Kirchheim-Forum Diabetes 2005

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20. Symposium der Förderation der Internationalen Donau-Symposia
und
Kirchheim-Forum Diabetes
Wiesbaden 27. – 29. 10. 2005-10-28
Homepages:
www.donausymposium.de oder: www.fid.at
www.kirchheim-forum.de
Vortragsverzeichnis
CHARCOT-FUß – ABSZEß / PHLEGMONE / OSTEOMYELITIS ............................. 2
URSACHEN MORGENDLICHER HPOGLYCÄMIEN ................................................ 3
VERLAUF VON GEWICHT UND INSULINDOSIS..................................................... 3
DETEMIR-INSULIN .................................................................................................... 3
MINDERUNG DER INSULINRESISTENZ/GLUCOTIXIZITÄT ................................... 3
AMPUTATION / BYPASS .......................................................................................... 3
DD: LADA – TYP 2 ODER DIABETES MIT ÜBERWIEGENDER
SKRETIONSSTÖRUNG............................................................................................. 4
BEGINN DER INSULINTHERAPIE BEIM TYP-2-DIABETIKERN: AKTUELLE
DATENLAGE ZUM EINSATZ VON BASALINSULIN ................................................ 4
SCHNELLE INSULINANALOGA BEIM ADIPÖSEN TYP-2_DIABETIKERN: WANN,
WIEVIEL, WELCHES ?.............................................................................................. 5
DIABETES - GESTERN, HEUTE, MORGEN............................................................. 5
WIE WEIT IST DIE MOLEKULARE DIAGNOSTIK IN DER DIABETOLOGIE FÜR
DIE PRAXIS? ............................................................................................................. 5
2
KRITISCHE ANALYSE DER NEUEREN ANTIDIABETIKA ...................................... 6
FORTSCHRITTE IN DER BEHANDLUNG DER DIABET. NEPHROPATHIE ........... 6
EVIDENZBASIERTE HOCHDRUCKTHERAPIE BEI DIABETESPATIENTEN ......... 8
PERIPHERE SENSIBLE NEUROPATHIE, EREKTILE DYSFUNKTION................... 9
KARDIALE AUTONOME NEUROPATHIE, GASTROPARESIS DIABETICA......... 11
BESONDERHEITEN DER HERZINSUFFIZIENZ UND IHRER THERAPIE BEI
DIABETES MELLITUS............................................................................................. 12
WELCHE ANTIDIABETISCHE THERAPIE BEI KORONARKRANKEN
DIABETESPATIENTEN? ......................................................................................... 13
DAS DIABETISCHE FUßSYNDROM ...................................................................... 14
THERAPIE DER DYSLIPIDÄMIE BEI DIABETES .................................................. 16
NEUE THERAPIEOPTIONEN BEI DER DIABETISCHEN RETIONPATHIE .......... 17
Praxis-Seminar
MM Weber – HC Geiss, Uni Mainz
Charcot-Fuß – Abszeß / Phlegmone / Osteomyelitis
ƒ es können auch Mischformen vorliegen
ƒ wenn eine Temperaturdifferenz zwischen einem diabet. Fuß/Charcot-Fuß und
dem gesunden Fuß vorliegt, ist von einer entzündl. Aktivität auszugehen
die entzündl. Aktivität kann nur klin abgeschätzt werden und nicht durch
apparative Methoden
ƒ Schmerzen bei einem nicht mehr aktiven Charcot Fuß: z. B. polypneuropath. oder
durch Fehlstellungen bedingt
ƒ Ruhigestellung durch Orthesen: müssen wegen Muskelatrophie oft nachgefüttert
werden
Thromoseprophylaxe mit NMH notwendig
ƒ bessere Abheilung von Hautdefekten durch einsatz einer VAC-Pumpe
Abszeß/Phlegme/Osteomyelitis
ƒ Eiter
ƒ Knochenkontakt
ƒ Therapie
Entlastung: evtl. total, Bettruhe, Ruhigstellung
Antibiose: initial i.v. (Clindamycin, Ciprofloxacin) später per os.
BZ-Einstellung: mit Insulin
3
ƒ
Charcot-Fuß
ƒ Pathogenese noch unklar; ohne äußeres Trauma; Neuropathie immer vorliegend
(kommt auch bei anderen Krankheiten mit neurolog. Sörungen, z.B.
Alkoholkrankheit) vor
Zusammentreffen von schmerzlosen Frakturen + verminderter Gelenkmotilität +
Osteopenie
ƒ Fußdeformität
ƒ Knochensinterungen
Ursachen morgendlicher Hpoglycämien
1. Dawn-Phänomen
tritt eher i.R.e. abs. Insulinmangels beim Typ 1 auf
2. Somogyi-Effekt (reaktive hyperglycämie)
3. zu wenig nächtl. Verzögerungsinsulin
4. zu wenig abendliches prandiale Insulin
Abklärung
ƒ nächtl. BZ-Selbstmessung
ƒ Klinik (morgendl. Schwitzen, kopfschmerzen)
ƒ kontinuierliche BZ-Messung (z. B. mit „CGMS-Sytem Gold“ der Fa. Medtronic)
ƒ Basalratenbestimmung mit einem „Glucostator“
einige mögl. therapeut. Konsequenzen:
ƒ Semilente
ƒ Detemir (Levemir)
ƒ Glargin (Lantus)
ƒ Insulinpumpe („definitive Lösung“)
Verlauf von Gewicht und Insulindosis
ƒ durch zunehmendes Gewicht Anstieg der notwendigen Insulindosis
ƒ mögl. Ursache des Gewichtsanstieges: Pat. versucht Insulin „einzusparen“ durch
Verringerung des KH-Anteils der nahrung und Ersatz durch fett/Eiweiß
Detemir-Insulin
ƒ hohe intraindividuelle Wirkungskonstanz
Minderung der Insulinresistenz/Glucotixizität
z.B. durch „Hafertage“
Amputation / Bypass
ƒ bei AVK evtl. erst PTCA, dann Resektion um spätere Wundheilung zu erleichtern
ƒ periphere Bypässe: bei autologem Material (Venen) längere Haltbarkeit, z.B. 10
J., bei Plastik kürzere, z.B. 3 J.
eine Antikoagulation ist wichtig – welche Form die beste ist, ist noch nicht geklärt
4
ƒ
Diagnostik der tcPO2 – Messung (transcutane PO2-Messung) ist recht
fehleranfällig, z. B. durch ein Ödem)
DD: LADA – Typ 2 oder Diabetes mit überwiegender Skretionsstörung
ƒ GAD
ƒ C-Peptid (basal oder stimuliert)
ƒ wenn bei der Erstmanifestation eine Ketoazidose vorlag, ist ein LADA
wahrscheinlicher – es gibt gel. jedoch auch bei Erstmanifestation eines Typ 2
Diabetes Azidosen !
ƒ wenn auch andere Autoimmunerkrankungen vorliegen ist ein LADA
wahrscheinlicher
ƒ die Klärung hat oft nur akadem. Bedeutung
ƒ wahrscheinlich sind 10% der spät auftretenden Typ 2 LADAs
ƒ ca. 5% der Lada haben keine GAD-AK
Beginn der Insulintherapie beim Typ-2-Diabetikern: Aktuelle Datenlage zum
Einsatz von Basalinsulin
A. Hamann, Diabetes Klinik Bad Nauhein
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kein Unterschied in der Stoffwechselkontrolle bei OAD + NPH-Insulin vs InsulinMonotherapie
geringere Gewichtszunahme unter der Kombination, wenn Metformin in der
Therapie enthalten
2/3 der Typ 2 - Diabetiker haben erhöhte postprandiale BZ-Werte,, 3/4 erhöhte
Nüchtern-Werte (NBZ)
eine BOT mit Lantus ist umso effektiver, je stärker der NBZ gesenkt wird
⇒ der NBZ soll < 100 mg/dl liegen ! ⇒ die Normalisierung des NBZ ist der erste,
wichtigste und einfachste Schritt für die Stoffwechseloptimierung bei Typ 2
Diabetes
unter Lantus weniger Hypos als unter NPH-Insulin
mit Lantus-Insulin in der BOT kann der HbA1c um 1% stärker abgesenkt werden
ohne zusätzliches Risiko nächtl. Hypos verglichen mit NPH-Insulin
schon bei HbA1c-Werten > 5 steigt das cardiovasc. Risiko
für die chronische Progredienz des Diabetes mellitus Typ 2 ist nur die
fortschreitende Sekretionsstörung verantwortlich
LAPTOP-Studie: Lantus + Amaryl + Metformin vs Mischinsulin in Patienten mit
Typ 2 Diabetes mellitus nach Versagen der oralen Patientenbehandlung
in Lantusgruppe HbA1c niedriger, geringere notwendige Insulindosis, geringerer
Anstieg des Körpergewichtes und weniger nächtl. Hypos
auch mögliche Kostenersparnis, da ggf. amb. Pflegedienste nur 1 Insulininjektion
durchführen müssen
bei BOT ca. KG x 0,5 E Lantus notwendig
⇒ erste Versuch mit NPH-Insulin - wenn nächtl. Hypos auftreten, auf Lantus
umstellen
5
Schnelle Insulinanaloga beim adipösen Typ-2_Diabetikern: Wann, wieviel,
welches ?
M. Pfohl, Duisburg
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bei dicker Unterhautfettschicht ist die Resorption von Humaninsulin verzögert →
protrahierte Wirkung hoher Dosen von Humaninsulin bei Übergewichtigen
bessere PP-BZ-Werte mit Analog-Insulin
Insulinglusin: früherer Anstieg des Insulinspiegel vs. Lispro
abd. Fett ↑ → Entzündungsvorgänge, Insulinresistenz ↑
Adipöse: basalsekretionsrate ↑ + pp-Sekretionsrate ↑
es ist egal, ob basales oder pp Insulin supllementiert wird, um die Betazelle zu
entlasten
Diabetes - gestern, heute, morgen
H. Mehnert, München
ƒ
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im August 1921 Entwicklung injizierbaren Insulins, Januar 1022 erste
behandlungen
vor dem 1. Weltkrieg musste für eine BZ-Bestimmung 250 ml Blut abgenommen
werden, d. h. ein BZT war mit dem Leben nicht vereinbar
daß Analog-Insulin auch postprandial injiziert werden kann, ist bei der
Behandlung von Kindern und Alten (bei denen die Eßmenge oft nicht
vorhergesagt werden kann) von großem Vorteil
Wie weit ist die molekulare Diagnostik in der Diabetologie für die Praxis?
D. Müller-Wieland, Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf
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ƒ
MODY: monogene Erkrankung
Sinn der DNA Diagnostik bei Verdacht auf MODY
− Die einzige Möglichkeit für Bestätigung des klinischen Verdachts auf MODY
− Möglichkeit einer Therapieänderung
MODY-2: vom Insulin & OAD zur Diät
MODY-3: vom Insulin zum Sulfonylharnstoff
bei MODY-!: Insulin
Transienter neonataler Diabetes
− in neonatalem Zeitraum
− Verschwindet im Durchschnitt innerhalb von 3 Monaten
− Insulin-Therapie
− kann zur Entwicklung des Typ 2 Diabetes bei Erwachsenen prädisponieren
− genetisch bedingte Erkrankung: familiäres Vorkommen (am häufigsten) oder
sporadisches Vorkommen
6
Kritische Analyse der neueren Antidiabetika
Thomas C. Wascher, Abt. f. Stoffwechsel und Gefäßchirurgie, Med. Univ.Klinik Graz
PROACTIVE-Studie:
ƒ bisherige Behandlung des Diabetes, der Hypertonie und Hyperlipämie sowie die
antithrombot. Therapie war beibehalten worden
ƒ Endpunkte: MI (auch stumm), Apoplex, akutes Koronarsyndrom, kardiale
Interventionen, Beinamputation oberhalb des Knöchels, Revascularistation von
Beinarterien
ƒ makrosvasc. Endpunkte unter Pioglitazon geringer als unter Placebo
ƒ jedoch: unter Pioglitazon häufiger Herzinsuffizienz !
Fortschritte in der Behandlung der diabet. Nephropathie
D. Moczulski, Zabrze
ƒ
Hinweise auf nicht diabetische Nephropathie:
− Pathologisches Harnsediment (insbesondere dysmorphe Erythrozyten,
Erythrozytenzylinder oder Leukozyten)
− Rasche Zunahme der Proteinurie
− Rascher Kreatininanstieg
− Atypische sonographische Veränderungen der Nieren d. h. insbesondere
verkleinerte Nieren oder asymmetrische Nierengröße
− Diabetesdauer < 5 Jahre bei Typ 1 Diabetes
ƒ
Definition der Mikroalbuminurie:
a) Erster Morgenurin
Albuminkonzentration 20—200 mg/l
oder
30—300 mg/g U-Kreatinin bei Frauen, 20—200 mg/g U-Kreatinin bei Männern
b) 24-h-Sammelurin
Albuminexkretionsrate 30—300 mg/24 h oder 20—200 µg/min.
ƒ
Sind zwei von drei Proben, die im Abstand von zwei bis vier Wochen genommen
wurden, positiv, besteht der Verdacht auf eine beginnende diabetische
Nephropathie.
ƒ
Bei Harnwegsinfekt, Fieber, Periodenblutung sowie starker Entgleisung von
Blutglukose oder Blutdruck sollte das Screening verschoben werden, da mit
falsch positiven Resultaten zu rechnen ist.
ƒ
Wie oft auf Mikroalbuminurie testen?
Typ 1 Diabetiker
sollten ab dem 5. Jahr nach Diagnosestellung mindestens einmal pro Jahr auf
Mikroalbuminurie getestet werden.
Bei Typ 2 Diabetikern
sollte die Testung ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung erfolgen, da hier oft
unklar ist, wie lange die diabetische Stoffwechsellage schon besteht.
Gerade bei Typ 2 Diabetikern kann die Mikroalbuminurie auch andere Ursachen
7
als eine reine diabetische Nephropathie haben (generalisierte Atherosklerose
oder arterielle Hypertonie mit endothelialer Dysfunktion).
Dennoch ist ein Screening hier sinnvoll, da man weiß, dass die Mikroalbuminurie
einen wichtigen unabhängigen kardiovaskulären Risikoindikator darstellt.
ƒ
Beeinflussbare Faktoren, die den Verlauf der Nephropathie beeinflussen
− Blutglukoseeinstellung
− Blutdruckeinstellung
− Rauchen
− Dyslipoproteinamie
ƒ
Mikroalbuminurie
− Bei nachgewiesener persistierender Mikroalbuminurie entwickeln ca. 80% aller
Patienten mit Typ 1 Diabetes und bis zu 40% der Typ 2 Diabetiker eine
Makroalbuminurie und eine spätere Niereninsuffizienz, wenn sie nicht
spezifisch therapiert werden.
− Darüber hinaus stellt die Mikroalbuminurie einen bedeutenden Risikoindikator
für mikrovaskuläre Komplikationen wie diabetische Retinopathie oder
diabetischen Fuß sowie für makrovaskuläre Komplikationen wie Koronare
Herz Krankheit, Apoplex und periphere arterielle Verschlusskrankheit dar.
ƒ
Makroalbuminurie
Bei bis zu 10—25% der Diabetiker kann sich dahinter eine nicht diabetische
Nierenerkrankung verbergen, die unter Umständen spezifisch therapierbar ist.
ƒ
Leichte oder mäßiggradige inschränker Nierenfunktion
Definition:
a) Stadium 2a: GFR 60–90 ml/min,
b) Stadium 2b: GFR < 60 ml/min.
Das Serum-Kreatinin ist nicht sehr sensitiv in der Erkennung einer
Nierenfunktionseinschränkung, insbesondere bei älteren Frauen mit geringer
Muskelmasse ist dieser Parameter trotz fortgeschrittenen
Nierenfunktionsverlustes häufig noch im Normbereich.
In der breiten Anwendung sollte die glomeruläre Filtrationsrate nach der
Cockcroft- Gault- Formel abgeschätzt werden.
ƒ
Formel zur Abschätzung der glomerulären Filtrationsrate
Cockcroft-Gault-Formel
GFR (ml/min) =
(140-Alter) x KG (kg)
72 x (S-Crea) [mgldl] (bei Frauen x 0,85)
Vorstellung beim Nephrologen
ƒ Dieser überprüft den Kalzium-Phosphat-Haushalt und führt Laboruntersuchungen
durch (Kalzium, Phosphat, Parathormon). Dies ist wichtig für die Früherkennung
und Therapie der renalen Osteopathie.
ƒ Weiter wird der Impfstatus überprüft und gegebenfalls geimpft, da das
Ansprechen bei schwerer Niereninsuffizienz schlechter ist.
ƒ Die Wiedervorstellung beim Nephrologen sollte viertel- bis halbjährlich erfolgen.
8
Hochgradige Einschränkung der Nierenfunktion
ƒ Es werden regelmäßige, mindestens vierteljährliche Vorstellungen beim
Nephrologen empfohlen.
ƒ Darüber hinaus ist eine rechtzeitige Anlage und Ausreifung eines Dialyseshunts
von großer Bedeutung, da eine späte Erstvorstellung beim Nephrologen mit
kurzem Zeitintervall bis zum Dialysebeginn mit einer deutlich erhöhten Mortalität
verbunden ist.
ƒ Aufgrund von Elektrolytstörungen und drohender Mangelernährung bei
fortgeschrittener Niereninsuffizienz ist häufig auch eine individualisierte
Ernährungsberatung erforderlich.
ƒ Hochgradige Einschränkung der Nierenfunktion und Anämie
− Definition:
GFR < 30 ml/min und bei prämenopausalen Frauen Hb < 11 g/dl
bei Männern und postmenopausalen Frauen Hb < 12 g/dl,
− Sollte eine Basisabklärung keinen Anhalt für eine andere Anämieursache
ergeben als eine renale, wird eine konsiliarische Vorstellung beim
Nephrologen empfohlen.
− Die renale Anämie ist ein gut belegter kardiovaskulärer Risikofaktor bei
niereninsuffizienten Patienten.
− Ein Abfall des Hb um 1 gldl führt zu einer 15%igen Steigerung der Mortalität,
einem 42%igen Risikoanstieg für die Entwicklung einer linksventrikularen
Hypertrophie und zu einem 28%igen Risikoanstieg für die De-novoEntwicklung einer Herzinsuffizienz.
− Eine Erythropoetin-Therapie im Prädialysestadium führt zu einer signifikanten
Regression einer linksventrikulären Hypertrophie.
ƒ Einschränkung der Nierenfunktion und Hyperkaliämie
− Definition: Serum-Kalium > 5,4 mmol/l
− Patienten mit diabetischer Nephropathie haben aufgrund einer
Aldosteronresistenz im distalen Tubulus oft ein erhöhtes Hyperkaliämierisiko.
Dieses wird durch die notwendige Begleitmedikation (ACE-Hemmer) noch
weiter erhöht.
− Hier muss demnach auf einen sinnvollen Einsatz der Medikation sowie eine
individuelle Ernährungsberatung hinsichtlich kaliumarmer Nahrungsmittel
geachtet werden.
ƒ Prävention der diabet.Nephropathie und Progressionshemmung
− Optimierung derBlutglucoseeinstellung
− frühzeitige antihypertensive Therapie
− Reduktion von Albuminurie/Proteinurie durch Hemmung des ReninAngiotensin-Aldosterin-Systems
− Korrektur der renalen Anämie
− Normalisierung der Proteinzufuhr (0,8 /kg KG/Tag)
− Nikotinverzicht
Evidenzbasierte Hochdrucktherapie bei Diabetespatienten
G. Schernthaner, Wien
ƒ
Hypertonie bei Patienten mit Typ 2 -Diabetes
− Häufig ist nur der systolischer Blutdruck erhöht isolierte systolische
9
Hypertonie" (oft unterschätzt).
− Nächtliches Absinken des Blutdruckes bleibt oft aus Nondipping (korreliert mit
Endorganschäden).
− Beeinflussung der Insulinresistenz bei nichtdiabetischen Patienten mit
Hypertonie → signifikanter Einfluss auf Diabetesentstehung (Diuretika, ßBlocker, ACE-Hemmer, AT-11 Blocker)
− Blutdrucksenkung um 10mmHg systol. und 5 mmHg diastol. → Risiko von
Schlaganfall –55%, von Herzinsuff. –56%, von mikrovasc. Erkrankungen –
37%, von Progression einer diabet. Retiopathie -34% (lt. UKPDS-Studie)
ƒ
Antihypertensive Therapie bei Patienten mit Diabetes mellitus
− Blutdruckzielwert: <130/80 mmH (<120175 mmHg bei diabet, Nephropathie)
− Einleitung einer Pharmakotherapie ABCD (alphabetische Reihenfolge) plus
Diät + Lebensstilmodifikation
ACE Inhibitoren / AT1-Blocker
Beta-Blocker
Calcium-Antagonisten
Diuretika (niedrig dosiert)
⇓
Zielwert nicht erreicht: ⇒ Dosissteigerung
ƒ
Should Betablockers remain first choice in the treatment of primary hypertension
–a metan-alysis (Lindholm LH et al (Lancet 2005; in press)
− The relative risk of stroke was 16% higher for betablockers than for other
drugs
− When the effect of betablockers was compared with than of placebo or no t
reatment, there was no difference for myocardial infarction or mortality
⇒ In comparison with other antihypertensive drugs, the effect of betablockers is
less than optimum with a raised risk of stroke
Periphere sensible Neuropathie, erektile Dysfunktion
H.-C- Treichel, Genthin
ƒ
Definition
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer
aktuellen oder drohenden Gewebeschädigung einhergeht oder mit Begriffen einer
solchen Schädigung beschrieben wird". (International Assoziation for the Study of
Pain (IASP)
ƒ
Der nozizeptive Reiz löst ein Aktionspotential aus. Calcium-Kanäle werden
geöffnet. Ca++ triggert die Freisetzung von Neurotransmittern.
ƒ
Nozirezeptorschmerzen
sind chronische Schmerzen nach Gewebetraumen, bei denen die peripheren und
zentralen neuronalen Strukturen von Nozizeption und Schmerz intakt sind.
Neuropathische Schmerzen
sind chronische Schmerzen,´die nach Schädigung zentraler oder peripherer
nozizeptiver Systeme entstehen. Die Signalverarbeitung ist verändert.
10
ƒ
Risikofaktoren der PNP
− Alter
− D. m. –Dauer
− HbA1c
− Gewicht
− Rauchen
− prolifer. RP
ƒ
Die PNP bleibt häufig unentdeckt: 12,5, Prozent der Patienten haben ihrem Arzt
nie Schmerzen mitgeteilt ! 39,5% wurden nie wegen der Schmerzen behandelt!
ƒ
Einfluss der Stoffwechseleinstellung auf die diabetische PNP
Typ 1 Diabetes:
− Prophylaxe möglich
− Verbesserung möglich
− vom Grad der Progression abhängig
Typ 2 Diabetes:
− Prophylaxe ???
− Verbesserung ???
ƒ
Medikamente zur Behandlung der diabet.PNP
− Ruboxistaurin
Ruboxistaurin hemmt die Proteinkinase-Cß, ein Enzym, das an der
Entstehung mikrovaskulärer Schädigungen beteiligt ist. Noch nicht zugeassen!
Hat in Studien einen guten Effekt auf neuropath. beschwerden gezeigt.
− α-Liponsäure („wird immer umstritten sein“ !)
− Ca++ - Kanalblocker
Pregabalin (Lyrica® - 150 -600mg) - wenig Nebenwirkungen; keine
Interaktionen; gute Wirkung auf Schlaf; schneller Wirkungsbeginn; keine
Titration erforderlich; auch gut wirksam bei postzosterischer bzw.
postherpetischer Neuralgie (PHN)
− Opioide
− starke Opiode (Oxycodon)
− Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)
wenig Nebenwirkungen
Duloxetin – Antidepressivum; potentester dieser Gruppe (Cymbalta® - 60 mg)
Venlafaxin (Efexor® -150 -225 mg)
− trizyklische Antidepressiva
ƒ
TENS
Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) - Verfahren der
Gegenirritation. Auf die Haut werden Elektroden geklebt über die Stromreize
gesetzt werden, mit denen die Schmerzempfindung überdeckt wird.
ƒ
Kontraindikationen für PDE-5-Hemmer
− schwere KHK
− Herzinfarkt < 6 Moin.
− Therapie mit Niotraten
− Therapie mit Molsidomin*
11
−
−
−
−
Herzinsuffizienz
schwere Leberinsuffizienz
Retinitis Pigmentosa
Hirninfarkt < 6 Mon.
Kardiale autonome Neuropathie, Gastroparesis diabetica
Prof. Dr Peter Kempler, Semmelweis Universität, Budapest
ƒ
Painles or silent myocardial infarction
should alwaya be suspected in every diabetic patient suffering form
− acute cadiac failure/pulmonary edema
− collapse
− vomiting
− ketoacidosis of unknown origin / unexplained hyperglyeaemia
ƒ
Hypothese der Bluthochdruckgenese bei Diabetikern
Parasympathetic neuropathy → Relative sympathetic overactivity →
Hypertension.
ƒ
possible factors associated with high mortälity rate and sudden death due to
autonomic neuropathy
− Orthostatic hypotension
− The non-dipper phenomenon
ƒ
Parameter einer Kardiale autonome Neuropathie
Decreased hart rate variability
ƒ
The five standard tests of autonomic function
Tests reflecting mainly parasympathetic (PS) function
normal
Heart-rate response to deep breathing
> 15
(beats/min)
Immediate heart-response to standing
> 1,21
(30/15 ratio)
Valsalva ratio
> 1,04
Tests reflecting mainly sympathetic (S) function
Blood-pressure response to sustained
> 16
handgrip (mmHg)
blood-pressure response to standing
< 10
(mmHg)
ƒ
borderline
11-14
abnormal
< 10
1,11 – 1,20
<1
1,01-1,03
<1
11-15
<10
11-29
> 30
Candidates for pathogenetically based therapyof autonomic neuropathy in
diabetes mellitus
− aldose - reductase inhihitors
− benfotiamin
− alpha-lipoic acid
12
ƒ
Benfotiamin
"Some of his more recent work led to the discovery that the compound
benfotiamin can block three major pathways of hyperglycemic damage and may
have signiftcant clinical utility in preventing complications."
„Benfotiamine is already used in humane, increasing prospects that the
compound may rapidly move into clinical use.”
Anmerkung: Die chron.Hyperglycämie führt über merhere Prozesse zu toxischen
Nebenprodukten. Benfotiamin, ein künstliches Vitamin B1-Derivat soll diese
Mechanismen der hyperglykämischen Zellschädigung blockieren.
ƒ
Magenmotilität
− Verzögert in 30-50 % von Patienten mit Diabetes
− hat keinen Einfluss an die Prognose
− geringer Zusammenhang mit kardiovaskulärer autonomer Neuropathie
− Verzögert durch Hyperglykaemie und stimuliert durch Hypoglykaemie
ƒ
diabet. Gastroparese
− begleitet mit chronischer Symptomatik von
− Erbrechen, Blähungen, Völlegefühl und Magenschmerzen
− oft keine gastrointestinale Symptome
− Diagnose: Magenentleerungsszinti, Sono, szintigraph. C13 Octanoid-Atemtest
Besonderheiten der Herzinsuffizienz und ihrer Therapie bei Diabetes mellitus
E. Standl, Internationales Institut für Diabetesforschung, München
ƒ
ƒ
In diabetics, the canliotoxic triad is
coronary artery disease (leading cause of CHF)
hypertension
specific diabetic cardiomyopathy
Diabetes is an independent riskfactor for the development of CHF
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
3x so häufig Herzinsuff. bei Diabetikern als bei Nicht-Diabetikern
Herzinsuff. korreliert mit HbA1c
es treten rein distol. Funktionsstörungen, aber auch systol+diastol. auf
BNP: schließt Herzinfuff. bei Fehlen o.Normalbefund aus; auch zur DD pulmonale
oder cardiale Beschwerdeursache
ƒ
Pharmakotherapie der chron.Herzinsuffizienz.
− ACE-Hemmer: in jedem Stadium (also ab asympt. LV-Dysfunktion) in diziert
− Diuretika: erst bei Flüssigkeitsrention indiziert
− Betablocker: immer indiziert
− Aldosteronantagonisten: erst ab NYHA III indiziert
ƒ
Diuretika, Nitrate, Digitalis verbessern nicht Prognose; Aldosteronantagonisten ab
NYHA III verbessern auch Prognose
13
ƒ
Glitazone
− verbessern die Insulinempfindlichkeit
− machen „gesünderes" Fett (HDL ↑, Adiponektin ↑ Fettleber↓)
− erweitern Blutgefäße (Blutdruck ↓, aber Beinoedeme)
− verbessern Blutgerinnselauflösung (PAI-1 ↓)
Welche antidiabetische Therapie bei koronarkranken Diabetespatienten?
Adam Stefanski, Universität Szczecin
ƒ
Ischiämische Präkonditionierung
Verlängerter Verschluß des Koronartgefäßes → MI. Eine vorausgehende kurze
Ischämieperiode schützt das Myocard gegen eine nachfolgende längere
Ischämie.
ƒ
Eine akute Einmalgabe von Glibenclamid führt zu einer deutlichen Minderung der
ischämischen Präkonditionierung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes
ƒ
UKPDS: kein Unterschied in der Sterblichkeit nach MI unter SH oder Insulin
ƒ
Glibenclamid vermindert eine Häufigkeit der ventrikulären Arrhythmie im Verlauf
des akuten Myokardinfarkts
wegen auch pos. Wirkungen der SH keine vermehrte Mortalität in der UKPDS
ƒ
SH: schlechtere Prognose nach PTCA
ƒ
auch SH besitzen eine PPARϒ-Agonisten-Aktivität,die jedoch wesentlich geringer
als die der Glitazone ist
ƒ
⇒ Es fehlt zurzeit ein eindeutiger klinischer Beweis, dass die Einnahme von
Sulfonylharnstoffen in der Behandlung des Typ-2-Diabetes die Häufigkeit der
kardiovaskulären Erkrankungen oder Mortalität bei Patienten mit KHK vergrößert.
Obwohl es Studien gibt, die darauf hinweisen, dass die neueste Generation der
Sulfonylharnstoffe sicherer ist, können Empfehlungen auf der Basis von
Endpunktstudien bezüglich der präferentiellen Verwendung bestimmter
Medikamente beim Patienten mit Typ-2-Diabetes und KHK zurzeit nicht gemacht
werden.
Vor den Eingriffen die Blutperfusion durch Koronararterien vermindern können
(Koronarographie und besonders PTCA) sollen Sulfonylharnstoffe zumindest
vorübergehend abgestellt werden
Glinide
ƒ Unterschiede bzgl. Selektivität Pankreas/Herz
Repaglinid 2.1
Nateglinid 30 ! (d. h.hoch-selektive Wirkung auf das Pankreas)
ƒ Die Beurteilung der klinischen Wirksamkeit stützt sich allein auf
Surrogatparameter
ƒ Erkenntnisse über die Wirkung auf „harte Endpunkte" zum klinischen Nutzen
liegen nicht vor.
14
ƒ
Die langzeitige kardiovaskuläre Sicherheit der Glinide ist immer noch unbekannt
Acarbose
Acarbose bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz:
ƒ Diabelesentwicklingsrisiko ↓ 36%
ƒ Risiko von kardovaskuläre Ereignissen ↓ 49%
ƒ Änderung der Intima-Media-Dicke ↓ 50%
ƒ
Die Qualität der STOP-NIDDM-Studie wird jedoch u.a.von Sawicki infrage
gestellt!
Insulin
DIGAMI 1 +2
ƒ ⇒ Schlussfolgerung: Bei allen Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom und
Glukosestoffwechselstörungen (Glykämie >180 mg/dl) oder mit früherer Diabetes
Diagnose, soll derzeit unabhängig von der kardiologischen Behandlung eine
Insulintherapie eingesetzt werden !
Metformin
ƒ Schwere Herzinsuffizienz ist immer eine wichtige Kontraindikation!
ƒ Bei der Metformintherapie ist bei übergewichtigen Patienten mit Typ-2-Diabetes
eine signifikante Verminderung der kardiovaskulären Mortalitätund der
Gesamtsterblichkeit nachgewiesen (UKPDS).
Glitazone
ƒ PIONEER-Studie: Pioglitazon gegen Glimepirid
Durch Pioglitazon kann im Gegensatz zu Glimepirid über die primäre Senkung
des Blutzuckers hinaus protektive kardiovaskuläre Effekte wie Senkung des
Insulinspiegels und des Blutdrucks erzielt werden
ƒ Behandlung mit Pioglitazon der Patienten mit Typ-2-Diabetes, die bereits eine
manifeste Gefäßerkrankung aufweisen, scheint kardiovaskuläre Ereignisse
verhindern (ProACTIVE Studie)
Das diabetische Fußsyndrom
R. Lobmann, Magdeburg
ƒ
ƒ
ƒ
Die einzelnen Phasen der Wundheilung
sind fein aufeinander abgestimmt und werden durch Wachstumsfaktoren reguliert
Verschiedenen Wundheilungsphasen:
1. vasculäre Antwort
2. Koagulation
3. Inflammation
4. Formation von neuem Gewebe
5. Epithelialisation
6. Kontraktion
Matrix Metalloproteinasen (MMPs)
In der Entzündungsphase der Wundheilung bewirkt die Produktion hochpotenter
15
Proteasen (u.a. Matrix-Metalloproteinasen [MMP] ) ein endogenes Debridement.
Sie bauen auch überschüssige Matrix wieder ab. Sie können so auch die
Wundheilung verzögern.
ƒ
All-trans-Retinol Säure; Wundauflage auf der Basis von metallischen Ionen
(Dermax®), topische Applikation des Anti-TNFα-AK: reduzieren u.a.MMP
Diagnosestruktur
ƒ Grundstörung (PNP, PNP+pAVK, pAvk; CVI)
ƒ Lokalisation
ƒ Stadieneinteilung
ƒ Stadium der Wundheilung (Akut-, Granulations-, Epithelalisierungsphase)
ƒ Infektion (Weichteil-, Knocheninfektion)
Klassifikation nach Wagner / Armstrong
n. Wagner: Klassifikation nach Tief der Läsion
n. Armstrong: Klasssifikaation nach Beitrag von Ischämie + Infektion
ƒ
ƒ
für Stadium A-Läsionen keine Antibiose notwendig
Mykosen werden beim diabet. Fußunterschätzt
Akutphase (Tage bis Wochen !)
ƒ Debridement / Nekrosektomk (Skalpell, scharfer Löffel)
ƒ Spülung (Ringer-Lösung)
ƒ Wundrandanfrischung (Skalpell, Schleifgerät)
ƒ Okklusionen vermeiden
ƒ Verbandswechsel (1 – 3x täglich !!)
ƒ
Debridement:
− durch Sondieren auch Fistelungen identifizieren !
− durch Skalpell auch umgebendes hyperkeratot.Gewebe abtragen
− Wundränder ausschneiden
− Wundauflagen
Mikrobiologische Keimbestimmung
ƒ „tiefer" Abstrich
ƒ Gewebe-Biopsie
ƒ „probe the bone" (Methode zur Feststellung der Knochenbeteiligung - der
Versuch, den Knochen mit einer Knopfsonde durch das Ulkus zu erreichen)
Moisture imbalance - Wundfeuchtikeit
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Problem: Austrocknung verlangsamt die Migration von Epiithelzellen;Überschuß
an feuchtigkeitt fürt zur Mazeration
Maßnahme: Wundauflagen die die Feuchtigkeit ausgleichen; Kompression;
Vakuum-Therapie
Beabsichtigter Effekt: Wiederherstellung der epithelialen Mobilität;
Ödemvermeidung; Kontrolle der Wundflüssigkeit; Mazeration vermelden
Klinisches Ergebnis: ausgeglichenes Angebot von Feuchtigkeit in der Wunde
Epidermal Margin - Wundrandanfrischung
ƒ Problem: Sich nicht schließender epidermaler Wundrand; Inaktive Wundzellen;
unphysiologische Aktivität von Proteasen
ƒ Maßnahme: Erneute Evaluation der möglichen Störung; Einsatz innovativer oder
erweiterter Verfahren (Debridement; "bioengineered" Haut; Hauttransplantate)
ƒ Beabsichtigter Effekt: Migration von Keratinozvten und aktiven Wundzellen.
Wiederherstellung eines normalen Profiles von Proteasen in der Wunde.
ƒ Klinische Ergebnis: Verbesserte Epithelialisierung und Remodeling
Therapie der Dyslipidämie bei Diabetes
Armin Steinmetz, Andernach
Dyslipidämie beim Diabetes
ƒ erhöhte Freie Fettsäurespiegel
ƒ Hypertriglyzeridämie
ƒ Niedriges HDL-Cholesterin
ƒ Vermehrte LDL ("small-dense LDL")
ƒ vermehrte Remnants
ƒ glykierte Lipoprotein-Apoproteine
ƒ postprandiale Hypertriglyzeridämien
Therapieziele beim Diabetiker
LDL-Chol
TG
HDL-Chol
ohne weitere RF
< 130 mg/dl
< 180 mg/dl > 40 mg/dl*
weitere RF
< 100 mg/dl ? < 150 mg/dl > 40 mg/dl*
Makroangiopathie
< 100 mg/dl
< 150 mg/dl > 40 mg/dl*
*
für Frauen10mg/dl höher (ist durch epidemiolog. Studein belegt)
ƒ
„Statins for all patients with diabetes: not so soon”
⇒ nicht jeder Diabetiker brauch ein Station zumal nicht alle Statin-Studien eine
Reduktion der DVD-Events zeigten
ƒ
Nikotinsäure
„...to lower LDL-cholesterol is essential - but not enough”
⇒Nikotinsäure (Niaspan®)
Nicotinsäure-Abkömmlinge können den BZ erhöhen, was durch eine neue galenik
(bei Niaspan®) nicht mehr der Fall ist !
Medikamentöse Differenzialtherapie, LDL-orientiert
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ƒ
Hohes LDL: →Statin (und Ezetimib oder Niacin)
Hohes LDL, niedriges HDL: →Statin und Niacin
Bei Statinunverträglichkeit: →Niacin, Fibrat
Normales LDL und niedriges HDL oder hohe Triglyzeride: →Fibrate
Behandlungsprioritäten für Patienten mit diabetischer Dyslipidämie (nach ADA 2004)
1. LDL-Senkung präferenziell mit Statinen, alternativ Gallensäurebinder,
Cholesterin Absorptionshemmer, Fenofibrat oder Nikotinsäure
2. HDL-Hebung: Nikotinsäure oder Fibrate
3. Triglyzeridsenkung: Fibrate (speziell Gemfibrozil oder Fenofibrat). Nikotinsäure,
(Hochdosis-Stativ, wenn hohes LDL-Cholesterin gleichzeitig vorhanden)
4. Kombinierte Hyperlipidämie
• Verbesserung der diabetischen Stottwechsellage plus (Hochdosis-)Statin
• Verbesserte Diabeteseinstellung plus Statin plus Fibrat
• Verbesserte Diabeteseinstellung plus Statin plus Nikotinsäure
Neue Therapieoptionen bei der diabetischen Retionpathie
E. Kohner, London
ƒ
…vorab Infos aus dem Internet
Bau und Funktion der Netzhaut
Die Netzhaut ist in
Schichten aufgebaut.
Die Netzhaut, oder Retina, ist ein wichtiger Bereich im
Auge. Um die einfallenden Lichtstrahlen als ein "Bild" zu
erkennen, verfügt die Netzhaut über eine komplexe
Struktur. Obwohl nur 0,1 bis 0,5 Millimeter dick, besteht die
Netzhaut aus einer äußeren und einer inneren Schicht.
Die Aufgaben des
Pigmentepithels:
Die äußere Schicht ist das retinale Pigmentepithel. Sie hat
verschiedene wichtige Aufgaben; u.a. ist sie verantwortlich
für:
•
•
•
•
•
den Vitamin A Stoffwechsel,
die Lichtabsorption,
den Wärmeausgleich zur Aderhaut,
die "Entsorgung" von abgestoßenen
Photorezeptorzellen, die sich laufend erneuern und
sie dient als
äußere Blut-Retina Schranke, die dafür sorgt,daß
nur kleinste Moleküle von der Aderhaut in die
Netzhaut gelangen können.
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Die innere Netzhautschicht wird als neurosensorische
Netzhaut bezeichnet. Sie ist sehr viel komplexer aufgebaut:
aus einer Photorezeptorschicht, großen Ganglienzellen
und bipolaren Ganglienzellen. Der Aufbau wird durch die
untenstehende Grafik verdeutlicht.
In der Photorezeptorschicht, bzw. dem 1. Neuron, befinden
sich die als Stäbchen und Zapfen bezeichneten
Rezeptoren, die für die Umwandlung des ein fallenden
Lichtes in elektrische Impulse verantwortlich sind. Die
Zapfen ermöglichen das Sehen von Farben, das Erkennen
von kleinen Objekten und sind für das Sehen bei Helligkeit
verantwortlich. Die Stäbchen treten vorwiegend Nachts in
Aktion, weil sie das Sehen bei schlechter Beleuchtung
ermöglichen. Es gibt ungefähr 120 Millionen Stäbchen und
6 Millionen Zapfen im Auge des Menschen.
Filtern der
Informationen und
Kontrast des Bildes,
das sind die Aufgaben
des 2. und 3. Neurons.
Bevor das einfallende Licht die Photorezeptoren erreicht,
muß es die anderen Schichten der neurosensorischen
Netzhaut passieren. Nach der Umwandlung in elektrische
Impulse werden diese über Ganglienzellen des 2. und 3.
Neurons weitergeleitet. Hier wird die Menge der
Informationen reduziert und der Kontrast des Bildes
verbessert. Die großen Axone der Ganglienzellen vereinen
sich im Bereich der Papille zum Sehnerven. wobei die
Eintrittsstelle des Sehnervs in die Netzhaut Papille genannt
wird. Weil es im Bereich der Papille keine Photorezeptoren
gibt, wird er auch als blinder Fleck bezeichnet.
Die Stelle des schärfsten Sehens, die Fovea centralis, ist
Die Makula ist der
Bereich des schärfsten ein Netzhautbereich, der nur aus Zapfenrezeptoren
aufgebaut ist. Die Fovea centralis (umgangssprachlich
Sehens.
Makula) ist ungefähr 3,5 Millimeter von der Papille entfernt.
Alle Erkrankungen der Alle Erkrankungen der Netzhaut sind schmerzfrei, weil die
Netzhaut keine Schmerzfasern besitzt. Das Alarmzeichen
Netzhaut sind
Schmerz hilft nicht, eine Erkrankung der Netzhaut
schmerzfrei.
frühzeitig zu erkennen. Deshalb sollten Veränderungen am
Auge, bzw. bei der Sehqualität besonders aufmerksam
verfolgt und laufend kontrolliert werden.
Top
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Verschiedene Arten der diabetischen Retinopathie
Die diabetische Retinopathie verläuft in 2 Stadien: die nichtproliferative diabetische
Retinopathie (NPDR) und später die proliferative diabetische Retinopathie (PDR)
•
Die nichtproliferative diabetische Retinopathie
Die nichtproliferative diabetische Retinopathie (NPDR), allgemein als
Hintergrunds-retinopathie bekannt, ist ein Frühstadium der diabetischen
Retinopathie. In diesem Stadium sickert Blut oder Flüssigkeit aus winzigen
Blutgefäßen in die Netzhaut. Die heraussickernde Flüssigkeit hat zur Folge, daß
die Netzhaut anschwillt oder daß sich Ablagerungen bilden, die sogenannten
"harten Exsudate".
Viele Patienten, die unter Diabetes leiden, haben eine milde nichtproliferative
diabetische Retinopathie, die ihre Sehkraft normalerweise nicht beeinträchtigt.
Wenn die Sehkraft beeinträchtigt ist, ist das die Folge eines Makulaödems
und/oder einer makulären Ischämie.
•
Makulaödem
Ein Makulaödem ist eine Schwellung oder Verdickung der Makula, einem kleinen
Bereich in der Mitte der Netzhaut, die es uns ermöglicht, kleine Details klar zu
sehen. Die Schwellung wird durch Flüssigkeit verursacht, die aus Blutgefäßen in
der Netzhaut heraussickert. Dies ist der häufigste Grund für einen Verlust der
Sehkraft bei Zucker. Der Verlust der Sehkraft kann mild oder stark sein, aber
sogar in den schlimmsten Fällen bleibt die periphere Sehkraft auch weiterhin
erhalten.
•
Ischämische Makulopathie
Die sogenannte makuläre Ischämie entsteht, wenn die kleinen Blutgefäße
(Kapillare) im Bereich der Makula aufgrund der Zuckererkrankung sich
verschließen. Dies führt zu einem Sauerstoffmangel im Bereich der Makula. Man
sieht verschwommen, weil Nervenzellen und Nervenfasern zuwenig mit Sauerstoff
versorgt sind, um richtig arbeiten zu können.
•
Die proliferative diabetische Retinopathie
Eine proliferative diabetische Retinopathie (PDR) liegt vor, wenn sich krankhafte
neue Gefäße (Neovaskularisation) auf der Oberfläche der Netzhaut oder am
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Sehnerv bilden. Die Hauptursache für die proliferative diabetische Retinopathie ist
ein Sauerstoffmangel im weiten Bereichen der Netzhaut durch verschlossene
Haargefäße. Dieser Sauerstoffmangel führt zu einem Freisetzen von
Gewebsfaktoren und Wachstumsfaktoren, die neue Blutgefäße sprossen lassen.
Leider sind diese neuen Gefäße nicht hilfreich, da sie in den Glaskörperraum
hineinsprossen und sehr stoßempfindlich sind. Diese neuen Gefäße heißen
Wundernetze oder "Gefäßproliferationen".
Leider versorgen die neuen, krankhaften Blutgefäße die Netzhaut nicht wieder mit einem
normalen Blutfluß. Die neuen Gefäße werden oft von Narbengewebe begleitet, was Falten
in der Netzhaut oder Netzhautablösung verursachen kann.
Eine proliferative diabetische Retinopathie kann einen stärkeren Verlust der Sehkraft
verursachen als eine nicht-proliferative diabetische Retinopathie, weil sie sowohl das
zentrale als auch das periphere Sehen beeinträchtigen kann.
Der Verlust der Sehkraft wird bei der proliferativen diabetischen Retinopathie durch eine
Glaskörperlutung verursacht werden.
Glaskörperblutung
Die empfindlichen neuen Gefäße können in den Glaskörper, eine klare, geleeartige
Substanz, die die Mitte des Auges füllt, hineinbluten. Wenn die Glaskörperblutung
geringfügig ist, sieht man vielleicht nur ein paar dunkle "Wolken". Eine sehr starke
Blutung kann das gesamte Sehvermögen blockieren. Abhängig von der Menge, kann es
Tage, Monate oder sogar Jahre dauern, bis das Blut wieder absorbiert ist. Wenn das Auge
das Blut im Glaskörper innerhalb einer angemessenen Zeit nicht ausreichend absorbieren
kann, ist u.U. eine Glaskörperoperation (Parsplana Vitrektomie) erforderlich. Eine
Glaskörperblutung allein verursacht keinen permanenten Verlust der Sehkraft. Wenn das
Blut wieder absorbiert ist, kann die ursprüngliche Sehschärfe zurückkehren, es sei denn,
die Makula hat Schaden erlitten.
Netzhautablösung durch Zug an der Netzhaut
Bei der proliferativen diabetischen Retinopathie kann in Verbindung mit der
Gefäßneubildung entstandenes Narbengewebe einschrumpfen und Falten in der Netzhaut
verursachen. Dabei wird die Netzhaut von der Augenhinterwand abgezogen und es
kommt zu einer Netzhautablösung. Falten in der Makula können ein verzerrtes Sehen zur
Folge haben. Ein stärkerer Verlust der Sehkraft kann vorkommen, wenn die Makula oder
große Bereiche der Netzhaut abgelöst sind.
Hoher Augendruck durch Rubeosis iridis (Wundernetze der Regenbogenhaut)
Bei lang dauernder Zuckererkrankung bilden sich durch Verschluß von Kapillargefässen
der Netzhaut sauerstoffverarmte Netzhautareale. Als Folge davon sprossen ausgehend
von Netzhautgefäßen und/ oder Irisgefäßen neue Kapillaren (Neovaskularisation) aus.
Diese neuen, krankhaften Blutgefäße bilden Wundernetze auf der Netzhaut und der
Regenbogenhaut. Wachsen die Wundernetze von der Regenbogenhaut über den
Kammerwinkel, kann es zur Blockade des Kammerwassersabfluß aus dem Auge kommen.
Dies führt zu einer starken Erhöhung des Augeninnendruckes auf Werte von 40mmHg
führen, die den Sehnerven irreversibel schädigen können.
ƒ …und jetzt Infos vom Vortrag !
Established Therapy for Diabetic Retinopathy:
ƒ Glucose control
ƒ Blood pressure control
ƒ Control of cholesterol
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Photocoagulation –Laser therapy
ƒ In proliferative retinopathy 90% + success, if adequate in time and quantity
ƒ In Macular Oedema50% success
ƒ
Note: rapid improvement of previous poor diabetes-control may aggrevate
retinopathy
ƒ
Note: rapid improvement of previous poor control may aggrevate retinopathy
New / Experimental therapies for Diabetic Retinopathy
ƒ ACE-receptor-inhibitors
es gibt Hinweise für eine Progressionshemmung durch ACE-Hemmer
ƒ Aldose reductase inhibitors
ƒ AGE inhibitors
ƒ PKC-β2 -inhibitors
ƒ Anti-angiogenic substances
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