Technische Universität München Abteilung für Nephrologie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. U. Heemann) „Zusammenhang der kardialen autonomen Funktion mit klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren bei chronischen Dialysepatienten“ Beate Brunner Vollständiger Abdruck der von der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Medizin genehmigten Dissertation. Vorsitzender: Univ.-Prof. Dr. E. J. Rummeny Prüfer der Dissertation: 1. Priv.-Doz. Dr. M. Baumann 2. Univ.-Prof. Dr. K.- L. Laugwitz Die Dissertation wurde am 16.07.2015 bei der Technischen Universität München eingereicht und durch die Fakultät für Medizin am 03.02.2016 angenommen. 1 Ich widme diese Arbeit meiner Mutter, Maria Brunner, und meinen Brüder Felix Brunner, Maximilian Brunner und Lukas Brunner. An dieser Stelle möchte ich mich für die dauerhafte Unterstützung bedanken. In Liebe Beate Brunner 2 INHALT Abkürzungsverzeichnis................................................................................................ 6 Vorwort ........................................................................................................................... 7 1. Einleitung ................................................................................................... 8 1.1 Dialysetherapie und Mortalität ...........................................................................................................8 1.2 Der plötzliche Herztod bei Dialysepatienten ...................................................................................9 1.3 Dialysetherapie und autonome Dysfunktion .................................................................................12 1.4 Die Heart-Rate-Variability .................................................................................................................13 1.5 Die Physiologische Bedeutung der HRV .......................................................................................14 1.6 Die Dezelerationskapazität ...............................................................................................................15 1.7. Verschiedene Risikogruppen der DC ............................................................................................16 2. Zielsetzung ............................................................................................................... 18 3. Material und Methoden ........................................................................................... 19 3.1 Studiendesign .....................................................................................................................................19 3.2.Dialyseparameter der Patienten ......................................................................................................19 3.3 Langzeitelektrokardiographie ..........................................................................................................20 3.4 HerzfrequenzvariabilitätsAnalyse ...................................................................................................20 3.4.1 Time-Domain-Analyse ............................................................................................................................ 21 3.4.2 Frequenz-Domain-Analyse ..................................................................................................................... 21 3.5 Die Berechnung der DC ....................................................................................................................23 3.5.1 PRSA (PRSA-Phase-rectified signal averaging) ....................................................................................... 23 3.5.2 Berechnung der DC-/AC-Kapazität ................................................................................................. 23 3 4. Ergebnisse ............................................................................................................... 27 4.1 Beschreibung der Teilnehmer .........................................................................................................27 4.2 Grunderkrankung ...............................................................................................................................27 4.3 Kardiovaskuläre Risikofaktoren ......................................................................................................28 4.4 Pharmakotherapie ..............................................................................................................................29 4.5 Laborwerte der Studienteilnehmer .................................................................................................30 4.6 EKG-Parameter der Patienten ..........................................................................................................31 4.7 Verteilung der DC-Risikogruppen ...................................................................................................33 4.8 DC im Vergleich mit Kardiovaskulären Risikofaktoren der Dialysepatienten .........................34 4.8.1 DC im Vergleich mit Diabetes Mellitus ............................................................................................ 34 4.8.2 DC im Vergleich zur Hyperlipidämie (LDL > 100mg/l) .................................................................. 36 4.8.3 DC im Vergleich mit der Arteriellen Hypertonie ............................................................................. 38 4.8.4 DC im Vergleich mit dem Nikotinabusus ........................................................................................ 41 4.8.5 DC im Vergleich mit Übergewicht bzw. Adipositas ...................................................................... 43 4.8.6 Vergleich der Anzahl der Kardiovaskulären Risikofaktoren mit der DC .................................... 47 4.9 DC und Nicht-Framingham-Risikofaktoren ...................................................................................50 4.9.1 CRP und DC ....................................................................................................................................... 50 4.9.2 Korrelation von Nicht-Framingham –Risikofaktoren mit der DC ................................................. 51 5. Diskussion ............................................................................................................... 55 5.1 Diabetes Mellitus ................................................................................................................................57 5.2 Hyperlipidämie ....................................................................................................................................58 5.3 Arterieller Hypertonus .......................................................................................................................59 5.4 Nikotin ..................................................................................................................................................61 5.5 Adipositas............................................................................................................................................62 5.6 Vergleich der DC mit der Anzahl der Risikofaktoren ...................................................................63 5.7 Vergleich der DC mit Nicht-Framingham-Risikofaktoren............................................................64 4 6. Limitationen ............................................................................................................. 66 7. Zusammenfassung ................................................................................................. 67 Tabellenverzeichnis .................................................................................................... 68 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... 70 Literaturverzeichnis und Quellenangaben .............................................................. 71 Danksagung ................................................................................................................. 78 5 ABKÜRZUNGSVERZEICHNI S AC = Akzelerationskapazität Ca = Kalzium CrP = C-reaktives Protein BMI = Bodymass-Index DC = Dezelerationskapazität ESKD = End-Stage-Kidney Disease FFT = Fouriertransformation HF = High Frequence HRT = Heart Rate Turbulence HRV = Heart Rate Variability iPTH = Parathormon KHK = Koronare Herzerkrankung LF = Low Frequence MI = Myokardinfarkt NET = Nierenersatztherapie pNN50 = percentage of RR-interval-differences RMSSD = Root Mean Square of Successive Differences SDANN = Standard Deviation of the averages of NN intervals in all 5-minunte segments of 24h recording SDNN = Standard Deviation of all Normal to Normal (NN) Intervals TWA = T-Wave alternans ULF = Ultra Low Frequence VLF = Very Low Frequence 6 VORWORT Dialysepatienten leiden häufig an einer Störung des autonomen Nervensystems. Ein klassischer Parameter, um die kardiale autonome Aktivität zu bestimmen, ist die Heart Rate Variability (HRV), die bei einem Teil der Dialysepatienten signifikant erniedrigt sein kann. Dies weist auf eine eingeschränkte autonome Funktion hin, welche wiederum ein erhöhtes Risiko für eine gesteigerte kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität, v.a. für den plötzlichen Herztod, darstellt. In der hier vorliegenden Arbeit liegt der Schwerpunkt auf der Evaluation eines neueren Parameters der autonomen Dysfunktion, der Dezelerationskapazität (DC). Die DC kann aus einem Langzeit-EKG ermittelt werden und bietet sich wegen der geringen Anfälligkeit für Artefakte insbesondere für die automatisierte Auswertung an. In mehreren Kollektiven von kardiovaskulären Hochrisikopatienten hat sich die DC als exzellenter prognostischer Marker gezeigt. Um diesen Marker in einem Dialysekollektiv zu evaluieren, wurden im Rahmen einer kardiovaskulären Risiko-Stratifikationsstudie (ISAR-Studie) Patienten in Dialysezentren im Großraum München rekrutiert und u.a. mit einem 12-Kanal Langzeit EKG untersucht. Ziel dieser Arbeit ist die Ermittlung der Baseline Daten der DC - Werte und die Korrelation der DC mit den klassischen und nichtklassischen kardiovaskulären Risikofaktoren bei Dialysepatienten. 7 1. EINLEITUNG 1.1 DIALYSETHERAPIE UND MORTALITÄT Eine chronische Niereninsuffizienz geht einher mit dem fortschreitenden und irreversiblen Verlust der glomerulären Funktion. Am Ende kann eine terminale Niereninsuffizienz mit der Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie in Form der Dialysetherapie stehen (Nowack R. 2009). Auch wenn die Dialyse für Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz ein effektives Verfahren zur Elimination von Urämietoxinen und Wasser darstellt, ist die Mortalität von Patienten unter Dialysetherapie dennoch sehr hoch. Von allen Patienten, die mit einer Dialysetherapie beginnen, sind nach zwei Jahren noch ungefähr 71% am Leben, nach 5 Jahren sind es nur noch 48% (Stel et al. 2009). Verglichen mit der Allgemeinbevölkerung mit 1-2 Todesfällen pro 1000 Menschen-Jahre, sterben in der Dialysepopulation 90-200 Menschen (Lawrence Agodoa 2012). Die Prävalenz der koronaren Herzerkrankung beträgt bei Dialysepatienten ca. 40%, die der linksventrikulären Hypertrophie sogar etwa 75%. Kardiale Erkrankungen sind mit 43% die Haupttodesursache bei Dialysepatienten, wobei der plötzliche Herztod mit 25% die größte Untergruppe darstellt (Herzog et al. 2008, Genovesi et al. 2009, Chiu et al. 2014). 8 1.2 DER PLÖTZLICHE HERZTOD BEI DIALYSEPATIENTEN Der plötzliche Herztod ist die Haupttodesursache bei Dialysepatienten. Dafür sind bspw. vorbestehende Myokardschäden aufgrund einer koronaren Herzerkrankung, schnelle Elektrolytverschiebungen während einer Hämodialysebehandlung und eine verminderte autonome Funktion verantwortlich (Herzog et al. 2008). Weitere Risikofaktoren für den plötzlichen Herztod, welche im direkten Zusammenhang mit der Dialysebehandlung stehen, sind akute Veränderungen des extrazellulären Volumens, plasmatische Elektrolytveränderungen sowie eine sympatho-vagale Instabilität (Herzog et al. 2008). Allgemeine Risikofaktoren wie Hyperlipidämie, Bluthochdruck, Ungleichgewicht im körpereigenen Säure-Basenverhältnis und im Calcium-Phosphat-Metabolismus, Anämie, vasokonstriktive und entzündliche Faktoren spielen eine zusätzliche Rolle in der Pathophysiologie einer kardiovaskulären Erkrankung. Zudem sind Einflussgrößen wie Nikotinabusus, männliches Geschlecht, eine positive Familienanamnese bezüglich koronarer Herzerkrankung/Schlaganfall und Bewegungsarmut als generelle Risikofaktoren beschrieben worden (Coresh et al. 1998). Der plötzliche Herztod ist der Fachausdruck für einen plötzlichen und unerwartet eintretenden Tod mit einer kardialen Ursache. Oft vergehen vom Beginn der Symptome bis zum Herzstillstand und anschließendem Verlust der Herzfunktion weniger als 60 Minuten (Herzog et al. 2008). Die Ursache des Todes ist oftmals die Folge anhaltender ventrikulärer Tachykardien oder Kammerflimmern (Wood et al. 1994). Der plötzliche Herztod kann bei Menschen auch ohne Vorliegen einer strukturellen Herzerkrankung auftreten. Häufiger jedoch tritt der plötzliche Herztod bei Patienten mit einer zugrunde liegenden Herzerkrankung auf (Myerburg et al. 2006). 9 Es können mehrere Faktoren zu einem plötzlichen Herztod beitragen (Myerburg 2001): A) eine vorübergehende Ischämie aufgrund von instabilen Plaques bei einer koronaren Herzerkrankung, B) ein akuter Verschluss mit anhaltender Ischämie beim akuten Koronarsyndrom durch plötzliche Plaqueruptur, C) Umbau von Teilen des Myokards in Narbengewebe, wie durch einen abgelaufenen Herzinfarkt, eine Myokarditis oder eine ischämische Kardiomyopathie. Zusätzlich können auslösende Faktoren (wie z.B. Elektrolytverschiebungen, Gewebehypoxie und Azidose) kurzfristig ein Milieu mit einer erhöhten Vulnerabilität für Arhythmien schaffen. Die Tabelle 1 gibt eine Übersicht über prädisponierende Faktoren für den plötzlichen Herztod bei Dialysepatienten (Saravanan et al.). Zusammenfassend gesehen gibt es also viele Risikofaktoren für den plötzlichen Herztod, welchen die Dialysepatienten ausgesetzt sind. Zusätzlich zu den traditionellen Risikofaktoren (Framingham Faktoren), wie arterieller Hypertonus, Hyperlipidämie, Diabetes Mellitus und Nikotinabusus (Kannel et al. 1979), kommen bei Dialysepatienten auch Faktoren hinzu, welche durch eine Niereninsuffizienz bedingt sind, wie zum Beispiel sekundärer Hyperparathyroidismus und renale Anämie sowie chronische Entzündungsvorgänge im Körper und eine autonome Dysfunktion (Zoccali et al. 2003). Bei dieser Vielzahl von Risikofaktoren ist es wichtig, diejenigen Parameter herauszufinden, welche den größten Einfluss auf die Mortalität ausüben, damit die Therapie angepasst werden kann. 10 Tabelle 1: Übersicht bei Dialysepatienten über prädisponierende Faktoren für den plötzlichen Herztod (Saravanan et al.) Hämodynamische und Biochemische Faktoren Autonome und Endokrine Faktoren Strukturelle Herzveränderungen Akute Veränderungen Volumenüberladung Elektrolytverschiebungen (vor allem Hypo-oder Hyperkaliämie) Veränderungen im Calcium-und PhosphatStoffwechsel Veränderungen im Säure-Basen-Gleichgewicht (Ph-Wert des Blutes, Bikarbonat-Level) Anämie Bluthochdruck Urämische autonome Neuropathie Reduzierter Katabolismus von adrenergen Hormonen Diabetische Neuropathie Aktivität der Renin-Angiotensin-Aldosteron-Achse Linksventrikuläre Hypertrophie Myokardfibrose Vorhofdehnung durch chronische Überwässerung Myokardnarben Schnelle Veränderungen des intravasalen Volumens und Blutdruckes während der Dialyse Veränderungen der Elektrolyte, v.a. Kalium, während der Dialyse Akute koronare Ischämie Akute Veränderungen innerhalb der autonomen Regulation während der Dialyse 11 1.3 DIALYSETHERAPIE UND AUTONOME D YSFUNKTION Dialysepatienten leiden häufig an einer autonomen Dysfunktion. Diese Dysfunktion geht einher mit einem erhöhten Risiko eines plötzlichen Herztodes (Celik et al. 2011). Anhand von klinischen Tests kann eine Dysfunktion des autonomen Nervensystems festgestellt werden. Dazu zählt zum Beispiel eine abnorme Kreislaufreaktion auf das Valsalvamanöver oder auch eine, von der Volumenbelastung unabhängige, Hypotonie während der Dialysebehandlung (Campese et al. 1981). In einer Studie konnte der Zusammenhang zwischen autonomer Dysfunktion und Dialysetherapie im Vergleich zu einem gesunden Kollektiv gezeigt werden (Celik et al. 2011). Bereits vor über 30 Jahren führten Campese et al. Untersuchungen in Form von klinischen Tests, wie dem Valsalvamanöver, durch, um die autonome Funktion bei Patienten mit Niereninsuffizienz zu messen (Campese et al. 1981). Patienten mit Diabetes mellitus, einer Herzinsuffizienz oder mit einer Medikation, welche das Nervensystem beeinflussen könnte, wurden bei dieser Studie ausgeschlossen. In diesen Untersuchungen zeigten Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz und Dialysepatienten eine autonome Dysfunktion auf. Hingegen wiesen diejenigen Patienten, welche zwar chronisch erkrankt waren, jedoch eine normale Nierenfunktion zeigten, keine Dysfunktion des autonomen Nervensystems auf. Somit scheint die autonome Dysfunktion mit dem Krankheitsbild der Urämie assoziiert zu sein. Von einer Urämie spricht man, wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, die harnpflichtigen Substanzen in ausreichender Menge mit dem Harn auszuscheiden und dies zu einer schleichenden Intoxikation des Körpers führt (Almeras et al. 2009) . Die Niere ist sehr eng mit dem autonomen Nervensystem vernetzt. Die afferenten Nervenfasern beeinflussen die zentrale Sympathikus-Aktivität. Experimente und Beobachtungen bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen zeigen, dass eine verminderte Nierenfunktion und Urämie mit einer erhöhten efferenten sympathischen Aktivität einhergeht (Grassi et al. 2011). Grassi et al. konnten hierbei bei Patienten, die an einer arteriellen Hypertonie litten und gleichzeitig auch eine eingeschränkte Nierenfunktion aufwiesen, zeigen, dass zwischen dem Anstieg der sympathischen Aktivität und dem progressiven Verlust der Nierenfunktion ein signifikanter Zusammenhang besteht. Durch den Anstieg der efferenten Sympathikus–Aktivität kam es einerseits zu einem progressiven Rückgang der Nierenfunktion, andererseits war eine chronische Nierenerkrankung auch mit einer kardialen autonomen Neuropathie assoziiert (Grassi et al. 2011). Diese Neuropathie führt zum Verlust der autonomen Flexibilität. Die autonome Flexibilität ist wichtig, da der Organismus sich an wechselnde Bedingungen wie Ruhe, körperliche oder thermische Belastung mit der Veränderung des Herzrhythmus schnell anpassen muss (Moser et al. 1994). Spontane Veränderungen treten auch im Ruhezustand auf (Hildebrandt 1976, Moser et al. 1994). Der Herzrhythmus und die Herzfrequenz werden überwiegend über das autonome Nervensystem, d.h. durch das Zusammenspiel von Sympathikus und 12 Parasympathikus, gesteuert (Silbernagel 2003). Ein Ausdruck der autonomen Dysfunktion ist das Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus mit einem Überwiegen der sympathischen Aktivität (Grassi et al. 2011). Klinische Test wie das Valsalvamanöver oder auch der Steh-Test sind aufwendig durchzuführen. Außerdem erfordern sie ein kooperatives Patientenkollektiv. Das Ableiten eines EKGs hingegen ist im Vergleich hierzu relativ einfach durchzuführen und nicht auf die Mitarbeit des Patienten angewiesen. Somit wäre es wünschenswert, mit dieser Methode eine vergleichbare Aussage über die autonome Funktion des Nervensystems zu bekommen. In einer Studie von Vita et al. wurde 1999 die Funktion des autonomen Nervensystems bei Dialysepatienten gemessen und mit Gesunden verglichen (Vita et al. 1999). Die Ermittlung der autonomen Funktion erfolgte in dieser Studie in zwei Phasen. In der ersten Phase wurden kardiovaskuläre klinische Tests, wie das Valsalvamanöver, durchgeführt. In der zweiten Phase wurde bei den Patienten ein EKG zunächst im Liegen und anschließend im Stehen, abgeleitet. Anhand des EKGs wurde die Heart Rate Variability (= HRV) berechnet, die gut mit der autonomen Dysfunktion, gemessen durch die etablierten klinischen Tests, korreliert. In einer weiteren Studie konnte gezeigt werden, dass eine reduzierte HRV bei Dialysepatienten mit einer schlechteren kardiovaskulären Prognose einhergeht (Oikawa et al. 2009) 1.4 DIE HEART -RATE-VARIABILITY Mit der HRV wurde in den letzten Jahren ein starker Prädiktor für die Aussagekraft über die Funktion des autonomen Nervensystems evaluiert (Genovesi, 2009, Chiu, 2014, Wood, 1994). Die HRV ist bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz erniedrigt. In einer großen Studie wurde 1998 die HRV an Patienten mit einer Herzinsuffizienz von NYHA Stadium I-III gemessen. Es zeigte sich, dass Patienten mit einer erniedrigten HRV eine erhöhte Mortalitätsrate (Nolan et al. 1998) aufweisen. In der ARICStudie wurde die HRV an über 13.000 Erwachsenen gemessen. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen einer Niereninsuffizienz im Endstadium und der HRV aufgezeigt (Brotman et al. 2010). Zur Bestimmung der konventionellen HRV aus einem 24-Stunden-EKG können verschiedene Auswertungsverfahren verwendet werden. Die Time-Domain-Analyse ist eine zeitbezogene Messung der Intervalle der Herzaktionen (R-R Intervalle) mit Mittelwertberechnung und Standardabweichung (Camm John et al. 1996). In der Frequenz-Domain-Analyse der HRV werden Frequenzanalysen anhand mathematisch-physikalischer Verfahren durchgeführt, indem eine Umwandlung zeitbezogener Daten in frequenzbezogene Daten erfolgt (Camm John et al. 1996). Beide Messarten geben Hinweise 13 über die autonome Modulation am Sinusknoten und die Anpassung der Herzfrequenz. Somit kann das individuelle Risiko eines Patienten, ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden, bestimmt werden (Camm John et al. 1996). Die HRV wird sowohl durch die parasympathische als auch durch die sympathische Modulation am Sinusknoten beeinflusst. Deshalb lässt sich aus der Messung der HRV eine Aussage darüber treffen, wie ausgeglichen die autonome Funktion und letztlich wie hoch das Risiko für das Auftreten eines plötzlichen Herztodes ist (Brotman et al. 2010). 1.5 DIE PHYSIOLOGIS CHE BEDEUTUNG DER HR V Die Herzfrequenz muss sich physiologisch an wechselnde Bedingungen wie Ruhe, körperliche oder thermische Belastung, anpassen (Agelink et al. 2001). Die HRV beschreibt, wie gut der Organismus seinen Herzrhythmus an diese unterschiedlichen Bedingungen anpassen kann. Spontane Veränderungen treten auch im Ruhezustand auf. Die Herzfrequenz und der Herzrhythmus werden überwiegend über das autonome Nervensystem mit seinen regulatorischen Zentren im Bereich der Pons und Medulla oblongata gesteuert. Der parasympathische Einfluss auf die Herzfrequenz wird über die Freisetzung von Acetylcholin durch den Nervus Vagus vermittelt, welches an den muskarinischen Rezeptoren der Postsynapse wirkt. Der Sympathikus beeinflusst die Herzfrequenz über die Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin. Durch Aktivierung von ß-adrenergen Rezeptoren laufen Phosphorylierungsvorgänge an Membranproteinen ab, welche zu einer Beschleunigung der diastolischen Depolarisation führen und somit zu einer Zunahme der Herzfrequenz führen (WilsonPauwels L 1997, Agelink et al. 2001) Die Regelmäßigkeit der Herzfrequenz ist also abhängig vom Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus (Zoccali et al. 2002). 14 1.6 DIE DEZELERATIONSKAPAZITÄT Neben den klassischen Parametern der HRV gibt es neuere Parameter, welche man ebenfalls anhand der RR-Intervalle aus einem Langzeit – EKGs ermitteln kann und die sich als weitere Risiko – Prädiktoren etabliert haben. Die DC stellt einen bisher kaum berücksichtigten Parameter dar, welcher mittels einer signalverarbeitenden Technik namens PRSA berechnet werden kann. Die DC ist ein integrales Maß für die Amplitude sämtlicher an Verlangsamungen beteiligter Modulationen der Herzfrequenz in einem Zeitraum über 24 Stunden. Die normale DC entspricht einem Wert von > 4,5ms. (Bauer et al. 2006, Bauer et al. 2009). Bei Patienten mit beeinträchtigter autonomer Funktion ist die Amplitude im PRSA – Signal niedriger oder fehlt völlig (Bauer et al. 2006, Bauer et al. 2009). Bauer et al. untersuchten 2006 in London, Oulu (Finnland) und München Patienten nach einem abgelaufenem Myokardinfarkt bezüglich ihrer DC (Bauer et al. 2006). Diese Patienten wurden 24 Monate nachverfolgt. Während dieser Zeit starben 213 (7,8%) Patienten. Eine verminderte DC sagte dabei die Mortalität nach einem Myokardinfarkt genauer vorher als die linksventrikuläre Ejektionsfraktion und die konventionell gemessene HRV. Eine mögliche Ursache stellt die verminderte vagale Funktion nach einem abgelaufenen Myokardinfarkt dar. Patienten mit einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz sind oftmals multimorbide Patienten und haben nicht selten zusätzlich eine kardiovaskuläre Erkrankung. Je schwerwiegender und weiter fortgeschritten jedoch die Niereninsuffizienz ist, desto höher ist das Risiko für das Neuauftreten einer kardiovaskulären Erkrankung. Somit steigt wiederum das Risiko, an einem plötzlichen Herztod zu sterben (Cheng 2005, Park et al. 2011). In einer der wenigen Studien, welche die DC bei Dialysepatienten messen, wurde die DC an Dialysepatienten in Japan untersucht (Suzuki et al. 2012). Die Patienten wurden über 7,3 Jahre nachbeobachtet. Die verstorbenen Patienten wiesen gegenüber den nicht verstorbenen eine signifikant erniedrigte DC auf. 15 1.7. VERSCHIEDENE RISIKOGRUPPEN DER DC Im Folgenden werden in Abbildung 1 zur besseren Veranschaulichung typische Beispiele der Berechnung der DC über das PRSA-Verfahren dargestellt, welche durch eine 24-Stunden-EKG-HolterAbleitung bei drei Patienten berechnet wurden (Kantelhardt et al. 2007). Zwei der Patienten haben einen akuten Myokardinfarkt überlebt, der dritte Patient ist daran verstorben. Die Patienten wurden im Deutschen Herzzentrum München oder am Klinikum rechts der Isar in München behandelt. Wie die DC berechnet wird, wird ausführlich im Kapitel Methoden beschrieben. Es werden 3 Gruppen unterschieden: (Bauer et al. 2006, Kantelhardt et al. 2007, Barthel 2011): DC > 4,5ms: Low Risk Group DC 2,5ms – 4,5ms: Intermediate Risk Group DC < 2,5ms – High: Risk Group 16 Diese Aufteilung ist in Abbildung 1 dargestellt. Abbildung 1: PRSA-Berechnungen und anschauliche Darstellung von DC anhand von drei repräsentativen Beispielen und verschiedenen Werten von T (Zeit) (Kantelhardt et al. 2007): a-c: Männlich, 67 Jahre, überlebend, Messung durchgeführt 2 Jahre nach einem akuten Myokardinfarkt, Low-Risk-Class, DC (Zeit 5,68ms) d-f: Männlich, 59 Jahre, überlebend, Messung durchgeführt 2 Jahre nach einem akuten Myokardinfarkt, Intermediate -Risk-Class, DC (Zeit 3,19ms) g-i: Weiblich, 72 Jahre, verstorben 24 Tage nach einem akuten Myokardinfarkt, High-Risk-Class, DC (Zeit 2,21ms) 17 2. ZIELSETZUNG In dieser Arbeit liegt der Schwerpunkt auf der Evaluation eines neueren Parameters der autonomen Dysfunktion. Dieser wird durch die DC in einem Kollektiv von Dialysepatienten verkörpert. Die DC wird mit Hilfe eines 24-h-Langzeit-EKGs ermittelt und bietet sich wegen der geringen Anfälligkeit für Artefakte besonders für die automatisierte Auswertung an. Der Einsatz in der klinischen Routine wird dadurch erleichtert. In mehreren Kollektiven von kardiovaskulären Hochrisikopatienten hat sich die DC als exzellenter prognostischer Marker gezeigt. Um diesen Marker in einem Dialysekollektiv zu evaluieren, wurden im Rahmen einer prospektiven kardiovaskulären Risiko-Stratifikationsstudie (ISARStudie) Patienten in Dialysezentren im Großraum München rekrutiert und mit einem 12-Kanal-LangzeitEKG untersucht. Ziel dieser Arbeit ist die Erfassung von DC-Werten und ggf. deren Korrelation mit den klassischen und nicht-klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren bei Dialysepatienten. Unsere Hypothese ist, dass klassische kardiovaskuläre Risikofaktoren und Dialyse-assoziierte Risikofaktoren einen Einfluss auf das Ausmaß der autonomen Dysfunktion haben. 18 3. M ATERIAL UND METHODEN 3.1 STUDIENDESIGN Diese Doktorarbeit ist Teil einer prospektiven Studie zur kardiovaskulären Risikostratifizierung von Dialysepatienten (Clinical Trials.gov Identifier:NCT01152892). Ausschlusskriterien waren eine fehlende Einwilligung des Patienten, Erkrankungen (akute Infektionen), Krebserkrankungen, Tragen eines Herzschrittmachers oder Schwangerschaft. Zudem wurden Patienten unter 16 Jahren ausgeschlossen. Persönliche Daten, Krankheiten, laborchemische Werte, pharmakologische Therapie und Blutdruckdaten wurden dokumentiert. Die Ethikkommission des Klinikums rechts der Isar genehmigte die Durchführung der Studie. Bei allen untersuchten Patienten lag vorher eine schriftliche Einverständniserklärung vor. Zum Zeitpunkt der Untersuchung wurden folgende Laborparameter bestimmt: Hämoglobin, CRP, Phosphat, Kreatinin, Albumin, Cholesterin, Natrium, Kalium, Calcium. Die Datenerhebung erfolgt im Gespräch mit den Patienten, durch Aktenstudium und durch den Kontakt mit den Dialyseärzten in den jeweiligen Zentren. 3.2.DIALYSEPARAMETER DER PATIENTEN Alle Patienten wurden anhand eines gängigen Dialysetherapieschemas behandelt: Eine Hämodialyse fand 3x in der Woche für jeweils mindestens 4 Stunden seit mindestens 3 Monaten statt. Im Dialysat waren 30mmol/L Bicarbonat Grundeinstellung enthalten. Natrium, Kalium und Calcium konnten individuell je nach aktuellen Blutgasanalysen angepasst werden. Die Temperatur war auf 37 Grad Celsius eingestellt. Der Dialysatfluss betrug jeweils 500ml/min, während der Blutfluss zwischen 250 ml/min und 300ml/min variierte. Die Flüssigkeitsbilanz belief sich auf einen Mittelwert von 530ml/Stunde (100ml-1130ml/ Stunde). 19 3.3 LANGZEITELEKTROKARDIOGRAPHIE Bei jedem Studienteilnehmer wurde zu einem definierten Zeitpunkt ein Langzeit-EKG über 24 Stunden abgeleitet. Der definierte Zeitpunkt war innerhalb eines kurzen Dialyseintervalls. Dies bedeutet, dass die EKG-Aufzeichnung nach einem Tag Dialysepause erfolgte. Das EKG wurde unmittelbar vor dem Dialysebeginn angelegt und der Patient wurde über das Ausschalten des Gerätes am nächsten Tag instruiert. Der gesamte Zeitraum der Messungen erstreckte sich von März 2010 bis Oktober 2010. Aufgezeichnet, zwischengespeichert und analysiert wurden die EKG-Ableitungen mittels eines HOLTER-Programms (Reynolds Medical Pathfinder Software, Version 2.14, Hedford, UK). Alle QRS– Komplexe der EKG-Aufzeichnungen wurden am Computer manuell und visuell überprüft und Artefakte entfernt. Es wurde durch das Programm die mittlere Herzfrequenz sowie die Anzahl der ventrikulären Extrasystolen bestimmt. Anhand der RR-Intervalle wurden in einem weiteren Computerprogramm (RASCH Lab 0.3.0) die Parameter der Herzfrequenzvariabilität berechnet. Zu diesen gehören die SDANN und die SDNN, sowie die RmSSD und die DC. 3.4 HERZFREQUENZVARIABIL ITÄTSANALYSE Die Parameter der Herzfrequenzvariabilität wurden gemäß der Studie “The Task Force of the European Society of Cardiology and the North American Society of Pacing and Electrophysiology” festgelegt (Camm John et al. 1996). Die Berechnung wird in den nachfolgenden Abschnitten dargestellt. Die Aufzeichnungen erfolgten digital durch ein 24-Stunden-Langzeit-EKG. Die dabei aufgezeichneten Abstände der QRS-Komplexe werden automatisch vermessen, auch R-zu-R- oder Normal-zu-NormalIntervalle genannt. Die Aufarbeitung und Verrechnung der RR-Intervalle kann durch zwei unterschiedliche Methoden erfolgen: eine zeitbezogene Messung (Time Domain Analysis) und eine Spektral-Analyse (Frequence Domain Analysis). 20 3.4.1 TIME-DOMAIN-ANALYSE Die Time-Domain-Analyse lässt eine Aussage über die Veränderung der Herzfrequenz in einem bestimmten Zeitraum zu. Dabei wurde die Standardabweichung der RR-Intervalle (SDNN = Standard Deviation of all Normal to Normal (NN) Intervalls) bestimmt. Da diese Standardabweichung sehr von der Aufzeichnungsdauer abhängig ist, wurde eine standardisierte Aufzeichnungslänge von 5 Minuten festgelegt (SDANN = Standard Deviation of the averages of NN intervals in all 5-minute segments of 24h recording). Der SDANN dient zur Abschätzung von Veränderungen der Herzfrequenz über einen längeren Zeitraum. Zur Beschreibung der Kurzzeitvariationen der Herzfrequenz dient die Berechnung der Quadratwurzel des Mittelwerts der Summe der mittleren quadratischen Abweichung der RR– Intervalle (RMSSD = Root Mean Square of Successive Differences). Ein hoher Wert des RMSSD gibt eine hohe Vagusaktivität an. Die pNN50 (percentage of RR-interval-Differences greater than 50ms) gibt den prozentualen Anteil der Intervalle an, die eine Abweichung von mindestens 50ms vom vorhergehenden Intervall aufweist. Ein hoher Wert gibt auch hier eine hohe Vagusaktivität an. (Kleiger et al. 1992, Schwartz et al. 1992, Bauernschmitt et al. 2004) 3.4.2 Frequenz-Domain-Analyse Zudem kann die HRV durch Unterschiede im Frequenzbereich beschrieben werden. Die HRV umfasst mehrere Frequenzbereiche. Es gibt zwei Hauptfrequenzkomponenten des Signals, die Niederfrequenz(Low Frequence) Komponente (0,04 bis 0.15Hz) und die Hochfrequenz-(High Frequence)Komponenten (0,15 bis 0,4 Hz). Die Frequenzbereichanalyse wurde mittels der schnellen Fouriertransformation (FFT) durchgeführt. Für die Frequenzanalyse wurden zeitbezogene Veränderungen der Herzfrequenz durch die FFT in frequenzbezogene Daten umgewandelt. Aus den kontinuierlichen Veränderungen der Spektraldichteverteilung wird die Anzahl unterschiedlicher Frequenzen in vordefinierten Frequenzbändern berechnet (Chandra et al. 2011). Die Zusammenhänge sind in Tabelle 2 dargestellt. Die Mediatoren des Sympathikus (Noradrenalin und Adrenalin) wirken über längere Zeiträume und werden im Niederfrequenzbereich der Herzfrequenzvariabilität dargestellt. Der Parasympathikus hingegen zeigt eine schnelle Wirkung auf die Veränderung der Herzfrequenz und lässt sich im Hochfrequenzbereich darstellen. Demzufolge spiegelt das Verhältnis von Low Frequenz und High Frequenz das sympatho-vagale Gleichgewicht wieder (Reed et al. 2005). 21 Tabelle 2: Überblick über die HRV-Parameter: A) Frequence Domain HRV Messungen B) Time Domain HRV Messungen. A) Frequence Domain HRV Messungen Beschreibung VLF in ms Physiologischer Zusammenhang noch unklar, reflektiert die vasomotorische Funktion, das RAS und/oder den parasympathischen Einfluss LF in ms Spiegelt sympathischen oder parasympathischen Einfluss wieder HF in ms Spiegelt die kurzfristigen Schwankungen der Herzfrequenz unter parasympathischem Einfluss wieder LF/ HF (Verhältnis der Low zu der High Frequence) Zeigt die sympatho-vagale Balance auf. B) Time Domain HRV Messungen Beschreibung SDNN = Standardabweichung aller normalen R-R (NN) Intervalle Schätzung der gesamten HRV. Über 24 Stunden gemessen spiegelt es sowohl lang-und kurzfristige Schwankungen der HRV wieder SDANN = SD der Mittelwerte von 5-MinutenIntervallen über NN in 24h Hierüber erfolgt die Abschätzung der langfristigen Komponente der HRV, d.h. der Veränderungen der Herzfrequenz durch Zyklen RmSSD = die Quadratwurzel aus dem Mittelwert von aufeinanderfolgenden Intervallen NN Abschätzung der kurzfristigen Schwankungen der Herzfrequenz von einem Herzschlag zum nächsten, Indikator der parasympathischen Aktivität pNN50 = Prozentsatz aufeinanderfolgender RR-Intervalle, die sich um mehr als 50ms voneinander unterscheiden Zeigt die parasympathische Aktivität an 22 3.5 DIE BERECHNUNG DER DC 3.5.1 PRSA (PRSA-PHASE-RECTIFIED SIGNAL AVERAGING) Zur Berechnung der DC wird das Verhalten der Herzfrequenz über 24 Stunden mittels eines 24Stunden-EKGs aufgezeichnet und mittels eines mathematischen Verfahrens in ein kürzeres Signal umgewandelt (PRSA-Phase-rectified signal averaging). Die RR-Intervalle werden anhand ihres Musters analysiert und durch PRSA werden Phasen ohne Sinus-Rhythmus und Artefakte gelöscht. Die Berechnung der DC in dieser Technik stellt ein phasengleichgerichtetes Ermittlungsverfahren dar (Kantelhardt et al. 2007). 3.5.2 BERECHNUNG DER DC-/AC-KAPAZITÄT Die Berechnung der Dezelerations-Kapazität/Akzelerationskapazität erfolgt in fünf Schritten. Sie wird im Folgenden erklärt (Bauer et al. 2006). SCHRITT 1: FESTLEGUNG DER ANKERPUNKTE Für die Berechnung der DC müssen zunächst die sogenannten Ankerpunkte festgelegt werden. RRIntervalle, welche länger als die vorher gegangenen Intervalle sind, stellen diese Ankerpunkte dar. In einem 24-Stunden-EKG werden ungefähr 45.000 von 100.000 RR-Intervallen als solche Ankerpunkte definiert (siehe 2 + 3). Um Fehler in der Berechnung zu vermeiden, werden RR-Intervalle, die eine über 5%ige Verlängerung in Millisekunden aufweisen, extrahiert (Bauer et al. 2006). 23 Abbildung 2: Ausschnitt eines Ruhe-EKGs: Die x-Achse beschreibt die Zeit der Aktionspotentiale in Sekunden, die y-Achse beschreibt die Spannung in MilliVolt. Der Abstand zwischen zwei R-R-Zacken wird RR-Intervall genannt. Aus: http://lifeinthefastlane.com/ecg-library/basics/qt_interval/ SCHRITT 2: DEFINITION DER ABSCHNITTE Die Abschnitte eines Intervalls um die Ankerpunkte werden genau definiert. Alle Intervalle haben die gleiche Größe, festgelegt anhand der am niedrigsten feststellbaren Frequenzen. Abschnitte, welche angrenzende Ankerpunkte umfassen, können überlappen (Bauer et al. 2006). Zur Erleichterung der Darstellung wurde in Abbildung 2 ein Abschnitt von 2 Herzschlägen gewählt. SCHRITT 3: PHASEN-KORREKTUR Es werden alle Ankerpunkte der DC in eine Phase gebracht. Sie werden übereinander gelegt und somit werden die einzelnen Segmente nach den Ankerpunkten ausgerichtet (Bauer et al. 2006). 24 SCHRITT 4: BERECHNUNG DES MITTELWERTS DER SIGNALE Das PRSA Signal X(i) wird festgelegt, indem die Berechnung der Durchschnittswerte der Signale innerhalb der ausgerichteten Segmente erfolgt. X(0) ist der Durchschnittswert der RR-Intervalle von allen Ankerpunkten, X(1) und X(-1) sind die Mittelwerte derjenigen RR-Intervalle, welche unmittelbar auf die Ankerpunkte folgen (X(1)), bzw. derjenigen RR-Intervalle, welche der Ankerpunkte vorausgegangen sind (X(-1)) (Bauer et al. 2006). SCHRITT 5: QUANTIFIZIERUNG DER DC/AKZELERATIONSKAPAZITÄT DC (AC) = ( X(0) + X(1)-X(-1)-X(-2) ) /4 Technisch gesehen entspricht diese Methode der X-Quantifizierung einer sogenannten „Haar Wavelet Analyse“ (Kantelhardt et al. 2007), wobei eine Skala von 2 verwendet wird. Für den Erhalt der PRSAKurve sind Computerberechnungen notwendig, jedoch kann die Kurve selbst leicht visuell interpretiert werden. Der Mittelpunkt der Kurvenauslenkung kennzeichnet die Durchschnittskapazität des Herzens, den Herzrhythmus von einem Schlag zum nächsten zu dezelerieren (verlangsamen) oder zu akzelerieren (beschleunigen) (Bauer et al. 2006). Schritt 1) bis 5) werden in der Abbildung 3 verdeutlicht (Bauer et al. 2006). 25 Abbildung 3: Berechnung der DC anhand von PRSA in einer 24-Stunden-EKG-Aufnahme von Herzschlagintervallen (Bauer et al. 2006) 26 4. ERGEBNISSE Die Auswertung der Daten und die Durchführung der statistischen Berechnungen erfolgte mit Hilfe des Statistik-Programmes SPSS, Version 17.0. (Aus: http://en.softonic.com/s/spss-17-full-version-free-download) 4.1 BESCHREIBUNG DER TEILNEHMER Insgesamt wurden an 203 Patienten EKG-Messungen durchgeführt. Jedoch konnten 39 EKGAufzeichnungen aufgrund zu starker Artefakt-Überlagerung oder Vorhofflimmern nicht ausgewertet werden. Diese Patienten wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Die in der Analyse eingegangene Patientengruppe bestand somit aus insgesamt 164 chronischen Dialysepatienten. Davon waren 109 Männer, 55 waren Frauen. Das Durchschnittsalter der Männer betrug 64,1 Jahre (SD 15,4), das der Frauen betrug 66,6 Jahre (SD 15,1). Die Teilnehmer stammten aus insgesamt vier Dialysezentren in München: dem Klinikum rechts der Isar, dem Dialysezentrum Bogenhausen (Dr. Bieber), dem Dialysezentrum Perlach (Dr. Maceiczyk) und dem KfH Dialysezentrum Giesing-Bahnhofsplatz. 4.2 GRUNDERKRANKUNG 35 Patienten waren aufgrund eines Diabetes Mellitus Typ 1 oder 2 dialysepflichtig, 30 Patienten waren aufgrund eines arteriellen Hypertonus und 28 aufgrund von Glomerulonephritis dialysepflichtig. Bei 11 Patienten war eine rheumatologische Systemerkrankung, die Ursache für ein dialysepflichtiges Nierenversagen. Bei 60 Patienten war die Genese des dialysepflichtigen Nierenversagens letztlich unklar (siehe Tabelle 3). 27 Tabelle 3: Die Grunderkrankungen der Patienten, die zur Dialysepflichtigkeit führten. Grunderkrankung Anzahl n Anzahl in % Diabetes Mellitus 35 21,3 arterielle Hypertonie 30 18,3 Glomerulonephritis 28 17,1 Rheumat. Systemerkrankung 11 6,7 Sonstiges 60 36,6 4.3 KARDIOVASKULÄRE RISIKOFAKTOREN Des Weiteren sind bei den Studienteilnehmern die kardiovaskulären Risikofaktoren erfragt worden, bzw. aus den Laborwerten und Akten entnommen worden. Tabelle 4 gibt einen Überblick über die kardiovaskulären Risikofaktoren der Studienteilnehmer gemäß der Framingham Heart Studie von O`Donnell von 2008 (O'Donnell et al. 2008). Tabelle 4: Demographische Daten der an der Studie teilgenommenen Patienten bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren. Hypercholesterinämie: LDL-Konzentration im Serum > 100mg/dl Arterielle Hypertonie: Systolischer Blutdruck >120mmHg Durchschnittswert, gemessen anhand einer 24-Stunden-Blutdruckmessung zum Zeitpunkt der Messungen für die Studie Kardiovaskuläre Anzahl n Anzahl in % Hypercholesterinämie 120 73 Arterielle Hypertonie 101 62 Raucher 69 42 Diabetes 56 34 Übergewicht (BMI >25) 90 55 Risikofaktoren 28 4.4 PHARMAKOTHERAPIE Die Pharmakotherapie der Studienteilnehmer war individuell sehr verschieden. Während der unmittelbaren Dialysebehandlung sind alle Patienten antikoaguliert worden. Für die Auswertungen wurden die antihypertensiven Medikamente folgender Wirkstoffgruppen erfasst: ACE-Hemmer, Angiotensin-1-Rezeptorblocker (AT1RB), Kalziumkanalblocker (CCB), Betablocker, Vasodilatatoren und Diuretika. Tabelle 5: Überblick über die Pharmakotherapie der Dialysepatienten Anzahl n Anzahl (%) ACE-Hemmer 66 40,2 AT1RB 31 18,9 CCB 66 40,2 Betablocker 105 64,0 Vasodilatator 26 15,9 Diuretika 107 65,2 In Abbildung 4 wird die Anzahl der verschiedenen antihypertensiven Medikamente der jeweiligen Patienten aufgezeigt. Von 164 Patienten haben 10,3 % der Patienten keine Medikamente zur Blutdrucksenkung eingenommen. 5,49 % haben 5 verschiedene Medikamente eingenommen (ungeachtet der Wirkstoffgruppen). Die am häufigsten verwendete Wirkstoffgruppe war die Gruppe der Diuretika. 6% 10% 0 1 19% 17% 2 3 24% 24% Abbildung 4: Überblick über die Anzahl der eingenommenen unterschiedlichen antihypertensiven Medikamente 29 4 5 4.5 LABORW ERTE DER STUDIENTEILNEHMER Die Tabelle 6 und die Tabelle 7 geben einen Überblick über die Laborwerte zum Zeitpunkt der EKGMessungen. Manche Werte wurden aus den Akten entnommen (Hämoglobin, CrP, Phosphat, Kreatinin, Albumin und Cholesterin). Diese Laborwerte durften zum Zeitpunkt der Datenerhebung maximal 10 Tage alt sein. Andernfalls wurden die fehlenden Werte durch eine Blutentnahme vor der Messung bestimmt. Natrium, Kalium und Calcium wurden bei allen Patienten anhand einer Blutgasanalyse zum Zeitpunkt der EKG-Messung bestimmt. Tabelle 6: Laborwerte anhand von Akten der Patienten, in Klammer die Referenzwerte bei Gesunden Hämoglobin g/dl Mittelwert (Min-Max) Standardabweichung 11,9 (7,5-14,8) 1,2 0,72 (0,1-4,8) 0,87 4,7 (0,9-10,6) 2,1 8,45 (2,2-15,6) 2,96 4,82 (2,7-6,2) 7,06 180 (37-358) 49 (12-15g/dl) CRP mg/dl (<0,5mg/dl) Phosphat mg /dl (2,6 -4,9 mg/dl) Kreatinin mg/dl (<0,9mg/dl) Albumin g/dl (3,5-5 g/dl) Cholesterin mg/dl (<200mg/dl) Tabelle 7: Blutgasanalysen am Tag der EKG-Messungen Natrium mmol/l 138,35(118-147) 3,83 5,09 (2,0-7,1) 0,81 2,32 (1,09-4,7) 0,51 (135-145mmol/l) Kalium mmol/l (3,6-5,2mmol/l) Calcium mmol/l (2,2-2,65mmol/l) 30 4.6 EKG-PARAMETER DER PATIENTEN Folgende Werte der EKG-Berechnungen wurden berechnet und dokumentiert: SDNN, SDANN, RMSSD und DC. Über alle Patienten gemittelt ergab sich eine DC von 3,53 ms. Das entsprach einer mittleren Risikogruppe. Die Tabelle 8 zeigt einen Überblick über die berechneten EKG-Daten des gesamten in die Auswertung eingegangenen Patientenkollektivs. Tabelle 8: EKG-Daten gesamtes in die Auswertung mit eingegangenem Patientenkollektiv Mittelwert Maximum Minimum Standard- Normwerte abweichung (Camm J. 1996) Sdnn (ms) 94,54 205,39 9,84 33,80 141 + 139 SDANN (ms) 76,85 201,39 17,22 29,66 127 + 35 RMSSD 15,58 37,83 4,66 7,229 27 + 27 3,53 9,67 -3,77 2,16 (ms) DC (ms) Es erfolgte der Ausschluss von 37 Patienten bei der Berechnung von RMSSD. Die Werte dieser Patienten zeigten sich außerhalb des nach Task Force 1996 beschriebenen Norm-Intervalls (Camm J. 1996). 31 In der statistischen Berechnung zeigt sich eine Korrelation zwischen der DC in Millisekunden und den in dieser Studie berechneten linearen Parametern der HRV (siehe Tabelle 9). Tabelle 9: Korrelation zwischen DC in Millisekunden und den linearen HRV-Parametern Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant Korrelation mit der DC in ms SDNN Korrelationskoeffizient nach ** ,226 Pearson SDANN Signifikanz ,004 Korrelationskoeffizient nach ,189 * Pearson RMSSD Signifikanz (2-seitig) ,016 Korrelationskoeffizient nach ,210 * Pearson Signifikanz (2-seitig) ,012 32 4.7 VERTEILUNG DER DC-RISIKOGRUPPEN Die Aufteilung der DC erfolgte in 3 Risikogruppen: > 4,5ms: Low-Risk 2,5ms-4,5 ms: Intermediate-Risk < 2,5ms: High-Risk Tabelle 10 und Abbildung 5 zeigen, dass die meisten Patienten eine DC der mittleren (intermediate) Risikostufe aufweisen. Tabelle 10: DC Risikogruppen in Häufigkeiten Risikogruppen Anzahl n (%) DC high Risk 50 (30,5%) DC intermediate Risk 69 (42,1%) DC low Risk 45 (27,4%) Abbildung 5: DC Risikogruppen in Häufigkeiten 33 4.8 DC IM VERGLEICH MIT KARDIOVASKULÄREN RISIKOFAKTOREN DER DIALYSEPATIENTEN 4.8.1 DC IM VERGLEIC H MIT DIABETES MELLITUS Von den Studienteilnehmern waren insgesamt 34% (56) Diabetiker. Tabelle 11: Häufigkeitverteilung Diabetes Mellitus und gesamtes Patientenkollektiv Tabelle 12: HBA1C – Werte der Patienten Tabelle 11: Häufigkeitverteilung Diabetes Mellitus und gesamtes Patientenkollektiv n Tabelle 12: HBA1C-Werte der Patienten % Ja 56 34,1 nein 108 65,9 ALL 164 100,0 Minimum HBA1C Max 470 Mittelwert 10,63 6,26 22 Patienten wurden aufgrund fehlender HBA1c-Werte aus der Statistik ausgeschlossen 10 Patienten (17,9%) mit Diabetes Mellitus konnten der Low-Risk-Gruppe zugeteilt werden, 20 Patienten (35,7%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 26 Patienten (46,4%) der High-Risk-Gruppe (siehe Tabelle 13). Tabelle 13: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Diabetes Mellitus Diabetes Mellitus Ja nein n (%) n (%) DC - low 10 17,9 35 32,4 Groups Inter-mediate 20 35,7 49 45,4 high 26 46,4 24 22,2 100 34 100 Es zeigten 10 Patienten (22,2%) der Low-Risk-Gruppe einen Diabetes Mellitus, 20 Patienten (29%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 26 Patienten (52,0%) der High-Risk-Gruppe. Tabelle 14: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Diabetes Mellitus Diabetes Mellitus Ja nein n (%) n (%) DC - low 10 22,2 35 77,8 100% Groups Inter- 20 29,0 49 71,0 100% 26 52,0 24 48,0 100% mediate high Schematische Darstellung der DC in Millisekunden und Diabetes Mellitus der Patienten. Korrelationskoeffizient nach Pearson 0,292 ** Signifikanz: p < 0,001 **. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2seitig) signifikant. Vergleich DC in ms mit HBA1c %; Korrelationskoeffizient nach Pearson -0,278 * Signifikanz p= 0,017*. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Abbildung 6: DC in ms und Einteilung in Diabetes ja/nein DC in ms und HBA1c-Werte in % 35 4.8.2 DC IM VERGLEICH ZU R HYPERLIPIDÄMIE (LDL > 100MG/L) Von den Studienteilnehmern zeigten 116 (70,7%) der Patienten eine Hyperlipidämie (siehe Tabelle 15). Tabelle 15: Gesamtes Patienenkollektiv: Häufigkeitverteilung bezüglich Hyperlipidämie LDL > 100mg/l n % ja 116 70,7 nein 48 29,3 ALL 164 100,0 29 Patienten (25,0%) mit einem erhöhten Durchschnittswert wurden der Low-Risk-Gruppe, 54 Patienten (46,6%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 33 Patienten (28,4%) der High-Risk-Gruppe zugeteilt (siehe Tabelle 16). Tabelle 16: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten der Hyperlipidämie LDL > 100mg/l ja nein n (%) n (%) DC - low 29 25,0 16 33,3 Groups Inter- 54 46,6 15 31,3 33 28,4 17 35,4 mediate high 100 100 36 Es zeigten 29 Patienten (64,4%) der Low-Risk-Gruppe, 54 Patienten (78,3%) der Intermediate-RiskGruppe und 33 Patienten (66%) der High-Risk-Gruppe einen Durchschnittswert über 100mg/dl (siehe Tabelle 17). Tabelle 17: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikogruppen der DC und Häufigkeiten der Hyperlipidämie LDL > 100mg/dl ja nein n (%) n (%) DC - Low 29 64,4 16 35,6 100% Groups Inter- 54 78,3 15 21,7 100% 33 66,0 17 34,0 100% mediate High A) Darstellung der Gruppen Hypercholesterin (LDL > 100mg/l) ja/nein und DC in ms. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,011 Signifikanz: p = 0,891 B) Gegenüberstellung der LDL - Werte und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,056 Signifikanz: p=0,474 Abbildung 7: Korrelation der LDL-Cholesterinwerte mit der DC A) Darstellung DC in ms und Hypercholesterinämie ja/nein-Boxplot B) DC und LDL: Darstellung im Streudiagramm 37 4.8.3 DC IM VERGLEICH MIT DER ARTERIELLEN HYPERTONIE Es wurde innerhalb der ISAR-Studie eine 24-Stunden-Blutdruckmessung bei allen teilnehmenden Patienten durchgeführt. Die Aufteilung erfolgte in zwei Gruppen: Patienten mit Durchschnittswerten unter 120mmHg und über 120mmHg. Es zeigten 101 Patienten (61,6%) einen Durchschnittswert > 120mmHg systolisch in der 24-Stunden-Blutdruckmessung (siehe Tabelle 18). Tabelle 18: Häufigkeitsverteilung der Patienten in die Blutdruckgruppen 24-h Blutdruck Systolischer Mittelwert > 120mmHG n % ja 101 61,6 nein 63 38,4 ALL 164 100,0 30 Patienten (29,7%) mit einem erhöhtem Durchschnittswert > 120mmHg wurden der Low-RiskGruppe, 40 Patienten (39,6%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 31 Patienten (30,7%) der High-RiskGruppe zugeteilt. Tabelle 19: Aufteilung des Patientenkollektives auf die Risikogruppen der DC und Häufigkeiten der arteriellen Hypertonie (Definiert über 120mmHg) 24h-Blutdruck Mittelwert systolisch über 120 mmHg unter 120 mmHg n (%) n (%) DC - low 30 29,7 15 23,8 Groups Inter- 40 39,6 29 46,0 31 30,7 19 30,2 mediate high 100 100 38 Es zeigten 30 Patienten (66,7%) der Low-Risk-Gruppe einen Durchschnittswert über 120mmHg in der 24-Stunden-Blutdruckmessung, 40 Patienten (58%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 31 Patienten (62%) der High-Risk-Gruppe (siehe Tabelle 20) Tabelle 20: Verteilung des Patientenkollektives auf die Risikogruppen der DC und Häufigkeiten der arteriellen Hypertonie (Definiert über 120mmHg) 24h-Blutdruck Mittelwert systolisch über 120mmHg unter 120mmHg n (%) n (%) DC - low 30 66,7 15 33,3 100% Groups Inter- 40 58,0 29 42,0 100% 31 62,0 19 38,0 100% mediate high A) Gegenüberstellung der Blutdruckmittelwerte in mmHg und der DC in ms. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,056 Signifikanz: P = 0,478 B) Schematische Darstellung der DC in ms und Einteilung in die Gruppen Hypertonus ja/nein Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,086 Signifikanz: p = 0,275 Abbildung 8: Korrelation der Blutdruckwerte und DC A) nominale Werte der DC und der Blutdruckwerte-Streudiagramm B) nominale Werte der Dezelerationskapazität und art. Hypertonus ja/nein-Boxplot 39 Des Weiteren wurde die eingenommene antihypertensive Therapie der Patienten mit der DC verglichen. Es zeigt sich keine signifikante Korrelation der DC und den verschiedenen Wirkstoffgruppen der blutdrucksenkenden Therapie (siehe Tabelle 21 und Abbildung 9). Tabelle 21: Korrelation der DC mit den jeweiligen eingenommenen Wirkstoffklassen der antihypertensiven Therapie DC Korrelation Calcium- ACE- Beta- Vaso- Diu- blocker Hemmer blocker dilatator retika AT1-RB ,015 ,080 ,133 -,045 ,101 -,042 ,852 ,310 ,089 ,565 ,198 ,594 nach Pearson Signifikanz Darstellung der DC in ms und Anzahl der eingenommen Blutdruckmedikamente Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,074, Signifikanz: P = 0,348 Abbildung 9: Korrelation der DC in ms und Anzahl der eingenommen Blutdruckmedikamente 40 4.8.4 DC IM VERGLEICH MIT DEM NIKOTINABUSUS Von den Studienteilnehmern waren insgesamt 42% (69) Raucher. Tabelle 22: Häufigkeitverteilung Nikotinabusus und gesamtes Patientenkollektiv n % ja 69 42,1 nein 95 57,9 ALL 164 100,0 17 Patienten (24,6%) mit Nikotinabusus wurden der Low-Risk-Gruppe, 30 Patienten (43,5%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 22 Patienten (31,9%) der High-Risk-Gruppe zugeteilt. Tabelle 23: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Nikotinabusus Nikotin ja nein n (%) n (%) DC - low 17 24,6 28 29,5 Groups Inter- 30 43,5 39 41,1 22 31,9 28 29,5 mediate high 100 100 41 Es zeigten 17 Patienten (37,8%) der Low-Risk-Gruppe einen Nikotinabusus, 30 Patienten (43,5%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 22 Patienten (44,0%) der High-Risk-Gruppe. Tabelle 24: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Nikotinabusus Nikotin ja nein n (%) n (%) DC - low 17 37,8 28 62,2 100% Groups Inter- 30 43,5 39 56,5 100% 22 44,0 28 56,0 100% mediate high Darstellung der DC in Millisekunden und Nikotinabusus der Patienten. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,064 Signifikanz: P = 0,412 Abbildung 10: Korrelation der Raucher und DC 42 4.8.5 DC IM VERGLEICH MIT ÜBERGEW ICHT BZW . ADIPOSITAS Von den Studienteilnehmern waren insgesamt 57 Patienten übergewichtig und 31 Patienten adipös. Als Bezugsgröße wurde der Body Mass Index (BMI) verwendet. Die Grenze lag bei einem BMI von 25. Personen mit BMI von 25-29,9 gelten als Übergewichtig, Personen mit BMI > 30 gelten als adipös (siehe Tabelle 25 Tabelle 26). Tabelle 25 + 26: Häufigkeitsverteilung der Patienten in Adipositas und Übergewicht gesamtes Patientenkollektiv Tabelle 25: Übergewicht Tabelle 26: Adipositas n % n % ja 57 34,8 ja 31 18,9 nein 107 65,2 nein 133 81,1 All 164 100,0 All 164 100,0 4.8.5.1 ÜBERGEWICHT Die Aufteilung in die Risikogruppen zeigte eine Verteilung wie folgt: 14 Patienten (24,6%) mit Übergewicht konnten der Low-Risk-Gruppe zugeteilt werden, 24 Patienten (42,1%) der IntermediateRisk-Gruppe und 19 Patienten (33,3%) der High-Risk-Gruppe (siehe Tabelle 27). Tabelle 27 : Häufigkeit-Verteilung der Patienten in die Gruppe Übergewicht ja/nein Übergewicht Ja nein n (%) n (%) DC - low 14 24,6 31 29,0 Groups Inter- 24 42,1 45 42,1 19 33,3 31 29,0 mediate high 100 100 43 Es waren 14 Patienten (31,1%) der Low-Risk-Gruppe übergewichtig, 24 Patienten (34,8%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 19 Patienten (38,0%) der High-Risk-Gruppe (siehe Tabelle 28 und Abbildung 11). Tabelle 28: : Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Übergewicht Übergewicht ja nein n (%) n (%) DC - low 14 31,1 31 68,9 100% Groups Inter 24 34,8 45 65,2 100% 19 38,0 31 62,0 100% mediate high Schematische Darstellung der DC in Millisekunden und Übergewicht der Patienten. Korrelationskoeffizient Pearson: 0,06 Signifikanz: p = 0,447 Abbildung 11: Schematische Darstellung von Übergewicht/Adipositas und DC 44 nach 4.8.5.2 ADIPOSITAS Die Aufteilung in die Risikogruppen zeigte eine Verteilung wie folgt: 8 Patienten (25,8%) mit Adipositas konnten der Low-Risk-Gruppe zugeteilt werden, 14 Patienten (45,2%) der Intermediate-Risk-Gruppe und 9 Patienten (29%) der High-Risk-Gruppe (siehe Tabelle 29, Tabelle 30 und Abbildung 12). Tabelle 29: Häufigkeit-Verteilung der Patienten in die Gruppe Adipositas ja/nein Adipositas ja nein n (%) n (%) DC - low 8 25,8 37 27,8 Groups Inter- 14 45,2 55 41,4 9 29,0 41 30,8 mediate high 100 100 Es waren 8 Patienten (17,8%) der Low-Risk-Gruppe adipös, 14 Patienten (20,3%) der mittleren Risikogruppe und 9 Patienten (18,0%) der High-Risk-Gruppe. Tabelle 30: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Adipositas Adipositas ja nein n (%) n (%) DC - low 8 17,8 37 82,2 100% Groups Inter- 14 20,3 55 79,7 100% 9 18,0 41 82,0 100% mediate high 45 A) Darstellung der DC in Millisekunden und Adipositas der Patienten. Korrelationskoeffizient nach Pearson 0,042 Signifikanz: p = 0,593 B) x-Achse: BMI-Werte y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung Werte und der der Korrelationskoeffizient Pearson: -0,096 Signifikanz: P = 0,221 Abbildung 12: Schematische Darstellung von Übergewicht/Adipositas und DC DC in ms und Adipositas ja/nein-Boxplot DC in ms und BMI-Werte-Streudiagramm 46 BMIDC. nach 4.8.6 VERGLEICH DER ANZAHL DER KARDIOVASKULÄREN RISIKOFAKTOREN MIT DER DC Die meisten Patienten hatten drei oder weniger kardiovaskuläre Risikofaktoren. 17,7 % der Patienten wiesen einen Risikoparameter auf, 42,1% wiesen zwei Risikofaktoren auf und 25,6% wiesen drei Risikoparameter auf (siehe Tabelle 31 und Tabelle 32). Tabelle 31: Häufigkeitsverteilung der Anzahl der kardiovaskulären Risikofaktoren Anzahl Risikofaktoren Häufigkeit % keine 6 3,7 eins 29 17,7 zwei 69 42,1 drei 42 25,6 vier 15 9,1 fünf 3 1,8 164 100,0 Gesamt 47 Abbildung 13: Schematische Darstellung Häufigkeitsverteilung der Anzahl der kardiovaskulären Risikofaktoren auf das gesamte Patientenkollektiv in Prozent. Tabelle 32: Aufteilung des Patientenkollektivs nach Anzahl der Risikofaktoren in die Risikogruppen der DC DC Risikogruppen Low n (%) Intermediate High n n (%) (%) Anzahl keine 1 2,2 2 2,9 3 6,0 Risiko- eins 8 17,8 16 23,2 5 10,0 faktoren zwei 24 53,3 25 36,2 20 40,0 drei 10 22,2 18 26,1 14 28,0 vier 2 4,4 6 8,7 7 14,0 fünf 0 ,0 2 2,9 1 2,0 48 Die Häufigkeitverteilung zeigt, dass der größte Teil der Patienten zwei Risikofaktoren aufweisen. Auch in allen drei Risikogruppen haben die meisten Patienten zwei Risikofaktoren. Eine signifikante Korrelation der kardiovaskulären Risikofaktoren mit der DC bei Dialysepatienten konnte jedoch nicht beobachtet werden (siehe Abbildung 14). Schematische Darstellung der DC in Millisekunden und Anzahl der Risikofaktoren der Patienten Korrelationskoeffizient nach Pearson -0,139 Signifikanz: p = 0,076 Abbildung 14: Schematische Darstellung von DC und Anzahl an Risikofaktoren 49 4.9 DC UND NICHT -FRAMINGHAM-RISIKOFAKTOREN 4.9.1 CRP UND DC Die Häufigkeitsverteilung der Werte von CRP zeigt eine Verteilung der Mittelwerte wie folgt: In der LowRisk-Group zeigte sich ein Mittelwert von 0,7mg/dl, in der Intermediate-Risk-Group zeigte sich ein Mittelwert von 0.62 mg/dl und in der High-Risk-Group zeigte sich ein Mittelwert von 0.88 mg/dl. Die Schwankungen von Minimum zu Maximum hatten eine ähnliche Spannbreite in allen 3 Risikogruppen (siehe Tabelle 33 und Abbildung 15). Tabelle 33: Häufigkeitsverteilung der CrP-Werte in den verschiedenen Risikogruppen der DC CRP Mittelwert Min Max DC - low 0,70 0,10 4,10 Gruppen intermediate 0,62 0,10 4,80 high 0,88 0,10 4,40 x-Achse: CrP-Werte y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung der CrPWerte und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,101 Signifikanz: p = 0,2345 Abbildung 15: DC und CrP-Werte. Streudiagramm 50 4.9.2 KORRELATION VON NICHT-FRAMINGHAM –RISIKOFAKTOREN MIT DER DC Die teilnehmenden Patienten hatten durchschnittlich seit ca. 59 Monaten eine Dialysetherapie und zeigten eine mittlere Ultrafiltrationsrate von 532ml/Stunde. Im Durchschnitt waren die Patienten 65 Jahre alt, zeigten durchschnittliche Kreatininwerte von 8,3mg/dl sowie einen Hämoglobinwert von 11,9 g/dl auf. Das Serumphosphat betrug im Mittel 4,7 mg/dl, der Calcium-Spiegel 2,32 mval/l und der Parathormonwert 272ng/l (siehe Tabelle 34, Tabelle 35 und Abbildung 16). Tabelle 34: Überblick über Nicht-Framingham Parameter der Dialysepatienten Min Max Mittel Dialysemonate 2 390 59 UFR ml pro Stunde 99,50 1134 531,93 Alter in Jahren 17,0 95 65 Kreatinin mg/dl 2,10 15,60 8,32 Hämoglobin g/dl 7,5 14,8 11,9 Phosphat mg/dl ,9 10,6 4,7 Calcium mval/l 1,09 4,86 2,32 iPTH mg/l ,30 957,00 272 Tabelle 35: Korrelation zwischen der DC und den Nicht-Framingham-Parametern Dialyse- UFR Alter Kreatinin Monate Korrelation HB- Phosphat Ca iPTH Wert * * ,109 -,042 -,312 ,295 ,047 -0,056 -,033 0,073 ,177 ,594 ,000 ,000 ,548 0,479 0,675 0,417 nach Pearson Signifikanz 51 A) x-Achse: Dialysemonate y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung der Dialysedauer (in Monaten) und der DC in ms. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,109 Signifikanz: p = 0,177 B) x-Achse: UFR ml pro Stunde y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung der Ultrafiltrationsrate und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,042 Signifikanz: p = 0,594 C) x-Achse: Alter in Jahren y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung des Alters der Patienten in Jahren und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,312 Signifikanz p < 001 52 D) x-Achse: Kreatininwerte in mg/dl y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung der Kreatininwerte und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,295 Signifikanz p < 0,001 E ) x-Achse: Hämoglobinwert in mg/dl y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung der Hämoglobinwert und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,047 Signifikanz p = 0,548 F) x-Achse: Phospatwerte in mg/dl y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung der Phospatwerte und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,056 Signifikanz p = 0,479 53 G) x-Achse: Calcium in mval/l y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung des Serumkalziumgehalts und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: -0,033 Signifikanz p = 0,675 H) x-Achse: Parathormon in ng/l y-Achse: DC in ms Gegenüberstellung des iPTH und der DC. Korrelationskoeffizient nach Pearson: 0,073 Signifikanz p = 0,417 Abbildung 16: Überblick über Nicht-Framingham-Parameter der Dialysepatienten A) B) C) D) E) F) G) H) Gegenüberstellung der Dialysedauer (in Monaten) und der DC. Gegenüberstellung der Ultrafiltrationsrate und der DC. Gegenüberstellung des Alters in Jahren und der DC. Gegenüberstellung der Kreatininwerte und der DC Gegenüberstellung der Hämoglobinwert und der DC. Gegenüberstellung der Phospatwerte und der DC Gegenüberstellung des Serumkalziumgehaltes und der DC Gegenüberstellung des iPTH und der DC. 54 5. DISKUSSION Patienten mit Urämie haben häufig eine Dysfunktion des autonomen Nervensystems, verursacht durch eine autonome Neuropathie, die sowohl das sympathische als auch das parasympathische Nervensystem betrifft (Campese M, 1981). In mehreren Studien wurde wiederholt eine Erhöhung des Sympathikus – Tonus bei Dialysepatienten gezeigt (Rubinger et al. 1999, Kurata et al. 2000). Die autonome Funktion kann durch die HRV abgeschätzt werden. Die HRV kann mit linearen sowie nicht-linearen Messparametern berechnet werden. Die durch nicht-lineare Messparameter bestimmte HRV, zu der auch die hier verwendete DC zählt, kann die Mortalität nach einem Myokardinfarkt besser voraussagen als die HRV, die mit den konventionellen linearen Messparametern bestimmt wurde (Huikuri et al. 2000, Barthel et al. 2003, Bauer et al. 2009). Die Feststellung der autonomen Neuropathie bei Dialysepatienten anhand der durch die lineare Methode bestimmten HRV ist vielfach beschrieben worden (Rubinger et al. 1999, Kurata et al. 2000). Die nicht-linear berechnete HRV weist jedoch auch bei Dialysepatienten eine bessere Risikoeinschätzung bezüglich der Mortalität auf (Suzuki et al. 2012). Bei Dialysepatienten wurde eine kardiale vagale Dysfunktion beobachtet, welche unabhängig von zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren ist. Aus diesem Grund könnten bei Dialysepatienten vermehrt die nicht-linearen Messparameter zur Bestimmung der HRV zur Mortalitätsabschätzung herangezogen werden (Rubinger et al. 1999, Kurata et al. 2000). In einer Studie wurde die DC an Dialysepatienten in Japan untersucht (Suzuki et al. 2012). Die Patienten wurden über 7,3 Jahre beobachtet und zu Beginn die DC bestimmt. Die verstorbenen Patienten hatten im Vergleich zu den überlebenden Dialysepatienten eine signifikant erniedrigte DC. In dieser Studie wurden die linearen sowie die nicht-linearen Messparameter der HRV ermittelt und ausgewertet. Zu den aus linearen Messparametern ermittelten Größen zählen die SDNN, RMSSD und SDANN. Die DC wurde aus nicht-linearen Messparametern berechnet. Boskovic et al. konnten den Zusammenhang zwischen einem erniedrigten SDNN und erhöhter Mortalität bei Post-Infarkt-Patienten aufzeigen (Boskovic et al. 2014). Die umfassende CRIC-Studie (Drawz et al. 2013) untersuchte die SDNN und RMSSD bei 3939 Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz. In dieser Studie zeigte sich, dass multiple Risikofaktoren für renale und kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Alter, Diabetes mellitus und eine niedrige glomeruläre Filtrationsrate, mit einer geringeren HRV assoziiert sind. Ebenso zeigte sich ein Zusammenhang zwischen einer erniedrigten SDNN bzw. einem niedrigem RMSSD mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre und renale Folgeerscheinungen. Secemsky et al. konnten dies ebenfalls in einer Studie mit 28 Dialysepatienten beobachten (Secemsky et al. 2010). In unserer Studie an Dialysepatienten zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen der DC und der SDNN (Korrelation nach Pearson: 0,226; p = 0,004), der RMSSD (Korrelation nach Pearson: 0,356; p < 0,001) und der SDANN 55 (Korrelation nach Pearson: 0,189; p = 0,016). Dies bedeutet, dass die unterschiedlichen Messmethoden der HRV miteinander korrelieren. Darüber hinaus untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der DC und den kardiovaskulären Risikofaktoren bei Dialysepatienten. Unsere Hypothese war, dass das Vorhandensein von kardiovaskulären Risikofaktoren zu einer verstärkten autonomen Dysfunktion führt, was sich in einer Erniedrigung der DC widerspiegeln würde. Es wurde gezeigt, dass eine erniedrigte DC bei Patienten nach einem Myokardinfarkt mit einem signifikant erhöhten Risiko, an einem plötzlichen Herztod zu versterben, einhergeht (Bauer et al. 2009). Die DC stellt einen bisher kaum berücksichtigten Parameter bezüglich der Mortalitätsprädiktion bei Dialysepatienten dar. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass die DC auch bei diesem Patientenkollektiv eine Einschätzung der statistischen Lebenserwartungen erlaubt. In unserer Studie wiesen ein Großteil der Patienten (42,1%) eine DC auf, die mit einem mittleren Mortalitätsrisiko vergesellschaftet ist. 30,5% der Patienten waren in der High-Risk- und 27,4% in der Low-Risk-Gruppe. Diese Verteilung stimmt mit derer von bereits veröffentlichten Studien überein, deren Patientenkollektiv eine sehr hohe kardiovaskuläre Mortalität aufwies (Herzog et al. 2008, Genovesi et al. 2009, Stel et al. 2009, Lawrence Agodoa 2012, Chiu et al. 2014). Auch wenn es sich bei der vorliegenden Arbeit lediglich um eine Querschnitts- und keine prospektive Follow-up Studie handelt, könnte dies für eine hohe Mortalitätsrate in diesem Patientenkollektiv sprechen. Um diese Vermutung weiter zu untermauern, wurde die DC mit den klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren (Diabetes Mellitus, arterieller Hypertonus, Nikotinabusus, Hypercholesterinämie und Adipositas) der Dialysekohorte verglichen. Damit sollten mögliche Assoziationen zwischen den Risikofaktoren und einer Erniedrigung der DC bei Dialysepatienten aufgezeigt und so eine mögliche Verbindung zu einer erhöhten Sterblichkeit hergestellt werden. Außerdem erhofften wir uns von diesem Ansatz Hinweise auf die pathophysiologische Genese der DC-Erniedrigung und somit der autonomen Neuropathie bei Dialysepatienten. In den folgenden Abschnitten werden die kardiovaskulären Risikofaktoren getrennt voneinander mit der DC bei Dialysepatienten betrachtet. 56 5.1 DIABETES MELLITUS Diabetes Mellitus ist eine der häufigsten Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz und für ein chronisches dialysepflichtiges Nierenversagen, wie Zahlen aus dem deutschen Nierenregister „Quasi Niere“ belegen (SchoberHalstenberg 2006 / 2007). Das Vorhandensein eines Diabetes mellitus erhöht die im Dialysekollektiv bereits sehr hohe kardiovaskuläre Mortalität noch weiter (Chantrel et al. 1999, Lok et al. 2004). Bei Diabetes mellitus kommt es neben vielen anderen Organschäden aber auch zu einer kardialen Neuropathie (Vinik et al. 2003). Es werden glykämische Schädigungen von Nervenfasern vermutet, welche das Reiz-Leitungssystem des Herzens innervieren (Vinik et al. 2013). Diese Neuropathie ist verantwortlich dafür, dass eine Myokardischämie bei Diabetikern häufig asymptomatisch abläuft. (Vinik et al. 2007). Eine Studie von Barthel zeigte, dass Diabetes-Patienten nach einem Herzinfarkt eine 5Jahres-Mortalitätsrate von 64% aufweisen (Barthel 2011). Da die Prävalenz einer autonomen Dysfunktion bei Diabetes - Patienten mit zusätzlicher koronarer Herzerkrankung nochmals deutlich erhöht ist, könnte die Messung eines Parameters für diese Dysfunktion des vegetativen Nervensystems besonders gefährdete Patienten innerhalb einer Dialysekohorte identifizieren. Das Lebenszeitrisiko, einen Diabetes Mellitus zu entwickeln, ist allgemein sehr hoch. Eine Studie schätzte, dass im Jahr 2000 geborene Männer in den USA ein Lebenszeitrisiko von 32,8% haben, bei Frauen waren es sogar 38,5% (Narayan et al. 2003). Folglich ist auch davon auszugehen, dass die Zahl der Dialysepatienten in den kommenden Jahren immer weiter steigen wird und es trotz einer intensivierten Behandlung mehr Dialysepatienten geben wird. Es ist daher auch aus gesundheitspolitischer Sicht sehr wichtig, Parameter für die Risikostratifizierung und damit für die Prävention bei diesen Patienten zu etablieren. Es ist zu vermuten, dass aufgrund von pathophysiologischen Veränderungen, welche durch den Diabetes entstehen, die Patienten eine besonders starke Erniedrigung der DC aufweisen. Deshalb war es für uns interessant, Zusammenhänge zwischen der DC und an Diabetes erkrankten Dialysepatienten aufzuzeigen, die mit 21,3% in unserem Kollektiv die größte Grunderkrankungsgruppe darstellen. Insgesamt wiesen 34% der Patienten unseres Studienkollektives einen Diabetes Mellitus auf. Lange Zeit waren nicht invasive Messmethoden in Form von Funktionstests die Methoden der Wahl, um die autonome Funktion bei Diabetespatienten zu messen und somit eine diabetische Polyneuropathie festzustellen und zu quantifizieren. Die Tests bestanden in erster Linie aus dem Valsalvamanöver und der gleichzeitig gemessenen Herzfrequenzveränderung (Ewing et al. 1980). 57 Jedoch sind diese Tests in der täglichen klinischen Praxis zeitaufwendig und insbesondere im Dialysesetting praktisch nicht durchführbar. Zudem fordert die Durchführung solcher Messmethoden kooperative Patienten, die wir in der Gruppe unserer Dialysepatienten häufig leider nicht antreffen, da diese jede Zeit an der Dialyse und im Dialysezentrum als Zeitverlust und Minderung ihrer Lebensqualität werten. Aus diesem Grunde haben sich automatisierte Messverfahren der HRV zur Diagnostik der autonomen Funktionsstörung etabliert (Boulton et al. 2005). In einer Studie wurde bei 1455 Patienten nach einem Herzinfarkt die DC aufgezeichnet und gemessen (Kantelhardt et al. 2007). Davon waren 17% Diabetiker. Es zeigte sich hier eine signifikant erniedrigte DC bei den Diabetikern. In einer anderen Studie anhand Patienten mit stabiler koronarer Herzerkrankung wurde dieser Zusammenhang bestätigt (Zuern et al. 2012). Bei dieser Studie konnte bei Patienten mit Diabestes eine signifikante Korrelation von Parametern der autonomen Neuropathie und der Höhe des HBA1c Werts aufgezeigt werden. Bislang unbekannt war aber, ob sich diese Ergebnisse auch auf Dialysepatienten mit einem Diabetes mellitus als Grunderkrankung übertagen lassen. Von unserem Patientenkollektiv litten 34% (n=56) an einem Diabetes Mellitus, ohne einen Unterschied zwischen Typ I, II oder sonstigen Diabetesformen zu berücksichtigen. Wir konnten zeigen, dass die Patienten mit Diabetes eine signifikant verminderte DC aufwiesen (DC in Millisekunden und Diabetes Mellitus der Patienten: Korrelation nach Pearson 0,292, Signifikanz: p < 0, 001) und eine signifikante negative Korrelation zwischen HBA1c-Wert und DC bei den Diabetes-Patienten bestand (DC in ms mit HBA1c%; Korrelation nach Pearson: -0,278*, Signifikanz p= 0,017). Ob sich dieser Zusammenhang auch auf die kardiovaskuläre Risikostratifizierung in einem prospektiven Ansatz übertragen lässt, wird eine Weiterführung der ISAR Studie in den nächsten Jahren berichten. 5.2 HYPERLIPIDÄMIE Der Arteriosklerose liegt ein chronischer, multifaktorieller Entzündungsprozess in der Arterienwand zugrunde. Unter allen kardiovaskulären Risikofaktoren ist ein chronisch erhöhter Plasma-LDLCholesterinwert als der bedeutendste Faktor für die Pathogenese der Arteriosklerose anzusehen, da sich das LDL in der Gefäßwand ablagert und eine chronische Entzündungsreaktion aufrecht erhält (O'Donnell et al. 2008). In unserer Studie wurden die Patienten in zwei Gruppen mit einerseits normalem LDL-Wert und andererseits mit Hypercholesterinämie aufgeteilt. Ein Serum-LDLCholesterinwert von 100mg/dl (entspricht 2,5mmol/L) wurde gemäß den ESC/EAS-Guidelines für Lipidmanagement von 2011 als Grenze festgelegt. (Walter F.Riesen Prof. Dr.Dr.h.c. 2011). Eine 58 Hypercholesterinämie hatten gemäß dieser Leitlinie 116 unserer Dialysepatienten. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen Hypercholesterinämie und der DC war jedoch nicht nachweisbar. Dieser klassische Risikofaktor hatte sich auch schon in großen Interventionsstudien als nicht relevant im Dialysekollektiv gezeigt (Fellstrom et al. 2007). Daher empfehlen die aktuellen Guidelines keine generelle Lipidsenkung bei Dialysepatienten ohne Vorliegen einer koronarer Herzerkrankung und/oder peripher arterieller Verschlusskrankheit. Auch zwischen dem Entzündungsmarker CrP und der DC ergab sich kein signifikanter Zusammenhang. Da es sich hier allerdings um lediglich einen einzelnen Entzündungsparameter handelt, ist ein Ausschluss der Inflammation als Verursacher einer verminderten DC sicher nicht abschließend möglich. Zudem könnte es auch wegen der zu geringen Zahl der eingeschlossenen Patienten zu keinem signifikanten Ergebnis gekommen sein. Hier bedarf es größerer Studien und einer differenzierteren Bestimmung von Entzündungsparametern. 5.3 ARTERIELLER HYPERTONUS In der Framingham-Studie und vielen später publizierten Untersuchungen zeigte sich, dass ein erhöhter systolischer Blutdruck mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert ist (Kannel et al. 1980). Blutdruckveränderungen werden durch verschiedene neurale und hormonelle Mechanismen beeinflusst. Das vegetative Nervensystem, v.a. der Sympathikus, hat eine bedeutende Rolle in der Blutdruckregulation. Ein erhöhter Sympathikotonus führt zu einer Vasokonstriktion. Dies wiederum führt zu einem erhöhten arteriellen Druck. Durch diese Erhöhung des Blutdrucks wird der Sympathikotonus über Barorezeptoren wieder gesenkt (Sapoznikov et al. 2013). Dialysepatienten leiden, wie schon erwähnt, oft an einer autonomen Dysfunktion, welche unter anderem mit einer erhöhten SympathikusAktivität einhergeht (Campese et al. 1981, Zoccali et al. 2002, Grassi et al. 2011). Ein erhöhter Tonus des Sympathikus führt allgemein über die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems zu einem arteriellen Hypertonus und damit zu vermehrten Gefäßschäden (Zoccali et al. 2002). Dies lässt schlussfolgern, dass Dialysepatienten deswegen sehr häufig an einem erhöhten Blutdruck leiden. Dies konnten wir hingegen bei den mittleren Blutdruckwerten in unserer Studie nicht nachweisen. Neben einem erhöhten Sympathikotonus ist eine autonome Dysfunktion bei Dialysepatienten häufig auch mit einer vasomotorischen Störung und eher niedrigen Blutdruckwerten assoziiert (Sapoznikov et al. 2013). Demnach sind Dialysepatienten in dieser Hinsicht ein komplexes Patientenkollektiv, das einer differenzierten Blutdruckeinstellung bedarf. Wie wichtig dies jedoch ist, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2010, die eine u-förmige Blutdruck – Mortalitätskurve beobachtete (Agarwal 2010). Zusätzlich kann der arterielle Hypertonus eigenständig als Ursache einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz gesehen werden. Wiederum ist ein arterieller Bluthochdruck auch ohne bestehende 59 dialysepflichtige Niereninsuffizienz ein sehr starker Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität (Santos et al. 2014). Gerade deshalb müsste sich dies in einer erniedrigten DC darstellen lassen. In unserer Studie war bei fast 20% der Patienten der arterielle Hypertonus die Hauptursache für die dialysepflichtige Niereninsuffizienz. Insgesamt gesehen zeigten jedoch 61,6% (n=101) der Patienten einen arteriellen Hypertonus (definiert durch den Systolischen Blutdruck > 120mmHg und die Einnahme von antihypertensiven Medikamenten). Es wurde innerhalb der ISAR-Studie eine 24-Stunden-Blutdruckmessung bei allen teilnehmenden Patienten durchgeführt. Die Patienten wurden in zwei Blutdruck-Gruppen aufgeteilt, die Grenze wurde bei einem 24-Stunden-Durchschnittswert von systolisch 120mmHg festgelegt. Es zeigte sich jedoch weder ein signifikanter Unterschied der DC zwischen den Gruppen noch eine Korrelation von DC und individuellem Blutdruckwert. Da bei Dialysepatienten eine Assoziation der autonomen Dysfunktion mit einem erhöhten Sympathikus-Tonus beschrieben worden ist und eine Erhöhung des Sympathikotonus zu einem arteriellen Hypertonus führt, wäre eine Korrelation eigentlich zu erwarten gewesen. Es ist jedoch möglich, dass eine zu einer Hypotonie neigende Patientengruppe mit einer vasomotorischen Störung die Korrelation ausgleicht und somit kein signifikanter Zusammenhang nachweisbar ist. Hier sind weitere Subgruppenanalysen notwendig. Es zeigte sich zudem auch keine signifikante Korrelation bezüglich der Wirkstoffgruppen der anti-hypertensiven Therapie bzw. der Kombinationstherapien und der DC. Auch eine Assoziation zwischen bestimmten Antihypertonika-Klassen und DC Kategorien war nicht nachweisbar. Dies könnte auch durch die große Zahl von verschiedenen anti-hypertensiven Medikamenten und deren vielfältige Kombinationen erklärt sein. 60 5.4 NIKOTIN Laut dem Statistischem Bundesamt Deutschland rauchen in Deutschland ca. 13 Millionen Menschen (Mikrozensus 2013). Rauchen gilt als eigenständiger Risikofaktor für die koronare Herzerkrankung, zerebrovaskuläre Erkrankungen und die Arteriosklerose. Die Inzidenz für einen Myokardinfarkt ist bei nikotinabhängigen Frauen um das Sechsfache, bei nikotinabhängigen Männern um das Dreifache erhöht. Die Inzidenz für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit steigt jeweils um das Zehnfache. Zudem fördert Rauchen das Fortschreiten einer bestehenden Nierenerkrankung (Orth et al. 2008, Hallan et al. 2011). Dies konnte in einer norwegischen Follow-up Studie mit 124 Teilnehmern über einen Zeitraum von 10 Jahren bestätigt werden. In einer weiteren Studie an 250 Dialysepatienten zeigte sich ebenfalls ein höheres kardiovaskuläres Risiko bei den rauchenden Dialysepatienten im Vergleich zu den nicht-rauchenden (Tripepi et al. 2011). Middlekauff et al. konnten zeigen, dass bei rauchenden Patienten in kardiovaskulären Risikokollektiven die DC erniedrigt ist (Middlekauff et al. 2014). In unserer Studie konnten wir hingegen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen DC und Nikotinabusus zeigen. Das Überwiegen der nicht-klassischen Risikofaktoren bei Dialysepatienten könnte auch hier verantwortlich für das nicht signifikante Ergebnis sein. 61 5.5 ADIPOSITAS Adipositas ist ein zunehmendes, weltweites Gesundheitsproblem, denn daraus ergeben sich eine Vielzahl von negativen gesundheitlichen Auswirkungen für den Betroffenen (Poirier et al. 2006). Allgemein wird zwischen Übergewicht und Adipositas anhand des Bodymass Index (BMI) unterschieden. Übergewicht ist durch einen BMI von 25-29,9 definiert, darüber liegt Adipositas vor (WHO 2000). Die mit Adipositas assoziierte erhöhte Mortalität und Morbidität könnte gerade bei Dialysepatienten zu einer zusätzlich verminderten Lebenserwartung führen (Othman et al. 2009). Außerdem, wie van der Leeuw et al. beschrieben, führt die häufig mit Adipositas einhergehende Insulinresistenz ihrerseits zu einem erhöhten Risiko, eine terminale Niereninsuffizienz zu erreichen. Ebenfalls steigt auch das Risiko eines arteriellen Bluthochdrucks, der die Niere weiter schädigt und zu einer chronischen Entzündungsreaktion führen kann (van der Leeuw et al. 2014). Insbesondere bei Vorliegen eines sog. metabolischen Syndroms steigt das kardiovaskuläre Risiko steil an, wie ebenfalls von van der Leeuw und Kollegen in einer Studie mit 5231 adipösen Patienten gezeigt werden konnte. Bei diesen Patienten lagen zusätzlich zu einer Adipositas drei oder mehr der folgenden Risikofaktoren vor: erhöhter arterieller Blutdruck (>130mmHg systolisch), Hypertriglyceridämie (>1,70 mmol/L oder medikamentöse Therapie gegen erhöhte Triglyceride), erniedrigte HDL-Cholesterin-Konzentration (< 1.03 mmol/L bei Männern und < 1,30 mmol/L bei Frauen), erhöhter Blutzucker (> 5,6 mmol/L) oder erhöhte CrP-Konzentration (>2mg/L). Dabei zeigte sich eine signifikante positive Korrelation zwischen dem kardiovaskulären Risiko und der erhöhten Mortalität wenn zusätzlich zu Adipositas noch eine metabolische Dysfunktion zugrunde lag. Auch in unserer Studie zeigten die Patienten in unterschiedlichen Ausprägungen eine metabolische Dysfunktion. Es konnte gezeigt werden, dass Adipositas bzw. Übergewicht unabhängig von weiteren Risikofaktoren, wie arteriellem Hypertonus und Diabetes Mellitus, zu einer chronischen Nierenerkrankung führen kann (Othman et al. 2009). Othman und Kollegen beobachteten 125 Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz, jedoch ohne einen Diabetes mellitus, über einen Zeitraum von 10 Jahren. Es zeigte sich, dass ein erhöhter BMI mit einer abnehmenden Niereninsuffizienz, gemessen an der glomerulären Filtrationsrate (GFR), einhergeht. 62 In einer anderen Studie bei Nicht-Dialysepatienten wurde darüber hinaus ein Zusammenhang zwischen einer autonomen Dysfunktion und steigendem BMI beobachtet (Yi et al. 2012). Demnach erwarteten wir bei adipösen Patienten eine verminderte DC, nicht zuletzt auch deshalb, da Adipositas das kardiovaskuläre Risiko erhöht. In unserer Studie wurden Patienten mit BMI > 25 zu einer Gruppe zusammengefasst. 88 von 164 Patienten waren bei unserer Studie übergewichtig bzw. adipös. Das ist ein Anteil von 53,6 %, also mehr als die Hälfte der Patienten. Jedoch konnten wir keine Assoziation zwischen DC und BMI nachweisen. Dies könnte ein weiterer Hinweis dafür sein, dass die klassischen Risikofaktoren bei Dialysepatienten eine geringere Rolle spielen als in anderen Patientenkollektiven. Der Adipositas bzw. dem Übergewicht steht das Problem der Malnutrition bei Dialysepatienten gegenüber. Eine Malnutrition ist definiert als eine zu geringe Nahrungszufuhr bzw. ein Mangel an spezifischen Nahrungsbestandteilen, welche der menschliche Körper benötigt. Dazu kommt eine Unfähigkeit, die aufgenommene Nahrung verwerten zu können (Stenvinkel et al. 2002). Mangelernährung stellt mit einer Prävalenz von bis zu 70% bei Hämodialysepatienten ein häufiges Problem dar (Riella 2000) und ist mit einer erhöhten Mortalität assoziiert (Bergstrom 1995). Beobachtungen sprechen dafür, dass eine vorhandene Malnutrition möglicherweise die Ursache von inflammatorischen Prozessen sein könnte. Eine Assoziation besteht auch zwischen Malnutrition und erhöhtem CRP (Stenvinkel 1998). Somit scheint bei Dialyse-Patienten das sogenannte Protein Energy Wasting, also einer Dialyse-assoziierten Mangelernährung, ein wesentlich relevanteres Mortalitätsrisiko als Adipositas darzustellen. 5.6 VERGLEICH DER DC MIT DER ANZAHL DER RISIKOFAKTOREN In der vorliegenden Studie zeigt sich bei separater Betrachtung keine signifikante Korrelation zwischen DC und den einzelnen kardiovaskulären Risikofaktoren, vom Diabetes Mellitus einmal abgesehen. Auch eine signifikante Korrelation zwischen der Anzahl der kardiovaskulären Risikofaktoren und der DC bei Dialysepatienten konnte nicht beobachtet werden. Dies spiegelt einmal mehr wider, dass die klassischen Risikofaktoren bei Dialysepatienten weniger wichtig sind als in Kollektiven mit primär kardiovaskulärem Risiko. Der Anspruch der Studie, neue kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Dialysepatienten zu etablieren, wird damit unterstrichen. 63 5.7 VERGLEICH DER DC MIT NICHT-FRAMINGHAM-RISIKOFAKTOREN Da alle Patienten in unserer Studie seit mindestens drei Monaten Dialysepatienten waren, ist davon 2 auszugehen, dass bei allen Patienten unserer Studie eine GFR < 15ml/min/1,73m vorgelegen hat (Zoccali et al. 2003). Eine niedrige HRV ist mit folgenden Serumwerten assoziiert (Chandra et al. 2011): einem erniedrigtem Albumin, einem erhöhten CRP, einem erhöhten Phosphatspiegel, einer niedrigen glomerulären Filtrationsrate. Deshalb wurde die DC nicht nur mit den klassischen Framingham-Risikofaktoren verglichen, sondern auch mit den speziell für Dialysepatienten typischen Risikoparametern. Zu diesen zählen der Serumgehalt von Calcium, Phosphat, Hämoglobin, Kreatinin, das Alter der Patienten und die Anzahl der Monate, welche bereits die Dialysetherapie abgeleistet wurde. In einer Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Urämie und autonomer Dysfunktion bei älteren Patienten beschrieben (Vita et al. 1987). Dies konnte auch von Leo et al. bei Dialysepatienten gezeigt werden (Di Leo et al. 2005). Vergleicht man in unserer Studie die DC mit dem Alter der Patienten, ergibt sich eine signifikante negative Korrelation (Korrelationskoeffizient nach Pearson -0,312; p < 0,001). Das unterstützt die Hypothese, dass Dialysepatienten im höheren Alter eine erniedrigte DC und somit eine Dysfunktion des autonomen Nervensystem aufweisen. Hier unterscheiden sich Dialysepatienten nicht von Patienten, welche an einer chronischen, nicht-dialysepflichtigen Niereninsuffizienz leiden (Campese et al. 1981). Interessant wäre hier der Vergleich mit einem gesunden Kollektiv. Vitamin D wirkt hemmend auf das Renin-Angiotensin-System (RAS) (Mann et al. 2014). Eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz geht in der Regel mit einem Vitamin-D-Mangel einher. Somit kommt es zu einem überaktiven RAS, was wiederum zu einem erhöhten Sympathikotonus führt (Mann et al. 2014). Es wird diskutiert, dass Vitamin D vor kardiovaskulären Erkrankungen schützt (Wang et al. 2008), jedoch wird der Effekt bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz kritisch gesehen. In einer prospektiven Doppelblind-Studie von Wang et al. wurden Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz 52 Wochen täglich mit Paricalcitol, einem aktivierten Vitamin D, behandelt. Es konnte jedoch keine Veränderung einer linksventrikulären Hypertrophie oder des Ejektionsvolumens beobachtet werden. Es zeigte sich lediglich eine verminderte Hospitalisationsrate aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen (Wang et al. 2013). Auch in unserer Studie konnte keine signifikante Korrelation zwischen den 64 Risikogruppen der DC und den mit dem Vitamin D – Spiegel assoziierten Serumkonzentrationen von Kalzium, Phosphat und Parathormon beobachtet werden. Aus diesen Ergebnissen lässt sich ableiten, dass die Pathogenese der autonomen Dysfunktion eher nicht von Dialyse-assoziierten Risikofaktoren abhängig ist. Lediglich das Vorhandensein eines Diabetes mellitus, welcher allgemein als Verursacher einer autonomen Neuropathie bekannt ist, scheint in unserem Kollektiv zu einer autonomen Dysfunktion beizutragen. Außerdem zeigt sich bei unseren Patienten eine signifikante negative Korrelation der DC mit den Serumkreatinin-Werten (Korrelation nach Pearson: -0,295, p < 0,001). Dies ist ein wichtiger Befund, denn die „residual renal function“ ist einer der stärksten Mortalitätsprädiktoren bei Dialysepatienten. Innerhalb der CANUSA Studie zeigte sich, dass eine um 0,5 ml/min höhere GFR mit einem um 9% geringerem Mortalitätsrisiko assoziiert war (D.N. 1996, Diaz-Buxo et al. 2013). Eine negative Korrelation lässt folglich auf einen negativen prädiktiven Wert der DC für das Überleben schließen. Eine Erhärtung dieser Hypothese wird aber erst nach einer prospektiven Verfolgung der Patienten erfolgen können. Zusammenfassend erfolgte in der vorliegenden Arbeit ein Überblick über die Basisdaten der ISARStudie und die Überprüfung von Assoziationen der autonomen Funktion, gemessen mittels der DC, mit klassischen und nicht-klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren. Es wurde dabei eine signifikante Korrelation zwischen der DC und Risikofaktoren, wie Diabetes Mellitus, dem Alter der Patienten und den Serumkreatinin-Werten, festgestellt. Damit konnten wir Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen bestätigen. Eine signifikante Korrelation mit den klassischen Framingham-Faktoren wie auch mit den Nicht-Framingham-Faktoren konnten wir nicht nachweisen, was unseren Anspruch der Etablierung neuer Risikofaktoren unterstreicht. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass es sich bei Dialysepatienten, trotz der extrem hohen kardiovaskulären Mortalität, nicht um klassische kardiale Patienten handelt, sondern die Prädiktion der Mortalität hier sehr viel schwieriger ist. Mit unserer Studie hoffen wir, im prospektiven Ansatz neue kardiovaskuläre Risikoprädiktoren bei Dialysepatienten etablieren zu können. 65 6. LIMITATIONEN Die vorliegende Studie hat Limitationen zu verzeichnen. In der vorliegenden Arbeit wurde bislang lediglich der Querschnitt der Studie beschrieben. Prospektive Daten werden noch erhoben. Durch die in den Subgruppen zum Teil kleinen Fallzahlen sind Assoziationen möglicherweise falsch negativ ausgefallen. Des Weiteren haben wir keine inzidente, sondern prävalente Dialysepatienten mit sehr unterschiedlicher Zeit seit Beginn der Dialyse rekrutiert. Somit entsteht ein heterogenes Kollektiv, aber anders wäre eine Studie dieser Größe in einem realistischen Zeitraum nicht möglich gewesen. 66 7. ZUSAMMENFASSUNG In vielen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass Dialysepatienten eine verminderte autonome Funktion aufweisen. Es wurde in der vorliegenden Studie die DC bei Dialysepatienten untersucht. Als neuer Parameter für die autonome Funktion im Post-Myokardinfarkt-Kollektiv erlaubt die DC eine bessere Risikoprädiktion als klassische HRV-Parameter. Das Ziel dieser Arbeit, welche die Querschnittsdaten einer prospektiven Studie darstellt, war es, Einflussfaktoren auf die DC zu finden. Wir prüften dabei Assoziationen zu klassischen und nicht-klassischen Risikofaktoren. Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus, Alter und der Nierenrestfunktion mit einer Erniedrigung der DC im Sinne eines gesteigerten kardiovaskulären Risikos. Wie gut sich die DC in der kardiovaskulären Risikostratifizierung bei Dialysepatienten bewähren wird, wird die prospektive Verfolgung der Patienten aus dieser Studie zeigen. Klar ist heute schon, dass neue Risikoprädiktoren dringend benötigt werden, da die klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren in diesem sehr speziellen Kollektiv nicht hilfreich sind, Mortalität und Morbidität vorherzusagen. 67 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Übersicht bei Dialysepatienten über prädisponierende Faktoren für den plötzlichen Herztod (Saravanan et al.) ................................................................................................................................................. 11 Tabelle 2: Überblick über die HRV-Parameter: ................................................................................................ 22 Tabelle 4: Demographische Daten der an der Studie teilgenommenen Patienten bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren. ........................................................................................................................ 28 Tabelle 5: Überblick über die Pharmakotherapie der Dialysepatienten....................................................... 29 Tabelle 6: Laborwerte anhand von Akten der Patienten, in Klammer die Referenzwerte bei Gesunden 30 Tabelle 7: Blutgasanalysen am Tag der EKG-Messungen............................................................................. 30 Tabelle 8: EKG-Daten gesamtes in die Auswertung mit eingegangenem Patientenkollektiv ................... 31 Tabelle 9: Korrelation zwischen DC in Millisekunden und den linearen HRV-Parametern ....................... 32 Tabelle 12: HBA1C-Werte der Patienten .......................................................................................................... 34 Tabelle 13: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Diabetes Mellitus ................................................................................................................................................................... 34 Tabelle 15: Gesamtes Patienenkollektiv: Häufigkeitverteilung bezüglich Hyperlipidämie ......................... 36 Tabelle 16: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten der Hyperlipidämie ....................................................................................................................................................... 36 Tabelle 17: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikogruppen der DC und Häufigkeiten der Hyperlipidämie ....................................................................................................................................................... 37 Tabelle 18: Häufigkeitsverteilung der Patienten in die Blutdruckgruppen .................................................... 38 Tabelle 19: Aufteilung des Patientenkollektives auf die Risikogruppen der DC und Häufigkeiten der arteriellen Hypertonie (Definiert über 120mmHg) ............................................................................................ 38 Tabelle 20: Verteilung des Patientenkollektives auf die Risikogruppen der DC und Häufigkeiten der arteriellen Hypertonie (Definiert über 120mmHg) ............................................................................................ 39 Tabelle 22: Häufigkeitverteilung Nikotinabusus und gesamtes Patientenkollektiv ..................................... 41 Tabelle 23: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Nikotinabusus ........................................................................................................................................................ 41 Tabelle 24: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Nikotinabusus ........................................................................................................................................................ 42 68 Tabelle 25: Übergewicht ...................................................................................................................................... 43 Tabelle 26: Adipositas .......................................................................................................................................... 43 Tabelle 27 : Häufigkeit-Verteilung der Patienten in die Gruppe Übergewicht ja/nein ................................. 43 Tabelle 30: Aufteilung des Patientenkollektives in die Risikoguppen der DC und Häufigkeiten Adipositas ................................................................................................................................................................................. 45 Tabelle 31: Häufigkeitsverteilung der Anzahl der kardiovaskulären Risikofaktoren ................................... 47 Tabelle 32: Aufteilung des Patientenkollektivs nach Anzahl der Risikofaktoren in die Risikogruppen der DC ........................................................................................................................................................................... 48 Tabelle 33: Häufigkeitsverteilung der CrP-Werte in den verschiedenen Risikogruppen der DC .............. 50 Tabelle 34: Überblick über Nicht-Framingham Parameter der Dialysepatienten ........................................ 51 Tabelle 35: Korrelation zwischen der DC und den Nicht-Framingham-Parametern ................................... 51 69 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: PRSA-Berechnungen und anschauliche Darstellung von DC anhand von drei repräsentativen Beispielen und verschiedenen Werten von T (Zeit) (Kantelhardt et al. 2007): ............... 17 Abbildung 2: Ausschnitt eines Ruhe-EKGs: Die x-Achse beschreibt die Zeit der Aktionspotentiale in Sekunden, die y-Achse beschreibt die Spannung in MilliVolt. Der Abstand zwischen zwei R-R-Zacken wird RR-Intervall genannt. ................................................................................................................................... 24 Abbildung 3: Berechnung der DC anhand von PRSA in einer 24-Stunden-EKG-Aufnahme von Herzschlagintervallen (Bauer et al. 2006) ......................................................................................................... 26 Abbildung 4: Überblick über die Anzahl der eingenommenen unterschiedlichen antihypertensiven Medikamente ......................................................................................................................................................... 29 Abbildung 5: DC Risikogruppen in Häufigkeiten .............................................................................................. 33 Abbildung 6: DC in ms und Einteilung in Diabetes ja/nein ............................................................................. 35 Abbildung 7: Korrelation der LDL-Cholesterinwerte mit der DC .................................................................... 37 Abbildung 8: Korrelation der Blutdruckwerte und DC ..................................................................................... 39 Abbildung 9: Korrelation der DC in ms und Anzahl der eingenommen Blutdruckmedikamente ............... 40 Abbildung 10: Korrelation der Raucher und DC ............................................................................................... 42 Abbildung 11: Schematische Darstellung von Übergewicht/Adipositas und DC ......................................... 44 Abbildung 12: Schematische Darstellung von Übergewicht/Adipositas und DC ......................................... 46 Abbildung 13: Schematische Darstellung Häufigkeitsverteilung der Anzahl der kardiovaskulären Risikofaktoren auf das gesamte Patientenkollektiv in Prozent. ..................................................................... 48 Abbildung 14: Schematische Darstellung von DC und Anzahl an Risikofaktoren ...................................... 49 Abbildung 15: DC und CrP-Werte. Streudiagramm ........................................................................................ 50 Abbildung 16: Überblick über Nicht-Framingham-Parameter der Dialysepatienten ................................... 54 70 LITERATURVERZEICHNIS UND QUELLENANG ABEN Agarwal, R. (2010). "Blood pressure and mortality among hemodialysis patients." Hypertension 55(3): 762-768. Agelink, M. W., R. Malessa, B. Baumann, T. Majewski, F. Akila, T. Zeit and D. Ziegler (2001). "Standardized tests of heart rate variability: normal ranges obtained from 309 healthy humans, and effects of age, gender, and heart rate." Clin Auton Res 11(2): 99-108. Almeras, C. and A. Argiles (2009). "The general picture of uremia." Semin Dial 22(4): 329-333. Barthel, P., Bauer, A.,Muller, A.,Junk, N.,Huster, K. M.,Ulm, K.,Malik, M.,Schmidt, G. (2011). "Reflex and tonic autonomic markers for risk stratification in patients with type 2 diabetes surviving acute myocardial infarction." Diabetes Care 34(8): 1833-1837. 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Carla Maceiczyk für die freundliche und tatkräftige Unterstützung dieser Doktorarbeit und die langjährige konstruktive Zusammenarbeit auch über die Doktorarbeit hinaus. 78