Grundwissen Physik 8

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Grundwissen Physik Jahrgangsstufe 8 (G8)
Gymnasium Münchberg
Thema
1. Energie
Stand: Juli 2007
Erklärung und Beispiele
Drehmoment = Kraft ⋅ Hebelarm, kurz: M = F ⋅ a (dabei wird nur die Komponente von F
betrachtet, die senkrecht auf a steht)
Einheit: [M] = 1 Nm
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Notwendiges
Vorwissen aus
Klasse 7
Kraft
Hebel
Ein Hebel befindet sich im Gleichgewicht, wenn die Summe der linksdrehenden gleich der
Summe der rechtsdrehenden Drehmomente ist, kurz: M links = M rechts .
Beispiel: Gegeben ist folgender Hebel mit den Kräften F1 = 5 N und F2 = 3 N sowie den
Hebelarmen a1 = 10 cm, a2 = 5 cm und a3 = 7 cm. Wie groß muss die Kraft F3 sein, damit sich der
Hebel im Gleichgewicht befindet?
Gleichgewichtsfall: M 1 = M 2 + M 3
F1 ⋅ a1 = F2 ⋅ a2 + F3 ⋅ a3
F
1
F3
a1
F2
a2
F3 =
a3
F1 ⋅ a1 - F2 ⋅ a2 5 N ⋅ 10 cm - 3 N ⋅ 5 cm
=
a3
7 cm
F3 = 5 N
Goldene Regel der Mechanik
Das Produkt aus Kraft F und Weg s, entlang dem die konstante Kraft wirkt, bleibt bei jedem
Kraftwandler konstant.
Arbeit
Dieses Produkt heißt verrichtete Arbeit W, kurz: W = F ⋅ s .
Einheit: [W] = 1 Nm = 1 Joule = 1 J
Energie
Verrichtet man an einem Körper Arbeit, so erhöht sich seine Energie. Umgekehrt ist Energie die
Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu verrichten.
Energieformen
Potenzielle Energie (Lageenergie): E pot = m ⋅ g ⋅ h
Kinetische Energie (Bewegungsenergie): E kin =
1
⋅m⋅v2
2
Flaschenzug
Ortsfaktor
Geschwindigkeit
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Grundwissen Physik Jahrgangsstufe 8 (G8)
Spannenergie: E Sp =
Energieerhaltungssatz
Stand: Juli 2007
1
⋅D⋅s2
2
Energie kann nur umgewandelt, nicht erzeugt oder verbraucht werden. In einem abgeschlossenen
System bleibt die Gesamtenergie erhalten.
Beispiel: Ein Körper fällt aus 5,0 m Höhe herunter. Mit welcher Geschwindigkeit trifft er auf dem
Boden auf?
geg. : h = 5,0 m
v= 2⋅ g ⋅h
ges. : v
kg ⋅ m
2
E pot = Ekin
N
m2
v = 2 ⋅ 9,81 ⋅ 5,0 m = 98,1 s ⋅ m = 98,1 2
kg
kg
s
1
m ⋅ g ⋅ h = ⋅ m ⋅ v2
2
m
v ≈ 9,9
2
v = 2⋅ g ⋅h
s
Leistung
Wirkungsgrad
Die Leistung P ist der Quotient aus der verrichteten Arbeit W und der dafür benötigten Zeit t,
W
kurz: P = .
t
J
Einheit: [ P] = 1 = 1Watt = 1W
s
Der Wirkungsgrad eines Energiewandlers ist der Quotient aus genutzter und zugeführter Energie
E
P
oder Leistung, kurz: η = nutz = nutz .
E zu
Pzu
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2. Aufbau der Materie und
Wärmelehre
Teilchenmodell - Zustandsformen
fest
flüssig
gasförmig
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Hooke´sches Gesetz
∆F
D=
∆s
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Brownsche Molekularbewegung
Längen- und Volumenausdehnung
Temperaturskalen
Grundwissen Physik Jahrgangsstufe 8 (G8)
Stand: Juli 2007
Die Atome bzw. Moleküle eines Körpers befinden sich in ständiger ungleichmäßiger Bewegung.
Diese ist umso stärker, je höher die Temperatur ist.
Bei höherer Temperatur benötigen die Teilchen aufgrund ihrer Wärmebewegung mehr Raum, d.h.
Körper dehnen sich bei Temperaturerhöhung aus (Ausnahme: Anomalie des Wassers).
Die Celcius-Temperatur ϑ ist durch den Gefrier- und Siedepunkt des Wassers bei 0 °C bzw.
100 °C festgelegt. Dieser Abstand wird in 100 gleiche Teile eingeteilt, d.h. ein Teil entspricht
einer Temperaturänderung von 1 °C.
Die kleinstmögliche Temperatur ist − 273,15 °C . Dies ist der (absolute) Nullpunkt der KelvinTemperatur T, also -273,15 °C ≙ 0 K. Eine Temperaturänderung von 1°C entspricht auch einer
Temperaturänderung von 1K.
Gasgesetze
Boyle-Mariotte: Bei einer abgeschlossenen Gasmenge ist bei konstanter Temperatur T das
Produkt aus Druck p und Volumen V konstant, kurz p ⋅ V = konst.
Gay-Lussac: Bei einer abgeschlossenen Gasmenge ist bei konstantem Druck p der Quotient aus
V
Volumen V und Temperatur T konstant, kurz = konst.
T
p ⋅V
= konst.
Allgemeines Gasgesetz:
T
Dichte
Die Dichte ρ eines Körpers ist der Quotient aus seiner Masse m und seinem Volumen V, kurz:
m
ρ= .
V
F
Wirkt eine Kraft F senkrecht auf eine Fläche A, so erzeugt diese den Stempeldruck p = .
A
N
Einheit: [ p ] = 1 2 = 1Pascal = 1Pa
andere Einheit: 1 mbar = 1 hPa
m
Druck
Druck breitet sich gleichmäßig und in alle Richtungen in Flüssigkeiten und Gasen aus.
Schweredruck: In einer Tiefe h erzeugt die Gewichtskraft G der Flüssigkeitssäule über einer
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Fläche A den Schweredruck p s =
Innere Energie
Als Wärme bezeichnet man die thermisch übertragene Energie. Die innere Energie eines Körpers
setzt sich aus kinetischer und potenzieller Energie seiner Teilchen zusammen. Verrichtet man an
einem Körper mechanische Arbeit oder fügt ihm von außen Energie zu, so erhöht sich seine innere
Energie um diesen Wert. Die Änderung der inneren Energie ∆Ei ist direkt proportional zur
Temperaturänderung ∆ϑ und der Masse m. Die Proportionalitätskonstante ist die spezifische
Wärmekapazität c. Kurz: ∆E i = c ⋅ m ⋅ ∆ϑ .
Beispiel: Phasenübergänge von Wasser
→
fest
←
Erstarren
3. Elektrische Größen
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G m ⋅ g ρ ⋅V ⋅ g ρ ⋅ A ⋅ h ⋅ g
=
=
=
= ρ ⋅ g ⋅ h.
A
A
A
A
Schmelzen
Zustandsänderungen
Stand: Juli 2007
Verdampfen
flüssig
→
←
gasförmig
Kondensieren
E
Spezifische Schmelzenergie: e s = s , wobei Es die zum Schmelzen der Masse m benötige
m
Energie ist.
E
Spezifische Verdampfungsenergie: e v = v , wobei Ev die zum Verdampfen der Masse m
m
benötige Energie ist.
Beim Erstarren bzw. Kondensieren gibt der Körper die gleiche Energiemenge, die beim
Schmelzen bzw. Verdampfen zugeführt wurde, wieder ab.
Die Verschiebung von Ladungen in einem Körper durch einen anderen elektrisch geladenen
Körper, ohne dass sich die beiden Körper berühren, nennt man Influenz.
Influenz
Elektrische Ladung als
physikalische Größe
Fließt durch einen Leiter während der Zeit t die konstante Stromstärke I, so bewegt sich dabei die Elektrische
Stromstärke und
elektrische Ladung Q = I ⋅ t durch die Querschnittsfläche des Leiters.
Spannung
Einheit: [Q] = 1 As = 1 Coulomb = 1 C
−19
Die kleinste beobachtbare Ladungsmenge heißt Elementarladung e = 1,60 ⋅ 10 C .
Beispiel: Durch die Glühbirne eines Blinklichts im Auto fließt im eingeschalteten Zustand Strom
der Stärke 1,75 A. Wie viele Elektronen fließen durch die Birne, wenn das Licht 0,5 s lang
aufleuchtet?
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Q = I ⋅t
I ⋅t
e
1,75 A ⋅ 0,5 s
As
n=
≈ 5,4 ⋅ 10 18
-19
1,60 ⋅ 10 C
As
n ⋅e = I ⋅t
n ≈ 5,4 ⋅ 1018
geg. : I = 1,75 A
t = 0,5 s
Spezifischer Widerstand
Reihenschaltung von Widerständen
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n=
ges. : n
Ohm´sches Gesetz
Stand: Juli 2007
Gilt für einen Widerstand das Ohm´sche Gesetz, so sind die angelegte Spannung U und die durch Elektrischer
Widerstand
U
ihn fließende Stromstärke I direkt proportional zueinander, d.h. R = = konst.
I
Durch Stromfluss erhöht sich die Temperatur des Drahtes (Metalls), der Draht dehnt sich aus. Der
Widerstand eines heißen ist größer als der eines kalten Drahtes.
Der Widerstand R eines Leiters ist direkt proportional zu seiner Länge l und indirekt proportional
l
zu seiner Querschnittsfläche A, kurz: R = ρ ⋅ . Die Proportionalitätskonstante ρ heißt
A
spezifischer Widerstand. Er ist eine Materialkonstante.
Bei einer Reihenschaltung von Widerständen ist die Stromstärke I in jedem Widerstand gleich.
Die Summe der an den Widerständen abfallenden Teilspannungen ist gleich der angelegten
Gesamtspannung.
I = konst.
Für den Ersatzwiderstand gilt: R ges = R1 + R 2 + ...
Beispiel:
U
R1
Rges =
R2
geg. : U = 12V, R1 = 50 Ω, R2 = 150 Ω
Rges = R1 + R2
Rges = 50 Ω + 150 Ω = 200 Ω
I=
U
U
⇒I=
I
Rges
12V
= 0,060 A = 60 mA
200 Ω
U1
⇒ U 1 = R1 ⋅ I = 50 Ω ⋅ 0,060 A = 3,0V
I
U 2 = U - U 1 = 12V - 3,0V = 9,0V
R1 =
Gymnasium Münchberg
Parallelschaltung von
Widerständen
Grundwissen Physik Jahrgangsstufe 8 (G8)
Stand: Juli 2007
Bei einer Parallelschaltung von Widerständen ist die Spannung U an jedem Widerstand gleich.
Die Summe der Teilstromstärken in den Widerständen ist gleich der Gesamtsstromstärke.
1
1
1
U = konst.
=
+
+ ...
Für den Ersatzwiderstand gilt:
R ges R1 R 2
Beispiel:
U
R1
R2
geg. : U = 12V, R1 = 50 Ω, R2 = 150 Ω
R1 =
R + R1
1
1
1
= + = 2
Rges R1 R2
R1 ⋅ R2
U1
U
12V
⇒ I1 = 1 =
= 0,24 A
I1
R1 50 Ω
R2 =
U2
U
120V
⇒ I2 = 2 =
= 0,08 A
I2
R2 150 Ω
Rges =
Elektrische Energie
U 1 = U 2 = 12V
R1 ⋅ R2
50 Ω ⋅ 150 Ω
=
= 37,5 Ω
R2 + R1 150 Ω + 50 Ω
I = I 1 + I 2 = 0,24 A+ 0,08 A = 0,32 A
Die von einem elektrischen Gerät aufgenommene elektrische Energie Eel ist direkt proportional
zur angelegten Spannung U, zur Stromstärke I und zur Zeit t. Es gilt: E el = U ⋅ I ⋅ t .
Die elektrische Stromstärke ist so definiert, dass die Proportionalitätskonstante den Wert 1 hat.
Einheiten: [ Eel ] = 1VAs = 1 J
weitere gebräuchliche Einheit: 1 kWh = 1000 Wh = 3,6 ⋅ 106 Ws = 3,6 ⋅ 106 J
Elektrische Leistung
E el U ⋅ I ⋅ t
=
=U ⋅I
t
t
Einheit: [ Pel ] = 1VA = 1W
Pel =
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