PTW Allgemeine Psychologie II Motivation WS 16

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Motivation- Begrifflichkeiten
Allgemeine Psychologie II
Motivation
Begrifflichkeiten
Motivation= Gesamtheit emotionaler, kognitiver und
physiologischer Prozesse deren Kern darin besteht ein
selbstgewähltes Ziel zu erreichen
Abgrenzung
• Trieb: stark physiologische Komponente
• Instinkt: Disposition zu bestimmter Verhaltensweise (Bsp
Experiment Hebb)
Begriff wird nicht einheitlich verwendet
Gedankliches Konstrukt das Verhalten erklären soll
• Anreiz: situativer Moment der Motivation auslösen kann
• Volition: tatsächliche Umsetzung
Intrinsische vs extrinsische Motivation
•
•
Merkmale intrinsischer Motivation
Intrinsisch motiviertes Verhalten erfolgt um seiner selbst willen
l
Extrinsisch motiviertes Verhalten erfolgt auf Grund der damit
verbundenen Konsequenz
l
l
Zweckfreiheit: Leistungsergebnis ist das Ziel, nicht damit
verbundene Konsequenzen wie bspw. Lohnerhöhung
Selbstbestimmung: Gefühl von Kompetenz, eigener Tüchtigkeit
und Entscheidungsfreiheit ermöglichen intrinsische Motivation
Freude an der Handlung: Flow-Effekt
Flow- Effekt
l
l
l
l
Mihaly Csikszentmihalyi
Beobachtet Verhalten von Künstlern, findet Leistungsmotivation
paradox
Möchte Merkmale der Tätigkeiten identifizieren, die Ausführung
attraktiv machen
Führt Interviews
https://www.youtube.com/watch?v=fXIeFJCqsPs
l
Unterschiedlichste Tätigkeiten lösen immer gleich beschriebenen
Zustand aus: völlige Vertiefung, Euphorie
Flow- Effekt
Flow- Effekt
l
l
l
Motivationsdifferenzierung nach
Aristoteles
•
Aristoteles stellt innerhalb seiner Arbeiten zur Ethik fest, dass
es zwei Arten der Motivation gibt
Typische Flow- Aktivitäten: handwerklich- künstlerische, geistig
produktive, sozial interaktive, Arbeit an komplizierten oder
ungewöhnlichen Aufgaben, Erlernen neuer Dinge
hinderlich: häufige Störungen, Notwendigerweise oberflächliche
Bearbeitung, schlechtes soziales Klima
ABER immer von subjektiver Wahrnehmung abhängig- auch
Routinetätigkeiten können Flow erzeugen
Teleologisch vs. deontologisch
• Teleologisch: zweckorientiert
• Deontologisch: pflichtorientiert
•
•
Konkretes Ziel motiviert zur Tat
Tat an sich motiviert zur Tat
• „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich
wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Kant
• Nach dem Prinzip des größen Glücks […] ist der letzte Zweck
[…] ein Leben, das soweit wie möglich von Schmerzen frei
und an Vergnügungen so reich wie möglich ist.“ Mill
Neuere Motivationsdifferenzierung
• Barbuto und Scholl erweitern klassische Unterscheidung
zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation und finden
5 mögliche Quellen der Motivation
4. Externes Selbstverständnis, entsteht durch Bedürfnis, das
eigene Image zu verbessern
5. Zielverinnerlichung, entsteht durch Glaube an Prinzipien
1. Intrinsische Prozessmotivation, entsteht aus Freude im
Verlauf des Prozesses
2. Internes Selbstverständnis, entsteht aus Bedürfnis, eigene
Standards zu erreichen
• Beispiele für die 5 Quellen von Motivation nach Barbuto &
Scholl?
3. Instrumentelle Motivation, entsteht durch erwartete Belohnung
Intrinsische Prozessmotivation, entsteht aus Freude im Verlauf
des Prozesses
Internes Selbstverständnis, entsteht aus Bedürfnis, eigene
Standards zu erreichen
Instrumentelle Motivation, entsteht durch erwartete Belohnung
Externes Selbstverständnis, entsteht durch Bedürfnis, das eigene
Image zu verbessern
Attributionsstil und Motivation
Zielverinnerlichung, entsteht durch Glaube an Prinzipien
•
Menschen haben Bedürfnis, Phänomene zu erklären
•
Erfolg oder Misserfolg müssen mit bestimmten Ursachen und
Bedingungen in Verbindung gebracht werden
•
Möglichkeit Erfolg external oder internal zu attribuieren
•
Empfundene Selbstwirksamkeit kann sich positiv auf
Motivation auswirken
Hoffnung auf Erfolg vs. Furcht vor
Versagen
Erlernte Hilflosigkeit
•
Erfolgsorientiert vs. Misserfolgsorientiert
•
Mensch ist unkontrollierbaren Ereignissen hilflos ausgeliefert
•
Herausforderungen werden gesucht oder vermieden
•
Wahrnehmung dieser Unbeeinflussbarkeit führt zu erlernter
Hilflosigkeit
•
Bei vermeidendem Verhalten fehlen Erfolgserlebnisse, die
Hoffnung auf Erfolg stärken würden
•
Gefühl der Hilflosigkeit wird auf andere (eventuell
kontrollierbare) Situationen übertragen
•
Bei Furcht vor Versagen werden entweder sehr leichte oder
sehr schwierige Aufgaben gewählt- Warum?
Fragen zum Weiterdenken
•
Folgen:
•
Führt zu Passivität, Motivation geht zurück
•
Fehlt Gefühl der Selbstwirksamkeit, fehlt Anreiz, Einfluss auf
Umwelt zu nehmen
•
Besteht scheinbar kein Zusammenhang zwischen Verhalten
und Verstärkern oder Strafreizen, werden Lernprozesse
gehemmt
•
Gefühl der Auslieferung führt zu Depression
Was bedeutet der Korrumpierungseffekt für unseren
Berufsalltag?
Modelle der Motivationsforschung
Maslows Bedürfnispyramide
Inhaltstheorien: Welche inhaltlichen Faktoren motivieren
Menschen?
Prozesstheorien: Wie werden Handlungen angetrieben, ausgeführt
und beendet?
Heckhausens Rubikon Modell
Kritik an Maslow?
Rubikon Modell
1.Motivation in prädezisionaler Phase: Gekennzeichnet durch
Wünschen und Abwägen; es entsteht Tendenz zu einem
bestimmten Verhalten;
2. Volition in präaktionaler Phase: Intention das Zieltatsächlich zu
erreichen wird ausgebildet, Handlungen werden vorbereitet und
geplant
Erwartung mal Wert Theorie
l
Suche nach Möglichkeit Motivation vorherzusagen
l
Formel: M=E x W
l
Mehrere Varianten dieser Theorie Bspw. nach Atkinson
(1957),der zusätzlich Disposition zur Leistungsmotivation
berücksichtigt
3. Volition in der aktionalen Phase: Handlung wird gesetzt,
Gelegenheit zur Realisierung
4. Motivation in der postaktionalen Phase: Ergebnis wird bewertet
Kurt Lewins Feldtheorie
Atkinsons Modell der Risikowahl
l
Zwei Motivationstendenzen:
l
Hoffnung auf Erfolg
l
l
l
•
Menschliches Verhalten zielgerichtet
Angst vor Misserfolg
•
Mathematische Formel um Bedingungen von Verhalten
abzubilden:
Welche Handlung gesetzt wird, hängt unter anderem mit
individueller Disposition zusammen
•
V = f(P,U)
•
Verhalten ist eine Funktion von Person und Umwelt
Erfolgsorientierte Personen bevorzugen mittelschwere Aufgaben,
misserfolgsorientierte Personen sehr schwere Aufgaben- Warum?
Behavioristische Ansätze
Behavioristische Ansätze
• Theoretischer Hintergrund:
• Problem bei Motivationsforschung:
• Analyse von Reiz- Reaktion steht in behavioristischer
Forschung im Hintergrund
• Bei gleichem Reiz erfolgen völlig unterschiedliche
Reaktionen!
• Phänomene, die nicht beobachtbar sind, nicht zulässig
• Macht Akzeptanz kognitiver Vorgänge nötig
• Psychologische Forschung konzentriert sich daher auf
Beobachtung der Physiologie
Behavioristische Ansätze
• Clark Hulls neobehavioristische Triebtheorie
Reiz
Triebzustand
Reaktion
Behavioristische Ansätze
• “… the human organism is one of the most extraordinary
machines – and yet a machine” (Hull, 1962, p. 820)
• Input-Variablen: Beobachtbare Reize
• „Drive“ (Trieb) ist zentrale Motivationsvariable
• Output-Variablen: Beobachtbare Reaktionen
• Umfasst alle primären Bedürfnisse
• Intervenierende Variablen: Nicht direkt beobachtbare
organismische Zustände
• Je größer Deprivationszeit, desto größer der Trieb
• „Habit“ (Gewohnheit) bezeichnet Tendenz einer Person auf
bestimmten Reiz zu reagieren
• Gewohnheitsstärke hängt mit Häufigkeit mit der ReizReaktion zu Bedürfnisbefriedigung geführt hat
• R= D x H
Gewohnheit
-erlernte Reiz-Reaktion
- Stärke abhängig von
Erfolgshäufigkeit
Trieb
- Reduktion wirkt
verstärkend (wie
Belohnung)
- Deprivation steigert
Trieb
Reaktionspotential= Wahrscheinlichkeit, mit der
Reakti
bestimmtes
bestim
Verhalten auftritt
Wichtige Themen der
Motivationsforschung
•
Gesundheit
•
Sport
•
Wirtschaft
•
Lernen
•
….
*
REAKTIONSPOTENTIAL*
Motivation und Gesundheit
• Grundgedanke: Befriedigung psychologischer Bedürfnisse
wichtig für subjektives Wohlbefinden und psychische
Gesundheit
• Erreichung persönlicher, intrinsisch motivierter Ziele ist mit
größerem Wohlbefinden assoziiert
• Voraussetzungen: Ziele werden autonom verfolgt, nicht von
anderen kontrolliert
•
•
•
Ziele, die nicht zu eigenen Bedürfnissen passen, führen zu
Stress
Chronische Bedürfnisfrustration kann Effekte auf physisches
und psychisches Wohlbefinden haben
Studien, die sich mit Gesundheit und Motivation
beschäftigen, stellen unterschiedliche Fragestellungen in den
Vordergrund
Beispiele für Fragestellungen:
•
Welche Motivation steckt hinter gesundheitsförderlichem
oder gesundheitsschädigendem Verhalten?
•
Bsp: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25451584
•
Wie lassen sich Menschen zu
gesundheitsförderndem/erhaltenden Verhalten motivieren?
•
Bsp: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26377919
•
http://www.ahcmedia.com/articles/135865-incentivizepatients-and-they-will-walk
Beispiel aus dem Alltag
• Feedback durch
App kann
Motivation
erhöhen
• Beispiel:
Schrittzähler, ToDo Listen…
• http://www.ncbi.
nlm.nih.gov/pub
med/26091764
Motivation und Burn-Out
•
Burn- Out vielschichtiges Krankheitsbild mit
unterschiedlichen Ursachen
•
Abbau-Prozess der beruflichen Leistungsfähigkeit mit
massiven negativen Folgen auf psychische und physische
Befindlichkeit einer Person
•
Eine mögliche Ursache: zu hohe Leistungsansprüche, häufig
sehr hohe internale Motivation, Überengagement
•
•
Folgen haben direkte Auswirkungen auf Motivation: geht
völlig zurück, keine Energie mehr, soziale Kontakte werden
nicht gepflegt, häufig als zu anstrengend empfunden
Persönlich
keitsmerkmale
Problem: sehr hohe Motivation als gesellschaftliches Ideal
Erschöpfung
Umweltbedingung
en
Motivation und Burn-Out
Risikofaktoren
• Motivation und Burn- Out Thema der Forschung
-unrealistische Ziele
• Beispiele:
-Verfehlte Lebensträume
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26231736
-Fremdbestimmte Ziele
http://www.huffingtonpost.com/2015/01/07/corporateburnout_n_6429884.html
-Rollenkonflikte
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22429525
-Übersteigerter Wunsch nach Anerkennung
Risikofaktoren
-Über-oder Unterforderung (kann qualitativ aber auch
Risikofaktoren
-Nur Routinearbeiten
quantitativ sein!)
-Keine Perspektive
-Schlechtes Betriebsklima
-Schlechtes Berufsimage
-Anstrengende Klienten
-Empfundene Machtlosigkeit
Fallbeispiel
Übersteigerte Vorgaben
Burn-Out Fallbeispiel:
-Fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte
-Anna M., 27 Jahre
-in Mindestzeit Sozialpädagogik studiert,
-Kein Feedback auf Leistung
seit 3 Jahren in Jugendzentrum beschäftigt
-ehrgeizig und engagiert
-Kein Lob
-verdient schlecht
-viele Hobbies
-Indifferenz „Wurschtigkeit“
-großer Idealismus
-arbeitet oft zuhause und am Wochenende
-Pendeln
-Tagesablauf flexibel
-müde
-mindestens 12 Stunden Arbeit am Tag
-selbst Lieblingskinder nerven
-ständiger Kontakt mit Kindern und Risikofamilien
-ungeduldig
-neben Kindern auch administrative Aufgaben wie
-kann nicht einschlafen oder fällt todmüde
Dokumentation der Unternehmungen, Erstellung von
ins Bett
Lernmaterial, etc.
-Tätigkeit erscheint sinnlos
-kürzliche Veränderungen im Team sorgen für
-träumt davon, alles hinzuschmeißen
angespannte Stimmung
-Aussteigerfantasien
-trifft keine Freunde mehr
Motivation und Sport
•
Effekte von Trainingsformen auf die Motivation:
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25997778
•
Wie kann die Motivation zu körperlicher Aktivität gesteigert
werden?
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24065550
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25965782
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26380361
Motivation und Sport
Motivation und Sport
Motive zur sportlichen Leistung nach Gabler:
• Effekte auf die eigene Person
• die Aktivität selbst
• Effekte auf die eigene Person unter Einbeziehung anderer
Personen
• das Ergebnis der Aktivität
• sportliche Leistung zur Erfüllung sozialer Bedürfnisse
• sportliche Aktivität als Mittel zu weiterführenden Zwecken
•
Zweck dieser Klassifizierung:
•
Trainer und Sportler erfassen Motivationsstruktur
•
•
•
Ausprägung der Motive nicht nur von Persönlichkeit, sondern
auch von Kontext abhängig
•
Motive sind immer in Kombination miteinander und nie
isoliert wirksam
•
Es kann zu Motivkonflikten kommen
•
Konflikte sind innerhalb einer Person möglich, treten aber
auch zwischen Trainer und Sportler und teamintern auf
Dadurch gezielteres und persönlichkeitsbezogenes Training
möglich
Differenzen in Selbst- und Fremdeinschätzung können
Aufschluss über bisher verborgene Antriebskräfte geben
Sport, Motivation und Musik
Motivation am Arbeitsplatz
• Motivation in der Arbeitswelt traditionsreiches Thema
• Taylorismus thematisiert Motivation als Möglichkeit zur
Steigerung der Arbeitsleistung
• Charakteristische Merkmale:
• Hochgradige Aufgabendifferenzierung, Arbeitsfragmentierung
und Tätigkeitsspezialisierung
BSP: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25142042
Motivation am Arbeitsplatz
• Betonung leistungsorientierter, extrinsischer Anreize
• Verhaltensannahmen von Taylor:
(Akkordlohn) mit hohem Arbeitsdruck
• Mensch ist von Natur aus faul und nur auf
• Engmaschiges Kontrollnetz
Vergnügen bedacht
• Massenproduktion mit hohem Automatisierungsgrad
• Glück nur durch Konsum möglich
• Hierarchische Organisationsstruktur mit zentralisierten
• Einzige Arbeitsmotivation: Geld
Entscheidungsrechten
• Motivation erfolgt ausschließlich extrinsisch-instrumentell
Zufriedenheit = Produktivität?
•
Untersuchungen wie die Hawthorne- Studies leiten
Umdenken in Arbeitswelt ein
•
Menschenbild verändert sich
•
Arbeitszufriedenheit rückt in Fokus der Aufmerksamkeit
•
Bedürfnisorientierte Ansätze sollen motivieren und so
Leistung steigern
Möglichkeiten um Arbeitsmotivation zu
erhöhen
Möglichkeiten um Arbeitsmotivation zu
erhöhen
•
Empowerment
•
Langfristige Karriereplanung
•
Kontrolle durch implizite Normen (Riten, Mythen, Symbole,
Werte…)
•
Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung
•
Flexibilisierung
•
Komplexes Anreizsystem
•
Kooperativer Führungsstil
Fragen zum Weiterdenken
Testung der Motivation
•
TAT- thematischer Apperzeptionstest einer der ersten Tests
zur Motivation
•
Projektives Verfahren zur Erkennung von
Leistungsmotivationen
•
Grundannahme: Projektionsmechanismus
Können Sie sich mit den angeblichen Bedürfnissen der
Generation Y identifizieren?
Welche Gefahren sehen Sie in den neuen Strategien zur
Motivation am Arbeitsplatz?
TAT
•
Umfasst in seiner ursprünglichen Form 3 Sitzungen
•
Was führte zu der gezeigten Situation?
•
Proband soll zu 10 Tafeln eine möglichst dramatische
Geschichte erzählen
•
Was geschieht gerade?
•
Was fühlen und denken die Personen?
•
Wie ist der Ausgang der Geschichte?
•
Folgende Fragen sollen beantwortet werden:
•
Bei weiterer Sitzung werden erneut 10 Tafeln vorgegeben,
abschließend findet ein Interview statt
•
In Interview werden biografische Details erfasst, die später in
Interpretation der Testergebnisse einfließen
Der Korrumpierungseffekt
•
l
l
Inzwischen konzentrieren sich viele psychologische
Tests auf unterschiedliche Facetten der Motivation
Reizvolle Tätigkeiten können durch Belohnungen oder Zwänge
an Attraktivität verlieren
Extrinsische Motivation scheint intrinsische Motivation
verhindern bzw. verdrängen zu können
Diese Annahmen lösten eine Reihe von Untersuchen aus
Experiment
Der Korrumpierungseffekt
l
Lepper,Greene & Nisbett(1973): Kinder, die gerne malen,
werden in Gruppen unterteilt; Kinder denen Belohnung in
Aussicht gestellt wird, malen nachher nicht mehr so gerne
• Warneken et al
• VL lässt Bleistift fallen
• Reaktion der meisten Kinder (20 Monate alt): heben Bleistift
auf
• Gruppe A wird für diese Hilfestellung mit Baustein belohnt
• Gruppe B nicht
Experiment
• Belohnung senkt Auftrittswahrscheinlichkeit!
Der Korrumpierungseffekt
l
• Mehr als 100 Studien belegen diesen Effekt
l
l
Meta Analysen zeigen: materielle Belohnungen korrumpieren
stärker als andere; Tadel vermindert Attraktivität einer Aufgabe;
Lob führt bei Männern eher zu gesteigerter intrinsischer
Motivation als bei Frauen;
Mögliche Erklärungen: kognitive Neubewertung der Tätigkeit,
Wahrnehmung des äußeren Anreizes im Zusammenhang mit
eigener Kompetenz
Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit spielen
offenbar große Rolle
Reaktanz
Reaktanz
•
Widerstands- Reaktion auf empfundene Einengung der
Freiheitsspielräume
•
Voraussetzung für diese Reaktion:
•
Vorstellung, über Freiheitsspielraum zu verfügen,
Freiheitsspielraum wird als wichtig betrachtet,
Bedrohung des Spielraums wird wahrgenommen
Möglichkeiten zur Erzeugung von Reaktanz:
•
•
•
•
Stärke der Reaktanz wird von empfundener Kompetenz des
Betroffenen beeinflusst
•
Je mehr empfundene Kompetenz, desto stärker Reaktion auf
Einengung der Freiheit
•
Je ähnlicher Handlungsalternativen empfunden werden, desto
weniger fällt Einschränkung ins Gewicht
•
Wird in diesem Fall eher als Entscheidungshilfe angenommen
Spektrum möglicher Verhaltensweisen wird beschnitten
Handlungsweisen, Einstellungen oder Meinungen werden
aufgezwungen
Beispiele aus dem Alltag?
Mögliche Reaktanzeffekte
Reaktanzabbau
•
Treten keine sichtbaren Reaktanzreaktionen auf, bedeutet das
nicht, dass keine Reaktanz besteht
•
Brehm teilt Möglichkeiten des Reaktanz- Abbaus in zwei
Gruppen:
•
Effekte treten häufig zeitverzögert auf
•
Subjektive Effekte
•
Unterschiedlich gestaltete Effekte:
•
Verhaltens- Effekte
•
Von physiologischen Reaktionen bis zu offen gezeigter
Aggression, Trotz, Aufwertung unterbundener Alternativen,
Wut, …
Reaktante Persönlichkeit?
•
Subjektive Effekte: alle nicht offen im Verhalten
ausgedrückten Reaktionen, kognitive Umstrukturierungen
•
Überlegung: Gibt es Persönlichkeitsstrukturen, die auf
Verhaltenseinschränkungen eher reagieren?
•
Verhaltens- Effekte: Reaktionen, die sich im Verhalten
manifestieren, zB Verlassen der Situation, Attacken gegen
Einengenden,…
•
Ergebnisse widersprechen sich
•
Korrelation mit Autonomie- und Dominanzstreben,
Nervosität, emotionaler Labilität, Unsicherheit, Gehemmtheit,
Depression, Selbstbewusstsein, internaler Attributionsstil,
• Pennebaker & Sanders (1976)
• Ruback & Jujeng (1997)
• 17 Uni- WCs
• 240 VPs (120 männl./120 weibl.)
• Verbotsschilder
a) "Schreiben Sie unter gar keinen Umständen an diese
Wände."
b) "Schreiben Sie bitte nicht an diese Wände."
• Szenario: beim Ausparken ihres Autos werden Autofahrer von
einem anderen Fahrzeug bedrängt
• Die vermeintlich stärkere Aufforderung wurde häufiger
missachtet
• Hupende Drängler müssen länger warten!
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