Fachinformation - arzneimittel

Werbung
Fachinformation
1.
Bezeichnung des Arzneimittels
Doxagamma® 1
Wirkstoff: Doxazosinmesilat 1,21 mg, entsprechend 1 mg Doxazosin.
Doxagamma® 2
Wirkstoff: Doxazosinmesilat 2,43 mg, entsprechend 2 mg Doxazosin.
Doxagamma® 4
Wirkstoff: Doxazosinmesilat 4,85 mg, entsprechend 4 mg Doxazosin.
Doxagamma® 8
Wirkstoff: Doxazosinmesilat 9,70 mg, entsprechend 8 mg Doxazosin.
Tabletten
2.
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Für Tabletten 1 mg:
1 Tablette enthält 1,21 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 1 mg Doxazosin.
Für Tabletten 2 mg:
1 Tablette enthält 2,43 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 2 mg Doxazosin.
Für Tabletten 4 mg:
1 Tablette enthält 4,85 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 4 mg Doxazosin.
Für Tabletten 8 mg:
1 Tablette enthält 9,70 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 8 mg Doxazosin.
Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat
zusätzlich bei Doxagamma® 2 und Doxagamma® 4:
Gelborange S (E110).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
Darreichungsform
Tabletten mit Bruchkerbe
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht
zum Aufteilen in gleiche Dosen.
4.
Klinische Angaben
4.1
Anwendungsgebiete
Seite: 1 von 9
Essentielle Hypertonie.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zu Beginn der Behandlung wird 1 mg Doxazosin 1-mal täglich eingenommen. In Abhängigkeit von der Wirksamkeit kann die Dosis individuell bei Bedarf jeweils nach 1 bis 2 Wochen
auf 2 mg Doxazosin 1-mal täglich, dann auf 4 mg Doxazosin 1-mal täglich und schließlich
auf 8 mg Doxazosin 1-mal täglich gesteigert werden.
Hinweis:
Doxagamma® 8 ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts nicht für den Therapiebeginn geeignet.
Die durchschnittliche Tagesdosis für die Erhaltungstherapie beträgt 2 bis 4 mg Doxazosin
1-mal täglich.
Die maximale Tagesdosis beträgt 16 mg Doxazosin 1-mal täglich.
Ältere Patienten:
Da die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin bei älteren Patienten unverändert sind, wird im Allgemeinen die Anwendung der normalen Dosierungen empfohlen.
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Da es bei Patienten mit Niereninsuffizienz keinen Hinweis darauf gibt, dass Doxazosin eine
bestehende Niereninsuffizienz verschlimmert, wird allgemein die Anwendung der normalen
Dosierungen empfohlen. Die Dosis sollte jedoch so niedrig wie möglich gehalten werden
und eine Dosissteigerung nur unter genauer Beobachtung vorgenommen werden. Doxazosin unterliegt einer starken Proteinbindung. Daher kann es durch Dialyse nicht eliminiert
werden.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Doxazosin besonders vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung liegen keine klinischen Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.4).
Die Einnahme von Doxagamma® kann unabhängig von den Mahlzeiten mit ausreichend
Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser)erfolgen.
4.3
Gegenanzeigen
Doxagamma® darf nicht eingenommen werden bei:
4.4
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Doxazosin und anderen Chinazolinen
(z.B. Prazosin, Terazosin), den Farbstoff Gelborange S (E110) (für Doxagamma® 2
mg und 4 mg) oder einen der sonstigen Bestandteile von Doxagamma®
-
Stillzeit (Abstillen!)
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nach Therapiebeginn oder bei Dosiserhöhung kann es zu orthostatischer Dysregulation
oder Synkope kommen. Deshalb müssen die Patienten zu Beginn der Therapie sorgfältig
beobachtet werden. Da die Wahrscheinlichkeit einer solchen Nebenwirkung bei Verabreichung einer höheren als der empfohlenen Anfangsdosis größer ist, sollte die Dosierungsanleitung sorgfältig befolgt werden.
Seite: 2 von 9
Besondere Vorsicht ist angebracht bei Patienten mit Hypotonie oder anamnestisch bekannter orthostatischer Dysregulation.
Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit kann ein zu rascher oder zu starker
Blutdruckabfall zu einer Verschlechterung der Angina pectoris-Beschwerden führen.
Bei Patienten, die eine salzarme Diät einhalten oder die mit Diuretika behandelt werden, ist
das Risiko von Kreislaufstörungen insbesondere bei Lagewechsel erhöht.
Die gleichzeitige Anwendung von Posphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil
und Vardenafil) und Doxazosin kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen
Hypotonie führen. Um das Risiko für die Entwicklung einer orthostatischen Hypotonie zu
vermindern, sollten die Patienten stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt sein,
wenn sie Posphodiesterase-5-Inhibitoren anwenden.
Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“
(IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation
führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell alpha-Blocker anwenden oder diese früher
erhielten.
Doxazosin sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit:
-
benigner Prostathyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege,
einen chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteine aufweisen
-
einer Überlaufblase, Anurie oder fortgeschrittenem Nierenversagen
Doxazosin sollte aufgrund der vasodilatatorischen Wirkung bei folgenden kardialen Notfallsituationen vorsichtig eingesetzt werden:
-
Lungenödem durch Aorten- oder Mitralklappenstenose
-
High-Output-Herzinsuffizienz
-
Rechtsherzinsuffizienz durch Lungenembolie oder Pericarderguss
-
Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Doxazosin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion besonders vorsichtig eingesetzt werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Kinder:
Mangels ausreichender klinischer Erfahrungen bei Kindern wird die Anwendung von Doxazosin bei Kindern nicht empfohlen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Doxagamma® nicht einnehmen.
Zusätzlich bei Doxagamma® 2 und Doxagamma® 4:
Seite: 3 von 9
Gelöscht: Die gleichzeitige
Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B.
Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) und Doxazosin kann zu
einer symptomatischen Hypotonie führen, da beide Arzneimittel gefäßerweiternd wirken.
Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern,
wird empfohlen eine Begleitbehandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren nur dann zu
beginnen, wenn der Patient
hämodynamisch stabil auf die
Alpha-Blocker-Therapie eingestellt ist. Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten
Dosis des Phosphodiesterase5-Inhibitors zu beginnen und
diesen in einem zeitlichen
Abstand zur Gabe des AlphaBlockers (mindestens 6 Stunden) einzunehmen.¶
Gelborange S (E110) kann allergische Reaktionen hervorrufen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung von Doxagamma® und
den nachfolgend genannten Arzneimitteln bzw. Substanzen auftreten:
Die blutdrucksenkende Wirkung von Doxagamma® kann verstärkt werden durch:
-
andere Antihypertensiva
-
Vasodilatatoren und Nitrate
®
Die blutdrucksenkende Wirkung von Doxagamma kann abgeschwächt werden durch:
-
nichtsteroidale Antirheumatika und Östrogene
-
Sympathomimetika
Gleichzeitige Anwendung von Posphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil und
Vardenafil) kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen.
Doxazosin kann die Wirkung von Dopamin, Ephedrin, Epinephrin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin auf Blutdruck und Gefäße abschwächen.
Da keine Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit Substanzen, die den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin), vorliegen, wird Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung mit
Doxagamma® empfohlen.
Doxazosin kann die Plasma-Renin-Aktivität und die Ausscheidung der Vanillinmandelsäure
im Harn erhöhen. Dies ist bei der Interpretation von Labordaten zu berücksichtigen.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Eine Anwendung von Doxazosin in der Schwangerschaft sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit schwangeren Frauen vorliegen.
Unter einer Doxazosin-Therapie darf nicht gestillt werden, da das Arzneimittel in der Milch
laktierender Ratten konzentriert wird und keine Untersuchungen zur Ausscheidung in die
menschliche Milch vorliegen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit Doxagamma® bedarf der regelmäßigen ärztlichen
Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 10 %)
Seite: 4 von 9
Gelöscht: <#>Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil)
(siehe Abschnitt 4.4)¶
Formatiert: Einzug: Links:
56,7 pt
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Zu Beginn der Behandlung und insbesondere bei zu hoher Dosierung oder bei erneuter
Einnahme nach kurzer Einnahmepause können Symptome einer orthostatischen Dysregulation und Synkopen auftreten. Dies kann auch auftreten, wenn die Therapie nach einer
kurzen Unterbrechung wieder aufgenommen wird.
Herz-Kreislauf:
Häufig:
Blutdruckabfall bei Lagewechsel, Palpitationen, Schwindel, Benommenheit, Ödeme.
Gelegentlich:
Myokardinfarkt, Synkopen, Angina pectoris, Arrhythmie, Tachykardie, periphere Ischämie.
Selten:
Durchblutungsstörungen der Hirngefäße.
Atemwege:
Häufig:
Dyspnoe, verstopfte Nase.
Gelegentlich:
Bronchospasmus, Pharyngitis, Husten, Epistaxis.
Selten:
Kehlkopfödem.
Sehr selten:
Rhinitis.
Magen-Darm-Trakt:
Häufig:
Übelkeit, Obstipation, Dyspepsie.
Gelegentlich:
Appetitlosigkeit, gesteigerter Appetit, Mundtrockenheit.
Selten:
Magenschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen.
Leber und Gallenblase:
Gelegentlich:
Erhöhung der Leberenzyme, Ikterus.
Sehr selten:
Hepatitis, Cholestase.
Urogenitaltrakt:
Häufig:
Verstärkter Harndrang, häufigeres Wasserlassen, Ejakulationsstörungen.
Gelegentlich:
Inkontinenz, Miktionsstörungen, Dysurie.
Selten:
Priapismus, Impotenz.
Sehr selten:
Hämuturie, Anstieg von Harnstoff und Kreatinin im Plasma.
Zentrales Nervensystem und Sinnessorgane:
Häufig:
Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel, Apathie, Erregtheit.
Gelegentlich:
Tremor, Muskelsteifigkeit, Tinnitus, Geschmacksstörungen, Alpträume,
Gedächtnisverlust, emotionale Labilität.
Seite: 5 von 9
Selten:
Parästhesien, Depression, Agitiertheit.
Augen:
Häufig:
Akkommodationsstörungen.
Gelegentlich:
Abnormer Tränenfluss, Photophobie.
Selten:
Verschwommenes Sehen.
Unbekannt:
IFIS (Intraoperative Floppy Iris Syndrome) (siehe 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Bewegungsapparat:
Häufig:
Muskelkrämpfe.
Gelegentlich.
Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen.
Haut:
Gelegentlich:
Haarausfall.
Selten:
Hautausschlag, Pruritus, Purpura.
Stoffwechsel:
Gelegentlich:
Gicht, Hypokaliämie, Durstgefühl.
Selten:
Hypoglykämie.
Blut und blutbildendes System:
Sehr selten:
Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen
Allgemein:
Häufig:
Müdigkeit, Schwäche.
Gelegentlich:
Generalisierte Ödeme, Fieber, Schüttelfrost, Gesichtsödeme, Flush,
Blässe.
Selten:
Verringerte Körpertemperatur bei älteren Patienten.
Sehr selten:
Allergische Reaktionen.
Für Doxagamma® 2 mg und Doxagamma® 4 mg zusätzlich:
Gelborange S (E110) kann allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9
Überdosierung
Eine Überdosierung von Doxagamma® führt in der Regel zu Hypotonie, unter Umständen
verbunden mit Synkopen.
Seite: 6 von 9
Bei Hypotonie infolge einer Überdosierung sollte in erster Linie das kardiovaskuläre System stabilisiert werden. Zur Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz sollte der Patient auf dem Rücken in Kopftieflage gebracht werden. Bei Vorliegen einer schweren Hypotonie sollten Plasmaexpander und Vasopressoren gegeben werden. Die Nierenfunktion
sollte überwacht und, falls erforderlich, unterstützt werden. Da Doxazosin im Plasma vorwiegend proteingebunden vorliegt, ist eine Dialyse als Therapiemaßnahme nicht indiziert.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Stoff- und Indikationsgruppe: Antihypertensivum
ATC-Code: C02CA04
Stoff- und Indikationsgruppe: Urologikum
ATC-Code: G04CA05
Doxazosin bewirkt durch selektive und kompetitive Blockade von postsynaptischen Alpha1-Rezeptoren eine periphere Vasodilatation.
Die Anwendung von Doxazosin beim Hypertoniker führt zur Senkung des Blutdrucks durch
Verminderung des peripheren Gefäßwiderstandes.
Bei einer einmal täglichen Dosierung ist die Wirkung noch 24 Stunden nach der Einnahme
nachzuweisen. Nach Therapiebeginn kommt es zu einer allmählichen Senkung des Blutdrucks, orthostatische Reaktionen können auftreten. Die maximale Blutdrucksenkung wird
normalerweise 2 bis 6 Stunden nach der Tabletteneinnahme erzielt. Bei Hypertonikern sind
die Blutdruckwerte unter Doxazosin-Therapie im Liegen und im Stehen ähnlich.
Eine Toleranzentwicklung bezüglich der antihypertensiven Wirkung wurde bei Langzeittherapie mit Doxazosin bisher nicht beobachtet. Gelegentlich kommt es bei fortgesetzter Anwendung zum Anstieg der Plasmareninaktivität und zu Tachykardien.
Die Zwischenauswertung der ALLHAT-Studie (Antihypertensive and Lipid lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial) zeigte, dass das Risiko für eine schwerwiegende Herzinsuffizienz bei mit Doxazosin behandelten Bluthochdruckpatienten mit mindestens einem
weiteren KHK-Risikofaktor im Vergleich zu den mit Chlorthalidon behandelten Patienten
etwa doppelt so hoch war. Außerdem war bei diesen Patienten das Risiko für das Auftreten
von schwerwiegenden kardiovaskulären Komplikationen um 25% höher als in der Gruppe
der Chlorthalidon-Patienten.
Aufgrund dieser Ergebnisse wurde der Doxazosin-Arm der ALLHAT-Studie abgebrochen.
Unterschiede im Hinblick auf die Mortalität waren zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden. Die
Ergebnisse sind noch nicht abschließend ausgewertet.
Bei Patienten mit symptomatischer benigner Prostatahyperplasie werden die Urodynamik
und die symptomatischen Beschwerden durch die Gabe von Doxazosin signifikant verbessert. Dieser Effekt beruht vermutlich auf einer selektiven Blockade der Alpha-1-Rezeptoren
in der Muskulatur von Prostata und Blasenhals.
Unter Behandlung mit Doxazosin konnte eine Regression der linksventrikulären Hypertrophie festgestellt werden.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Seite: 7 von 9
Nach oraler Applikation wird Doxazosin gut resorbiert, die Plasmaspitzenkonzentrationen
werden etwa nach 2 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt nahezu 63 %.
98,3 % des Doxazosin im Plasma liegen in proteingebundener Form vor. Die Plasmaelimination verläuft biphasisch, die terminale Halbwertszeit beträgt 22 Stunden und ermöglicht
somit eine tägliche Einmalgabe.
Der größte Anteil von Doxazosin wird metabolisiert (O-Demethylierung und Hydroxylierung); die Elimination erfolgt vorwiegend über die Faeces (nur 5 % der verabreichten Dosis
werden unverändert ausgeschieden).
6-Hydroxy-Doxazosin ist ein potenter selektiver Alpha-Blocker und entspricht beim Menschen 5% der peroral aufgenommenen Dosis. Daher trägt 6-Hydroxy-Doxazosin wenig zur
antihypertensiven Wirkung von Doxazosin bei.
Studien bei älteren Personen und Patienten mit Niereninsuffizienz haben keine relevanten
pharmakokinetischen Unterschiede zu Patienten mit normaler Nierenfunktion ergeben.
Über den Einsatz bei Patienten mit Leberinsuffizienz und über die Wirkung von Arzneimitteln mit bekanntem Einfluss auf den Leberstoffwechsel (z.B. Cimetidin) liegen nur in begrenztem Umfang Daten vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit geringgradiger
Leberinsuffizienz war die Fläche unter der Kurve (AUC) um 43 % erhöht und die Clearance
nach oraler einmaliger Applikation um 30 % vermindert.
Da Doxazosin nahezu vollständig in der Leber metabolisiert wird, sollte Doxagamma® bei
Patienten mit veränderter Leberfunktion vorsichtig angewendet werden (siehe auch 4.4).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Tierversuche zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität,
Mutagenität und Kanzerogenität ergaben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für die
Anwendung beim Menschen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium Typ A (Ph.
Eur.), Magnesiumstearat, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid.
Für Doxagamma® 2 und Doxagamma® 4 zusätzlich:
Farbstoff: Gelborange S (E110).
6.2
Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums
nicht mehr angewendet werden.
Seite: 8 von 9
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Durchdrückpackungen
Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten
Anstaltspackungen mit 500 (10x50) Tabletten
bei Doxagamma® 8 zusätzlich:
Bündelpackungen mit 100 (2x50) Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungen in Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabnung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
Inhaber der Zulassung
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Calwer Straße 7
71034 Böblingen
Tel.: 07031/6204 0
Fax: 07031/6204 31
E-Mail: [email protected]
8.
Zulassungsnummer(n)
Doxagamma® 1: 43163.00.00
Doxagamma® 2: 43163.01.00
Doxagamma® 4: 43163.02.00
Doxagamma® 8: 43163.03.00
9.
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
24.09.1999 / 01.06.2004
10. Stand der Information
11/2009
Gelöscht: April 2009
Formatiert: Hervorheben
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Seite: 9 von 9
Herunterladen