CANDIDA – RICHTIG DIAGNOSTIZIERT IST HALB THERAPIERT Ratgeber zur Diagnostik und Abhilfe von Candida-Erkrankungen Institut für Mikroökologie Auf den Lüppen 8 D-35745 Herborn Telefon: 0 27 72/9 81-0 Fax: 0 27 72/9 81-1 51 Internet: www.mikrooek.de Insgesamt existieren etwa 100.000 verschiedene Pilzarten, die für den Menschen größtenteils völlig ungefährlich sind. Allerdings können mehrere hundert davon im oder auf dem menschlichen Körper überleben. Es sind vor allem 3 Pilzgruppen, die dem Menschen Schaden zufügen können. PILZE ALS KRANKHEITSERREGER PILZE - FREUNDE ODER FEINDE?! Die Medizin teilt die mikroskopisch kleinen Pilze, unter denen Pilze sind in der Natur fast überall anzutreffen und können in sich einige mit krankmachenden Eigenschaften befinden, nach ganz unterschiedlicher Gestalt und Größe auftreten. Als dem DHS – System ein: Champignon oder Steinpilz sind ihre Fruchtkörper mit dem bloßen Auge sichtbar. Als Hefe in Brot oder Bier sind Pilze mikroskopisch klein. Als Fliegenpilz vermögen sie tödliche Gifte zu D = DERMATOPHYTEN produzieren. Als mikroskopisch kleine Zellverbände in oder auf unserem Körper können sie schwerste Infektionen hervorrufen. Das sind Pilze, die auf Haut, Haaren und Nägeln vorkommen und dort Krankheitserscheinungen auslösen können. In der Natur besiedeln sie vor allem Orte, an denen sich abgestorbene Pflanzenreste oder Tierkadaver befinden. Aus diesem toten Material können Pilze Energie gewinnen. Die Abfall- S = SCHIMMELPILZE produkte werden dann dem Stoffkreislauf der Natur wieder zugeführt. Mit Fug und Recht kann man Pilze als die Sie können, größtenteils bei Patienten mit einem durch schwere „Müllabfuhr“ unseres Ökosystems, als Recyclingspezialisten Grunderkrankungen stark geschädigten Abwehrsystem, vor ganz besonderer Art, bezeichnen. Wie Sie sehen, sind Pilze bei- allem in den Atemwegen und im Darm zu Schimmelpilzinfek- des: Freunde und Feinde des Menschen. Pilze können Krank- tionen führen. heitserreger sein, aber auch überaus nützliche Eigenschaften für uns Menschen haben. H = HEFEN Körperabwehr und begünstigen eine Vermehrung von Candida. Es muß an dieser Stelle bemerkt werden, dass Candida durch- Hefen können sich im oder auf dem Körper vermehren, wenn aus in geringen Mengen auf der Haut oder den Schleimhäuten das Abwehrsystem geschwächt ist. Erkrankungen, die von Hefen des Verdauungstraktes auftreten kann, ohne Beschwerden zu verursacht werden, bezeichnet man als Hefemykosen. Medi- verursachen. Ist das Abwehrsystem allerdings geschwächt, kann zinisch am bedeutsamsten ist unter den Hefen Candida, allen es zu einer übermäßigen Vermehrung kommen. Erst dann treten voran Candida albicans (wörtl. „die Weiße, die Weißma- Beschwerden oder Krankheitssymptome in Erscheinung. chende“). Pilzerkrankungen treten außerdem gehäuft auf in der Da Mykosen durch Candida in der Medizin an Bedeutung zu- Schwangerschaft, unter Einnahme der „Anti-Baby-Pille“ sowie nehmen und diese Candida – Mykosen meist gemeint sind, wenn bei Früh- und Neugeborenen und sehr alten Menschen. von Pilzerkrankungen die Rede ist, möchte sich der vorliegende Während in den genannten Fällen Mykosen häufiger auftreten Ratgeber auf die Problematik der Candida – Mykosen sowie und unter Umständen einen sehr schweren Verlauf nehmen der übermäßigen Besiedlung durch Candida konzentrieren. können, ist dieses Risiko für Patienten, die unter vorübergehenden Abwehrschwächen leiden, sehr viel geringer. Hier spielen vor allem Beschwerden eine Rolle, die durch eine übermäßige KRANK DURCH CANDIDA – WER IST GEFÄHRDET? Vermehrung von Candida hervorgerufen werden, ohne dass eine echte Mykose vorliegt. Candida breitet sich nur dann im oder auf dem Körper aus, wenn das Abwehrsystem geschwächt ist. Der Hauptgrund für die zunehmende Bedeutung von Candida als Krankheitsauslöser KRANK DURCH CANDIDA: VIELE SYMPTOME – EINE URSACHE liegt darin, dass unsere Abwehrkräfte immer mehr durch schädigende Einflüsse aus der Umwelt strapaziert werden: Je nach dem, wo sich Candida im oder auf dem Körper ansiedelt und wie stark sie sich dort vermehren kann, das heißt, wie Falsche Ernährung mit einem hohen Anteil an Zucker und wirkungsvoll die Abwehrmechanismen sind, können sich völlig weißem Mehl, Schlafmangel, Nikotin, Alkohol, zuviel Streß, unterschiedliche Beschwerden oder Krankheitsbilder einstellen. zuwenig Bewegung oder Umweltschadstoffe schwächen die Im folgendem sollen die Häufigsten kurz dargestellt werden: 1. MUND UND RACHEN Juckreiz und Ekzem am After. Im Stuhl werden zwar erhöhte, Die Candida-Infektion des Mundes stellt ein häufiges Problem aber noch nicht krankhafte Keimzahlen an Candida festgestellt. in der kinderärztlichen Praxis dar. Vor allem Säuglinge, deren Abwehrsystem noch unreif ist, laufen Gefahr, an Mundsoor zu erkranken. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch Schmerzen 3. CANDIDA - BESIEDLUNG DES INTIMBEREICHS und Rötung sowie die Ausbildung von weißen Belägen auf der Von Candida-Infektionen sind vor allem Frauen betroffen. Die Mundschleimhaut. Auch im Rachen, vor allem im Bereich der Symptome äußern sich in Rötung, Schwellung, weißlichen Belä- Mandeln, kann Candida zu Entzündungen führen. gen und Juckreiz in der Scheide sowie an den Schamlippen. Außerdem treten Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen 2. DÜNN - UND DICKDARM und weißlicher Ausfluß auf. Seltener ist die Infektion der männ- Im Darm können durch Candida zwei ganz unterschiedliche lichen Eichel, die ebenfalls durch Juckreiz, Rötung und weißliche Krankheitsbilder auftreten: Beläge auffällt. DARMMYKOSEN: Mykosen des Darmes, im eigentlichen Sinne, sind extrem selten. Sie treten in aller Regel nur bei den genannten Risiko- 4. CANDIDA - BESIEDLUNG VON HAUT, HAAREN UND NÄGELN gruppen auf und äußern sich in blutig-schleimigen, wässrigen Haut, Haare und Nägel können nicht nur durch typische Hautpilze, Durchfällen. Im Stuhl sind sehr große Mengen von Candida sondern auch durch Candida befallen werden. Am wohlsten fühlt nachweisbar. sich Candida da, wo es warm und feucht ist. Das sind zum Beispiel die Zwischenräume der Finger und Zehen oder Hautfalten, bei- CANDIDA - BESIEDLUNG DES DARMES: spielsweise unter der weiblichen Brust, in der Leiste oder unter den Beschwerden durch eine übermäßige Vermehrung von Candida Achseln. Dort bilden sich dann schuppende, nässende, gerötete im Darm nehmen in der Medizin an Bedeutung zu und werden Flächen, die stark jucken können. Günstige Bedingungen findet begünstigt durch falsche Ernährung, zuviel Streß, Antibiotika - Candida auch unter der Windel von Säuglingen und Kleinkindern kurz durch abwehrschwächende Einflüsse. Die Beschwerden, vor, da hier ein feucht-warmes Klima herrscht. über die die Patienten klagen, sind Durchfälle oder Verstopfung, oft beides im Wechsel, starke Blähungen, Bauchschmerzen, Heißhunger nach Süßem, Unverträglichkeit von Alkohol, WAS TUN BEI CANDIDA - MYKOSEN? Im Fall eines positiven Befundes, das heißt, wenn Candida vermehrt in Ihrer Stuhlprobe nachgewiesen wurde, wird Ihr Arzt eine gegen Candida gerichtete Therapie einleiten. Diese kann, in Abhängigkeit von der Schwere Ihres Krankheitsbildes, in unterschiedlichen Maßnahmen bestehen. CANDIDA - MYKOSEN? – SICHERHEIT DURCH LABORDIAGNOSTIK ERNÄHRUNG Während die Diagnose eines Fußpilzes relativ einfach ist und in der Praxis des Arztes erfolgen kann, erfordert der Verdacht Es sollte immer die Ernährung, zumindest vorübergehend, umge- auf das Pilzerkrankung des stellt werden. Unterstützend wirkt eine Kostform, die reich ist an Verdauungssystems oder anderer innerer Organe die Faser- und Ballaststoffen, wie sie in Salat, Gemüse und Vollkorn- Untersuchung von Probematerial durch ein Speziallabor (z.B. produkten enthalten sind. Vor allem in den ersten Wochen der Institut für Mikroökologie, Herborn). Kostumstellung empfehlen wir, süßes Obst, wie z.B. Bananen, nur Vorliegen einer in Maßen zu genießen. Zucker, Süßigkeiten, Kuchen oder Gebäck Der Grund für diese etwas aufwendigere Diagnostik liegt darin, sind für etwa vier bis sechs Monate konsequent zu meiden. Nähe- dass die Beschwerden, die durch Candida hervorgerufen res zu den Richtlinien der Vollwertkost erfahren Sie in einem werden, sehr uneinheitlich sind. Die gleichen Beschwerden, wie Merkblatt, das Sie beim Institut für Mikroökologie kostenlos sie durch Candida entstehen, können beispielsweise auch durch beziehen können. Bakterien oder anderweitige Störungen des jeweiligen Organs verursacht werden. Aufgrund des Beschwerdebildes allein darf also niemals die Diagnose „Candida-Mykose“ gestellt werden. Erst die Untersuchung durch ein spezialisiertes Labor gestattet die Diagnose und nachfolgende Therapie. MIKROBIOLOGISCHE THERAPIE SPORT Regelmäßige körperliche Betätigung fördert intakte Abwehr- Erkrankungen und Beschwerden des Darmes durch Candida funktionen. neigen zu Rezidiven, das heißt, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, treten sie häufig bereits wenige Wochen nach BEACHTUNG VON LEBENSRHYTHMEN der Therapie wieder in Erscheinung. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schlafen und Wachen, Arbeit und Ruhe, Spannung und Entspannung sowie regelmäßi- Um dies zu verhindern, sollte, nachdem der Pilz durch medika- ge Nahrungsaufnahme trägt zur körperlichen und seelischen mentöse und ernährungstherapeutische Maßnahmen beseitigt Ausgeglichenheit bei und wirkt sich günstig auf das Abwehr- wurde, die eigentliche Krankheitsursache, nämlich die Abwehr- system aus. schwäche behandelt werden. Hierzu wird die Mikrobiologische Therapie eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei ABHÄRTUNG welchem Präparate aus abgetöteten und lebenden Bakterien Spaziergänge bei „Wind und Wetter“, regelmäßige Saunabe- ohne krankheitserregende Eigenschaften, eingesetzt werden. suche, kaltes Abbrausen nach dem Duschbad und das Vermeiden überheizter Innenräume sind einfache abwehrfördernde Zur Regulierung der Darmflora ist in vielen Fällen die zusätzli- Maßnahmen. che Gabe von Milchsäurebakterien empfehlenswert. Informationsmaterial dazu kann ebenfalls beim Institut für Mikroökologie bezogen werden. Am Schluß dieses Ratgebers finden Sie noch einige Tipps, wie Sie das Abwehrsystem zusätzlich unterstützen und das Problem der immer wiederkeh- Wir wünschen Ihnen alles Gute und baldige Genesung! renden Pilzinfektionen vermeiden können: Ihr Institut für Mikroökologie