„Die Verdauung meines Lebens und die daraus resultierenden Probleme“ Artur Wölfel Krankenhaus für Naturheilweisen München Verdauung • Drei Phasen der Verdauung • Kephalische Phase Thema Tischkultur • Gastrale Phase Verweildauer im Magen (Kalorien, Fett, Osmolarität) • Intestinale Phase Verdauung • Kohlenhydratspaltung (Karboanhydrasen) Polyasen: Amylase Oligasen: Maltase, Saccharase, Laktase • Fettspaltung Magenlipase, Galle, Pankreaslipase • Eiweissspaltung Pepsin, Trypsin, Peptidasen Verdauung • Dünndarm Monosaccharide, Aminosäuren in den Blutkreislauf Fettsäuren in den Lymphkreislauf • Dickdarm Eindickung, Entzug von Wasser und Elektrolyten Erkrankungen des Verdauungstraktes • Funktionelle Magen-Darmerkrankungen Refluxkrankheit Reizmagen Reizdarmsyndrom • Malassimilationssyndrom • Entzündliche Darmerkrankungen infektiös chronisch entzündlich (CED) Refluxkrankheit / GERD • 20% der Bevölkerung (Industrieländer) • Non – erosive Refluxkrankheit (NERD) 60% • Erosive Refluxkrankheit (ERD) 40% Barrett-Ösophagus 5%, (davon entwickeln 10% ein Carcinom) Refluxkrankheit / GERD • • • • • • Symptome Sodbrennen Druck retrosternal Aufstoßen Schluckbeschwerden Regurgitationen Refluxkrankheit / GERD • • • • • Extraösophageale Manifestation Cardia-cardiale Reflexbahn Reizhusten (Bronchitis) Heiserkeit (laryngo – pharyngealer Reflux) Schlafstörung Refluxkrankheit / GERD • Entstehungsmechanismen • Unwirksame Antirefluxbarriere (UÖS) inadäquate Erschlöaffung unabhängig vom Schlucken zu niedriger Druck abnorme Kontraktionsabläufe • Aggressives Refluat Refluxkrankheit / GERD • • • • UÖS und Säurerückfluß Physiologisch nur pp, maximal 5 Minuten Physiologisch selten durch Wein/Fett Pathologisch bei 20 % der Bevölkerung Refluxkrankheit / GERD • • • • Hiatushernie (Zwerchfellbruch) Begünstigender Faktor Axiale Hiatushernie sehr häufig 10 % der Patienten mit Hernie mit Reflux Refluxkrankheit / GERD • Therapie • Protonenpumpenhemmer Einfluss auf Refluat, 90 % Effekt • H2-Blocker 50 % Heilungsrate Refluxkrankheit / GERD • • • • Rezidivhäufigkeit Mehr als 50 % der Patienten Langzeitprophylaxe Bedarfstherapie Refluxkrankheit / GERD • • • • • Verschlimmerungsfaktoren Intraabdominelle Druckerhöhung Nahrungsmittel Arzneimittel Stress Refluxkrankheit / GERD • • • • Ernährungstherapie Körpergewicht Stuhlgang Nahrungsmittelauswahl Fett, Säure, Alkohol, Kaffee Refluxkrankheit / GERD • • • • • Ernährungstherapie Therapeutisches Fasten Lactovegetabile Dauerernährung Individuelle Intoleranzen beachten Kleine Mahlzeiten Reizdarmsyndrom • „Irritable bowel syndrome“, spastisches Colon • 50% aller Patienten mit MagenDarmbeschwerden • Enterale Motilitätsstörung • w : m = 2 : 1 Reizdarmsyndrom • • • • • • • • • Symptomenvielfalt Völlegefühl Blähungen Inkomplette Entleerung Durchfall Verstopfung Durchfall und Verstopfung im Wechsel Schleimabgang Z.T. heftiger Abdominalschmerz Reizdarmsyndrom • Ausschlussdiagnose • Labor: BKS, CRP, BB, Leber- und Pankreasenzyme, Haemoccult Laktosetest, Fruktoseintoleranztest, Gliadin - AK, Pankreaselastase im Stuhl • Sonographie • Coloskopie Reizdarmsyndrom • ROM II-Kriterien (1998) • Abdominelle Beschwerden innerhalb der letzten 12 Monate für mindestens 12 Wochen • Zwei der drei folgenden Merkmale Defäkation bessert Änderung der Stuhlfrequenz Änderung der Stuhlkonsistenz Reizdarmsyndrom • Fakultative Symptome • • • • • • • • • Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche Mehr als drei Stuhlgänge pro Tag Harter oder schafskotartiger Stuhl Breiiger oder flüssiger Stuhl Große Anstrengung während des Stuhlganges Stuhldrang Gefühl der unvollständigen Entleerung Weißlicher Schleim beim Stuhlgang Abdominelles Völlegefühl, distendiertes Abdomen Reizdarmsyndrom • • • • 3 Varianten Vorherrschend Obstipation Vorherrschend Diarrhoe Alternierend Obstipation und Diarrhoe Reizdarmsyndrom • Multifaktorielles Krankheitsbild • Viszerale Hypersensibilität Überempfindlichkeit des darmeigenen Nervensystems auf physiologische Reize (Nahrungsmittel, exogene Belastungsfaktoren) Reizdarmsyndrom • Multifaktorielles Krankheitsbild • Mikrobiologische Störung des Darms nach Antibiotikatherapie postinfektiös Darmoperationen Reizdarmsyndrom • Stress • Biochemische Antwort auf Belastungen • Hypothalamus – Hypophyse – NNR – Hypercortisolismus • Notfallreaktion: Adrenalin, Noradrenalin Reizdarmsyndrom • Stress • Alarmreaktion Kampf Flucht • Der Tiger im Dschungel Eustress? Disstress? Reizdarmsyndrom • Stress: Herausforderung / Belastung • Missverhältnis wahrgenommene Belastung Bewältigungsmöglichkeiten • Auswirkungen Körperfunktionen Denkvermögen und Gefühle Verhalten Reizdarmsyndrom • Überlastung objektiv subjektiv Extremsituation geringe Belastbarkeit hohe Ansprüche / Erwartungen an sich selbst Reizdarmsyndrom • • • • • • Stress: körperliche Auswirkungen Muskulatur Kreislauf Atmung Stoffwechsel (Cholesterin, Glucose) Verdauung Reizdarmsyndrom • Wechselwirkung Emotion und Verdauung Sekretproduktion Motilität Hungergefühl / Appetit Reizdarmsyndrom • Magen-Darm-Trakt • Spiegelbild der Seele • Spiegelbild des Lebensstils Reizdarmsyndrom • • • • • • • • • • • Wechselwirkung Emotion und Verdauung Schwer zu beißen haben Viel schlucken müssen Schwer verdaulich Im Magen liegen Den Appetit verderben Es wird mir übel, wenn ich daran denke In sich hineinfressen Schiss haben Schleimscheißer Kummerspeck Reizdarmsyndrom • Alles in sich hineinfressen • Emotional chronischer Ärger Überlastung ständige Kränkungen dauerhafte Angst Reizdarmsyndrom • Alles in sich hineinfressen • Körperlich oppulentes Mahl Fastfood viel Fett / viele Kalorien schnell und viel nicht Qualität, sondern Quantität Digestivum!!! • Es fehlt die Empfindsamkeit für Überlastung und Überforderung • Überlastung als Dauerzustand, nicht als Ausnahme Malassimilationssyndrom • Polyätiologisches Syndrom • Leitsymptome chronische Diarrhoe / Steatorrhoe Gewichtsverlust • Folge Mangelzustände Malassimilationssyndrom • • • • Maldigestion Vorverdauung im Magen Gestörte Aufspaltung der Nährstoffe Störung der Fettemulgierung Malassimilation • Malabsorption • Störung der Resorption der Nahrungsspaltprodukte aus dem Darmlumen • Störung des Abtransportes über die Blutund Lymphbahnen Malabsorption • Dünndarmerkrankungen Glutensensitive Enteropathie Whipple‘ Erkrankung M. Crohn Amyloidose Intestinale maligne Lymphome und Lymphknotenmetastasen Strahlenenteritis Lakatasemangel Fruktosemalabsorption Malabsorption • Störung der enteralen Durchblutung Angina intestinalis schwere Rechtsherzinsuffizienz Malabsorption • Störung der enteralen Lymphdrainage sekundär bei intestinalen malignen Lymphomen, M. Whipple u. a. Idiopathisch: Lymphangieektasie Malabsorption • Hormonal aktive Tumoren Gastrinom (Zollinger-Ellison-Syndrom) Vipom (Verner-Morrison-Syndrom) Karzinoid u. a. Fruktosemalabsorption • Nahrungsmittelunverträglichkeit • Störung des Fruktosetransporters GLUT5 • Ca. 20-30% der Bevölkerung Fruktosemalabsorption • Fermentation am falschen Ort • Aufnahme von anaeroben oder mikroaerophilen Bakterien • Verstoffwechslung zu H2, CO2 und kurzkettigen Fettsäuren Fruktosemalabsorption • Symptome • Blähungen (CO2) • Osmotische Diarrhoe (SCFA) Fruktosemalabsorption • Diagnose • H2-Atemtest • Analyse des Atems auf H2 und Methan nüchtern und nach oraler Belastung mit Fructose (25-50g in 250ml Wasser) • Messung alle 15 – 30 Minuten über 2 Stunden • Anstieg von H2 > 20 ppm Fruktosemalabsorption • • • • • Differentialdiagnose Hereditäre Fruktoseintoleranz Laktoseintoleranz Nahrungsmittelallergien Histaminunverträglichkeit Fruktosemalabsorption • • • • • • Hereditäre Fructoseintoleranz Angeborene Stoffwechselstörung Mangel/Fehlen des Enzyms Aldolase B Folge: ATP-Abfall Zellschäden Synthesestörungen Symptome: Erbrechen, Schwitzen, Leber-schwellung, Oberbauchschmerzen, Bewußtseinstrübung Labor: Hypoglycämie,Lactatacidose, Transaminasen, Fructosämie, urie • • 1:20000 – 1:360000 Strenge Diät Fruktosemalabsorption • Assoziierte Erkrankungen • Depressive Stimmungslage • Mangel an Vitaminen und Spurenelementen • SIBOS Fruktosemalabsorption • Vermeiden von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an Fructose, Sorbit oder Stachyose • Obst, Gemüse • Marmeladen, Kompott • Dörrobst • Honig • Kohlgemüse, Lauch, Zwiebeln, • Diabetikerprodukte • Rohkost und ballaststoffreiche Kost!!! Lactoseintoleranz • Mangel bzw. Fehlen des Enzyms Laktase • Laktoseaufspaltung: Glucose, Galaktose • 15% der Deutschen • 80% aller erwachsenen Weltbürger • Selten primär angeboren • Am häufigsten sekundär angeboren • Selten sekundär erworben Lactoseintoleranz • • • • Klinik Osmotische Diarrhoe Meteorismus Krampfartige Schmerzen Lactoseintoleranz • Diagnostik • Laktoseintoleranztest 50 g Milchzucker nüchtern fehlender BZ-Anstieg (<20mg%) Klinik • H2-Atemtest infolge bakterieller Fermentation unverdauter Lactose im Colon vermehrte Abatmung von H2 Lactoseintoleranz • Therapie • Laktase in Tropfen-bzw. Tablettenform („Notfalltherapie“) • Individuelle Schwelle der Intoleranz berücksichtigen • Lactosefrei (max. 1g/die) • Lactosearm (max. 5-10 g/die) • Cave: Auf Medikamente achten Zöliakie • Glutensensitive Enteropathie, einheimische Sprue • Immunologisch vermittelte Erkrankung des Dünndarms • Genetische Prädisposition • Glutenhaltige Nahrung führt zu histologischen Veränderungen am Dünndarm • Malabsorption Zöliakie • Häufigkeit • Prävalenz: 1 : 1000 bis 1 : 3000 • Labor: 1 : 100 bis 1 : 400 Zöliakie • • • • • • • • • • Verschiedene Formen Mit Serologie und Histologie Klassisch Mono - oder oligosymptomatisch Stumm (silent, asymptomatisch) Atypisch Ohne Serologie und Histologie Latent Potenziell Transient Zöliakie • Serologische und histologische Diagnosesicherung • Glutenfreie Ernährung darunter Besserung innerhalb von 1 Woche bis zu 2-4 Monaten Zöliakie • • • • • Ohne Besserung nach 4 Monaten Diät Diätfehler Refraktäre Sprue Mikroskopische Colitis Bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms Chronisch entzündliche Darmerkrankung • Inzidenz: Colitis ulcerosa 4/100000/J M. Crohn 3/100000/J • Familiäre Häufung NOD2-Gen DLG5-Gen • Störung der Immunregulation auf dem Boden einer genetischen Disposition Chronisch entzündliche Darmerkrankung • Drei pathogenetische Phasen • Aktivierung lymphatischer Zellen durch unbekannten Auslöser • Bildung von Entzündungsmediatoren • Ausbildung lokaler Gewebsschäden Chronisch entzündliche Darmerkrankung • • • • • Polyätiologie Vererbung Immunsystem Darmflora Umweltfaktoren (Infektionen, Rauchen, Ernährung, Schadstoffe, seelische Einflüsse) Chronisch entzündliche Darmerkrankung • Befallmuster Colitis ulcerosa • Gleichmäßig fortschreitende Ausbreitung vom Enddarm aus • Nur Schleimhaut betroffen • Nur Dickdarm betroffen Chronisch entzündliche Darmerkrankung • Befallmuster M. Crohn • Ungleichmäßige Ausbreitung, erkrankte Darmabschnitte zwischen gesundem Darm • Entzündung der gesamten Darmwand (transmural) • Gesamter Verdauungstrakt betroffen • Hauptbefall am Übergang von Dünndarm zu Dickdarm (terminales Ileum) Chronisch entzündliche Darmerkrankung • • • • • Klinik bei Colitis ulcerosa Durchfall mit Blut- und Schleimabgang Bauchschmerzen Druckschmerz Malnutrition Chronisch entzündliche Darmerkrankung • • • • • Klinik bei M. Crohn Vor allem Bauchschmerzen Durchfall bei Dickdarmbefall Blut im Stuhl seltener Malnutrition Chronisch entzündliche Darmerkrankung • • • • • • • • • Extraintestinale Beschwerden Anämie, Fieber Krankheitsgefühl, Gewichtsabnahme Gelenkentzündungen, (Arthritis evtl. Monate oder Jahre vor Auftreten der Darmbeschwerden) Hautveränderungen (Erythema nodosum, Pyoderma gangränosum) Iritis / Iritozyklitis Stomatitis M. Crohn: Fisteln, Abszesse Colitis ulcerosa: Primär sklerosierende Cholangitis Chronisch entzündliche Darmerkrankung • Arneitherapie • Steroide (Prednisolon, Budesonid) • Aminosalizylate (Mesalazin, Olsalazin, Sulfasalazin) • Immunsuppressiva (Azathioprin, Methotrexat) • Biologika (TNF-alpha-Blocker) Magen-Darm: Autoregulativen Therapie • Klassische Naturheilverfahren Ordnungstherapie Ernährungstherapie Massagetherapie Hydrotherapie Phytotherapie • Erweiterte Naturheilverfahren • Eigenständige Medizinmodelle Homöopathie TCM Ayurveda Magen-Darm: Autoregulative Therapie • Ordnungstherapie Lebensrhythmus Anspannung / Entspannung Bewegung Anforderung / Bewältigung Luft und Sonne „Auf den Bauch hören“ Magen-Darm: Autoregulative Therapie • • • • • Ernährungstherapie Unspezifische Nahrungsmittelintoleranzen Therapeutisches Fasten Lactovegetabile Vollwerternährung Tischkultur Magen-Darm: Autoregulative Therapie • • • • Massagetherapie Bindegewebsmassage Fußreflexzonenmassage Colonmassage Magen-Darm: Autoregulative Therapie • Bindegewebsmassage viscerokutane Reflexbahnen kutiviscerale Reflexumkehr Magen-Darm: Autoregulative Therapie • Phytotherapie • Entkrampfung Ami visnaga Belladonna Kamillenblüten Magen-Darm: Autoregulative Therapie • Phytotherapie • Entblähung Fenchel Anis Kümmel Bitterstoffe Magen-Darm: Autoregulative Therapie • Phytotherapie • Verdauung Gelber Enzian Tausendgüldenkraut Wegwarte Wermut Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Passive Hyperthermie • Hitzestau • Bilanzüberschuss zwischen Wärmezufuhr und regulativer Wärmeabgabe Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • • • • Passive Ganzkörperhyperthermie Milde GKHT bis 38° C Moderate GKHT bis 40,5° C Extreme GKHT bis 41,5°/42°C Magen-Darm:Hydro-Thermotherapie • • • • • Extreme GKH Temperaturziel 42,5°C – 42°C Tumorzellzerstörung An- und Abwärmphase jeweils 2 Stunden Hitzephase 45 –60 Minuten Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • • • • Moderate GKH Maximaltemperatur 38,5°C – 40,5°C Wichtig: Lange Wärmestauphase Unspezifische Immunmodulation Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Wärmequelle: Wasser • Temperatur ansteigendes Vollbad nach Lambert Schlenzsches Überwärmungsbad Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • • • • • Überwärmungsbad Maria Schlenz, 1881 – 1946 Hebamme und Laienheilerin, Innsbruck 1920: Behandlung des Sohnes 1931 „So heilt man unheilbare Erkrankungen“ • Anwendung durch Prof. Zabel Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Schlenzsches Überwärmungsbad • Phase 1: etwa 45 Minuten, Wassertemperatur 36°C, pro 10 Min. um 2°C ansteigend, maximal 43°C, mindestens 38°C, max. 40,5°C • Phase 2: Dauer bis zur „Abkühlung“ auf 38°C,(1-2 Std.) Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Wärmequelle: Infrarotlicht • Indirekte, reflexionsgestreute IR-Strahlung mit Maximum im IR-A-Bereich • Effektive Wärmezufuhr bei gleichzeitiger Verhinderung der Abkühlung • Bestrahlungsphase max. 2 Std. • Hitzestauphase 1 (– 2) Std. Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • • • • • Wärmequelle: Infrarotlicht IR – A: 760 – 1400 nm IR – B: 1400 – 3000 nm IR – C: 3000 – 1.000.000 nm Absorption begrenzt Eindringtiefe Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Technik der Infrarot-HT • Zeltaufbau mit reflektierenden und wärmestauenden Folien • 4 IR-Halogen-Strahler a 300 Watt • Hochglanzverspiegelte Reflektorfolien Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Technik der Infrarot-HT • Gleichmäßige Verteilung durch diffuse Streuung • Dadurch Vermeidung der Hautüberhitzung (max. 39°C) • Kopflagerung innen und außen ist möglich Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Technik der Infrarot-HT • Kontinuierliche Messung der Rektaltemperatur und der Pulsfrequenz • Integrierte Sicherheitsfunktionen, automatisches Abschalten des Gerätes beim Erreichen von Grenzwerten Moderate Ganzkörper-Hyperthermie Moderate Ganzkörper-Hyperthermie Hitzestauphase Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Wirkungen i. S. der Naturheilkunde • Umstimmungstherapie • Training der körpereigenen Regulationssysteme • Autoregulative Reizbewältigung • Toleranzadaptation Magen-Darm: Hydro-Thermotherapie • Physiologische Wirkungen • zirkulatorisch Mikrozirkulation • hormonell Cortisol, Endorphine • immunologisch Apoptose Hitzeschockproteine Leukotrienmodulation Mikrobiologie des Darms • Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Offenes ökologisches System • Okkupation der von der normalen Mikroflora nicht besetzten Standorte durch pathogene Keime • Je mehr verschiedene Spezies, desto größer ist die Abwehrkraft des Gesamtsystems gegen Fremdekeime Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Barrierefunktion (Colonization resistance) • Verhinderung der Ansiedlung durch Besetzung potentieller Haftstellen und dichter Besiedlung • Hemmung des Wachstums bzw. Abtötung von Fremdorganismen durch die Produktion bakteriostatischer oder mikrobizider Substanzen • Konkurrenz um Nährstoffe und Wachstumsfaktoren • pH-Wert-Absenkung des Milieus durch Freisetzung von Endprodukten ds fermentativen Kohlenhydratstoffwechsels (Ameisen-, Essig-, Propion-, Butter- und Milchsäure bildung) Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Peristaltikanregung • Stimulierender Reiz auf die Darmmotilität durch die Endprodukte des fermentativen mikrobiellen Stoffwechsels (Säuren, Gase) • Kontinuierliche Peristaltik verringert die intraluminale Vermehrung bzw. Anheftung pathogener Keime • Aktivität und Abwehr! Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Immunmodulation • Stimulierung der Ausdifferenzierung bzw. konstantes Training des darmassoziierten Immunsystems • Immunologische Barriere gegen Fremdkeime • Erhöhung der spezifischen als auch unspezifischen Abwehrbereitschaft • Autochthone E. coli und Bacteroidesstämme! Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Reduktion der bakteriellen Translokationsrate • Hemmung systemischer Infektionen durch die wirtseigenen Darmsymbionten (Translokationsbarriere) • Transportrate von Darmkeimen ins lymphatische System (rheumatischer Formenkreis) Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Förderung der Stoffwechselfunktion der Darmmukosa • Nährstoffversorgung der Colonmukosa • Fermentativ produzierte kurzkettige Säuren durch den Abbau der Standortflora (Acetat, Propionat, Butyrat, Laktat) Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • • • • Vitaminproduktion Eigensynthese Verbesserung der Verwertung Wachstumshemmung Vitamin verbrauchender Fremdorganismen Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Störung des mikroökologischen Gleichgewichtes • Akute Infektionskrankheiten • Chronische Infektionskrankheiten (Bronchitis) • Ernährungsweise (ungenügend gereinigte Rohkost, Eiweiß) • Strahlentherapie • Antibiotika • Langzeitige Arzneimitteleinnahme (NSAR) • Psychovegetative Dysregulation Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • Bacterial overgrowth-syndrom durch Ausfall natürlicher Schutzsysteme • Peristaltik • Magensäure • Immunglobulinsekretion • Integrität des Darmepithels • Psychische Verfassung Physiologische Funktion und Bedeutung der Darmflora • • • • Analyse der Darmflora Pathogene Keime Indikatorkeime Repräsentative Mikrorganismen Mikrobiologische Präparate • Prebiotika • Nahrungsmittel/Nahrungsergänzungsmittel • Ballaststoffe, Vitamine, orthomolekulare Stoffe zur Ernährung der Darmbakterien • Besser: Ballaststoffreiche Ernährung, Lactulose Mikrobiologische Präparate • • • • Probiotische Nahrungsmittel Joghurt, Backwaren, Wurstwaren Meist mit Lactobacillen versetzt Besser: „Normaler Joghurt“ Mikrobiologische Präparate • Probiotische Nahrungsergänzungsmittel • Als „Arzneimittel“ auf dem Markt • Kombination verschiedener Lactobazillen, z. T. auch mit Kolibakterien und Bifidus • Kein Wirksamkeitsnachweis • Kein Arzneimittel Mikrobiologische Präparate • • • • Probiotika Arzneimittel (verschreibungsfrei) Zur Therapie zugelassen Verschiedene Therapiekeime (Hefen oder Bakterien), lebend, tot, Stoffwechselprodukte Mikrobiologische Präparate • • • • Probiotika Arzneimittel (verschreibungspflichtig) Zur Therapie zugelassen Abgetötete pathogene Keime zur spezifischen Immunantwort Probiotika • Pro bios = für das Leben • Präparate mit lebendigen Mikroorganismen • Aufgabe Wiederherstellung und Stabilisierung des mikroökologischen Gleichgewichtes im Intestinaltrakt Probiotika • • • • • • • Therapeutisches Anforderungsprofil Antagonismus Immunmodulation Milieubereitung Motilitätsregulation Produktion kurzkettiger Karbonsäuren Nachgewiesen Apathogenität Probiotika • Antagonismus • Gegen verschiedene obligat und fakultativ pathogene Mikroorganismen (Salmonellen,Proteusarten, pathogene E.coli, Staphylokokken, Candida albicans) Probiotika • Immunmodulation • Training des darmassoziierten Immunsystems (GALT) • Stimulierung spezifischer und unspezifischer Abwehrmechanismen Probiotika • Milieubereitung • Redoxpotentialabsenkung • Sauerstoffverbrauch und dadurch Schutz der anaeroben Flora im Dickdarm (E. coli) • pH-Regulierung und Hemmung mikrobieller, procarcinogener Enzymaktivitäten im Darm (L. acidophilus) Probiotika • Produktion kurzkettiger Karbonsäuren • Unterstützung des Kolonozytenstoffwechsels, • pH-Wert-Absenkung im Darmlumen • Förderung der Durchblutung der Darmschleimhaut Probiotika • Motilitätsregulation • Durch Säurebildung Absenkung des intraluminalen pH-Wertes und Förderung der Darmmotorik • Druck auf die Darmwand durch proliferierende Bakterienmassen Mikrobiologie des Darmes • Mit Störung der Darmflora assoziierte gastrointestinale Erkrankungen • Infektiöse Darmerkrankungen • Funktionelle Darmerkrankungen • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen • Morphologisch / anatomisch bedingte Darmerkrankungen • Durch veränderte Immunreaktionen bedingte Darmerkrankungen • Therapieverursachte Darmerkrankungen Mikrobiologische des Darmes • Intestinale Indikationen für die probiotische Therapie • Roemheld Syndrom • Reizdarm • Obstipation habituell • Diarrhoe • Meteorismus • Pseudomembranöse Colitis • Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Mikrobiologische Therapie • Extraintestinale Indikationen für die probiotische Therapie • Rezidivierende Harnwegsinfektionen • Rezidivierende Vaginalmykosen • Allergien • Neurodermitis • Psoriasis • Arthritiden • Aktivierung der körpereigenen Abwehrkraft