Ressourceneffizienz

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 Ressourceneffizienz
im deutschen Maschinen- und Anlagenbau
Studie im Auftrag des VDMA, erstellt von Michael Migendt und Prof. Dr. Florian Täube
In Kooperation mit
Vorwort
Ressourceneffizienz – ein sich immer weiter verbreitender Begriff, der zunehmend an
politischer Bedeutung gewinnt. Europa als primärrohstoffarme Region möchte zum
einen unabhängiger von Rohstoffimporten werden, andererseits stoßen die
Rohstoffreserven der Erde bei steigender Weltbevölkerung an ihre Grenzen.
Rohstoffpolitik setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: Sicherung des
Rohstoffzugriffs und effizienter Umgang mit Ressourcen. Deutschland mit einer
Industriequote von etwa 22 Prozent1 ist auf eine sichere Rohstoffversorgung und die
Nutzung von Ressourcen angewiesen. Der Maschinen- und Anlagenbau ist in
dreierlei Hinsicht betroffen: als Ressourcennutzer, als Lieferant der Industrie mit
ressourceneffizienten
(Produktions-)
Technologien
und
als
Anbieter
von
Recyclingtechnik.
Die Investitionsgüterindustrie teilt die Zielrichtung der nationalen und europäischen
Politik. Allerdings stellt sich die Frage nach dem Wie. Indikatoren zur Messbarkeit,
betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Maßnahmen sind nur ein Teil der
Antwort.
Sind
die
Unternehmen
der
Investitionsgüterindustrie
bereits
auf
einem
„ressourceneffizienten Weg“? Wieviel Ressourceneffizienzpotential steckt noch in
dieser Schlüsselbranche oder ist bereits alles ausgereizt?
Was bedeutet der Begriff Ressourceneffizienz grundsätzlich für die Branche und
welche Chancen/Risiken verbinden die Unternehmen damit?
Ziel dieser Studie war daher, einen ersten Einblick bezüglich dieser Fragestellungen
der
Ressourceneffizienz
im
Maschinen-
und
Anlagenbau
auf
Seiten
der
betriebswirtschaftlichen und produktionstechnischen Maßnahmen zu erhalten. Hierzu
wurden zahlreiche produzierende Unternehmen hinsichtlich ihrer eingesetzten
Instrumente
befragt.
Die bis dahin „gefühlte Ressourceneffizienz“ der Unternehmen des Maschinen- und
Anlagenbaus wird durch die Ergebnisse der Studie untermauert und anhand
zahlreicher Beispiele anschaulich dargestellt.
1
Erhebung Eurostat 2013
Die Studie gibt einen ersten Einblick in den Bereich der Investitionsgüterindustrie und
deren Anstrengungen und Aktivitäten zur Ressourceneffizienz. Ein Industriebereich,
der sich traditionell an den Kundenwünschen und der globalen Konkurrenz
orientieren muss. Schon allein aus diesem Grund sind die Fragestellungen
hinsichtlich der Prozess- und der Produktoptimierung eine Frage des wirtschaftlichen
Bestehens auf einem sich rasant weiterentwickelnden Weltmarkt, auf dem die
Produkte der Investitionsgüterindustrie eine wesentliche Rolle spielen.
Eine konsequente und wirkungsvolle Ressourceneffizienz ist nur durch die
Erzeugnisse des Maschinen- und Anlagenbaus realisierbar.
Naemi Denz
VDMA Technik und Umwelt
III Abstract
Diese Studie stellt ein aktuelles Bild der Thematik Ressourceneffizienz im deutschen
Maschinen- und Anlagenbau dar, insbesondere bei Mitgliedern des VDMA. Zum
besseren Verständnis der Bedeutung von Ressourceneffizienz gibt diese Studie
zuerst eine begriffliche Erklärung und geht danach auf die Methodik und das Design
der empirischen Untersuchung ein. Dann werden die Ergebnisse, unterteilt in
strategische und operative Aspekte der Ressourceneffizienz im Unternehmen,
herausgearbeitet. Aus diesen Erkenntnissen werden Gestaltungshinweise abgeleitet,
die als Anregungen dienen können, die Ressourceneffizienz in einem Unternehmen
(weiter) zu erhöhen.
Zur Erhebung der Studie wurde zuerst eine Umfrage mit einer breiten Basis von
unterschiedlichen Unternehmen aus dem VDMA durchgeführt. Darauf aufbauend
wurden drei Unternehmen ausgewählt, die als exemplarische Fallstudien qualitative
Ergebnisse aus verschiedenen Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus
aufzeigen. Ein Workshop mit Teilnehmern aus Unternehmen, Verbänden und
Ministerien,
der
die
Erkenntnisse
mit
weiteren
Lösungsansätzen
und
Erfolgsbeispielen anreicherte, bildete den Abschluss der empirischen Erhebung.
Die weite Durchdringung der Investitionsgüterindustrie durch Ressourceneffizienzund Nachhaltigkeitsthemen zeigt das große Bewusstsein für aktuelle und zukünftige
Herausforderungen in diesem Bereich. In einer Vielzahl von Unternehmen ist diese
strategische Verwurzelung bereits vorhanden, die oftmals stark durch Führungskräfte
bzw.
Eigner
getragen
wird.
Es
wird
auch
eine
nachhaltig
orientierte
Unternehmenskultur gelebt. Verbesserungen im Ressourcenverbrauch werden durch
Anstrengungen und Investitionen in den Bereichen Prozesse, Produktion und
Produkt erzielt.
Ressourceneffizienz ist ein äusserst relevantes, strategisches Thema und in mehr als
50 Prozent der befragten Unternehmen ist Ressourceneffizienz als Führungsaufgabe
in
der
Unternehmenskultur
verwurzelt.
Die
Finanzierung
von
Ressourceneffizienzmaßnahmen erfolgt am häufigsten durch den laufenden CashFlow. Die im ersten Schritt einer Ressourceneffizienzmaßnahme anfallenden,
möglicherweise
hohen
Finanzierungsmodelle
ausgeglichen
werden.
Investitionen
für
die
Mehr
können
Anschaffungsals
die
Hälfte
und
der
jedoch
durch
teilweise
befragten
flexible
Betriebskosten
Unternehmen
kommunizieren ihre Anstrengungen im Bezug zum Thema Ressourceneffizienz. Über
IV ein Drittel der Unternehmen nutzen technische Maßnahmen zur Steigerung von
Energie-
und
Ressourceneffizienz.
Eine
energieeffiziente
Produktion
unter
Einbeziehung der Produktionshallen, aber auch ein sparsamer und bewusst
vorbildhafter Umgang mit Energie und Ressourcen durch Führungskräfte und
Schulung der Mitarbeiter sind, wie in den geführten Gesprächen deutlich wurde für
die Umsetzung von Ressourceneffizienz sinnvoll.
Durch eine analytische Aufbereitung der wichtigsten Erfolgsfaktoren, aber auch der
Problemfelder und Herausforderungen, entsteht durch diese Studie eine erste
Orientierungshilfe und ein interessanter Einblick für Unternehmer, Mitarbeiter und
sonstige Interessengruppen. Einerseits werden mögliche Ansatzpunkte zur Erhöhung
der Ressourceneffizienz im eigenen Unternehmen erarbeitet, andererseits trägt diese
Studie aber auch zum Erkennen bereits vorhandener eigener Stärken der VDMAMitglieder und zur aktiven Vermarktung dieser bei.
Obwohl es für den Begriff Ressourceneffizienz noch keine eindeutige Definition gibt,
so wird im Maschinen- und Anlagenbau der wirtschaftliche und nachhaltige Umgang
aller zu betrachtenden Rahmenbedingungen im Produktionsprozess (Einsatz von
Material, Energie usw.) und das Gleiche auch in der Lebensphase (Design, Nutzung
bis hin zur Entsorgung/Recycling) verstanden.
V Inhalt
Abstract .................................................................................................................................. IV
Inhalt....................................................................................................................................... VI
Abbildungsverzeichnis........................................................................................................... VII
1
2
3
Einleitung .......................................................................................................................... 8
1.1
Begriffliche Abgrenzung ............................................................................................. 8
1.2
Motivation und Hintergrund der Studie ...................................................................... 9
1.3
Zielsetzung der Studie ............................................................................................. 12
1.4
Methodik und Studiendesign.................................................................................... 13
Studienergebnisse - Strategische Aspekte ..................................................................... 20
2.1
Stellenwert von Ressourceneffizienz im Unternehmen ........................................... 20
2.2
Unternehmenskultur................................................................................................. 22
2.3
Regulierung.............................................................................................................. 24
2.4
Finanzierung ............................................................................................................ 25
Studienergebnisse - Operative Aspekte .......................................................................... 28
3.1
Kunden..................................................................................................................... 28
3.2
Marketing ................................................................................................................. 29
3.3
Technologie ............................................................................................................. 30
3.4
Produktion ................................................................................................................ 32
4
Gestaltungshinweise für Unternehmen ........................................................................... 33
5
Fazit ................................................................................................................................ 36
5.1
Zusammenfassung .................................................................................................. 36
5.2
Herausforderungen .................................................................................................. 37
6
Literatur ........................................................................................................................... 39
7
Anhang ............................................................................................................................ 40
VDMA ..................................................................................................................................... 50
Kontakt ................................................................................................................................... 50
EBS Universität für Wirtschaft und Recht ............................................................................... 50
Kontakt ................................................................................................................................... 50
VI Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Abgrenzung des Ressourcenbegriffs .................................................................. 8
Abbildung 2: Zusammenfassung der Umfrage ....................................................................... 15
Abbildung 3: Firmenlogo Poligrat ........................................................................................... 16
Abbildung 4: Firmenlogo Kallfass Verpackungsmaschinen ................................................... 17
Abbildung 5: Firmenlogo Profiroll Technologies ..................................................................... 17
Abbildung 6: Brainstorming-Ergebnis des Workshops ........................................................... 18
Abbildung 7: Durchführung der Studie ................................................................................... 19
Abbildung 8: Bedeutung von Ressourceneffizienz ................................................................. 20
Abbildung 9: Ressourceneffizienz in der Unternehmenskultur ............................................... 22
Abbildung 10: Finanzierung von Ressourceneffizienz ........................................................... 25
Abbildung 11 Kommunikationswege des Themas Ressourceneffizienz ................................ 29
Abbildung 12: Maßnahmen zur Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz .............. 31
Abbildung 13: Gestaltungshinweise zur nachhaltigen Ausrichtung ........................................ 34
VII 1
Einleitung
1.1
Begriffliche Abgrenzung
Der Begriff Ressourceneffizienz beschreibt das Maß der effizienten Nutzung der
zur Verfügung stehenden Rahmenbedingungen. Dabei wird Ressourceneffizienz
als das Verhältnis eines bestimmten Outputs zu dem dafür erforderlichen Einsatz
an natürlichen Ressourcen definiert. Bei ProgRess2 werden natürliche Ressourcen
in Wasser, Luft, Rohstoffe, Boden bzw. Fläche und die biologische Vielfalt
klassifiziert. Rohstoffe lassen sich wiederum in abiotische, also nichtenergetische
fossile Rohstoffe und biotische Rohstoffe unterscheiden. Zu den abiotischen
Rohstoffen
gehören
fossile
Energieträger,
Erze,
Industriemineralien
und
Baumineralien. Zu den biotischen Rohstoffen gehören die stoffliche Nutzung,
Nahrungs- bzw. Futtermittel und Brenn- bzw. Kraftstoffe (Kaiser, Miehe und
Schwenk, 2012).3
Abbildung 1: Abgrenzung des Ressourcenbegriffs (Quelle: Kaiser, Miehe und Schwenk 2012)4
2
ProgRess ist das deutsche Ressourceneffizienzprogramm vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit.
3
Kaiser, R., Miehe, A., und Schwenk, B. (2012), Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) −
Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen, Beschluss des
Bundeskabinetts vom 29.02.2012. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU),
Berlin.
4
ebenda.
8 Als Ressourcen werden im Betriebsalltag alle Materialien und Güter eingestuft, die
als Rohstoffe, Gebrauchs- und Verbrauchsgüter in die Wertschöpfung einfließen.
Besonders wichtige Ressourcengruppen für Produktionsprozesse im Maschinenund Anlagenbau sind hierbei Metalle, Kunststoffe, Chemikalien (Betriebs- und
Hilfsstoffe) aber auch Wasser und Energie. Durch die Heterogenität der
verschiedenen Ressourcengruppen lässt sich eine einheitliche Messung des
Verbrauchs oder auch der Einsparung von Ressourcen nur schwer erreichen.
Natürliche
Ressourcen
(abgesehen
von
erneuerbaren
Energien
und
nachwachsenden Rohstoffen) sind endlich und ihre Gewinnung und Nutzung ist
mit Umweltbelastungen verbunden. Daher ist ein schonender und gleichzeitig
effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen für Wirtschaft und Gesellschaft
nicht
nur
erwünscht,
sondern
zwingend
notwendig.
Das
Ziel
von
Ressourceneffizienz ist es folglich, Wachstum und Wohlstand so weit wie möglich
vom Einsatz natürlicher Ressourcen zu entkoppeln. Dazu sind eine größere
Unabhängigkeit
von
internationalen
Rohstofflieferanten
und
eine
gewisse
Absicherung vor Marktpreisschwankungen unabdingbar. Am hilfreichsten aber ist
die effiziente Reduzierung oder gar Vermeidung des Ressourcenverbrauchs
(Albrecht et al. 2012).5
1.2 Motivation und Hintergrund der Studie
Das Thema Ressourceneffizienz erfährt eine stetig steigende Bedeutung in der
Wirtschaftswelt.
Nicht
nur
steigende
Kosten
für
eine
Vielzahl
von
Produktionsmitteln, sondern auch ein zunehmendes Umweltbewusstsein führen zu
einem Umdenken hinsichtlich eines nachhaltigeren und vor allem überlegterem
Umgangs mit Ressourcen. Insbesondere in Unternehmen des Maschinen- und
Anlagenbaus ist der Anteil für Roh- und Hilfsstoffe sowie für Energie und Wasser
ein nicht zu vernachlässigender Kostenblock. Bei steigenden Preisen und
gleichzeitig steigendem Konkurrenzdruck führt dies folglich zu einer größeren
Aufmerksamkeit für das Thema Ressourceneffizienz.
Wie in den meisten Ländern, sei es Industrie- oder Schwellenland, wächst in
Deutschland der Verbrauch an Ressourcen seit Jahren stetig an. So stieg der
5
Albrecht, S., Bollhöfer, E., Brandstetter, P., Fröhling, M., Mattes, K., Ostertag, K., Peuckert, J., Seitz, R.,
Trippe, F. and Woidasky, J. (2012), Ressourceneffizienzpotenziale von Innovationen in rohstoffnahen
Produktionsprozessen. Chemie Ingenieur Technik, 84: 1651–1665.
9 Verbrauch an natürlichen Ressourcen von ca. 42 Mrd. Tonnen im Jahr 1990 auf
über 50 Mrd. Tonnen im Jahr 2000 und weiter bis auf 68 Mrd. Tonnen im Jahr
2009 (Krausmann et al. (2009)).6
Der Ressourcenverbrauch im verarbeitenden Gewerbe machte im Jahr 2008
durchschnittlich ca. 45% des Bruttoproduktionswertes aus. In wenigen Einzelfällen
insbesondere in Sektoren, welche in hohem Maß von Rohstoffpreisen abhängig
sind, stieg der Anteil auf über 50 % des Bruttoproduktionswertes an. Im Gegensatz
dazu betrug der Kostenanteil für Löhne in 2008 nur ca. 18%. Trotz dieser Zahlen
ist für die meisten Unternehmen die Effizienzsteigerung in der Arbeitsproduktivität
häufig von größerer Bedeutung als die Steigerung der Ressourceneffizienz (Kaiser
et al. (2012)).7
Nicht nur in den Unternehmen zeigt sich eine intensivere Betrachtung des Themas
Ressourceneffizienz, sondern auch in der Politik und in weiteren öffentlichen
Interessensgruppen ist es von wachsender Bedeutung. Neben der deutschen
Bundesregierung ist auch die Europäische Union mit verschiedenen Themen aktiv
und erarbeitet Vorschläge zur Verbesserung der Ressourceneffizienz. Die
politische Debatte dreht sich um eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen,
insbesondere verbunden mit einer Sicherstellung der Ressourcenversorgung,
sowohl aus internationalen als auch aus regionalen Quellen und einer Steigerung
der Kreislaufwirtschaft. Hierzu sollen zudem geeignete Indikatoren entwickelt
werden, die Ressourceneffizienz abbilden können. Zur Messung soll der gesamte
Produktlebenszyklus abgegrenzt werden – von der Rohstoffgewinnung über die
weitere Verwendung der Rohstoffnutzung bis hin zur Rohstoffverwertung.
Anreizsystemen und freiwilligen Lösungen soll der Vorzug vor staatlicher
Regulierung und bürokratischer Kostenbelastung gegeben werden, wobei jedoch
zu erwarten ist, dass es hierbei zu Verzerrungen des Wirtschaftsgeschehens
kommen kann.
So beschloss beispielsweise das Bundeskabinett der Bundesrepublik Deutschland
am 29. Februar 2012 das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm – „ProgRess“
6
Krausmann, F., Gingrich, S., Eisenmenger, N., Erb, K.H., Haberl, H., Fischer-Kowalski, M. (2009), Growth in
global materials use, GDP and population during the 20th century, Ecological Economics 68 (10), 2696‐2705,
Version 1.2 (August 2011), http://www.uniklu.ac.at/socec/inhalt/3133.htm.
7
Kaiser, R., Miehe, A., und Schwenk, B. (2012), Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) −
Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen, Beschluss des
Bundeskabinetts vom 29.02.2012. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU),
Berlin.
10 (Kaiser et al. (2012)).8 Dieses Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum
Schutz der natürlichen Ressourcen baut auf der Deutschen Rohstoffstrategie auf,
welche wiederum die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie „Perspektiven für
Deutschland“ und die „Thematische[n] Strategie(n) für eine nachhaltige Nutzung
natürlicher Ressourcen“ der Kommission der Europäischen Union als Basis hat.
Das durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
(BMU) verfasste Programm sieht im Thema Ressourceneffizienz sowohl
Herausforderungen als auch Chancen. Der Schwerpunkt liegt auf dem effizienten
Umgang mit Rohstoffen, wobei aber auch die weiteren Ressourcen wie Wasser,
Boden und Fläche, Luft, biologische Vielfalt, biotische Rohstoffe als Kraft‐ bzw.
Brennstoff und Nahrungs‐ bzw. Futtermittel eine Rolle spielen.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) propagiert das
Thema Ressourceneffizienz seit einigen Jahren sehr aktiv. Er hat in der
Vergangenheit bereits verschiedene Positionspapiere verfasst und vertritt seine
Mitglieder auch in regulatorischen Fragen gegenüber der Politik, insbesondere auf
Bundesebene. Darüber hinaus ist das Kreditmodell des VDMA zu erwähnen,
wodurch eine weit möglichst an der ökonomischen Effizienz orientierte
Anreizstruktur geplant ist, die Unternehmen dazu bewegen soll, entsprechend
einer Lebenszykluskosten-Analyse Investitionen in Energieeffizienz-Maßnahmen
positiver zu bewerten und somit eher durchzuführen als ohne diesen Anreiz. Dabei
soll der Problematik zu langer Amortisationszeiten ohne direkte Subventionen
begegnet werden, indem eine Kreditfinanzierung von ökonomisch und ökologisch
sinnvollen Investitionen möglich wird. In dem Themenfeld engagierte Unternehmen
haben sich 2011 in der fachverbandsübergreifenden Initiative „Blue Competence“
(http://www.bluecompetence.net) zusammengeschlossen, um sich auszutauschen
und gemeinsam ihre Anstrengungen – und bereits erzielten Erfolge – zu
kommunizieren.
Die
Initiative
wirbt
für
ökologische
Produkt‐
und
Produktionsgestaltung sowie für innovative Umwelttechnologien des Maschinen‐
und Anlagenbaus. Es sollen Stärken und Know‐how gebündelt sowie die
Ergebnisse
zielgerichtet
kommuniziert
werden,
um
die
deutsche
Investitionsgüterindustrie in dieser Zukunftsbranche frühzeitig in eine gute
Wettbewerbsposition zu bringen.
8
ebenda.
11 1.3 Zielsetzung der Studie
Die Studie erarbeitet ein aktuelles Bild der Thematik Ressourceneffizienz im
deutschen Maschinen- und Anlagenbau, insbesondere in Produktionsprozessen.9
Durch eine analytische Aufbereitung der wichtigsten Erfolgsfaktoren aber auch der
Problemfelder und Herausforderungen entsteht eine erste Bestandsaufnahme und
ein
interessanter
Einblick
für
Unternehmer,
Mitarbeiter
und
sonstige
Interessengruppen. Dadurch zeigt die Studie einerseits Ansatzpunkte zur
Verbesserung der Ressourceneffizienz im eigenen Unternehmen auf, trägt
andererseits aber auch zum Erkennen eigener Stärken und zur aktiven
Vermarktung dieser bei.
Unternehmen
im
Maschinen-
und
Anlagenbau
sehen
sich
im
heutigen
Wettbewerbsumfeld stetig steigenden Ansprüchen einer ebenso wachsenden
Gruppe an Stakeholdern ausgesetzt. Nicht nur der steigende Preis- und
Qualitätsanspruch der Kunden lastet auf einer Vielzahl von Unternehmen, sondern
auch alte und neue Wettbewerber, Lieferanten sowie Mitarbeiter stellen die
Unternehmen vor immer neue Herausforderungen. Dazu kommen Forderungen
seitens der Politik sowie durch Nichtregierungsorganisationen nach verschärfter
Regulierung
und
größerer
Mitsprache
bei
der
Unternehmensführung.
Insbesondere im Bereich Ressourcenverbrauch agieren viele Akteure mit ihren
Anliegen, Unternehmen zum Umdenken zu bewegen. Ziel dieser Studie ist es,
diesen Unternehmen Hilfestellung und Gestaltungshinweise zu geben, um besser
auf diese neuen Aspekte reagieren zu können.
Mit
Hilfe
einer
gezielten
Auswahl
an
sich
gegenseitig
unterstützenden
Forschungsmethoden wird beleuchtet, welche strategischen und operativen
Aspekte im Themenfeld Ressourceneffizienz von Unternehmen als am wichtigsten
empfundenen werden – und wie diesen bisher begegnet wird sowie welche
künftigen Herausforderungen gesehen werden. Durch die aktive Teilnahme von
betroffenen Unternehmen kann dadurch ein Bild der aktuellen Problemstellungen
und Möglichkeiten gezeichnet werden.
Im Rahmen der Studie werden dementsprechend folgende Forschungsfragen
behandelt:
9
Von erheblicher Relevanz ist natürlich auch die Herstellung ressourceneffizienter Produkte, dies soll in dieser
Studie aber nicht im Fokus stehen.
12 1. Was ist der Status Quo in Bezug auf Ressourceneffizienz in Unternehmen
des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland?
2. Welche
strategische
Bedeutung
nimmt
Ressourceneffizienz
in
Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland ein?
3. Wo ist das Thema Ressourceneffizienz in Unternehmen des Maschinenund Anlagenbaus organisatorisch angesiedelt und welche Abteilungen
betrifft es?
4. Wie stellen sich Unternehmen den externen Herausforderungen im Umfeld
von Ressourceneffizienz? (Regulierung/Kunden/Mitarbeitern)
1.4 Methodik und Studiendesign
Die Studie verfolgt das Ziel, Ressourceneffizienz in Unternehmen zu beleuchten,
um daraus Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Um den Stand der
Erkenntnisse in die Studie einzubringen, erfolgte zunächst eine fundierte
Literaturbestandsanalyse zur Entwicklung konkreter Forschungsfragen. Unter
Einbeziehung dieser gewonnen Erkenntnisse sowie selbsterhobener praktischer
Beobachtungen werden diese Fragestellungen beantwortet. Zur Erstellung des
praktischen Teils der Studie wurde ein Methodenmix verwendet, der nicht nur eine
möglichst breite Abdeckung des gesamten Themenbereiches Ressourceneffizienz
erlaubt,
sondern
es
auch
ermöglicht,
einige
besondere
oder
wichtige
Herausforderungen in großer Detailtiefe zu untersuchen und darzustellen. Diese
Kombination von verschiedenen, sich ergänzenden Methoden ermöglicht es,
Ergebnisse zu überprüfen und zu bestätigen bzw. zu bestärken.
Zuerst wurde eine Online-Umfrage durchgeführt, auf Basis deren Ergebnisse
Gespräche und Analysen zu ausgewählten Fallstudienunternehmen gemacht
wurden. Zur Überprüfung und Verfeinerung dieser Ergebnisse wurden dann im
Rahmen eines Expertenworkshops die bisherigen Erkenntnisse gespiegelt und
durch Brainstorming und Diskussionen eine Validierung, sowie, soweit notwendig,
eine Ergänzung durchgeführt.
Um eine Übersicht über die gesamte Industrie zu erhalten, wurde im Zeitraum vom
01. November 2012
Mitgliedsunternehmen
bis
des
31. Januar 2013
VDMA
eine
durchgeführt.
Umfrage
Die
Umfrage
unter
den
behandelte
allgemein das Themenfeld Ressourceneffizienz und richtete sich an Mitarbeiter der
13 Geschäftsführung, der technischen Leitung oder der Vertriebsleitung. Die
Teilnehmer der Umfrage konnten durch den monatlichen Gesamtnewsletter des
VDMA „TopAktuell“, den Newsletter der Blue Competence Initiative sowie weitere
Kanäle innerhalb des VDMA gewonnen werden. Von 307 erreichten Teilnehmern
konnten 29 zur Auswertung herangezogen werden. Dies entspricht einer positiven
Ausschöpfungsquote von 9,4%. Die Befragten beschäftigten sich im Durchschnitt
mehr als 12 Minuten mit der Umfrage. Die Verteilung über die Fachverbände des
VDMA ist sehr breit. Die Unternehmen sind Mitglied in 23 der Fachverbände,
wobei mit fünf Unternehmen aus dem Fachverband „Thermoprozesstechnik“, vier
Unternehmen aus dem Fachverband „Verfahrenstechnische Maschinen und
Apparate“
sowie
jeweils
Walzwerkeinrichtungen“
drei
sowie
aus
den
Fachverbänden
„Gießereimaschinen“
die
„Hütten-
und
Diversität
der
Unternehmen klar erkennbar ist.
Trotz der weiteren Heterogenität der Unternehmen in Bezug auf Umsatzgröße und
Mitarbeiterzahl, kann die Mehrzahl der Unternehmen dem Mittelstand zugerechnet
werden.10 Mehr als die Hälfte der Unternehmen sind Teilnehmer der Blue
Competence Initiative des VDMA und sind somit schon aktiv dem Thema
Nachhaltigkeit zugewandt. Diese Selektion der Unternehmen erlaubt eine
Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund des bewussten Handelns im
Themenfeld Ressourceneffizienz.
10
Laut EU-Definition entspricht der „German Mittelstand“ der KMU-Definition der EU von bis zu 249
Mitarbeiter und 50 Mio. Euro Umsatzerlöse. Nach deutscher Definition werden Mittelständler „synonym als
Familienunternehmen bezeichnet“, somit gehören hier „sowohl unabhängige KMU als auch große
Familienunternehmen zum Mittelstand, hingegen nicht kleine und mittlerer Unternehmen, die nicht
inhabergeführt sind“ . Als KMUs in Deutschland bezeichnet man Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern und
unter 50 Millionen Euro.( IfM Bonn − Institut für Mittelstandforschung Bonn (2013), http://www.ifmbonn.org/mittelstandsdefinition/.)
14 Abbildung 2: Zusammenfassung der Online-Umfrage
Neben der Umfrage wurden zur Ergründung von besonderen Herausforderungen
im Bereich Ressourceneffizienz drei detaillierte Fallstudien durchgeführt. Einige
Themenfelder, die durch die Auswertung der Umfrage als besonders interessant
erachtet wurden, konnten so in großer Tiefe analysiert werden. Die Fallstudien
wurden durch Interviews, Unternehmensdokumente und Pressematerial zu den
jeweiligen Unternehmen erarbeitet. Es wurden im Zeitraum Mai bis Juli 2013
ausführliche Gespräche mit relevanten Führungspersonen aus den Unternehmen
geführt, welche in einem weiteren Schritt ausgewertet wurden. Die Präsentation
der allgemeinen Ergebnisse erfolgt, ohne den jeweiligen Unternehmen zugeordnet
werden zu können, spezifische Zitate wurden dagegen von den Interviewpartnern
freigegeben.
Die Möglichkeit, Unternehmen mit konkreten Herangehensweisen im Themenfeld
Ressourceneffizienz zu identifizieren und auszuwählen, ist durch die Blue
Competence
Initiative
des
VDMA
besonders
geeignet.
Die
beteiligten
Unternehmen stellten für die Fallstudie die Zeit und das Wissen ihrer
Führungskräfte zur Verfügung und konnten somit zur Verbreitung möglicher
Lösungsansätze im Bereich Ressourceneffizienz beitragen. In Gesprächen mit der
Geschäftsführung, dem technischen Leiter und dem Leiter Marketing/Vertrieb aus
den jeweiligen Unternehmen konnte ein breites Themenfeld abgedeckt und so
jeweils die speziellen Herausforderungen für die verschiedenen Bereiche
15 herausgearbeitet werden.
Mit dem Unternehmen Poligrat konnte eines der führenden Unternehmen der
Veredelung von Metalloberflächen für die Fallstudie gewonnen werden. Seit über
60 Jahren ist Poligrat aktiv und leistet als Systemanbieter seinen Kunden Hilfe in
der Verbesserung von Oberflächeneigenschaften von Metallen. Die Optimierung
von dekorativen und funktionellen Eigenschaften wird durch eine Vielfalt an
chemischen und elektrochemischen Verfahren gewährleistet. Poligrat sieht sich als
Mitglied der Blue Competence Initiative dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet und
verfolgt in Produktentwicklung, Produktion und für die Kunden allgemein eine
umweltverträgliche und ressourcenschonende Strategie. Mit 220 Mitarbeitern an
mehreren nationalen und internationalen Standorten arbeitet das Unternehmen
bewusst mit dem Thema Ressourceneffizienz und eignet sich daher als Beispiel
für einen Systemanbieter innerhalb des Maschinen- und Anlagenbaus.
Abbildung 3: Firmenlogo Poligrat
Das Unternehmen Kallfass Verpackungsmaschinen stand als führender
Hersteller von Folienverpackungsmaschinen für unsere Fallstudien zur Verfügung.
Kallfass entwickelt und vertreibt seine Produkte für einen globalen Markt und
erarbeitet branchenspezifische Lösungen für eine Vielzahl von Kunden. Das Ziel,
perfekte Verpackungsergebnisse zu erhalten wird bei hoher Wirtschaftlichkeit
durch innovative Maschinenkonzepte gewährleistet. Als Mitglied der Blue
Competence Initiative ist Kallfass Verpackungsmaschinen stark im Bereich
Nachhaltigkeit engagiert und achtet darauf, umwelt- und ressourcenschonende
Lösungen zu realisieren. Die ca. 85 Mitarbeiter des Unternehmens aus dem
baden-württembergischen Nürtingen arbeiten für Kunden auf allen Märkten und
sind ein gutes Beispiel für die deutsche Investitionsgüterindustrie.
16 Abbildung 4: Firmenlogo Kallfass Verpackungsmaschinen
Das Unternehmen Profiroll Technologies ist als führendes Unternehmen für
Kaltmassivumformtechnologien bekannt. Profiroll bietet ein Produktprogramm von
Maschinen, Werkzeugen und Verfahren für die umformtechnische Erzeugung von
Metallteilen und leistet für eine weltweite Kundenbasis wertvolle Dienste. Die
Profilierung
rotationssymmetrischer
Werkstücke
ist
prinzipiell
ein
ressourcenschonendes Produktionsverfahren. Neben der produktbezogenen
Nachhaltigkeit ist Profiroll Technologies in der Blue Competence Initiative des
VDMA aktiv und achtet umfassend auf Ressourceneffizienz. Das in Bad Düben
ansässige Unternehmen ist mit seinen 300 Mitarbeitern weltweit aktiv und passt
gut als Beispielunternehmen aus dem Bereich Werkzeugmaschinen zu unseren
Fallstudien.
Abbildung 5: Firmenlogo Profiroll Technologies
Den
Abschluss
des
empirischen
Teils
der
Studie
bildete
der
Ressourceneffizienztag des VDMA am 25. Juni 2013. Als Teilnehmer waren
Experten aus Unternehmen, der Politik sowie aus Verbänden anwesend. Neben
Präsentationen zu aktuellen Themen im Bereich Ressourceneffizienz, z.B. zu
verschiedenen Regulierungs- und Förderprogrammen der Bundesregierung
konnten in Diskussionen auch die Fragen der interessierten Teilnehmer
beantwortet werden. Zur Überprüfung und Vertiefung der Ergebnisse aus der
Umfrage und den Fallstudien wurde im Rahmen dieses Ressourceneffizienztages
ein Workshop durch die EBS Universität für Wirtschaft und Recht durchgeführt.
17 Die
Verknüpfung
der
unterschiedlichen
Forschungsmethoden
sowie
eine
gegenseitige Bestätigung bzw. Bestärkung der Ergebnisse erlaubte eine stetige
Validierung der bisherigen Erkenntnisse, sowie die Generierung neuer Aspekte.
Abbildung 6: Brainstorming-Ergebnis des Workshops
In einer interaktiven Runde konnten sich die Teilnehmer offen einbringen und ihre
Meinung zu den akuten Themenfeldern im Bereich Ressourceneffizienz offen
diskutieren.
Durch
eine
Brainstorming
Herausforderungen
aus
dem
Phase
wurden
Unternehmensalltag
eine
Vielzahl
gesammelt
und
an
die
unterschiedlichen Lösungsansätze in einer Diskussion besprochen. Die Vielfalt der
Teilnehmer
aus
unterschiedlichen
Bereichen
ermöglichte
es,
ein
durch
unterschiedliche Erfahrungen geprägtes Bild zu erzeugen (s. Abb. 6). Hieraus
ergab sich insbesondere der Aspekt der Technologie bzw. Produktion als
ergänzenden Aspekt der vorgelagerten Erhebungsphasen. Eine Übersicht über
diese Phasen findet sich in Abb. 7.
18 Abbildung 7: Durchführung der Studie
Im
Folgenden
werden
die
Ergebnisse
der
verschiedenen
methodischen
Vorgehensweisen verknüpft und in strategische und operative Aspekte in
Unternehmen aufgeteilt. Hierbei wird zunächst die Unternehmensstrategie, die
Unternehmenskultur (s. hierzu auch Kapitel 2.2), die Regulierung sowie die
Finanzierung
von
Unternehmen
und
Projekten
vor
dem
strategischen
Ressourceneffizienzaspekt aufbereitet, bevor Marketing, Kundenperspektive sowie
Technologie und Produktion von dem operativen Ressourceneffizienzaspekt
dargestellt werden.
Im Anschluss werden basierend auf den Ergebnissen Gestaltungshinweise zur
Implementierung und Verankerung von Ressourceneffizienz in Unternehmen des
Maschinen- und Anlagenbaus gegeben, sowie neben einer Zusammenfassung
auch ein Fazit gezogen.
19 2 Studienergebnisse - Strategische Aspekte
2.1 Stellenwert von Ressourceneffizienz im Unternehmen
Ressourceneffizienz ist in den vergangenen Jahren zunehmend ein wichtiges
Thema in einer Vielzahl von Unternehmen geworden. Diese Entwicklung vollzog
sich auch durch die steigende Relevanz des Themas Energieeffizienz in den
Betrieben. Die Betrachtung des Verbrauchs von Energie ist in den letzten Jahren
schon immer stärker in den Vordergrund gerückt, unter anderem weil Energie
immer teurer wird (Bründl et al. (2012)). Genauso wurde in der jüngeren
Vergangenheit der Verbrauch weiterer Ressourcen wie Wasser und auch
metallischer, chemischer und anderer Rohstoffe immer wichtiger, da diese
Ressourcen einen bedeutenden Bestandteil in Prozessen und in der Produktion
des Maschinen- und Anlagebaus haben.
Abbildung 8: Bedeutung von Ressourceneffizienz
Der Mehrzahl der an unserer Umfrage teilnehmenden Unternehmen zur Folge ist
Ressourceneffizienz ein äusserst relevantes, strategisches Thema. In 55,2% der
Unternehmen wird das Thema mit hoher Zustimmung als wichtiger Aspekt in die
Strategie miteinbezogen. Ressourceneffizienz ist in den meisten Stufen des
Wertschöpfungsprozesses
verankert.
Bei
31%
der
Unternehmen
ist
Ressourceneffizienz sogar in allen Wertschöpfungsstufen ein Thema. Dabei
überrascht,
dass
trotz
hoher
Zustimmung
zur
strategischen
Wichtigkeit
Unternehmen nicht genügend personelle Ressourcen zur Verfügung haben: nur
20 10,3% der Unternehmen haben eine ausreichende personelle Ausstattung für
Ressourceneffizienz
und
nur
27,6%
genügend
finanzielle
Mittel
zum
Ressourcenmanagement zur Verfügung. Als große Lücken im Management von
Ressourceneffizienz ist in den befragten Unternehmen der Bereich Dokumentation
und
Planung
zu
sehen.
In
65,5%
der
Unternehmen
gibt
es
keine
Prozessdokumentation zur Ressourceneffizienz und in 58,6% der Unternehmen
werden Ressourcen nicht mit Verbrauchszielen belegt. Letztere beiden Punkte
können zumindest teilweise durch die niedrige durchschnittliche Firmengrösse
erklärt werden.
Die Verantwortlichkeit für Ressourceneffizienz scheint in der Breite der
Unternehmen noch nicht einheitlich geregelt zu sein. Eine Verankerung oder eine
Position mit Bezug zur Ressourceneffizienz findet sich in vielen unterschiedlichen
Bereichen. Am häufigsten angesiedelt ist das Thema im Bereich Produktion bzw.
beim
Produktionsleiter.
Ressourceneffizienz
Es
im
gibt
aber
auch
Bereich
einige
Einkauf,
Unternehmen,
die
Qualitätsmanagement,
Facilitymanagement oder bei einem Umweltmanager verorten. In seltenen Fällen
ist die Verantwortung dem Marketing oder dem Controlling, bei 14% der
Unternehmen ist die Verantwortung keinem Bereich fest zugeordnet. Letzteres
lässt eine Geringschätzung des Themas vermuten, konnte aber nicht vertieft
untersucht werden.
Unternehmen, die sich als Vorreiter im Thema Nachhaltigkeit positionieren, haben
die
Verantwortung
häufig
auf
Geschäftsführungs-
oder
Vorstandsebene
angesiedelt. In diesem Fall spiegelt sich die hohe Relevanz in einer Verbreitung
auf allen Wertschöpfungsebenen und Funktionsbereichen wider. Auch leisten sich
diese Unternehmen keinen Mangel an finanziellen sowie personellen Ressourcen.
Jedoch
weisen
nachhaltig
aufgestellte
Unternehmen
darauf
hin,
dass
Ressourceneffizienz zwar ein wichtiges, aber nicht zwingend entscheidendes
Thema
im
alltäglichen
ökologischen, aber
Management
häufig
auch aus
ist.
Die
steigende
Bedeutung
aus
wirtschaftlichen Gründen lässt die
Unternehmen verstärkt Aufmerksamkeit für diese Themen einräumen. Auch in den
Zielvereinbarungen von Mitarbeitern und Projektteams ist das Thema inzwischen
angekommen und wird dort integriert. Auf dieser niedrigeren Ebene lässt sich eine
Effizienzsteigerung oder Verminderung des Ressourcenverbrauchs noch messen
und bewerten.
21 „Das Thema Ressourceneffizienz hat stark wachsende Bedeutung.“
Jens Wunderlich – Leiter Vertrieb/Marketing bei Profiroll Technologies 2.2 Unternehmenskultur
Die Unternehmenskultur spielt trotz ihrer Einordnung als softer Faktor häufig eine
große Rolle. Sie muss nicht zwingend definiert und aufgeschrieben werden, wird
jedoch
in
alle
Unternehmensbereiche
getragen
und
dort
gelebt.
Unternehmenskultur bezeichnet das tägliche Miteinander in den Unternehmen und
beschreibt die Entstehung und Entwicklung kultureller Wertmuster innerhalb von
Organisationen. Neben Führungskultur und Mitarbeiterkultur spielen Aspekte wie
Flexibilität und Netzwerke eine Rolle.
Abbildung 9: Ressourceneffizienz in der Unternehmenskultur
Mehr als die Hälfte der Unternehmen (51,7%) sieht Ressourceneffizienz als
Führungsaufgabe in ihrer Kultur verwurzelt. Die Geschäftsführung, der Vorstand
oder auch die Gesellschafter geben eine nachhaltige Ausrichtung vor und wirken
so als Vorbild. In vielen Unternehmen (44,8%) werden daher auch die Werte und
Normen hinsichtlich ressourceneffizientem Denken und Handeln gestaltet und
gelebt. Hierbei geht es nicht um formale Werte und Normen, sondern implizite
Regelungen
des
informellen
Miteinanders.
Eine
Anreizstruktur
für
ressourcenbewusstes Handeln der Mitarbeiter ist dagegen in nur 10,3% der
Unternehmen implementiert. Auch eine ausreichende Qualifikation der Mitarbeiter
22 ist nur in 27,6% der Unternehmen gegeben. Fehlende Mitarbeiterqualifikation
wurde von den Gesprächspartnern aber als ein besonders kritischer Faktor
hervorgehoben, da die Mitarbeiter als Stellhebel angesehen werden, um sowohl
Produkte als auch Prozesse und Produktion ressourceneffizient zu gestalten.
Angefangen mit dem Einsparen von Energie durch das Ausschalten von
Beleuchtungsmitteln oder auch dem bewussten Lüften von Räumen, über das
Verhindern von „Verschwendung“ bei der Produktion bis hin zur bewussten
Betrachtung von Ressourceneffizienz bei der Entwicklung von neuen Produkten
findet in den Fallstudienunternehmen eine aktive Fokussierung auf Nachhaltigkeit
statt.
„Ideen zum Thema Nachhaltigkeit werden teils persönlich durch die
Geschäftsführung eingebracht.“
Jens Wunderlich – Leiter Vertrieb/Marketing bei Profiroll Technologies
„Die Eigentümer unterstützen die Ausrichtung und stehen voll hinter der
nachhaltigen Ausrichtung.“
Jens Wunderlich – Leiter Vertrieb/Marketing bei Profiroll Technologies
„Ein Hebel zur Steigerung der Energieeffizienz besteht darin, dass die
Mitarbeiter gezielt darin geschult werden.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Wir weisen unsere Mitarbeiter im Allgemeinen darauf hin, sich
umweltfreundlich zu verhalten.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Ressourceneffizienz gehört zu unserer Unternehmensphilosophie.“
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
23 2.3 Regulierung
Ressourceneffizienz ist aktuell ein viel diskutiertes politisches Themenfeld. Auf
nationaler und europäischer Ebene sind unterschiedliche Initiativen aktiv,
verschiedene Programme wurden beschlossen und werden sich immer stärker
auch in Gesetzen und Verordnungen wiederfinden lassen. Des weiteren gibt es
aber
auch
Unterstützung
Ressourceneffizienz
weiter
und
zu
Förderung
verbreiten.
von
Kern
politischer
vieler
Seite,
Initiativen
ist
um
die
Implementierung von Indikatoren, die in einem weiteren Schritt zu einer
Reglementierung des Ressourcenverbrauchs führen könnten.
Die Antizipation von neuen Regulierungen und Rahmenbedingungen halten
unsere Gesprächspartner für unerlässlich, um nicht unter Druck zu geraten.
Aktuelle
Gesetze
Konzeptionsphase
und
Verordnungen
beobachtet
und
werden
die
von
ihnen
möglichen
schon
in
der
Auswirkungen
in
die
Handlungen einbezogen. So ist man im Fall der Implementierung bereits
vorbereitet und kann sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten
erarbeiten. Die Aufgabe, die politische Landschaft zu verfolgen, übernimmt häufig
die Führungsebene, welche sich im Idealfall auch aktiv in die Konzeption von
Regulierungen einbringen kann. Dies kann durch ein Engagement in Verbänden
oder durch direktes politisches Handeln erfolgen. Einige der mittelständischen
Unternehmen haben speziell geschulte Experten für die Herausforderungen durch
Verordnungen
im
Bereich
Ressourceneffizienz
oder
sie
engagieren
zur
Bewältigung der Anforderungen externe Experten und Berater, welche auch helfen
können,
Fördermittel
Ressourceneffizienzinnovationen
einzuwerben.
gibt
es
Insbesondere
verschiedene
Budgets,
für
die
ein
nachhaltiges Wachstum fördern sollen. Des Weiteren haben Unternehmer bei der
Erweiterung, Expansion oder Verlagerung von Geschäftsbereichen und prozessen
positive
Erfahrungen
mit
der
Akzeptanz
sowie
mit
den
Genehmigungsverfahren gemacht, sofern diese vor einem nachhaltigen und
ressourceneffizienten Hintergrund vorgenommen wurden.
24 „Die Auflagen von deutscher und EU-Seite werden immer strenger, so dass wir
schon im Vorfeld auf neue Regulierungen eingestellt sein wollen.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Wir erfahren deutlich weniger Probleme bei Genehmigungen von
ressourceneffizienten Vorhaben.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
2.4 Finanzierung
Neue Projekte und Maßnahmen bedeuten in den meisten Fällen im ersten Schritt
Investitionsausgaben. Dies trifft auch im Fall von Ressourceneffizienzmaßnahmen
zu. Alle Unternehmen stehen generell vor der Herausforderung, aus einer Vielzahl
von Projekten die wirtschaftlich sinnvollsten auszuwählen und durchzuführen. Bei
einem ausreichend langen Planungshorizont sollten hier die Lebenszykluskosten
maßgeblich für die Investitionsentscheidung sein, so dass sinnvolle Projekte
kreditfinanziert
werden
könnten.
Allerdings
spielen
oft
möglichst
kurze
Amortisationszeiten eine große Rolle, so dass insbesondere langlebige,
kapitalintensive
Investitionsgüter nicht angeschafft werden (können). Gerade
Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, welche zum einen häufig
anlagenintensive Produktionsanlagen betreiben und auch stetig in innovative und
neue Produkte und Prozesse investieren müssen, haben durch Investitionen in
Ressourceneffizienz einen weiteren signifikanten Kostenblock.
Abbildung 10: Finanzierung von Ressourceneffizienz
25 Investitionen
in
Ressourceneffizienz
können
in
den
unterschiedlichsten
Unternehmensbereichen getätigt werden. Neben einer Schonung von Ressourcen
durch neue effizientere Produktionsanlagen und Methoden werden häufig
Investitionen in die Gebäudeausstattung, Gebäudeisolierung, Heizung oder
Klimatisierung sowie die Beleuchtung getätigt. Hinzu kommen Investitionen in die
Entwicklung neuer Produkte, bei denen ein spezieller Fokus auf eine nachhaltige
Produktausgestaltung gelegt wird, welche auch dem Posten Ressourceneffizienz
zugerechnet werden können. Während die Investition in die Entwicklung neuer
Produkte größere Effekte, auch durch Multiplikation auf der Kundenebene,
verspricht, unterliegt sie denselben, kritischen Investitionskriterien wie in anderen
Unternehmensbereichen.
Die befragten Unternehmen finanzieren solche Investitionen hauptsächlich aus
dem laufenden Cash-Flow. Die trotzdem relativ geringe
Zustimmungsrate von
31% lässt vermuten dass eine Vielzahl von Unternehmen Investitionen in
Ressourceneffizienz überhaupt nicht tätigen, was zumindest teilweise auf die
Wahrnehmung langer Amortisationszeiten zurückgeführt werden kann, bzw. sich
dieser manchmal nicht bewusst sind, da sie eher ökonomisch als ökologisch
denken. Als weitere Mittel im Bereich Finanzierung wählen Unternehmer gerne
auch
den
Weg
der
Forschungsförderung
für
die
Entwicklung
von
ressourceneffizienten Produkten. Eine weitere, indirekte Finanzierungsart ist die
Ersparnis eigener Investitionen durch Outsourcing von nicht nachhaltigen
Produktionsschritten an ressourceneffizienter agierende Anbieter.
Die Fallstudienunternehmen, welche sich alle aktiv um Nachhaltigkeit bemühen
nutzen neben der Eigenfinanzierung durch den Cash-Flow auch verstärkt andere
Finanzierungsinstrumente. Sie sehen einen Finanzierungsmix auch mit der
Nutzung von Fremdkapital und verschiedenen alternativen Finanzierungsformen
als
passend
an.
Sie
haben
die
Erfahrung
gemacht,
dass
einige
Ressourceneffizienzmaßnahmen sehr schnelle Erfolge aufweisen können und
sogar hoch rentabel sind. Insbesondere Energieeffizienzmaßnahmen können sich
sogar innerhalb von kurzer Zeit amortisieren. Andere Investitionen erfordern
wiederum einen längeren Horizont, lohnen sich aber laut der Gesprächspartner
durch
positive
Ausstrahleffekte.
Gesprächspartner
teilweise
Für
Neuproduktentwicklungen
öffentliche
Unterstützung,
die
nutzen
durch
die
einen
Ressourceneffizienzaspekt leichter zu erlangen ist. Es fallen jedoch nicht immer
26 Investitionskosten für eine nachhaltige Produktentwicklung an, da diese bei einer
Sensibilisierung der Mitarbeiter weitestgehend kostenneutral erfolgen kann.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Fallstudien- und Workshop Teilnehmer
generell
äußerst
positive
Ressourceneffizienzprojekten
Erfahrungen
gemacht
haben
mit
und
den
langfristig
verwirklichten
eine
sich
wirtschaftlich lohnende nachhaltige Orientierung erwarten.
„Wir nutzen Free-Cash-Flow, Investitionskredite, Fördermittel, Sale-andLease-back zur Finanzierung von Ressourceneffizienzprojekten.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Die Finanzierungsinstrumente sind im Wesentlichen die Eigenfinanzierung
und wir prüfen, ob solche Projekte durch öffentliche Fördergelder unterstützt
werden können.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Wenn wir heute nichts für die Nachhaltigkeit des Unternehmens tun, wird es
uns morgen einholen.“
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
27 3 Studienergebnisse - Operative Aspekte
3.1 Kunden
Die Kunden der deutschen Investitionsgüterindustrie fragen verstärkt nach
nachhaltigen und ressourcenschonenden Produkten. Nicht nur aus dem schon
traditionell eher umweltorientiert eingestellten europäischen Raum, sondern auch
global steigt die Nachfrage vor allem auch aus ökonomischen Gründen an. Im
Rahmen der Studie wurde mehrfach geäußert, dass der Druck von Kundenseite
sogar stärker ist als der von Regulierungsauflagen. Immer häufiger spielen neben
den
Anschaffungskosten
auch
die
Betriebskosten
oder
gar
eine
Lebenszyklusanalyse eine Rolle. Dies führt zu klaren Vorteilen für Unternehmen
mit einem bewusst nachhaltig aufgestellten Produktportfolio. Dennoch können die
im ersten Schritt möglicherweise höheren Investitionen für die Kunden zu einer
kritischen Betrachtung oder gar dem Verlust von Geschäften führen. In dem Fall
haben Unternehmen positive Erfahrungen mit flexiblen Finanzierungsmodellen für
die Anschaffungs- und teilweise Betriebskosten gemacht. Die Bereitstellung von
Lieferantenkrediten oder von Leasingmodellen kann über zu hohe einmalige
Anschaffungskosten hinweghelfen wenn klare Vorteile über eine lange Sicht
vorzeigbar sind.
Zur Zufriedenstellung der auch im Nachhaltigkeitsaspekt immer anspruchsvoller
werdenden Kunden müssen die Firmen nicht nur die Vorteile bei ihren Produkten,
z.B. über eine Lebenszyklusanalyse oder externe Validierung nachweisen,
sondern auch vermehrt im gesamten Unternehmen nachhaltig wirtschaften. Dies
kann bezüglich der Umweltauswirkungen unternehmerischer Tätigkeiten bspw.
über eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme –
„Manchmal gibt es einen Kompetenzstreit beim Kunden: die
Einkaufsabteilung muss billig einkaufen, die Produktionsabteilung muss
preiswert produzieren. Dies ist bei einer Maschine nicht immer zu
vereinbaren."
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
„Der Kunde ist nicht dazu bereit für Ressourceneffizienz zu zahlen, er
möchte sie aber haben.“
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
„Die Kundennachfrage ist ein wichtigerer Treiber für eine nachhaltige
Orientierung als die Regulierung.“
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
28 Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung, 11/2009) erreicht werden. Durch
solche
Verfahren
entstehen
natürlich
hohe
Kosten
und
längerfristige
Verpflichtungen die sich für die Unternehmen wiederum auszahlen müssen.
3.2 Marketing
Das Marketing von Nachhaltigkeit gewinnt an einer immer größeren Bedeutung für
eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerbsumfeld. Immer stärker wird, wie
bereits geschildert, die Nachfrage von Kundenseite nach einem umweltbewussten
Handeln im gesamten Unternehmen. Viele Kunden sehen sich aus moralischen
Gesichtspunkten zu einer Einkaufsentscheidung gedrängt, die die Themen der
Umweltbelastung und des Ressourcenverbrauchs einbezieht.
Diese
Kundennachfrage
Nachhaltigkeits-
und
führt
zu
einer
verstärkten
Ressourceneffizienzaspektes
im
Betrachtung
des
Außenauftritt
von
Unternehmen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen kommunizieren
daher ihre Anstrengungen in der Umsetzung des Themas Ressourceneffizienz.
Das
Thema
Ressourceneffizienz
wird
auf
internen
wie
auch
externen
Kommunikationswegen an verschiedene Zielgruppen herangetragen. Trotz der
erheblichen Bedeutung des Themas Ressourceneffizienz im Speziellen, bzw.
Nachhaltigkeit im Allgemeinen, und der stetig steigenden Anforderungen,
unternehmensseitige Anstrengungen und Erfolge auch für das Marketing zu
nutzen, ist die größte Gruppe der befragten Unternehmen noch gar nicht aktiv in
der Kommunikation.
Abbildung 11 Kommunikationswege des Themas Ressourceneffizienz
29 Insbesondere Unternehmen aus der Blue Competence Initiative des VDMA stellen
ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt immer öfter mit in den Mittelpunkt ihrer
Kommunikationsstrategie. Die Kommunikation der Nachhaltigkeitsvorteile von
Produkten in Broschüren und im Internetauftritt ist hier schon weit vertreten.
Insbesondere von unseren Fallstudienunternehmen wird bei Messeauftritten der
Nachhaltigkeitsaspekt stark in den Vordergrund gestellt. Dies führt zu spürbar
größerer Aufmerksamkeit und auch zu einem gestiegenen Kaufinteresse. Die
offensive Vermarktung von Ressourceneffizienzvorteilen kann insbesondere im
globalen Wettbewerb ein Wettbewerbsvorteil sein und zur Differenzierung
gegenüber Konkurrenzunternehmen beitragen. Auch Zusammenschlüsse wie die
Blue Competence Initiative des VDMA, die gesammelt die Anstrengungen des
Maschinen- und Anlagenbau kommunizieren, können die Nachfrage nach
nachhaltigen bzw. nachhaltig hergestellten Produkten erhöhen.
„Im Bereich Marketing sind neben der technischen Lösung die Themen
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von besonderer Bedeutung.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Wir müssen unsere Vorteile herausarbeiten, auch unter dem Label
Ressourceneffizienz, und sie weiterentwickeln.“
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
3.3 Technologie
Technologie und technische Verbesserungen sind mit die größten Ansatzpunkte
um die Ressourceneffizienz zu verbessern. Vor allem die Verbesserung von
Produkten und Prozessen kann über den Betriebszeitraum hinweg zu einer großen
Einsparung von Ressourcen führen. Diese Verbesserungen sind teilweise
verbunden mit höheren Stückkosten, teilweise aber auch durch einfache
Abstimmungsmaßnahmen zu erreichen.
30 Abbildung 12: Maßnahmen zur Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz
Zur Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz setzen die an der
Umfrage teilnehmenden Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau am
ehesten technische Maßnahmen um. Diese Maßnahmen sind traditionell mit den
Kernkompetenzen dieser Unternehmen verknüpft und fallen ihnen daher leicht.
Dennoch ist auch dies für die Hälfte (51,7%) noch kein großes Thema. Trotzdem
werden von über ein Drittel der Unternehmen technische Maßnahmen zur
Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz genutzt. Die Verbesserung der
Energieeffizienz
als
Teilbereich
der
Ressourceneffizienz
wird
von
den
Unternehmen generell als wichtiger eingeschätzt. Diese besondere Relevanz des
Themas Energie, die sich an einer geringeren Ablehnung (bei gleicher
Zustimmung)
ablesen
lässt,
trifft
für
die
drei
Bereiche
technischer,
betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Maßnahmen zu. Alle drei Arten von
Maßnahmen werden eher im Bereich der Energieeffizienz durchgesetzt. Es ist
überraschend, dass trotz der zunehmenden Wichtigkeit weniger als ein Fünftel der
Unternehmen (17,2%) häufig organisatorische Maßnahmen zur Steigerung der
Ressourceneffizienz umsetzt.
Einige Unternehmen haben innovative Produkte, die beim Kunden in der
Produktion
oder
im
Betrieb
zu
einer
nachhaltigen
Verbesserung
des
Ressourcenverbrauchs führen. Dies kann durch einen Technologiewechsel beim
Kunden erfolgen, aber auch durch Verbesserungen bei bestehenden Produkten.
Die
Einsparung
von
Ressourcen
konnte
31 z.B.
durch
den
Einsatz
von
Energierückgewinnung, sowie das Ersetzen von ungesteuerten Antrieben
ermöglicht werden.
Am weitesten gehen jedoch innovative Neuentwicklungen in Produkten oder
Prozessen. Durch den Wegfall von kritischen Bestandteilen und energie- oder
ressourcenintensiven
Schritten
kann
ein
hohes
Potential
an
Ressourceneinsparungen erschlossen werden.
„Wir entwickeln Produkte, die Maßgeblich zur Nachhaltigkeit in der Produktion
unserer Kunden beitragen.“
Jens Wunderlich – Leiter Vertrieb/Marketing bei Profiroll Technologies
„Wie kann ich meine Antriebe optimal nutzen, wie gehe ich mit den Rohstoffen
um und kann ich Energierückgewinnung einsetzen?“
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
„Unser Ansatz liegt darin Verfahren zu entwickeln, die ressourceneffizient sind
und auch unsere eigenen Maschinen energieeffizient zu gestalten.“
Jens Wunderlich – Leiter Vertrieb/Marketing bei Profiroll Technologies
„Wenn wir eine sinnvolle Technik sehen, die im Preisrahmen der Maschine
bleibt, setzen wir sie um. Wir machen das einfach… “
Tino Kraut – Technischer Leiter bei Kallfass Verpackungsmaschinen
3.4 Produktion
Die nachhaltige Aufstellung der Produktion und der Produktionsumgebung ist ein
sehr großer Faktor, der zur Einsparung von Ressourcen beitragen kann. Neben
den Produktionsanlagen spielen hierbei die Gebäude, die Gebäudetechnik sowie
auch die Gebäudeautomatisierung eine Rolle.
Durch den bewussten Einkauf von Produktionsanlagen kann eine enorme Menge
an Ressourcen und somit auch an Kosten eingespart werden. Aus einer Analyse
der Kosten des gesamten Lebenszyklus ergibt sich durch Einsparungen bei
Energie-
und
Materialverbrauch
beim
Betrieb
der
Anlage
eine
andere
Entscheidung als bei der alleinigen Betrachtung des Kaufpreises. Auch wenn
Unternehmen dies bewusst ist, so können sich hierdurch Investitionen zwar als
lohnenswert herausstellen, aber nicht notwendigerweise als finanzierbar.
Auch die Umgebung der Produktionsanlagen kann durch eine sinnvolle
Ausgestaltung zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs führen. Neben einer
guten Dämmung sowie einer modernen Heiz- oder Klimaanlage kann sogar eine
nachhaltige Auswahl der Beleuchtung zur Verbesserung der Ressourceneffizienz
wirken. Mit am wirkungsvollsten ist jedoch ein sparsamer und bewusster Umgang
32 mit Energie und Ressourcen durch Führungskräfte und Mitarbeiter, der zu einer
Einsparung von Ressourcen führt, ohne Investitionen zu erfordern, was eine
Verzahnung mit dem Thema Kultur verdeutlicht.
„Wir nutzen eine Vielzahl von Mosaiksteinen, um effizienter zu werden Dämmung, Heizung, Druckluft, Beleuchtung, geschlossene/offene Türen.“
Jens Wunderlich – Leiter Vertrieb/Marketing bei Profiroll Technologies
„Ein wichtiger Weg zur Verbesserung der Ressourceneffizienz besteht darin,
bereits in Betrieb befindliche zu modernisieren und effizienter zu machen.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
„Wir haben zum Thema Energieeffizienz externe Beratung in Anspruch
genommen.“
Matthias Schnippe – Geschäftsführer bei Poligrat
4 Gestaltungshinweise für Unternehmen
Die vorherigen Kapitel beschreiben im Detail sowohl die strategischen als auch die
operativen Aspekte im Themengebiet Ressourceneffizienz im Maschinen- und
Anlagenbau.
Aus
Gestaltungshinweise
diesen
für
Ergebnissen
eine
lassen
erfolgreiche
sich
jeweils
einige
Implementierung
von
Ressourceneffizienz in Unternehmen herausarbeiten. Die vorliegenden Beispiele
sind größtenteils generell übertragbar und somit nicht nur auf Unternehmen des
Maschinen- und Anlagenbaus beschränkt. Trotzdem sollte bei jedem Hinweis im
Speziellen abgewogen werden, inwieweit eine Einführung bzw. Nachahmung
erfolgsversprechend und eine Übertragung auf eigene Fragestellungen möglich ist.
Die direkten Auswirkungen einer aktiven Verfolgung von Ressourceneffizienz
konnten in dieser Studie nicht gemessen werden. Daher ist die Ergebnisrelevanz
der Beispiele sowie auch der Gestaltungshinweise nicht vollständig abgesichert.
Aus den Ergebnissen kann im strengen Sinne kein kausaler Zusammenhang der
Behandlung des Themas Ressourceneffizienz abgleitet werden. Dennoch ist
Nachhaltigkeit in den Augen der meisten unserer Studienteilnehmer ein wichtiger
Bestandteil
von
modernen
Managementmethoden
und
Maßnahmen
Ressourceneffizienz gehören zwingend zum Katalog zu verfolgender Themen.
33 zur
Abbildung 13: Gestaltungshinweise zur nachhaltigen Ausrichtung
Die Gestaltungshinweise zu einer nachhaltigen Ausrichtung setzen sich aus
Maßnahmen und Umstellungen zusammen, die in der Praxis erprobt worden sind,
und bereits nachgewiesenermaßen zu Erfolgen geführt haben.
Als eine der wichtigsten Veränderungen, um einen Prozess zu größerer
Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz anzustoßen, gilt eine strategische
Verankerung des Themas. Diese strategische Verankerung sollte zu operativen
Maßnahmen und gesteigertem Engagement innerhalb des Unternehmens führen.
Wichtig ist eine pragmatische Auseinandersetzung mit der Thematik anstelle von
ideologiebestimmter Diskussion, da Ressourceneffizienz nachhaltig ökonomisches
und ökologisches Handeln ermöglicht. Eine Vorbildfunktion der Führungskräfte ist
im Rahmen von Ressourceneffizienz wichtig, jedoch kann die größte Veränderung
durch bottom-up-getriebenen Wandel geschehen. Eine Kultur der Sparsamkeit
beim Ressourcenverbrauch und ein bewusstes Handeln jedes einzelnen
Mitarbeiters
führen
zu
den
besten
Ergebnissen.
In
Bezug
auf
die
Rahmenbedingungen ist ein vorausschauendes Handeln gegenüber zukünftiger
Regulierung ein erfolgreiches Mittel, um Überraschungen zu vermeiden.
Engagement in Organisationen oder Verbänden kann daneben helfen, die
34 Rahmenbedingungen mitzugestalten. Investitionen in Ressourceneffizienzprojekte
haben teilweise eine gute Rendite und sollten daher als Chance wahrgenommen
und aktiv in mögliche Investitionspläne aufgenommen werden. Die Möglichkeit,
auch
alternative
Finanzierungsformen
zur
Umsetzung
von
Ressourceneffizienzprojekten zu nutzen, sollte in Betracht gezogen werden. Viele
Kunden wünschen sich nachhaltigere Produkte, daher ist Ressourceneffizienz ein
immer
wichtigeres
Kaufkriterium.
Unternehmen
sollten
auch
im
Thema
Nachhaltigkeit auf ihre Kundenorientierung achten. Die offensive Vermarktung von
wirklich ressourcensparenden Maßnahmen und Innovationen zahlt sich aus.
Nachhaltigkeit
ist
ein
Differenzierungsmerkmal
welches
zu
gesundem
Umsatzwachstum führen kann. Viele inkrementelle Verbesserungen auf der
Produktseite sind relativ einfach zu erzielen und stetige, wenn auch kleine Schritte
in
Richtung
Nachhaltigkeit
zahlen
sich
aus.
Eine
ressourceneffiziente
Produktionsumgebung eröffnet somit große Einsparpotentiale, die sich sofort
bemerkbar machen.
35 5 Fazit
5.1 Zusammenfassung
Im Maschinen und Anlagenbau in Deutschland ist in vielen Unternehmen das
Thema Ressourceneffizienz im Zentrum des Handelns angekommen. Weiterhin ist
die strategische Bedeutung erkannt worden. Die tiefe Durchdringung der
Investitionsgüterindustrie durch Ressourceneffizienz- und Nachhaltigkeitsthemen
zeigt das große Bewusstsein für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in
diesem Bereich. Doch die Verbreitung von Maßnahmen und eine tiefgreifende
Implementierung sind noch nicht umfassend erfolgt. Die immer mehr an
Bedeutung gewinnende und stetig ansteigende Marktnachfrage treibt eine
Umstellung auf ein nachhaltigeres Wirtschaften – und dessen bewusster
Kommunikation permanent weiter voran. Durch die strategische Verwurzelung wird
Ressourceneffizienz häufig stark durch die Führungskräfte und Eigner getragen.
Das Thema, das mancherorts von der Chefetage vorangetrieben wird, erfährt,
wenn es so gelebt und praktiziert wird, durch eine Verbreitung in allen Bereichen
und auf allen Hierarchiestufen die größte Wirkung und wenn zudem seitens der
Unternehmenskultur realisierbar ist.
Vorzeigeunternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau leben schon auf
vielen Ebenen ein ressourceneffizientes und wirtschaftliches Arbeiten vor. Sie
implementieren
sinnvolle
Produktentwicklung.
Maßnahmen
Angefangen
beim
in
Prozessen,
Ausschalten
von
Produktion
nicht
und
benötigter
Beleuchtung über stetige Verbesserungen der Produktionsinfrastruktur bis hin zu
kompletten nachhaltigkeitsorientierten Produktentwicklungen. Diese Unternehmen
verfolgen
eine
solche
ressourceneffiziente
Arbeitsweise,
weil
sich
ein
ressourcenbewusstes Handeln wirtschaftlich auszahlt, zum Teil aber auch aus
moralischen Gesichtspunkten.
Die Zukunft in Punkto Innovation und Wettbewerb gehört Unternehmen, welche
bewusst mit „ihren“ Ressourcen umgehen, da sie sich so differenzieren und
dadurch einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten können. Neben dem bewussten
Verbrauch von Materialien, Wasser und Energie gehört dazu auch die Ressource
Mensch, die in unserer Studie immer wieder verstärkt im Fokus stand, zu den
wertvollsten Ressourcen. Durch eine bewusste Abkopplung des Wachstums vom
Verbrauch von Ressourcen ist ein nachhaltiger Wohlstand möglich und
36 Investitionsgüterhersteller wie der Maschinen- und Anlagenbau können auf
vielfältige Weise in der eigenen, sowie in nachgelagerten Branchen als „die“
Schlüsselbranche dazu beitragen.
5.2 Herausforderungen
Ungeachtet der bereits erreichten Fortschritte bei der Verbesserung der
Ressourceneffizienz im deutschen Maschinen- und Anlagenbau verbleiben
Herausforderungen für Unternehmen und andere Interessengruppen. Diese zeigen
sich vornehmlich in den Bereichen Unternehmenskultur und Finanzierung, sowie
Kunden und Kommunikation.
In Bezug auf die Unternehmenskultur lässt sich feststellen, dass trotz der
Erkenntnis
um
die
Bedeutung
des
Themas
Ressourceneffizienz
auf
Führungsebene insgesamt noch zu wenig Bewusstsein vorherrscht und auf
Mitarbeiterebene noch keine ausreichenden Kapazitäten geschaffen wurden. Dies
lässt sich z.T. durch die Struktur der befragten Unternehmen erklären, die zum
Großteil KMU sind und die entsprechend über wenig Personalkapazitäten
verfügen, insbesondere im Vergleich zu größeren Unternehmen.
Die
Finanzierung
von
Innovationsprojekten
zur
Steigerung
der
Ressourceneffizienz erfolgt trotz erkennbarer Rentabilität oft nur, wenn freie
finanzielle Mittel vorhanden sind. Das deckt sich mit Erkenntnissen aus anderen
Studien, die zu ähnlichen Schlüssen kommen (vgl Henzelmann und Büchele,
2009)11. Daraus leitet sich ein großes Potential ab, welches viele (kleine)
Unternehmen scheinbar nicht erkennen und folglich keine Investitionen tätigen, die
nicht durch freie Mittel finanzierbar sind.
Eine große Herausforderung ergibt sich aus dem Zusammenspiel zwischen
Kundennachfrage und Regulierung. Während viele Unternehmenskapazitäten
durch Regulierungen und Anpassung an neue Vorschriften gebunden sind, scheint
ein effektiver(er) Treiber für eine Erhöhung der Ressourceneffizienz die Nachfrage
durch anspruchsvolle Kunden zu sein.
Ein Paradoxon und eine Herausforderung ergeben sich auch im Bereich der
Kommunikation, sowohl intern als auch extern. Auf der einen Seite sind sich viele
Unternehmen
oftmals
gar
nicht
bewusst,
an
welchen
Stellen
sie
11
Henzelmann, T. und Büchele, R. 2009. Der Beitrag des Maschinen‐ und Anlagenbaus zur Energieeffizienz, VDMA – Verband Deutscher Maschinen‐ und Anlagenbau, Roland Berger Strategy Consultants (Hrsg.) 37 ressourceneffizient handeln, so dass ihnen dies „lediglich“ aufgezeigt werden
müsste, damit sie es auch intern und extern kommunizieren könnten. Auf der
anderen Seite kommuniziert fast die Hälfte der befragten Unternehmen weder
intern noch extern zum Thema Ressourceneffizienz, so dass hier ungeachtet der
erzielten individuellen Fortschritte deutliche Verbesserungen möglich sind. Dies
schließt den Kreis zum Thema Kultur und Einbeziehung der Mitarbeiter.
Insgesamt zeigt sich, dass die meisten Herausforderungen auf der Unternehmensbzw. Marktebene bestehen und somit privatwirtschaftlich besser gelöst werden
können als durch ordnungspolitische Eingriffe. Dies setzt allerdings voraus, dass
die dafür erforderlichen Strukturen vorhanden sein müssen. Letztendlich müssen
die
Rahmenbedingungen
eines
Unternehmen
und
seines
Umfeldes
es
ermöglichen und es darf nicht an anderen Stellen zu viele Kapazitäten der
Unternehmen gebunden werden.
38 6 Literatur






Albrecht, S., Bollhöfer, E., Brandstetter, P., Fröhling, M., Mattes, K., Ostertag, K.,
Peuckert, J., Seitz, R., Trippe, F. and Woidasky, J. (2012),
Ressourceneffizienzpotenziale von Innovationen in rohstoffnahen
Produktionsprozessen. Chemie Ingenieur Technik, 84: 1651–1665.
Bründl, A., Deutsch, N., Krüger, L., Heidenreich, S., Schneider, C., Schulze, M.
(2012) Erfolgsfaktoren eines ganzheitlichen Energiemanagements (GEM) Was
macht Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe energieeffizient? Hrsg:
PricewaterhouseCoopers AG WPG, Frankfurt am Main.
Henzelmann, T. und Büchele, R. 2009. Der Beitrag des Maschinen- und
Anlagenbaus zur Energieeffizienz, VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau, Roland Berger Strategy Consultants (Hrsg.)
IfM Bonn  Institut für Mittelstandforschung Bonn (2013), http://www.ifmbonn.org/mittelstandsdefinition/.
Kaiser, R., Miehe, A., und Schwenk, B. (2012), Deutsches
Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) − Programm zur nachhaltigen Nutzung
und zum Schutz der natürlichen Ressourcen, Beschluss des Bundeskabinetts vom
29.02.2012. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
(BMU), Berlin.
Krausmann, F., Gingrich, S., Eisenmenger, N., Erb, K.H., Haberl, H., FischerKowalski, M. (2009): Growth in global materials use, GDP and population during
the 20th century, Ecological Economics 68 (10), 2696 2705, Version 1.2 (August
2011), http://www.uniklu.ac.at/socec/inhalt/3133.htm.
39 7 Anhang
Fragebogen zur Studie
VDMA – Ressourceneffizienz im Maschinen- und
Anlagenbau in Deutschland
Hintergrund
Das Thema Ressourceneffizienz nimmt inzwischen nicht nur aufgrund der aktuellen politischen
Entwicklungen eine wettbewerbskritische Rolle ein. Knapper werdende Rohstoffe, steigende
Kosten,
zunehmendes
Umweltbewusstsein
und
sich
verschärfende
rechtliche
Rahmenbedingungen erfordern von Unternehmen eine zunehmende Aufmerksamkeit beim
Umgang mit Ressourcen.
Ziel der Studie ist es, die Aktivitäten von Unternehmen im Maschinen und Anlagenbau im Umgang
mit Ressourceneffizienz zu erfassen.
Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 20 Minuten.
Vertraulichkeit
Die von Ihnen zur Verfügung gestellten Daten werden streng vertraulich behandelt. Die Ergebnisse
werden ausschließlich in aggregierter Form publiziert. Ein Rückschluss auf einzelne Unternehmen
oder Personen wird an keiner Stelle möglich sein.
Kontakt
Falls Sie Fragen zur Studie oder zum Ausfüllen des Fragebogens haben, können Sie sich gerne an
uns wenden. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Ansprechpartner:
Phone:
Email:
Prof. Florian Täube
+49 611-7102-1385
[email protected]
Judith Herzog
+49 69-6603-1751
[email protected]
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
40 I.
Ressourceneffizienzmanagement
1. Es folgen einige Fragen zur strategischen Bedeutung von Ressourceneffizienz.
Inwieweit treffen diese auf Ihr Unternehmen zu?
Trifft überhaupt
nicht zu
a) Unser Unternehmen hat Ressourceneffizienz als
wichtigen Aspekt in seiner Strategie mit einbezogen.
b) Ressourceneffizienz wird in unserem Unternehmen im
Rahmen eines institutionalisierten Managementsystems
umgesetzt.
c) Die Ziele innerhalb der Ressourcenstrategie werden auf
alle Wertschöpfungsstufen heruntergebrochen (Einkauf,
Produktion, Logistik, Vertrieb).
    
    
    
e) Wir haben klar definierte Abläufe hinsichtlich des
Ressourcenmanagements in unserem Unternehmen.
    
Es stehen genügend finanzielle Ressourcen für das
Ressourcenmanagement in unserem Unternehmen zur
Verfügung.
g) Es steht genügend Personal für das
Ressourcenmanagement in unserem Unternehmen zur
Verfügung.
    
    
h) Bei uns existiert eine umfassende
Ressourcenmanagement-Prozessdokumentation.
    
i)
Alle wesentlichen Ressourcen wurden mit spezifischen
Verbrauchszielen belegt.
    
j)
Bei der Festlegung von Ressourceneffizienzzielen
berücksichtigen wir externe Benchmarkings
    
k) Wir nutzen Berichte von externen Analysten, um uns über
ressourcenerelevante Informationen zu informieren.
    
Zu welchem Bereich bzw. welcher Position ist das Thema bzw. die Strategie in ihrem
Unternehmen organisatorisch zugeordnet? (Bitte nur eine Antwort ankreuzen!)









Einkauf / Einkaufsleiter
Controlling / Controller
Marketing/ Marketingleiter
Facilitymanagement / Facilitymanager
Umweltmanagement / Umweltmanager
Qualitätsmanagement / Qualitätsmanager
Produktion / Produktionsleiter
Niemandem
Sonstiger:
41     
d) Im Rahmen des Ressourcenmanagements sind alle
Funktionsbereiche (Marketing, Vertrieb,
Finanzen/Controlling, F&E, Produktion, etc.) beteiligt.
f)
2.
Trifft voll und
ganz zu
II.
3.
4.
III.
Marketing zu Ressourceneffizienz
Haben Sie in Ihrem Unternehmen eine eigene Marketingkampagne zum Thema
Ressourceneffizienz implementiert?

Ja, interne Kommunikation

Ja, externe Kommunikation/Marketing

Ja, sowohl externe als auch interne Kommunikation

Nein
Seit wann verfolgen Sie das Thema strategisch bzw. als Marketingthema in ihrem
Unternehmen?
Strategisches Thema seit: _____/______ (Monat / Jahr)
 gar nicht
Marketingkampagne seit: _____/______ (Monat / Jahr)
 gar nicht
Ansatzpunkte im Ressourceneffizienmanagement
5. Es gibt verschiedenen Ansatzpunkte und Möglichkeiten, Ressourceneffizienz zu
steigern. Inwieweit treffen die nachfolgenden Ansatzpunkte auf Ihr Unternehmen zu?
Trifft überhaupt
nicht zu
a) In unserem Unternehmen werden kontinuierlich
Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz in der
Fertigung durchgeführt.
 regelmäßig technische Maßnahmen zur Steigerung
der Ressourceneffizienz durchgeführt,
Trifft voll und
ganz zu
    
bspw.:

regelmäßig betriebswirtschaftliche Maßnahmen zur
Steigerung der Ressourceneffizienz durchgeführt.
    
bspw.:
    

regelmäßige organisatorische Maßnahmen zur
Steigerung der Ressourceneffizienz
bspw.:
b) In unserem Unternehmen werden regelmäßig Maßnahmen
zur Optimierung energierelevanter Prozesse in der
Fertigung durchgeführt.
 regelmäßig technische Maßnahmen (z.B.
Messungen) zur Steigerung der
Ressourceneffizienz durchgeführt,
    
    
bspw.:

regelmäßig betriebswirtschaftliche Maßnahmen zur
Steigerung der Ressourceneffizienz durchgeführt.
42     
Trifft überhaupt
nicht zu
Trifft voll und
ganz zu
bspw.:

regelmäßige organisatorische Maßnahmen zur
Steigerung der Ressourceneffizienz
    
bspw.:
IV.
c) Bei der Beschaffung von Wirtschaftsgütern wird
standardmäßig die Ressourceneffizienz berücksichtigt.
    
d) Bei der Beschaffung von Wirtschaftsgütern wird
standardmäßig die Energieeffizienz berücksichtigt.
    
e) Bei unseren Endprodukten spielt Ressourceneffizienz eine
wichtige Rolle.
    
f)
    
Bei unseren Endprodukten spielt Energieeffizienz eine wichtige
Rolle.
Maßnahmen & Technologien im Ressourceneffizienzmanagement
6. Welche der folgenden Maßnahmen werden in Ihrem Unternehmen eingesetzt?

a) Externe Beratung zu ressourceneffizienten Prozessen

b) Effizienzchecks im Bereich Ressourcen (z.B. Selbstcheck
Materialeffizienz der Deutschen Materialeffizienzagentur)






c) Prozesskettenanalysen
d) BMWi Innovationsgutscheine – (go-Inno)
e) Umweltmanagementsystem (EMAS oder ISO 14001)
f)
Berechnung des Product Carbon Footprint
g) Berechnung des Water Footprint
h) Andere: _____________________
7. Welche der folgenden Technologien werden in Ihrem Unternehmen zur Verbesserung
der Ressourceneffizienz eingesetzt?






a) Leichtbau von Produkten
b) Substitution kritischer Materialien
c) Wieder- und Weiternutzung von Rohstoffen
d) Recyclinggerechte Konstruktion
e) Einsatz von Recycling- und Sekundärmaterialien
f)
Andere: ____________________
43 V.
Kultur
8. Inwieweit sind die nachfolgenden Aspekte in Bezug auf Ihre Unternehmenskultur
zutreffend?
Trifft überhaupt
nicht zu
a) Die Werte und Normen in unserem Unternehmen fördern
ressourcenbewusstes Denken und Handeln.
    
b) Der effiziente Umgang mit Ressourcen wird bei uns als
wichtige Führungsaufgabe verstanden.
    
c) In unserem Unternehmen besteht eine hohe
organisatorische Flexibilität, um Maßnahmen im Rahmen
des Ressourcenmanagements schnell aufzugreifen.
d) In unserem Unternehmen gibt es individuelle Anreize für
Mitarbeiter zur Steigerung der Ressourceneffizienz
beizutragen.
e) Unsere Mitarbeiter im Aufgabenbereich
Ressourcenmanagement sind umfassend qualifiziert.
f)
VI.
Trifft voll und
ganz zu
    
    
    
Unser Unternehmen unterhält ein aktives Netzwerk an
Kontakten zur Wissenschafts- und Forschungsgemeinschaft
im Bereich Ressourceneffizienz.
    
Finanzierung von Ressourceneffizienz
9. Inwieweit trifft folgende Aussage zum Thema Finanzierung von Maßnahmen zur
Erhöhung der Ressourceneffizienz auf Ihr Unternehmen zu?
Trifft überhaupt
nicht zu
In unserem Unternehmen steht genügend Kapital für Maßnahmen
zur Steigerung von Ressourceneffizienz zur Verfügung
Trifft voll und
ganz zu
    
10. In den Jahren 2010 und 2011 wurden X Euro für Maßnahmen zur Steigerung der
Ressourceneffizienz aufgewendet?
2010
2011
Investitionen [€]
11. Es folgen einige Fragen zur Finanzierung von Ressourceneffizienz. Inwieweit treffen
diese auf Ihr Unternehmen zu?
Trifft überhaupt
nicht zu
a) Unser Unternehmen finanziert Projekte im Bereich der
Ressourceneffizienz durch den eigenen Cash-Flow.
    
b) Wir finanzieren Projekte im Bereich der
Ressourceneffizienz durch Bankkredite.
    
44 Trifft voll und
ganz zu
Trifft überhaupt
nicht zu
Trifft voll und
ganz zu
c) Unser Unternehmen begibt Kapitalerhöhungen um
Projekte im Bereich der Ressourceneffizienz
durchzuführen.
    
d) Leasing- oder Mietmodelle unterstützen uns bei der
Umsetzung von Ressourceneffizienzprojekten
    
e) Unsere Lieferanten partizipieren an der Umsetzung von
Ressourceneffizienzprojekten
    
f)
    
Wir outsourcen Produktionsbestandteile um unsere
Ressourceneffizienz zu verbessern.
g) Wir nutzen Forschungsförderung, um unsere
Ressourceneffizienz zu steigern.
    
VII. Unternehmensperformance
12. Wie ordnen Sie Ihr Unternehmen in Bezug auf die folgenden Aussagen ein?
Trifft überhaupt
nicht zu
Trifft voll und
ganz zu
a) Die Materialkosten machen bei unserem Unternehmen
einen signifikanten Anteil an den Gesamtkosten aus.
    
b) Die Materialkosten sind in unserem Unternehmen in hohem
Maße beeinflussbar.
    
c) Die Beschaffungspreise der verwendeten Ressourcen
unterliegen in unserem Unternehmen sehr hohen
Schwankungen.
    
d) Preisschwankungen von Rohstoffen können in unserem
Unternehmen im Rahmen des Portfoliomanagements im
Einkauf nur sehr schwer kompensiert werden.
    
13. Wie hat Ihr Unternehmen im Jahr 2011 bei folgenden Kriterien im Vergleich zum
Durchschnitt Ihrer Branche abgeschnitten?
Sehr viel
schlechter
b) Erhaltung und Erweiterung des Kundenstamms
    
    
c) Entwicklung energieeffizienter Produkte und/oder
Dienstleistungen
    
d) Umsatzrendite
    
    
    
a) Kundenzufriedenheit
e) Marktanteil
f)
Produktivität des Leistungserstellungsprozesses
45 Sehr viel
besser
VIII. Energie & Ressourcendaten
14. Bitte geben Sie die Energie und Ressourcenverbrauchsdaten und -kosten Ihres
Unternehmens an.
Bitte markieren Sie, ob die Kosten inklusive oder exklusive der gesetzlichen
Umsatzsteuer angegeben sind.
2010
Verbrauch
2011
Kosten (T€)
Verbrauch
Kosten (T€)
Rohstoffe
Tonnen
Tonnen
Hilfsstoffe
Tonnen
Tonnen
Betriebsstoffe
Tonnen
Tonnen
kWh
kWh
Strom

inklusive USt

exklusive USt
15. Wie hoch war ihre Produktionskapazitätsauslastung in den Jahren 2010 und 2011?
2010
2011
Kapazitätsauslastung [%]
Anzahl der gefahrenen
Schichten
IX.
Unternehmens- und Betriebsleistungsdaten
Welcher Stufe der Wertschöpfungskette gehören sie an? (Mehrfachnennung möglich)
OEM

Tier-1-Lieferant

Tier-2-Lieferant

Anzahl Mitarbeiter (FTE) 2011:
Anzahl Mitarbeiter (FTE) 2010:
Rechtsform des Unternehmens:
Mitglied der VDMA Blue Competence
Initiative
Branche:
Ja

Nein

[Sektoreneinteilung des VDMA]
16. Nachfolgend werden einzelne Positionen Ihrer Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
abgefragt.
2010
Umsatzerlöse
Mio €
46 2011
Mio €
Materialaufwand
Mio €
Mio €
Personalaufwand
Mio €
Mio €
X.
Abschließende Informationen zum Befragten
17. In welchem Bereich bzw. welcher Abteilung und in welcher Position sind Sie tätig?
(Mehrfachnennung möglich)
Bereich / Abteilung




Controlling
Position
Geschäftsführer/Vorstand
Geschäftsführung





Produktion

Beauftragter Energie-/Umweltmanagement,
Nachhaltigkeitsmanagement


Energie-/Umweltmanagement


Mitarbeiter Fachabteilung
Einkauf
Stabsabteilung
Andere:
Bereichsleiter
Abteilungsleiter
Technischer Leiter
Andere:
18. Gerne würden wir Sie im Anschluss an diese Befragung vorab über die Ergebnisse
informieren. Falls Sie eine Zusendung der Studienergebnisse wünschen, tragen
Sie bitte hier Ihre Emailadresse ein.
E-Mail:
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
XI.
Endseite
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
Sie haben uns sehr geholfen!
47 Fragebogen - Leitfaden
Studie: Fallstudie zur Ressourceneffizienz im Maschinen- und Anlagenbau
Hintergrund:
Der VDMA möchte das Thema Ressourceneffizienz in einer Studie in Zusammenarbeit mit der EBS
Business School näher beleuchten und auf die Erfahrungen und die Kompetenz in Ihrem
Unternehmen zurückgreifen.
Hierzu freut es uns, dass Sie sich bereit erklärt haben für eine aussagekräftige Fallstudie zur
Ressourceneffizienz im Maschinen- und Anlagenbau zur Verfügung zu stehen. Wir würden es
begrüßen, wenn wir mit Ihnen zu allen Themenblöcken einige Fragen kurz erörtern können.
Projekt:
Im Rahmen einer langjährigen Partnerschaft haben der VDMA mit der EBS Business School
bereits einige Studien herausgegeben. Im Jahr 2013 steht das Thema Ressourceneffizienz im
Mittelpunkt. Im Verlauf der Studie wurden bereits einige Schritte bearbeitet und werden im Jahr
2013 zum Abschluss gebracht:




Online Umfrage zur Bedeutung von Ressourceneffizienz
Interviews mit VDMA-Mitgliedunternehmen zur Erstellung von Fallstudien
Workshop zum Thema Ressourceneffizienz am VDMA Ressourceneffizienztag (Dienstag,
25. Juni 2013)
Studienerstellung
Fragen:
1. Persönlicher Hintergrund
 Was ist Ihre Ausbildung und Ihr beruflicher Hintergrund?
 Welche Position besetzen Sie in Ihrem Unternehmen?
 Wie lang sind sie bereits in diesem Unternehmen/Ihrer aktuellen Position?
 Wie lange befassen Sie sich bereits (beruflich/privat) mit dem Thema
Ressourceneffizienz bzw. Nachhaltigkeit?
 Was ist Ihre Definition von Ressourceneffizienz?
 Wie würden Sie den Bereich Energieeffizienz vom Bereich Ressourceneffizienz
abgrenzen?
2. Strategische Bedeutung von Ressourceneffizienz
 Welche Bedeutung hat das Thema Ressourceneffizienz in Ihrem Unternehmen?
 Ist Ressourceneffizienz in Ihrem Unternehmen in einem institutionalisierten
Managementsystem umgesetzt?
 Nachhaltigkeits-/Ressourceneffizienz Beauftragten
 In welchen Wertschöpfungsstufen wird die Ressourcenstrategie heruntergebrochen?
(Einkauf, Produktion, Logistik, Vertrieb).
 In welchen Funktionsbereichen spielt das Ressourcenmanagement eine Rolle?
(Marketing, Vertrieb, Finanzen/Controlling, F&E, Produktion, etc.)
 Ist eine Verbindung von Ihrer persönlichen Einstellung / der Einstellung der
Geschäftsführung (Eigentümer) und der strategischen Nachhaltigkeitsausrichtung
vorhanden?
3. Ressourceneffizienz in der Fertigung & Produkten
 Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Ressourceneffizienz haben Sie in den
vergangen Jahren durchgeführt?
 Welche Felder eigenen sich in besonderem Maße für
Ressourceneffizienzmaßnahmen?
48 4. Energieeffizienz im Unternehmen
 Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz haben Sie in den
vergangen Jahren durchgeführt?
 Welche Felder eigenen sich in besonderem Maße für
Ressourceneffizienzmaßnahmen?
5. Auswirkungen von Ressourceneffizienzprojekten
 Können Sie Beispiele für Ressourceneffizienzprojekte in Ihrem Unternehmen nennen?
o Erfolge/ Misserfolge (jeglicher Art)
o Anstöße für Projekte
o Regulierungsumgebung
 Was sind generell Ihre Investitionskriterien für Ressourceneffizienzprojekte?
 Wie lang sind die typischen Amortisationszeiten für Ressourceneffizienzprojekte?
 Welche Amortisationszeiten sind in Ihrem Unternehmen für Investitionen sonst üblich?
6. Finanzierung von Ressourceneffizienz
 Sind ausreichend finanzielle Ressourcen für Ressourcenmanagement /
Ressourceneffizienzprojekte in Ihrem Unternehmen zur Verfügung?
 Steht genügend Personal für das Ressourcenmanagement in Ihrem Unternehmen zur
Verfügung?
 Wie hoch waren die ungefähren Investitionen in diese Maßnahmen?
 Welche Finanzierungsformen haben Sie zur Durchführung dieser Maßnahmen
genutzt?
 Wie bewerten sie die Eignung von neuen Finanzierungsformen für
Ressourceneffizienzprojekte?
7. Marketing zum Thema Ressourceneffizienz
 Kommunizieren Sie Ihre Aktivitäten im Bereich Ressourceneffizienz (intern/ extern)?
 Welche Kanäle nutzen Sie zu Kommunikation (intern/ extern)?
 Welche Kanäle nutzen sie verstärkt zur Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen?
 Welche Rolle spielt das Thema Ressourceneffizienz/Nachhaltigkeit für Ihre Kunden?
8. Ressourceneffizienz in der Unternehmenskultur
 Ist Ressourceneffizienz in Ihrer Unternehmenskultur verankert?
 Wie gehen Ihre Geschäftsführer und Mitarbeiter mit dem Thema Ressourceneffizienz
um?
 Welche Rolle spielt das Thema Ressourceneffizienz für Ihre Mitarbeiter und das
Recruiting von neuen Mitarbeitern?
 Wie qualifizieren Sie Mitarbeiter zum Thema Ressourceneffizienz?
9. Case Study
 Dürfen wir Ihr Unternehmen im Rahmen der VDMA Studie namentlich nennen?
 Können Sie sich vorstellen für einen akademischen Artikel/Case Study als Beispiel zu
dienen?
49 VDMA
Technik und Umwelt
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main
Kontakt
Dr. Darius Soßdorf
Telefon
+49 69 6603-1705
Fax
+49 69 6603-2705
E-Mail
[email protected]
Internet
www.vdma.org
EBS Universität für Wirtschaft und Recht
Burgstrasse 5
65375 Oestrich-Winkel
Deutschland
Kontakt
Prof. Dr. Florian Täube
Juniorprofessor für
Wachstumsmanagement
Telefon
+49 611-71021375
Fax
+49 611-7102-10-1375
E-Mail
[email protected]
Internet
www.ebs.edu/siie
Michael Migendt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
/ Doktorand Telefon
+49
611-7102-1344
Fax
+49 611-7102-10-1344
E-Mail
[email protected]
Internet
www.ebs.edu/siie
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