziationen zu Institutionen der Flüchtlingshilfe genmerk lag auf der Lage der Christen im Nahen Osten, der Verfolgung dieser durch den IS und der großen Ab- für das Christentum hätte. Angesichts der Erfahrungen wanderung aus urchristlichen Gebieten. In diesem Zu- des Vormittags und dem Einblick in die Lage der Men- sammenhang diskutierten sie die Frage, ob die arabische schen in Syrien resümierten viele Jugendlichen, dass es Welt „entchristlicht“ wird und welche Bedeutung dies Deutschlands humanitäre Pflicht sei, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen bei uns Schutz zu bieten. Ein Schüler erarbeitet die aktuelle Gesetzeslage des Asylrechts HAUS RISSEN HAMBURG Internationales Institut für Politik und Wirtschaft Rissener Landstraße 193–197 22559 Hamburg Tel.: 0 40/8 19 07-19 Fax. 0 40/8 19 07-59 [email protected] www.hausrissen.org Von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg gefördert: • Veranstaltungen: 26 insgesamt, davon 9 im Jugendbereich • Anzahl der Teilnehmer/innen (bezogen auf die oben genannten Veranstaltungen): 1064 insgesamt, davon 214 im Jugendbereich Öffnungszeiten: 8.30–17 Uhr Ansprechpartnerin: Manja Jacob Haus Rissen Hamburg 59 Julius-Leber-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung Das Julius-Leber-Forum ist das Regionalbüro wurde die Reihe „Politik am Mittag“. Hier werden interna- der Friedrich-Ebert-Stiftung für die Bundeslän- tionale Themen in der Mittagszeit von einem Referenten der Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. vorgetragen und anschließend mit den Teilnehmenden dis- Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist eine gemein- kutiert. Im Jahr 2015 waren zum Beispiel die aktuelle poli- nützige Einrichtung, die den Grundwerten der tische Lage im Jemen und die Wahlen und die Wirtschafts- sozialen Demokratie verpflichtet ist. Wir bieten: krise in Venezuela Themen zur Mittagszeit. - Plattformen zum Dialog von Politik, Wirt- Das Ergebnis der Wahlen in der Türkei wurde im Juli schaft, Kultur, Wissenschaft und Verbän- analysiert – auch mit Blick auf die Auswirkungen auf das den, deutsch-türkische Verhältnis und die europäischen Per- - Mittags- und Abendveranstaltungen zu aktuellen Themen, - Workshops und Thementage. spektiven für die Türkei. Auch in Griechenland war im September 2015 erneut gewählt worden – Anlass, uns mit der Krise in Griechenland auseinanderzusetzen. Wir fragten nach den Hintergründen, nach den Lebensbedingun- Aufgrund aktueller Entwicklungen hat das Julius-Leber- gen für die Jungen und Alten und nach den Perspektiven Forum im Jahr 2015 internationale Themen besonders Griechenlands in der EU. Über die Rolle Deutschlands hervorgehoben und in zahlreichen Veranstaltungen aus- und Europas in der Welt wurde im November mit Niels geleuchtet. Dies geschah in ganz unterschiedlichen For- Annen, MdB und außenpolitischer Sprecher der SPD- maten und vereinzelt auch sehr kurzfristig. Nach dem Bundestagsfraktion, gesprochen. Vor dem Hintergrund verheerenden Terroranschlag in Paris am 7. Januar 2015 internationaler Konflikte, dem Bürgerkrieg in Syrien und auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo der Flüchtlingssituation standen Fragen der deutschen wurde der Film „Cartoonists – Foot Soldiers of Demo- und europäischen Außenpolitik im Mittelpunkt der Ver- cracy“ gezeigt. Mehr als 200 Menschen folgten am 22. Ja- anstaltung. Sehr gut besucht war auch ein Abend zur nuar der Einladung und diskutierten im Anschluss an die Frage „Wie viel Nation verträgt Europa?“. Prof. Dr. Her- Projektion über Satire, Demokratie und Freiheit. fried Münkler, Politikwissenschaftler, Humboldt-Univer- Im März wurde mit dem Journalisten Adam Krzeminski sität zu Berlin, und Dr. Ulrike Guérot, Direktorin des Eu- über „Polen und Deutschland in gemeinsamer Verantwor- ropean Democracy Lab in Berlin, analysierten, wie es um tung für Europa“ gesprochen. Dabei ging es vor allem die Balance von Nation und Europa angesichts großer zu auch um die Ukraine-Krise und die unterschiedlichen bewältigender Aufgaben wie Euro- und Flüchtlingskrise Bewertungen ihrer Bedeutung für Europa. Fortgesetzt bestellt ist. 60 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger FOTOS: FES Dr. Ulrike Guérot und Prof. Dr. Herfried Münkler befassten sich mit der Frage „Wie viel Nation verträgt Europa?“ Schwerpunkt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen waren die Themenbereiche „Flucht und Asyl“ und „Integration von Geflüchteten“: Im Mai bot der Tages-Work- „Weltkulturerbe: Auszeichnung und Verpflichtung“ – Führung und Gespräch aus aktuellem Anlass shop „Flucht und Asyl“ den Teilnehmenden die Möglichkeit, mehr über globale Hintergründe und lokale Herausforderungen zu erfahren und im Rahmen eines Planspiels unterschiedliche Positionen zu erleben. Auch in der Reihe „Mitten in Hamburg – Mitten am Tag“ rückten der Umgang mit geflüchteten Menschen und die Möglichkeiten der Integration in den Mittelpunkt. Im Oktober ging es mit Senator Ties Rabe um „Schule in Hamburg“, im November mit Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt um „Bauen und Wohnen in Hamburg“ und Anfang Dezember schließlich mit Dr. Andreas Dressel, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, um „Flüchtlinge in Hamburg. Aktuelle Si- Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, sprach im Januar zur Zukunft der Arbeit. tuation und Perspektiven“. Alle drei Veranstaltungen machten deutlich, wie groß der Bedarf ist an Information, Austausch und der Gelegenheit, Fragen zu stellen und Position zu beziehen. Julius-Leber-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung Rathausmarkt 5 20095 Hamburg Tel.: 0 40/32 58 74-0 Fax: 0 40/32 58 74-30 [email protected] www.julius-leber-forum.de/www.fes.de Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Veranstaltungen: 37 • Anzahl der Teilnehmenden: 3453 Bürozeiten: Montag–Donnerstag: 10–16 Uhr Freitag: 10–14 Uhr Julius-Leber-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung 61 Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) den USA bzw. der EU und Kanada. ist der Fachdienst der Evangelisch-Lutherischen Fünf dieser Veranstaltungen fanden im Ökumenischen Kirche in Norddeutschland für Arbeit, Beruf und Forum HafenCity statt. Dieser Veranstaltungsort erwies Wirtschaft. Er engagiert sich für eine ethische sich im Hinblick auf die Mitwirkung der Teilnehmenden Gestaltung des Wandels in der Arbeitswelt und als sehr günstig, da die dortigen Räumlichkeiten für stellt den Menschen in den Mittelpunkt seiner Workshop- und Gruppenarbeiten ausreichend Rück- Themen. Der KDA setzt sich ein für gerechte zugsmöglichkeiten gewährten. Teilhabe und Solidarität unter den Menschen, Alle Veranstaltungen zeichneten sich durch kritische für die friedliche Lösung von Konflikten, für die Nachfragen seitens der Teilnehmenden an die Expertin- Bewahrung der Schöpfung und für eine humane nen und Experten und eine hohe Diskussionsbereitschaft und zukunftsfähige Wirtschaftsweise. Seminare aus, die erkennen ließ, dass hier weiterer Bedarf an In- der politischen Bildung sind Teil seines Bildungs- formation und Aufklärung vorhanden ist. Das Thema auftrages. „Freihandelsabkommen“ soll deshalb auch 2016 wieder aufgegriffen werden. Vier Abend- und zwei Tagesveranstaltungen des Kirchli- Leben und Arbeiten in der Metropolregion und die Ent- chen Dienstes in der Arbeitswelt widmeten sich dem wicklung von prekärer werdenden Arbeitsverhältnissen Themenfeld Globalisierung und Freihandel. Sie boten und steigender Armut auf der einen Seite und gleichzei- den Teilnehmenden vielfältige Gelegenheit, sich mit den tigem wachsenden Interesse an fairen und nachhaltig Themen vertraut(er) zu machen und einen fundierten produzierten Waren bzw. alternativem Wirtschaften auf Einstieg in grundlegende Fragen unserer Handels- und der anderen Seite waren weitere Themen des KDA in Wirtschaftsordnung zu erhalten. Bereits vorhandene 2015: Kenntnisse konnten erweitert und in den Diskussionen So wurde in Harburg rege diskutiert bei der Abendver- mit Expertinnen und Experten neue Betrachtungsweisen anstaltung „Wie weit darf Bio reisen?“, die sich mit dem gewonnen werden. Boom von Bio-Lebensmitteln, ihrer Herkunft und dem Alle Veranstaltungen waren gut bis sehr gut besucht und Trend, nicht nur auf Bioqualität, sondern auch auf Re- vom Alter der Teilnehmenden sehr heterogen, Anzeichen gionalität zu achten, auseinandersetzte. Mit Anne Faika, dafür, wie sehr das Thema „Freihandel“ die Bürgerinnen Geschäftsführerin der Öko-Wochenmärkte, und Her- und Bürger interessiert, nicht zuletzt vor dem Hinter- mann Meyer-Sahling, Biolandwirt im Landkreis Har- grund der geplanten Abkommen zwischen der EU und burg, standen zwei kenntnisreiche Praktiker für Diskus- 62 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger sion und Fragen zur Verfügung. „Zwischen Ethik und Gewinnmaximierung“ und „Zwischen Patientenwohl und Marktwirtschaft“ lauteten die Untertitel zweier KDA-Veranstaltungen, die besonders die Arbeitswelt und die Ökonomisierung des GesundModeratorin Dr. Anke Butcher mit Thomas Becker, Goldschmiedemeister im Gespräch zu „Handel(n) auf Augenhöhe“ heitswesens am Beispiel Krankenhaus in den Blick nahmen. „Einfach(e) gute Jobs“ fragte nach dem Arbeitsmarkt der Zukunft für An- und Ungelernte, denn in der öffentlichen Diskussion geht es in der Regel um das Thema „Fachkräftemangel“. Wie sehen heutzutage „einfache“ Arbeitsplätze aus? Wer arbeitet dort? Wie wird der Arbeitsmarkt der Zukunft für An- und Ungelernte aussehen? Wird ein Berufsabschluss zur zwingenden Eintrittskarte in die Arbeitswelt? Wie sehen diejenigen, die einfach arbeiten, ihre Arbeit und ihr Leben? Welche Perspektiven bietet unsere Gesellschaft und Hamburg Menschen, die keinen Abschluss haben? Die Veddel war Veranstaltungsort für diese und andere Fragen. Abendveranstaltung im Ökumenischen Forum Hafencity: „Handel(n) auf Augenhöhe. Die Veranstaltung „Handeln auf Augenhöhe – Mehr_Wert durch Teilen“ richtete hingegen das Augenmerk auf neue Formen von Unternehmenskultur und andere Formen der Einbeziehung von Mitarbeitenden bei Unternehmensentscheidungen. „Nische oder Zukunft?“ war eine der Fragen. Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Veranstaltungen: 10 • Anzahl der Teilnehmenden: 326 Aktuell im Laufe des Jahres mit aufgenommen wurde außerdem eine Veranstaltung, die sich mit der Bewerbung bzw. den möglichen Folgen einer Olympiade in Hamburg auseinandersetzte. Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland Hölertwiete 5 21073 Hamburg Tel.: 0 40/51 90 00-9 42 Fax: 0 40/51 90 00-9 84 [email protected] www.kda.nordkirche.de Ansprechpartnerin: Heike Riemann Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt 63 Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist eine poli- Einen besonderen Schwerpunkt legt die Konrad-Aden- tische Stiftung. Mit ihrem Bildungsangebot auer-Stiftung in Hamburg mit ihren von der Landeszen- richtet sie sich an alle politisch interessierten trale für politische Bildung geförderten Veranstaltungen Bürgerinnen und Bürger. Insbesondere junge auf die Zielgruppe der schwerbehinderten Arbeitnehme- Menschen mit politischen Themen, etwa des rinnen und Arbeitnehmer, alleinerziehenden Väter oder europäischen Einigungsprozesses, wirtschafts- Mütter sowie Schichtdienstleistenden. Anhand von eu- und gesellschaftspolitischer Fragen, des bür- ropapolitischen Planspielen zu den Themen Außen-, gerschaftlichen Engagements sowie fundamen- Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie der Inneren Sicher- taler gesellschaftlicher Werte vertraut zu ma- heit lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ent- chen, steht im Mittelpunkt der Projektarbeit. scheidungsabläufe zwischen den zentralen Organen der Europäischen Union (Kommission, Rat, Parlament, Ge- Mit dem siebzigsten Jahrestag des Ende des Zweiten richtshof, Wirtschafts- und Sozialausschuss) kennen. Da- Weltkrieges sowie dem 25. Jahrestag der Deutschen Ein- rüber hinaus werden in dieser Form des Planspieles die heit standen im Jahr 2015 zwei historische Wegmarken EU-Organe, deren Abstimmungsverfahren sowie die po- im Mittelpunkt der Arbeit des Politischen Bildungsfo- litische Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene rums Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung. Beide erfahrbar gemacht. Jahrestage nahm das Politische Bildungsforum zum An- Politik erfahrbar und erlebbar zu machen, das war eben- lass, um die zerstörerische Kraft und die menschenver- so das Ziel des politik_labs, das die Konrad-Adenauer- achtenden Strukturen totalitärer Systeme herauszuarbei- Stiftung im Mai unter dem Motto „Moderne Gesellschaft? ten. Demokratie nicht als Gott gegeben, sondern von Moderne Demokratie!“ mit ca. 250 Schülerinnen und Menschen erstritten, anzunehmen, zu bewahren und zu Schülern aus Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vor- pflegen, das war die zentrale Aussage zahlreicher Veran- pommern in der Sternschanze durchführte. In neun staltungen, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung um Workshops standen unterschiedliche Themen der poli- diese denkwürdigen Jahrestage herum konzipiert waren. tischen Partizipation und Meinungsbildung auf dem Programm: vom kommunalpolitischen Planspiel über Poetry Slam bis hin zur Rolle der sozialen Medien im Arabischen Frühling war für jeden etwas dabei. Im Kontext des europapolitischen Bildungsangebotes der Konrad-Adenauer-Stiftung stand die Studienreise nach politik_lab „Demokratie 2.0“ 64 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger tik in der Stadt der Zukunft“ bleiben, in deren Rahmen Darrell West von der Brookings Institution den volkswirtschaftlichen Nutzen von Zuwanderung herausarbeitete. FOTOS: KAS Das Thema „Zuwanderung“ fand sich in einigen Veran- Die Brücke von Mostar staltungen im Jahr 2015 wieder, wenn es beispielsweise darum ging, die Wege der Flüchtlinge nach Europa nachzuzeichnen oder eine faktenbasierte Diskussion über die Herausforderungen und Chancen von Zuwanderern Bosnien und Herzegowina im April 2015. Unter dem Ge- nach Hamburg zu führen. sichtspunkt „Land zwischen den Kulturen“ gewannen die Teilnehmer umfassende Einblicke in die Geschichte, Politik und die sozio-kulturelle Diversität des Landes. In weiteren Veranstaltungen in Hamburg befasste sich das Politische Bildungsforum mit weiteren Aspekten der EUNachbarschaftspolitik sowie Fragen zur Zukunft des Euro. Mit der in Kooperation mit dem US-Generalkonsulat Hamburg durchgeführten Veranstaltungsreihe „Die Stadt der Zukunft – Die Zukunft der Stadt“ griff die Konrad- Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments a. D., Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, Transformationskongress 26.02.2015, Hamburg Adenauer-Stiftung Aspekte der Stadtentwicklung und Zukunftsfragen in ihrer Bildungsarbeit auf. In der überjährig durchgeführten Reihe erörtern Experten aus Deutschland, den USA und Europa Fragen der Mobilität, der Energieversorgung oder etwa des gesellschaftlichen Zusammenhaltes in der Stadt der Zukunft. In besonderer Erinnerung wird für das Jahr 2015 die Diskussionsveranstaltung „Brain Gain – Innovative Zuwanderungspoli- Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Politisches Bildungsforum Hamburg Warburgstraße 12 20354 Hamburg Tel.: 0 40/2 19 85 08-0 Fax: 0 40/2 19 85 08-9 [email protected] www.kas-hamburg.de/www.kas.de Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Veranstaltungen: 38 • Anzahl der Teilnehmenden: 1135 Bürozeiten: Montag–Donnerstag: 9–16 Uhr Freitag: 9–13 Uhr Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. 65 Die Neue Gesellschaft e. V. Die Neue Gesellschaft e. V. (NG) wurde 1954 Titel Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen die Kultur- von Widerstandskämpferinnen und Widerstands- geschichte der Arbeit beleuchtet und kritisch über die kämpfern gegen die NS-Diktatur gegründet Auswirkungen auf das Leben der Arbeitenden diskutiert. und versteht sich von Beginn an als „parteipo- Anlässlich des 70. Todestags von Anne Frank unternah- litisch unabhängige“ Einrichtung, die stets den men wir eine Exkursion nach Bergen-Belsen. Wir haben Interessen von Minderheiten Gehör verschafft uns über die Verbrechen der Nazizeit in Bergen-Belsen hat. In diesem Sinne ist die NG immer überpar- informiert, welche mehr als 70 000 Menschenleben for- teilich, aber nicht unparteiisch gewesen. Politi- derten. Gemeinsam mit dem Schulsenator Ties Rabe sche Bildung ist in der NG in erster Linie „prak- haben Michael Edler (Studiendirektor i. R.) und Regina tizierte Demokratie“. Schulz (Lehrerin) Über die Zukunft des Hamburger Schulwesens diskutiert. Die Diskussion drehte sich haupt- Unsere Veranstaltungen 2015 waren thematisch breit ge- sächlich um den Umgang mit der Digitalisierung in der fächert. Flucht und Asyl, Terror, Griechenland oder Schule. Bei der Veranstaltung Terror im Namen des Is- Hamburg spezifische Veranstaltungen sind nur wenige lams: Vom 11. September zum IS: Abgrenzung von Islam, Beispiele der Themen: Unter dem Thema Innenansichten Islamismus und Fundamentalismus referierte Dr. Mo- aus Russland wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Stefan hammed Khalifa, Dozent am Asien-Afrika-Institut der Meister von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Universität Hamburg, über die Frage, wie viel Islam wirk- Politik das Thema Russland weiter vertieft. Mittelpunkt lich im Islamischen Staat steckt. Auffällig war, dass vielen war unter anderem die Ukraine, aber auch die innenpo- Teilnehmenden die Grundzüge des Islams nicht geläufig litische Entwicklung. Ulrich Tilgner, TV-Korrespondent waren und dementsprechend die Gemeinsamkeiten zum und Buchautor, war zu Besuch bei der Veranstaltung Der Christentum vielen nicht bekannt waren. Minderjährige Westen und der Orient. Er berichtete von seinen Erfah- unbegleitete Flüchtlinge in Europa war das Thema von rungen und untermalte seinen Vortrag mit Bildern. Be- Carina Book und Antje Windler, welche sich hauptsäch- sonderes Augenmerk wurde auf die Entwicklungen seit lich mit der europäischen Flüchtlingspolitik und den dem Arabischen Frühling gelegt. Dabei wurden der Ein- damit einhergehenden Problemen in Bezug auf Minder- fluss des Islamischen Staates, die Auswanderung der jährige, die alleine die Flucht antraten bzw. beendeten, Christen aus dem Orient und die Reaktionen des Westens befasste. Mittelpunkt der Diskussion bildete die Fragen, thematisiert. Gemeinsam mit Katja Karger, DGB Vorsit- ob im Angesicht der europäischen Grenzschutzagentur zende in Hamburg, hat Joachim Federwisch unter dem Frontex, dem europäischen Asylabkommen „Dublin 2“ 66 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger und vor allem den Verfahren zur Feststellung des Alters, FOTO: NEUE GESELLSCHAFT E. V. die Garantie auf Menschenrechte und die Handlungsmöglichkeiten der Hamburgischen Politik gewahrt werden können. Bunker, Rindermarkthalle und Bullerei: Eine Karo-Schanzenvierteltour: Hanne Hollstegge führte durch das sogenannte „Karoviertel“ und ging dabei insbesondere auf die spezifischen Problemlagen in diesem „Szene-Viertel“ ein, vor allem auf die Verdichtung durch Neubebauung. Mittelpunkt waren unter anderem die großen Veränderungen wie z. B. der Umbau der Rindermarkthalle. Im Schanzenviertel reichte die Themenpalette von der Problematik um die „Rote Flora“ bis zur Gentrifizierung. Auch im vergangenen Jahr haben wir Bildungsurlaube durchgeführt. Unter Leitung von Hanne Hollstegge befasste sich ein Bildungsurlaub mit dem türkisch geprägten Leben in Hamburg. Dabei wurden verschiedene Einrichtungen besucht und mehrere Dialoge geführt, um ein breit gefächertes Bild zu gewinnen. Ziel war es, Stereotypen, Vorurteile und Integrationsziele zu hinterfragen. Die Debatten waren somit sehr belebt. St. Petersburg, einer der Partnerstädte Hamburgs, war Ziel dieser Studienreise unter Leitung von Antje Windler. Für eine Woche stand die politische, historische und kulturelle Begegnung mit unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen im Fokus. Um die Beziehung zwischen Deutschland und Russland aufzuarbeiten, wurden unter anderem die Friedrich-Ebert-Stiftung und eine NGO, die sich für die Aus der Studienreise nach St. Petersburg Opfer des Gulags einsetzt, besucht. Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Abend-/Tagesveranstaltungen: 113 • Mehrtägige Seminar/Bildungsurlaube: 7 • Anzahl der Teilnehmenden: 2087 Die Neue Gesellschaft e. V. Springeltwiete 1 20095 Hamburg Tel.: 040/44 75 25 Fax: 040/45 40 03 [email protected] www.die-neue-gesellschaft.de Ansprechpartner: Geschäftsführerin: Antje Windler Büro: Martina Fox und Claudia Schäfer Die Neue Gesellschaft e. V. 67 Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg e. V. Unsere Bildungsarbeit zielt auf Emanzipation burg und dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im und Engagement. Mit unterschiedlichen Veran- Juni eine Podiumsdiskussion u. a. mit Michaela Rosenber- staltungsformaten werden aktuelle politische ger (Bundesvorsitzende Gewerkschaft NGG) und Prof. und sozial-ökonomische Entwicklungen in ihrem Arne Heise (Volkswirt Uni Hamburg). Im Mittelpunkt nationalen und internationalen Zusammenhang standen die Fragen nach Möglichkeiten der Solidarität mit dargestellt. Wir wollen aus demokratisch-sozia- der griechischen Bevölkerung und Auswegen aus der listischer Perspektive dazu beitragen, dass sich Krise. Menschen für ihre Interessen und gesellschaftli- Im Fokus von Migration und Partizipation stand die Reihe che Veränderungen einsetzen. „Identität und Stadt – postmigrantische Lebenswelten“ mit insgesamt neun Angeboten. Diese warf einen Blick auf 5500 Teilnehmende – davon knapp die Hälfte Frauen und Identitätskonzepte, die über Kategorien wie Herkunftskul- ein Drittel unter 30 Jahre – nutzten im Jahr 2015 unsere tur oder Nationalität hinausgehen. Es ging um die Idee Angebote, die schwerpunktmäßig um die Themen Alter- einer postmigrantischen Gesellschaft, in der Migration native Wirtschaftspolitik, Migration und Partizipation sowie eine Normalität darstellt. Kritisch mit vorherrschenden Gedenk- und Geschichtspolitik kreisten. Migrationsdiskursen befasste sich Prof. Erol Yildiz (Uni Innsbruck). Einen überraschenden Ansatz wählte das Der Kampf gegen Austerität und neoliberale Hegemonie Künstlerinnen-Kollektiv „migrantas“ im Workshop Eine bildete den roten Faden der Veranstaltungen der Reihe visuelle Sprache der Migration, in dem durch Piktogramme „Change!Europe!Solidarity!“, die durch den Wahlsieg von auf Erfahrungen und Emotionen von Migrant/innen im SYRIZA im Januar geprägt wurden. Erörtert wurden z. B. städtischen Raum aufmerksam gemacht wurde, die der Aussichten auf einen grundlegenden Wandel (Dr. Gregor Mehrheitsgesellschaft zumeist verborgen bleiben. Unter Kritidis und Paraskevi Grekopoulou) sowie Hintergründe dem Titel Rassismus und Sprache diskutierten zum Ab- des Partei- und Bewegungsprojektes SYRIZA (Babis Agro- schluss Dr. Vassilis Tsianos, Philipp Dorestal und Tunay labos, Athener „Zeitung der Redakteure“). Mit dem euro- Önder (Mitgründerin des Blogs „Migrantenstadl“), ob päischen Kontext befasste sich Prof. Raul Zelik, der poli- neue Begriffe Wirklichkeit verändern können. tische Prozesse in Spanien skizzierte und die linken Im Rahmen der Gedenk- und Geschichtspolitik wurde im Parteiprojekte in Südeuropa verglich. Gegen den zuneh- Stadteilzentrum Barmbek-Basch die Ausstellung „Ich kam menden – gerade auch deutschen – Druck auf die grie- als Gast in Euer Land gereist … Deutsche Hitlergegner als chische Regierung organisierten wir mit dem DGB Ham- Opfer des Stalinterrors“ gezeigt. Sie befasst sich mit der Ver- 68 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger Referent auf der Bildungsreise nach Athen folgung deutscher Migrant/innen und Antifaschist/innen im Rahmen der Repressionen in der UdSSR in den dreiFOTO: RLS HAMBURG ßiger bis fünfziger Jahren. Auf zweisprachigen (deutsch/ russisch) Tafeln wurde am Beispiel der Geschichte einzelner Familien die Verfolgungswelle in eindringlicher Weise illustriert. Das besondere dieser Ausstellung war, dass sie nicht nur die unmittelbaren Opfer im Blick hat und bisher Namenlosen ihre Geschichte zurückgibt, sondern zu- Griechenland und die deutsche Reparationsschuld – Vortrag von Dr. Dr. Karl Hein Roth gleich deren Angehörigen. Die Ausstellung wurde von drei Diskussionsveranstaltungen begleitet und inhaltlich vertieft. Unsere Bildungsreisen führten im Mai in die französische Hafenstadt Marseille zum Thema Stadtentwicklung, Kolonialgeschichte sowie Migration und Rassismus in Frankreichs Tor zum Süden. Stadtteilrundgänge sowie Diskussionen mit Aktivisten und Wissenschaftlern ergaben ein anschauliches Bild über die Auswirkungen der Globalisierung in der Hafenstadt. Die Bildungsreise im September nach Athen befasste sich mit der Linksregierung in Griechenland Solidarität mit Griechenland! Podiumsdiskussion mit Michaela Rosenberger, Theodoros Paraskevopoulos (nicht im Bild: Prof. Dr. Arne Heise, Dr. Thomas Sablowski) und eröffnete in zahlreichen Gesprächen mit Politikern, Basisaktivisten und Journalisten ausführliche Einblicke in den politischen Aufbruch und die gesellschaftliche Mobilisierung gegen die Krise. Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg e. V. Alstertor 20 20095 Hamburg Tel.: 040/28 00 37 05 [email protected] www.hamburg.rosalux.de Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Veranstaltungen: 70 • Anzahl der Teilnehmenden : 3216 (2812 Teilnehmertage) AnsprechpartnerInnen: Julia Koppke (Bildungsreferentin) Andreas Merkens (Bildungsreferent) Meinhard Meuche-Mäker (Geschäftsführer) Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg 69 Staatspolitische Gesellschaft e. V. Wer mit der Staatspolitischen Gesellschaft un- und der Abwägung kann ein politisches Urteil wachsen. terwegs ist, erlebt Politik vor Ort. Wir wollen Diesem vielfältigen Anspruch wollen wir mit unserem raus aus den Seminarräumen und Vortragssälen Programm gerecht werden. und brechen auf zu den Orten, an denen Ge- Wichtige Themen waren die Auseinandersetzung mit den schichte sichtbar ist oder Politik gemacht wird. deutschen Diktaturen, wie wir sie z. B. auf unserer Reise Seit 1959 arbeiten wir als gemeinnütziger Ver- nach Auschwitz suchen oder auf unserem Bildungsurlaub ein daran, aus unbeteiligten Bürgerinnen und zur preußisch-deutschen Geschichte erleben oder auf un- Bürgern aktive Demokraten zu machen. Unser seren Exkursionen nach Potsdam, Berlin und Weimar, wo Name ist sperrig, aber aussagekräftig: Staat, Po- wir versuchten deutsche Geschichte sowohl kulturell, als litik und Gesellschaft sind die entscheidenden auch politisch zu erfassen. Ein anderes großes Themenfeld Säulen unseres Gemeinwesens und nur wenn die ist das Zusammenwachsen Europas. 2015 standen Wien Kernaufgaben des Staates mit den richtigen und Amsterdam bei uns im Fokus. Wien als Hauptstadt Regeln der Politik und von der Gesellschaft ge- eines klassischen Vielvölkerstaates zeigt uns, wie ganz un- tragen angegangen werden, bleibt unser demo- terschiedliche kulturelle Einflüsse ein Land und eine Stadt kratisches System stabil und sichert uns die Ent- prägen können und wie es sich anfühlt, wenn sich die viel- faltung unserer Möglichkeiten. zitierte abendländische Kultur mit Händen greifen lässt und man ihre Vielfältigkeit spürt. In Amsterdam fanden Mit diesem Anspruch hat die Staatspolitische Gesell- wir die Jugend der Welt, die sich mit typischer holländi- schaft auch 2015 ein breites Bildungsprogramm auf die scher Gelassenheit der alten Kultur von Rembrandt und Beine gestellt: Kommunalpolitik vor der Tür oder die seinen Zeitgenossen nähert. An vielen Stellen unaufgeregt Entwicklungen rund um den Globus sind und waren und entspannt, haben auch die Niederländer ihre Extre- immer Teil unseres Programmes. Nichts kann für sich Al- misten, die dem Land mit der europäischen Idee im Herzen leingültigkeit beanspruchen, nur in der Zusammenschau den Kampf angesagt haben. Daneben spielen wichtige Fragen der Hamburger Politik eine Rolle, wie z. B. Umwelt- und Naturschutz, Stadtentwicklung oder das Zusammenleben der Kulturen in unserer Stadt. Hier boten wir zahlreiche Exkursionen und Veranstaltungen an. Mit dem Zeitzeugen Matthias Rau an der Bornholmer Straße 70 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger FOTOS: MATTHIAS FISCHER Mit der Staatspolitischen Gesellschaft in Berlin Schließlich umfasst unser Angebot abendliche Vorträge, Stasi Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen in denen wir grundlegende Informationen vermitteln wollen: Außenpolitik, Historisches oder auch grundlegende Fragen zu Wertewandel und der Entwicklung unserer Gesellschaft haben hier ihren Platz. Unser Angebot soll aktivieren und zum Engagement anregen. Nur durch Mitmachen nutzen wir die Gestal- Dabei lassen wir uns immer von der Frage leiten, wo und tungsspielräume unserer offenen Gesellschaft und in un- wie politische Entwicklungen am besten erkennbar und seren Veranstaltungen möchten wir immer auch zeigen, zu vermitteln sind. Immer wieder stehen wir mit unseren wie unglaublich vielfältig gesellschaftliches Engagement Seminargruppen deshalb an Stellen, an denen Politik und aussehen kann. Das Aufsuchen der Orte, an denen dieses Geschichte sichtbar wird: Das kann die das Ufer der Elbe Engagement sichtbar wird, ist auch eine Form der Wür- sein, eine Wohnsiedlung in Langenhorn oder der Keller digung dieser wichtigen Arbeit. in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen. Und immer wieder sitzen wir Menschen gegenüber, Unser Angebot richtet sich an alle Interessierten aus die Politik machen, erlitten oder zu verantworten haben Hamburg und Umgebung, eine Mitgliedschaft ist nicht und lassen uns Beweggründe, Alternativen und Argu- nötig. Unser Programmheft erscheint zweimal jährlich mente von politischen Entscheidungen vermitteln oder (Mitte Juli und Mitte Dezember) und kann kostenlos in Erfahrungen aus Zeitzeugen-Hand. der Geschäftsstelle angefordert werden. Unser Programm findet sich auch unter www.sghamburg.de. Hier können Meist bleibt am Ende die Erkenntnis, dass die Dinge Sie sich sofort online anmelden. komplexer, vielschichtiger und weniger simpel sind, als die Medien sie manchmal darstellen. Und mit dieser Erkenntnis ist schon viel gewonnen, denn sie weckt die grundsätzliche Bereitschaft, sich intensiver mit Politik zu beschäftigen. Staatspolitische Gesellschaft e. V. Ohlsdorfer Straße 37 22299 Hamburg Tel.: 0 40/2 36 48 33-0 Fax: 0 40/2 36 48 33-19 [email protected] www.sghamburg.de Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Abend/Tagesveranstaltungen: 50 • Mehrtägige Seminare/Bildungsurlaub: 15 • Anzahl der Teilnehmenden an den von der Landeszentrale geförderten Veranstaltungen: 1500 Bürozeiten: Montag–Donnerstag: 9–14 Uhr Staatspolitische Gesellschaft 71 umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V. umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V. großes Interesse stieß auch unsere Kooperationsveran- bietet seit 1984 grünnahe politische Erwach- staltung am 26. September in der HafenCity Universität senenbildung an. Wir setzen uns für eine Ge- mit ca. 200 Teilnehmenden. Einen Tag lang ging es um sellschaft ein, in der Einmischung Vorrang vor die Frage, wie Wege in ein gutes Leben jenseits von autoritären Entscheidungen hat. Unsere Schwer- Wachstumszwängen aussehen und entstehen. Wir haben punkte sind „Stadtentwicklung“, „Nachhaltige gemeinsam überlegt und aufgezeigt, welche Verantwor- Entwicklung“, „Geschlechterdemokratie“ und tung, Rolle und Handlungsspielräume Politik, Wirtschaft „Inklusion & Teilhabe“; außerdem befassen wir und Zivilgesellschaft bei der Transformation unserer In- uns mit aktueller Tagespolitik, europäischen und dustriegesellschaft haben. Bereits bestehende Alternati- afrikanischen Themen und Bürgerinnen- und ven für mehr Suffizienz wurden auf einem „Markt der Bürgerbeteiligung. Seit 2015 trägt umdenken Möglichkeiten“ präsentiert. das NUN-Zertifikat als anerkannte „Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit“. Im Schwerpunktbereich „Stadtentwicklung“ haben wir eine kontroverse Diskussionsveranstaltung zur Diskus- Der erste Grüne Salon im Deutschen Schauspielhaus, dem sion um Erhalt oder Abriss des City-Hofes durchgeführt. neuen Kooperationspartner bei diesem Format ist, fand Oberbaudirektor Jörn Walter, der Leiter des Denkmal- am 1. April statt, unter dem Titel: „April, April: Geld re- schutzamtes Andreas Kellner, die Vorsitzende des Denk- giert nicht die Welt.“ Es diskutierten u. a. Ulrike Herr- malrates Elinor Schües und der Grüne Bürgerschaftsab- mann, Wirtschaftskorrespondentin der taz, und Dr. geordnete Olaf Duge haben zum Teil hitzig über das Für Wolfgang Wodarg von Transparency Deutschland über und Wider des Erhalts des City-Hofes diskutiert. Dabei den Einfluss der Wirtschaftslobby auf die Gesetzgebung ging es auch um den generellen Umgang mit Gebäuden in Berlin und Brüssel. Fehlende Demokratie und Trans- unter Denkmalschutz, denn darum handelt es sich bei parenz waren die Oberthemen. dem City-Hof, auch wenn er nicht allen gefällt. Vor der Diskussion konnten sich die Teilnehmenden auf einem Als beeindruckend und lehrreich erwies sich der Bil- Rundgang mit der Initiative City-Hof selbst ein Bild von dungsurlaub nach Budapest im Oktober direkt nach der dem Gebäudekomplex machen. Grenzschließung Orbans. Hier drehte sich fast alles um bestehende Ungleichheiten, Menschenrechte, zunehmen- Dass das Thema „geschlechtergerechte Sprache“ die Ge- den Rechtspopulismus und mangelnde Demokratie. Auf müter bewegen kann, wurde auf einer Veranstaltung im Im Jahr 2015 wurde umdenken als Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit NUN-zertifiziert 72 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger FOTO: KARIN HEUER Argumentationstraining und kritischer Medienanalyse „Schuhe am Donauufer“ – Denkmal für die von Pfeilkreuzlern während des Zweiten Weltkriegs ermordeten Juden in Kooperation mit dem Interkulturellen Schülerseminar der Universität Hamburg (iks) für junge Erwachsene angeboten, in deren Zentrum das Thema „Flucht“ stand. Auch ein einwöchiges Seminar zur Situation von Geflüchteten sowie der Fachvortrag „Zwischen Willkommenskultur und Bollwerkmentalität“ des Migrationsfor- März mit über 100 Teilnehmenden deutlich. Lann Horn- schers Prof. Klaus Bade waren überdurchschnittlich gut scheidt von der Humboldt Uni lehnt geschlechtsspezifi- nachgefragt. sche Beschreibungen für sich selbst ab und wurde mit der Bezeichnung „Profx“ bekannt. Bei der Diskussion plädierte Hornscheidt für einen spielerischen und experimentellen Umgang auf der Suche nach einer geschlechtergerechten Sprache. gutbesuchte Veranstaltung zum demographischen Wandel statt, die wir in Kooperation mit dem Augustinum und dort vor Ort zum Thema „Einfluss des Wandels auf die Demokratie“ anbieten konnten. Erstmals war unsere Stiftung auch bei den Internationalen Wochen gegen Ras- Teilnehmende bei der Tagung „Von wegen alternativlos – Hamburg kann’s besser“ am 26. September 2015 sismus aktiv mit einer Veranstaltung im Knust, bei der über 120 Teilnehmende sich über Best Practice-Beispiele gegen Rassismus informieren konnten. Eine Bildungsreise im Mai führte nach Istanbul und an die Dardanellen. Der besondere Fokus lag auf Stadtentwicklung und Umweltpolitik; auch die Folgen der Gezi-Park-Proteste wurden ausführlich thematisiert. Die Flüchtlingsfrage war durchgängig Thema: So wurden zwei Workshops zu umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V. Kurze Straße 1 20355 Hamburg Tel.: 0 40/3 89 52 70 Fax: 040/3 80 93 62 [email protected] www.umdenken-boell.de Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Veranstaltungen: 37 • Anzahl der Teilnehmer/innen (bezogen auf die oben genannten Veranstaltungen): 1125 Ansprechpartnerin: Karin Heuer (Geschäftsleitung) Bürozeiten: Montag–Donnerstag: 9 –16 Uhr Freitag: 9–13 Uhr umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V. 73 FOTO: JÖRN DOBERT Im Bereich „Teilhabe & Inklusion“ fand im Februar eine ver.di Bildungswerk Hamburg e. V. Die mit öffentlichen Mitteln geförderten Semi- entfernt liegt das Jugendkonzentrationslager Uckermark. narangebote des ver.di Bildungswerk Hamburg Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich am e. V. hatten in 2015 gesellschafts- und wirt- Beispiel des Jugend-KZs mit dem Thema Jugendfürsorge schaftspolitische Themen, Inklusion und deut- in der Nazi-Zeit auseinander. Eine weitere Rolle spielte sche Geschichte im Schwerpunkt. im Seminar die Wahrnehmung der Gedenkstätte im Landkreis vor dem Hintergrund zunehmender rechtsra- Das Seminar „Inklusion – Anspruch und Wirklichkeit in dikaler Tendenzen in Deutschland. der Arbeitswelt für Menschen mit Behinderungen“ wurde 2015 im Institut zur Selbstbestimmung Behinderter in Die Ökonomie der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus der Nemitzer Heide erneut mit Erfolg angeboten. In die- wurde auch im Rahmen des Seminars „Gewerkschaften: sem Seminar wird der Inhalt der UN-Konvention über Nein, danke!? oder Jetzt erst recht!“ während einer Tages- die Rechte von Menschen mit Behinderungen ausgear- exkursion in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme thema- beitet. Auf dieser Basis werden die Möglichkeiten und tisiert. In diesem ebenfalls 2015 geförderten Seminar er- Rechte behinderter Menschen in der BRD beleuchtet. hielten die Teilnehmer/-innen einen Überblick über die Dabei stellt sich leider oftmals heraus, dass Rechte nicht Geschichte der Gewerkschaften, deren Kämpfe, Erfolge umgesetzt werden (können), weil die finanziellen Mittel und Niederlagen. Neben der Vermittlung der Grundprin- nicht zur Verfügung stehen. An diesem Seminar nehmen zipien kapitalistischer Wirtschaftsweise, diskutierten die überwiegend Menschen mit geistigen und körperlichen Teilnehmer/-innen gemeinsam über die gesellschaftliche Behinderungen teil, um selbst die Verbesserung ihrer Ar- Rolle der Gewerkschaften heute und welchen aktuellen beitsbedingungen mitzugestalten. Herausforderungen sich die Gewerkschaften im 21. Jahrhundert stellen müssen. Besonders im Hinblick auf den 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde auch in 2015 wieder Das vierte geförderte Bildungsurlaubsangebot unter dem das Seminar „Die Frauen von Ravensbrück“ durchge- Titel „Kapitalismus und Krise“ beschäftigt sich mit der führt. Dieses ehemalige Frauen-KZ bzw. die jetzige Ge- Funktion und Wirkungsweise des kapitalistischen Wirt- denkstätte sind kaum bekannt. Im Seminar wurden basierend auf der Geschichte des Lagers vor allem die Schwerpunkte Zwangsarbeit und Zwangsprostitution be- FOTO: A. ZIMMERMANN handelt. Nur ein paar hundert Meter vom Frauen-KZ Kapitalismus und Krise, Büchertisch/Lesematerial 74 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger schaftssystems. Gemeinsam analysierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die aktuellen globalen Entwicklungen und deren Hintergründe. Im Rahmen des Seminars wurde eine alternative Hafenrundfahrt angeboten, in der die Auswirkungen globaler Produktions- und FOTO: H. RUDOLPH Wertschöpfungsketten auf die Arbeits- und Lebensbedingungen an Beispielen aus dem Hamburger Hafen sehr lebendig dargestellt wurden. In einer zweiten Exkursion hatten die Teilnehmer/-innen des Seminars die Gelegenheit, sich bei einem Besuch eines kollektiv organisierten Nemitzer Heide, Seminarhaus Kaffeevertriebs über alternative Produktions- und Handelsbeziehungen zu informieren und sich mit Vertreter/- Auszubildende und junge Arbeitnehmerinnen und Ar- innen des Kollektivs über die Produktionsbedingungen beitnehmer gibt es ebenfalls ein spezielles Seminarange- vor Ort, fairen Handel und ökologische Nachhaltigkeit bot der Gewerkschaft ver.di. auszutauschen. Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und TeilnehÜber die geförderten Seminare hinaus bietet das ver.di mer sowie die Nachfrage zu den Seminarthemen bestä- Bildungswerk in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft tigen die hohe Akzeptanz von Inhalt, Methodik und Or- ver.di ein vielfältiges Angebot von Abendveranstaltungen, ganisation der Veranstaltungen. Tages- und Wochenendseminaren bis hin zu Wochenseminaren an. Dabei handelt es sich beispielsweise um (aktuelle) arbeits- und sozialrechtliche Themen, gesellschaftliche Entwicklungen (Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik in Europa), europäische Entscheidungen und ihre Auswirkungen auf die Arbeitssituation in Deutschland. Darüber hinaus gibt es ein spezielles Angebot für Frauen, z. B. Gleichstellungspolitik, städtische Rahmenbedingungen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Lebensbedingungen für Frauen. Für Jugendliche, Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Veranstaltungen: 4 • Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Veranstaltungen leiteten: 6 • Anzahl der Teilnehmenden: 56 ver.di Bildungswerk Hamburg e. V. Besenbinderhof 60 20097 Hamburg Tel.: 0 40/28 58-1181 Fax: 0 40/28 58-1189 [email protected] ver.di Bildungswerk Hamburg e. V. 75 Verein für politische Bildung e. V. Der Verein für politische Bildung e. V. verfolgt der Gruppen vor Seminarbeginn in Hamburg, um ihre seit über 40 Jahren das Ziel, die gesellschaftli- Erwartungen und Themenwünsche zu formulieren. Der che Integration von Zuwanderinnen und Zu- Teilnehmendenkreis setzte sich vorwiegend aus jüngeren wanderern zu befördern. Die damals in der Asylberechtigten, jüdischen Emigrantinnen und Emi- Hamburgischen Bürgerschaft vertretenen Par- granten, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern und teien wollten im Rahmen von Seminaren zeigen, in Hamburg Studierende sowie sogenannten „einheimi- dass unterschiedliche parteipolitische Zugehö- schen“ Deutschen zusammen. Die Teilnehmenden inte- rigkeit oder gesellschaftspolitische Auffassun- ressierten sich besonders für die deutsche Geschichte der gen kein Hindernis für einen demokratischen Teilung und Vereinigung und der Flüchtlingsbewegungen Grundkonsens darstellen. in Europa. Da auch heute viele der Teilnehmenden an die- Der größte Teil der Teilnehmenden aus Syrien, Iran, Irak sen Bildungsmaßnahmen aus autoritären und und Afghanistan sind auf verschiedenen Fluchtwegen nicht demokratischen Systemen kommen, ist nach Deutschland gekommen. Das Asylrecht, das Nach- dies weiterhin aktuell. holen der Familie, das politische System und die Rolle Der Verein bietet fast wöchentlich stattfinden- der Parteien sowie die Bedeutung von Religion und die de Rathausseminare sowie mehrtägige, i. d. R. Entwicklung zu einem demokratischen Gemeinwesen einwöchige Bildungsurlaubsseminare an. waren Schwerpunkte. Bildungsurlaubsseminare „20. Hamburger Afghanistan Woche, afghanisch-deut- gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung sche Begegnungen“ und die Bundeszentrale für politische Bildung Diese 6-tägige Veranstaltung mit Kinderbetreuung fand Ende Juli im Jugendheim Lichtensee in Hoisdorf bei „Von Weimar über Bonn nach Berlin“ Deutsche Geschich- Hamburg statt. te im 20. Und 21. Jahrhundert / Europäische Volkshoch- Dieses Seminar entwickelt sich immer stärker zu einer schule in List/Sylt Begegnungsveranstaltung von Teilnehmenden, die mit Zwei 5-tägige Veranstaltungen zu diesem Thema fanden Afghanistan verbunden sind. Viele sind Afghaninnen/ in den Hamburger Frühjahrs- und Herbstferien statt. Afghanen, die aus politischen Gründen nach Deutsch- Wie schon in den letzten FOTO: A. ZIMMERMANN Jahren trafen sich Teile Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Afghanistan Woche 76 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger land gekommen sind oder hier geboren wurden und deutschen Referentinnen und Referenten aus der Politik, Deutsche, die sich aus verschiedenen Gründen diesem den Behörden und sozialen Hilfsorganisationen über- Land verbunden fühlen: z. B. als Entwicklungshelferin- setzt werden. Aktuelle Themen wie Grenzen der Mei- nen/Entwicklungshelfer, Bundeswehrangehörige, Mit- nungsfreiheit (z. B. Charlie Hebdo) , die Situation der re- glieder von Friedensinitiativen und Vertreterinnen und ligiösen Minderheiten im Iran und der Flüchtlinge im Vertreter von Selbstorganisationen von Afghanen in Iran, z. B. Kurden, Aserbaidschaner, Araber, Balutschen, Deutschland Turkmenen und Afghanen wurde behandelt. Diese Jubiläumsveranstaltung mit über 50 Teilnehmen- Praktische Lebensfragen wie die Anerkennung ausländi- den begann mit einem Rückblick auf die deutsch-afgha- scher Zeugnisse, Einbürgerungsbedingungen, Probleme nischen Beziehungen durch den ehemaligen Botschafter bei der Integration in die Arbeitswelt, andersartige Rol- Herrn Prof. Dr. Abdul Rahman Ashraf. Herr Paul Buche- lenerwartungen zwischen Mann und Frau sowie Anre- rer-Dietschi stellte sein umfangreiches Archiv „Biblio- gungen für die interkulturelle Öffnung der Pflege wurden theca Afghanica“ vor und dokumentierte die von ihm behandelt. vorgenommene Rückgabe von Schätzen an das Museum in Kabul nach der Talibanzeit. Auch wurden der zu dieser Zeit verbotene Typen und Systeme der Afghanischen Musik im 20. Jahrhundert mit Klangbeispielen vorgestellt. „Deutschland und seine ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger: Schwerpunkt Iran“ Eine 5-tägige Veranstaltung mit Kinderbetreuung fand im Naturfreundeheim Johann-Simones-Haus in Seevetal Mitte August statt. Zu diesem Seminar kamen verstärkt – neben asylberechtigten Iranerinnen und Iranern – Personen, die erst vor kurzem aus dem Iran in die BRD gekommen sind und sich noch im Asylverfahren befinden. Deswegen mussten weite Teile des Seminars, insbesondere die Vorträge der Verein für politische Bildung e. V. c/o IBH Interkulturelle Bildung Hamburg e. V. Conventstraße 14 22089 Hamburg Tel.: 0 40/2 53 06 25-18 (Zentrale: -0) Fax: 0 40/2 53 06 25-55 Mobil 01 72/4 08 61 47 [email protected] Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Abend-/Tagesveranstaltungen: 25 • Mehrtägige Seminare/Bildungsurlaubsseminare: 4, davon 2 Familienseminare mit Kinderbetreuung • Anzahl der Teilnehmenden: 459 • Betreute Kinder: 25 Ansprechpartner: Amadeus Hempel Verein für politische Bildung e. V. 77 Volkshochschulverein Hamburg-Ost e. V. Der VHS-Verein Hamburg-Ost e. V. kooperiert historischen und politischen Entwicklung Europas, mit seit Jahrzehnten als Förderverein mit der Ham- den „Vorläufern“ der Europäischen Union und der lan- burger Volkshochschule. Arbeitsschwerpunkte gen Geschichte der europäischen Integration. Siebzig des Vereins sind politische Seminare zur Inte- Jahre Frieden in Europa sind ein Grund, sich mit den Er- gration von Migrantinnen und Migranten. Wei- rungenschaften der EU auseinanderzusetzen. Doch auch terhin führt der Verein meist von Deutschen die Kritik an der EU und die skeptische Haltung vieler besuchte Einzelveranstaltungen zu aktuellen Menschen aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise politischen Themen durch, die auf große Reso- in einigen Mitgliedstaaten sind Thema des Seminars. Wir nanz stoßen. hatten dieses Thema 2015 zum dritten Mal im Programm und konnten in diesem Jahr auch eine Exkursion Unsere Seminare der politischen Bildung sind in Ham- in das neueröffnete Europäische Hansemuseum in Lü- burg und Schleswig-Holstein als Bildungsurlaub aner- beck unternehmen. kannt. Durchgeführt werden diese Bildungsurlaube von freiberuflichen Kursleitungen, die langjährige Erfahrung Gesellschaft und Demokratie in Deutschland von 1945 in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten so- bis heute (Bildungsurlaub) wohl im Bereich politische Bildung als auch im Bereich In dem Seminar geht es darum, wie in der Nachkriegszeit Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der Hamburger die Weichen für die Teilung Deutschlands gestellt wurden Volkshochschule haben. Neben Arbeitnehmerinnen und und wie sich die beiden deutschen Staaten bis zur Wie- Arbeitnehmern nutzen auch einige Teilnehmende von dervereinigung entwickelten. Wir beschäftigen uns mit DaF-Sprachkursen die Chance, an den Seminaren teilzu- der Frage, wie die Demokratie in die BRD kam, warum nehmen. die Demokratie in der DDR keine Chance hatte und warum das „Wunder Wiedervereinigung“ überhaupt Zu unseren Seminaren: möglich war. 2015 führten wir zwei zehntägige Bildungsurlaube und vier viertägige Seminare an jeweils zwei Wochenenden Streifzüge durch Hamburgs Geschichte (Wochenendse- durch. minar) Dieses Seminar haben wir, wie in den vergangenen JahEuropa und die Europäer (Bildungsurlaub) ren auch, zweimal durchgeführt. Wir beschäftigen uns In diesem Bildungsurlaub beschäftigen wir uns mit der mit der Gründungsgeschichte der Stadt Hamburg und 78 Selbstdarstellung der anerkannten Bildungsträger FOTOS: GABRIELE OBERSTENFELD In der Grenzdokumentationsstätte Lübeck-Schlutup e.V. In der Ausstellung „Ein Koffer voller Hoffnung“ des Hafens und der Entwicklung der Stadt, die auch stark von Einwanderinnen und Einwanderern geprägt wurde. Weitere Schwerpunkte sind die aktuelle politische, ökonomische und verkehrsgeografische Bedeutung der Hafenstadt Hamburg. Hamburg vom Auswandererhafen zur Einwandererstadt (Wochenendseminar) In diesem Seminar geht es um die Fragen, warum Millionen Menschen im 19. Jahrhundert Europa verließen Gruppenarbeit während eines Wochenendseminars und welche Rolle dabei der Hamburger Hafen spielte bzw. welche Bedeutung die Migrantinnen und Migranten Der plötzliche Tod unseres Freundes und Kollegen Man- für den Hafen und für die Stadt hatten und haben. Etwa fred Bonus war für uns eine schmerzhafte Zäsur. Wir 30 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger haben haben uns entschlossen, mit einigen neuen Kolleginnen einen Migrationshintergrund. Wie und wo leben sie trotzdem weiterzumachen. Allerdings werden wir 2016 unter uns? nur einen Bildungsurlaub anbieten. Einen Schwerpunkt wollen wir 2016 auf Seminare für geflüchtete Menschen „Hamburger Persönlichkeiten“ (Wochenendseminar) legen, die noch nicht lange in Deutschland sind. In diesen In diesem neuen Seminar beschäftigen wir uns am Bei- Seminaren werden die Teilnehmenden sich auf einem spiel einzelner Personen mit wichtigen Ereignissen und einfachen Sprachniveau mit der Geschichte der Stadt und verschiedenen Zeitabschnitten der Hamburger Ge- mit den politischen Verhältnissen hier auseinandersetzen. schichte. Bis auf eine Ausnahme hatten auch 2015 alle Teilnehmenden einen Migrationshintergrund. Volkshochschulverein Hamburg-Ost e. V. Berner Heerweg 183 22159 Hamburg Tel.: 0 40/4 28 85 32 55 [email protected] Von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert: • Mehrtägige Seminare/Bildungsurlaubsseminare 6 • Anzahl der Teilnehmenden: 117 Kontaktperson für politische Bildung: Gabriele Oberstenfeld Tel.: 0 40/68 98 41 98 Volkshochschulverein Hamburg-Ost e. V. 79 Die bisher erschienenen Titel der Reihe „Stolpersteine in Hamburg. Biographische Spurensuche“ Christiane Jungblut/Gunhild OhlHinz: Stolpersteine in Hamburg-St. Pauli. Biographische Spurensuche. August 2009 Benedikt Behrens: Stolpersteine in Hamburg-St. Georg. Biographische Spurensuche. November 2009 Christa Fladhammer/ Maike Grünwaldt: Stolpersteine in der Hamburger Isestraße. Biographische Spurensuche. Mai 2010 Maria Koser/Sabine Brunotte: Stolpersteine in Hamburg-Eppendorf und Hamburg-Hoheluft-Ost. Biographische Spurensuche. 2 Bände, Januar 2011 Stolpersteine in den Hamburger Stadtteilen Billstedt – Horn – Borgfelde. Biographische Spurensuche. Februar 2011 Hildegard Thevs: Stolpersteine in Hamburg-Rothenburgsort. Biographische Spurensuche. Mai 2011 Ulrike Sparr/Björn Eggert: Stolpersteine in Hamburg. Biographische Spurensuche. Januar 2012 Susanne Lohmeyer: Stolpersteine in Hamburg-Eimsbüttel und Hamburg-HoheluftWest. Biographische Spurensuche. 2 Bände, Februar 2013 Ingo Wille: Stolpersteine in HamburgEilbek. Biographische Spurensuche. Mai 2014 Birgit Gewehr: Stolpersteine in Hamburg-Altona. Biographische Spurensuche. Januar 2015, erw. Neuauflage Frauke Steinhäuser: Stolpersteine in Hamburg-Hohenfelde. Biographische Spurensuche. Januar 2016 Hildegard Thevs: Stolpersteine in Hamburg-Hamm. Biographische Spurensuche. Dezember 2007 Astrid Louven/ Ursula Pietsch: Stolpersteine in Hamburg-Wandsbek mit den Walddörfern. Biographische Spurensuche. Mai 2008 Carmen Smiatacz: Stolpersteine in Hamburg-Barmbek und Hamburg-Uhlenhorst. Biographische Spurensuche. September 2010 Barbara Günther u.a.: Stolpersteine in Hamburg-Harburg und Hamburg-Wilhelmsburg. Biographische Spurensuche. Juli 2012 Inge Grolle/Christina Igla: Stolpersteine in Hamburg Grindel I. Biographische Spurensuche. Juli 2016 Ulrike Sparr: Stolpersteine in Hamburg-Winterhude. Biographische Spurensuche. November 2008 LZ JB 2015 U2+U3:. 30.11.16 09:17 Seite 1 IMPRESSUM Copyright: Landeszentrale für politische Bildung 2015 Redaktion: Thorsten Neumann Layout: Andrea Orth Auflage: 500 Druck: Böttger Druck & Medien Itzehoe LZ JB 2015 U1+U4 Kopie:. 30.11.16 09:57 Seite 1 Die Landeszentrale für politische Bildung ist Teil Die Landeszentrale Hamburg arbeitet mit den Lan- der Behörde für Schule und Berufsbildung der deszentralen der anderen Bundesländer und der Freien und Hansestadt Hamburg. Ein pluralistisch Bundeszentrale für politische Bildung zusammen. zusammengesetzter Beirat sichert die Überpartei- Unter der gemeinsamen Internet-Adresse www.po- lichkeit der Arbeit. litische-bildung.de werden alle Angebote erfasst. Zu den Aufgaben der Landeszentrale gehören: • Herausgabe eigener Schriften • Erwerb und Ausgabe von themengebundenen Publikationen • Koordination und Förderung der politischen 2015 5 1 0 2 Bildungsarbeit • Beratung in Fragen politischer Bildung • Zusammenarbeit mit Organisationen und Vereinen • Finanzielle Förderung von Veranstaltungen politischer Bildung • Veranstaltung von Rathausseminaren zur politischen Bildung für besondere Zielgruppen • Öffentliche Veranstaltungen Die Büroräume befinden sich in der Dammtorstraße 14, 5. OG., 20354 Hamburg Erreichbarkeit: Telefon: 0 40/4 28 23-48 08 Telefax: 0 40/4 28 23-48 13 Unser Angebot richtet sich an alle Hamburgerin- [email protected] nen und Hamburger. www.hamburg.de/politische-bildung Die Informationen und Veröffentlichungen können Sie während der Öffnungszeiten des Infor- Der Informationsladen ist im mationsladens, in der Regel kostenlos, abholen. Dammtorwall 1, 20354 Hamburg Gegen eine Bereitstellungspauschale von 15 € Öffnungszeiten: pro Kalenderjahr erhalten Sie bis zu fünf Bücher Mo bis Do: 12.30–17.00 Uhr, aus einem zusätzlichen Publikationsangebot. Fr: 12.30–16.30 Uhr JAHRESBERICHT 2015 LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Behörde für Schule und Berufsbildung