ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie Nahrungsmittelhygiene bei Patienten nach solider Organtransplantation Richard Weiß, Herbert Janisch Klinikum Graz, Chirurgie Herz-Transplant-Intensivstation Einleitung Wir versuchten der Frage nach zu gehen „Welche Nahrungsmittel sind für Patienten nach solider Organtransplantation nicht geeignet“. In einem evidenvbasierten Ansatz wurde eine Literaturrecherche in medizinisch-pflegerischen Datenbanken durchgeführt, deren Ergebnisse sehr unzufriedenstellend ausfielen. Es wurden wie zu Erwarten war, keine Studien zu diesem Thema durchgeführt. In einem weiteren Schritt wurde das Internet nach Guidelines/Leitlinien durchsucht, auch deren Ergebnisse führten nicht zu einer Beantwortung unserer Fragestellung, so dass wir auf Empfehlungen von Tranplantationsvereinen die sich im Web präsentieren zurückgegriffen haben. Darüber hinaus suchten wir gezielt nach Lebensmittel (Eier, Milch, Käse, Fleisch…) im Internet. „Welche Lebensmittel müssen Patienten nach solider Organtransplantation aus hygienischer Sicht meiden?“ Suchbegriffe: • transplant* • immunsupp* • neutropen* • food • diet • Nutrition • fruit • mayonnaise • meat • vegetable • egg • milk ((transplant* OR imunsupp* OR neutropen*) AND (food OR diet OR nutrition OR fruit OR mayonnaise OR meat egg meat OR vegetable OR fish OR egg)) AND (risk* [Title/Abstract] OR risk* [MeSH:noexp] OR risk *[MeSH:noexp] OR cohort studies[MeSH Terms] OR group*[Text Word]) AND infection Datenbanken: Medline, Cochrane, Cinahl Zu diesem Thema können aus ethischer Sicht keine RCT`s durchgeführt werden. Die Suche beschränkte sich daher aus Fallstudien, Richtlinien und Standards. Suche auf Webseiten die Guidelines zur Verfügung stellen: http://www.mja.com.au ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie medical journal of Australia http://www.g-i-n.net/ guidelines international network http://www.nzgg.org.nz/ new zealand guidelines group http://www.aace.com/clin/guidelines/ www.guideline.gov Agency for Healthcare Research and Quality www.acc.org American College for Cardiology www.hlth.gov.bc.ca British Columbia Ministry of Health www.ncl.ac.uk/chsr Centre for Health Services Research www.rnao.org Registered Nurses Association of Ontario Suche auf Webseiten die sich mit der Organtransplantation auseinandersetzen: International transplant nurses society (www.itns.org) Transplant Nurses Association (www.tna.asn.au) Arbeitskreis Transplantationspflege Deutschland e.V. (www.aktxpflege.de) TPI Transplant-Patienten-Information (www.tpiweb.com) Lebertransplantierte Selbsthilfeverein für lebertransplantierte Patienten (www.lebertransplantation.de) gemeinnütziger Selbsthilfeverein für herztransplantierte Patienten (www.herztransplantation.de) Geeignete und ungeeignete Lebensmittel Milch und Milchprodukte: Rohe Milch ist nicht garantiert frei von pathogenen Keimen (Rampling 1996) Einen Überblick über die Kontamination von Milch gibt eine Untersuchung die 1992-3 in Wales (O`Donnell, E.T. 1995) durchgeführt wurde. Es wurden Proben direkt aus den Milchwägen gezogen. Von 1673 waren 0,36% mit Salmonellen und 5,08% mit Listeria monozytogenes verunreinigt. Diese Bakterien gelangen vom Euter oder durch fekale Kontamination in die Milch und werden während des Pasteurisierens eliminiert. Roh- und Frischmilch müssen abgekocht werden. nicht geeignet: Buttermilch und Sprühsahne; ebenso Kefir, Milchprodukte direkt vom Bauernhof. ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie geeignet: pasteurisierte Milch, gekochte Frischmilch, H-Milch, H-Sahne, H- Milcherzeugnisse, haltbare Joghurts mit oder ohne Frucht, Kondensmilch, Kakao, Produkte mit Lactobazillen (z. B. Actimel, ...). Käse ungeeignet::Edelpilz- und Blauschimmelkäse (Camembert, Gorgonzola, Roquefort, Cambozola) Schafskäse, Mozarella Käsesorten mit Pfeffer oder ungekochten Gemüse Diese Käsesorten werden teils mit nicht pasteurisierter Milch zubereitet. z.B. Camembert wird aus roher Milch hergestellt, enthält mitunter Listeria monozytogenes. Ab einer Konzentration von 1000 Keime pro Gramm wird es für immunsupprimierte gefährlich. geeignet: portionsweise abgepackter Frischkäse, Schmelzkäse, vakuumverpackter Hart- und Schnittkäse, Ziegenhartkäse Fleisch geeignet: alle Fleisch-, Geflügel- und Fischsorten durchgegart, alle Fischkonserven sowie tiefgekühlt gelagerte Fischstäbchen. Vacuumverpackter Räucherfisch oder durchgegarter Bratenaufschnitt, Geflügelwurst sowie Putenbrust als Bratenaufschnitt oder Geflügel in Aspik. Fleisch, Innereien, Geflügel, Wild, Fisch, Schalen- oder Krustentiere kräftig gebraten und durchgegart können Sie ohne Bedenken verzehren. ungeeignet: Tatar, Mett, Roastbeef, fertig gekaufte Salate (Fleisch-, Wurst- oder Fischsalate), gebeizter Lachs, Matjes-Heringe, Sushi, rohes und nicht durchgegartes Fleisch. Wurst: geeignet: Mortadella, Bierschinken, Jagdwurst, Tee- oder Leberwurst ungeeignet: Rohwurst (z.B. roher Schinken ), Salami?, frischer Aufschnitt von der Wursttheke Brot und Backwaren: Brot und Brötchen müssen entweder täglich frisch vom Bäcker geholt werden oder portionsweise eingefroren und aufgetaut / aufgebacken werden. geeignet: selbstgebackenen Kuchen können Sie nach dem Backen auch portionsweise einfrieren und je nach Bedarf frisch aufgetaut essen. industriell abgepackte Gebäckdauerwaren (wie z.B. Croissants zum Aufbacken, Vollkornbrot), Kekse, Krapfen, Waffeln, Pfannkuchen, Toast; Kuchen aus Hefe-, Rühr-, Mürbe- und Blätterteig, Biskuit, Zwieback, Knäckebrot, Salzstangen, Kräcker, Kartoffelchips. ungeeignet: Brot mit Nüssen, Kernen, Samen; Sahne und Cremetorten, Nusskuchen, Kuchen mit Nussfüllung. ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie Mayonaise Vorsicht bei Mayonnaise nur industriell gefertigte Produkte (z. B. Miracel Whip, Tomy Mayonnaise) entweder in Einzelportionen oder sofort nach dem Anbrechen verbrauchen. Eier: geeignet: hartgekochtes Ei, Rührei (durchgegart), Spiegelei (durchgebraten). ungeeignet: selbstgemachte: Mayonnaise, Sossen mit rohem Ei (Sauce hollandaise), Eiersalat, Süßspeisen mit rohem Ei (z.B. Tiramisu). Gemüse/Kartoffeln: Gemüse möglichst nur gegart verzehren. Es kann frisch, als Tiefkühlkost oder aus der Konserve verwendet werden. Pilzkonserven sind ebenso geeignet. geeignet: Kartoffeln in allen Zubereitungen, ebenso Pommes von z.B. MacDonalds®. Rohkost ist nur erlaubt, wenn das Gemüse schälbar ist: Karotten, Gurken, Kohlrabi, Tomaten. ungeeignet: Blattsalate, rohe Keimlinge oder Sprossen, rohe Pilze. Getreide/Nudeln: geeignet: alle gekochten/gebratenen/gebackenen Getreideprodukte, Reis, Vollkornnudeln, Eiernudeln gut gekocht. Obst: hier gilt das gleiche wie beim Gemüse: gekocht, also in Mus- oder Kompottform ist jedes Obst völlig unbedenklich. geeignet: jede schälbare Frucht (darf keine Faul- oder Druckstellen haben). Sie sollten das Obst vor dem Schälen kräftig abwaschen oder schälen lassen: Orangen, Bananen, Kiwi, Apfel, Birne, Pfirsich, Nektarine, Melone. ungeeignet: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Pflaumen, Weintrauben, Rosinen, Trockenobst. Grapefruit: Interaktion mit Immunsuppressiva (Cyclosporin A, Tacrolimus) Gewürze und Kräuter: Gewürze und Kräuter immer von Anfang an mitkochen! Essen nur mit Salz nachwürzen, nicht mit Pfeffer oder ähnlichen Gewürzen. Senf und Ketchup nur in Einzelportionen verwenden. keine frischen Kräuter nach dem Kochen zugeben. ungeeignet: offene Grill- und Würzsoßen. Hülsenfrüchte/Nüsse: Brombeeren, Kirschen, ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie Gegen gekochte Hülsenfrüchte ist nichts einzuwenden. geeignet: Erbsen, Bohne, Linsen, Sojabohnen gekocht. ungeeignet: Sojaprodukte wie z. B. Tofu, alle Sorten von frischen und unverarbeiteten Nüssen: Erd-, Hasel-, Wal-, Paranüsse, Mandeln, Kokosflocken, Sesam-, Sonnenblumen-, Kürbis-, Cashew- und Pistazienkerne. Schimmel leicht Süsswaren: Gelee, Marmelade möglichst in kleinen Portionen und im Kühlschrank aufbewahren. geeignet: Gelee, Konfitüre, Zucker, Nutella, Honig, Wassereis, Fruchtgummis, Bonbons, Pudding, Schokolade, Kornflakes. ungeeignet: Süssigkeiten mit Nüssen, Pistazien, Marzipan, Krokant, Nugat, Milchspeiseeis aus dem offenen Strassenverkauf, Schokoküsse, kokoshaltige Süsswaren, Müsliriegel. Eis: geeignet: Eis aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt (industriell hergestelltes und abgepacktes Eis wie z. B. Magnum classic®, Solero®). ungeeignet: kein Softeis oder Eis aus der Eisdiele Getränke: Tee, Kaffee stets frisch zubereiten! Obst- und Gemüsesäfte, Limonade, Mineralwasser etc. müssen nach dem Öffnen der Behältnisse zügig geleert werden oder sofort wieder verschlossen kurzzeitig im Kühlschrank aufbewahrt werden. frisch gepresste Säfte sofort trinken und nicht lagern. alkoholische Getränke: in geringer Menge erlaubt. nicht geeignet: Hefeweizenbier, offen ausgeschenktes Bier, selbst hergestelltes Mineralwasser (Soda-Steamer, -MAXX....). Hinweis: Diese Empfehlungen gelten für Patienten bis 6 Monate nach der Transplantation. Nach 6 Monaten können diese Empfehlungen gelockert werden. Die Zeitangabe bezieht sich auf Patienten die in diesem Zeitraum keine Abstoßungen aufweisen bzw. keiner zusätzlichen immunsuppressiven Therapie bedürfen. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass alle Produkte die mit unpasteurisierter oder roher Milch (Käse, Yoghurt …) zubereitet werden, sowie unpasteurisierte oder rohe Milch zum Trinken, rohe oder nicht durchgegarte Eier sowie Speisen die mit rohen Eier zubereitet werden, Schimmelkäse, rohes oder nicht durchgegartes Fleisch, Geflügel grundsätzlich nicht geeignet sind. Darüber hinaus ist die Einhaltung von hygienischen Maßnahmen beim Hersteller und Verkäufer sowie bei der Lagerung und Verarbeitung von Lebensmittel von eminenter Bedeutung. Praktische Tipps vom Deutschen Hausfrauenbund zur sicheren Küchenhygiene: ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie • Beim Einkauf leicht verderblicher Lebensmittel auf rasche Kühlung achten. • Bei der Arbeit in der Küche stets auf besondere Sauberkeit achten; zwischendurch immer wieder reinigen, da angetrocknete Lebensmittelreste Keimherde sein können. • Nie auf Lebensmittel husten oder niesen (die im menschlichen Nasen- und Rachenbereich befindlichen Keime können nach Vermehrung Lebensmittel - Vergiftungen auslösen). • Bei der Aufbewahrung im Kühlschrank Rohware getrennt von verzehrsfertigen Speisen lagern. • Werkzeug, Schneidbretter und Maschinenteile sofort mit sehr heißem Wasser spülen, evtl. in der Spülmaschine reinigen. · Geschirrtücher, Küchenhandtücher, Spüllappen sehr häufig wechseln (hier ist eine 95° - Wäsche immer noch empfehlenswert), auch die Spülbürsten öfters erneuern und zwischendurch heiß reinigen (evtl. Spülmaschine). Schwammtücher sind im Küchenbereich problematisch. • Lebensmittel sorgfältig vor Verunreinigungen und lnfektionsmöglichkeiten schützen; das kann z.B. schon durch Zudecken erreicht werden. • Bei zusammengesetzten Speisen wie Kartoffel- oder Nudelsalat die gegarten Komponenten vor der Weiterverarbeitung kühlen. • Speisen, die nicht durcherhitzt werden, sollten nicht unter Verwendung roher Eianteile hergestellt werden. • Zum schnellen Abkühlen zubereitete Lebensmittel evtl. in kleine Behälter fällen. • Beim Warmhalten von Speisen (nur wenn unbedingt notwendig) nie unter 60° C absinken lassen. • Geflügel stets ganz auftauen, da, bei evtl. vorhandenen, noch gefrorenen Stellen, Garzeit und Temperatur nicht immer ausreichen, alle Erreger von Infektionen abzutöten. • Auftauflüssigkeiten von Fleisch und Geflügel sofort wegschütten. Vertropfte Auftauflüssigkeit mit Küchenpapier sofort aufnehmen und heiß nachwischen. • Vorarbeiten mit Fleisch und Geflügel auf speziellem Arbeitsplatz (z.B. auf Folienunterlage) durchführen. • Werden Teige mit Ei auf der Arbeitsplatte verarbeitet, so muss diese anschließend heiß gereinigt werden. • Speisereste und Abfälle rasch entsorgen. • Vorräte sorgfältig lagern und regelmäßig kontrollieren. Vgl. www.herztransplantation.de Ein Ratgeber für die Zeit nach der Transplantation Die wichtigsten Krankheitserreger Enterohemorragic Escherichia Coli (EHEC) Inkubation: 1-8 Tage Symptome: Durchfall (z.T. blutig), Erbrechen, Bauchschmerzen, gewöhnlich geringer Temperaturanstieg bis afebril. Betroffene Nahrungsmittel: zu kurz gekochtes Beef insbesondere Hamburger, unpasteurisierte Milch und Fruchtsäfte, rohe Früchte und Gemüse, Salami (selten) und kontaminiertes Wasser. ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie Enterotoxigenic Escherichia Coli (ETEC) Inkubation: 1-3 Tage Symptome: wässrige Durchfälle, Bauchkrämpfe, evtl. Erbrechen Betroffene Nahrungsmittel: fekal kontaminiertes Wasser und Essen Listeria monozytogenes Inkubation: 9-48 h Symptome: Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit, Durchfall. Sepsis, Meningitis, Enzephalitis, Endokarditis, grippeähnliche Erkrankung vor allem bei abwehrgeschwächten Patienten (Dialyse, Transplantationen, Chemotherapie) Betroffene Nahrungsmittel: frischer Weichkäse, unpasteurisierte oder schlecht pasteurisierte Milch – nachträglich verunreinigt, rohes oder nicht vollständig gekochtes Fleisch, Geflügel, Fisch, Rohkost Eigenschaften: Sie vermehren sich noch bei niedrigen Temperaturen (bis +4°C) im Kühlschrank. Salmonella species Inkubation: 1-3 Tage Symptome: Fieber, Durchfall, abdominelle Krämpfe, Erbrechen; Salmonella typhi und parathyphi: Fieber, Schüttelfrost, Obstipation, Muskelschmerzen. Erbrechen ist eher selten. Betroffene Nahrungsmittel: kontaminiertes Ei, Geflügel, rohe Milch, Säfte, Käse, kontaminiertes rohes Gemüse und Früchte (insbesondere Melonen), fekal kontaminiertes Wasser. Besonders gefährdet Straßenverkauf. Staphylococcus aureus Inkubationszeit: 1-6 h Symptome: plötzliches Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, Bauchkrämpfe mit unter Fieber und Durchfall. Betroffene Nahrungsmittel: ungekühltes oder unzureichend gekühltes Fleisch, Kartoffel- oder Eiersalat und Cremen. Toxoplasma gondii Inkubationszeit: 5-23 Tage Betroffene Nahrungsmittel: generell asymptomatisch, in 20% der Fälle Krankheitsgefühl, Lymphknotenschwellung, bei immunsupprimierten Patienten Befall des zentralen Nervensystems, Myocarditis, Pneumonie. Betroffene Nahrungsmittel: Kontamination z.B. Katzenfäkalien kontaminiertes Erdreich kontaminiert bodenständiges Gemüse und Früchte, rohes oder nicht vollständig gekochtes Fleisch (insbesondere Schwein, Lamm, Reh) Das HACCP-Konzept ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis Critical Control Points) ist ein flexibel handhabbares Hilfsmittel zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit. Es soll die im Betriebsablauf vorhandenen Risiken für die Lebensmittelsicherheit und somit für die Gesundheit des Verbrauchers identifizieren, bewerten und beherrschen und ermöglicht so eine ständige Schwachstellenüberwachung. Es wurde in den sechziger Jahren in den USA entwickelt um die Nahrungsmittelsicherheit von US Astronauten zu gewährleisten. • Hazard = Gefährdung, Gefahr für die Gesundheit Analysis = Analyse, Untersuchung der Gefährdung Critical = kritisch, entscheidend für die Beherrschung Control = Lenkung, Überwachung der Bedingungen Point = Punkt, Stelle im Verfahren Analyse aller möglichen Risiken für Lebensmittel im gesamten Betriebsablauf (Wie können Lebensmittel gefährdet werden?) Dadurch sollen die riskanten Stellen im Betriebsablauf aufgedeckt werden. Risiken im Sinne des HACCP-Konzepts sind alle Umstände, durch die ein Produkt so negativ beeinflusst werden kann, dass eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit des Verbrauchers besteht (Beispiel: Mikroorganismen, Verunreinigungen, Nichteinhaltung von Temperaturvorgaben, tierische Schädlinge, Rückstände von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln u. a.). • Identifizierung der Punkte, an denen diese Risiken auftreten können. (Wo können Lebensmittel gefährdet werden?) Gemeint sind hier alle Stellen im Herstellungs- oder Verarbeitungsprozess, die eine Gefährdung der Lebensmittelhygiene bedingen können. • Auswahl und Festlegung der für die Lebensmittelsicherheit kritischen Punkte (Critical Control Point) Kritische Punkte sind die Stellen im Betriebsablauf, an denen ein Verlust der Kontrolle zu einem unakzeptablen Gesundheitsrisiko führen kann, an denen dieses Gefährdungspotential jedoch gleichzeitig durch zuverlässige Prüf- und Überwachungsmaßnahmen beherrschbar und vermeidbar ist. • Festlegung und Durchführung geeigneter Lenkungsbedingungen (Wann und wie wird eingegriffen?, Wer greift ein?) Es müssen geeignete Überwachungs-, Eingriffs- und Überprüfungsmaßnahmen installiert und durchgeführt werden, durch die die festgestellten kritischen Punkte beherrscht und beseitigt werden können. • Kontrolle Die Gefährdungsanalyse, die kritischen Kontrollpunkte sowie die festgelegten Prüf- und ÖPTC-Österreichischer Pflegeverein für Transplantationschirurgie Überwachungsverfahren sind in regelmäßigen Abständen und bei jeder Änderung im Betriebsablauf zu überprüfen (Wie wird überwacht, wer überwacht, in welchen Abständen wird überwacht?) (vgl. http//: www.IHK Region Stuttgart, Stuttgart Chamber of Commerce.htm) Zusammenfassung Die Ergebnisse beruhen auf Erfahrungsberichte mit verschiedenen Lebensmittel und ihrer Gefahr Infektionen auszulösen. Viele dieser Ergebnisse sind auch auf den normalen Hausgebrauch anwendbar. Die strenge Einhaltung vom Verzehr nicht geeigneter Lebensmittel bezieht sich vor allem auf die Zeit von 6 Monaten nach der Transplantation und für Patienten mit einer bestehenden Neutropenie. References American Medical Association, American Nurses Association, American Nurses Foundation, Centers for Disease Control and Prevention, Center for Food Safety and Applied Nutrition, U.S. Food and Drug Administration, Food Safety and Inspection Service, U.S. Department of Agriculture. Diagnosis and management of foodborne illnesses: a primer for physicians and other health care professionals. MMWR Recomm Rep 2004 Apr 16;53(RR-4):1-33. Correa CM, Tibana A, Gontijo Filho PP.Vegetables as a source of infection with Pseudomonas aeruginosa in a University and Oncology Hospital of Rio de Janeiro. J Hosp Infect. 1991 Aug;18(4):301-6. Ernährungsmedizinischer Dienst des LKH-Univ. Klinikum Graz Goulet, V. et al. (1995). Listeriosis from consumption of raw-milk cheese. Lancet 345, 1581-1582. ITNS Handbook Hearttransplantation ITNS Handbook Kidneytransplantation Linnan et al. (1988). Epidemic Listeriosis associated with Mexican-style cheese. New England Journal of Medicine 319, 823-828.