INTERVIEW PHILIPP MÄDER, ONUR OGUL FOTOS KURT REICHENBACH H Kaviarzucht in Leuk VS Peter Brabeck, 72, flitzt auf dem Trottinett durch die Hallen. «Meine Frau will nicht, dass ich zu Hause sitze.» 30 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE «Ich nahm über 20 Kilo ab» Nach 50 Jahren Nestlé: Jetzt macht PETER BRABECK Kaviar für die Schweiz! Und will sich endlich ganz von seiner schweren Krankheit erholen. err Brabeck, im April geht Ihre 50-jährige Karriere bei Nestlé zu Ende. Angst vor einem Loch danach? Nein, überhaupt nicht. Ich freue mich auf die Zeit nach Nestlé. Eine schwere Last wird von meinen Schultern genommen. Das macht vieles leichter. Es ist ein grosser Unterschied, ob ich die Verantwortung für einen Riesenkonzern trage oder nur für meine eigenen Investitionen. Sie engagieren sich weiterhin an ganz unterschiedlichen Orten – vom Hotel auf der Riederalp über einen Drohnenhersteller bis zur Formel 1 und eine Lausanner Designschule. Wo ist der rote Faden? Ich interessiere mich dafür, was auf der Welt passiert! Sie sich nicht auch? Doch, natürlich! Deshalb sind wir Journalisten geworden. Sehen Sie! Und ich eben nur Glace-Verkäufer bei Nestlé (lacht). Im Ernst: Ich möchte weiterhin mitgestalten können. Auch über Investitionen. Sie investieren in eine Kaviarfarm im Wallis. Wie kommts? Ich liebe Kaviar! Und ich investiere gerne in etwas, das mir naheliegt. Ich hätte nicht in irgend­eine Kaviarzucht investiert. Aber bei Kasperskian überzeugt mich das Verfahren. Die Störe werden hier nicht geschlachtet, sondern der Kaviar von Hand abgestreift. Sie mussten sich 2014 einer monatelangen Krebstherapie unterziehen. Fühlen Sie sich genug fit für u all Ihre Engagements? SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 31 Nachwuchs Investor Peter Brabeck be­ sucht im Wallis die jungen Störe. «Ich liebe Kaviar!» Foto David Biedert u Ja. Aber es braucht Zeit, um nach der langen Therapie wieder zurück zu meiner alten Form zu finden und wieder Muskeln aufzubauen. Bei mir kommt erschwerend mein Alter dazu. Ansonsten: Holz anfassen (klopft auf den Tisch), dass alles gut wird. Sie haben sich noch nicht ganz erholt? Für die Behandlung musste ich mein Immunsystem total zerstören und einen Monat in einem sterilen Raum verbringen. Die Ärzte wechselten meine Stammzellen vollständig aus. Das klingt schrecklich. War es auch, aber notwendig. Ich war während der Behandlung so angeschlagen, dass ich nicht einmal mehr den Geruch von Essen ertrug. Ich nahm über 20 Kilo ab. Sie haben den Umbau von Nestlé zu einem Gesundheitskonzern eingeleitet. Eine Folge Ihrer Krankheit? Die neue Strategie verfolgen wir schon länger. Aber nach meiner Erkrankung dachte ich: Jetzt erst recht! Haben Sie deshalb das Buch «Ernährung für ein besseres Leben» geschrieben? Nein, die Arbeit dafür habe ich schon vor dem Krebs aufgenommen. Ernährung war immer ein zentrales Thema meines Lebens. Deshalb investiere ich auch in Lebensmittel der Zukunft – über einen Food-Accelerator in San Francisco. Was ist denn das? Eine Organisation, die in Geschäftsideen im Bereich von Lebensmitteln investiert. Kleine Firmen bewerben sich mit ihrer Idee. Findet diese Anklang, stellt der Food-Accelerator ihnen Büros, IT-Infrastruktur und ein kleines Laboratorium zur Verfügung, 32 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE Blick nach vorn Brabeck erholt sich noch immer vom Krebs. «Ich musste mein Immunsystem total zerstören und einen Monat in einem sterilen Raum verbringen.» An seiner Seite Brabeck heira­ tete Ehefrau Bernadette nach einer vorüberge­ henden Trennung zum zweiten Mal. Sie haben drei er­ wachsene Kinder. um ihr Produkt auszuarbeiten. Dann entscheidet der Accelerator, in welche Projekte er schliesslich investieren will. Haben Sie ein Produkt, das Sie besonders fasziniert? Eine Maschine, die kalt gepresste Gemüsesäfte produziert. Das klingt nicht sonderlich sexy. Für mich schon. Entwickeln Sie dafür erst mal die Technologie! Normalerweise presst man das Gemüse warm. Dabei gehen aber Vitamine verloren. Wie beim Olivenöl! Wenn Sie diese Säfte zu Hause selbst kalt pressen können und die Maschine übers Internet gleich noch den Nachschub bestellt, ist das sehr spannend. Ist Microsoft-Gründer Bill Gates Ihr Vorbild? Er investiert ebenfalls in die Nahrung der Zukunft. Da sprechen wir von ganz anderen Dimensionen. Sie sind auch nicht sehr arm. Es geht gerade noch (lacht). Sie leisten sich für acht Millionen Franken die neue PC-24 von P ­ ilatus. Wann erhalten Sie sie? Hoffentlich in einem Jahr. Zuerst muss ich aber noch den Pilotenschein für dieses Flugzeug machen. Den Simulator dafür gibt es noch gar nicht. Und dann muss ich wegen der Versicherung erst 50 Stunden mit einem zusätzlichen Piloten fliegen, bis ich alleine ins Cockpit darf. Aber ehrlich gesagt: Eine solche Maschine fliege ich sowieso lieber zu zweit. Wieso? Ein so grosser Jet ist anspruchsvoll. Und ich trage ja auch die Verantwortung für die Passagiere. Meine Frau meint: «Was, wenn du vorne im Cockpit einen Herzschlag hast, und ich sitze hinten mit unserer Enkelin?» Was sagt Ihre Frau eigentlich dazu, dass Sie auch nach Ihrer Pensionierung so umtriebig bleiben? Es wäre ihr grösster Albtraum, wenn wir mehr Zeit miteinander Premium Kaviar von Kasperskian soll besonders nachhaltig sein. Dafür kosten 100 Gramm 796 Franken. hätten (lacht). Meine Frau ist etwa gleich alt wie ich und selbst noch voll berufstätig. Sie arbeitet für die familieneigene Immobi­ lienfirma und verbringt ihre Zeit von morgens früh bis abends spät auf Baustellen. Das passt also ausgesprochen zu mir. Das Letzte, «Der älteste Enkel will nicht mehr mit mir auf die Piste, weil er unten auf mich warten muss» PETER BRABECK-LETMATHE was sie will: dass ich jeden Tag zu Hause herumsitze. Sie hätten endlich Zeit, um Ihre ­Enkel zu hüten. Was heisst da hüten? Die wollen gar nicht mehr gehütet werden! Der Älteste wird jetzt neun. Der will mit mir nicht einmal mehr auf die Skipiste, weil er unten immer so lange auf mich warten muss. So schnell geht das! Heute muss ich schauen, dass mich meine Enkel überhaupt noch mitnehmen. (Er holt sein Smartphone hervor: Das Bildschirmfoto zeigt seinen Enkel auf Ski.) Ich werde aber auch in Zukunft viel Zeit mit meinen Enkeln verbringen können. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 33 AUFPOLSTERNDE ANTI-AGE PFLEGE TIEFENWIRKSAME ANTI-AGE PFLEGE FÜR SICHTBAR WENIGER FALTEN FÜR SICHTBAR MEHR VOLUMEN REVITALIFT FILLER [HA] MIT PRO-XYLANE MIT PURER HYALURONSÄURE [HA] MILDERT FALTEN SICHTBAR VERLEIHT MEHR HAUTDICHTE CREMEN STATT LASERN NACH 4 WOCHEN SICHTBAR WENIGER FALTEN FALTEN-AUFFÜLLEND VOLUMEN-GEBEND CREMEN STATT AUFSPRITZEN NACH 4 WOCHEN SICHTBAR MEHR VOLUMEN SERUM SERUM “ HEIKE MAKATSCH. “ TAGESCREME TAGESCREME “ << Das neue Zauberwort für jünger aussehende Haut . . Volumen!>> NAOMI WATTS.