„Gottes Generäle“ - die Video-Dokumentation von Roberts Liardon Eine Analyse von Jackie Jalnor Jackie Alnor erteilte freundlicherweise die Genehmigung, diesen Artikel ins Deutsche zu übersetzen, um ihn einer deutschen Leserschaft zugänglich zu machen. Jackie Alnor, verheiratet und Mutter von drei Kindern, ist Autorin und Dozentin. Sie schloss ihr Studium mit einem BA in Kommunikation und Medien an der Texas A&M University ab. Seit den 1980er Jahren verfolgt sie kritisch die evangelikalen Medien in den USA - insbesondere die Ausbreitung des Wohlstandsevangeliums durch „christliche“ Fernsehprogramme. In den 1990er Jahren gründete sie mit ihrem Mann das christliche Magazin The Sentinel, welches über sektiererische Strömungen im christlichen Glauben informiert. Jackie Alnor ist Begründerin der Webseite apostasyalert.org. Originaltitel: Video Series: "God’s Generals" by Roberts Liardon - An Analysis By Jackie Alnor Autorin: Jackie Alnor Quelle: URL:http://www.apostasyalert.org/ ______________________________________________________________________________ Roberts Liardon hat, ohne es zu wissen, der gesamten Gemeinde des 20. Jahrhunderts einen Dienst erwiesen, als er die Entstehung der Pfingstbewegung in einem 12-teiligen Video und in einem Buch mit dem Titel Gottes Generäle dokumentierte. Die Dokumentation beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem exzentrischen Prediger namens Alexander Dowie, fährt mit vielen extravaganten pfingstlichen Heilern fort und endet mit Kathryn Kuhlman in den 1960er Jahren. „Als ich ein Teenager war, sprach der Herr über das Leben seiner großen ,Generäle’ zu mir,“ erklärt Liardon, „damit ich lernen sollte, warum sie erfolgreich waren und wenn sie versagten, warum sie versagten. So verbrachte ich die meiste Zeit in meinen Teenagerjahren damit, um mit Leuten zu sprechen, die berühmte Prediger kannten.“ Seine Sammlung von Zeugnissen mit den dazu gehörigen dokumentarischen Filmbeiträgen wird sich bei dem Versuch als hilfreich erweisen, uns ein umfassendes Bild darüber zu verschaffen, warum verschiedene häretische Bewegungen von heute so populär geworden sind. Die Berichte Liardons stellen eine Verbindung zwischen den verdrehten Vorstellungen der Vergangenheit und den kürzlich aufgetretenen „Erweckungen Gottes“ unserer Zeit her. Er kann wirklich einen Bezug zu diesen Wölfen im Schafspelz herstellen, denn er selbst ist ein Verführer. Er ist bekannt für seine Behauptungen, dass er Außer-Leib-Besuche im Himmel machte, wo er mit „Jesus“ im Strom des Lebens herumtollte. Liardon hatte sich entschlossen, all die schmutzige Wäsche seiner Helden zu waschen, indem er versuchte, die ganze Geschichte zu erzählen, damit die letzte Generation - damit meint er uns heute - einen Nutzen davon habe. „lch schreibe die Geschichte so, wie sie wirklich war,“ erklärte er. „lch verharmlose nichts in keiner Weise. lch berichte, was sie taten und warum sie es taten. Und ich ziehe geistliche Schlüsse daraus, was man aus ihren Erfolgen und Misserfolgen lernen kann... lch verstehe, wie sie handelten. lch verstehe die Salbung.“ Seltsame Anfänge Liardon sieht in dem Heilungsevangelisten John Alexander Dowie, den Gründer von Zion Healing Center in Chicago, und der damaligen Heilungsevangelistin Maria Woodworth-Etter die Vorläufer der Pfingstbewegung. Sie kamen aus der Heiligungsbewegung und waren Reiseevangelisten in den USA im späten 19. Jahrhundert. Allerdings waren sie sich keineswegs freundlich gesinnt. Dowie sprach auf einer Versammlung von Mutter Etter in Oakland, Kalifornien, und bezeichnete ihre Methoden als “Trance-Evangelisation.“ Liardon erläutert, dass Dowie über Etters Versammlungen sagte, dass dies „vom Teufel sei und es sich dabei um das Schlimmste handelte, was er in seinem ganzen Leben gesehen hatte.“ Ähnlich wie bei einer Reihe von seltsamen Manifestationen heutiger Erweckungen wiesen die Anhänger von Mutter Etter paranormale Erscheinungen auf. „ln ihren Versammlungen ereigneten sich Heilungen, Menschen fielen zu Boden unter der Kraft Gottes, und Menschen verfielen in Trance, oder sie standen 30 Minuten oder eine Stunde lang erstarrt wie Statuen da,“ führt Liardon aus, „aber er (Dowie) verstand dies nicht.“ Später geriet Dowie selbst in Extreme und behauptete von sich, der Prophet Elia zu sein, und er begann, sich in biblische Gewänder zu kleiden. Dann berichtet Liardon über Charles Parham um die Jahrhundertwende und das Haus der Heilung, das er eröffnete, nachdem er Kontakt mit einem Mann namens Sanford hatte, der “lrrlehren verbreitete und glaubte, dass er selbst Jesus in einer erneuten Inkarnation auf Erden sei.“ Parham hatte auch eine Bibelschule in Chicago und beauftragte seine Studenten damit, die Frage zu beantworten, was die Taufe im Heiligen Geist bedeutete. lhre Antwort war die Zungenrede, und dann begannen sie darauf zu warten, wie die ersten Jünger im Obersaal. Die erste Frau, welche die Zungenrede empfing, war Agnes Ozman, der Parham die Hände aufgelegt hatte. Nach Liardon „konnte sie mehrere Tage lang nicht mehr Englisch sprechen, nachdem sie die Taufe im Heiligen Geist empfangen hatte und in anderen Zungen sprach.“ Azusa Street William Seymour, ein einäugiger afroamerikanischer Mann, wurde von Parham unterwiesen; aber Seymour durfte das Klassenzimmer nicht betreten und musste draußen auf dem Gang sitzen bleiben, denn es war in jenen Tagen nicht üblich, dass ein Schwarzer unter weißen Studenten verweilen durfte. Seymour verließ Chicago und ging im Jahre 1906 nach Los Angeles, weil er aus einer Kirche der Nazarener verwiesen wurde, da er über die Taufe im Heiligen Geist gepredigt hatte. Er wurde zu einem Ehepaar in die Bonnie Brae Street eingeladen, wo er die Wiederherstellung von Pfingsten predigte. Als es dort zu laut wurde, weil die Leute in Zungen schrieen, zogen sie in ein verlassenes Gebäude in die Azusa Street. Als die Versammlungen in der Azusa Street außer Kontrolle gerieten, bat Seymour Parham um Hilfe. „Parham erhielt einen Brief von Seymour, in welchem es hieß. ,Warum kommst du nicht und hilfst mir in dieser Erweckung’“ berichtet Liardon. „Diese Sache hat sich selbstständig gemacht. lch weiß nicht mehr, was ich tun soll. Wir haben einige Probleme mit dem Fleisch... Wir können nicht mehr unterscheiden zwischen Fleisch und Geist... komme, komme, komme.“ Parham kam nach Los Angeles in die Azusa Street und Liardon berichtet: „Er sagte, dass hier Dinge vor sich gehen, die nicht mehr in Ordnung sind. Er fand Leute in der Azusa Street vor, die spiritistische Dinge taten, es kam zu Hypnosezuständen, und es gab Leute, die die Taufe im Heiligen Geist empfingen und errettet wurden.“ Danach trennten sich die beiden Männer. Legenden über die „Generäle“ Von der Azusa Street wurde der Mantel der Salbung an verschiedene große Heilungsevangelisten weitergegeben wie John G. Lake, Smith Wigglesworth, Aimee Semple-McPherson, William Branham, Jack Coe, A. A. Allen und Kathryn Kuhlman. Liardon untersucht die Dienste eines jeden „Generals“ sehr gründlich auf je einem Video. Das letzte Video, Folge 12, zeigt die Höhepunkte der Filmausschnitte der gesamten Videodokumentation. Die „Generäle“ erlebten viele Triumphe und viele Niederlagen. Was sie alle verband, war Parhams neue Lehre, dass die Zungenrede der Beweis für die Taufe mit dem Heiligen Geist war. Die United Pentecostal Church, eine Sekte, welche die Trinitätslehre ablehnte (Oneness-Pfingstler), als auch der Oneness-Pfingstler William Branham werden in der Liste der „Generäle“ von Liardon erwähnt. Die dokumentarischen Filmausschnitte, welche die „Generäle“ zeigen, weisen eine aufgeheizte emotionale Atmosphäre in ihren Zeltversammlungen auf. Die Manifestationen, welche gezeigt werden, beinhalten das Hinfallen von Menschen auf den Rücken, Menschen, die ein Gebrabbel unbekannter Laute von sich geben und andere, die von sich behaupteten, geheilt worden zu sein und auf der Bühne auf– und absprangen, sich vornüberbeugten oder hin- und herrannten. In einem Filmausschnitt zeigt A. A. Allen, wie er ein Bein wachsen lässt. Die größeren Zeichen und Wunder wurden auf diesen Videoausschnitten leider nicht gezeigt. Liardon hingegen füllt die Lücken der Dokumentation mit Geschichten, die den Zuhörer in Staunen versetzt. Eine Geschichte ist bemerkenswert; die alte Mutter Etter reagierte auf einen ihrer Kritiker in der Menge. Nach Liardon geschah Folgendes: „’Gott richte dich!’ sagte sie und zeigte mit dem Finger auf ihn, und seine Zunge schwoll an... auf die Größe einer Banane und ragte über die Oberlippe hinaus, und er konnte sie nicht mehr in den Mund zurückbewegen; auch konnte er seinen Mund nicht mehr schließen, und er konnte nicht essen und nur wenig trinken.“ Dann rannte er aus dem Zelt, um am nächsten Tag demütig wieder zu kommen, und sich schriftlich bei ihr zu entschuldigen, da er nicht sprechen konnte. Mutter Etter berührte seine Zunge, die sich wieder auf Normalgröße zurückbildete. Der Heiler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, John G. Lake, war ebenso beeindruckend, was seine magischen Kräfte angeht. Er bewies, dass kein Keim in seiner Gegenwart überleben konnte und lud skeptische Ärzte ein, den Speichel von verstorbenen Kranken zu ihm zu bringen. Die Bakterien des verkeimten Speichels starben auf seiner Hand auf erstaunliche Weise ab, was unter dem Mikroskop unter den Augen der Betrachter zu beobachten war, so wird berichtet. Als Lake in Südafrika war, zog er so große Massen an, dass er nicht für jeden Einzelnen beten konnte, der Gebet bedurfte. Nach Liardon löste er das Problem auf diese Weise. „Könnt ihr den Felsen sehen, an welchem ich stehe? lch werde jetzt Folgendes tun. lch werde meine Hand auf den Felsen legen, und jeder, der krank ist, kann hierher kommen und diesen Felsen berühren, und die Kraft, die ich in den Felsen schicke, wird dich erreichen und heilen.“ Wenn das nicht funktionierte, verteilte Lake gesalbte Kaugummis, um das gewünschte Resultat zu erbringen - einfach kauen und geheilt werden. Weitere Mythen von Zeichen und Wundern hatte Lake mit dem Oneness-Pfingstler William Branham gemeinsam. „ln einigen von William Branhams Versammlungen in Arizona,“ sagt Liardon, „traf die Kraft Gottes die Bühne so stark, dass der Klavierspieler zu Boden fiel und das Klavier dennoch weiter spielte.“ Leider lief auch hier die Kamera nicht. Auch gibt es keine Aufnahmen von der 400 Pfund schweren Dame, die zu A. A. Allen kam und um Gebet bat. „Das Gebet Allens für sie,“ so erinnert sich Liardon, „verursachte, dass sie zu Boden fiel... Als sie aufstand, hatte sie auf übernatürliche Weise 200 Pfund verloren und ihre gesamte Unterwäsche fiel zu Boden.“ Warnende Wächter Obgleich Liardon den Wächtern jener Zeit wenig Aufmerksamkeit widmet, sind einige der Schriften christlicher Leiter, die diese Ereignisse mitverfolgten, noch erhalten. David Wilkerson, Pastor der Time Square Church, führt in seiner Predigt „Wird Christus zu einem Fremden in unserer Mitte?“ aus dem Jahre 1982 einen Augenzeugen der Azusa Street an. Er zitiert Frank Bartleman: „Die Versuchung besteht darin, nichtige Manifestationen zu erzeugen. Dies erfordert kein Kreuz oder den Tod des Selbstlebens. Darum ist dies immer populär... Jeder Dienst, der den Heiligen Geist über den Herrn Jesus Christus erhebt, führt in die lrre oder den Fanatismus." In früheren Tagen warnte Charles Spurgeon vor den Gefahren, Zeichen und Wundern nachzujagen. „lch bin froh über jedes Lebenszeichen, selbst wenn diese fieberhaft und flüchtig sind, und zurückhaltend will ich jede wohlgemeinte Bewegung beurteilen, aber ich fürchte, dass viele der so genannten Erweckungen langfristig mehr Schaden als Nutzen gebracht haben. Eine Art von religiösen Spielern hat viele Menschen fasziniert und sie von der Besonnenheit wahrer Gottseligkeit zurückgehalten. Aber wenn ich Bilanz ziehe, dann unterschätze ich das wahre Gold nicht. Ganz im Gegenteil. Über die Maßen sollten wir uns wünschen, dass der Herr eine wirkliche und lange Erweckung und geistliches Leben sendet.“ Aimee Semple McPherson - Gründerin der Foursquare Church Jeder Betrachter der Videodokumentation „Gottes Generäle“, der über Unterscheidungsvermögen verfügt, wird alle diese Personen als egozentrische, machthungrige Egomanen entlarven, bis man zu Liardons Würdigung von Aimee Semple-McPherson kommt. Liardon hat eine gebührende Dokumentation über diese Frau auf seinen Videos festgehalten, und man könnte sich fast in sie verlieben. Sie ist gütig, schön und charmant, und doch ist sie nicht in der biblischen Ordnung als weibliche Pastorin. Liardon berichtet, wie sie als junge Frau den Wunsch hegte, Evangelistin zu werden und Mutter Etter besuchte, als diese in ihren besten Jahren war und von Mutter Etter ihren geistlichen Mantel empfing. Liardon schildert weiter, wie dieser Mantel dann von ihr auf Kathryn Kuhlman und schließlich auf Benny Hinn in unserer heutigen Zeit überging. Aber die Geschichte von Schwester Aimee war nicht ohne Kontroversen. Liardon erwähnt kurz die berühmt-berüchtigte Geschichte ihrer vorgetäuschten Entführung, obgleich sie für eine Zeit mit ihrem verheirateten Liebhaber untergetaucht war. Und er zeigt Filmaufnahmen von Aimee in Vertrautheit mit ihrem dritten Ehemann, einem Musiker namens David Hutton, der Frau und Kinder verlassen hatte, um sie zu heiraten. Diese Ehe war nur von kurzer Dauer. Liardon berichtet über die Trennung: „Schwester McPherson fand in dieser Ehe kein Glück, und als sie nach einem Nervenzusammenbruch von Europa zurückkehrte, erfuhr sie, dass Hutton die Scheidung eingereicht hatte.“ 1944 verstarb sie auf tragische Weise an einer Überdosis Schlaftabletten. Tragische Leben Hier ein weiteres gemeinsames Merkmal der Generäle. Viele von ihnen erlitten Nervenzusammenbrüche, wurden geisteskrank, begannen zu trinken oder Drogen zu konsumieren, oder sie verrannten sich in allerlei lrrlehren. Wie bereits erwähnt, John Alexander Dowie hielt sich für Elia, den „Wiederhersteller aller Dinge“, wie auch Charles Parham und William Branham. Liardon berichtet: „lch weiß nicht, was diese Leute dazu trieb zu denken, sie seien Elia - sie waren es jedenfalls nicht.“ Einer dieser Generäle, Evan Roberts erlitt in der Erweckung von Wales einen Nervenzusammenbruch aufgrund der seltsamen Manifestationen während seiner Versammlungen. Er kehrte erst zu den Versammlungen zurück, nachdem er von der Autorin Jesse Penn-Lewis (sie schrieb „Krieg den Heiligen“) Korrektur und Wiederherstellung erfahren hatte. Liardon sah Penn-Lewis sehr kritisch und glaubte, dass sie sich vom Teufel gebrauchen ließ, um die Erweckung zu einem Ende zu bringen. Eine weitere schillernde Persönlichkeit unter den „Generälen“ war Jack Coe, der für sein extravagantes Verhalten bekannt war. ln einem Filmausschnitt wird gezeigt, wie er eine Frau dreimal in den Magen boxte, um sie von ihrem Magenleiden zu befreien. Während einer Veranstaltung mit Coe, so erinnert sich Liardon, ließ er eine ganze Reihe von Personen in Rollstühlen auf die Bühne bringen; „dann packte er sie am Kragen und warf sie auf den Boden und sagte: ‚Lauf!’ Jenen, die nicht geheilt wurden, sagte man: ‚Du konntest nicht laufen, weil du keinen Glauben hattest.’“ Liardon berichtet, dass Oral Roberts und Kenneth Hagin über Coe sagten: „Jack Coe war der Mann, der die Gabe des Glaubens hatte, mehr als alle anderen, die ihnen bekannt waren.“ Aber Liardon legt dar, wie Hagin berichtete, dass Gott ihm sagte, er würde Coe - der frühzeitig im Alter von 38 Jahren starb - seinen Dienst wegnehmen, wenn er sich in drei Bereichen nicht ändern würde. Diese drei Bereiche waren: 1. Seine Streitsucht und sein ungehöriges Verhalten, 2. seine Liebe zum Geld und 3. seine Völlerei. A. A. Allen wurde aus der Assemblies of God (größte amerikanische Pfingstdenomination) ausgeschlossen, nachdem er wegen Fahrens unter Trunkenheit von der Polizei aufgegriffen worden war. Allens Förderer, R. W. Schambach, verteidigte Allen und behauptete, dass er nicht wirklich betrunken war, sondern dass es sich um eine Verschwörung handelte, um seinen Dienst zu beenden. Aber Allen starb früh, und die Autopsie ergab, dass er einem Leberversagen aufgrund akuter Alkoholprobleme erlegen war. Auch Smith Wigglesworth war für seine schlechten Manieren bekannt. Liardon hörte viele Geschichten von jenen, die mit ihm vertraut waren. In einer Versammlung brachte ein Arzt einen Krebspatienten zu dem Heiler. Wigglesworth „holte aus und versetzte ihm einen Schlag in den Magen, wo der Krebs sich befand.“ Liardon erzählt: „Er hatte ihn so hart getroffen, dass der Mann starb... und der Arzt schrie: ,Sie haben ihn umgebracht!’ Wigglesworth erwiderte: ,Er ist geheilt.’ Zehn Minuten später stand der Mann auf und war geheilt.“ Wenn seine Kritiker ihn konfrontierten und ihn fragten: „Warum schlagen sie die Leute?“ antwortete er: „lch schlage nicht die Leute. lch schlage den Teufel, die Leute kommen mir nur in den Weg.“ „Und,“ so Liardon weiter, „wenn man die Resultate erzielt wie er, dann muss man nicht mehr lange diskutieren.“ Wer wird der Größte sein? Trotz der schlechten Presse, die viele der Wunderheiler begleitete, bildeten sich stets lange Schlangen, um einen Platz in den Versammlungen zu ergattern. „Jack Coe kaufte ein Zelt und spannte die Pflöcke einige Zentimeter weiter als bei dem Zelt von Oral Roberts, damit er das größte Zelt hatte.“ Liardon bringt es auf den Punkt: „ln diesen Tagen, so nehme ich an, sahen es diese Personen nur allzu gerne, wenn Diskussionen darüber geführt wurden, wer das größte Zelt hat... lch würde diesen Predigern bescheinigen, dass sie auf dem Weg von geistlicher Unreife zur Reife waren, denn ständig gab es Auseinandersetzungen...“ Die Erfolge von Oral Roberts (der es nicht unter die „Generäle“ schaffte) in seinen Anfängen machten A. A. Allen rasend. Als Allen die langen Reihen sah, die sich in den Versammlungen von Roberts in Dallas sammelten - so berichtet Liardon - sagte Allen: „Wenn Oral Roberts das schaffen kann, dann kann ich das auch!... Bevor er (Allen) für die Kranken zu beten begann, musste er spüren, dass er die Kraft zum Heilen hatte. Er wusste, dass er eine Berufung hatte. Aber verfügte er auch über die Kraft, um die Wunder zu wirken, wonach die Menschen bei ihm suchten?... Also fastete er und zog sich zurück, um die Kraft, Wunder zu wirken, zu empfangen.“ Selbst Liardon musste einräumen, dass einige der Generäle ihre Heilungserfolge übertrieben, um dem nächsten Evangelisten mit einem Zelt eine Nasenlänge voraus zu sein. Bezüglich A. A. Allen sagte Liardon: „Es erschien so, als ob Pastor Allen in diesem Konkurrenzkampf nicht zurückfallen wollte, und so stellte er einige Wunder übertrieben dar.“ Jeder der Generäle hatte außergewöhnliche, übernatürliche Erfahrungen, die ein gewöhnlicher Christ auf diese Weise nicht hatte. Liardon zeigt, wie Aufsehen erregend einige dieser unerklärlichen Phänomene waren. Einige der Generäle waren von einer leuchtenden Aura umgeben. Branham zeigte ständig Photos, welche etwas darstellten, was einem leuchtenden Heiligenschein über seinem Kopf glich. Da er so heilig war, sprach Gott zu ihm aus einem Wirbelwind oder einer Feuersäule, die vom Himmel bei Nacht in sein Zimmer herabkam. Er hatte seinen ganz persönlichen Engel, auf den er bei seinen Versammlungen wartete. Dieser Engel lehrte ihn, wie er Krankheiten und Dämonen identifizieren könne durch verschiedene Vibrationen in seinen Händen. Ein Filmausschnitt zeigt Branham bei einer Heilungsveranstaltung, in welcher er einer Frau sagte. „Du weißt, ich warte auf etwas, das ist wahr. Es ist der Engel des Herrn... lch bin ebenso hilflos wie jeder andere, wie jeder andere von euch, bis der Engel erscheint.“ Auch Mutter Etter hatte mit 13 Jahren eine außergewöhnliche Erfahrung, weiß Liardon zu berichten. „Ein Licht erschien und blieb über ihr stehen,“ so Liardon, „und andere Leute begannen zu sagen. ,Seht das Licht über Maria...' und sie begannen über dieses leuchtende heilige Licht zu erzählen.“ Und John G. Lakes Geist verließ seinen Körper, um Menschen mit ihren Problemen in der Geistwelt zu dienen. Keine Entschuldigungen ! ln der Video-Dokumentation über „Gottes Generäle“ wollte Liardon alle Kontroversen dieser Männer und Frauen aufklären. Aber am Ende dieser Videodokumentation muss ein aufmerksamer Betrachter zurückbleiben, der wenig Freude an den kühnen Taten der mittlerweile verstorbenen Heiligen hat. Stattdessen hat man den Eindruck, dass die Wurzel der heutigen Pfingstbewegung verdorben und nicht von Gott ist. Jeder Christ könnte mit einer bessere Liste von Leuten wie Billy Graham, Billy Sunday, D. L. Moody, Charles Spurgeon und Oswald Chambers aufwarten - alles Zeitgenossen der Generäle, die viel beeindruckender waren. Diese wahren Evangelisten und Theologen des letzten Jahrhunderts erkannten, dass die wahre Bedeutung der Geistestaufe darin bestand, Seelen zu erretten. Das Wort Gottes stand im Zentrum, und die Gaben des Geistes waren immer vorhanden, aber sie wurden nie in den Mittelpunkt gerückt, wie es seit dem Beginn der Pfingstbewegung der Fall war. Mit „Gottes Generälen“ jedoch wurden Zeichen wie die Zungenrede oder Glaubensheilungen ins Zentrum ihrer Botschaften gerückt; ihre Predigten beinhalteten wenig Bibellehre; oftmals wurden bereits vergangene Wunder sensationell dargestellt, um Glauben in den Zuhörern zu wecken. Dies arbeitete sicherlich für sie, denn die aufgeheizte Erwartungshaltung schien für den Moment ihren Zweck zu erfüllen. Aber nachdem die erste Begeisterung verflachte, blieben viele Enttäuschte und Kranke zurück, und die Glaubensheiler mussten Ausflüchte hervorbringen, um den Leuten zu erklären, warum sie ihre Heilungen nicht behielten. Natürlich warf man diesen armen Leuten vor, dass sie nicht genug Glauben hatten. Die biblische Sichtweise lch glaube, dass die „Generäle“ in die lrre gingen, weil sie eine unbiblische Frage stellten, und diese lautete: „Was ist der Beweis dafür, dass eine Person mit dem Heiligen Geist getauft wurde?“ Diese Lehre über die Geistestaufe hat von Anfang an nichts als Trennung und schlechte Frucht hervorgebracht. Sie führte dazu, dass die Gläubigen sich gegenseitig beurteilten, statt dass sie sich selbst prüften; viele Leute waren versucht, eine Gabe nachzuahmen, um einen geistlichen Status zu erlangen. Und es ist sehr seltsam, dass keine der verführten Anhänger der falschen Lehren der „Generäle“ ihre “Gebetssprache“ (Zungenrede) empfingen, bevor man sie unterwiesen hatte, dass sie so etwas brauchten und dass sie ausharren mussten, bis sie diese Gabe empfingen. John R. Rice jedoch bemerkte hierzu: „lch hatte die große Kraft Gottes empfangen, um Seelen zu gewinnen, bevor ich die Lehre über den Heiligen Geist verstand.“ Jede wiedergeborene Person kann bestätigen, dass die Gaben des Geistes in ihrem Leben offenbar werden, bevor sie den 1. Korintherbrief gelesen hat oder sie überhaupt in den Geistesgaben unterwiesen wurde. Der Apostel Paulus musste die Korinther ermahnen: „Aber da sie sich an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, sind sie unverständig“ (2.Kor.10:12). Dave Hunt zeigt in seinem Buch Die Okkulte Invasion die biblische Perspektive auf, wenn er schreibt: „Wenn es sich um eine wirkliche Gabe des Heiligen Geistes handelt, unterliegt sie der Leitung und Herrschaft Gottes und wurde aufgrund seiner Gnade ausschließlich für seine Zwecke und zu seiner Ehre ausgeteilt… Was immer eine »Geistesgabe« sein mag, sie wird jedenfalls zu besonderen Anlässen ausgeteilt, um zu dieser bestimmten Zeit Gottes Absicht zu erfüllen; sie ist keine Kraft, die eine Einzelperson besitzt und die sie nach ihrem Ermessen einsetzen kann… Wenn sich jemand vorstellt, er besitze in dem Sinne eine Geistesgabe, dass er sie ausüben könne, wann immer er wolle, ist das eine schlimme Täuschung. Und das gilt einschließlich der Gabe des Zungenredens eine Gabe, von der ganze Scharen meinen, sie würden sie »besitzen« und könnten sie »praktizieren«, wann es ihnen gefällt und die von dieser Vorstellung in die Irre geführt worden sind... Alles, was als Manifestation einer »Geistesgabe« ausgegeben wird, aber nicht von Gott veranlasst ist, untersteht der Herrschaft des Menschen und stammt nicht von Gott, sondern aus dem Reich des Okkulten.“ (CLV-Verlag, S.126-127) Der Wert der Videodokumentation „Gottes Generäle“ besteht in den dokumentarischen LiveAufnahmen, die sie enthalten. Liardons Kommentar hingegen ist ein klarer Hinweis dafür, wie sehr er und die Wort-des-Glaubens-Bewegung im Allgemeinen von einer verdrehten Logik und biblischer Unwissenheit charakterisiert sind. Jeder, der die Geister prüft, die in den „Dienstgaben“ der “Generäle“ wirken, muss zu einem anderen Urteil als Liardon kommen.